sonst nur die Mitarbeiter des SPIEGELS. Am heutigen Abend mache man jedoch gerne eine Ausnahme. Schließlich gehe es ja um Themen, die dem SPIEGEL

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1 hier darf nicht jeder rein, sagt Spiegel- Geschäftsführer Ove Saffe. Der Spiegel-Verlag bekomme viele Anfragen, zum Beispiel von Werbeagenturen oder Modefotografen. Doch in die denkmalgeschützten Räume im Untergeschoss des Spiegel-Hochhauses dürfen sonst nur die Mitarbeiter des SPIEGELS. Am heutigen Abend mache man jedoch gerne eine Ausnahme. Schließlich gehe es ja um Themen, die dem SPIEGEL am Herzen liegen: Nachwuchsförderung und der Vertrieb. Die Bedeutung des Pressevertriebs für die Erlössituation der Verlage ist in den vergangenen Jahren stetig gewachsen. Das wusste auch der Gastgeber des Futurum-Preises zu berichten: DER SPIEGEL, so Saffe, erziele heute zwei Drittel seiner Erlöse aus dem Vertrieb eines aus dem Anzeigengeschäft. Vor zehn Jahren, sagt der SPIEGEL-Geschäftsführer, war das Verhältnis exakt umgekehrt. Das zeige, wie sich die Geschäftsmodelle verändert haben bzw. wie sie sich verändern müssen. Dafür brauche die Branche engagierten, kompetenten Nachwuchs und gute Ideen. Diese Preisverleihung sei deshalb ein guter Schritt in die richtige Richtung. Der Futurum Vertriebspreis ist neben dem Goldenen Vertrieb des Axel Springer Verlages und dem Sally- Award des Arbeitskreises Mittelständischer Verlage die dritte Auszeichnung für den Pressevertrieb. Banal wenig für das, was in dieser Branche bewegt wird, meint dnv-verleger Peter Strahlendorf. Im Namen der Futurum-Initiatoren erläuterte Strahlendorf die Entstehungsgeschichte des Vertriebs-Awards. Der Grundgedanke des Futurum-Preises sei es, dem Vertrieb und seinen Nachwuchskräften mehr Aufmerksamkeit zu gönnen. Diese

2 Idee habe Sven König, Geschäftsführer der VDZ Zeitschriften Akademie, an ihn herangetragen. Nach mehr als einem Jahr gemeinsamer Planungen seien die Zeitschriften Akademie und dnv nun fast am Ziel. Mit dem Futurum-Preis habe man eine Bühne für den Pressevertrieb geschaffen die Branche müsste sie jedoch selbst betreten. Die Praxis, so der Appell des Verlegers, könne den Futurum-Preis unterstützen, indem sie gute Ideen und Mitarbeiter vorschlage. Dann bekommt der Pressevertrieb auch die Außenwirkung, die er seit langem verdient. Der Futurum-Vertriebspreis wird in drei Kategorien vergeben: In der Kategorie (Marketing/Logistik/Technik) siegte die V.V. Vertriebs- Vereinigung Berliner Zeitungs- und Zeitschriften Grossisten. Den errang die Mölk Pressegrosso Vertriebs GmbH aus Osnabrück. Als setzte sich Dominik Lutz, MZV Moderner Zeitschriften Vertrieb, an die Spitze. Christina Becker vom Berliner Presse Vertrieb bekam von der Jury eine lobende Erwähnung zugesprochen. Die frisch gebackene Expertin im Pressevertrieb hat ebenfalls einen hervorragenden Abschluss gemacht. Die Gewinner wurden von einer achtköpfigen Jury ausgewählt, der auch die Initiatoren des Preises, Sven König, Peter Strahlendorf und dnv-chefredakteur Ralf Deppe angehörten. Weiterhin zählten zu dem Gremium: Torsten Brandt, Verlagsgeschäftsführer der Axel Springer AG und Vorsitzender des Arbeitskreises Pressemarkt Vertrieb (PMV), Uwe Reynartz, Geschäftsführer MZV und Sprecher der PMV-Projektgruppe Fortbildung, Ludwig von Jagow, Geschäftsführer Vertrieb im VDZ, Oliver Salzmann, geschäftsführender Gesellschafter des Grosso-Unternehmens F. Maurer Nachf. in Lübeck und Mitglied der Marketing-Kommission des Bundesverbandes Presse-Grosso, sowie Andreas Nick, geschäftsführender Gesellschafter der Nick Medien Union in Möckmühl und Präsident des Bundesverbandes der Medien-Dienstleister (BMD). (jf)

