Nierenersatztherapie in Deutschland
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- Christoph Pfeiffer
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1 Bericht 2001 I 2002 U. Frei H.-J. Schober-Halstenberg Nierenersatztherapie in Deutschland Bericht über Dialysebehandlung und Nierentransplantation in Deutschland 2001I 2002
2 Bericht 2001 I 2002 Für Rückfragen zu diesem Bericht nehmen Sie bitte Kontakt auf zu: QuaSi-Niere ggmbh Joachimstaler Straße 15 D Berlin Tel.: +49 (0) Fax.: +49 (0) quasi@quasi-niere.de Druck: Dezember 2002 ISBN QuaSi-Niere ggmbh 2002 Danksagung Die Geschäftsstelle QuaSi-Niere und ihre Mitarbeiter danken den Mitgliedern der Expertengruppe für die freundliche und konstruktive Unterstützung bei der Erstellung dieses Berichtes.
3 Bericht 2001 I Vorwort Einrichtungen für die Behandlung mit chronischer Nierenersatztherapie Dialyse und Nierentransplantation haben mit ihren freiwilligen Angaben die Erstellung dieses Jahresberichtes ermöglicht. Damit konnte die schon hohe Rücklaufquote des letzten Jahresberichtes mit 93% der angeschriebenen 1164 Einrichtungen übertroffen werden. Auch die individuelle Patientenerfassung über den Datentreuhänder erreichte mit über 7300 Neuanmeldungen von Patienten in 2001 einen neuen Rekord. Im Patientenverzeichnis wurden bis zum Berichtszeitpunkt Dezember 2002 mehr als Patienten erfasst. Nach rechnerischem Abzug von ca Todesmeldungen in den vergangenen 5 Jahren verfügt das Register über epidemiologische und nephrologische Basisinformationen (vgl. Seite 47, 48) von mehr als Patienten, die durch die vorbereiteten Maßnahmen zur Qualitätssicherung mit Zusatzinformationen über die Dialysebehandlungen ergänzt werden sollen. Aussagekräftige Vergleiche mit den Berichtsjahren 1995 bis 2000 können angestellt werden (vgl. Kapitel 7, Seite 33). Es wurden und werden dennoch auch in diesem Jahr keine Hochrechnungen vorgenommen, da die Beteiligung der in ihrer Struktur sehr unterschiedlichen Behandlungszentren wie in den Vorjahren stark variiert; Größe der Einrichtungen, sowie Anzahl der Plätze und Patienten sind in Deutschland sehr inhomogen. Wir danken allen Einrichtungen (vgl. Dankesliste ab Seite 62), die mit freiwilligen Angaben den vorliegenden und vollständigen Bericht ermöglich haben. Das öffentliche und spezielle Interesse der Fachöffentlichkeit an unseren Berichten ist weiterhin sehr groß. Neben versandten Berichten in 2002 haben mehr als ca Interessenten den Bericht im vergangenen Jahr von unserer Internetseite < elektronisch angefordert. Das Adressenverzeichnis aller bekannten Einrichtungen wurde auch im Berichtsjahr mit großem Aufwand gepflegt und im August 2002 herausgegeben. QuaSi-Niere ggmbh, die unter paritätischer Beteiligung der Leistungserbringer mit den Spitzenverbänden der gesetzlichen Krankenversicherungen 1998 gegründet wurde (vgl. Seite 5), soll seit der Neuordnung der Versorgung chronisch niereninsuffizienter Patienten eine zusätzliche Rolle bei den geplanten Maßnahmen zur Sicherung der Ergebnisqualität nach 136a SGB V bekommen. Die bisherigen zuverlässigen Berichte mit Angaben überwiegend zum Themenkomplex Strukturqualität bei der Versorgung mit chronischer Nierenersatztherapie sollen um Detailanalysen der Behandlung jedes einzelnen chronisch niereninsuffizienten Patienten in seiner Einrichtung ergänzt werden. Quasi-Niere ggmbh erstellt daraus unabhängige und anonymisierte Berichte im Sinne eines Vergleichs (Benchmark) für die behandelnden Ärzte, für die Kassenärztlichen Vereinigungen, für die gesetzlichen Krankenkassen und für das spezielle Fachpublikum; verbindliche Regelungen zu den Inhalten und zum Umfang der jeweiligen Informationen werden derzeit erarbeitet. Die QuaSi-Niere ggmbh ist jederzeit sehr erfreut, wenn die Daten des vorliegenden Berichtes als Quelle genutzt und entsprechend zitiert werden. Eine zusätzliche Interpretation und Kombination der mit diesem Bericht vorgestellten Daten für neue Erkenntnisse sollte nicht ohne entsprechende Zusammenarbeit mit der Geschäftsstelle QuaSi-Niere erfolgen. Zusätzliche Analysen der Rohdaten und eine kritische Beachtung der Methoden von Epidemiologie und Statistik sind Vorraussetzungen für interessante neue Erkenntnisse. Gerne unterstützt Quasi-Niere ggmbh auf Anfrage bei Berücksichtigung der eigenen sehr engen Ressourcen weitere Analysen, solange das öffentliche Interesse und die Anonymität der Patienten und Behandlungseinrichtungen gewahrt bleiben. Ständig aktualisierte und zusätzliche Auswertungen finden Sie auf unserer Internetseite < Seit Beginn der Quasi-Niere 1994 hat sich zwischen der Geschäftsstelle und allen Behandlungseinrichtungen ein vertrauensvolles und kooperatives Verhältnis entwickelt. Ich bin sicher, dass QuaSi-Niere auch bei der verpflichtenden Übermittlung von medizinischen Parametern zur Qualitätssicherung das bisherige Vertrauen nicht enttäuschen wird. Alle Gesellschafter bemühen sich um entsprechende Regelungen. Berlin im Dezember 2002 Schober-Halstenberg Geschäftsführer QuaSi-Niere ggmbh
4 2 Bericht 2001 I Vorwort QuaSi-Niere ggmbh Gesellschafter/Gesellschaftervertreter QuaSi-Niere ggmbh Geschäftsführer QuaSi-Niere ggmbh Leitungsgremium Expertengruppe Vorsitzender der Expertengruppe Mitglieder/Gäste der Expertengruppe Vorbemerkung Zusammenfassung des Berichtes Strukturelles Behandlungsangebot Patienten mit terminalem Nierenversagen (Prävalenz) Neuerkrankungen an terminalem Nierenversagen (Inzidenz) Sterberate der Patienten in chronischer Nierenersatztherapie (Mortalität) Infektionen (Hepatitis B, C, HIV, multiresistente Keime) Nierentransplantation, Warteliste und Transplantatverlust Kinder und Jugendliche in chronischer Nierenersatztherapie Internationaler Vergleich Übersicht chronische Nierenersatztherapie in Deutschland Ergebnisse der Befragung der Behandlungseinrichtungen Entwicklung der Anzahl der Behandlungseinrichtungen Verteilung der Behandlungseinrichtungen auf die Bundesländer Angebote der chronischen Nierenersatztherapie