SENDESPERRFRIST: Uhr
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- Dorothea Flater
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1 SENDESPERRFRIST: Uhr Statement Dr. Thomas Lindner, VDMA-Präsident anlässlich der Pressekonferenz zur Studie von VDMA und Roland Berger Strategy Consultants E-Mobility Chancen und Risiken für den deutschen Maschinen- und Anlagenbau am 9. Mai 2011, Uhr, Würzburg ES GILT DAS GESPROCHENE WORT! Meine Damen und Herren, aus diesem Stinkkasten wird nie mehr werden, als ein Spielzeug für Millionäre, die nicht wissen, wie sie ihr Geld wegwerfen sollen! Adam Opel, der das beim Anblick eines Autos ausgerufen haben soll, täuschte sich ziemlich, wie wir alle wissen. Aber die Analogie zur Elektromobilität, um die es heute hier bei der Pressekonferenz gehen wird, die ist schon bemerkenswert: Kosten, Umweltwirkung, Lifestyle, Massentauglichkeit alles Fragen, die uns auch heute, weit über 100 Jahre später, wieder umtreiben. 1
2 Welche Technologie sich schlussendlich bei der Mobilität der Zukunft durchsetzen wird, das wissen wir nicht. Was wir aber wissen ist: Der technologische Transformationsprozess wird kommen und er wird ein gewaltiger sein mit allen Chancen und Herausforderungen für die Industrie in Deutschland. Und der deutsche Maschinen- und Anlagenbau? Natürlich profitieren wir als Anwender von elektromobilen Innovationen. Einen hocheffizienten Elektromotor brauchen Sie auch in der Verfahrenstechnik oder in stationären wie mobilen Arbeitsmaschinen. Aber mit unserer Produktionstechnik sind wir gleichzeitig diejenige Branche, auf die es wesentlich ankommen wird. Denn vergessen Sie eines bitte nicht: Auch die elektromobile Zukunft muss produziert werden. Das klingt fast schon banal, ist aber hochkomplex und entscheidend, wenn wir Wertschöpfung und Arbeitsplätze am Standort Deutschland sichern wollen. Quintessenz der Studie von VDMA und Roland Berger Strategy Consultants ist: Für den deutschen Maschinen- und Anlagenbau überwiegen die Chancen bei der Elektromobilität eindeutig. Erstens: Die Elektromobilität steht und fällt mit der Kostenreduzierung in der Fertigung. Bekanntlich ist die teuerste Komponente elektrisch betriebener Fahrzeuge die Batterie. Rund die Hälfte der Batteriekosten sind Fertigungskosten, und zwar trotz eines sehr hohen Automatisierungsgrads. 2
3 Das Rennen gewinnt, wer den größten Beitrag zur Kostenreduktion über intelligente, automotivegerechte Fertigungstechnologie leisten kann. Hier helfen dann auch die Erfahrungen der asiatischen Hersteller von Produktionsanlagen für Laptop- und Handybatterien nicht weiter. Das ist die Chance für deutsche Unternehmen. Zweitens: Der Wandel in der Antriebstechnologie erfordert einen Wandel in der Produktionstechnologie. Wir profitieren damit nicht nur weiter vom wachsenden Fahrzeugmarkt. Die herkömmliche Produktionstechnologie fällt ja nicht abrupt weg. Hybridkonzepte werden noch lange dominieren und haben auch einen Verbrennungsmotor. Aber wir profitieren eben auch vom zusätzlichen Bedarf an Produktionstechnologien für die neuen Fahrzeug- und Antriebskomponenten. Drittens: Die Tendenz ist eindeutig, Batterien werden künftig auch in Europa idealerweise natürlich in Deutschland gefertigt. Dafür spricht etwa die massive Kapitalbindung im Falle langer Transportwege. Bei den Anlagen zur Batteriezellenproduktion wird sich ein beträchtlicher Markt entwickeln, den sich deutsche Unternehmen erschließen können auch durch Kooperationen, um sich Entwicklungskosten zu teilen und Systemlösungen anbieten zu können. Über die Elektromobilität hinaus wird die Batterietechnologie an Bedeutung gewinnen: im Zusammenhang intelligenter Stromnetze, sogenannter smart grids. 3
4 Aber meine Damen und Herren, eines darf bei der Elektromobilität nicht passieren: Der subventionspolitische Kurzschluss, verursacht durch politische Überspannung. Marktfähiger Leit-Anbieter wird Deutschland nur dann, wenn die Elektromobilität besser und billiger wird: Nicht mit der Prämie beim Kauf im Handschuhfach, sondern mit Investition, Kooperation und Innovation. Aber ausgerechnet Schwarz-Gelb blockiert mit der steuerlichen Forschungsförderung ein Instrument, das frei ist von staatlichem Dirigismus und technologischer Lenkung. Ausgerechnet die Industrielle Gemeinschaftsforschung, das vorwettbewerbliche Kooperationsinstrument der Wahl, führt politisch ein Schattendasein. Ausgerechnet bei der Produktionsforschung stagnieren die Mittel, wobei wir die jüngste elektromobile Initiative im Bundesforschungsministerium sehr begrüßen. Ausgerechnet in den Ingenieurwissenschaften sehen wir Studienabbruchquoten, die nichts anderes sind als ein volkswirtschaftlicher und gesellschaftlicher Skandal. Ausgerechnet bei der degressiven Abschreibung legt die Politik die Hände in den Schoß. Dabei wandelt sich die Technologie noch extrem stark, die Produktionsanlagen für Batterien sind dafür ein Beispiel. Wir müssen in Deutschland elektromobile Ankerinvestitionen anziehen, den Unternehmen mehr Liquiditätsspielräume verschaffen. Jetzt stehen Investitionsentscheidungen an, die volkswirtschaftlich weit über den Tag hinaus reichen. Wir sollten alles daran setzen, dass in 4
5 Deutschland investiert wird eine aggressive degressive Abschreibung ist deshalb Gebot der Stunde. Meine Damen und Herren, stinken tut es nicht das Elektroauto und bloßes Spielzeug ist es längst nicht mehr. Bleibt vor allem die drastische Kostenreduzierung und dann hätte Adam Opel ein zweites Mal nicht recht gehabt. Ich bin davon überzeugt, dass wir bei der Elektromobilität noch alle Chancen haben in Deutschland. Sorgen wir also dafür, dass wir weltbester Produktionsstandort auch für die Mobilität der Zukunft bleiben. Vielen Dank. 5
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