Infobroschüre für neue Katzenbesitzer

Transkript

1 Infobroschüre für neue Katzenbesitzer Stand 2010 Wir stehen im Rahmen unserer Möglichkeiten Tierhaltern bei allen Fragen rund um das Tier helfend zur Seite. Tiere in Not Solingen e.v. Postfach Solingen Tel.-Nr.: Kornelia Wirths, Waldbröl

2 Lieber neuer Katzenbesitzer, Sie haben sich entschlossen, einer Katze aus dem Tierschutz ein neues Zuhause zu geben. Wir freuen uns, dass es einer unserer Schützlinge ist, der nun viele Jahre in Ihrer Obhut verbringen wird, wobei wir hoffen, Sie und Ihre Katze werden ein gutes Team. Haben Sie sich für eine ältere Katze entschieden, so kann es sein, dass sie anfangs etwas scheu ist und ihre Zeit zur Eingewöhnung braucht. Bitte versuchen Sie nicht, das Tier auf Biegen und Brechen davon zu überzeugen, dass es Ihnen vertrauen kann und Sie ihm gut gesonnen sind. Ihre neue Katze könnte das völlig falsch verstehen und meinen, sich gegen Sie verteidigen oder sich verstecken zu müssen. Wenn Sie mit der Katze in ihrem neuen Zuhause angekommen sind, stellen Sie dem Tier etwas zu fressen und zu trinken hin und zeigen ihm das Katzenklo. Lassen Sie die Katze oder den Kater die neue Umgebung in Ruhe erkunden. Es kann durchaus sein, dass das Tier die nächsten Tage auf Tauchkurs geht und Ihnen die kalte Schulter zeigt. Doch mit einem bisschen Einfühlungsvermögen Ihrerseits und der natürlichen Neugier einer Katze wird sie sich bald in ihrem neuen Heim willkommen fühlen. Zieht ein Katzen-Welpe bei Ihnen ein, so müssen Sie die nächsten Wochen und Monate mit kleineren und größeren Verlusten in Ihrem Haushalt rechnen, denn kleine Katzen stecken voller Überraschungen und stellen jede Menge Blödsinn an. Das bleibt Ihnen in der Regel erspart, wenn Sie sich für ein älteres Tier entschieden haben. Sie sollten vor der Anschaffung nicht gerade neue und sündhaft teure Gardinen gekauft haben. Die könnten nämlich dem putzeligen Kätzchen zum Opfer fallen, wenn es seine ersten Kletterversuche anstellt. Die meisten Katzen-Welpen haben es bereits auf der Pflegestelle gelernt, die Katzentoilette aufzusuchen. Wenn nicht, dann gehört auch das Beibringen der Katzenklobenutzung zu Ihren Aufgaben. Wir hoffen, unsere Anregungen können Ihnen und Ihrem neuen Familienmitglied eine gute Zukunft bescheren. Ihr Tierschutzverein Tiere in Not Solingen e.v.

3 Futter Die Entscheidung, wie Sie Ihre Katze füttern, bleibt Ihnen überlassen. Im Fachhandel werden Sie jede Menge Auswahl finden. Die meisten Tierarztpraxen können Sie durch geschultes Personal diesbezüglich auch beraten. Entscheiden Sie sich für Trockenfutter, sollten Sie immer dafür Sorge tragen, dass Ihre Katze frisches Wasser zur Verfügung hat. Leckerchen Natürlich dürfen Sie Ihrer Katze auch Leckerchen geben. Aber bitte nur in Maßen, denn dieses Zusatzfutter kann leicht zu Übergewicht führen. Keine Katze fühlt sich wohl, wenn sie durch ihre Dickleibigkeit nicht mehr aktiv am Leben teilnehmen kann. Zudem kommt es schnell zu einer Herzkranzverfettung, was das Leben Ihres Lieblings erheblich verkürzen könnte. Giftstoffe im Haushalt Schokolade, denn Schokolade enthält für Katzen giftige Substanzen wie Koffein und Theobromin. Gift für Ihre Katze sind u.a. außerdem... Weintrauben Rosinen Zwiebeln Knoblauch Avocado Kakao Nikotin Obstkerne Rohes Schweinefleisch Lösungsmittel Dünger Viele Pflanzen und Schnittblumen sind ebenfalls giftig. (Das sind nur einige aufgezählte Gifte!) Es ist unbedingt ratsam, sofort den Tierarzt aufzusuchen, falls Ihre Katze eines dieser für sie giftigen Dinge zu sich genommen hat oder Sie es vermuten! Denn lieber einmal unnötig als zu spät!!!! Identifikationsnachweis / Chip Lassen Sie Ihre Katze chipen, damit sie nicht verloren gehen kann. Sollten Sie Ihrer Katze ein Halsband mit Ihrer Telefon-Nummer umhängen, achten Sie bitte darauf, dass das Halsband einen kleinen Gummizug hat oder sich bei starkem Druck von alleine öffnet (solche Halsbänder für Katzen gibt es im Fachhandel), damit das Tier sich nicht strangulieren kann, wenn es irgendwo mit dem Band hängen bleiben sollte.