Plätze für Hämodialyse-Verfahren nach Bundesländern Anzahl der Dialyseplätze gruppiert nach Größenklassen Nutzung (Patienten) pro Hämodialyseplatz Therapieangebote für Peritonealdialyse Patientenzahlen Prävalenz der Dialysepatienten Hämodialyseverfahren nach Bundesländern Hämodialyseversorgung nach Bundesländern Patienten in Hämo- und Peritonealdialyseverfahren nach Bundesländern Nachsorge nach Nierentransplantationen Beginn der Nierenersatztherapie (Inzidenz) Inzidenz der Dialyseverfahren Preemptive Nierentransplantationen Infektionen (Hepatitis B, C, HIV, multiresistente Bakterien) Nierentransplantationszahlen Nierentransplantierte Patienten Zur Nierentransplantation gemeldete Patienten Funktionsverlust des Nierentransplantats Inzidenz und Prävalenz bei Kindern und Jugendlichen Mortalität Personalzahlen Chronische Nierenersatztherapie im Jahresvergleich Ergebnisse der individuellen Ersterfassung Diagnoseverteilung Altersverteilung Besonderheiten der Altersstruktur Mortalität Methoden Datenquellen zur Analyse der Strukturqualität Datenquellen zur Analyse der Prozess- und Ergebnisqualität Datenschutz Programme und Datenbanken Chipkarten Zuordnungen der Fragen des Zentrumsfragebogens Gruppierung der renalen Grunderkrankungen Chronische Nierenersatztherapie im internationalen Vergleich Demografische Daten der Bundesländer Erhebungsbögen der QuaSi-Niere Glossar Danksagung
5 Bericht 2001 I Tabellenverzeichnis Tabelle 1 Zusammenfassung: Chronische Nierenersatztherapie in Deutschland Tabelle 2 Anzahl der Behandlungseinrichtungen für chronische Nierenersatztherapie im Jahresvergleich Tabelle 3 Anzahl, Verteilung und Rückmeldung der bekannten Behandlungseinrichtungen Tabelle 4 Anzahl der Hämodialyseplätze (Stichtag: ) Tabelle 5 Dialyseplätze für stationäre/teilstationäre und ambulante Hämodialyse (Stichtag: ) Tabelle 6 Patienten pro Hämodialyseplatz (stationär/teilstationär, ambulant) (Stichtag: ) Tabelle 7 Prävalenz der Dialysepatienten (Stichtag: ) Tabelle 8 Anteil der verschiedenen Hämodialyse-Versorgungsarten in % (HD, HDF, HF) (Stichtag: ) 18 Tabelle 9 Patienten in den verschiedenen Hämodialyse-Versorgungsarten (Stichtag: ) Tabelle 10 Patienten in Hämo- und Peritonealdialyse-Verfahren (Stichtag: ) Tabelle 11 Patienten in Nachsorge nach Nierentransplantation (Prävalenz) Tabelle 12 In die chronische Nierenersatztherapie neu aufgenommene Patienten (Inzidenz) im Jahr Tabelle 13 Prävalenz: Hepatitis B-, C- und HIV-Status (Stichtag: ) Tabelle 14 Im Jahr 2001 erstmals festgestellte Infektionen mit Hepatitis B-, C-Virus und HIV Tabelle 15 Prävalenz und Inzidenz von Infektionen mit resistenten Keimen Tabelle 16 Nierentransplantationen im Jahr Tabelle 17 Nierentransplantatversagen Rückkehr in die Dialysebehandlung Tabelle 18 Übersicht Kinder und Jugendliche in chronischer Nierenersatztherapie Tabelle 19 Verstorbene erwachsene Patienten Tabelle 20 Jahresvergleich Patienten in chronischer Nierenersatztherapie Tabelle 21 Nierenersatztherapie im internationalen Vergleich Tabelle 22 Demografische Angaben Deutschland nach Bundesländern Abbildungsverzeichnis Abbildung 1 Organisationsstruktur QuaSi-Niere ggmbh Abbildung 2 Übersicht: Chronische Nierenersatztherapie in Deutschland Abbildung 3 Hämodialyseplätze pro Million Einwohner (pmp) Abbildung 4 Ambulante Hämodialyseplätze pro Million Einwohner (pmp) nach Bundesländern Abbildung 5 Stationäre/teilstationäre Hämodialyseplätze pro Million Einwohner (pmp) nach Bundesländern Abbildung 6 Größenklassen der ambulanten Dialyseeinrichtungen Abbildung 7 Einrichtungen nach Anzahl der Hämodialysepatienten Abbildung 8 Patienten pro Hämodialyseplatz (stationär/teilstationär, ambulant) nach Bundesländern Abbildung 9 Behandelnde Einrichtungen gruppiert nach Anzahl der Peritonealdialysepatienten Abbildung 10 Prävalenz: Dialysepatienten pro Million Einwohner (pmp) Abbildung 11 Anteile der jeweiligen Dialyseverfahren Abbildung 12 Verteilung (%) der verschiedenen Hämodialyseverfahren nach Bundesländern Abbildund 13 Prozentualer Anteil der Hämodialyseversorgung (HD, HDF, HF) nach Bundesländern Abbildung 14 Verteilung (%) der Patienten nach Dialyseversorgungsarten Abbildung 15 Anteil (%) der Patienten in den verschiedenen Verfahren für chronische Nierenersatztherapie Abbildung 16 Kinder (jünger als 15 Jahre) und Jugendliche (15 18 Jahre) in Nierenersatztherapie Abbildung 17 Nierentransplantationen bei Kindern und Jugendlichen Abbildung 18 Diagnoseverteilung Kinder und Jugendliche in Nierenersatztherapie Abbildung 19 Diagnoseverteilung Kinder und Jugendliche (pädiatrische Gesichtspunkte) Abbildung 20 Pädiatrisch-Nephrologische Zentren in Deutschland Abbildung 21 Jahresvergleich: Chronische Nierenersatztherapie in Deutschland Abbildung 22 Jahresvergleich: Entwicklung der Einrichtungen und der Rücklaufquote Abbildung 23 Diagnoseverteilung aller bei QuaSi-Niere erfassten lebenden Patienten in Nierenersatztherapie (Prävalenz) Abbildung 24 Diagnoseverteilung der Patienten bei Therapiebeginn im Jahr 2001 (Inzidenz) Abbildung 25 Anteil (%) der Diabetiker an allen 2001 erfassten Patienten nach Altersgruppen (Inzidenz) 36 Abbildung 26 Diagnoseverteilung der Patienten bei Therapiebeginn im Jahresvergleich (Inzidenz) Abbildung 27 Alterspyramide der am lebenden Patienten in Nierenersatztherapie (Prävalenz) 37 Abbildung 28 Altersverteilung der gemeldeten Patienten im Jahresvergleich (Inzidenz) Abbildung 29 Todesursachen der im Jahr 2001 verstorbenen Patienten Abbildung 30 Todesursachen der im Jahr 2001 verstorbenen Patienten nach Altersklassen
6 4 Bericht 2001 I 2002 Behandlungseinrichtungen in Deutschland
