Skript - Technik 2014/15 Mittelschule Burgebrach

Transkript

1 Skript - Technik 2014/15 Mittelschule Burgebrach

2 Inhaltsverzeichnis Vorwort 3 Technisches Zeichnen 4 Stückliste 5 Holzverbindungen 6-8 Elektrotechnik 9 Kunststoff 10 Metall 10 Gewindeschneiden 11 Seite 2 von 11

3 Vorwort Dieses Skript soll Schülern der Mittelschule Burgebrach sowie externen Prüfungsteilnehmern Anhaltspunkte über mögliche Inhalte zur besonderen Leistungsfeststellung Qualifizierender Mittelschulabschluss geben. Die hier angeführten Themenbereiche werden in zusammengefasster Form präsentiert und sollen zur Abrundung des Jahresunterrichtsstoffes dienen. Die Unterlagen aus dem Unterricht (z. B. Technikheft) sind daher weiterhin maßgeblich für die Vorbereitung zur Projektprüfung und sollten auch als Nachschlagewerk im Verlauf der Prüfung genutzt werden. Natürlich sind auch andere Informationsquellen zulässig (Fachliteratur, Internet usw.) jede Informationsquelle muss jedoch angegeben werden! Andreas Schweibold FL (m/t) Seite 3 von 11

4 Technisches Zeichnen Fertigungszeichnung Die Fertigungszeichnung enthält alle Informationen, die zur Fertigung eines Werkstückes (Einzelteile) nötig sind. Technische Zeichnungen können auf der Zeichenplatte oder mittels CAD-Programm (Solid Edge V17 oder Sold Edge ST7) angefertigt werden. Bemaßung Alle Maße sind Millimeterangaben die Einheit mm wird jedoch nicht hinter die Maßzahl geschrieben Die erste Maßlinie wird im Abstand von 10 mm parallel zur Körperkante gezeichnet Jede darauffolgende Maßlinie ist im Abstand von 7 mm zu zeichnen! Maßzahlen müssen bei waagrechten Maßlinien mittig mit geringem Abstand über die Maßlinie geschrieben werden Bei senkrechten Maßlinien muss die Maßzahl von rechts lesbar sein! Die Maßpfeile sind geschwärzt zu zeichnen. Außerdem berühren die Spitzen die Maßhilfslinie! Maßhilfslinien stehen 2 mm über die Maßlinie hinaus Die Maßhilfslinien beginnen an der Körperkante! Jedes Maß darf nur einmal vorkommen keine Doppelbemaßung! Bei flachen Werkstücken wird die Materialstärke unten rechts in das gezeichnete Werkstück geschrieben. Beispiel: t = 8 Bei Fertigungszeichnungen mit einer Materialstärke über 10 mm (Volumenkörper), ist es nötig eine weitere Ansicht zu zeichnen (Seitenansicht von links). o Bei komplexeren Werkstücken kann es nötig sein, auch eine dritte Ansicht (Draufsicht) zu zeichnen. Siehe 3-Tafel-Projektion! Seite 4 von 11

5 Die Stückliste Die Stückliste enthält alle erforderlichen Einzelteile zur Fertigung eines Werkstücks. Die Maße sind in der Reihenfolge Breite x Höhe x Tiefe anzugeben! Alle Maße werden in mm angegeben - die Einheit mm entfällt! Die Positionsnummern (Pos.-Nr.) können in einer Gesamtdarstellung des Werkstücks (Räumliche Zeichnung) z. B. Aufschluss über die Montage geben. Beispiel: Pos.-Nr. Menge Benennung Maße Material 1 2 Blende/Rückteil 200 x 100 x 12 Furnierplatte Birke 2 2 Seitenteil 276 x 100 x 12 Furnierplatte Birke 3 1 Boden 200 x 300 x 4 Pappelsperrholz 4 8 Dübel Ø 6 x 20 Buche Seite 5 von 11

6 Holzverbindungen Holzverbindungen einfache, lösbare Schrauben Nageln Fügeverbindungen Überblattungen Schlitz- und Zapfen Dübelung Eck Nut- und Feder offen Kreuz Fingerzinkung verdeckt Längs Schwalbenschwanz Offene Dübelung Anreißen der Bohrungen (Durchgangsbohrungen und Bohrungen in Stirnholz). Bohrungsdurchmesser entspricht dem Durchmesser des zu verwendenden Holzdübels (Ø Holzbohrer = ½ Materialstärke). Bei der Übertragung der Lage der Bohrungen von einem Teil auf das andere Dübelmarkierer verwenden! Bei der offenen Dübelung bleiben die Holzdübel auf einer Seite sichtbar! Verdeckte Dübelung Die Holzdübel sind nach der Montage nicht mehr zu sehen, d. h. in der Herstellung wird keines der zu verbindenden Holzteile durchgebohrt! Seite 6 von 11

