Das marokkanische Hochschulsystem
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- Heiko Hofmann
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1 ida Internationale DAAD Akademie Regionalkompetenz: Maghreb-Staaten Bonn-Bad Godesberg, Das marokkanische Hochschulsystem Dr. Valentina Torri Ehemalige DAAD-Lektorin in Rabat ( )
2 2/32 Das marokkanische Hochschulsystem 1. Zugangsvoraussetzungen 2. Hochschulen a. Hochschularten b. Diplome c. Ein besonderer Fall 3. Zuständigkeiten, Hierarchien und Strategien 4. Problematische Aspekte a. Studium b. Lehre c. Forschung d. Projekte
3 3/32 1. Zugangsvoraussetzungen
4 4/32 1. Zugangsvoraussetzungen Studienanwärter/innen müssen in Marokko ein Baccalauréat vorweisen. Dieses erreicht man nach 12 Jahren Schule. Baccalauréat Lycée Collège Ecole primaire 3 Jahre 3 Jahre 6 Jahre
5 5/32 2. Zugangsvoraussetzungen Je nach Leistung werden Schüler/innen nach dem Collège in verschiedene Lycée-Branchen orientiert. Sie absolvieren am Ende unterschiedliche Baccalauréats: Bac sciences mathématiques Bac sciences expérimentales Bac sciences économiques Bac littéraire
6 6/32 1. Zugangsvoraussetzungen Art des Baccalauréat und Abschlussnoten bestimmen, für welche Studiengänge sich ein/e Abiturient/in bewerben kann. Die höchsten Zugangshürden haben: Medizin Zahnmedizin Pharmazie Ingenieurwissenschaften Betriebswirtschaft
7 7/32 2. Hochschulen
8 2. Hochschulen a. Hochschularten 8/32 Universitätsfakultäten Hochschulen für die Lehrerausbildung Ecoles supérieures Namensbeispiele: - Ecole supérieure - Ecole nationale - Institut national - Institut supérieur -...
9 2. Hochschulen a. Hochschularten Die Standorte der 16 Universitäten Bildquelle: Ifrane - Tanger - Oujda - Kenitra - Rabat (2x) - Mohammedia - Casablanca - El Jadida - Fez (2x) - Meknes - Ifrane - Settat - Beni Mellal - Marrakesch - Agadir 9/32
10 2. Hochschulen a. Hochschularten 10/32 Université Abdelmalek Essaadi Tanger Université Mohammmed Premier Oujda Université Ibn Tofail Kenitra Université Mohammed V Agdal Rabat Université Mohammed V Souissi Rabat Université Hassan II Mohammedia Université Hassan II Casablanca Université Chouaîb Doukkali El Jadida Université Sidi Mohammed Ben Abdellah Fez Université Quaraouiyine Fez Université Moulay Ismail Meknes Université Al Akhawayn Ifrane Université Hassan Premier Settat Université Soultan Moulay Slimane Beni Mellal Université Cadi Ayyad Marrakesch Université Ibn Zohr Agadir
11 2. Hochschulen a. Hochschularten 11/32 Auf ihren Internetseiten geben die größten Universitäten folgende Studierendenzahlen an: Fez S.M.B.A. Marrakesch Casablanca Rabat Agdal Rabat Souissi étudiants inscrits étudiants inscrits étudiants Licence, Master, Doctorat
12 2. Hochschulen a. Hochschularten 12/32 Die üblichen Fakultäten an den Universitäten sind: Geistes- und literaturwissenschaftliche Fakultät Rechts-, wirtschafts- und sozialwissenschaftliche Fakultät Naturwissenschaftliche (und technische) Fakultät
13 2. Hochschulen a. Hochschularten 13/32 Die fachlichen Schwerpunkte der Ecole supérieures : Wirtschaft und Management Ingenieurwesen Architektur
14 2. Hochschulen a. Hochschularten 14/32 Unterschiede zwischen Universitätsfakultäten und Ecoles Supérieures Die Universitätsfakultäten Die Ecole supérieures sind verpflichtet, alle Kandidaten aus festgelegten Einzugsgebieten mit dem passenden Abitur aufzunehmen. dürfen keine Aufnahmetests durchführen. erheben keine Verwaltungsund Studiengebühren. wählen unter den besten Bewerber/innen aus dem ganzen Land aus. haben Aufnahmetests. erheben Studiengebühren.
