Machtvolles Beten in der kleinen Gruppe

Transkript

1 Machtvolles Beten in der kleinen Gruppe Gebet lebensnotwendiges Atmen Stefan Gisiger Matthäus 18,18-20 Thalwil Ich versichere euch: Alles, was ihr hier auf der Erde binden werdet, wird im Himmel gebunden sein, und was ihr auf der Erde lösen werdet, wird im Himmel gelöst sein. 19 Und auch das versichere ich euch: Wenn zwei von euch hier auf der Erde sich einig werden, irgendeine Sache zu erbitten, dann wird sie ihnen von meinem Vater im Himmel gegeben werden. 20 Denn wo zwei oder drei in meinem Namen zusammenkommen, da bin ich in ihrer Mitte." (NEÜ) 18 Ich sage euch: Alles, was ihr auf der Erde binden werdet, wird im Himmel gebunden sein, und alles, was ihr auf der Erde lösen werdet, wird im Himmel gelöst sein. 19 Und noch etwas sage ich euch: Wenn zwei von euch hier auf der Erde darin eins werden, um etwas zu bitten was immer es auch sei -, dann wird es ihnen von meinem Vater im Himmel gegeben werden. 20 Denn wo zwei oder drei in meinem Namen versammelt sind, da bin ich in ihrer Mitte.«(NGÜ) 18 Ich versichere euch: Was ihr hier auf der Erde für verbindlich erklären werdet, das wird auch vor Gott verbindlich sein; und was ihr hier für nicht verbindlich erklären werdet, das wird auch vor Gott nicht verbindlich sein. 19 Aber auch das versichere ich euch: Wenn zwei von euch auf der Erde gemeinsam um irgendetwas bitten, wird es ihnen von meinem Vater im Himmel gegeben werden. 20 Denn wo zwei oder drei in meinem Namen zusammenkommen, da bin ich selbst in ihrer Mitte.«(GNB) 18 Ich sage euch: Was ihr auf der Erde verbietet, ist auch im Himmel verboten, und was ihr auf der Erde erlaubt, ist auch im Himmel erlaubt. 19 Und ich sage euch auch: Wenn zwei von euch hier auf der Erde darin eins werden, eine Bitte an Gott zu richten, dann wird mein Vater im Himmel diese Bitte erfüllen. 20 Denn wo zwei oder drei zusammenkommen, die zu mir gehören, bin ich mitten unter ihnen." (NLB) 18 Amen, ich sage euch: Was immer ihr auf Erden bindet, wird auch im Himmel gebunden sein, und was immer ihr auf Erden löst, wird auch im Himmel gelöst sein. 19 Weiter sage ich euch: Wenn zwei von euch auf Erden übereinkommen, um etwas zu bitten, dann wird es ihnen von meinem Vater im Himmel zuteil werden. 20 Denn wo zwei oder drei in meinem Namen versammelt sind, da bin ich mitten unter ihnen. (ZB) 18 Wahrlich, ich sage euch: Wenn ihr etwas auf der Erde bindet, wird es im Himmel gebunden sein, und wenn ihr etwas auf der Erde löst, wird es im Himmel gelöst sein. 19 Wiederum sage ich euch: Wenn zwei von euch auf der Erde übereinkommen, irgendeine Sache zu erbitten, so wird sie ihnen werden von meinem Vater, der in den Himmeln ist. 20 Denn wo zwei oder drei versammelt sind in meinem Namen, da bin ich in ihrer Mitte. 