Hydrosulfit E Hydrosulfit F Hydrosulfit EN

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1 Technische Information M 6205 d Februar 2010 Seite 1 von 5 Ersetzt Ausgabe vom April 2006 = reg. Marke der BASF SE Hydrosulfit E Hydrosulfit F Hydrosulfit EN Reduktionsbleichmittel für die Papierindustrie zur Bleiche von Holzschliff, TMP, CTMP und deinktem, holzhaltigem Altpapier

2 M 6205 d Februar von 5 Hydrosulfit E, Hydrosulfit F, Hydrosulfit EN Chemischer Charakter Technisches wasserfreies Natriumdithionit, (Na 2 S 2 O 4 ) Lieferform Lagerung Fein körniges weißes Pulver. Die Gebinde müssen in trockenen Räumen gut verschlossen gelagert werden. Sie sind vor jeglichem Zutritt von Feuchtigkeit und vor Hitze zu schützen. Angebrochene Gebinde müssen wieder gut verschlossen werden. Die original verpackte Ware ist 1 Jahr (Hydrosulfit F bzw. 2 Jahre (Hydrosulfit E, Hydrosulfit EN) lagerbar. Geeignete Materialien für Dithionitpulver und -lösungen: Für Lagerbehälter, Dosierleitungen und Pumpen sind nach unseren bisherigen Erfahrungen folgende Materialien geeignet: 1. Stähle: Austenitische Cr-Ni- und Cr-Ni-Mo-Stähle, Werkstoff Nr Kunststoffe: Polyolefine (Polyethylen, Polypropylen), PVC, Polyesterharze (z. B. Palatal ) Nicht geeignet sind Aluminium und AL-Legierungen. Eigenschaften Hydrosulfit-Sorte E F EN Schmelztemperatur > 80 C (Zersetzung) Selbstentzündungs- > 80 C temperatur Schüttdichte in kg/m (ca.) Löslichkeit in Wasser (20 C) > 150 g/l ph-wert 8 10,5 5,5 8,5 8 10,5 (bei 50 g/l, 20 C) CSB-Wert (pro g 210 mg O 2 Natriumdithionit) Redoxpotenzial stark negativ Die angegebenen Werte sollen nur den zu erwartenden Bereich physikalischer Eigenschaften charakterisieren. Die Produktspezifikationen mit genauen Toleranzbereichen werden auf Anfrage mitgeteilt. Anwendung Wirkungsweise Die reduzierende Wirkung beruht auf einem Wertigkeitswechsel des im Natriumdithionit enthaltenen Schwefels. Bei der Reduktion von stark ligninhaltigen Faserstoffen ist ein Reaktionsverlauf nach folgender Gleichung anzunehmen: S 2 O OH - = 2 HSO e - Die Aufhellung entsteht durch Reduktion von chromophoren Gruppen im Lignin. Die Anwesenheit von Oxidationsmitteln (z. B. Luftsauerstoff) stört den Verlauf dieser Reaktion. Die reduzierende Bleiche mit Hydrosulfit E, Hydrosulfit F und Hydrosulfit EN lässt sich bei jedem Holzstoff aus Lauboder Nadelholz ohne Einschränkung anwenden.