4 Tierarzt Früher oder später werden Sie mit Ihrem Tier einen Tierarzt aufsuchen müssen, sei es zur Impfung oder weil Ihre Katze sich evtl. verletzt hat oder krank ist. Sicherlich ist es ratsam, für einen Notfall zu wissen, an wen Sie sich mit Ihrer Katze wenden können. Also bitte vorbeugen und sich kundig machen, welchem Tierarzt Sie Ihre Katze anvertrauen möchten. Für den Transport zum Tierarzt sollten Sie sich eine Katzen-Transportbox zulegen und diese gut sichern, wenn Sie sich auf den Weg zum Tierarzt machen. Leider sind schon sehr viele Tiere abhanden gekommen, weil sie sich aus ihrer Transportbox befreien konnten. Dass das tragisch enden kann, dürfte jedem klar sein. Impfung Um Ihre Katze vor ernsthaften Erkrankungen zu schützen, braucht sie regelmäßige Impfungen. Auch hierzu sprechen Sie bitte mit dem Tierarzt Ihres Vertrauens. Wurmkur Ihre Katze sollte regelmäßig eine Wurmkur machen, wenn sie Freigang erhält. Besonders wichtig ist das, wenn kleine Kinder im Haus sind. Befragen Sie hierzu bitte Ihren Tierarzt. Zecken Sollte Ihre Katze Freigänger sein, kommt sie bei ihren täglichen Spaziergängen früher oder später zwangsläufig mit Zecken in Berührung. Diese Zecken oder auch Holzbock genannten blutsaugenden Parasiten sind weltweit verbreitet und ernähren sich vom Blut ihrer Wirte. Ist die Zecke mit Krankheitserregern infiziert, können diese durch einen Biss in den Blutwirt gelangen. Der Befall ist für Ihre Katze lästig, auch wenn die Zecke nicht zwingend eine Krankheit überträgt, so hinterlässt sie jedoch juckende Stiche. Sollte sich Ihre Katze nach einem Zeckenbiss ungewöhnlich verhalten, müssen Sie unbedingt einen Tierarzt aufsuchen! Vorbeugend sollten Sie Ihre Katze mit entsprechenden Mitteln gegen Zeckenbisse schützen. Diese erhalten Sie in Ihrer Tierarztpraxis. Finden Sie einen dieser Parasiten, der sich bereits festgesaugt hat, lässt sich dieser mit einer Zeckenzange, die sie ebenfalls in Ihrer Tierarztpraxis oder im Zoohandel erhalten, entfernen. Bitte keinesfalls Öl oder Lack auf die Zecke geben, denn das würde dazu führen, dass der Blutsauger seinen Mageninhalt an den Blutwirt abgibt, was zu einer Infizierung führen kann. Die Zecke sollte immer schnell und zügig entfernt werden, denn auch bei Furcht leert sie ihren Mageninhalt in den Wirt.

5 Flöhe In ihrem Katzenleben wird Ihre Katze sicherlich einmal von einem oder gar mehreren Flöhen befallen werden. Das ist für die Katze sehr unangenehm und kann sogar zu einer Floh-Allergie führen. Um Ihren Liebling gegen diese unliebsamen Plagegeister zu schützen, die ebenfalls Krankheiten übertragen können, sollten Sie auch hier Maßnahmen ergreifen, damit es zu keinem Befall kommt. Ihr Tierarzt wird Sie gerne beraten und Ihnen mehrere Produkte zur Auswahl anbieten. Kratzbaum Im Handel werden jede Menge Kratzbäume angeboten von einfach bis luxuriös. Ob Sie sich für einen solchen Kratzbaum entscheiden oder Ihrer Katze lieber einen Korb zum Schlafen anbieten, bleibt selbstverständlich Ihnen überlassen. Nützlich ist ein Kratzbaum auf jeden Fall, denn im Allgemeinen wetzt die Katze dort ihre Krallen. Zudem bietet so ein Kratzbaum mit einer Katzenhöhle oder dergleichen einen idealen Schlaf- und Spielplatz für Ihr Tier. Spielzeug Das im Zoohandel angebotene Spielzeug für Ihre Katze sorgt nach Überraschungsei-Manier für Spiel, Spaß und Spannung - doch Vorsicht!!! Nicht jedes Spielzeug, das angeboten wird, ist auch immer ungefährlich. So können zum Beispiel die Plüschbällchen, die an einem langen Gummi hängend die meisten Kratzbäume schmücken, Ihrer Katze gefährlich werden, indem sie sich um Pfoten oder Hals schwingen, während die Katze damit spielt. Ungesund sind auch die häufig in Verbindung mit Federn verknüpften Alu-Streifen, die die Katze abknabbern und verschlucken könnte. Wollknäuele gehören ebenfalls nicht zum Spielzeug der Katze, denn sie könnte sich darin verheddern und zu Schaden kommen.