18 Wahrlich ich sage euch: Was ihr auf Erden bindet, das soll auch im Himmel (d. h. bei Gott) gebunden sein; und was ihr auf Erden löset, das soll auch im Himmel gelöst sein. 19 Aber wahrlich ich sage euch, daß wenn zwei von euch auf Erden übereinstimmen inbetreff irgend einer Sache, worum sie bitten, es soll ihnen geschehen von meinem Vater, der in den Himmeln ist. 20 Denn wo zwei oder drei versammelt sind in meinem Namen, da bin ich mitten unter ihnen. (Reinhardt NT) Ich sage euch klar und deutlich: Euch ist eine große Vollmacht übertragen worden. Eure Entscheidungen gelten: Was ihr auf der Erde im Namen Gottes bindet, das ist auch im Himmel gebunden. Und was ihr freisetzt, das ist auch im Himmel freigesetzt. Ich versichere es euch noch einmal: Wenn zwei von euch auf der Erde im Gebet übereinstimmen, dann wird mein Vater, der über alles herrscht, es euch geben, ganz gleich, was es auch sein mag. Wo auch immer zwei oder drei in meinem Namen zusammenstehen, dort bin ich selbst in ihrer Mitte gegenwärtig.«(das buch) Nehmt das wirklich äußerst ernst: Ein Ja auf der Erde ist auch ein fa im Himmel; ein Nein auf der Erde ist auch ein Nein im Himmel. Was ihr zueinander sagt, hat Bedeutung für die Ewigkeit. Das meine ich ernst. Wenn zwei von euch einmütig im Gebet ein Anliegen vor Gott bringen, wird mein Vater im Himmel dementsprechend handeln. Denn wo zwei oder drei in meinem Namen versammelt sind, da bin ich mitten unter ihnen." (Willkommen daheim) Ja, ich sage euch, was ihr auf der Erde bindet, soll auch in der geistigen Welt als gebunden gelten, und was ihr auf der Erde löst, auch in der geistigen Welt als gelöst gelten. Weiterhin sage ich euch: Wenn zwei von euch in Einmütigkeit auf der Erde um etwas bitten, so wird, was sie wollen, im Reiche meines Vaters in den Himmeln erfüllt. Denn wo zwei oder drei im Wesen und in der Kraft meines Ich versammelt sind, da bin ich selbst in ihrer Mitte. (NT Emil Bock) Liebe Gemeinde Nicht die zwei letzten Verse dieses Textes sind sperrig. Denn diese kennen wir. Wir gebrauchen sie, um uns gegenseitig auch der Gegenwart Jesu unter uns zu versichern, zuzusagen und zu

2 Machtvolles Beten in der kleinen Gruppe Stefan Gisiger vermitteln. Mehr Mühe macht uns der erste Vers, in dem von binden und lösen sowohl auf der Erde als auch im Himmel gesprochen wird. Wenn wir auch nicht mit lösen ein Problem haben, so doch mit binden. Darum rolle ich heute morgen diesen Text vom Ende her auf. Ich denke, wir gelangen dadurch zu einem besseren Verständnis. 20 Denn wo zwei oder drei in meinem Namen versammelt sind, da bin ich in ihrer Mitte.«(NGÜ) Denn wo zwei oder drei im Wesen und in der Kraft meines Ich versammelt sind, da bin ich selbst in ihrer Mitte. (Bock) Wo auch immer zwei oder drei in meinem Namen zusammenstehen, dort bin ich selbst in ihrer Mitte gegenwärtig. (das buch) 20 Denn wo zwei oder drei in meinem Namen zusammenkommen, da bin ich selbst in ihrer Mitte.«(GNB) Wo denn zwei oder drei Zusammengeführtwordene hinein in den meinigen Namen sind, an diesem Ort / an diesem Platz bin ich inmitten ihrer (von ihnen). Nehmen wir den uns geläufigen deutschen Satz: Wo zwei oder drei in meinem Namen versammelt sind. Die Möglichkeit, dass wir uns versammeln können, ist ein Geschenk. Wir können Gemeinschaft miteinander haben auf der Grundlage von in meinem Namen. Wer im Namen eines anderen zusammenkommt, kann für diese Person sprechen. Die andere Person hat mich dann dazu beauftragt und bevollmächtigt, in ihrem Namen zu sprechen. Wir kennen das durch die Person des Erbvollstreckers, des Anwalts, des Diplomaten, aus der Geschichte