Im Klassenraum, Kinder sitzen im Sitzkreis und bewerfen sich mit Papierkugeln, der Lehrer kommt herein, die Kinder sind still

Transkript

1 Weihnachtstheaterstück "Kunterbunte Weihnachten" Szene 1 Musikalisches Vorspiel Im Klassenraum, Kinder sitzen im Sitzkreis und bewerfen sich mit Papierkugeln, der Lehrer kommt herein, die Kinder sind still Schüler: Gu-ten Mor-gen Herr Dok - tor O-ber-mei-er. L: Guten Morgen. L. setzt sich auf den Stuhl. L: Wie ihr wisst, müssen die Viertklässler den Weihnachtsgottesdienst planen. Das seid ja ihr, daher möchte ich eurer Kreativität nicht im Wege stehen und die Planung ganz euch überlassen. Als guter Pädagoge bin ich bestrebt meinen Schülern viel Freiraum zu lassen. Also los, worauf wartet ihr noch?! L. setzt Kopfhörer auf, wippt mit der Musik, nimmt sich die Zeitung und legt die Beine hoch. Schüler: Na, das ist mal wieder typisch. Der Lehrer legt die Beine hoch und wir haben die ganze Arbeit. Schüler stimmen ein Schüler: Letzte Woche musste ich sogar den Mathematikunterricht übernehmen. Schüler: Und ich den Deutschunterricht! Schüler 4: Ja, aber das Jammern hilft uns auch nicht weiter. Hey, ich hab sogar schon eine Idee! Wir spielen ein Krippenspiel. Da kann man nicht viel falsch machen. Wir brauchen nur Maria, Josef, einen Esel, einen Ochsen, Hirten und Schafe, ja, und einen Stern. Schüler: Und drei Könige! Schüler: Ich bringe Gold, Myrrhe und Weihrauch mit. Tim: Ich bringe Kostüme für Ochs und Esel mit. Schüler: Jetzt müssen wir nur noch die Rollen verteilen. Schüler 4: Tom, Nora und Mara, ihr spielt die Könige, Kim und Martin spielen Maria und Josef, Tim den Esel und Lina den Ochsen. Der Rest spielt Hirten und Schafe. Ich selbst spiele den Engel (angeberisch).

2 Tim (schluchzt): Ich will aber nicht den Esel spielen Lina (eingeschnappt): Und ich nicht den Ochsen! Warum musst du immer bestimmen? Großes Kuddelmuddel entsteht, manche Kinder sind eingeschnappt, andere heulen. Schüler 4: Leute, in zwei Wochen muss das Stück perfekt sitzen, dann ist schon unsere Generalprobe. Ich schlage vor, dass wir die Rollen auslosen. Ich glaube, es hat schon zur Pause geklingelt (alle rennen raus) Lehrer lässt die Zeitung fallen und ist eingeschlafen. Kind: Na typisch, der Lehrer ist eingeschlafen! Szene 2 Musikalisches Vorspiel Schüler 1 zu Schüler 2: (schaut auf die Uhr) Heute ist die Generalprobe, hoffentlich hat jeder seinen Text geübt, so wie wir es besprochen hatten. Schüler 2: Es waren ja immerhin zwei Wochen Zeit, also ich habe meinen Text gelernt. Nacheinander trudeln die Kinder ein. Schüler 4: So Leute, heute ist der große Tag, wenn die Generalprobe sitzt, kann morgen beim Gottesdienst nichts mehr schiefgehen. Tim und Lina kommen in merkwürdigen Kostümen und hängenden Köpfen herein. Schüler 4: He, wie seht ihr denn aus? Sollen das etwa Ochs und Esel sein. Tim: Wir hatten doch keine Ochs- und Eselskostüme. Meine Mama hat gesagt diese Kostüme sind genauso gut (weinerlich) Ein Kind im Indianerkostüm, eins im Marienkäferkostüm und eins als Pirat kommen herein. (ganz cool und passende Bewegungen) Schüler 4: Jetzt sagt bloß, ihr seid die heiligen drei Könige? Tom: Warum denn nicht? Ich finde mein Kostüm ziemlich cool.

