Kinder- und Jugenddorf Maria Regina. Silz in der Pfalz

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1 Kinder- und Jugenddorf Maria Regina Silz in der Pfalz

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3 Das Dorf Das Kinder- und Jugenddorf ist eine Einrichtung der stationären Jugendhilfe. Die von Ordensschwestern in den sechziger Jahren gegründete Institution gibt Kindern und Jugendlichen, die in ihrem Wohl bedroht sind, eine Heimat. Eltern können aus den verschiedensten Gründen ihre Erziehungsverantwortung nicht wahrnehmen. Sei es, dass sie drogenabhängig sind, psychisch krank oder andere Schwierigkeiten sie daran hindern, für ihre Kinder zu sorgen. Diese Kinder und Jugendlichen wachsen in Lebenslagen auf, in denen sie von Gewalt, Vernachlässigung und Verwahrlosung bedroht sind. Sie sind häufig entwicklungsverzögert und haben Verhaltensschwierigkeiten entwickelt. Manche erlitten sogar Traumata. Diese Kinder und Jugendlichen finden im Kinderdorf eine Heimat, die ihnen Schutz und Raum zum Wachsen gibt. Träger der Einrichtung ist die St. Dominikus Krankenhaus und Jugendhilfe ggmbh mit Sitz in Ludwigshafen am Rhein. Das Dorf 3

4 Aufbruch in ein starkes Leben In einzelnen Wohnhäusern leben die Kinder in geschlechtsund altersgemischten Gruppen. Sie werden rund um die Uhr von einem Team qualifizierter Erzieherinnen und Erzieher betreut. Die Hilfe ist ganzheitlich und auf die individuelle Bedürfnislage abgestimmt. Für jedes Kind und jeden Jugendlichen wird eine regelmäßige Erziehungsplanung erstellt. Hierbei achten die Hilfeleistenden besonders auf die Stärken der Kinder. Die pädagogische Arbeit richtet sich nach dem ressourcen- und lösungsorientierten Modell. Eine unterstützende, stabile und einfühlsame Beziehungsgestaltung des pädagogischen Personals ermöglicht es den Kindern, sich zu entwickeln. Eingebunden in die Ortsgemeinde Silz, in der naturschönen Südpfalz, gibt es acht Wohngruppen. Eine Gruppe zur Verselbstständigung von männlichen Jugendlichen ist ausgelagert. Für Jugendliche mit besonderen Schwierigkeiten ist eine Intensivgruppe eingerichtet. Dort wird zusätzlich mit einem erlebnispädagogischen Schwerpunkt gearbeitet. Dies bedeutet, dass sich die Jugendlichen über eine Vielzahl von Aktivitäten wie Klettern, Bogenschießen, 4 Aufbruch in ein starkes Leben

5 Orientierung in der Natur erfahren können. Auch alle anderen Kinder des Kinderdorfes können durch einen gruppenergänzenden Dienst in den Genuss von erlebnispädagogischen Angeboten kommen. Durch diesen Dienst wird z. B. zusätzlich therapeutisches Reiten ermöglicht. Weiterhin gibt es die Möglichkeit, musische Begabungen zu fördern und den Umgang mit den modernen Medien wie Internet einzuüben. Die religiöse Erziehung wird besonders gepflegt. Kinder sollen zu selbstbewussten und eigenverantwortlichen Menschen unserer Gemeinschaft heranwachsen. Hierin werden sie je nach Bedarf durch psychotherapeutische, ergotherapeutische und logopädische Angebote in der Einrichtung gefördert. Die Hilfe beginnt im jüngsten Alter, auch schon bei Säuglingen, und kann für den Heranwachsenden bis zum Abschluss einer Berufsausbildung gewährt werden. Die Eltern werden in diesem Angebot mit einbezogen und soweit es möglich ist, in ihrer Erziehungsfähigkeit gestärkt. Aufbruch in ein starkes Leben 5

6 6 Sterbeorte

7 Das heilpädagogische Reiten Beim heilpädagogischen Reiten/Voltigieren steht die reitsportliche Ausbildung nicht im Vordergrund. Im Mittelpunkt stehen die individuelle Förderung von Kindern und Jugendlichen und die Selbsterfahrung über das Medium Pferd, im Besonderen die positive Beeinflussung der Entwicklung, des Befindens und des Verhaltens. Sterbeorte 7

