Der Triopo - TR 982 II Vergleichstest

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1 Der Triopo - TR 982 II Vergleichstest Einleitung In der letzten Zeit dringen immer mehr Blitzhersteller auf den deutschen Markt. Neben den Originalherstellern Canon, Nikon, Sony usw. und bekannten Drittherstellern wie Metz und Sigma finden nun Geräte von Nissin, Yongnuo, Godox, Shanny und Triopo den Weg auf den Blitzschuh der Kamera. Während Nissin und Yongnuo schon zu den arrivierten Neuen gehören sind Shanny, Godox und Triopo noch weitestgehend unbekannt. Ein Grund hier zumindest einen Triopo-Blitz mal genauer unter die Lupe zu nehmen. Der Triopo 982 II ist ein Blitz, der auf dem Papier bis auf Funk eigentlich alles bietet, was auch die großen Modelle der Konkurrenz bieten. Dabei zu einem Preis der deutlich unter 100 liegt. Stellt sich die Frage ist der Blitz nur ein Papiertiger und auch in Praxis so gut wie sein Datenblatt. Als Vergleich wurden der Canon 430 EX (1. Generation), der Nissin Di866 (1. Generation) und der YN 468 II herangezogen. Zu einem späteren Zeitpunkt wurde der Shanny 600 SC nachgetestet. Abbildung 1: Die vier Modelle im direkten Größenvergleich. Von links nach rechts: Yongnuo 468 II, Canon 430 EX, Nissin Di866 und Triopo TR-982 II. Der später nachgetestete Shanny 600SC ist nicht mit auf dem Bild. Er ähnelt aber in Form und Größe dem Triopo. Technische Daten und erster Eindruck Der erste Eindruck ist, der Triopo ist erstaunlich groß und haptisch wertig verarbeitet. Als Zubehör werden neben einem Plastikfuß noch ein Diffusor und eine Tasche mitgeliefert. Auch die Tasche und der Fuß sind auf gutem Niveau. Die Tasche ist haptisch und optisch vergleichbar mit der des Canon-Blitzes nur halt viel größer. Sie hat sowohl eine Öse zur Befestigung an einem Gurt als auch einen Klettverschluss an der Rückseite um z.b. an einem Gürtel fixiert zu werden. Der Fuß hat unten ein Stativgewinde aus Metall. Ein einziger kleiner Mangel, der auffällt ist, dass das Plastik am

2 Fuß nicht sauber entgratet ist. Dadurch lässt er sich nicht so gut in das Seitenfach der Tasche einfügen. Der Shanny kommt zwar ohne Diffusor, aber ebenfalls mit Tasche und Standfuß daher. Die Tasche sieht genauso aus wie die des Triopo. Der Fuß hat zwar auch ein Stativgewinde, aber nicht aus Metall, sondern aus Plastik. Dafür ist der Fuß sauber entgratet. Hersteller Triopo Canon Nissin Yongnuo Shanny Modell 982 II - C 430 EX Di866 Yn 468 II SN 600SC Maximale Leitzahl laut Handbuch 56 (bei 180mm) 43 (bei 105 mm) 60 (bei 105mm) 33 (bei 35mm) 62 (bei 200mm) Zoom mm mm mm 24-85mm mm Weitwinkelstreuscheibe 14mm 14mm 18mm 18mm 14mm Bounce-Karte Ja Nein Ja Ja Ja ETTL Optisch Wireless Master + Slave + Nikon-Slave Slave Master + Slave Slave Master + Slave + Nikon-Slave Manuell Slave S1 + S2 --- S1 + S2 S1 + S2 S1 + S2 Manuelle 1/128-1/1 in 1/64-1/1 in 1/128-1/1 in 1/128-1/1 in 1/128-1/1 in Teilleistungen 1/3-Schritten 1/1-Schritten 1/3-Schritten 1/3-Schritten 1/3-Schritten HSS Ja Ja Ja Nein Ja Stroboskop Ja nur als Slave Ja Ja ja Zweitblitz Nein Nein Ja (LZ 12) Nein Nein Drehbarkeit des Kopfs -180 bis bis bis 90 0 bis bis bis bis 90-7 bis 90 Display LCD (groß) LCD Farbdisplay LCD zusätzlicher Tasche Tasche Tasche Fuß Lieferumfang Fuß Fuß Fuß -180 bis bis 90 Tasche Fuß Diffusor Ladezeiten 2,9s 3,7s 5,5s 5s 1,8s ca. Preis ca. 66 ca. 230 ca. 200 ca. 70 ca. 120 Stand April 2015 (430 EX II) (Di 866 II) Tabelle 1: Eckdaten der Testmodelle Auf dem Papier stechen der Triopo und der Shanny mit Besonderheiten wie schneller Ladezeit, Nutzbarkeit als Nikon-Slave, Zoomen von 18 bis 180mm bzw. 20 bis 200mm, der 180 -Drehbarkeit in beiden Richtungen und dem Diffusor positiv hervor. Das Ganze zu Preisen, die vor wenigen Jahren undenkbar waren. Der erste praktische Eindruck passt zu den Daten. Der Zoom des Triopo ist hörbar, aber nicht lauter oder langsamer als bei Nissin oder Yongnuo. Der Canon ist leiser, aber hat, wenn vollgeladen, einen leisen aber fiesen hochfrequenten Ton. Die Ladezeit des Triopo entspricht in etwa den angegeben 2,9s. Der Shanny ist leiser als der Triopo und lädt wie in den Daten angegeben schneller.