von den Herolden des Königs, die in seinem Reich für den König Verlautbarungen bekanntmachten; und wir kennen dies aus der Bibel von den Aposteln, Engeln und schliesslich auch den Jüngern Jesu, den Aposteln. Wenn wir uns im Namen Jesu treffen, dann also in seinem Sinn und seinetwegen. Wiederum gilt, was sich wie ein roter Faden durch das Neue Testament zieht: Was geschieht, geschieht immer mit dem einen Ziel: die Person Jesu. Interessant ist an diesem Zusammenkommen in seinem Namen nun, wie wir dies erklären. Eigentlich können wir es nicht erklären. Es ist einfach so, dass die, die in seinem Namen sich treffen, gemeinsame etwas erleben, was nicht ist, wenn man sich nicht trifft. Es gibt ein Wissen, dass wir nicht alleine sind, uns nicht einfach nur unter uns treffen, sondern die Gewissheit haben, dass er, Jesus, da ist. Es ist nicht nur einfach so, dass wir uns in seinem Namen, in seinem Sinn treffen und er dabei abwesend ist, weit weg im Himmel. Da ist mehr. Er ist da, anwesend. Deshalb können wir nicht davon lassen. Wir wollen zusammenkommen, einander ermutigen, einander Zeugnis geben, einander motivieren, einander ermahnen. Wir tun dies, weil wir wis 2 Baptistengemeinde Thalwil

3 Stefan Gisiger Machtvolles Beten in der kleinen Gruppe sen, dass unser Herr und Heiland Jesus Christus wirklich da ist. Ich bin bei meinen Recherchen zu diesem Text auf eine interessante Formulierung für den zweiten Teil dieses Satzes gestossen. Normalerweise lesen wir ja: Da bin ich mitten unter ihnen. Genauso gut können wir aber übersetzen mit: an diesem Ort / an diesem Platz bin ich inmitten von ihnen. Kommen wir in seinem Namen zusammen, ergibt das einen Ort, einen Platz, an dem Jesus gegenwärtig ist. Dort, wo zwei oder drei wie es Emil Bock nennt im Wesen und in der Kraft meines Ich versammelt sind, da entsteht ein Ort, da wird durch die Versammelten ein Platz erschaffen, an dem Jesus gegenwärtig ist. Darum sagt Stephanus in seinem berühmten Plädoyer ja (Apg 7,48 50, NGÜ): 48 Aber wohnt denn der Höchste in einem Haus, das von Menschenhand erbaut ist? Niemals! Beim Propheten Jesaja` heißt es: 49 Der Himmel ist mein Thron, und die Erde ist mein Fußschemel. Was für ein Haus wollt ihr da für mich bauen? sagt der Herr. Und wo wollt ihr einen Ort finden, an dem ich wohnen könnte? 50 Hat meine Hand nicht das ganze Weltall erschaffen? «Somit ist der Ort, der Platz, an dem Jesus jetzt heute lebt, an dem sich zwei, drei oder mehr Menschen aufgrund der Beziehung, die sie mit ihm haben, aufgrund seines Namen, in seinem Sinn, im Wesen und in der Kraft seines Ichs zusammenkommen. Wo das geographisch ist? Völlig egal. Kirche? Wieso nicht? Restaurant? Klar doch. Eisenbahn, Wohnzimmer, Schiff, Auto, Ferienhaus, Schlafzimmer, Büro, Kinderzimmer, Einkaufszentrum, Café überall dort, wo Menschen sich seinetwegen versammeln, ist der Ort, der Platz, wo er sich aufhält. Da ist er mitten unter ihnen. Kommt hinzu, dass es die unterschiedlichsten Menschen sind, die sich treffen. Herkunft, Alter, Bildung, sozialer Stand, Volk, Farbe, Flüchtling oder Einheimischer, spielt alles keine Rolle mehr. Der Name Jesu ist entscheidend. Sich treffen seinem Sinn ist grundlegend, im Wesen und in der Kraft seines ICH sich versammeln ist ausschlaggebend. Damit ist uns nun die Voraussetzung gegeben, den vorangehenden Vers zu verstehen. 