7 Bericht 2001 I QuaSi-Niere ggmbh 2.1 Gesellschafter/Gesellschaftervertreter QuaSi-Niere ggmbh AOK-Beteiligungsgesellschaft mbh, Herr Dr. Ahrens, Herr Degen, Herr Jeschke, Bonn Arbeiter-Ersatzkassen-Verband e.v., Herr Rebscher, Siegburg Bundesknappschaft, Herr Jochheim, Herr Dr. Greve, Bochum Bundesverband der Betriebskrankenkassen, Herr Voß, Herr Dr. Ingenhag, Essen Bundesverband der Innungskrankenkassen, Herr Stuppardt, Herr Dr. Metzinger, Frau Bannach, Bergisch Gladbach Bundesverband der landwirtschaftlichen Krankenkassen, Herr Dr. Deisler, Herr Henze, Kassel Deutsche Dialysegesellschaft niedergelassener Ärzte e.v., Herr Dr. Kleophas, Herr Dr. Kütemeyer, Herr Kranzbühler, Wuppertal Dialysepatienten Deutschlands e.v., Herr Gilmer, Herr Erben, Mainz KfH Kuratorium für Dialyse und Nierentransplantation e.v., Herr Schreiber, Herr Dr. Finke, Neu-Isenburg Patienten-Heimversorgung Gemeinnützige Stiftung, Herr Dähne, Bad Homburg Verband der Angestellten-Krankenkassen e.v., Herr Dr. Gerdelmann, Siegburg Seit März 2002 hat Herr Kranzbühler (Deutsche Dialysegesellschaft niedergelassener Ärzte e.v.) den Vorsitz der Gesellschafterversammlung der QuaSi-Niere ggmbh, er wird vertreten durch Herrn Dr. Ingenhag (Bundesverband der Betriebskrankenkassen). 2.2 Geschäftsführer QuaSi-Niere ggmbh Herr Schober-Halstenberg, Berlin 2.3 Leitungsgremium Das Leitungsgremium hat die Aufgabe, das Qualitätssicherungsverfahren grundsätzlich inhaltlich und organisatorisch zu gestalten. Alle Entscheidungen dieses Gremiums werden im Konsens aller Beteiligten getroffen. Der Vorsitz des Leitungsgremiums wird durch den Vorsitzenden der Gesellschafterversammlung ausgeübt. Der Vorsitzende der Expertengruppe berichtet dem Leitungsgremium. Zusätzlich zu den Gesellschaftern sind Mitglieder des Leitungsgremiums: EDTNA/ERCA (European Dialysis and Transplant Nurses Association/European Renal Care Association), Frau Tast AfnP (Arbeitsgemeinschaft für nephrologisches Pflegepersonal), Herr Landmann Deutsche Arbeitsgemeinschaft für Klinische Nephrologie, Herr Prof. Dr. Fassbinder Leitungsgremium SExpertengruppe Gesellschafterversammlung QuaSi-Niere ggmbh AOK-BTG BKK-BV BKN BLK DD DDnÄ IKK-BV KfH PHV VdAK/AEV Abbildung 1 Organisationsstruktur QuaSi-Niere ggmbh
8 6 Bericht 2001 I Expertengruppe 3.1 Vorsitzender der Expertengruppe Herr Prof. Dr. Frei, Charité, Berlin 3.2 Mitglieder/Gäste der Expertengruppe Herr PD Dr. Albrecht, Essen Herr Erben, Dialysepatienten Deutschlands e.v., München Herr Prof. Dr. Fassbinder, Deutsche Arbeitsgemeinschaft klinische Nephrologie, Fulda Herr Prof. Dr. Franke, Deutsche Dialysegesellschaft niedergelassener Ärzte e.v., Merzig Herr Dr. Hoffmann, Medizinischer Dienst der Krankenversicherung in Hessen, Oberursel Herr Jeschke, AOK-Bundesverband, Bonn Herr Landmann, AfnP Arbeitsgemeinschaft für nephrologisches Pflegepersonal, Unna Herr Müller, Patienten-Heimversorgung Gemeinnützige Stiftung, Bad Homburg Frau Prof. Dr. Offner, Arbeitsgemeinschaft pädiatrische Nephrologie, Hannover Herr Dr. Peschke, KfH Kuratorium für Dialyse und Nierentransplantation e.v., Neu-Isenburg Herr Dr. Saueressig, Deutsche Dialysegesellschaft niedergelassener Ärzte e.v., Wuppertal Herr Prof. Dr. Schneider, Deutsche Arbeitsgemeinschaft Klinische Nephrologie, Stuttgart Herr Schober-Halstenberg, QuaSi-Niere ggmbh, Berlin Herr Dr. Szymkowiak, Techniker Krankenkasse, Hamburg Frau Tast, EDTNA/ERCA, Stuttgart Herr Prof. Dr. Thieler, HELIOS-Klinikum Erfurt, Erfurt Herr Dr. Wrenger, Universität Magdeburg, Klinik für Nephrologie im Zentrum Innere Medizin, Magdeburg
9 Bericht 2001 I Vorbemerkung Der vorliegende Bericht basiert auf der Auswertung der Befragungen mit dem Zentrumsfragebogen 2001 und der kontinuierlichen Erfassung individueller Patientendaten seit Ähnlich der Vorjahre beträgt die Rücklaufquote der Zentrumsbefragung 93 %. Die Gesamtzahl der bekannten Zentren ist gegenüber dem Jahr 2000 um 5 % auf gestiegen. Aussagekräftige Vergleiche mit den vorherigen Berichtsjahren können fortgeschrieben werden (siehe Kapitel 7, Seite 33). Es werden auch in diesem Jahr keine Hochrechnungen vorgenommen, da die Beteiligung der in ihrer Struktur sehr unterschiedlichen Behandlungszentren, wie in den Vorjahren, stark variiert. Größe der Einrichtungen, sowie Anzahl der Plätze und Patienten sind in Deutschland sehr inhomogen. Trotz der Erfahrungen aus den zurückliegenden sechs Jahren bleibt die Prognose zur Entwicklung der Patientenzahlen wegen der starken Zunahme älterer Patienten und erkennbar längeren Überlebenszeiten der prävalenten Patienten (vgl. Seite 38) weiterhin unsicher. QuaSi-Niere hat, wie in den vergangenen Jahren, bei Prozentsätzen die Einzelwerte nach mathematischen Regeln gerundet. In Einzelfällen ergibt daher die Summe der Prozentwerte nicht exakt 100 %. 4.1 Zusammenfassung des Berichtes 2001 Zum Stichtag waren QuaSi-Niere Behandlungseinrichtungen für Dialyse und Nierentransplantationsnachsorge bekannt. Das entspricht einem Mittel von 14,1 Behandlungseinrichtungen pro Million Einwohner (pmp). Es haben 93 % der Einrichtungen den Fragebogen ausgefüllt und zurückgesandt Strukturelles Behandlungsangebot QuaSi-Niere wurden bundesweit Behandlungsplätze für Hämodialyse gemeldet. Dies entspricht im Durchschnitt 253 Hämodialyseplätzen pro Million Einwohner. Im Jahr 2001 stellten 870 ambulante Einrichtungen Hämodialyseplätze bereit, für den stationären Bereich meldeten 195 Einrichtungen Plätze. Durchschnittlich wurden in Deutschland auf einem Hämodialyseplatz (ambulant und stationär) 2,6 Patienten behandelt Patienten mit terminalem Nierenversagen (Prävalenz) Zum Jahreswechsel 2001/2002 wurden Patienten mit Dialyseverfahren versorgt. In der Nachsorge nach Nierentransplantationen wurden Patienten gemeldet. Dies entspricht einer Gesamtprävalenz (Dialysepatienten und Patienten in Nachsorge nach Nierentransplantationen) von 919 pmp. 24,4 % aller Patienten in einer Nierenersatztherapie sind transplantiert (224 pmp). Differenziert nach den unterschiedlichen Dialyseverfahren dominiert die Hämodialyse (HD) mit einem Anteil von 81,5 % ( Patienten), Hämodiafiltration (HDF) wird in 12,4 % (7.114 Patienten), Hämofiltration (HF) lediglich in 1,1% (657 Patienten) aller Fälle angewandt. Der Anteil der Peritonealdialyseverfahren liegt bei 4,9 % (2.803 Patienten). Insgesamt beträgt die Prävalenz der Dialysepatienten 695 pmp.
