Christine Knoop; Brandenburgische Technische Universität Cottbus-Senftenberg, Fakultät

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1 Christine Knoop; Brandenburgische Technische Universität Cottbus-Senftenberg, Fakultät Umweltwissenschaften und Verfahrenstechnik, Lehrstuhl Geopedologie und Landschaftsentwicklung, Konrad-Wachsmann-Allee 6, Cottbus, Nils Dietrich; Brandenburgische Technische Universität Cottbus-Senftenberg, Fakultät Umweltwissenschaften und Verfahrenstechnik, Lehrstuhl Geopedologie und Landschaftsentwicklung Martina Heinrich; Brandenburgische Technische Universität Cottbus-Senftenberg, Fakultät Umweltwissenschaften und Verfahrenstechnik, Lehrstuhl Geopedologie und Landschaftsentwicklung Julia Krümmelbein; Brandenburgische Technische Universität Cottbus-Senftenberg, Fakultät Umweltwissenschaften und Verfahrenstechnik, Lehrstuhl Geopedologie und Landschaftsentwicklung Christina Dornack; Technische Universität Dresden, Institut für Abfallwirtschaft und Altlasten, Lehrstuhl für Abfall- und Kreislaufwirtschaft Thomas Raab; Brandenburgische Technische Universität Cottbus-Senftenberg, Fakultät Umweltwissenschaften und Verfahrenstechnik, Lehrstuhl Geopedologie und Landschaftsentwicklung 1 Einleitung Mit der Implementierung des Kreislaufwirtschaftsgesetzes (KrWG) im Jahr 2012 hat sich die Bundesregierung gesetzlich auf eine getrennte Erfassung von Bioabfällen in privaten Haushalten ab Januar 2015 festgelegt. Damit werden die Forderungen der EU-Abfallrahmenrichtlinie (Directive 2006/12/EC) umgesetzt und der Weg für eine verstärkte Nutzung der organischen Fraktion im Hausmüll gebahnt. Das Gesamtpotential an nutzbaren Bio- und Grünabfällen aus Haushalten in Deutschland wird auf ca. 12 Mio t/a geschätzt (Kern & Raussen 2011). Ein Großteil der organischen Hausabfälle wird nach wie vor in der Kompostierung behandelt. Aufgrund des hohen Anteils an leicht abbaubaren organischen Verbindungen eignet sich der Bioabfall aber auch als Einsatzsubstrat für Biogasanlagen. Bioabfälle werden in Deutschland bereits in über 100 Biogasanlagen eingesetzt und könnten in Zukunft verstärkt als Gärsubstrat genutzt werden (Kern & Raussen 2011). Diese Entwicklung wird durch die Novellierung des Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) vom August 2014 gefördert, wonach die Biogasgewinnung aus organischen Reststoffen die höchste Vergütung erhält. Die nach der Vergärung verbleibenden organischen Rückstände sollen im Sinne der Kreislaufwirtschaft als organischer auf landwirtschaftliche Flächen rückgeführt werden. Die Qualitätskriterien an die rückgeführten Substrate sind in der Bioabfallverordnung (BioAbfV) festgelegt. Um aus Bioabfall ein im Sinne der Bioabfallverordnung unbedenkliches Substrat zu erzeugen, bedarf es einer Aufbereitung durch Störstoffabscheidung und gegebenenfalls Hygienisierung. Im Rahmen des VeNGA-Projektes (Grundlagenuntersuchungen zur Verwertung und Nährstoffnutzung sowie der boden- und pflanzenbezogenen Wirkung von Gärrück-