3 Das Hilfslicht Ein Blitz wird oft bei wenig Licht genutzt und gleichzeitig verhindert er das Aufklappen des internen Blitzes bei den Crop-Modellen. Daher ist das AF-Hilfslicht eine sinnvolle Option. Als erstes wurde die Art des ausgesendeten Hilfslichts getestet. Dazu wurden zwei Kameras dicht nebeneinander positioniert. Die eine bekam den Blitz aufgesetzt und per Fokussierung wurde das AF- Licht mehrfach aktiviert. Die andere nahm per Langzeitbelichtung im recht dunklen Raum das Licht auf. An der Wand hing ein Blatt Papier mit einem aufgemalten Kreuz. Auf dieses Kreuz war der mittlere AF-Punkt der Kamera mit Kamera gerichtet. Die Helligkeit der AF-Lichter lassen sich aus den hier gezeigten Aufnahmen nicht vergleichen, da die Anzahl der Fokussierversuche nicht immer identisch während einer Aufnahme war. Blitz AF-Licht Triopo Canon (mittlerer AF aktiv)

4 Canon (linker AF aktiv) Nissin Yongnuo Bild 2: Die AF-Hilfslichter der Blitze

5 Auf dem Bild des Yongnuo nicht zu sehen ist, dass das Hilfslicht noch in einigem Abstand weiter außen in allen vier Richtungen einige weitere Fokussierlinien hat. Der Canon zeigte verschiedene Muster, je nachdem, ob der mittlere oder ein seitlicher Fokuspunkt aktiv ist. Die anderen Blitze machen dies nicht. Seitliche Abweichungen vom aufgemalten Fokuspunkt liegen am Spiel der Blitze im Blitzschuh der Kamera. Dieses Spiel war bei allen Blitzen beobachtbar. Es wurde nicht weiter versucht den Blitz optimal auszurichten. Der Yongnuo hat das hellste Licht, mit den klarsten Strukturen und das AF-Licht ist identisch mit dem des YN-622C. Das Licht des Nissin ist gefühlt ein schlechter Witz, da es diffus und auch am dunkelsten erscheint. Da auch ein zweiter Nissin das gleiche Licht aussendet, gilt: It s not a bug, it is a feature! Letztendlich ist das Aussehen des AF-Lichts zweitranging, Hauptsache, es funktioniert. Daher wurde im dunklen Raum mit Hilfe des AF-Hilfslichts fokussiert. Der Raum war so dunkel, dass keine der beiden Kameras (60D, 6D) ohne Hilfslicht fokussieren konnte. Mit der 60D wurde in Telestellung des fokussiert, mit der 6D in Weitwinkelstellung des Blitz 60 D (85mm, ca. 3m Abstand) 6D (24mm, ca. 3m Abstand) mittlerer AF linker AF mittlerer AF linker AF Triopo ok ab und zu ok nein Canon ok ok ok nein Nissin nein nein ok nein Yongnuo ok ok ok nein Shanny ok nein nicht getestet Tabelle 2: Funktionstest des AF-Hilfslichts Abgesehen vom Nissin-Hilfslicht, dessen schlechte Funktion den subjektiven Erwartungen nach den Aufnahmen der Hilfslichter entsprach, funktionieren die anderen Hilfslichter ähnlich. Allerdings kann dies bei leicht geänderten Bedingungen für den äußeren Fokuspunkt im Weitwinkelbereich anders aussehen. Im Falle des Triopo war der AF-Punkt weit außerhalb des