19 Aber auch das versichere ich euch: Wenn zwei von euch auf der Erde gemeinsam um irgendetwas bitten, wird es ihnen von meinem Vater im Himmel gegeben werden. (GNB) 19 Und ich sage euch auch: Wenn zwei von euch hier auf der Erde darin eins werden, eine Bitte an Gott zu richten, dann wird mein Vater im Himmel diese Bitte erfüllen. Ich versichere es euch noch einmal: Wenn zwei von euch auf der Erde im Gebet übereinstimmen, dann wird mein Vater, der über alles herrscht, es euch geben, ganz gleich, was es auch sein mag. (das buch) Lassen wir uns diesen Vers nochmals auf der Zunge zergehen: Wenn 2 im Gebet 1 werden um etwas bitten Baptistengemeinde Thalwil 3

4 Machtvolles Beten in der kleinen Gruppe Stefan Gisiger egal, was es ist, wird es der Vater im Himmel geben. Bedeutet eins werden, die gleiche Meinung zu haben? Nein, denn eins werden umfasst mehr, viel mehr. Eins werden heisst hier in einer Sache übereinstimmen. Das Ursprungswort kann wörtlich übersetzt werden mit symphonisch sein. Wenn also 2 Menschen, die eine Beziehung zu Jesus haben, eine Gebetssymphonie haben, wird der Vater die Bitte erfüllen. Wie aber ist das möglich, im gemeinsamen Gebet in eine solche Sinfonie zu kommen? Wie kommen zwei Christen zu einer solchen Verbindung, bei der der Vater im Himmel ihre Bitte erfüllt? Dazu betrachten wir, was Jesus im hohepriesterlichen Gebet zu seinem Vater sagt (Joh 17,21): 21 Ich bete darum, dass sie alle eins seien, so wie du in mir bist, Vater, und ich in dir. So wie wir sollen auch sie in uns eins sein, damit die Welt glaubt, dass du mich gesandt hast. (GNB) 21 Ich bete für sie alle, dass sie eins sind, so wie du und ich eins sind, Vater - damit sie in uns eins sind, so wie du in mir bist und ich in dir bin und die Welt glaubt, dass du mich gesandt hast. (NLB) 21 Ich bete, dass sie alle eins sind, und zwar so, wie du, Vater, in mir bist und ich in dir, so sollen sie in uns eins sein. Dann wird die Welt glauben, dass du mich gesandt hast. (NEÜ) 21 damit sie alle eins seien, wie du, Vater, in mir und ich in dir, daß auch sie in uns eins seien, damit die Welt glaube, daß du mich gesandt hast. (ELB) Jesus hat eine Verbindung zum Vater, die ganz von gegenseitiger Einheit charakterisiert ist. Der Vater im Sohn und der Sohn im Vater. Das ist die Einheit, die Jesus mit dem Vater hat. Und er bittet den Vater, dass dieser den Seinen genau diese Charakterisierung der Verbindung mit ihm schenkt. Jesus in ihnen und sie in Jesus. Das Gebet um Einheit heisst demnach, dass wir alle, die wir Jesus nachfolgen, dieselbe Art von Verbindung mit ihm haben, wie er mit dem Vater hat. Die Einheit unter uns besteht also in der Verbindung mit Jesus. So werden wir in die Einheit hineingenommen, die Jesus mit dem Vater hat. In ihm werden wir so eins. Weil wir alle Originale sind, erfahren wir die Verbindung mit Jesus einzigartig. Aber dem Charakter nach ist sie gleich. Das macht aus, das wir uns unter Christen auf der ganzen Welt sofort zu Hause wissen. In Christus ist dieser Verbindung da. Und jetzt können wir ableiten, dass damit auch zwei von uns eins sein können, symphonisch, im Gleichklang, weil wir eins in ihm sind. Darin liegt die Kraft und die Macht, die den Vater veranlasst, Gebet zu erhören. Denn wenn wir mit Jesus eine Verbindung haben, die dem Charakter der Verbindung entspricht, die er mit dem Vater hat, dann geht es in unseren Gebeten, seien sie nun Anbetung oder Fürbitten, Lob oder Bitten, nie 4 Baptistengemeinde Thalwil