3 von dem Preis, aber dass die Wahl der Jury auf ihn fallen könnte, damit hatte er nicht gerechnet. Schließlich lag sein Abschluss schon lange zurück und die Zeitschriften Akademie hat seitdem schon fast 100 weitere Vertriebsexperten ausgezeichnet. Am meisten habe ich mich gefreut, dass mein Vortrag der Prüfungskommission so lange in Erinnerung geblieben ist, sagt Dominik Lutz. Wenn man Dominik Lutz nach seiner knapp drei Jahre zurückliegenden Abschlussprüfung an der VDZ Zeitschriften Akademie fragt, muss der Mitarbeiter des Modernen Zeitschriften Vertriebes (MZV) nicht lange überlegen. An den Tag im Axel Springer Haus erinnert sich der 28-jährige Experte im Pressevertrieb, als wäre es gestern gewesen. Er erzählt von seiner anfänglichen Nervosität, seinem Vortrag über die erfolgreiche Markteinführung in den Pressemarkt und dem anschließenden Prüfungsgespräch. Dass Dominik Lutz die Ereignisse aus dem Jahr 2007 heute noch so präsent sind, liegt nicht allein daran, dass es ein besonders aufregender Tag war. Anfang 2010 hat ein Anruf seine Erinnerung an die Abschlussprüfung aufgefrischt. Am Apparat war Sven König. Der Geschäftsführer der VDZ Zeitschriften Akademie hatte eine frohe Botschaft zu überbringen: Die Jury des Futurum Vertriebspreises hat einstimmig beschlossen, Ihnen die Auszeichnung in der Kategorie Bester Absolvent der VDZ Zeitschriften Akademie zu verleihen. Dominik Lutz konnte es kaum glauben. Er wusste zwar Woran sich seine Ausbilder erinnern, hat Sven König als Laudator und Jury-Mitglied in der Urteilsbegründung zusammengefasst: Das persönliche Auftreten war souverän, zeigte große Präsenz und bestach mit seiner Eloquenz, wirkte glaubwürdig und hatte einen hohen Praxisbezug. Auffallend gut waren sein didaktischer Aufbau in der Präsentation und die professionelle Darstellung der Inhalte. Doch vor allem bestach der Preisträger nach seiner Präsentation in der mündlichen Prüfung durch seine Fachkompetenz bei den Prüfungsfragen und seine fachliche Durchdringung der Themen, die sich auch durch ein detailliertes Branchenwissen auszeichnete. Mittlerweile arbeitet Dominik Lutz bei MZV als Leiter Entwicklung technische Dienste/ Kommunikation. Zudem ist er Key Account Manager für die Verlage Data Becker, Vestische Mediengruppe und Welke sowie den Off Road Verlag. Seinen Prüfungsvortrag hat er - in abgewandelter Form - noch diverse Male als Dozent für Vertriebsmarketing gehalten: An der VDZ Zeitschriften Akademie und an der Hamburg Media School. Noch ein Grund, warum Dominik Lutz sich so gut an den Zertifikatskurs erinnern kann. (jf) Im Pressevertrieb gibt es viele mittelständische Unternehmen, die sich um die Ausbildung junger Menschen verdient gemacht haben. Unternehmen, die Jahr für Jahr neue Auszubildende einstellen, und ihnen damit den Start in ein selbstbestimmtes Leben ermöglichen, die Auszubil-