3 M 6205 d Februar von 5 Hydrosulfit E, Hydrosulfit F, Hydrosulfit EN Die Bleiche mit Hydrosulfit E, Hydrosulfit F und Hydrosulfit EN bietet folgende Vorteile: 1. Niedrige Kosten im Verhältnis zur erreichbaren Aufhellung. 2. Kein Festigkeitsabfall des Holzstoffes während der Bleiche. 3. Deutlich geringere Mengen gelöster organischer Stoffe im Maschinenkreislauf und im Abwasser, verglichen mit der oxidativen Bleiche. Verarbeitung 1. Dosierung Die wirtschaftlichste Arbeitsweise ist der Zusatz von Hydrosulfit E, Hydrosulfit F oder Hydrosulfit EN als Lösung zum Faserstoff. Bei Pulverdosierung erhält man meist geringere Bleichergebnisse. Lösung Die Dosierung als Lösung ist bei der kontinuierlichen Turmbleiche notwendig. Weitgehend beständige Lösungen von Hydrosulfit E, Hydrosulfit F und EN lassen sich am besten nach einem Verfahren herstellen, das in der Technischen Information Hydrosulfit- und Blankit -Pulver: Lösen und Dosieren für die Bleiche von Holzstoffen und Altpapier beschrieben ist. Wird die Lösung erst nach mehr als 10 bis 30 Minuten verarbeitet, so sollte das Wasser mit 7,5 g/l NaOH oder 10 g/l Na 2 CO 3 alkalisch eingestellt werden. Die zusätzliche Verwendung von 10 g/l Trilon C flüssig erhöht noch die Stabilität der Lösung. Zur Dosierung der Lösung ist ein Stoffmischer zu empfehlen. Saugseitige Dosierung vor einer Kreiselpumpe ist möglich, aber erst eine spontane Durchmischung bringt optimale Bleicheffekte. 2. Bleiche Erfahrungsgemäß werden optimale Bleichergebnisse unter folgenden Bedingungen erzielt: Zugesetzt werden im Allgemeinen 0,5 1,2 % Hydrosulfit E, Hydrosulfit F oder Hydrosulfit EN bezogen auf atro Stoff; als Anhaltswert gilt: Steigerung um 1 Weißepunkt je ca. 0,1 % Zusatz. Die wichtigste Bedingung ist eine Bleichtemperatur von mindestens 60 C; niedrigere Temperaturen ergeben eine geringere Weißgradsteigerung, die auch bei höherer Dosierung nicht auszugleichen ist. Wesentlich für den guten Ausfall der Bleiche ist außerdem ein ph-wert von 6,0 6,5; bei niedrigeren ph-werten entstehen Bleichmittelverluste durch Zersetzung. Gegebenenfalls ist der ph-wert der Stoffsuspension zu korrigieren. Da Sauerstoff die Bleichergebnisse verschlechtert, muss für Luftabschluss bei der Bleiche gesorgt werden. Dies wird am besten bei der kontinuierlichen Turmbleiche und einer Stoffdichte von ca. 3 4 % atro erreicht. Bei der Bleiche in Bütten soll bei voller Beaufschlagung nach dem Untermischen von Hydrosulfit das Rührwerk abgestellt werden. Es hat sich weiter gezeigt, dass in einigen Fällen die Zugabe eines geeigneten Stoffentlüfters wie Afranil F flüssig vor der Bleiche den Bleicheffekt steigert. Die Bleichdauer sollte bei der Verwendung von 1 % Hydrosulfit E, Hydrosulfit F oder Hydrosulfit EN und höheren Einsatzmengen ca. 1 Stunde betragen. Bei nicht voll abgeschlossener Bleiche können Reste von Hydrosulfit auf der Papiermaschine Korrosion verursachen. Hydrosulfithaltiger Stoff darf nur mit korrosionsbeständigem Material in Berührung kommen. Nach Verbrauch des Hydrosulfits besteht die Korrosionsgefahr nicht mehr.

