Baumkataster zum Bebauungsplan Einzelhandelsbetrieb Hauffstraße 34, Gemeinde Schwielowsee, OT Geltow
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- Lisa Gärtner
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1 Baumkataster zum Bebauungsplan Einzelhandelsbetrieb Hauffstraße 34,, OT Geltow Stand: 12. Mai 2016 Auftraggeber: Bauplanungsbüro Dipl.-Ing. Stephan Skalda Prenzlauer Chaussee Wandlitz Auftragnehmer: Elena Frecot Bouchéstr Berlin
2 Inhaltsverzeichnis 1. Anlass und Aufgabenstellung Geschützter Baumbestand Bestand Empfehlung zur Kompensation (Anzahl Ersatzpflanzungen) Quellenangaben Titelfoto: Walnuss, Grundstück Hauffstr. 32
3 1. Anlass und Aufgabenstellung Der Bebauungsplan Einzelhandelsbetrieb Hauffstraße 34 der, im Ortsteil Geltow, befindet sich in der Aufstellung. Vorgesehen ist die Errichtung eines Einzelhandelsbetriebs mit ca m² Verkaufsfläche sowie die Neuordnung der Erschließung in Richtung der Feuerwehr und der Meusebach-Grundschule. Im Rahmen der Verwirklichung des Vorhabens ist die Baumschutzsatzung der vom zu beachten. Die Verfasserin wurde im März 2016 vom Bauplanungsbüro Dipl.-Ing. Stephan Skalda mit der Begutachtung der von Fällungen betroffenen, nach der Baumschutzsatzung geschützten Bäume, beauftragt. 2. Geschützter Baumbestand 2.1. Bestand Methodik Die Begehungen fanden am 15.3., und statt. Die Angaben zum Kronendurchmesser wurden aus dem Vermesserplan übernommen (Vermessungsbüro Thomas Liebig, Aufnahme November 2015). Durch die Verfasserin wurde die Baumart bestimmt, der Stammumfang gemessen sowie per Augenschein eine Beurteilung der Vitalität nach der 5-stufigen Skala von TAUCHNITZ (2000) vorgenommen. Bei der Bewertung der Vitalität ist außerdem der arttypische Habitus einzubeziehen. Ergebnisse Insgesamt sind im betrachteten Bereich 14 Bäume gemäß Baumschutzsatzung geschützt, vgl. Tabelle 1, Abb. 1 bis 5. Bei Kastanie, Blau-Tanne, Thuja und Silber-Ahorn handelt es sich um nicht heimische Baumarten.
4 Tab. 1: Nach Baumschutzsatzung geschützter Baumbestand Nr. Baumart wissenschaftl. Name Stammumfang [cm] Ø Krone [m] Vitalität Zustand 1 Tanne Abies (Sorte) Krone gekappt in ca. 4 m Höhe, kein arttypischer Wuchs, ansonsten vital 2 Thuja Thuja occidentalis 3 Kastanie Aesculus x hippocastaneum 4 Eschen- Ahorn 5 Berg-Ahorn Acer pseudoplatanus 6 Berg-Ahorn Acer pseudoplatanus 7 Berg-Ahorn Acer pseudoplatanus 2 x Krone gekappt in ca. 3 m Höhe, kein arttypischer Wuchs, ansonsten vital gleichmäßig entwickelte Krone, durch Beschnitt aufgeastet; wenige tote Äste, weitgehend vollständige Belaubung Acer negundo gleichmäßig entwickelte Krone, durch Beschnitt