Abschrift des Schreiben
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- Paula Thomas
- vor 7 Jahren
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1 Inhalt der Dokumentenhülse der Kugel der Katharinenkirche Darlingerode Öffnung am 04.Oktober 2010 Abschrift des Schreiben eibens Prediger Wartmann 1831 Übertragung der Niederschrift wörtlich wiedergegeben Einige Nachrichten für die Nachkommen der zeitigen (zur Zeit der Niederschrift) Einwohner in Altenrode. 1. Die massive Kirche der Altenröder Gemeinde, die einige Jahrhunderte gestanden, in welcher schon vor der Reformation der Gottesdienst gehalten worden ist, war durch die Länge der Zeit sehr baufällig geworden. Die Seitenwände gegen Mittag und Mitternacht( Süden und Norden) waren durch den Druck des massiven Giebels stark abgewichen, es war zu fürchten, dass ein Theil der Kirche einstürzen würde. Am ersten Januar 1828 wurde zum letzten Mal in derselben der Gottesdienst abgehalten. Die Hochgräfliche Regierung Stolberg-Wernigerode gab dem zeitigen Prediger die Genehmigung, die Altenröder Kirche zu schließen und alle gottesdienstlichen Handlungen in der Kirche zu Darlingerode zu verrichten, welches auch drei Jahre geschehen ist. Im Sommer 1829 begann der neue Kirchenbau, die Kirche wurde soweit aufgeführt, dass sie noch im Herbst mit dem Dach bedeckt wurde. Im folgendem Jahr wurde der innere Ausbau vollendet. Da das Kirchenerar (Kirchenrat) nicht im Stande war, die Kosten des Baus einer neuen Kirche zu tragen, so haben Seine Erlaucht, unser gnädigst regierender Graf und Herr Heinrich Graf zu Stolberg-Wernigerode die Kosten ihres Baus gnädigst übernommen, und unendgeltlich aus eigenen Mitteln bestritten. Diese hohe Gnade und Wohlthat wird den Einwohnern zu Altenrode im dankbaren Andenken bleiben.
2 Diese arme Gemeinde würde vielleicht nie wieder ein eigenes Gotteshaus erhalten haben, wenn der gnädige Landesvater nicht die Materialien dazu freigegeben und die Kosten des Baues getragen hätte. Die massive Wand gegen Mittag und Mitternacht ist stehen geblieben und neun Fuß hoch neues Mauerwerk gesetzt. Die andren Wände sind von Holz und die Fächer mit Stein ausgemauert. Die Wand gegen Mittag und Mitternacht ist 12 Fuß breit gebaut, und durch vier große Fenster hat sie ein erfreuliches Licht erhalten. Die alte Kirche hatte durch die kleinen Fenster ein sehr mäßiges Licht, an dunklen trüben Herbsttagen konnte man kaum die Schrift lesen. 2. Der Altar und die Kanzel sind von Ihrer Erlaucht der Frau Gemahlin Seiner Erlaucht unseres gnädigst regierenden Grafen und Herrn, der regierenden Fürstin Gräfin Eberhardine zu Stolberg-Wernigerode sehr schön bekleidet worden. 3. Der massive viereckige Thurm bei der Kirche war oberwärts etwas von seiner geraden Richtung abgewichen. Er wurde daher bis ans Dach der Kirche abgebrochen, und ein runder Thurm von starkem Bauholz darauf gesetzt, in welchen die beiden Glocken der Kirche hierdurch ihren Platz haben. Die große Glocke war im November 1823 beim Läuten gesprungen, und wird im Frühjahr 1831 umgegossen werden. Die Kosten des Umgießens werden durch Beiträge der Gemeinde Altenrode und Darlingerode und durch eine gnädigst bewilligte Hauskollekte in der Grafschaft aufgebracht werden. Die Kirche und der Thurm sind unter der Leitung und Aufsicht des hochlöblichen Baumeisters Messow (Leiter des Bauamtes Stolberg-Wernigerode) gebaut. 4. Bei der Einweihung dieser neuen Kirche ist was geschehen. Der.. dafür stimmt, als der Knopf auf dem. wurde, in welchem diese Nachrichten an die Nachkommen der Altenröder eingeschlossen werden sollten.
3 5. die Seelenzahl (Einwohner) der Altenröder Gemeinde war in diesem Jahr ungefähr 220 und in Darlingerode der zeitige Hofprediger und Consistorialrath Simon Radecke war, nach dem Tode des Herrn Oberpredigers und Superintendenten Wohlleben, Superintendantur Vertreter (?) Der zeitige Prediger Altenrode hieß Wartmann; der Cantor und Schullehrer Ferdinand Kratzenstein; der Kirchenvorsteher Johann Andreas Niehoff, Einwohner und Waffenschmied in Altenrode; der Schulze (Bürgermeister) Wilhelm Ohlmann, Einwohner und Handarbeiter in Altenrode. 7. Die Kornpreise im Monat Drei 1830 waren: der Wispel Weizen 58 rt Rocken (Roggen) 47 auch 49 rt Gerste 29 rt Hafer 19 rt Rübsamen 72 bis 80 rt (Preis in Taler, Menge in Wispel =1000 kg). 8. Auch der Kirchhof bei der Altenröder Kirche war mit Gräbern überfüllt. Ein neuer Begräbnisplatz war fällig. Im Jahr 1828 wurde dazu von gnädigster Herrschaft auf der Morgenseite (Ostseite) des Dorfs ein Fleck 13/4 Morgen groß gnädigst bewilligt. Da die Gemeinde zu arm war, die Kosten der Befriedigung (Einfriedung, Einzäunung) des neuen Kirchenhofs zu tragen, so bewilligte der gnädigste Herr den Vorschuß unter der Bedingung, dass der Kirchhof verpachtet werden und so lange in die grafschaftliche Rente bleibt, bis der Vorschuß erstattet ist. Der Kirchhof wurde 1829 untenrum. befriediget, welcher 144 rt 11 sgr. (kostet). Wenn dieser Vorschuß erstattet ist, sollen (Einnahmen?) in die Altenröder Kirchenkasse fließen.
4 Der neue Kirchhof wurde in 8 Theile getheilt und 8 Einwohnern zur Urbarmachung auf 2 Jahre unendgeldlich überlassen. Derselbe wird nun nächstens meistbietend theilweise verpachtet werden. Bei der ersten Leiche am 21. Nov wurde derselbe mit einer Rede eingeweihet. Im Frühjahr 1830 hat der gnädigste Herr den neuen Kirchhof ringsherum mit Bäumen bepflanzen lassen. Sonach hat die Altenröder Gemeinde dem gnädigsten Landesherren viele Wohlthaten zu verdanken. Möge der Allmächtige die neue Kirche in seinen seeligen Schutz nehmen, und Seiner Erlaucht unser gnädigst regierenden Grafen und Herrn, dessen Frau Gemahlin und fürstliche Angehörigen in Gesundheit und Wohlergehn erhalten, und Hoch daselbst alle Wohlthaten mit erlichen und himmlichen Seegnungen reichlich vergelten. Altenrode um 5. Dez gez. Wartmann Übertragen vom Original des Predigers Wartmann aus dem Jahr Reddeber,10.Oktober 2010, Ortschronist Horst Schädel. Das Original sollte archiviert werden. Diesem Übertragungs-Schreiben liegt eine Kopie vom Original bei. Das Original ist stark beschädigt und wurde nicht mehrt in die Dokumentenhülse eingelegt.
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