8 Therapiepartner Pferd im Kinder- und Jugenddorf Maria Regina Als sogenannter Pony-Club hat sich das Reiten im Kinderdorf seit inzwischen 8 Jahren etabliert und seit dieser Zeit stehen der pädagogischen Arbeit mit dem Pferd drei kinderdorfeigene Ponys zur Verfügung. Das Angebot ist dem Freizeitbereich der Einrichtung angegliedert und so finden die Kinder und Jugendlichen an verschiedenen Tagen in der Woche die Möglichkeit, an der Reit-AG teilzunehmen. Mit der Anmeldung zum Pony-Club wird die regelmäßige Teilnahme des einzelnen Kindes das ganze Jahr über beabsichtigt. Das heilpädagogische Reiten im Kinderdorf bezieht auch alle anfallenden Ereignisse rund ums Pferd in die pädagogische Arbeit mit ein. Das beinhaltet Basiswissen und -fertigkeiten in Fütterung, Pflege, Haltung sowie Umgang mit dem Pferd. Artgerechte Haltung und fachgerechte Ausbildung der Pferde sind Grundlage der Arbeit und erleichtern den Kindern und Jugendlichen den Umgang mit Ängsten und Frustrationen. Über das spielerische Turnen auf dem Pferd (Voltigieren) kann der Übergang zum freien Reiten angebahnt werden. Die Übungen orientieren sich an den Pflichtübungen des sportlichen Voltigierens. In der Gruppe lernen teilnehmende Kinder kooperatives Verhalten genauso wie den Umgang mit Antipathien und Aggressionen. Das Pferd fungiert als authentisches Gegenüber, es reagiert spontan und ehrlich auf das Verhalten des Kindes/Jugendlichen. 8 Therapiepartner Pferd im Kinder- und Jugenddorf Maria Regina

9 Schwierigkeiten in individuellen und sozialen Bereichen können verbessert werden durch Erlernen von Empathie und Rücksichtnahme Stärkung der Motivation Aufbau von Beziehungen, Vertrauen und Sicherheit Entwicklung einer realistischen Selbsteinschätzung Erhöhung der Frustrationstoleranz Stärkung von Selbstvertrauen und Selbstsicherheit Weitere Fördermöglichkeiten liegen im psychomotorischen Bereich und lassen sich beim Reiten, Voltigieren aber auch im Umgang mit dem Pferd umsetzen: Schulung der Wahrnehmungsfähigkeit Normalisierung der Muskelspannung Förderung von Koordination und Geschicklichkeit, sowie Verbesserung der Beweglichkeit, Kraft und Ausdauer Steigerung der Konzentrationsfähigkeit, verbessertes Reaktionsvermögen Daneben ist als Ziel nicht zu vergessen, den Kindern und Jugendlichen die Möglichkeit zur vielfältigen Naturerfahrung anzubieten. Gemeinsam mit anderen Kindern und dem Pferd wird Spaß an der Bewegung im Freien erlebt und Facetten einer sinnvollen Freizeitgestaltung erfahren. Therapiepartner Pferd im Kinder- und Jugenddorf Maria Regina 9

10 Die erlebnispädagogische Intensivgruppe Die erlebnispädagogische Wohngruppe mit insgesamt 6 Plätzen ist für junge Menschen gebaut, die einer intensiveren Betreuungsform bedürfen. Zielgruppe Kinder und Jugendliche ab 12 Jahren, die aufgrund von Verhaltens- und Beziehungsschwierigkeiten tiefgreifende und schwerwiegende soziale Beeinträchtigungen in den meisten Bereichen aufweisen und einer intensiven Betreuung bedürfen durch ihr desintegratives Verhalten in der Familie, einer Pflegefamilie oder Kinderdorfhausgemeinschaft wichtige Familienregel in störender Weise verletzen durch ihr destruktives Verhalten die Familie und ihr soziales Umfeld erheblich belasten durch massiv ausgeprägte Verhaltensstörungen aus gesellschaftlichen Bezügen herauszufallen drohen bereit sind, sich auf die gemeinschaftlichen erlebnispädagogischen Aktionen einzulassen und körperlich sowie geistig auch dazu in der Lage sind Ausschlusskriterien sind Psychosen, primäre Suchtgefährdung und akute Suizidalität Mitarbeiter 1 Erlebnispädagoge (Leitung) und 4 pädagogische Fachkräfte mit verschiedenen erlebnisund heilpädagogischen Schwerpunkten 1 Hauswirtschaftskraft 10 Die erlebnispädagogische Intensivgruppe