3 Nora: Ich finde es auch echt klasse (fliegt umher) Schüler 4: Na hoffentlich habt ihr wenigstens eure Texte richtig gelernt. Also alle man auf Position! (keiner bewegt sich, Kinder schauen betreten in die Luft) Schüler: Ja, also ich hatte eigentlich gar keine Zeit zum Üben, ich musste noch das letzte Level von Candy crush schaffen. Schüler: Mir ging es ähnlich, ich war voll beschäftigt. Ich musste mein Zimmer aufräumen. Ich bin noch nicht mal fertig geworden. Das ist unglaublich viel Arbeit! Schüler: Ich musste ständig auf meinen kleinen Bruder aufpassen. Schüler 4 (wütend): Ist das euer Ernst? Wer hat denn überhaupt geübt? (Stille) Bis morgen muss das Stück sitzen, Leute. Alle freuen sich auf unser Stück, besonders die Erstklässler. Die dürfen wir nicht enttäuschen. Das bedeutet für euch eine Nachtschicht einzulegen, wenn es sein muss! Und ich kümmere mich um die Kostüme! (Dreht sich um und geht) Schüler: Also ich kann meinen Text (grinst) Alle anderen im Chor: Streber! Szene 3: Aufführung Zwei Schüler stehen auf der Bühne. Kinder kommen nacheinander auf die Bühne, studieren ihre Texte, laufen durcheinander. Schüler (4) klatscht in die Hände, alle sind still und hören zu: So, Leute, gleich geht s los! Das wird schon, wir schaffen das. (Schaut ins Publikum) Meine Güte, das Publikum sitzt schon auf den Plätzen. Los! Alle Mann auf Position! Die Kinder gehen auf ihre Plätze. Ochs und Esel sammeln sich um die Krippe, Hirte und Schafe sammeln sich neben dem Altar. Maria und Josef gehen zur Krippe. Der Engel (Schüler 4) kommt hereingeschwebt mit einem dicken goldenen Buch unter dem Arm und fliegt hinauf zur Kanzel. Er räuspert sich laut und schlägt das Buch auf.

4 Engel: Wir hören jetzt die Geschichte von der Geburt Jesu. Es wird erzählt, wie die Menschen damals vor langer Zeit davon erfahren haben. Es wird auch erzählt, wie sie den Weg zu Jesus gefunden haben: Da war nämlich ein Stern, der ihnen den Weg gezeigt hat (Stern präsentiert sich ausgiebig) Engel auf der Kanzel (räuspert sich eindringlich): Ein heller Stern leuchtet über der Stadt Bethlehem (kleine Kunstpause, Stern präsentiert sich erneut). Viele Leute, die ihn sehen wundern sich. Auch die Hirten, die nachts bei ihren Schafen auf dem Feld bleiben, sehen den Stern. Der Stern schwebt zu den Hirten. Hirte 1: Seht ihr auch den Stern? Er leuchtet heller als die Sonne. Hirte 2: Der Stern ist ganz nah. Hirte 3: Was bedeutet dieser Stern? Hirte 4: Etwas Wunderbares muss geschehen sein. Engel: Ein Kind ist heute geboren, hier in der Stadt Bethlehem. Es heißt Jesus. Es ist ein besonderes Kind. Es wird allen Menschen Frieden bringen. Folgt dem Stern, ihr lieben Hirten und er wird euch das Kind zeigen. Die Hirten folgen dem Stern. Hirte 1 (bleibt stehen und zeigt Richtung Krippe): Tatsächlich! Da ist ja die Krippe mit dem Kind. Hirte 2: Eine schäbige Unterkunft ist das. Hirte 3: (verwundert) Ein neuer König, geboren zwischen Ochs und Esel? Sie sammeln sich um die Krippe, knien und verbeugen sich vor dem Kind, dann gehen sie wieder zurück zu ihren Schafen Engel: Auch Sternendeuter haben sich auf die Suche nach dem Jesuskind gemacht. Sie wollen dem neugeborenen König kostbare Geschenke bringen. Viele Tage sind sie unterwegs. Von der Seite kommt ein König auf die Bühne gepoltert. König (laut in Richtung Tür): Ich habe überhaupt nicht meinen Einsatz verpasst!!! Oh (blickt ins Publikum), ich meinte: Ich habe das Gefühl der Stern ist verblasst (zeigt nach oben). Ich habe wohl die Abzweigung verpasst. (blickt mit einem Fernglas in Richtung Krippe) He, Leute, hier geht es zum Stall. Die anderen beiden Könige kommen von der Seite und folgen ihm.

5 König 1: Es wird auch Zeit, die Goldbarren fühlen sich von Tag zu Tag schwerer an. Sie gehen zur Krippe und überreichen Maria die Geschenke. Maria: Vielen Dank für eure Gaben. Josef: Nehmt doch Platz und ruht euch aus. Engel: Von dieser wundersamen Nacht haben die Hirten vielen Menschen erzählt und schnell hat sich die frohe Botschaft von Jesu Geburt herumgesprochen. Die Menschen lobten Gott für das, was sie gehört hatten, denn Gott selbst ist Mensch geworden. (Klappt das Buch zu) Musikalischer Ausklang Lied "Stille Nacht - heilige Nacht" Während des Lieds bleiben alle Schauspieler auf der Bühne Im Anschluss "Dicke rote Kerzen", alle Schauspieler verlassen die Bühne. Szene 4: Nach dem Lied kommen alle Kinder zusammen und umarmen sich. Schüler 4: Leute, das war toll. Ich glaube, dem Publikum hat unser Stück gefallen. Schüler: Ja, und dem Lehrer erst. Diesmal ist er jedenfalls nicht eingeschlafen. Stern: Bestimmt, weil er so beeindruckt davon war, wie gut ich meine Rolle gespielt habe. Bestimmt wollen die Erstklässler eine Autogrammkarte von mir. Schüler: Wir alle waren gut. Und jetzt lasst uns gehen. Draußen gibt es Punsch und Lebkuchen. Schüler traben locker von der Bühne, sich im Arm haltend.