15 2. Hochschulen a. Hochschularten Die Lehrerausbildung Dauer: 1 Jahr 15/32 Für Collèges Ausbildung in einem Centre Pédagogique Régional (CPR) Zugangsvoraussetzung: DUT/DEUG Für Lycées Ausbildung in einer Ecole Nationale Supérieure (ENS) Zugangsvoraussetzung: Licence Gesamtdauer: Gesamtdauer: Bac Bac
16 2. Hochschulen b. Diplome 16/32 Modèle L-M-D Licence = 6 Semester Licence Licence professionelle mit Vordiplom (DUT/DEUG) nach dem 4. Semester Master = 4 Semester Doktorarbeit = 4-5 Jahre
17 2. Hochschulen b. Diplome 17/32 Ingenieurwissenschaften 2 Jahre Classes Préparatoires + 3 Jahre Hauptstudium = Diplôme d ingenieur d Etat Medizin 7-jähriges Studium
18 2. Hochschulen c. Ein besonderer Fall 18/32 University Al Akhawayn in Irfane Eine englischsprachige Elite-Universität, die sich selbst als not profit -Institution bezeichnet und nach amerikanischem Vorbild funktioniert Gegründet 1993 vom marokkanischen König Hassan II. und dem saudischen König Fahd Ben Abd El Aziz Eröffnet 1995 Studiengebühren all inclusive : DH (ca Euro) pro Semester Bildquelle:
19 2. Hochschulen c. Ein besonderer Fall 19/32 University Al Akhawayn in Irfane Ca Studierende Angeboten werden Bachelor- und Master-Programme in den Bereichen: Geistes- und Sozialwissenschaften Betriebswirtschaft Ingenieurwissenschaften (vor allem Informatik) Die Al Akhawayn-Abschlüsse sind im Lande sehr hoch angesehen und gelten als Sprungbrett für eine internationale Karriere.
20 20/32 3. Zuständigkeiten, Hierarchien und Strategien
21 21/32 3. Zuständigkeiten, Hierarchien und Strategien Die Hochschulen obliegen dem Ministerium für Hochschullehre, wissenschaftliche Forschung und Ausbildung der Führungskräfte (Ministère de l Enseignement Supérieur, de la Recherche Scientifique et de la Formation des (وزارة ام ا واث ا و ون اطر / Cadres Für Schulen ist hingegen das Ministerium für nationale Bildung zuständig.
22 22/32 3. Zuständigkeiten, Hierarchien und Strategien Seit Januar 2012 ist LahcenDaoudi (PJD) neuer Minister für Hochschullehre, wissenschaftliche Forschung und Ausbildung der Führungskräfte Die Division de Coopération ist im Ministerium für Kooperationsprojekte zuständig. Bildquelle:
23 23/32 3. Zuständigkeiten, Hierarchien und Strategien Quelle: + Universitätsrat
24 24/32 3. Hierarchien, Zuständigkeiten und Strategien Le Programme d Urgence am Beispiel der Universität Marrakesch Zusätzliches Budget für 4 Jahre ca. 686 Mio DH / ca. 62 Mio Euro Investitionen Instandhaltung/ Laufende Kosten Verbesserung des Lehrangebots Förderung der wiss. Forschung Exzellenzförderung Fortbildung Quelle:
25 25/10 3. Hierarchien, Zuständigkeiten und Strategien Privatisierung des Bildungssektors vom Kindergarten bis zur Hochschule viele ausländische Anbieter Seriöse Bildungsangebote werden vom Staat akkreditiert. Staatliche Schulen haben in der Bevölkerung einen sehr schlechten Ruf. Gebührenfreie Universitätsfakultäten haben einen schlechteren Ruf als die Ecoles supérieures und die ausländischen Hochschuleinrichtungen.
26 26/32 4. Problematische Aspekte
27 4. Problematische Aspekte a. Studium 27/32 Der Hochschulbetrieb ist sehr verschult (fester Stundenplan; keine freie Kursauswahl; bei Parallelkursen automatische Zuteilung der Studierenden). Das Kursangebot ist sehr statisch; jedes Jahr werden dieselben Kurse angeboten. Praktika sind oft als Pflichtteil des Studiencurriculums vorgesehen, ihre Dauer ist allerdings sehr kurz und die Rückkoppelung Hochschule Praktikumsplatz ist selten gegeben.
28 4. Problematische Aspekte d. Lehre 28/32 Die Erlangung der Lehrbefähigung sieht keine Habilitationsschrift vor. Hochschuldozenten haben einen Doktortitel und werden durch ein universitäres Bewerbungsverfahren ausgewählt. Das Lehrdeputat kann einen sehr geringen Umfang haben (z.b. 4 SWS). Viele Dozenten üben Nebentätigkeiten aus, die manchmal zu Haupttätigkeiten werden.
29 4. Problematische Aspekte d. Lehre 29/32 Fachspezifische und didaktische Fort-und Weiterbildung werden von vielen Dozenten als nicht notwendig angesehen. Es findet keine Dozentenevaluation statt. Die Schulausbildung bis zum Abitur erzieht nicht zur kritischen Auseinandersetzung mit dem Lehrstoff, sondern zum Auswendiglernen. An den Hochschulen findet man oft denselben Ansatz wieder.
30 4. Problematische Aspekte c. Forschung 30/32 Die Forschung ist an Hochschulen offiziell präsent (Gremien, Institutionen, usw.), findet faktisch in vielen Bereichen aber nur in geringem Maße statt. Hochschuldozenten publizieren wenig oder gar nicht. Forschungswillige Dozenten werden durch schlecht ausgestattete Einrichtungen und fehlende finanzielle Mittel stark gebremst.
31 4. Problematische Aspekte d. Projekte 31/32 Diskrepanz zwischen schriftlichen Projektbeschreibungen und tatsächlicher Projektdurchführung Umsetzung von Projekten und Strategien: hastig, ohne Vorplanungsphase, ohne nachhaltige Qualitätssicherung Bei Kooperationsprojekten große Erwartungen an die ausländischen Kooperationspartner
32 32/32 Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit!
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