Sicherheitsüberprüfungen der Kernkraftwerke nach Fukushima Umgesetzte und geplante sicherheitsoptimierende Maßnahmen

Transkript

1 Sicherheitsüberprüfungen der Kernkraftwerke nach Fukushima Umgesetzte und geplante sicherheitsoptimierende Maßnahmen M. Fuchs, E.ON Kernkraft GmbH Hannover,

2 Gliederung 1. Technischer Status der Kernkraftwerke vor dem Unfall von Fukushima 2. Sicherheitsüberprüfungen und abgeleitete Empfehlungen im Rahmen des Fukushima-Nachfolgeprozesses 3. Maßnahmen zur weiteren Erhöhung der Robustheit der Kernkraftwerke der E.ON Kernkraft GmbH 2

3 1. Technischer Status der Kernkraftwerke vor dem Unfall von Fukushima Die nach dem Stand von Wissenschaft und Technik erforderliche Vorsorge ist getroffen. Das realisierte Sicherheitskonzept schließt einen Unfall, d. h. einen Ereignisablauf mit Kernschmelzen, bei dem radioaktive Stoffe unkontrolliert und in größeren Mengen aus der Anlage austreten, praktisch aus. Die entsprechenden Untersuchungen und Nachweise wurden im Rahmen der Anlagengenehmigung und nachträglicher Änderungen und Überprüfungen (z. B. Periodische Sicherheitsüberprüfung) erstellt, vorgelegt und geprüft. Auch die nach dem Unfall von Fukushima durchgeführten Untersuchungen (z. B. RSK-Sicherheitsüberprüfung, EU-Stresstest) bestätigen die hochwertige Grundauslegung der deutschen Kernkraftwerke. 3

4 Hochwertige Grundauslegung der Kernkraftwerke im Rahmen der Planung, Genehmigung und Errichtung sichergestellt Beispiele: - Solide und robuste Auslegung der Gebäude und Systeme gegen Einwirkungen von außen und innen (z. B. Containmentauslegung unter Berücksichtigung, Flugzeugabsturz, Explosionsdruckwelle, extreme Wetterereignisse, Erdbeben) - Gebunkerte Notstandssysteme und Notsteuerstelle - Absicherung der Drehstromversorgung über Reservenetz, 4 Notstromdiesel und 4 Notspeisediesel - 4fach redundante und diversitäre Sicherheitssysteme - Sicherer Aktivitätseinschluss über diverse Barrieren wie BE, RDB, SHB, Containment 4

5 Kontinuierliche Neubewertungen und Verbesserungen der Kernkraftwerke Beispiele: - Primärseitiges Bleed & Feed - Sekundärseitiges Bleed & Feed - Gefilterte Druckentlastung des SHB - H 2 -Rekombinatoren in SHB - Unfall-Probenahmesystem - 3. Netzanschluss und Erhöhung der Batterie-Kapazitäten - Ergänzung von Notfallmaßnahmen und Optimierung von Notfallschutzmaßnahmen 5

6 2. Sicherheitsüberprüfungen und abgeleitete Empfehlungen im Rahmen des Fukushima-Nachfolgeprozesses Sicherheitsüberprüfungen durch die Bundesländer - Ad-hoc-Überprüfungen in den Kernkraftwerken - Erweiterte Sicherheitsüberprüfungen durch Expertenkommission für Reaktorsicherheit) Sicherheitsüberprüfungen durch die Bundesregierung - Sicherheitsüberprüfung aller Kernkraftwerke durch die RSK (RSK-SÜ)-Bericht und Empfehlungen vom Mai RSK-Arbeitsprogramm zur vertieften Bewertung spezieller Fragestellungen noch in Arbeit, verschiedene ergänzende RSK-Empfehlungen bereits veröffentlicht Sicherheitsüberprüfungen durch die EU - Stress-Tests für alle europäischen Kernkraftwerke ( EU Stress-Test ) durch ENSREG-Abschlussbericht vom Juni

7 (Betreiber-Erfa über WANO, INPO,6) Gesamtheit der robustheitserhöhenden Empfehlungen länderspezifischer Reviews 7

8 8

9 3. Maßnahmen zur weiteren Erhöhung der Robustheit der Kernkraftwerke der E.ON Kernkraft GmbH Durchführung generischer und anlagenspezifischer Untersuchungen zur Bewertung neu postulierter auslegungsüberschreitender Ereignisse und Ereigniskombinationen, z. B. Systematische Robustheitsanalyse entsprechend RSK-Vorgabe Zusätzliche Hochwasser- und Erdbebenanalysen Lastabsturzanalysen Analysen zum Station Blackout > 2h Analysen zum langandauernden Notstromfall > 72h Analysen zum Ausfall der primären Wärmesenke Analysen zur Kühlung der BE bei Ausfall BE-Lagerbeckenkühlung Analysen zur Durchführung von Notfallmaßnahmen nach EVA/EVI 9

10 Beschaffung und Implementierung neuer Notfalleinrichtungen bzw. Notfallequipments zur weiteren Erhöhung der Robustheit, z. B. Mobiler Notstromdiesel I (200 kva) Mobiler Notstromdiesel II (1250 kva) Einspeisepumpe und Schaltanlage für mobile Notstromdiesel Mobile elektrische Notfallpumpe zur Bespeisung des Dampferzeugers Erweiterung der Kraftstoff- und Schmierstoffvorräte für die Notstromdieselaggr. Equipment zum Umpumpen von Kraftstoff Mobile verkürzte Kühlkette (mobiles Pumpenaggregat, Schlauchmaterial, Schlauchwagen, Ausbaustücke, Adapter usw.) Armaturen, mobile Pumpen, Ausbaustücke, Anschlussstücke für Bespeisen BE-Lagerbecken und SHB-Druckentlastung Einrichtungen für Hochwasserfall (z. B. Boote, Dammbalken, Stege) Versorgungsnetzunabhängige Kommunikationseinrichtungen/Satellitentelefone 10

11 Mobiler Notstromdiesel 1 11

12 Mobiler Notstromdiesel II und Einspeisepunkte 12

13 Mobile elektrische Notfallpumpe 13

14 Equipment für mobile verkürzte Kühlkette (Pumpenaggregat, Schlauchwagen) 14

15 Erstellung, Implementierung und Schulung neuer Notfallprozeduren, Anweisungen und Handbücher, z. B. Einführung und Schulung des Handbuches für mitigative Notfallmaßnahmen für Leistungsbetrieb und Nichtleistungsbetrieb (SAMG) Erstellung diverser neuer Notfallprozeduren (z. B. Drehstromversorgung, BE-Lagerbecken-Kühlung, Ausfall Nebenkühlwasser, langanhaltender Notstromfall) und Implementierung in das BHB/NHB Erstellung und Aktualisierung von Fachanweisungen Optimierung Krisenstabsorganisation und Zusammenarbeit mit KHG (Kerntechnischer Hilfszug) 15

16 Ausrüstung des Kerntechnischen Hilfszuges (1) 16

17 Ausrüstung des Kerntechnischen Hilfszuges (2) 17

18 18