Kleidung im Mittelalter und ihre Bedeutung

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1 Liebe Mittelalterfreunde und die, die es gerade werden wollen, ich finde es toll, das so viele Leute Interesse daran bekunden sich für unseren Mittelaltermarkt hübsch zu machen. Deshalb also hier ein paar grobe Orientierungspunkte, so wie Sachen auf die man achten, und Sachen die man vermeiden sollte. Da wir eine genaue Zeit unseres Marktes nicht festlegen können, da Wülfrath oder auch Wolverothe wie es damals hieß erst 1578 das Marktrecht bekam, gehen wir einfach mal von 10. bis 13. Jahrhundert aus. Kleidung im Mittelalter und ihre Bedeutung Die Kleidung im Mittelalter spiegelte den Platz der gekleideteten Person innerhalb der mittelalterlichen Ständeordnung wider. Die Unterschiede zwischen den Ständen lagen meistens jedoch nur im verwendeten Material und dem dazugehörigen Zierrat. Und an den verwendeten Farben. Denn einige Farben waren nur sehr schwer zu färben und somit für die ärmere Bevölkerung unerschwinglich. Die Kleidung der Romanik von etwa 800 bis etwa 1200 Die Kleidung dieser Zeit wurde noch sehr von der byzantinischen Mode, die ursprünglich aus der römischen Tracht entstand, beeinflusst. Als Verzierungen wurden in der Romanik noch häufig aufwändig brettchengewebte Borten genutzt. Die Kleidung war bis ins 11. Jahrhundert hinein nicht sehr körperbetont und wurde eher großzügig geschnitten und hinterher mit einem langen Gürtel um die Taille gebunden. Häufig wurde das Untergewand sowohl bei Frauen als auch bei Männern aus einem helleren Stoff getragen als das Übergewand. Hier wurden eher die kräftigeren (teureren) Farben gezeigt. Ab dem 11. Jahrhundert wurden die Kleidungsstücke körperbetonter, was man bei den Frauenkleidern nicht durch Abnäher sondern durch Schnürung der Obergewänder erreichte. Hier waren Schnürungen an der Seite der Kleider oder im Rücken zu finden. Teilweise ließen sich auch die Ärmel der Übergewänder durch so genannte Nestelungen abnehmen und wieder dran setzten. Was der Anpassung an die Jahreszeit diente und der Variation des Kleidungsstückes. Bauern, Landbevölkerung und Städter An verfügbaren Materialien zur Textilherstellung für die niederen Stände gab es Leinen, Hanf, Nessel (diese drei insbesondere zur Verwendung für die Unterbekleidung) und Schafwolle (diese insbesondere für Oberbekleidung). Naturtöne waren hier viel zu finden, da diese einfach und meist selbst zu Hause gefärbt werden konnten. Die Kleidung setzte sich aus Kittel, Hosen und Bundschuh zusammen. Im 10. und 11. Jahrhundert verlängert sich, vermutlich unter kirchlichem Einfluss, der Männerrock; unter der langen Tunika wird eine zweite, meist etwas längere als Unterkleid getragen. Der Mantel passt sich dieser neuen Länge an. Trägt man die kurze Tunika, so kleidet man die Beine in eng anliegende, bisweilen aus Leder gefertigte Beinkleider, die Beinlinge. Die Frauenkleidung besteht weiterhin aus zwei übereinander getragenen Tuniken und einem Mantel. Material und Kleider werden zunächst zu Hause hergestellt. Erst durch die Entstehung städtischer Zentren entwickeln sich eigene Produktionsstätten. Die Städter waren von diesen drei Gruppen noch die Wohlhabensten, und konnten teilweise über einen bescheidenen Reichtum verfügen.

