Special Olympics Sportregeln Radfahren

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1 Special Olympics Sportregeln 1 Special Olympics Sportregeln Radfahren (2009) Inhaltsverzeichnis Abschnitt A - Offizielle Wettbewerbe... 2 Abschnitt B - Anlagen... 2 Abschnitt C - Equipment... 3 Abschnitt D Personal... 4 Abschnitt E - Wettbewerbsregeln... 4 Abschnitt F Unified Sports Radfahren... 5

2 Special Olympics Sportregeln 2 Die Offiziellen Special Olympics Regeln gelten für alle Special Olympics Radwettbewerbe. Als internationale Sportorganisation hat Special Olympics diese Regeln in Anlehnung an die Regeln der Union Cycliste Internationale (UCI) und der nationalen Sportverbände erstellt, einzusehen unter Es gelten die Regeln der UCI, sofern sie nicht im Widerspruch zu den offiziellen Special Olympics Regeln stehen. In solchen Fällen gelten die Special Olympics Regeln. Abschnitt A - Offizielle Wettbewerbe Nachfolgend werden die offiziellen, bei Special Olympics vorhandenen Wettbewerbe aufgelistet. Es ist vorgesehen, Wettbewerbsmöglichkeiten für alle Athleten aller Leistungsklassen anzubieten. Die einzelnen Programme legen die angebotenen Wettbewerbe fest, und falls nötig, Richtlinien zur Durchführung dieser Wettbewerbe. Die Trainer sind für das Angebot sowohl des Trainings als auch des Wettbewerbs gemäß der Fähigkeiten und Interessen jedes einzelnen Athleten verantwortlich m Einzelzeitfahren m Einzelzeitfahren 3. 1km Einzelzeitfahren 4. 2km Einzelzeitfahren 5. 5km Einzelzeitfahren 6. 10km Einzelzeitfahren 7. 5km Straßenrennen km Straßenrennen 9. 15km Straßenrennen km Straßenrennen km Straßenrennen 12. 5km Zeitfahren Tandem Unified km Zeitfahren Tandem Unified Special Olympics Deutschland örtliche Gegebenheiten: 1. Die Zeitfahrstrecke ist ein asphaltierter Rundkurs und für den öffentlichen Verkehr gesperrt. 2. Das Dreiradfahren findet auf einer asphaltierten Geraden statt. Abschnitt B - Anlagen 1. Die Strecke muss in gutem Zustand, frei von Schlaglöchern und Schotter sein. 2. Vor dem Rennen müssen Steinchen, Schotter und Erde von der Strecke gekehrt werden. 3. Während dem Rennen muss die Strecke für den öffentlichen Verkehr gesperrt sein. 4. Um eine sichere Abfahrt zu unterstützen, sollte die Markierung der Start- und Ziellinie die volle Breite der Strecke bedecken. Die Strecke sollte mindestens 5m breit sein.

3 Special Olympics Sportregeln 3 5. Eine Gerade von insgesamt 150m vor und nach der Ziellinie ist notwendig (100m vor und 50m nach dem Ziel). Diese 150m müssen frei von Hindernissen und Zuschauern sein, damit die Athleten sicher die Ziellinie überfahren können. 6. Die Strecke kann für alle Rennen dieselbe sein. Die Startlinie kann je nach Wettbewerb verschoben werden. Die Ziellinie hingegen, sollte für alle Rennen dort bleiben, wo sie ist. Der Streckenverlauf sollte in etwa 2 bis 5 km lang sein, wobei 2,5 km optimal sind. Die Strecke sollte, wenn möglich, einen leichten Hügel haben, der aber nur so steil sein darf, dass noch alle Athleten ihn bewältigen können. Die Strecke sollte stets ein Rundkurs sein, da Strecken bei denen hin- und zurückgefahren werden muss, ein höheres Sicherheitsrisiko bergen. 7. Blinde Athleten dürfen ausschließlich in Tandem-Events starten. Abschnitt C - Equipment 1. Sowohl Fahrer, Unified Partner als auch Coaches müssen während des Trainings und Wettbewerbs Helme tragen. Die Helme müssen den Sicherheitsstandards des Radsportverbandes entsprechen. (ANSI oder SNELL Norm) 2. Alle Fahrräder müssen vor dem Training und Wettbewerb auf die geltenden Sicherheitsvorschriften des jeweiligen Landes in dem der Wettbewerb ausgetragen wird (in Deutschland des BDR Bund Deutscher Radfahrer) überprüft werden. Wenn ein verändertes Fahrrad diesen Richtlinien nicht entspricht, ist der Renndirektor für die Festlegung der Tauglichkeit des Fahrrads verantwortlich. Veränderte Räder schließen Liegeräder, erwachsene Dreiräder, Fahrräder mit Stützrädern oder andere genehmigte Veränderungen ein. Fahrräder in mangelhaftem Zustand können von den Organisatoren des Radwettbewerbes zurückgewiesen werden. 3. Athleten benutzen ihre eigenen Räder nach Wahl. Dreiräder werden von den teilnehmenden Einrichtungen gestellt. 4. Die Fahrräder werden täglich vor dem ersten Wettbewerb von einem ausgebildetem Mechaniker oder einem Mechaniker eines Fahrradgeschäftes auf Sicherheit hin überprüft. 5. Es sollte sich eine Reparaturstation am Start- und Zielbereich befinden 6. Während des ganzen Rennens muss professionelle medizinische Hilfe vor Ort sein. Der Rennleiter/Veranstalter muss Zugang zu einem Notfall-Kommunikationssystem haben (Funk/Telefon). Ein Notfall-Fahrzeug vor Ort wird empfohlen. 7. Bei Straßenrennen sollte ein PKW oder Motorrad im Sicherheitsabstand vor dem ersten Radfahrer herfahren. 8. Athleten, deren Fahrräder ein mechanisches Problem aufweisen, dürfen jedes Teil des Fahrrads oder auch das gesamte Fahrrad austauschen, falls dies für die Beendigung des Rennens erforderlich ist. Athleten, die nach einem Sturz oder technischem Problem wieder auf das Rad aufsteigen, dürfen bis zu 3m angeschoben werden. Sie dürfen nicht ohne Fahrrad weiterlaufen. Im Falle eines Sturzes oder mechanischen Problems dürfen sie jedoch zusammen mit dem Fahrrad über die Ziellinie rennen, vorausgesetzt sie bleiben auf der Strecke. Bei Unified Tandem Wettbewerben müssen beide Fahrer das Fahrrad berühren während sie die Ziellinie überqueren. 9. Die Athleten müssen während der gesamten Zeit auch bei Überquerung der Ziellinie mindestens eine Hand am Lenker halten. 10. Das Coachen mittels Funkgeräten ist während SO Wettbewerben nicht gestattet.