10 8 Bericht 2001 I Neuerkrankungen an terminalem Nierenversagen (Inzidenz) 2001 wurden Patienten erstmalig in Verfahren der chronischen Nierenersatztherapie aufgenommen; dies entspricht einer Neuerkrankungsrate von 184 pro Million Einwohner. Diese Zahl umfasst sowohl Hämo- und Peritonealdialysepatienten als auch jene Patienten, die ohne vorherige Dialysetherapie nierentransplantiert wurden (preemptive Transplantation) (94 %) erwachsene Patienten begannen die Behandlung mit Hämodialyse, der Anteil der Peritonealdialyse lag bei Therapiebeginn mit 754 erwachsenen Patienten bei 5 %. Ca. 1 % aller Neuaufnahmen in chronische Nierenersatztherapie waren Kinder und Jugendliche (128 Patienten), von denen 111 mit Dialyse-Verfahren behandelt wurden Sterberate der Patienten in chronischer Nierenersatztherapie (Mortalität) Im Jahr 2001 meldeten Behandlungszentren verstorbene Patienten, welche mit Verfahren der chronischen Nierenersatztherapie Dialyse, Nierentransplantation behandelt worden waren. In der Zahl sind jene 350 Patienten enthalten, die mit funktionsfähigen Nierentransplantaten verstarben Infektionen (Hepatitis B, C, HIV, multiresistente Keime) Es wurden 663 Hepatitis-B-Antigen-positive, Hepatitis-C-Antikörper-positive und 39 HIV-positive Dialysepatienten gemeldet. 256 nierentransplantierte Patienten waren mit dem Hepatitis-B-Virus, 578 mit Hepatitis-C-Virus infiziert. Bei 5 nierentransplantierten Patienten wurde im Jahr 2001 eine HIV-Infektion gemeldet. Zum Stichtag am Ende des Jahres 2001 wurde bei 287 Patienten eine Infektion mit multiresistenten Keimen gemeldet. Im Zeitraum bis wurden bei Patienten multiresistente Keime nachgewiesen Nierentransplantation, Warteliste und Transplantatverlust Nach Angaben der Deutschen Stiftung Organtransplantation (DSO) wurden im Jahr Patienten transplantiert, davon erhielten 16,3 % ein Transplantat von einem Lebendspender. 835 Patienten wurden wegen des Funktionsverlustes des Transplantates erneut dialysepflichtig. Am Ende des Jahres 2001 standen nach Angaben der DSO Dialysepatienten auf der Warteliste für eine Nierentransplantation. Die Anzahl der Neuanmeldungen auf der Transplantationswarteliste betrug Patienten Kinder und Jugendliche in chronischer Nierenersatztherapie 615 Kinder unter 15 Jahren und 311 Jugendliche bis einschließlich 18 Jahre wurden mit Verfahren der chronischen Nierenersatztherapie behandelt. Die Anzahl der Transplantationen des Jahres entsprach auch in diesem Jahr ungefähr den neu in die Dialyse aufgenommenen Kindern und Jugendlichen Internationaler Vergleich Internationale Vergleichszahlen befinden sich im Anhang (Kapitel 10, Seite 45). Sowohl bei der Inzidenz als auch bei der Prävalenz liegt Deutschland (184/919 pmp) mit Japan (262/1.722 pmp) und den USA (337/1.321 pmp) in der Spitzengruppe weltweit bei der Behandlung von Patienten mit chronischer Nierenersatztherapie.
