BESSER. MIT ARCHITEKTEN. GESUND BAUEN GESUND WOHNEN

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1 BESSER. MIT ARCHITEKTEN. GESUND BAUEN GESUND WOHNEN

2 o GESUND BAUEN GESUND WOHNEN Architekten bieten Kompetenz für ein gesundes Wohn-, Arbeits- und Lebensumfeld Neben dem Wunsch nach energiesparenden Lösungen treten beim Bauen immer öfter auch gesundheitliche und umweltschonende Aspekte in den Vordergrund. Nicht ohne Grund, wie die Zunahme von umweltund wohnraumbedingten Erkrankungen besonders bei Kindern deutlich macht. In den letzten Jahrzehnten hat sich das Bauen ständig verändert. Neue Techniken, Konstruktionen und Materialien wurden entwickelt und wegen technischer Mängel oder bedenklicher Auswirkungen auf Gesundheit und Umwelt wieder verworfen. Gerade in der Zeit des Wiederaufbaus und Wirtschaftsbooms sind Fehler gemacht worden, deren Folgen wir heute zu spüren bekommen. Insbesondere den verwende- ten Baustoffen und den Materialien des Innenausbaus, die trotz nachgewiesener gesundheitsschädlicher Eigenschaften teilweise noch in den 1990er-Jahren verarbeitet wurden, sollte Beachtung geschenkt werden. Im Altbau muss zum Beispiel mit Holzschutzmitteln, Asbest und Schimmel gerechnet werden. Auch alte Dämmmaterialien sollten genauer untersucht werden. Oft liegen die Schadstoffe verdeckt vor, sind in scheinbar harmlosen Werkstoffen gebunden oder bilden sich erst durch eine nicht fachgerechte Planung oder falsche Nutzung der Räume. Aber auch in neu errichteten Gebäuden sind viele Materialien kritisch zu bewerten. Weichmacher, Kleber und Lösemittel in Oberflächenbeschichtungen und Bodenbelägen, Formaldehyd in Möbeln und Flammschutzmittel in Elektrogeräten sind nur einige Beispiele für Stoffe, die in Innenräumen auftreten können und im Verdacht stehen, Umwelterkrankungen zu verursachen. Gerade im frisch bezogenen, gedämmten und abgedichteten Neubau kann Schimmel, hervorgerufen durch Baufeuchte oder fehlerhafte Baudetails, zum Problem werden mit nicht zu unterschätzenden Folgen für die Gesundheit. Der Einsatz von neuartigen Materialien und Produkten im Gebäudeinneren, für die kaum Erfahrungswerte zu den Auswirkungen auf den menschlichen Organismus vorliegen, hat erheblich zugenommen. Die verstärkte Abdichtung der Räume im Zuge von Maßnahmen zur Energieeinsparung begünstigt zusätzlich die Anreicherung von Schadstoffen. Die zunehmende Vielfalt der Baustoffe erfordert bei Auswahl, Einsatz und Verarbeitung immer mehr Fachwissen. Baumaterialien können Schadstoffe an die Umgebung abgeben, sich neutral verhalten oder sogar gesundheitsgefährdende Substanzen aus der Luft aufnehmen. Die Baustoffökologie und vor allem die gesundheitliche Bewertung der Produkte wird in Zukunft an Bedeutung gewinnen. Naturbaustoffe wie Lehm oder die vielfältigen Dämm-Materialien aus Tier- und Pflanzenstoffen sind inzwischen sowohl in ihren technischen Eigenschaften als auch Verarbeitungsmöglichkeiten zu vollwertigen Alternativen gegenüber herkömmlichen Baumaterialien herangereift. Spätestens bei der ersten Umbaumaßnahme werden sich die richtige Baustoffauswahl und die Recyclingfähigkeit der Materialien auch bei den Kosten bemerkbar machen.