4 dende nicht nur als billige Arbeitskräfte betrachten, sondern als wertvolle Mitarbeiter von heute und Verantwortungsträger von morgen. Auch das Unternehmen Mölk Pressegrosso aus Osnabrück ist so ein Unternehmen. Was Mölk von manch anderem engagierten Ausbildungsbetrieb unterscheidet, und damit besonders für den Ehrenpreis als bester Ausbilder der vertrieblichen Aus- und Fortbildung qualifiziert, ist nach Meinung der Jury das zugrunde liegende Ausbildungskonzept: Den Ausschlag für die Firma Mölk, sagte Jury-Mitglied und Laudator Uwe Reynartz auf der Futurum-Verleihung, gab letzendlich die Nachhaltigkeit, mit der Ausbildung von der Inhaberin selbst initiiert und die konsequente Überleitung von Ausbildung zu werthaltigen Funktionen im Unternehmen betrieben wird. Bei Mölk ist die Personalentwicklung in der Geschäftsleitung angesiedelt. Verantwortlich für die Aus- und Weiterbildung ist die Prokuristin Rita Stolle. Unterstützt wird sie dabei seit Kurzem von der ehemaligen Mölk-Auszubildenden Annika Niederwestberg. Letztere ist das beste Beispiel dafür, dass Mölks Ausbildungsstrategie aufgeht. Bei ihrem Ausbildungsabschluss 2003 war Niederwestberg Landessiegerin der IHK Niedersachsen. Inzwischen ist die 29-Jährige Diplom- Kauffrau (FH) und Expertin im Pressevertrieb. Und Niederwestberg ist kein Einzelfall. Sie ist eine von insgesamt 17 ehemaligen Auszubildenden, die in den letzten 20 Jahren eine Ausbildung bei dem Grossisten abgeschlossen haben und immer noch für Mölk arbeiten, zum Teil in leitenden Positionen. Mehr als die Hälfte der insgesamt 60 Auszubildenden seit 1988, schlossen mit den Noten gut oder sehr gut ab. Zudem gehörten in den letzten sechs Jahren drei Auszubildende zu den Prüfungsbesten ihrer Jahrgänge. Wie ernst Mölk das Thema Ausbildung nimmt, zeigt sich auch an dem ehrenamtlichen Engagement seiner Geschäftsführung: So ist Geschäftsführer Jan-Felix Simon Mitglied im Beirat der Verwaltungs- und Wirtschaftsakademie Osnabrück-Emsland. Die geschäftsführende Gesellschafterin Gabriele Simon ist unter anderem Kuratoriumsmitglied der Universität Osnabrück. (jf) Einmal im Jahr machen Zeitschriften Schule. Im Rahmen der Aktion Zeitschriften in die Schulen der Stiftung Lesen und der Stiftung Presse-Grosso werden im Anschluss an die Osterferien mehrere Tausend Schulklassen einen Monat lang mit aktuellem und kostenlosem Lesestoff versorgt. Auf diesem Wege soll bei den Kindern und Jugendlichen Interesse an der bunten und vielfältigen Pressewelt geweckt werden. Doch werden aus den Lesern auch Käufer? Der Berliner Grossist V.V. Vertriebs-Vereinigung hat die gesteigerte Aufmerksamkeit der Schülerinnen und Schüler für eine selbst entwickelte und -finanzierte Pressemarketing-Aktion genutzt. Im Anschluss an den Zeitschriftenmonat wurden mehr als Presse-Gutscheine im Wert von einem Euro ausgegeben. Von der Rücklaufquote würde so mancher Zeitschriften- Verlag träumen: Mehr als jeder fünfte Gutschein wurde eingelöst - und das, obwohl die jungen Kunden für die Zeitschrift ihrer Wahl auch noch eigenes Geld auf den Kassentresen legen mussten. Mit der Aktion hat die V.V. Vertriebs-Vereinigung die Jury des Futurum-Vertriebspreises überzeugt. Im Namen seiner Jury-Kollegen bescheinigte dnv-chefredakteur und Laudator Ralf Deppe dem engagierten Team um den geschäftsführenden Gesellschafter Raimund Günthert und Thomas Bachner, Leitung Marketing und Vertrieb: Sie haben aus interessierten Schülerinnen und Schülern kaufendes Nachwuchs-Publikum gemacht! Das ist nicht nur eine konsequente Fortführung und Weiterentwicklung der Aktion Zeitschriften in die Schulen, sondern Nachwuchsförderung par excellence. Denn Kinder und junge Leute, die frühzeitig erleben, wie spannend, wie faszinierend die Welt der Presse ist, bleiben auch später als Käufer treu. Dass die Aktion kein Strohfeuer war, können auch die an der Aktion beteiligten Einzelhändler berichten. Ihnen zufolge hält das Interesse nach wie vor an. Thomas Bachner, der im Namen der V.V. Vertriebs-Vereinigung den Futurum-Vertriebspreis entgegennahm, konnte zudem berichten, dass auch das Beispiel der V.V.-Aktion Schule macht: Mittlerweile haben 17 weitere Grossisten die Idee der V.V. aufgegriffen. In diesem Jahr sollen bis Gutscheine an mehr als 400 Schulen ausgegeben werden. (jf)

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