aufgeastet; kleine Baumhöhle, einige tote Äste, unvollständige Belaubung junger Baum, guter Zustand aufgeastet, mehrere schlecht überwallte Schnittstellen junger Baum, guter Zustand, wenige tote Feinäste 8 Birke Betula pendula einige tote Äste, Belaubung unvollständig, kleine Baumhöhle 9 Weide Salix x rubens 135, 55, 110, 140, Spitz- Ahorn Acer platanoides > 10 1 mehrstämmiger Baum mit ausladendem Wuchs, keine Baumhöhlen, einige tote Äste gleichmäßig entwickelte Krone, tote Feinäste, Belaubung unvollständig 11 Lärche Larix spec junger Baum, guter Zustand 12 Kiefer Pinus sylvestris 100, Zwiesel, tief beastet, sehr guter Zustand 13 Walnuss Juglans regia 2 x 160 > 10 1 weit ausgebreitete Krone, Zunderschwamm an Starkast, keine Baumhöhlen, Belaubung unvollständig, tote Feinäste 14 Linde Tilia spec gleichmäßig entwickelte Krone, tief beastet, Baum mehrstämmig ab 1,8 m Höhe Vitalitätsstufen nach TAUCHNITZ (2000): 0 = gesund bis leicht geschädigt (Schädigungsgrad 0 10 %, Wachstum und Entwicklung arttypisch, volle Funktionserfüllung, gute Vitalität und Entfaltung); 1 = geschädigt (> %, Wachstum und Entwicklung ausreichend, kleine Mängel, leicht eingeschränkte Funktionserfüllung, leicht nachlassende Vitalität); 2 = stark geschädigt (> %, Wachstum und Entwicklung leicht gestört, Schadstellen, Vitalitätszustand gerade noch ausreichend, deutlich eingeschränkte Funktionserfüllung)
5 Abb. 1: Verortung der Bäume Nr. 1-3
6 Abb. 2: Verortung der Bäume Nr. 4-14
7 Elena Frecot Abb. 3: Kastanie, Baum-Nr. 3 (Hauffstr. 34) Abb. 4: Eschen-Ahorn, Baum-Nr. 4 (Hauffstr. 34)
8 Elena Frecot Abb. 5: Walnuss, Baum-Nr. 13 (Hauffstr. 32) 2.2. Empfehlung zur Kompensation (Anzahl Ersatzpflanzungen) Die Bäume Nr und 13 können nicht erhalten werden. In der Gemeinde Schwielowsee ist nach 7 der Satzung für jeden gefällten Baum eine Ersatzpflanzung "mindestens im Verhältnis 1 : 1, bei Bäumen mit einem Stammumfang von mehr als 100 cm mindestens im Verhältnis 1 : 2" durchzuführen. Um einen angemessenen Ausgleich für ältere, dickstämmige Bäume zu erreichen, werden im Folgenden fachliche Empfehlungen, in Orientierung an der üblichen Praxis, gegeben. Dies betrifft insbesondere die Bäume mit stärkeren Umfängen Nr. 3, 4, 9, 10 und 13, vgl. Tabelle 2. Die Empfehlung orientiert sich an den Hinweisen zum Vollzug der Eingriffsregelung im Land Brandenburg (MLUV, 2009): "... Für die ersten 60 cm StU in 130 cm Höhe sind zwei Ersatzbäume zu pflanzen, darüber pro angefangene 15 cm je ein Baum..." Zugleich werden Abschläge berücksichtigt: bei nicht heimischen Baumarten, bei schnell wachsenden Arten sowie bei verminderter Vitalität.