4 Special Olympics Sportregeln Die Nutzung von Kopfhörern ist sowohl während der Wettbewerbe als auch während des Trainings verboten. Abschnitt D Personal 1. Leiter des Radsport-Wettbewerbs (sollte Erfahrung mit BDR Radsportveranstaltungen haben) 2. Hauptoffizieller 3. Veranstaltungsdirektor 4. Starter 5. Zeitnehmer 6. Zielrichter (muss an der Ziellinie stehen) 7. 2 Helfer zur Überwachung der Startnummern, Nummernverteilung, Nummeranbringung und korrekter Einhaltung der Startaufstellung. Falls Computerchips genutzt werden, müssen diese dem entsprechenden Radfahrer richtig zugeordnet sein. 8. Medizinisches Personal mit kompletter Erste Hilfe Ausstattung 9. Professionelle Fahrrad-Mechaniker mit geeignetem Werkzeug 10. Halter um Einzelzeitfahrer beim Start mit beiden Füßen auf den Pedalen zu halten. Der Halter darf den Fahrer nicht von der Startlinie abstoßen. Falls der Fahrer es wünscht, darf er mit einem oder beiden Beinen auf dem Boden stehend starten. 11. Streckenposten sollten an allen Einmündungen und schwierigen Passagen stehen, um die Radfahrer auf dem Kurs und Autos und Fußgänger vom Kurs fern zu halten. 12. Technische Beauftragte Abschnitt E - Wettbewerbsregeln 1. Einteilung (Divisioning) a) Special Olympics Radfahrwettbewerbe sollen in allen Leistungsniveaus angeboten werden. Die Athleten werden je nach Meldezeiten- bzw. Vorrundenzeiten in geeignete Gruppen eingeteilt. b) Vorläufe (Klassifizierungen) werden durchgeführt, um die persönliche Leistung eines Athleten zu bestimmen und ihn folglich in eine geeignete Leistungsgruppe einteilen zu können. Anhand eines 5km-Straßenrennen werden die Athleten ebenfalls für alle anderen Distanzen klassifiziert. c) Ein vorausgehendes Zeitfahren kann zur Bestimmung der Fähigkeiten eines Athleten genutzt werden, um die Startreihenfolge für die Klassifizierung festzulegen. 1) Zeitfahren: 500 m, 1 km oder 5 km d) Athleten, die sowohl im Zeitfahren als auch an Straßenrennen teilnehmen, sollen die Klassifizierung in beiden Disziplinen durchführen, abhängig vom Zeitrahmen und vom Ermessen des Renndirektors. 2. Allgemeine Regeln a. Unter einem Einzelzeitfahren versteht man ein Rennen eines einzelnen Fahrers gegen die Uhr. 1) Die Fahrer starten in Intervallen von 30Sek. oder 1min.