2 ständen aus der Abfallvergärung) am Lehrstuhl Geopedologie und Landschaftsentwicklung der Brandenburgischen Technischen Universität Cottbus-Senftenberg (BTU) in Zusammenarbeit mit der Firma Grossmann Ingenieur Consult Dresden (GICON) und dem Institut für Stadtökologische Projekte Berlin (IASP) sollen Aufbereitungsmöglichkeiten für Rückstände aus der Bioabfallvergärung untersucht werden. Im Fokus steht dabei der Einfluss der Substratbehandlung während des Biogas- und Aufbereitungsprozesses auf die Eigenschaften der entstehenden Düngeprodukte. Es soll außerdem deren Wirkung auf die physikalischen Bodeneigenschaften erfasst werden. Ziel ist es die Gärrückstände zu einem hochwertigen, organischen Bodenhilfsmittel aufzubereiten, welches lager-, transport- und marktfähig ist (Abb. 1). Eine grundlegende Analyse von Gärrückständen aus der Bioabfallvergärung sowie die Untersuchung der Substrate zwischen den einzelnen Prozessschritten werden Informationen zur Entwicklung der Gärresteigenschaften entlang der gesamten Behandlungskette liefern. Die Untersuchungen werden sowohl im Labor als auch im Technikum durchgeführt. Am Lehrstuhl Geopedologie und Landschaftsentwicklung wurde dafür eine Biogasanlage und Aufbereitungsstrecke im Labormaßstab aufgebaut. Die erzeugten Düngeprodukte werden anschließend im Gewächshaus und im Freiland zur Düngung landwirtschaftlicher Nutzflächen eingesetzt. Dadurch kann eine grundlegende Analyse zur Wirkung unterschiedlich aufbereiteter Gärrückstände auf die Boden- und Pflanzenentwicklung erfolgen. Die gewonnenen Erkenntnisse werden anschließend in die Entwicklung von Aufbereitungs- und Einsatzstrategien der Rückstände aus der Bioabfallvergärung einfließen. Abbildung 1: Zielsetzungen im VeNGA-Projekt 2 Charakterisierung von Gärrückständen aus Bioabfallanlagen in Deutschland Für die Charakterisierung der Gärrückstände wurden alle im Biogasatlas 2012 (Kern & Raussen 2011) aufgeführten Biogasanlagen angeschrieben. 20 Anlagen erklärten sich zu einer Beprobung bereit, wovon 17 Anlagen für die Auswertung infrage kamen, da sie überwiegend Bioabfall aus der getrennten Sammlung einsetzen. Die Ergebnisse der Untersuchung sind in Tabelle 1 dargestellt.

3 Die Analyse der Gärrückstände aus den 17 Praxisanlagen in Deutschland zeigt, dass die Gärresteigenschaften sehr heterogen und insbesondere stark abhängig von der Beschaffenheit des Einsatzsubstrates sind. Der Gesamtstickstoffgehalt liegt bei durchschnittlich 20 g/kg Trockenrückstand (TR), davon liegen 25 % in Form von Ammonium vor. Der Phosphatgehalt liegt bei durchschnittlich 8 g/kg TR und Kaliumoxid bei 14 g/kg TR. Das C/N-Verhältnis ist 14. Der Gärrückstand aus der Bioabfallvergärung besitzt damit ein ähnliches Nährstoffpotential wie Gründünger oder Frischkompost. Der Schwermetallgehalt der Gärrückstande liegt für alle Proben unterhalb der durch die Bioabfallverordnung festgelegten Grenzwerte für die Höchstausbringung von 30 t TR/ha/3a. Der Anteil an organischem Trockenrückstand (otr) im Gärrest liegt bei durchschnittlich 18 % (55 % des TR), wovon etwa 50 % als organischer Kohlenstoff vorliegen. Eine Tonne Gärrückstand liefert also durchschnittlich 100 kg an organischem Kohlenstoff, wovon 35 % als humuswirksam angerechnet werden können (Reinhold 2008). Dies zeigt sich auch in der Faserfraktionierung nach vansoest. Etwa 60 % der im getrockneten Gärrückstand enthaltenden Organik wurde der Fraktion leicht-löslich zugeschrieben. Den restlichen Anteil bilden schwer abbaubare Cellulose, Hemicellulose, Lignin und Asche. Der Anteil an Steinen im Gärrückstand liegt bei bis zu 12 % des TR. Der Störstoffgehalt (Metall, Kunststoff, Glas) beträgt durchschnittlich 3 % und maximal bis zu 7 % des TR. Dabei variiert der Störstoffgehalt je nach Vorbehandlung des Eingangssubstrates stark. Der durch die BioAbfV