11 Bericht 2001 I Übersicht chronische Nierenersatztherapie in Deutschland HD-Patienten PD-Patienten Dialysepatienten gesamt (Prävalenz) Patienten Patienten mit funktionierendem Transplantat Patienten neu aufgenommene Patienten gesamt (Inzidenz) Patienten in 2001 transplantierte Patienten (Quelle DSO) Patienten verstorbene Dialyseund transplantierte Patienten QuaSi-Niere 2001 Abbildung 2 Übersicht: Chronische Nierenersatztherapie in Deutschland 2001 Tabelle 1 Zusammenfassung: Chronische Nierenersatztherapie in Deutschland 2001 Summe aller Patienten in chronischer Nierenersatztherapie am Stichtag davon Kinder und Jugendliche 926 Prävalenz (pro Mio. Einwohner) 919 Gesamtzahl der Dialysepatienten Prävalenz der Dialysepatienten (pro Mio. Einwohner) 695 davon Hämodialyse (alle Verfahren) Peritonealdialyse Nachsorge nach Nierentransplantation Prävalenz der Patienten in Transplantations- Nachsorge (pro Mio. Einwohner) 224 Neuaufnahme in chronische Nierenersatztherapie Inzidenz (pro Mio. Einwohner) 184 davon Hämodialysepatienten Peritonealdialysepatienten 754 Kinder und Jugendliche in Dialyseverfahren 111 Transplantationen ohne vorherige Dialyse (Erw.) 57 Kinder und Jugendliche 17 Wiederbeginn der Dialysebehandlung nach Verlust der Transplantatfunktion 835 davon Kinder und Jugendliche 14 Nierentransplantationen (Quelle DSO) davon Kinder und Jugendliche 108 Verstorbene Patienten 9.883
12 10 Bericht 2001 I Ergebnisse der Befragung der Behandlungseinrichtungen Im Dezember 2001 wurden alle bekannten Einrichtungen der chronischen Nierenersatztherapie in Deutschland angeschrieben und um Beantwortung des Zentrumsfragebogens 2001 gebeten. Letzter Erfassungstag war der Die seit Jahren gleichbleibend hohe Rücklaufquote konnte nur dadurch erreicht werden, dass mit bis zu drei schriftlichen Erinnerungen und Mahnungen und mehreren 100 Telefonaten wiederholt an die Rückgabe der Fragebögen erinnert wurde. Bis zum letzten Erfassungstag lagen QuaSi-Niere die Fragebögen von (93 %) Einrichtungen vor. Das Verzeichnis aller QuaSi-Niere bekannten Einrichtungen der chronischen Nierenersatztherapie in Deutschland enthält alle Einrichtungen, die Dialyse und/oder Nachsorge nach Nierentransplantation durchführen. Das Verzeichnis wird ständig aktualisiert und kann angefordert werden. < 5.1 Entwicklung der Anzahl der Behandlungseinrichtungen Seit Beginn des Registers QuaSi-Niere im Jahre 1994 hat die Anzahl der Behandlungseinrichtungen für chronische Nierenersatztherapie in Deutschland kontinuierlich zugenommen. Tabelle 2 Anzahl der Behandlungseinrichtungen für chronische Nierenersatztherapie im Jahresvergleich Berichtsjahr bekannte Rückmel- Rück- Behandlungs- dungen (Ein- meldungen einrichtungen richtungen) (%) Die Zunahme der Behandlungseinrichtungen in den Jahren zwischen 1996 bis Ende 2001 ist teilweise auf eine Veränderung des Angebotes an chronischer Nierenersatztherapie zurückzuführen. QuaSi-Niere registrierte viele Neugründungen von Dialyseeinrichtungen und LC-Zentren sowie Ausgliederungen aus stationären Versorgungseinrichtungen. 5.2 Verteilung der Behandlungseinrichtungen auf die Bundesländer Bezogen auf die Einwohnerzahlen der Bundesrepublik lag die Anzahl der Einrichtungen im Mittel bei 14,1 pmp. Es waren jedoch deutliche Unterschiede in der Versorgungsdichte zwischen den Bundesländern festzustellen (Tabelle 3). Trotz vieler Neugründungen konnte im Bundesgebiet kein gleichmäßiges Versorgungsangebot festgestellt werden. Die Verzerrung durch relevante Stadt-Umland- Effekte zur Beurteilung der epidemiologischen Kenngrößen wurde in diesem Bericht durch die Tabelle 3 Anzahl, Verteilung und Rückmeldung der bekannten Behandlungseinrichtungen 2001 Bekannte Behandlungs- Bekannte Behandlungs- Rückmeldung einrichtungen einrichtungen pro Mio. am 31. Dezember 2001 Einwohner (pmp) (%) Baden-Württemberg ,7 90 Bayern ,7 87 Berlin 45 13,3 100 Brandenburg 41 15,8 100 Bremen 12 18,2 92 Hamburg 19 11,1 79 Hessen 93 15,3 99 Mecklenburg-Vorpommern 36 20,4 97 Niedersachsen ,4 96 Nordrhein-Westfalen ,1 90 Rheinland-Pfalz 66 16,3 94 Saarland 19 17,8 89 Sachsen 47 10,7 96 Sachsen-Anhalt Schleswig-Holstein Thüringen 35 14,5 91 Deutschland ,1 93
13 Bericht 2001 I Zusammenfassungen benachbarter Länder berücksichtigt (Berlin/Brandenburg, Niedersachsen/Bremen, Rheinland-Pfalz/Saarland, Schleswig- Holstein/Hamburg). QuaSi-Niere Angebote der chronischen Nierenersatztherapie Plätze für Hämodialyse-Verfahren nach Bundesländern Im Jahre 2001 wurden Informationen von 870 Einrichtungen der ambulanten Dialyse erfasst. Die korrespondierende Zahl für die stationäre Therapie einschließlich der teilstationären Behandlungsmöglichkeiten betrug 195 Einrichtungen. Von 12 Einrichtungen der chronischen Nierenersatztherapie (Transplantationsnachsorge) wurden keine eigenen Dialyseplätze gemeldet. Durchschnittlich standen im Jahre 2001 für die Dialysebehandlungen 253 Hämodialyseplätze pro Million Einwohner zur Verfügung (Tabelle 4, Abbildung 3). Die deutlichen Unterschiede zwischen den Bundesländern verringerten sich, wenn der Umlandeffekt zwischen Stadtstaaten und Flächenbundesländern berücksichtigt und die Stadtstaaten Berlin, Hamburg und Bremen mit ihren Nachbarländern und die benachbarten Bundesländer Saarland und Rheinland-Pfalz zusammengefasst wurden. Auffallend war die Variationsbreite des Anteils an ambulanten und stationären/teilstationären Behandlungsplätzen für Hämodialyseverfahren der Bundesländer (Tabelle 5), was sich auch in dem unterschiedlich hohen Abbildung 3 Hämodialyseplätze pro Million Einwohner (pmp) 2001 Platzangebot widerspiegelte (Abbildung 4, 5). Der stationäre/teilstationäre Anteil betrug im Mittel 11,4 % dies entsprach einem Verhältnis von 8 ambulanten Therapieplätzen auf einen stationären/teilstationären Behandlungsplatz (Tabelle 5). Tabelle 4 Anzahl der Hämodialyseplätze (Stichtag: ) Hämodialyseplätze Hämodialyseplätze (pmp) Baden-Württemberg BW Bayern BY Berlin B Brandenburg BB Bremen HB Hamburg HH Hessen HS Mecklenburg-Vorpommern MVP Niedersachsen NS Nordrhein-Westfalen NRW Rheinland-Pfalz RP Saarland SL Sachsen SN Sachsen-Anhalt ST Schleswig-Holstein SH Thüringen TH Deutschland Berlin/Brandenburg B/BB Niedersachsen/Bremen NS/HB Rheinland-Pfalz/Saarland RP/SL Schleswig-Holstein/Hamburg SH/HH