3 Auch der sogenannte Elektrosmog, also die Belastung z. B. durch Bahnstrom, Hochspannungsleitungen, hausinterne Elektroinstallationen, Mobilfunk und schnurlose Datenübermittlungen (WLAN, Bluetooth, DECT-Telefone), wird besonders in den Schlafräumen als problematisch für den Menschen eingestuft. Eine messtechnische Untersuchung des Gebäudes vor der Sanierung oder eine durchdachte Neubauplanung können helfen, mögliche Einflüsse durch einfache bauliche Maßnahmen zu verringern bzw. von vornherein zu vermeiden. Letztendlich macht die zunehmende Zahl von umwelt- und gebäudebedingten Erkrankungen wie Allergien und Atemwegsinfekten deutlich, dass gehandelt werden muss. Und zwar am besten frühzeitig bei der Wahl der Baustoffe, bei der Planung der Haustechnik und der Konstruktion. Im Falle einer Modernisierung sollte die alte Bausubstanz bereits im Vorfeld der Planung untersucht werden. Durch die immer dichtere Bauweise kann ein falsches Detail, ein ungeprüftes Material oder ein nicht beachteter Altbaustoff nachhaltig die Gesundheit gefährden und eine aufwendige Sanierung verbunden mit viel Dreck, Kosten und Ärger erforderlich machen. Vor dem Erwerb eines Grundstücks, dem Kauf einer Immobilie, einer Umnutzung, Sanierung oder Neubauplanung ist daher die Beratung durch einen unabhängigen Experten ratsam. Zahlreiche Architekten haben sich in einem dreimonatigen Lehrgang bei der Architektenkammer Niedersachsen zum Fachplaner Umwelt- und Gesundheitsschutz im Hochbau ausbilden lassen und können Ihnen umfassende Dienstleistungen rund um das Thema Bauen und Gesundheit anbieten. der architekt als Fachplaner Für umwelt- und Gesundheitsschutz im hochbau: bietet unabhängige Beratung bei allen Fragen zum gesunden und allergikergerechten Bauen, Wohnen und Arbeiten untersucht das Gebäude, nimmt Material- und Raumluftproben und koordiniert die Zusammenarbeit mit Fachlaboren und Messtechnikern bewertet die Ergebnisse beurteilt die Gefährdung der Bewohner oder Gebäudenutzer informiert über die Sanierungsdringlichkeit und den Handlungsbedarf erstellt Gutachten legt vorläufige (Schutz-)Maßnahmen fest entwickelt Sanierungsalternativen und -ziele berät den Bauherrn zu den Kosten der Sanierungsmaßnahmen informiert über öffentliche Fördermittel und -programme plant und konzipiert die Altlasten- oder Schadstoffsanierung leitet, überwacht und betreut die Sanierungs- und Neubauarbeiten auch im Hinblick auf eine wohngesunde Ausführung konzipiert eine allergikergerechte Umbau- oder Neubauplanung organisiert den Umwelt- und Nachbarschaftsschutz während der Sanierung koordiniert den Sicherheits- und Gesundheitsschutz auf der Baustelle regelt die Entsorgung der Altlasten

4 Die Berufsbezeichnungen Architektin und Architekt sind gesetzlich geschützt Wer sie führt, muss in die Architektenliste des Landes Niedersachsen oder eines anderen Bundeslandes eingetragen sein. Voraussetzungen hierfür sind ein Architekturoder ein stadtplanerisches Studium, eine mindestens zweijährige praktische Tätigkeit in den Berufsaufgaben sowie der Nachweis von Fortbildungsveranstaltungen. Die Architektenkammer Niedersachsen verwaltet die Architektenliste und überwacht die Einhaltung der Berufspflichten, zu denen beispielsweise bei selbstständiger Tätigkeit der Abschluss einer ausreichenden Haftpflichtversicherung gehört. Freischaffende Architekten beraten ihre Bauherren qualifiziert und unabhängig von gewerblichen Interessen. Mit dem dreimonatigen Lehrgang der Architektenkammer zum Fachplaner Umweltund Gesundheitsschutz im Hochbau haben zahlreiche Architekten und Ingenieure umfassende Kenntnisse zur fachgerechten Sanierung schädlicher Bausubstanzen erworben und sind in der Lage, eine nachhaltige und umweltschonende Planung für ein gesundes Wohnumfeld umzusetzen. Eine Liste der Fachplanerinnen und Fachplaner für Umwelt- und Gesundheitsschutz im Hochbau in Ihrer Nähe finden Sie unter oder rufen Sie uns an, Tel Beteiligte Architekten: Titel: Dipl.-Ing. Sven Klobe, Lüneburg S. 5 rechts: Baumgart, Wockenfuß & Partner, Celle S. 7 links: O.M. Architekten, Braunschweig Fotografen: Titel: Andreas Bormann S. 2 links u. S. 7 rechts: photocase.com S. 5 rechts: Fria Hagen S. 6 links: Claus Uhlendorf

5 Architektenkammer Niedersachsen Friedrichswall Hannover Telefon Telefax info@ aknds.de