2 Adel Der höhere Stand konnte noch zusätzlich auf teure Importstoffe aus Seide zurückgreifen und nutzte generell bessere Textilqualitäten und veredelte Tuche. Wobei auch hier Unterkleider natürlich weiterhin aus Leinen und Wollstoffen gefertigt wurden, schon allein um zu wärmen. Die wesentlichen Bestandteile der höfischen Frauenkleider ab dem 11. Jahrhundert sind Untergewand (Hemd), Obergewand (Rock, Cutte) und Mantel. Neu ist die moderne Form von Hemd und Rock. Beide werden eng an den Körper geschnürt und betonen somit die weiblichen Formen. Darüber kann neben dem Mantel, der nun als so genannter Tassel- oder Schnurmantel gebildet wird, noch ein Surkot getragen werden, der weiter geschnitten, ohne Ärmel und oft mit Pelz unterfüttert ist. Wichtige Accessoires sind der Gürtel und die reich gestalteten abnehmbaren Schmuckärmel, die oft eine Schleppe ausbilden. Enge und Länge der Kleidungsstücke machen deutlich, dass diese nicht von der arbeitenden Bevölkerung getragen werden können, und schaffen damit eine weitere soziale Differenzierung der Kleidung. Als Kopfbedeckungen dienen neben diversen Schleierformen, Schapel oder Gebende. Klerus Die Mitglieder der Kirche, verschiedener Mönchs- und Nonnenorden und deren Vertreter in den Städten hatten noch einige Besonderheiten zu beachten. Die Kleidung der höheren Angehörigen der Kirche zeichnete sich durch sehr edle Stoffe aus, die meist aufwendig verarbeitet waren. Die Soldaten die eben jene beschützten trugen sehr häufig tiefes Schwarz als eine der Farben in ihrem Wappen und somit auch in ihren Wappenröcken. Tiefes Schwarz war damals schwer herzustellen und die Klöster hüteten dieses Geheimnis gut. Den Angehörigen verschiedener Orden konnte man deren Zugehörigkeit ebenfalls in den meisten Fällen an der Kutte ablesen. Die Farben dieser Ordenskleidung bestand aus verschiedenen Zusammensetzungen der Farben Natur, Braun und Schwarz. Für den jeweiligen Orden anders zusammengestellt. Die Schnürung dieser Kutten mit einer Kordel war ausschließlich den Bettelmönchen vorbehalten. Sollte jemand anderes sich als ein solcher ausgeben gilt er als Betrüger und hat mit einer Hinrichtung zu rechnen. Bettler im Mittelalter Die Bettler standen in der städtischen Rangordnung ganz unten. Sie hatten kaum Besitz, schliefen meist in Kellergewölben und arbeiteten manchmal als Tagelöhner. Im Schnitt war jeder fünfte ein Bettler. Doch wurde das Betteln durchaus positiv angesehen. Nur arme Leute durften betteln, taten es andere, gab es für diese hohe Geldstrafen. Menschen, die ihre Sünden abbüßen wollten, gaben dem Bettler je nach begangener Sünde eine große oder eine kleine Spende. Das Spenden war also eine gute Tat. Die Gegengabe für den Sünder war abhängig von der Größe der Spende. Spendete der Sünder z. B. viel, so beteten großzügige Bettler ganze Rosenkränze für diesen, gab der Sünder wenig, rief ihm der Bettler meist ein Vergelt s Gott zu. Prostituierte und Aussätzige Prostituierte und Aussätzige wurden im Mittelalter durch die Farbe ihrer Kleidung, oder gewisser Kleidungsstücke gekennzeichnet. Sie trugen meist verwaschenes Gelb oder verwaschenes Rot in ihrer Kleidung. Jeh nachdem welche Farbe nicht im Königswappen vorkam. Hier waren gelbe Schleier, Mäntel, Tüchlein oder Bänder, dort rote Kappen oder Bänder vorgeschrieben. Kostbarer Kleiderschmuck aus Veh oder Seide sowie goldene Spangen und Gürtel waren bei Strafe verboten.