7 Fingerzinkung Bei der Fingerzinkung handelt es sich um eine mehrfache Verzahnung gerader Zapfen, die man Zinken nennt. Man wählt diese Verbindung zum Zusammenbau von Vollholzflächen, da die so verbundenen Teile ungehindert schwinden und quellen, sich aber nicht werfen können. Bei dieser Eckverbindung laufen alle Schnitte parallel zueinander. Um das Öffnen zu verhindern, werden die Zinken miteinander verleimt. Arbeitsplan Hölzer zuschneiden Kennzeichnen der Hölzer Anreißen der Holzstärke Zinkeneinteilung vornehmen Zinkeneinteilung an beiden Teilen anreißen jeweils wegfallendes Holz kennzeichnen einsägen (im wegfallenden Holz) Nuten bzw. Stufen ausstemmen bzw. aussägen Verbindung einpassen Innenflächen ggf. befeilen verleimen Oberflächenbearbeitungen Seite 7 von 11

8 Lösbare Verbindungen Schrauben Werden zwei Holzteile miteinander verschraubt (z. B. Eckverbindung), so wird ein Holzteil durchbohrt (Empfehlung: Ø Holzbohrer = Schraubendurchmesser) und das die Schraube aufnehmende Holzteil vorgebohrt (Empfehlung: Ø Holzbohrer = Kerndurchmesser Schraube). Nageln Die Nägel immer leicht schräg einschlagen, sodass sich die zu verbindenden Teile nicht lösen oder lockern können. Seite 8 von 11

9 Elektrotechnik LED (Light Emitting Diode) Lichtaussendende Diode, die den Strom nur in Durchlassrichtung fließen lässt (von + nach -) und dabei leuchtet. In Sperrrichtung fließt kein Strom die LED leuchtet nicht. Außerdem muss vor die LED ein Vorwiderstand geschaltet werden, da zu hohe Ströme das Bauteil zerstören. Widerstand Ein Widerstand begrenzt bzw. behindert den Stromfluss und schützt u. a. elektronische Bauteile vor Überbelastung bzw. Zerstörung. Technische Stromrichtung Von + nach - Reihenschaltung Hier werden die Verbraucher hintereinander, also in Reihe verbaut. Die Verbraucher nehmen sich so gegenseitig die volle Stromlast. Z. B. leuchten Lampen in Reihe geschaltet weniger hell. Ist eine Lampe defekt, leuchtet auch die andere nicht mehr. Parallelschaltung Die Verbraucher werden parallel angeordnet und erhalten so den vollen Betriebsstrom. Bei parallel verbauten LEDs muss daher jede LED mit einem Vorwiderstand versehen werden. Löten Löten ist die Verbindung von Metallen durch ein weiteres, leichter schmelzbares Metall. In der Elektronik verwendet man meist Lötzinn, das bei ca. 180 C schmilzt. Das heiße Lötzinn geht eine innige Verbindung mit Metallen wie z. B. Kupfer, Messing oder Silber ein. Das Bauteil muss an der Lötstelle heißer als die Schmelztemperatur des Lötzinns werden. Seite 9 von 11

10 Kunststoff Acrylglas (auch Plexiglas) Bei der Verarbeitung von Acrylglas gilt es zu beachten, dass die Oberfläche des Materials leicht anschmilzt, wenn nicht auf ausreichend Kühlung oder vorsichtige Bearbeitung geachtet wird. Beim Feilen von Flächen ist es daher angeraten, die Feilgeschwindigkeit etwas zu beschränken. Sollen Flächen poliert werden (Polierscheibe) müssen vorher folgende Arbeitsschritte ordentlich vollzogen worden sein: Feilen Schleifen Nassschleifen Das Bohren von Acrylglas sollte mit relativ geringer Drehzahl und ausreichend Kühlung erfolgen! Metall Einer jeden Metallbearbeitung geht das Entgraten von scharfen Kanten voraus Verletzungsgefahr! Das Anreißen von Metall erfolgt mit der Anreißnadel! Angerissene Bohrungen werden vor dem Bohren mit dem Körner markiert! Das Bohren von Metall sollte mit ausreichender Kühlung erfolgen ( Ausglühen des Bohrers) Verletzungsgefahr durch heiße Bohrspäne! Seite 10 von 11

11 Gewindeschneiden (Innengewinde) Bohrer Um ein Innengewinde fachgerecht schneiden zu können, muss je nach Gewindegröße entsprechend vorgebohrt werden (Kernlochbohrung) Hier die Angaben für metrische Gewinde: M1 - Ø 0,75 mm M2 - Ø 1,6 mm M3 - Ø 2,5 mm M4 - Ø 3,3 mm M5 - Ø 4,2 mm M6 - Ø 5 mm M7 - Ø 6 mm M8 - Ø 6,8 mm M9 - Ø 7,8 mm M10 - Ø 8,5 mm M11 - Ø 9,5 mm M12 - Ø 10,2 mm Senker erweitert das Bohrloch zum leichteren Ansetzen des Gewindebohrers Gewindebohrer Ein Gewindebohrersatz besteht aus dem Vor-, Mittel- und Fertigschneider. Windeisen Gewindebohrer werden für den Handbetrieb in diese Haltevorrichtung eingespannt. Arbeitsschritte Seite 11 von 11