14 12 Bericht 2001 I Mittelwert 224 (pmp) QuaSi-Niere 2001 Anzahl Plätze BW BY B/BB HS MVP NS/HB NRW RP/SL SN ST SH/HH TH Abbildung 4 Ambulante Hämodialyseplätze pro Million Einwohner (pmp) nach Bundesländern Mittelwert 29 (pmp) QuaSi-Niere 2001 Anzahl Plätze BW BY B/BB HS MVP NS/HB NRW RP/SL SN ST SH/HH TH 5 Abbildung 5 Stationäre/teilstationäre Hämodialyseplätze pro Million Einwohner (pmp) nach Bundesländern 2001
15 Bericht 2001 I Tabelle 5 Dialyseplätze für stationäre/teilstationäre und ambulante Hämodialyse (Stichtag: ) ambulante stationäre/teilstationäre stationäre/teilstationäre Dialyseplätze Dialyseplätze Dialyseplätze (%) Baden-Württemberg BW ,7 Bayern BY ,2 Berlin B ,6 Brandenburg BB ,8 Bremen HB ,3 Hamburg HH ,4 Hessen HS ,6 Mecklenburg-Vorpommern MVP ,5 Niedersachsen NS ,2 Nordrhein-Westfalen NRW ,6 Rheinland-Pfalz RP ,5 Saarland SL ,4 Sachsen SN ,3 Sachsen-Anhalt ST ,7 Schleswig-Holstein SH ,5 Thüringen TH ,7 Deutschland , Anzahl der Dialyseplätze gruppiert nach Größenklassen Die ambulanten Einrichtungen sind nach Anzahl der Behandlungsplätze in Abbildung 6 dargestellt. Einrichtungen mit 10 bis 19 Plätzen waren am häufigsten vertreten. Entsprechend dominierten Einrichtungen mit bis zu 100 Patienten. Im Mittel wurden in einer Einrichtung ca. 50 (Median 44) Patienten betreut (Abbildung 7). Die Patientengruppen orientierten sich an dem Arzt-Patienten-Schlüssel der Dialysevereinbarung von 2002, die eine andere Einteilung als die Dialysevereinbarung von 1997 vorsieht QuaSi-Niere 2001 Anzahl der Einrichtungen Hämodialyseplätze Abbildung 6 Größenklassen der ambulanten Dialyseeinrichtungen 2001
16 14 Bericht 2001 I QuaSi-Niere Anzahl der Einrichtungen Hämodialysepatienten Abbildung 7 Einrichtungen nach Anzahl der Hämodialysepatienten Nutzung (Patienten) pro Hämodialyseplatz Im Mittel wurden in Deutschland im Jahr 2001 für einen Dialyseplatz 2,6 Patienten gemeldet (Tabelle 6, Abbildung 8). Ein später Dialysebeginn (nach 17 Uhr) wurde von 50 % der ambulanten Dialyseeinrichtungen und von über einem Drittel der stationären Einrichtungen angeboten. Unter 10 % der Patienten nahmen das Angebot wahr. Einen nächtlichen Dialysebeginn (nach 20 Uhr) boten 12 % der Behandlungseinrichtungen an, weniger als 1 % der Dialysepatienten nutzten dieses Leistungsangebot. 3,5 3,0 2,5 Mittelwert 2,6 QuaSi-Niere 2001 Anzahl Plätze 2,0 1,5 1,0 0,5 0,0 BW BY B/BB HS MVP NS/HB NRW RP/SL SN ST SH/HH TH Abbildung 8 Patienten pro Hämodialyseplatz (stationär/teilstationär und ambulant) nach Bundesländern 2001
17 Bericht 2001 I Tabelle 6 Patienten pro Hämodialyseplatz (stationär/teilstationär, ambulant) (Stichtag: ) Anzahl Patienten pro Dialyseplatz Baden-Württemberg 2,5 Bayern 2,8 Berlin 2,6 Brandenburg 2,7 Bremen 2,4 Hamburg 2,5 Hessen 2,5 Mecklenburg-Vorpommern 2,3 Niedersachsen 2,2 Nordrhein-Westfalen 2,7 Rheinland-Pfalz 2,7 Saarland 2,5 Sachsen 3,2 Sachsen-Anhalt 3,1 Schleswig-Holstein 2,2 Thüringen 2,7 Deutschland 2, Therapieangebote für Peritonealdialyse Peritonealdialyseverfahren wurden von 373 Einrichtungen durchgeführt. Im Durchschnitt wurden weniger als 10 Peritonealdialysepatienten (Median 4 Patienten) pro Praxis betreut (Abbildung 9). Die überwiegende Anzahl der Einrichtungen meldete keine Patienten mit Peritonealdialyseverfahren. 250 QuaSi-Niere Anzahl der Einrichtungen Behandelte Peritonealdialysepatienten Abbildung 9 Behandelnde Einrichtungen gruppiert nach Anzahl der Peritonealdialysepatienten 2001
18 16 Bericht 2001 I Patientenzahlen 6.1 Prävalenz der Dialysepatienten Anzahl der erwachsenen Patienten (Dauer- nicht Akutdialyse) in den Dialyseverfahren (Stichtag 1) ) Prävalenz Sollte Ihre Einrichtung auch Kinder und Jugendliche 2 ) behandeln, bitten wir Sie, die entsprechenden Fragen auf Seite 7 zu beantworten. im Krankenhaus ambulant zu Hause statio- teil- Zen- LC när* statio- trumsnär dialyse Hämodialyse (HD) (ohne HDF/HF) Hämodiafiltration (HDF) Substitution mit Beuteln on line Hämofiltration (HF) Substitution mit Beuteln on line CAPD APD/IPD Neben der Ermittlung der Anzahl aller Dialysepatienten Erwachsene, Kinder und Jugendliche aus der Summation der Zahlenwerte, wie in Kapitel Methoden beschrieben, ist eine Differenzierung nach den gewählten Dialyseverfahren möglich. Die gemeldete Prävalenz lag zwischen 561 und 892 Dialysepatienten pro Million Einwohner (Tabelle 7). Ein direkter Zusammenhang sowohl von Rücklaufquote der Zentrumsfragebögen als auch Stadt-Umland-Effekten (Abbildung 10) ist festzuhalten. QuaSi-Niere Abbildung 10 Prävalenz: Dialysepatienten pro Million Einwohner (pmp)
19 Bericht 2001 I Tabelle 7 Prävalenz der Dialysepatienten (Stichtag: ) Dialyse- Prävalenz patienten (pmp) Baden-Württemberg Bayern Berlin Brandenburg Bremen Hamburg Hessen Mecklenburg-Vorpommern Niedersachsen Nordrhein-Westfalen Rheinland-Pfalz Saarland Sachsen Sachsen-Anhalt Schleswig-Holstein Thüringen Deutschland Berlin/Brandenburg Niedersachsen/Bremen Rheinland-Pfalz/Saarland Schleswig-Holstein/Hamburg Hämodialyseverfahren nach Bundesländern Wie in Abbildung 11 dargestellt, wurde die Hämodialyse (HD) mit 81,5 % aller Dialyse-Verfahren (HD, HF, HDF, PD-Verfahren) am häufigsten angewandt. APD/IPD 1,3% CAPD 3,6% HF 1,1% HDF 12,4% HD 81,5% QuaSi-Niere 2001 APD/IPD CAPD HF HDF HD n = Dialysepatienten Abbildung 11 Anteile der jeweiligen Dialyseverfahren 2001