festgelegte Grenzwert für den Störstoffanteil liegt bei 0,5 % des TR. 4 von 17 Praxisanlagen erreichen diesen Wert im festen Gärrückstand bereits ohne eine Nachbehandlung. Tabelle 1: Charakterisierung der Gärrückstände aus Biogasanlagen in Deutschland Gärrest Bioabfallvergärung (n=17) Stickstoff (Ngesamt) [g/kg 20,0 (4,2) Ammonium-Stickstoff (NH4-N) [g/kg 5,0 (2,5) Phosphat (P2O5) [g/kg 7,6 (1,9) Kaliumoxid (K2O) [g/kg 14,9 (4,3) Magnesiumoxid (MgO) [g/kg 8,0 (3,4) Calciumoxid (CaO) [g/kg 46,9 (12,9) Organischer Kohlenstoff (Corg) [g/kg 272,6 (51,6) C/N-Verhältnis 14,2 (3,8) Trockenrückstand (TR) [%] 33,8 (7,2) Störstoffgehalt [%] 3,0 (2,2) * Standardabweichung in () Weitere Erkenntnisse zur Vergärung und Gärrestbehandlung in den Praxisanlagen haben sich aus einer Befragung der Anlagenbetreiber ergeben. In 15 der beprobten Anlagen wird der Bioabfall in Trockenfermentern behandelt, wovon 9 thermophile Pfropfenstromfermenter sind. 6 Anlagen vergären den Bioabfall im mesophilen Temperaturbereich im Boxenverfahren. Alle Anlagen führen eine Vorbehandlung des Einsatzsubstrates durch und besitzen auch eine Gärrestaufbereitung (überwiegend

4 Fest-Flüssig-Trennung mit anschließender Verwertung der Teilströme). 15 Anlagen vermarkten ihren Gärrückstand anschließend. Der feste Gärrückstand wird i.d.r. kompostiert. Der flüssige Gärrückstand wird zur direkten Ausbringung an landwirtschaftliche Betriebe abgegeben. 3 Produktherstellung im Labor und Großtechnikum 3.1 Vergärung und Aufbereitung des Bioabfalls An der BTU wird die gesamte Prozesskette von der Vergärung, über die Aufbereitung bis hin zum Einsatz der Gärprodukte im Labormaßstab nachgestellt. Der Bioabfall wird zunächst in der Laborbiogasanlage eingesetzt, der Gärrest wird aufbereitet und anschließend im Gefäßversuch ausgebracht. Somit können die Eigenschaften der Gärprodukte an jeder Stelle im Prozess erfasst und im Hinblick auf die Bodenwirkung bewertet werden. Die Vergärung erfolgt im 2-stufigen Fest-Flüssig-Verfahren (GICON-Verfahren, Abb. 3). Der Bioabfall stammt aus der getrennten Sammlung der Region Freiburg (Biotonne, städtisch) und wird mit Strukturmaterial im Verhältnis 10:1 gemischt. Die Substratmischung wird ohne weitere Vorbehandlung zur Vergärung in den Fermenter gegeben. Dort wird das Substrat mit Prozesswasser perkoliert, was die Austragung der organischen Säuren und weiterer flüssiger leicht abbaubarer organischer Verbindungen und Zwischenprodukte wie Alkohole und Aldehyde bewirkt. Das entstehende Perkolat wird aus einem Zwischenspeicher in den Methanreaktor dosiert. Die flüssigen leicht abbaubaren organischen Substanzen werden dort zu Biogas abgebaut. Die Verweilzeit beträgt Tage. Anschließend wird die Perkolation abgeschalten und der Gärrückstand entwässert. Für das Monitoring des Biogasprozesses erfolgt eine Probenahme des festen Gärrückstandes, welche einen Einblick in die Entwicklung des Substrates während der Vergärung ermöglicht. Abbildung 2: Das GICON-Verfahren zur Bioabfallvergärung (Tietze 2014) Neben der Vergärung im Labormaßstab wird das Substrat im gleichen Verfahren auch im Technikum der Firma GICON eingesetzt. Tabelle 2 zeigt die Ergebnisse aus der Charakterisierung des eingesetzten Bioabfalls und dem Gärrückstand derselben Charge. Grundsätzlich kommt es bedingt durch den organischen Abbau während der Vergärung zur Aufkonzentration von Nährstoffen und Schwermetallen.