3 Die Farbwahl Die Farbwahl war ein Unterscheidungskriterium zwischen den Ständen. Generalisierend lässt sich sagen, dass aufwändige, also teuer zu erzeugende, Farben den höheren Ständen vorbehalten waren. Neben der Verwendung naturfarbener Stoffe, welche wohl überwiegend nur im niederen Stand benutzt wurden, wurden die Stoffe auch eingefärbt, wie Abbildungen in Büchern, überlieferte Färberezepte und archäologische Befunde zeigen. Dies geschah meist mit aus Pflanzen gewonnenen Farbstoffen. So wurden beispielsweise aus der Birke, dem Rainfarn und dem Gilbkraut gelbe Farbstoffe gewonnen. Die wichtigste Pflanze für Rot war der Krapp, daneben eignen sich aber auch Gänsefuß, Ahornwurzeln, Schlehdorn und bestimmte Flechten dafür. Blaue Färbungen wurden mit Hilfe der Färbepflanze Färberwaid erzeugt, aber auch Indigo wurde zunehmend importiert. Aber auch Farbextrakte tierischen Ursprungs wurden genutzt. Aus der Kermeslaus, die in mehreren Gattungen in Europa beheimatet ist, wurde ein teures Rot gewonnen. Der aus der Purpurschnecke gewonnene Purpur-Farbstoff war so wertvoll, dass er ausschließlich dem Hochadel vorbehalten war. Das reine weiß, wie wir es kennen konnte zu dieser Zeit auch mit den besten Garnbleichern nicht erreicht werden. Heller als eine Art Eierschalenfarben gab es nicht. Somit auch keine leuchtenden Farben, da der Stoff den man färbte ja schon eine leichte grau-bräunliche Färbung hatte. Die Stoffwahl Kein Pannesamt. Es gab zwar Samt, aber nur den normalen Baumwollsamt und das erst ab dem 13. Jahrhundert. Er war sehr selten und sehr teuer. Keine bedruckten Stoffe. Es war einfach damals nicht möglich Keine Glitzer-Stoffe. Es war einfach damals nicht möglich Keine glänzenden Stoffe. Selbst Seide war damals eher stumpf und grob gewebt. Was man des weiteren vermeiden sollte Die Kleider der Frauen waren Bodenlang, weil es als unschicklich galt seine Füße oder Knöchel zu zeigen. Auch Schulterfrei wurde nicht getragen, schon garnicht Bauchfrei. Im Orient schon, allerdings galten solche zur Schau Stellungen des Fleisches in Europa als sündig und Gottlos. Man hat sich nicht geschminkt. Die Haare waren meist kunstvoll eingeflochten mit Bändern und Perlen. Die verheiratete Frau hatte ihr Haar unter einem Tuch oder einem Hut zu verstecken. Sie war unter der Haube.

4 Dinge des Alltags Essgeschirr Holzschale, Schneidbrettchen, Holzlöffel, Essmesser, vielleicht auch Pricker bzw. 2Zinkengabel waren die Üblichen Dinge die jeder dabei hatte. Man wusste ja schließlich nie wann man mal etwas zu essen angeboten bekam. Als Trinkgefäße dienten Ton- oder Holzbecher, von Zinnbechern kann ich nur abraten, da man sie bei Heissgetränken nicht richtig halten kann, und viele Zinnbecher Bleihaltig sind, was auf Dauer Gesundheitsschädlich ist. Bewaffnung Da die Veranstaltung auf öffentlichem Grund statt finden wird, ist das tragen von Hieb und Stichwaffen gesetzlich verboten. Selbst Dekoschwerter sind aus Stahl und werden als Waffe gesehen. Also keine Waffen deren Klinge länger als 8,5cm ist. Die Marktordnung In jeder mittelalterlichen Stadt war das Zentrum der Markt. Ohne den Markt wären viele Städte nicht entstanden. Betrügerei, Wucher und andere Delikte wurden nach der Marktordnung hart bestraft. Der Rat der Stadt achtete darauf, dass der Handel ohne Zwischenfälle ablief (Sicherstellung des Marktfrieden). Beim Fischkauf war es verboten den Fisch zu berühren, tat man das doch und wurde dabei gesehen, drohte eine hohe Geldstrafe. Wenn ein Bäcker seine Brötchen zu klein backte, drohte ihm die Strafe von 5 Schilling. Für Betrug und Gaunerei gab die Höchststrafe, nämlich die Todesstrafe. Angezeigt von dem Fleischrat wurden Metzger die altes oder verfaultes Fleisch verkauften. Marktfrieden Der Marktfrieden bezeichnet den Umstand, das auf einem Mittelalterlichen Markt besondere Gesetze geherrscht haben. Die durch den König oder den Lehensherren geschütz wurden. In unserem Fall ist das der Graf von Berg. Dieser schrieb die Sicherung der am Gürtel getragenen Waffen durch das so genannte Friedensbändchen vor, oder verbot das tragen dieser direkt ganz, um Ärger zu vermeiden. Dieser bestimmte Bürger seines Vertrauens welche die Frische der angebotenen Lebensmittel testeten, oder die Tauglichkeit anderer angebotenen Waren. Ihm oblag auch wenn er es wünschte das eröffnen des Marktes. Sollte er wie in den meisten Fällen zu beschäftigt sein um diesen Sachen nach zu kommen bestimmte er einen so genannten Marktvogt, der diese Aufgaben in seinem Namen übernimmt. Auch die Rechtsprechung für auf dem Marktgelände vorgefallene Straftaten oblag ihm allein.

5 Also weiteres Highlight unseres Marktes wird es eine Prämierung des besten Gewandes geben. Sowohl für Kinder als auch für die Erwachsenen. Legt euch also ins Zeug. Es wird sich lohnen. Homepages zum Bestellen