20 18 Bericht 2001 I 2002 Die Dialyseverfahren Hämodialyse (HD), Hämodiafiltration (HDF) und Hämofiltration (HF) wurden in den Bundesländern unterschiedlich häufig angewandt (Abbildung 12). Hämodiafiltration wurde zwischen 7 % und 24 %, Hämofiltration zwischen 0 % und 3 % eingesetzt Hämodialyseversorgung nach Bundesländern Hämodialyse-Patienten wurden überwiegend in ambulanten Einrichtungen/Zentrumsdialysen versorgt, gefolgt von Einrichtungen mit LC- und teilstationären Verfahren (Tabelle 8, Tabelle 9, Abbildung 13). Auch nach mehrjährigen Erfahrungen hinsichtlich der Beantwortung dieser eindeutigen Fragen schwankten die Zuordnungen zu den jeweiligen Behandlungsarten der Hämodialyse. Erkennbar und plausible Angaben wurden in vielen persönlichen Gesprächen korrigiert. Tabelle 8 Anteil der verschiedenen Hämodialyse-Versorgungsarten (HD, HDF, HF) in % (Stichtag: ) % Anteil Heimdialyse 0,9 % LC-Dialyse 12,0 % Zentrumsdialyse 76,1 % teilstationäre Dialyse 8,2 % stationäre Dialyse 2,9% QuaSi-Niere BW BY B BB HB HH HS MVP NS NRW RP SL SN ST SH TH % HF-Verfahren HDF-Verfahren HD-Verfahren 0 Abbildung 12 Verteilung (%) der verschiedenen Hämodialyseverfahren nach Bundesländern 2001 Tabelle 9 Patienten in den verschiedenen Hämodialyse-Versorgungsarten (Stichtag: ) Heimdialyse LC-Dialyse Zentrum teilstationär stationär Baden-Württemberg Bayern Berlin Brandenburg Bremen Hamburg Hessen Mecklenburg-Vorpommern Niedersachsen Nordrhein-Westfalen Rheinland-Pfalz Saarland Sachsen Sachsen-Anhalt Schleswig-Holstein Thüringen Deutschland *
21 Bericht 2001 I QuaSi-Niere BW BY B BB HB HH HS MVP NS NRW RP SL SN ST SH TH % zu Hause LC teilstationär stationär Zentrum 0 Abbildung 13 Prozentualer Anteil der Hämodialyseversorgung (HD, HDF, HF) nach Bundesländern Patienten in Hämo- und Peritonealdialyseverfahren nach Bundesländern Je nach Bundesland wurden zwischen 1,5 % und 7,4 % der Patienten mit Peritonealdialyseverfahren behandelt. Seit Gründung von QuaSi-Niere und Beginn der Beobachtungen im Jahre 1995 scheint sich im Jahresvergleich der Anteil an Behandlungen mit Peritonealdialyseverfahren auf einem niedrigen Niveau einzupendeln (vgl. Kapitel 7, Seite 33). Im Jahr 2001 hat die absolute Zahl der Peritonealdialysepatienten um 278 Patienten zugenommen. Der prozentuale Anteil der PD-Verfahren ist im Vergleich zum Vorjahr annähernd konstant geblieben. Tabelle 10 Patienten in Hämo- und Peritonealdialyse-Verfahren (Stichtag: ) Hämodialyse- Peritonealdialyse- Anteil (%) patienten patienten PD an Dialyseverfahren Baden-Württemberg ,4 Bayern ,2 Berlin ,3 Brandenburg ,6 Bremen ,9 Hamburg ,4 Hessen ,0 Mecklenburg-Vorpommern ,7 Niedersachsen ,4 Nordrhein-Westfalen ,2 Rheinland-Pfalz ,4 Saarland ,2 Sachsen ,5 Sachsen-Anhalt ,0 Schleswig-Holstein ,7 Thüringen ,5 Deutschland ,9
22 20 Bericht 2001 I 2002 Peritonealdialyse 4,9 % Heimhämodialyse 0,8 % stationäre Hämodialyse 2,8 % teilstationäre Hämodialyse 7,8 % n = Dialysepatienten QuaSi-Niere 2001 Heimhäm Zentralis teilstatio stationä Peritone Zentrum LC (Zentralisierte Hämodialyse) 11,4 % ambulante Zentrumshämodialyse 72,4 % Abbildung 14 Verteilung (%) der Patienten nach Dialyseversorgungsarten Nachsorge nach Nierentransplantation Anzahl der von Ihnen betreuten erwachsenen Patienten in Transplantationsnachsorge (Stichtag 1) ) Zählen Sie bitte nur die Patienten, für die Sie der nephrologische Hauptbetreuer (mit den meisten Konsultationen im Jahr) sind. Anzahl der betreuten Patienten Ein Viertel aller Patienten in chronischer Nierenersatztherapie befand sich in Transplantationsnachsorge (Abbildung 15). Dieses Verhältnis ist über die Jahre relativ konstant geblieben. Für das Jahr 2001 wurden Patienten in Transplantationsnachsorge gezählt. Die unterschiedlichen Angaben der Bundesländer im Bereich der Transplantationsnachsorge erklären sich aus den Anmeldungen über die Ländergrenzen hinweg. In den Stadtstaaten und auch in Niedersachsen werden vermehrt Patienten aus umliegenden bzw. anderen Bundesländern betreut (Tabelle 11). 4% 24% 72% Hämodialyse Peritonealdialyse Nachsorge nach Nierentransplantation QuaSi-Niere 2001 n = Patienten Ein Vergleich mit den Angaben der 40 angeschriebenen Transplantationszentren zeigte, dass dort transplantierte Patienten nachbetreut wurden. Die Frage nach der Anzahl der aus dem jeweiligen Zentrum nierentransplantierten Patienten, die 2001 mit einem funktionsfähigen Transplantat lebten, haben 27 (67,5 %) der Zentren beantwortet. Die Verteilung dieser Angaben lassen die große Zahl der gemeldeten Patienten in Transplantationsnachsorge realistisch erscheinen. Abbildung 15 Anteil (%) der Patienten in den verschiedenen Verfahren für chronische Nierenersatztherapie 2001