Lichts. Beim Canon Blitz lag der AF-Punkt jedoch nur leicht außerhalb des beleuchteten Bereichs, im Falle des Yongnuo leicht unter einem Lichtstrich. Bei einem anderen Abstand Motiv - Kamera oder leicht veränderter Brennweite kann das Ergebnis hier variieren. Der Erfolg/Misserfolg des Triopo beim äußeren AF-Punkt der 60D hing mit dem Spiel des Blitzes im Blitzschuh zusammen. Bewegte man den Blitz ein wenig ohne größere Gewalt im Schuh, konnte der AF erfolgreich scharfstellen. Ausleuchtung In diesem Abschnitt wird die Ausleuchtung des Bildes durch den Blitz betrachtet. Dazu wurde an der 6D mit einem bei 19mm und Blende 8 bestückt und das Bild wurde bei verschiedenen Brennweiteneinstellungen am Blitz untersucht. Die Brennweite am Objektiv wurde nicht verändert.

6 Blitz 18mm (Triopo) / 24mm (Rest) 35mm 50mm Triopo Canon Nissin YN Tabelle 3a: Ausleuchtung von 24mm bis 50mm

7 Blitz 85mm 180mm Triopo Canon Nicht einstellbar Nissin Nicht einstellbar Yongnuo Nicht einstellbar Tabelle 3b: Ausleuchtung im Telebereich

8 Blitz Streuscheibe bei kleinster Brennweite Streuscheibe bei größter Brennweite Triopo Canon Nicht einstellbar Nissin Yongnuo Tabelle 3c: Ausleuchtung mit Weitwinkelstreuscheibe

9 Die 18mm-Angabe von Triopo scheint sich eher auf den Crop-Faktor zu beziehen, denn die 18mm leuchten nicht anders aus als die 24mm der anderen Hersteller. Zumindest ist der Blitz so nicht in der Lage das 19mm Bild auszuleuchten. Da die Bilder alle mit den gleichen Einstellungen aufgenommen und bearbeitet worden, lassen sich auch Aussagen zur Helligkeit treffen. Auffallend ist, dass der Nissin mit Streuscheibe (24mm-Stellung) deutlich dunkler wird als die anderen Blitze. Auch die Homogenität variiert von Modell zu Modell. Der Nissin leuchtet im Weitwinkelbereich ( mm) am homogensten aus, der Canon eher im Telebereich ( mm). Der Yongnuo wirkt zwar nicht ganz so homogen wie Nissin oder Canon in den genannten Bereichen, dafür aber in allen Bereichen ähnlich gut. Lediglich der Triopo fällt hier als inhomogener auf. Um konkretere Aussagen über die Ausleuchtung der vorgegebenen Brennweiten machen zu können, wurde der eingestellte Brennweitenbereich für den Triopoblitz markiert. 35mm 50mm 85mm 180mm Tabelle 4: Ausleuchtung des Triopo-Blitzes bei verschiedenen Brennweiten Mehrere Dinge fallen bei Betrachtung auf: Der Blitz leuchtet im Nahbereich (Abstand ca. 2,5m) zu hoch. Sinnvoller wäre es gewesen hier die -7 -Stellung des Blitzkopfes zu benutzen. Auch fällt auf, dass das Zoomen des Reflektors zwar den Leuchtkegel verengt, aber längst nicht so wie es möglich wäre. Aber auch die anderen Blitze verschenken hier einiges. Dennoch bleibt ersichtlich, dass der Triopo bei kleineren Brennweiten nicht komplett ausleuchtet, bei größeren hingegen schon.