5 Stefan Gisiger Machtvolles Beten in der kleinen Gruppe und nimmer um uns, sondern allein um das, was Jesus will, damit aber, was der Vater will. Und so kommt sein Reich und so geschieht schliesslich sein Wille. So erfüllt der Vater die Bitten, egal, worum es sich dabei handelt. Wenn schon aus der Verbindung mit dem Vater bei Jesus Gewaltiges geschehen ist, wenn er den Vater gebeten hat, etwas zu tun, wie sieht es dann erst bei uns aus? Die Vollmacht kommt aus der Verbindung. Die Kraft kommt au der Verbindung. Die Gnade und die Liebe kommen aus der Verbindung. Alles kommt aus dieser Verbindung mit Jesus. Jesus sagt (Joh 14,12 GNB): Amen, ich versichere euch: Wer im Glauben mit mir verbunden bleibt, wird die gleichen Taten vollbringen, die ich tue. Ja, er wird noch größere Taten vollbringen, denn ich gehe zum Vater. Und weil die Christen alle nun eine solche Verbindung mit Jesus haben, multipliziert sie sich auf dieser Welt. Nicht nur himmlische Vater Sohn Beziehung, sondern himmlischer Vater Sohn ALLE Christen BeziehungEN. Die Beziehung vervielfacht sich, damit auch die Möglichkeiten für den Vater, Gebete zu erhören, Bitten zu erfüllen. Grösseres geschieht. Denn nun ist Jesus nicht mehr nur an einem Ort auf dieser Welt präsent. Er lebt in allen, die glauben und vertrauen. Damit ist er überall auf dieser Welt präsent, an dem Glaubende und Vertrauende sich vertrauensvoll an den Vater wenden. Sie sind ja mit dem Vater durch den Sohn verbunden. Eine riesige Gemeinschaft von im Vater durch den Sohn eins gewordenen Nachfolgerinnen und Nachfolger. Was für eine Kraft, was für eine Macht! Was für Möglichkeiten sich da auftun. Jetzt können wir auch den dritten Vers unseres Predigttextes verstehen: 18 Ich versichere euch: Was ihr hier auf der Erde für verbindlich erklären werdet, das wird auch vor Gott verbindlich sein; und was ihr hier für nicht verbindlich erklären werdet, das wird auch vor Gott nicht verbindlich sein. (GNB) 18 Ich sage euch klar und deutlich: Euch ist eine große Vollmacht übertragen worden. Eure Entscheidungen gelten: Was ihr auf der Erde im Namen Gottes bindet, das ist auch im Himmel gebunden. Und was ihr freisetzt, das ist auch im Himmel freigesetzt. (das buch) 18 Ich sage euch: Was ihr auf der Erde verbietet, ist auch im Himmel verboten, und was ihr auf der Erde erlaubt, ist auch im Himmel erlaubt. (NLB) 18 Ich sage euch: Alles, was ihr auf der Erde binden werdet, wird im Himmel gebunden sein, und alles, was ihr auf der Erde lösen werdet, wird im Himmel gelöst sein. (NGÜ) Vorher habe ich erklärt, woher die Vollmacht kommt und wie sie durch uns auf dieser Welt geschehen und ihre Macht entfalten kann. Wenn das so ist, wenn wir das glauben, wenn wir vertrauen, dass es sich so verhält... Baptistengemeinde Thalwil 5