5 Tabelle 2: Charakterisierung der Gärrückstände aus dem GICON Technikum Bioabfall Technikum (n=5) Gärrest Technikum (n=5) Stickstoff (Ngesamt) [g/kg 21,5 (5,8) 24,4 (2,3) Ammonium-Stickstoff (NH4-N) [g/kg 2,1 (1,0) 3,4 (1,2) Phosphat (P2O5) [g/kg 5,9 (2,3) 6,3 (3,2) Kaliumoxid (K2O) [g/kg 11,3 (1,4) 14,3 (2,8) Organischer Kohlenstoff (Corg) [g/kg 389,3 (13,1) 361,5 (17,4) C/N-Verhältnis 19 (5) 14 (4) Trockensubstanzgehalt (TR) [%] 32,8 (1,0) 33,8 (7,2) Cadmium (Cd) [mg/kg 0,7 (0,1) 1,1 (0,2) Crom (Cr) [mg/kg 14,7 (3,3) 24,3 (3,7) Kupfer (Cu) [mg/kg 20,2 (3,6) 27,9 (3,9) Nickel (Ni) [mg/kg 7,1 (0,9) 12,3 (3,7) Blei (Pb) [mg/kg 45,8 (18,6) 69,9 (20,7) Zink (Zn) [mg/kg 176,4 (56,9) 192,8 (25,1) Quecksilber (Hg) [mg/kg < 0,3 (0) < 0,3 (0) Störstoffgehalt [% - 5,7 (0,2; n=2) * Standardabweichung in () Die Labor-Aufbereitungsstrecke bestehend aus Trocknung, Siebung, Zerkleinerung und Pelletierung ermöglicht die Untersuchung der Gärrestaufbereitung. Ziel der Aufbereitung ist es ein nach BioabfV unbedenkliches Produkt zu schaffen, dass ein möglichst hohes Bodenverbesserungspotential besitzt sowie lager- und ausbringfähig ist. Die Produktherstellung erfolgt in Zusammenarbeit mit der Firma GICON. Auf Basis der Erkenntnisse aus der Charakterisierung wurde eine Aufbereitungskette festgelegt. Diese ist in der Abbildung 4 dargestellt. Abbildung 3: Aufbereitung der festen Gärrückstände

6 Der feste Gärrückstand hat einen Feuchtegehalt von % und wird zunächst entwässert. Je nach Prozesstemperatur in der Vergärung ist der Gärrest außerdem einer Hygienisierung zu unterziehen. Dies kann z.b. durch Pasteurisierung (1 h bei 70 C) oder durch Kompostierung (2 Wochen bei > 55 C) erfolgen. Der feste Gärrückstand aus dem Technikum wird 6-8 Wochen kompostiert. Durch die Kompostierung stellt sich ein Feuchtegehalt von ca. 50 % ein. Um Störstoffe, insbesondere Plastikfolien, abzuscheiden wird der Gärrückstand bzw. der Kompost gesiebt. Das gesiebte Material wird anschließend pelletiert, um ein lager-, transport- und ausbringfähiges Produkt zu erhalten. Die Firma GICON wendet 2 Arten der Pelletierung der Gärprodukte an: die Pelletierung im Extruder und die Pelletierung im Eirich-Mischer. Im Extruder wird das Feinmaterial unter hohem Druck verpresst. Als Produkt entstehen so längliche Pellets mit einer Größe von über 20 mm. Im Mischer bilden sich Pellets durch Rollagglomeration. Diese sind rund und besitzen einen Durchmesser, der kleiner als 10 mm ist. Der Feuchtegehalt des zu pelletierenden Feinmaterials wird durch Flüssigkeitszugabe (z.b. Prozessflüssigkeit aus den Fermentern) eingestellt. Die Zugabe von weiteren Additiven zur Verbesserung der Produkteigenschaften wird derzeit untersucht. 3.2 Störstoffabscheidung durch Siebung An der BTU wurde die Störstoffabscheidung des im GICON-Technikum perkolierten Feststoffs durch Siebung untersucht. Hierbei stand neben einem möglichst hohen Reinheitsgrad des Substrates auch die Bilanzierung der Substratmassen im Fokus. Für die Siebung wurden 100 kg kompostierte Gärrückstände aus der Bioabfallvergärung im GICON Technikum bereitgestellt. Tabelle 3 gibt einen Eindruck vom Ergebnis der Siebung. Der Störstoffgehalt sinkt mit jedem weiteren Siebschritt. Erst durch die Siebung bei 5 mm Maschenweite wird der nach BioAbfV vorgeschriebene Grenzwert von 0,5 % des TR erreicht. Allerdings steht so nur etwa 30 % der Ausgangsmenge für eine weitere Verarbeitung zu Pellets zur Verfügung. Bei einer Siebung mit 20 mm bzw. 10 mm Maschenweite wird ebenfalls ein hoher Abscheidegrad