9 Tab. 2: Vorgesehene Fällungen geschützter Bäume und Empfehlungen zur Kompensation Nr. Baumart StU [cm] Ø Krone [m] Vitalität Zustand Komp. zu berücksichtigende Abschläge rechnerisch nach HVE 1 Tanne Krone gekappt in ca. 4 m Höhe, kein arttypischer Wuchs, ansonsten vital 2 Thuja 2 x Krone gekappt in ca. 3 m Höhe, kein arttypischer Wuchs, ansonsten vital 3 Kastanie gleichmäßig entwickelte Krone, durch Beschnitt aufgeastet; wenige tote Äste, weitgehend vollständige Belaubung 4 Eschen-Ahorn gleichmäßig entwickelte Krone, durch Beschnitt aufgeastet; kleine Baumhöhle, einige tote Äste, unvollständige Belaubung Ersatz nicht heimische Baumart, Vitalität und Habitus leicht eingeschränkt 14 nicht heimische Baumart, Vitalität und Habitus eingeschränkt; schnell wachsende Baumart, aufgrund des Alters geringe Rest-Standzeit 5 Berg-Ahorn junger Baum, guter Zustand Berg-Ahorn aufgeastet, mehrere schlecht überwallte Schnittstellen 7 Berg-Ahorn junger Baum, guter Zustand, wenige tote Feinäste Birke einige tote Äste, Belaubung unvollständig 2 schnell wachsende Baumart, Vitalität und Habitus eingeschränkt 9 Weide 135, 55, 110, 140, 110 > 10 1 mehrstämmiger Baum mit ausladendem Wuchs, keine Baumhöhlen, einige tote Äste 10 Spitz-Ahorn gleichmäßig entwickelte Krone, tote Feinäste, Belaubung unvollständig 20 schnell wachsende Baumart 8 6 schnell wachsende Baumart 3 11 Lärche junger Baum, guter Zustand 2 schnell wachsende Baumart 1 13 Walnuss 2 x 160 > 10 1 weit ausgebreitete Krone, Zunderschwamm an Starkast, keine Baumhöhlen, Belaubung unvollständig, tote Feinäste 18 schnell wachsende Baumart 8 Erläuterung zur Spalte "Ersatz" = Empfehlung zur Anzahl Ersatzpflanzungen mit Pflanzgröße cm, Hochstamm, heimischer Laubbaum Summe Ersatzpflanzungen
10 Die in der übliche Pflanzgröße beträgt bei Laubbäumen cm Umfang (Ballenware, 3 x verpflanzt). Anzupflanzen sind einheimische, standortgerechte Laubbäume. Bei 40 Ersatzbäumen ergäben sich folgende Kosten: Kosten je Baum (Pflanzgröße cm, Hochstamm, Ballenware 3 x verpflanzt, heimischer Laubbaum) aktueller Baumschulpreis = ca. 300 (brutto) 45 x 300 = Hinzu kommen die Kosten für die Pflanzarbeiten und die 3-jährige Entwicklungspflege. Hierfür sind je Baum mind. 200 brutto anzusetzen. Vorgesehene Anpflanzungen im Rahmen des Vorhabens: Nach der Entwurfsplanung (Stand ) sind im Geltungsbereich 14 Bäume am Rand der geplanten Stellplätze vorgesehen. Voraussichtlich können 2 weitere Bäume im Bereich der Grünfläche am Nordwestrand des Geltungsbereichs gepflanzt werden (Hr. Skalda, mündl. Mitt.). Um den Ausgleich innerhalb des Geltungsbereichs zu erbringen, wird empfohlen, die Pflanzgröße StU zu verwenden. Die Baumschutzsatzung ( 7 (2)) ermöglicht die Umrechnung: Es können "standortgerechte Bäume in geringerer Anzahl, jedoch mit größerem Umfang (Laubbäume)... gepflanzt werden". Pflanzgröße cm, Hochstamm, Ballenware 3-4 x verpflanzt, heimischer Laubbaum, aktueller Baumschulpreis = ca. 790 (brutto) : 790 = 15,2 Bäume Damit kann der Ausgleich vollständig innerhalb des Geltungsbereichs erbracht werden. 9
11 3. Quellenangaben BAUMSCHUTZSATZUNG DER GEMEINDE SCHWIELOWSEE, beschlossen am MIR MINISTERIUM FÜR INFRASTRUKTUR UND RAUMORDNUNG (Hrsg.) (2009): Handbuch für die Landschaftspflegerische Begleitplanung bei Straßenbauvorhaben im Land Brandenburg. AG: Landesbetrieb Straßenwesen Brandenburg. 280 S. MLUV MINISTERIUM FÜR LANDWIRTSCHAFT, UMWELTSCHUTZ UND VERBRAUCHERSCHUTZ DES LANDES BRANDENBURG (Hrsg.) (2009): Hinweise zum Vollzug der Eingriffsregelung - HVE. TAUCHNITZ, H. (2000): Empfehlungen zu Schadstufenbestimmungen von Bäumen an Straßen und in der Stadt, In: Stadt und Grün 3/2000, S
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