6 Tasso Wichtig ist es, sein Tier beim Tierregister Tasso Tasso e.v., Frankfurter Str. 20, Hattersheim 24-Stunden-Notruf-Hotline registrieren zu lassen, dort seine Daten und seine Chip-Nummer zu hinterlegen. So bekommen Sie Ihr Tier ohne großen Aufwand wieder, falls es einmal verloren gegangen sein sollte, was wir natürlich nicht hoffen. Freigänger oder Wohnungskatze Grundsätzlich hat eine reine Wohnungskatze die größere Chance uralt zu werden, denn sie wird nicht der ständigen Gefahr ausgesetzt, von einem Auto überfahren zu werden. Auch kommt sie eher nicht mit Gift in Berührung oder fällt Tierquälern in die Hände. Ganz zu schweigen von Tierfängern, die z.b. dafür sorgen, dass aus Ihrer geliebten Katze u. a. ein hübscher Kragenbesatz wird. Diese Tierdiebe verkaufen Ihre Katze evtl. auch an eine Versuchsanstalt ( Die Möglichkeiten, außerhalb des Hauses, einen grausamen Tod zu finden, sind für Ihre Katze groß. Andererseits gibt es Katzen, die geben sich mit einem schönen Heim nicht zufrieden und verlangen Freigang. Eine Alternative hierzu könnte ein gesicherter Balkon oder gar ein Katzen-Gehege (zum Beispiel: / Katzen-Voliere) sein. Bedenken Sie aber bitte auf jeden Fall, dass der Balkon mit einem Netz gesichert werden sollte, da Ihre Katze andernfalls einen Abflug über die Brüstung machen könnte, wenn sie etwas Interessantes sieht, was sie verfolgen möchte. In diesem Fall könnte es den sicheren Tod Ihrer Katze bedeuten. Kastration Ein wichtiges Thema! Sollten Sie von uns eine erwachsene Katze adoptieren, so wird sie mit Sicherheit bereits kastriert sein. Wenn Sie aber einen Katzen-Welpen aufnehmen, lassen Sie das Tier bitte mit etwa 5 Monaten kastrieren. Alles andere wäre unverantwortlich, vor allem dann, wenn Sie Ihrer Katze Freigang gewähren. Argumente wie Eine Katze sollte einmal im Leben Junge haben oder Die Kinder möchten so gerne einmal kleine Kätzchen aufziehen sind völlig unvertretbar, denn es gibt genügend Katzenelend, das man durch die bewusste Vermehrung nicht noch unterstützen sollte. Unsere Tierheime sind überfüllt mit jungen und erwachsenen Haus- und Rasse-Katzen. Die Tierheime und Tierschutzorganisationen bemühen sich, Herr über die Katzenflut zu werden - letztendlich ohne wirklichen Erfolg, denn die zahlreichen herrenlosen Katzen vermehren sich ohne Ende. Denken Sie daran, mit jedem von Ihnen gezüchteten Katzen-Welpen nehmen Sie einem Tier aus dem Tierschutz die Chance, ein gutes Zuhause zu finden.

7 Pflegestellen gesucht! Werden Sie HERRCHEN UND FRAUCHEN AUF ZEIT"... Wir suchen tierliebe Menschen, die bereit sind ein Tier bis zu seiner Vermittlung in Pflege zu nehmen. Gesucht werden Pflegestellen im Raum Remscheid / Solingen / Wuppertal. Futter- und Arztkosten werden von uns selbstverständlich übernommen. Für die alsbaldige Vermittlung wird von uns aus gesorgt. Oftmals handelt es sich auch um... Tiere, die erst einmal ein wenig Zutrauen fassen müssen, die lernen müssen, dass es Menschen gibt, die sie streicheln und gut zu ihnen sind, die sie nicht anschreien oder treten und schlagen - mit einem Wort: um Tiere, die einer liebevollen Pflege bedürfen. Tiere, die vielleicht ein wenig aufgepäppelt werden und evtl. Medikamente nehmen müssen. Tiere, die wieder ein wenig Lebensfreude lernen müssen, bevor sie vermittelt werden. Wer hat ein wenig Zeit und Platz, um sich vorübergehend eines solchen Tieres anzunehmen? Dann wenden Sie sich bitte an Rita von Itter Tel.-Nr.: r.v.ritter@tiere-in-not-solingen.de Mitgliedschaft Liebe Tierfreunde, wie jeder gemeinnützige Verein sind auch wir auf Mitglieder angewiesen, die passiv oder aktiv unsere Tierschutzarbeit unterstützen. Durch Ihre Mitgliedsbeiträge/Spenden geben Sie uns den erforderlichen finanziellen Spielraum für unsere Arbeit und damit notleidenden Tieren die Chance auf ein neues, glückliches Leben. Bereits ab 20,00 jährlich können Sie Mitglied im Tierschutzverein Tiere in Not Solingen e.v. werden. Sie können gewiss sein, dass Ihre Beiträge/Spenden zu 100% den Wesen zugute kommen, die unsere Hilfe benötigen, und das sind leider nicht wenige. Natürlich werden wir Ihnen auch eine steuerlich absetzbare Zuwendungsbescheinigung (1x jährlich zu Beginn des Folgejahres) zur Verfügung stellen. Wir hoffen, Sie als neues Mitglied in unserem Tierschutzverein begrüssen zu dürfen.