der Störstoffe erreicht. Der Anteil an der Ausgangsmenge liegt hier bei 63 % bzw. 44 %. Dies bedeutet eine erheblich größere Ausbeute für die nachfolgende Aufbereitung und sollte im Hinblick auf die weitere Reinigung des Gärrückstandes ab einer Maschenweite von 20 mm bedacht werden. Tabelle 3: Massestrom, Störstoffanteil und Schwermetallgehalte nach Gärrestsiebung Siebgröße Massestrom bis Sieb [%] Störstoffanteil bis Sieb [%] Cd Cr Cu Ni Pb Zn < 5mm 29,0 0,2 2,7 43,4 53,9 21,3 120,2 370,9 < 10 mm 44,3 0,7 2,0 44,0 47,6 23,5 98,6 316,4 < 20 mm 63,0 0,9 2,1 43,8 57,1 20,3 259,4 374,5 < 30 mm 78,3 2,2 2,3 40,4 56,9 19,4 98,0 311,8 < 40 mm 85,0 2,9 1,7 48,0 47,0 16,7 94,4 261,7 < 50 mm 88,4 3,8 1,9 39,8 47,7 18,3 88,2 287,0 > 50 mm 100,0 9,4 1,6 32,0 33,8 15,9 74,8 255,2

7 Tabelle 3 zeigt außerdem das Ergebnis der Schwermetallanalyse der Siebfraktionen. Es wird deutlich, dass der Schwermetallgehalt mit abnehmender Siebgröße steigt. Der höchste Anteil an Schwermetallen ist somit in der Feinfraktion < 5mm zu finden. Eine Abscheidung der Schwermetalle durch Siebung ist also nicht möglich. 4 Boden- und Ertragswirkung der Gärprodukte Erste Ergebnisse 4.1 Einsatz der Gärprodukte im Gefäßversuch im Gewächshaus Die Gärprodukte werden an der BTU in Gefäßversuchen im Gewächshaus eingesetzt. Hierbei soll insbesondere der kurzfristige Effekt der Gärprodukte auf Boden und Pflanze untersucht werden. Der Boden stammt von der Freilandversuchsstation des IASP in Berge 50 km westlich von Berlin und wird für die Gefäßversuche aufbereitet (luftgetrocknet und auf eine Partikelgröße 2mm gesiebt). Je 6 kg Boden wird mit den Gärprodukten gemischt und in die Gefäße eingefüllt (5 Wiederholungen). Die Versuchsgefäße werden mit je 4 Pflanzen Sommerweizen (Triticum aestivum) der Sorte Triso bestückt und bis zum Ährenschieben geführt. Nach der Ernte der oberirdischen Biomasse erfolgt die Entnahme von ungestörten Bodenproben für die bodenphysikalischen und bodenchemischen Untersuchungen. Die Wirkung der Gärprodukteinbringung wird mit nicht gedüngten und mineralisch-gedüngten Töpfen verglichen. Die Bewässerung der Töpfe erfolgt durch Einstau. Abbildung 4 zeigt den Biomasseaufwuchs in den Töpfen, welche mit 4 unterschiedlichen Gärprodukten in 2 Aufbringmengen (10 t TM ha -1 und 30 t TM ha -1 ) sowie 120 kg ha -1 N gedüngt wurden. In allen mit 30t ha -1 beaufschlagten Varianten ist der Biomasseaufwuchs höher als in der mineralisch gedüngten Variante. Der höchste Biomasseaufwuchs ist für die Varianten Kompost fein und Eirich Roll-Pellet bei einer Aufbringmenge von 30 t ha -1 festzustellen. Abbildung 4: Biomasseaufwuchs von Sommerweizen im Topfexperiment (Gewächshausversuch an der BTU mit den Gärrproduktivarianten: Kompost fein-unpelletiert, Kompost grob-unpelletiert, Roll-Pellet aus dem Eirich-Mischer und Presspellet aus dem Lehmann-Extruder)

8 4.2 Einsatz der Gärprodukte im Freilandversuch Für den Feldversuch auf der Versuchsstation in Berge des IASP werden die gleichen Gärprodukte eingesetzt wie im Topfexperiment an der BTU. Die Fruchtfolge auf dem Feld ist Senf-Grünroggen-Mais-Winterweizen. Die ersten Ergebnisse im Freiland mit Senf spiegeln im Hinblick auf die Biomasseerträge ein ähnliches Bild wie im Gewächshaus (Abb. 5). Die Düngung mit 100 kg ha -1 N aus Komposten in einer Kombination mit Mineraldünger führte bei allen vier Gärprodukten zu den höchsten Biomasseerträgen, die noch über der mineralisch gedüngten Variante mit 120 kg ha -1 N aus Kalkammonsalpeter (KAS) liegen. Die 200 kg ha -1 N-Varianten (ohne Mineraldünger) erreichen nur knapp höhere oder sogar niedrigere Erträge als die ungedüngte Kontrolle. Der Stickstoff aus den Gärprodukten ist somit im ersten Jahr kaum ertragswirksam. Der Effekt auf den Ertrag ist daher eher in einer positiven Wirkung auf die Bodeneigenschaften zu suchen (Wragge 2014). Abbildung 5: Senferträge Feldversuch 2014 (Wragge 2014) 5 Zusammenfassung Die Charakterisierung der festen Gärrückstände aus der Bioabfallvergärung hat gezeigt, dass diese ein ähnliches Nährstoffpotential wie Gründünger oder Frischkompost besitzen. Durch den organischen Abbau während der Vergärung kommt es zur Aufkonzentration von Nährstoffen und Schwermetallen in der festen Phase. Der Stickstoff liegt zu durchschnittlich 25 % in Form von pflanzenverfügbarem Ammonium vor. Während der Aufbereitung ist jedoch eine Teiltrocknung der Gärrückstände unumgänglich, was zunächst zum Stickstoffverlust führt. Es ist also von einer geringen Stickstoffverfügbarkeit in den festen Gärprodukten auszugehen. Der Einsatz der aufbereiteten Gärprodukte in Topfexperimenten und im Feldversuch hat gezeigt, dass die Ausbringung in Kombination mit Mineraldüngung zu einem erhöhten Bio-

9 masseertrag führt. Dies lässt eine positive Wirkung der Gärprodukte auf die Bodeneigenschaften schlussfolgern. Feste Gärrückstände können bei Erfüllung der Kriterien nach BioAbfV als organischer eingesetzt werden. Eine Aufbereitung ist hierfür in den meisten Fällen notwendig. Dies gilt insbesondere für Substrate, die vor der Vergärung keiner Störstoffabscheidung unterzogen werden. Das zweistufige Fest-Flüssig-Verfahren, welches für die Untersuchungen angewendet wird, hat den Vorteil besonders unanfällig gegenüber Störstoffen zu sein. Der Störstoffgehalt im Gärrückstand ist dadurch vergleichsweise höher als bei anderen Verfahren, was einen größeren Aufbereitungsaufwand nach sich zieht. 6 Literatur Bioabfallverordnung (BioAbfV) in der Fassung der Bekanntmachung vom 4. April 2013 (BGBl. I S. 658), zuletzt geändert durch Artikel 5 der Verordnung vom 5. Dezember 2013 (BGBl. I S. 4043). Directive 2006/12/EC of the European Parlament and of the Council of 5 April 2006 on waste, Official Journal of the European Union, L 114/10, Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) vom 25. Oktober 2008 (BGBl. I S. 2074), zuletzt geändert durch Artikel 5 des Gesetzes vom 20. Dezember 2012 (BGBl. I S. 2730). Kern, M., Raussen, T. (2011). Biogas-Atlas 2011/12 Anlagenhandbuch der Vergärung biogener Abfälle in Deutschland. Witzenhausen-Institut., Witzenhausen. Kreislaufwirtschaftsgesetz (KrWG) vom 24. Februar 2012 (BGBl. I S. 212), zuletzt geändert durch 44 Absatz 4 des Gesetzes vom 22. Mai 2013 (BGBl. I S. 1324) Reinhold, J. (2008). Nutzen und Grenzen der Anwendung von organischen Reststoffen (organische Primärsubstanzen) zur Humusanreicherung in landwirtschaftlichen Böden eine ingenieurtechnische Betrachtung. in: Hüttl, R., Prechtel, A., Bens, O., Humusversorgung von Böden in Deutschland. Forschungsprojekt im Auftrag des Umweltbundesamtes, Juni 2008, S Tietze, M. (2014). Präsentation zum Teilprojekt Stoffliche Charakterisierung und Aufbereitung von Gärprodukten, technische und wirtschaftliche Bewertung einer Gärproduktaufbereitung, VeNGA-Verbund-Projekttreffen am in Cottbus (FZK 03EK3527A). Wragge V. (2014). Zwischenbericht zum Teilprojekt Boden- und pflanzenbezogene Wirkung von Gärprodukten und ihre ökonomische Bewertung im BMBF-Verbundprojekt VeNGA (FZK 03EK3527A).

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