10 Nachträglich wurde dieser Test mit dem Triopo und dem Shanny durchgeführt. Als Kamera diente diesmal die EOS 60D mit dem 15-85er Objektiv. Dieses war auf 15mm eingestellt, dies entspricht auf Vollformat bezogen einer Brennweite von 24. Blitz Triopo Shanny 18 / 20mm 35mm 50mm 85mm Tabelle 5a: Ausleuchtung Vergleich Triopo und Shanny von Weitwinkel bis leichtes Tele.

11 180 / 200mm Streuscheibe bei 18 bzw. 20mm Tabelle 5b: Ausleuchtung Vergleich Triopo und Shanny Maximalbrennweite und mit Streuscheibe. Beim Rausziehen der Streuscheibe bleibt der Triopo in der Weitwinkelstellung 18 stehen, während der Shanny automatisch, wie der Canon auch, in die Weitwinkelstellung fährt und die Anzeige auf dem Display auf 14 reduziert. Im Vergleich zum Triopo zeigt der Shanny eine gleichmäßigere Ausleuchtung, die auch im jeweiligen Brennweitenbereich homogener wirkt. Der Reflektor des Shanny fokussiert im Telebereich deutlich enger als der Triopo. Blitzleistung In diesem Abschnitt wird die Leistungsfähigkeit der Blitze in Weitwinkelstellung und in Telestellung untersucht. Dabei waren beide Testansätze so, dass die Blitze keine korrekte Belichtung schaffen konnten, obwohl sie jeweils auf voller Leistung eingestellt waren. Zuerst wurde die Leistung in der 24mm-Stellung (Kleinbild) untersucht. Die Blitze wurden dazu manuell auf 24mm eingestellt. Aufgenommen wurde nur ein Bildausschnitt mit 105mm. Die Blende war ziemlich geschlossen (Blende 20), so dass bei einer Entfernung von ca. 2,5m eine Leitzahl von ca. 50 erforderlich gewesen wäre. Canon gibt unter diesen Bedingungen für den 430EX eine Leitzahl von 24 an, Nissin eine von 31. Die Leistung der Blitze wurde manuell auf 1/1 eingestellt.

12 Canon 430EX Triopo Nissin Tabelle 6: Leistung der Blitze bei 24mm Yn 468 II Nicht nur auf dem Papier ist der Yongnuo eindeutig der schwächste Blitz. Am hellsten sind die Bilder mit dem Canon und dem Triopo, wobei der Triopo noch ein wenig stärker ist. Ein ähnlicher Test wurde nun in der Telestellung durchgeführt. Auch hier war es für keinen Blitz möglich das Bild korrekt zu belichten. Als Objektiv kam ein L bei 200mm ebenfalls mit Blende 20 zum Einsatz. Der Abstand zwischen Kamera und Motiv betrug nun etwa 6m, die Blitze waren erneut manuell auf voller Leistung eingestellt.

13 Canon 430 EX (105mm) Triopo (105mm) Triopo (180mm) Nissin (105mm) Tabelle 7: Blitzleistung in Telestellung. Yn 468 II (85mm) Die Ergebnisse unter diesen Bedingungen sind ein wenig anders. Während der Nissin seine LZ 60 zeigt, kann der Triopo hier weder in der 105mm, noch in der 180mm-Stellung mithalten. Selbst der Canon 430EX ist hier mindestens so hell wie der Triopo in der 180mm-Stellung. In der 180mm-Position ist das Licht des Triopo zwar minimal heller als bei 105mm. Gleichmäßiger erscheint es jedoch bei 105mm. Der Yongnuo hat unter diesen Bedingungen nicht nur den Nachteil der kleinsten Blitzleistung, sondern als einziger kann er maximal auf 85mm zoomen. Vergleich Triopo zum Shanny in Telestellung: Anstelle der 6D wurde die 60D verwendet und daher wurde die Brennweite auf 125mm (Tamron VC) reduziert, die Blende war erneut 20. Die Blitze waren manuell auf volle Leistung eingestellt. Leider stellte sich erst später heraus, dass die ISO-Zahl auf 400 statt auf 100 stand.