5 Special Olympics Sportregeln 5 2) Der Fahrer soll von einer festen Position aus starten. Der Fahrer soll gehalten und dann losgelassen werden, ohne ihn anzuschieben. Der gleiche Halter soll diese Aufgabe für alle Fahrer ausführen. Der Fahrer darf dabei wählen, ob er mit einem oder beiden Füßen den Boden berührend startet. 3) Der Renndirektor legt nach seinem Ermessen fest, ob beim Start des Einzelzeitfahrens der schnellste Fahrer zuerst und der langsamste Fahrer zuletzt starten oder umgekehrt. Diese Entscheidung hängt von verschiedenen Faktoren wie z.b. der Art des Rundkurses, der Fähigkeiten der Sportler und anderer Faktoren ab, welche die Sicherheit der Wettbewerbe beeinflussen. 4) Gebrauch anderer Fahrräder ist nur während der Einzelzeitfahren gestattet. Der Renndirektor entscheidet darüber, ob Zweiräder mit veränderten Rädern gemeinsam starten. Dies hängt von der Anzahl der Sportler eines Wettbewerbs und den Fähigkeiten der Sportler ab. b. Ein Straßenrennen beinhaltet einen Massenstart in der jeweiligen eingeteilten Leistungsgruppe. Special Olympics Deutschland spezifische Regelung: 1) Wenn bei einem Straßenrennen, die Strecke mehrere Runden umfasst, endet für alle das Rennen mit der Runde, in welcher der Anführende das Ziel erreicht; daraufhin wird eine anteilig errechnete Zeit vergeben, es sei denn der Schiedsrichter meint, dass ein zu großer Geschwindigkeitsunterschied unter den Fahrern vorherrscht. In einem solchen Fall, wird der Schiedsrichter sich mit dem Event Director und dem Regelkomitee darüber beraten, was zu tun ist. Die Zeiten eines Massenstartrennens werden nicht protokolliert. Die Auszeichnungen erfolgen nur auf Grundlage des Platzes. Die Honest Effort Rule ist nicht für Finals der Straßenrennen geeignet. c. Sowohl den Headcoaches als auch anderen Delegationsmitgliedern ist es nicht erlaubt, die AthletInnen während des Wettbewerbs mit einem Fahrzeug oder Fahrrad zu begleiten außer sie sind speziell dazu vom Hauptschiedsrichter einladen bzw. gebeten worden. Sie können ihre AthletInnen von außerhalb des Kurses aus betreuen. 3. Das Startzeichen gibt eine Pistole oder eine Pfeife. 4. Das Ende wird durch die Platzierung bzw. durch die Reihenfolge der Zielüberschreitung bestimmt. 5. Wenn die Radstrecke länger als 2,5 km lang ist, dürfen mehrere Gruppen gleichzeitig auf der Strecke sein. Die Gruppen starten dann im 1-, 2- oder 3-minütigen Abstand. a) Die Fahrer sollten, falls nicht anders gefordert, ihre Startnummer an der Hüfte tragen (rechts, wenn das Rennen gegen den Uhrzeigersinn, links, wenn das Rennen im Uhrzeigersinn gefahren wird). b) Vor dem Rennen wird den Teilnehmer Gelegenheit zum Aufwärmen und zur Streckenbesichtigung gegeben. c) Das Rennen ist beendet, wenn der Vorderreifen des Fahrrades die Ziellinie überquert hat. Abschnitt F Unified Sports Radfahren 1. Unified Sports Tandem-Zeitfahren

6 Special Olympics Sportregeln 6 a. Wettbewerbe 1) Alle in Abschnitt A aufgeführten Zeitfahr-Distanzen können auch als Unified Wettbewerbe durchgeführt werden. 2) Der Veranstalter bzw. die Nationale oder die Länderorganisation hat das Recht zu entscheiden, welche Strecken angeboten werden. b. Der Athlet oder der Partner darf sowohl die Position des Fahrers (vorne), als auch die Position des Tretenden (hinten) annehmen. Gemäß der UCI paracycling rules treten blinde und sehbehinderte Athleten auf dem Tandem hinten sitzend mit einem sehenden Partner an. 2. Divisioning a. Es ist empfehlenswert am Tag des Wettbewerbs Vorläufe durchzuführen, um exakte Zeitfahr- Werte der Unified Tandem Teams zu ermitteln. b. In den Vorläufen muss das Unified Team (Athlet & Partner) starten, das auch in den Finalläufen antritt. c. Die Vorläufe werden wie in Abschnitt E Wettbewerbsregeln unter Punkt 1 Divisioning beschrieben, durchgeführt. 3. Wertung / Regeln a. Die Unified Tandem Wettbewerbe werden genauso wie die anderen Zeitfahr- Wettbewerbe gewertet. b. Die Regeln sind dieselben, wie in Abschnitt E Wettbewerbsregeln, Punkt 2 Allgemeine Regeln aufgeführt. 4er Mannschaftszeitfahren a) Besetzung 4er Mannschaft Unified Sports: Zwei Special Olympics Athleten, zwei (nicht behinderte) Partner b) Die Besetzung aller 4er Mannschaften kann gemischt m/w erfolgen. c) Einteilung Die Teilnehmer am Mannschaftszeitfahren (auch Unified) müssen eine Klassifizierung über 1 km Einzelzeitfahren absolvieren. Somit kann eine genaue Einteilung in homogene Leistungsgruppen für die Finals vorgenommen werden. d) Wertung/Regeln Bei einem Mannschaftszeitfahren (4 Fahrer) müssen 3 Fahrer das Ziel erreichen, um in die Wertung einzugehen.