4 M 6205 d Februar von 5 Hydrosulfit E, Hydrosulfit F, Hydrosulfit EN 3. Kombination mit anderen Hilfsmitteln Holzstoff enthält Eisen-, Mangan- und andere Schwermetallverbindungen. Es besteht die Gefahr der Vergrauung des Stoffs. Einen sicheren Schutz bietet der Zusatz von Komplexbildnern, die Schwermetallionen binden und somit unschädlich machen. Hierfür eignen sich Trilon A (NTA), Trilon B (EDTA) und Trilon C (DTPA). Durch Zusatz von 0,1 0,5 %, bezogen auf Holzstoff, lassen sich 2 3 weitere Weißgrade erzielen. Man setzt das Trilon vor Zugabe von Hydrosulfit z. B. dem Schleifereikreislaufwasser zu. Unter bestimmten Voraussetzungen kann die Kombination mit Natriumbisulfit eine höhere Entaufhellung bewirken. Höchste Weißgrade lassen sich in einer Kombinationsbleiche mit Peroxid, Hydrosulfit und organischen Komplexbildnern (Trilon-Marken) erzielen. Nach der Peroxidbleiche wird der ph-wert mit SO 2 oder Natriumbisulfit auf ca. 6 eingestellt; dann wird mit Hydrosulfit nachgebleicht. Die Peroxid bleichlösung wird anteilig mit Trilon C stabilisiert, und bei der nachfolgenden Hydrosulfitbleiche wird, wie oben beschrieben, eine Trilon-Marke verwendet. Durch diese Kombination erhält man Weißgradsteigerungen von Punkten. Produktspezifikation Die aktuellen Produktspezifikationen enthalten alle Werte und Prüfmethoden und sind bei Bedarf separat abrufbar. Sicherheit Bei der Handhabung dieser Produkte sind die Angaben und Hinweise im Sicherheitsdatenblatt zu beachten. Im Übrigen sind die beim Umgang mit Chemikalien gebotenen Vorsichts- und arbeitshygienischen Schutzmaßnahmen einzuhalten. Handhabung Bei Zutritt von Feuchtigkeit oder geringen Mengen Wasser tritt Zersetzung von Hydrosulfit E, Hydrosulfit F oder Hydrosulfit EN unter Wärmeentwicklung und Bildung von SO 2 ein. Schließlich kann es zur Selbstentzündung kommen. Deswegen sind die Produkte bei Transport und Handhabung vor Feuchtigkeit und dem Zutritt auch geringer Wassermengen zu schützen. Die Gefahr der Zersetzung ist selbstverständlich immer gegeben, wenn Gebinde auf dem Transport beschädigt werden. Es ist daher ratsam, jede frisch eingetroffene Lieferung auf beschädigte Gebinde zu kontrollieren. Außerdem müssen die Produkte vor Hitze geschützt werden. Bei einem Brand müssen Gebinde mit brennendem Inhalt, bevor irgendwelche andere Maßnahmen ergriffen werden, aus ihrem Stapel entfernt werden. Das aussortierte Gebinde ist dann entweder zu öffnen oder es müssen Löcher in die Wandung geschlagen werden, um einen Druckstau zu vermeiden. Der Inhalt des Behälters muss mit Sand abgedeckt oder in einem genügend großen Behältnis vollständig in Wasser versenkt werden. Als Löschmittel sind CO 2 und Trockenlöschmittel zu empfehlen. Werden Klumpen in einem Gebinde entdeckt, so müssen sie umgehend mit einem grobmaschigen Sieb entfernt und in Wasser versenkt werden. Der noch pulverige Anteil des Inhalts ist verwendbar. Beim Arbeiten mit zersetzter Ware sind Schutzbrille und Arbeitshandschuhe zu tragen und eine Gasmaske oder ein Mundstück mit Filter ABEK zu verwenden. Hydrosulfit ist eine Sauerstoff zehrende Substanz. Löschwasser muss einer Kläranlage zugeführt werden.

5 M 6205 d Februar von 5 Hydrosulfit E, Hydrosulfit F, Hydrosulfit EN Literatur Technische Information: Hydrosulfit- und Blankit -Pulver: Lösen und Dosieren für die Bleiche von Holzstoffen und Altpapier, (TI/P 2751 d). Broschüre: Hydrosulfit (Dithionit) Sichere Handhabung (B 395 d, Januar 2006). Zur Beachtung Die Anga ben in die ser Druck schrift basie ren auf unse ren der zei ti gen Kennt nis sen und Erfah run gen. Sie befreien den Ver ar bei ter wegen der Fülle mög li cher Ein flüsse bei Ver ar bei tung und Anwen dung unse res Pro duk tes nicht von eige nen Prü fun gen und Ver su chen. Eine Garan tie bestimm ter Eigen schaf ten oder die Eig nung des Pro duk tes für einen konkre ten Ein satz zweck kann aus unse ren Anga ben nicht abge lei tet wer den. Alle hie rin vor lie gen den Beschrei bun gen, Zeich nun gen, Foto gra fien, Daten, Ver hält nisse, Gewichte u. Ä. kön nen sich ohne Vor an kün di gung ändern und stel len nicht die ver trag lich ver ein barte Beschaf fen heit des Pro duk tes dar. Etwaige Schutz rechte sowie beste hende Gesetze und Bestim mun gen sind vom Emp fän ger unse res Pro duk tes in eige ner Ver ant wor tung zu beach ten. Februar 2010 BASF SE Marketing Anorganische Chemikalien Europa Ludwigshafen