14 Triopo (105mm) Triopo (180mm) Shanny (105mm) Shanny (200mm) Tabelle 8: Vergleich der Blitzleistung von Triopo und Shanny im Telebereich Während der Shanny unter diesen Bedingungen hier mit der etwas höheren Leitzahl bei 105mm noch zu einer vernünftigen Ausleuchtung kommt, reicht hier die Kraft des Triopo nicht mehr aus. Bei beiden Blitzen wirkt die Ausleuchtung bei 105mm gleichmäßiger als bei 180 bzw. 200mm.

15 ETTL-Der Blitz als Hauptlichtquelle Wie verhalten sich die Blitze im Einsatz, wenn das Umgebungslicht keine weitere Rolle spielt, also das Objekt zu dunkel ist? Dazu wurde die Kamera manuell auf 1/160s und ISO 100 eingestellt. Die Blende des Objektivs wurde auf 8 geschlossen. Ein Foto ohne Blitz zeigte ein fast schwarzes Bild. Der Blitz wurde auf ETTL und Mehrfeldmessung gestellt. Canon 430EX Triopo Nissin Tabelle 9: ETTL-Ausleuchtung mit Blitz als Hauptquelle. Yn 468 II Canon und Nissin, sowie Triopo und YN haben das Aquarium jeweils gleich ausgeleuchtet. Wenn man nach dem Histogramm geht, sind die beiden Triopo und YN-Bilder besser beleuchtet, aber die Wirkung ist eine andere. Schaltet man die Messmethode im Blitzmenü auf Integral, dann wird die Ausleuchtung des Triopo dem Canon-Blitz ähnlicher. Im Nachtest von Triopo und Shanny wurde mit ähnlichen Einstellungen gearbeitet (Mehrfeldmessung). Allerdings wurde bei beiden Blitzen im dem Blitzen im Normalmodus auch das Blitzen im Mastermodus fotografiert.

16 Triopo Master-Modus Triopo Shanny Master-Modus Tabelle 10: ETTL-Ausleuchtung mit Blitz als Hauptquelle - Nachtest. Shanny Beim Triopo fällt auf, dass dieser nun ähnlich wie vorher bei der Integralmessung etwas weniger stark ausleuchtet und damit den Ergebnissen von Canon ähnelt. Der Shanny leuchtet im Normalmodus gut aus und wird im Mastermodus minimal heller.

17 ETTL-Aufhellblitz Im Unterschied zum vorherigen Test waren die Bedingungen nun so gewählt, dass der Blitz nur als zusätzliche Lichtquelle diente. Das Motiv wurde durch ein Licht von oben beleuchtet. Ohne Blitz führte eine Belichtungszeit von 1/6s zu einem etwa einer Blende unterbelichtetem Bild (ISO 800, Blende 8). Der Blitz sollte nun diese Szene im ETTL-Modus entsprechend aufhellen. Canon 430EX Triopo Nissin Yn 468 II Tabelle 11: ETTL-Ausleuchtung mit Blitz als Aufhellblitz Ähnlich wie vorher führten der Canon und der Nissin zu einer passenden Belichtung. Anders als der Triopo oder der Yongnuo, die beide heller belichteten. Während dies beim Yongnuo noch gerade akzeptabel erschien, war der Triopo zu hell. Blitzen mit dem YN622C-System Gegenüber dem kamerainternen Master hat das Yongnuo-System den Vorteil, dass es mit Funk arbeitet. Auch kann der Funktionsumfang gerade für ältere Blitze mit Hilfe des YN622C-TX erweitert werden. Daher wurde das Zusammenspiel des Triopo und des Shanny mit diesem Funksystem getestet. Beim Triopo gab es große Probleme. Solange manuelle Leistungen am TX oder der Kamera eingestellt wurden, funktionierte das System. Sollte der Blitz allerdings im ETTL-Modus betrieben werden, kam es