6 Machtvolles Beten in der kleinen Gruppe Stefan Gisiger Ja, Grundlage des Gebets muss hier der Glaube sein. Ich bringe hier das wiederum das Zitat von Leonhard Ravenhill, weil das, was er sagt, so zentral und so gut alles, sagt, was es als Grundlage für das Gebet zu sagen gibt: Die wichtigste Voraussetzung für das Gebet ist der Glaube. Wir müssen glauben,... daß Gott ist und daß er denen, die ihn von ganzen Herzen suchen, ein Vergelter sein wird.... daß Gott lebt und darum Macht hat nicht nur Petrus, sondern auch uns zu befreien.... daß Gott Liebe ist und daß er für die Seinen sorgt.... daß Gott allmächtig ist und darum keine andere Macht ihm zu widerstehen vermag.... daß Gott die Wahrheit ist und deshalb nicht lügen kann.... daß Gott König ist und niemals seinen Thron aufgeben oder seine Versprechen brechen wird. 1 Ist Jesus mitten unter uns, sind wir eins in der Verbindung mit ihm im Vater, dann, so verstehe ich es, kann das, worum wir dann bitten, sei es nun lösen oder binden, für verbindlich erklären, oder nicht verbindlich erklären, freisetzen oder binden, erlauben oder verbieten, auch eintreten. Und zwar im Himmel und auf der Erde. Es sind dann nicht Gebete des selbstsüchtigen ICHs. Es sind Gebete aus der durch den Sohn im Vater gewonnen Einheit unter uns. Scheuen wir uns davor, dass wir die Vollmacht, die dieser Vers uns zuspricht, missbrauchen, und beten darum nicht in diese Richtung? Haben wir Angst, selbstsüchtig zu sein in unseren Gebeten und sprechen grössere Bitten darum erst gar nicht aus? Solange wir zaudern und ängstlich sind, weil wir uns nicht versündigen wollen, geschieht auch nichts von dem Grösseren, das Christus uns zuspricht. Scheuen wir zurück von der Vollmacht, die uns hier zugesichert ist, weil wir nicht in dieselbe Lage kommen wollen, in die Christus kam? Er geriet sofort in Konflikt mit dem religiösen Establishment. Für diejenigen, die genau wissen, was richtig und falsch ist für die Gläubigen, sind vollmachtvolles Gebet eine grosse Gefahr. Die Macht liegt dann nicht mehr in den Regeln und Vorschriften, Formen und Abläufen, Titeln und Ämtern, sondern beim Vater im Himmel. Sie zeigt sich durch den Heiligen Geist in uns und durch uns alle, die wir eins sind. Oh ich weiss, wir sind nicht immer so eins, wie ich es eben beschrieben habe. Aber nur, weil wir es nicht immer sind, heisst das noch lange nicht, dass wir uns nicht danach ausstrecken können. 1 Ravenhill Leonhard, in: Sieghaftes Beten, Betrachtungen über das Gebet zusammengestellt von Edwin und Lilian Harwey, Asslar, 1985, S Baptistengemeinde Thalwil

7 Stefan Gisiger Machtvolles Beten in der kleinen Gruppe Strecken wir uns doch nachdem aus, was möglich ist. Nehmen wir doch in Anspruch, was uns zugesagt ist, lassen wir uns doch ganz auf Gott, den Vater, Gott den Sohn und Gott den Geist ein. Wir brauchen einander dazu. Wir helfen uns gegenseitig, wenn wir gemeinsam beten. Wir treten gemeinsam vor den Thron Gottes im gemeinsamen Gebet, weil wir ja gemeinsam diese uns einende Verbindung mit dem Vater haben. Wir wollen es nun auch tun. Lasst uns in Gruppen zu zweit und zu dritt zusammenstehen und beten. Amen. Baptistengemeinde Thalwil 7