23 Bericht 2001 I Tabelle 11 Patienten in Nachsorge nach Nierentransplantation (Prävalenz) 2001 Eine primäre Nierentransplantation ohne vorherige Dialysebehandlung (preemptive Transplantation) wurde in nennenswerter Anzahl in Baden- Patienten in Prävalenz % Anteil Anzahl Transplantations- Transplantations- Transplantations- Patienten in nachsorge nachsorge (pmp) nachsorge an chronischer chronischer Nieren- Nierenersatztherapie ersatztherapie Baden-Württemberg , Bayern , Berlin , Brandenburg , Bremen ,6 777 Hamburg , Hessen , Mecklenburg-Vorpommern , Niedersachsen , Nordrhein-Westfalen , Rheinland-Pfalz , Saarland , Sachsen , Sachsen-Anhalt , Schleswig-Holstein , Thüringen , Deutschland , Berlin/Brandenburg , Niedersachsen/Bremen , Rheinland-Pfalz/Saarland , Schleswig-Holstein/Hamburg , Beginn der Nierenersatztherapie (Inzidenz) Beginn der Nierenersatztherapie bei erwachsenen Patienten vom 1.1. bis Inzidenz Anzahl der 2001 erstmals im Leben mit einem Nierenersatzverfahren (Dialyse/Transplantation ohne vorherige Dialyse) behandelten Patienten. Bitte zählen Sie nur jene Patienten, bei denen in Ihrem Zentrum die chronische Nierenersatztherapie (keine Akutdialyse) begonnen wurde. Um Doppelzählungen zu vermeiden, bitten wir Sie, sich mit den kooperierenden Behandlungseinrichtungen abzustimmen. Rückkehrer nach Transplantatversagen bitte nicht mitzählen. Art der ersten Behandlung: HD/HDF/HF Patienten PD (CAPD, APD, IPD) Patienten Transplantation ohne vorherige Dialyse Patienten Die Zahl der Patienten, die erstmalig in die chronische Nierenersatztherapie aufgenommen wurden, ist im Jahresvergleich weiter angestiegen. Im Jahre 2001 haben Patienten die Nierenersatztherapie begonnen (Tabelle 12) Inzidenz der Dialyseverfahren Wie schon in den Vorjahren war die Hämodialyse mit Patienten das Behandlungsverfahren der Wahl (Tabelle 12), lediglich 754 Patienten begannen die Nierenersatztherapie mit Peritonealverfahren. Der Therapiebeginn bei 128 Kindern und Jugendlichen entsprach ca. 1 % der gesamten neuen Patienten Preemptive Nierentransplantationen
24 22 Bericht 2001 I 2002 Tabelle 12 In die chronische Nierenersatztherapie neu aufgenommene Patienten (Inzidenz) im Jahr 2001 Summe aller Neu aufgenommen in: Transplanta- Inzidenz neu auf- HD-Verfahren PD-Verfahren Kinder/ tion ohne (pmp) genommenen (Erwachsene) (Erwachsene) Jugendliche vorherige Patienten Dialyse Baden-Württemberg Bayern Berlin Brandenburg Bremen Hamburg Hessen Mecklenburg-Vorpommern Niedersachsen Nordrhein-Westfalen Rheinland-Pfalz Saarland Sachsen Sachsen-Anhalt Schleswig-Holstein Thüringen Deutschland Berlin/Brandenburg Niedersachsen/Bremen Rheinland-Pfalz/Saarland Schleswig-Holstein/Hamburg Württemberg (15) und Nordrhein-Westfalen (14) durchgeführt. Insgesamt wurden 57 erwachsene Patienten preemptiv transplantiert. Es erhielten 17 (16 %) der insgesamt 108 transplantierten Kinder und jugendlichen Patienten eine solche preemptive Nierentransplantation. 6.3 Infektionen (Hepatitis B, Hepatitis C, HIV-Infektionen, multiresistente Bakterien) Anzahl der von Ihnen behandelten erwachsenen Patienten in chronischer Nierenersatztherapie mit Infektionen Sollte Ihre Einrichtung auch Kinder und Jugendliche 2 ) behandeln, bitten wir Sie, die entsprechenden Fragen auf Seite 7 zu beantworten Virusinfektionen Dialysepatienten (Hämo- und Nierentransplantierte Peritonealdialyse) Gesamt Neuinfektion Gesamt Neuinfektion am Stichtag 1) zwischen am Stichtag 1) zwischen 1.1. u u positiv für: HBs-Antigen Anti-HCV Anti-HIV 11.2 Bakterielle Infektionen Anzahl der von Ihnen behandelten erwachsenen Patienten mit dauerhaftem oder zeitweisem Nachweis von multiresistenten Keimen MRSA/ORSA am Stichtag 1) im Zeitraum Andere: Bemerkungen:......
25 Bericht 2001 I Dialysepatienten und 256 Transplantierte aller Altersgruppen waren zum Stichtag mit Hepatitis-B-Virus infiziert, Dialysepatienten und 578 Transplantierte Hepatitis-C-Antikörper positiv und 39 Dialysepatienten und 5 Transplantierte HIV-positiv. Eine Hepatitis-B wurde erstmalig festgestellt bei 56 Dialysepatienten und 6 Transplantierten, Hepatitis-C bei 103 Dialysepatienten und 15 Transplantierten und HIV-Infektionen bei 7 Dialyse- und 2 transplantierten Patienten. Auffällig war im Vergleich zum Vorjahr die deutlich geringere Zahl der Neuinfektionen von Hepatitis-C bei Nierentransplantierten. Oxacillin-resistente Staphylokokken (MRSA/ORSA) stellen ein zunehmend schwieriges Hygieneproblem für Dialyseeinrichtungen dar. Zum Stichtag gab es 287 Träger von MRSA/ORSA, und während des Jahres 2001 wurden bei Patienten diese Keime nachgewiesen. 6.4 Nierentransplantationszahlen Nierentransplantierte Patienten In diesem Abschnitt wird zum Vergleich auf die Angaben von Eurotransplant Leiden (ET) und die Angaben der Deutschen Stiftung Organtransplantation (DSO) zurückgegriffen. Auf Grund gesetzlicher Vorgaben registrieren diese Einrichtungen das Transplantationsgeschehen eindeutig. Die Angaben der Behandlungseinrichtungen decken Tabelle 13 Prävalenz: Hepatitis B-, Hepatitis C- und HIV-Status (Stichtag: ) Dialyse- Nierentranspatienten plantierte HBs-Antigen pos Anti-HCV pos HIV-Antikörper pos Tabelle 14 Im Jahr 2001 erstmals festgestellte Infektionen mit Hepatitis-B-, Hepatitis-C-Virus und HIV Dialyse- Nierentranspatienten plantierte HBs-Antigen pos Anti-HCV pos HIV-Antikörper pos. 7 2 Tabelle 15 Prävalenz und Inzidenz von Infektionen mit resistenten Keimen Prävalenz Inzidenz MRSA/ORSA-Keime sich im Register der QuaSi-Niere fast vollständig mit den Zahlen von ET/DSO. Der Vergleich mit den Angaben der Transplantationszentren zeigt, dass auch hier die Angaben zuverlässig sind. Die größeren Abweichungen innerhalb der regionalen Verteilung erklären sich daraus, dass die zur Transplantation anmeldenden Einrichtungen teilweise in anderen Bundesländern liegen als der Wohnort der Patienten (Tabelle 16). Insgesamt Tabelle 16 Nierentransplantationen im Jahr 2001 Transplantierte Patienten Transplantierte Patienten Inzidenz nach Herkunftsbundesland nach Behandlungs- Transplantationen (pmp) (Quelle ET/DSO) einrichtungen nach Behandlungs- (Quelle QuaSi-Niere) einrichtungen Baden-Württemberg Bayern Berlin Brandenburg Bremen Hamburg Hessen Mecklenburg-Vorpommern Niedersachsen Nordrhein-Westfalen Rheinland-Pfalz Saarland Sachsen Sachsen-Anhalt Schleswig-Holstein Thüringen Deutschland Berlin/Brandenburg Niedersachsen/Bremen Rheinland-Pfalz/Saarland Schleswig-Holstein/Hamburg
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