18 zu diversen Aussetzern. Des Öfteren blitzte der Triopo unsynchron oder nur der Vorblitz, so dass keinerlei Blitzwirkung auf dem Bild zu erkennen war. Durch Aus- und Einschalten des Funksenders und -empfängers konnte das Problem behoben werden. Jedoch nur um kurz danach wieder aufzutreten. Die Fehlerquote lag beim Triopo bei mehr als einem Drittel, so dass der Triopo im ETTL-Modus nicht für das YN622C-System geeignet erscheint. Im manuellen Modus sieht es besser aus. Das Zusammenspiel des Funksystems mit dem Shanny-Blitz funktionierte problemlos sowohl im manuellen wie auch im ETTL-Modus. HSS-Verhalten Durch einen Kommentar im DSLR-Forum wurden wir darauf aufmerksam gemacht, die HSS-Funktion des Triopo zu testen. Da der Hinweis erst nach dem Test kam, konnten nicht mehr alle Blitze getestet werden. Die ersten Aufnahmen zeigten aber, dass der Triopo hier bei recht langen HSS-Zeiten eine deutliche Schwäche hat. Dies sowie die Probleme mit dem Funksystem führten zum Kauf und Test des Shanny. In einer Reihe mit abnehmender Belichtungszeit wurde die HSS-Fähigkeit der beiden Blitze getestet. Blitz Triopo Master-Modus Shanny 1/160s 1/320s 1/640s

19 1/1250s 1/2000s 1/4000s 1/6400s 1/8000s Tabelle 12: Highspeed-Synchronisation mit dem Triopo und dem Shanny

20 Der Triopo wurde bei HSS im Master-Modus betrieben, da die Aufnahmen im normalen Modus insgesamt heller waren. Die Ergebnisse des Triopo wirken fast so, als ob der Blitz im HSS-Modus immer mit der gleichen Leistung blitzt und die Bilder nur aufgrund der kürzeren Zeiten immer dunkler werden. Der Shanny zeigt über das ganze Zeitspektrum eine ausgewogenere Beleuchtung jedoch sind die Bilder bei längeren HSS-Zeiten dunkler als das Bild bei 1/160s oder bei sehr kurzen Zeiten. Fazit Triopo Positiv: Der derzeit unerreicht günstige Preis für die Ausstattung des Blitzes. Die erreichte Ladezeit von unter 3s mit normalen Akkus. Neutral: Das AF-Hilfslicht ist in Ordnung. Es gibt bessere (Canon) aber auch deutlich schlechtere (Nissin). Negativ: Die Ausleuchtung im Weitwinkel hinkt der Konkurrenz hinterher. Die Angabe von 18mm (ohne Streuscheibe) kann zumindest für Kleinbild nicht nachvollzogen werden. Auch mit Streuscheibe ist die Ausleuchtung sehr inhomogen. Nicht nachvollziehbare unterschiedliche Ausleuchtung je nach eingestelltem Blitzmodus bzw. Blitzmessmethode (Mehrfeld, Integral, Master). Unterschiedliche Belichtungen im HSS Betrieb in Abhängigkeit von der Belichtungszeit Probleme im Funksystem mit YN 622 C bzw. YN 622C-TX im ETTL-Modus Fazit Shanny Positiv: Sehr schnelle Ladezeit Großer Funktionsumfang Soweit hier getestet, funktioniert der Shanny exakt so, wie man es erwartet. Neutral: Vor 2 Jahren wäre der Preis mit dem Leistungsumfang eine Sensation gewesen, inzwischen ist der Preis in etwa im Mittelfeld. Das AF-Licht ist ok, aber kommt nicht an das Canon-Licht heran. Negativ: Die Ausleuchtung im HSS-Modus ist bei verschiedenen Zeiten nicht ganz gleich, wenn auch noch akzeptabel.