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12 Elwetritsche Challenge des Kinder- und Jugenddorfes Das Kinder- und Jugenddorf Maria Regina in Silz veranstaltet gemeinsam mit drei anderen Jugendhilfeeinrichtungen aus Baden-Württemberg und Bayern einmal jährlich ein erlebnispädagogisches Gemeinschaftsprojekt, Elwetritsche Challenge genannt. Dieses Projekt umfasst ein bis zwei Wochenenden bei denen in den letzten Jahren 44 Kinder und Jugendliche ab 12 Jahren in Vierergruppen mit je einem Schutzengel (Teambetreuer) in extremen erlebnispädagogischen Settings mit Wettkampfcharakter gegeneinander antraten. Die Kinder kommen aus Verhältnissen mit oft schwierigem sozialem Hintergrund und leben derzeit in Jugendhilfeeinrichtungen. kennen und diese überwinden. Verhaltens- und Kommunikationsformen werden eingeübt und gefestigt. Sie trainieren Kraft, Geschicklichkeit und Ausdauer, beweisen Mut und können über sich hinaus wachsen. Dies steigert ihr Selbstbewusstsein und befähigt sie, die Erkenntnisse aus diesen Erlebnissen in den Alltag zu übertragen und umzusetzen. Ergänzend zur Challenge werden im Kinder- und Jugenddorf Maria Regina über das ganze Jahr hinweg Trainings zu folgenden Sportarten angeboten: Bouldern/Klettern, hier lernen die Kinder und Jugendlichen Geschicklichkeit, Kraft, Gleichgewicht und Konzentration. Eine Gruppe kann bei der Elwetritsche Challenge nur funktionieren und etwas erreichen wenn sie zusammen hält, sich gegenseitig unterstützt und motiviert. Die Kinder und Jugendlichen lernen in diesem Rahmen ihre Grenzen Mountainbiketouren im Pfälzerwald und diverse Radveranstaltungen z. B. Mountainbikemarathon etc. In diesen Disziplinen wird vor allem die Ausdauer der Kinder und Jugendlichen gefördert. 12 Elwetritsche Challenge des Kinder- und Jugenddorfes

13 Kanufahrten auf kleineren Gewässern. Hierbei werden Ängste und Wasserscheu behutsam in einen verantwortlichen Umgang mit dem Element Wasser übergeleitet. Die oben angeführten Trainings und Aktivitäten ergänzen Veranstaltungen wie die Challenge oder ähnliche sportliche Vergleichswettkämpfe. Bei vielen Betrachtungen und Erfahrungen konnten wir beobachten, dass unsere Kinder und Jugendlichen bei den Wettkämpfen immer vorne dabei waren oder gesiegt haben. Diese freizeitpädagogischen Maßnahmen sind ein wichtiges Hilfsmittel, und ergänzen die empathische Basisversorgung, die im Kinder- und Jugenddorf geleistet wird. Menschen, für die wir da sind 13

14 Übersicht Anschrift Kinder- und Jugenddorf Maria Regina Marienstraße Silz Kinderdorfleitung Michael Eberhart Tel.: Fax: Träger St. Dominikus Krankenhaus und Jugendhilfe ggmbh Ludwigshafen am Rhein Geschäftsführer Marcus Wiechmann Spitzenverband Caritasverband für die Diözese Speyer e. V. Platzzahl insgesamt 78 Plätze Spendenkonto Kreisparkasse Südliche Weinstraße Landau Kto-Nr.: BLZ Hilfeangebote 4 Kinderdorfhausgemeinschaften 4 Kinderwohngruppen 1 Gruppe mit erlebnispädagogischer Intensivbetreuung 1 Jugendwohngruppe in Albersweiler Weitere Angebote Betreutes Wohnen-Nachbetreuung Inobhutnahme Erziehungsbeistandschaft (ambulant) Erziehungsstellen 14 Übersicht

15 Rechtsgrundlage 27 KJHG Hilfe zur Erziehung in Verbindung mit 34 KJHG Heimerziehung 41 KJHG Hilfe für junge Volljährige 42 KJHG Inobhutnahme 35 a KJHG Eingliederungshilfe für seelische Behinderte 30 KJHG Erziehungsbeistandschaft Zielgruppen Kinder mit mittel- und langfristigen Unterbringungsperspektiven, deren Herkunftsfamilien auf lange Sicht oder für immer für die Erziehung ausfallen Kinder, die aufgrund einer akuten Krisensituation einen befristeten oder mittelfristigen Platz zum Leben brauchen Junge Erwachsene, die im Hinblick auf Verselbständigung konkreter, individueller Begleitung und Unterstützung bedürfen Weitere Leistungen Entwicklungsdiagnostik und -förderung Gruppenergänzender Bereich, Heil-, Freizeit-, Erlebnispädagogik Erlebnispädagogische Ferienfreizeiten Logopädische Intervention Ergotherapeutische Behandlung Intensive Zusammenarbeit mit Frühförderzentren Heilpädagogisches Reiten Schule und Ausbildung Die Kinder und Jugendlichen besuchen die Schulen des Schuleinzugsgebietes. Für alle Auszubildenden werden ausbildungsbegleitende Hilfen und Prüfungsvorbereitungen angeboten.

16 Impressum Herausgeber St. Dominikus Krankenhaus und Jugendhilfe ggmbh Geschäftsführer Marcus Wiechmann Einrichtungsleiter Michael Eberhart Kinder- und Jugenddorf Maria Regina Kontakt Kinder- und Jugenddorf Maria Regina Marienstraße Silz Tel.: Fax: Fotos Klaus Landry cynoclub - Fotolia.com Gestaltung 16