Zu den einheimischen Amphibien oder Lurchen zählen Salamander, Molche, Unken, Kröten und Frösche. Insgesamt leben in Deutschland 21 Amphibienarten.
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- Maya Bösch
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1 THEMA: AMPHIBIEN SUCHBEGRIFFE Amphibien, Salamander, Molche, Unken, Kröten, Frösche, Laubfrosch, Laichgewässer, Kaulquappe, Landlebensraum, Winterquartier, Krötenzaun, Amphibientunnel, Krötenwanderungen, Amphibienschutz, Gartenteich ALLGEMEINE INFO Zu den einheimischen Amphibien oder Lurchen zählen Salamander, Molche, Unken, Kröten und Frösche. Insgesamt leben in Deutschland 21 Amphibienarten. Das Leben der Amphibien ist eng an das Wasser gebunden. Zum Ablegen ihrer Eier (Laich) müssen sie in jedem Frühjahr ihre Laichgewässer aufsuchen. Eine Ausnahme bildet der Alpensalamander, der bereits voll entwickelte Jungtiere zur Welt bringt. Die erste Lebensphase im Wasser verbringen die Amphibien als Larven oder Kaulquappen. Nach einer Umgestaltung des Körpers (Metamorphose) beginnen sie ihr Landleben und kehren meist nur zur Fortpflanzungszeit ins Wasser zurück. Die Haut der Amphibien trägt im Gegensatz zu den Reptilien kein Schuppenkleid, und ihre Hände besitzen auch nur jeweils vier Finger. Ihre wasserdurchlässige, kaum noch verhornte Haut bindet sie zeitlebens an Feuchtbiotope. Sie schützen sich vor ihren Feinden, indem sie Schleim mit Giftstoffen aus ihrer Haut absondern (Warnfarbe bei Feuersalamander und Gelbbauchunke). Amphibien sind wechselwarme Tiere. Ihre Körpertemperatur ist in hohem Maße von der Umgebungstemperatur abhängig. Kälte und knappe Nahrung zwingen die Lurche zur Winterruhe. Zum Überwintern werden passende Verstecke, wie der Wurzelbereich von Bäumen, Erdlöcher, Felsspalten, Hohlräume unter Steinplatten, unter totem Holz oder in Kleinsäugerbauten aufgesucht. Salamander treffen sich oft in größerer Zahl in Felshöhlen. Ein Teil der Frösche überwintert im Bodenschlamm der Laichgewässer. Erst im Frühjahr werden sie wieder aktiv. Amphibien ernähren sich hauptsächlich von Würmern, Schnecken, Insekten und anderen Gliedertieren. In Gärten übernehmen sie die Funktion von biologischen Schädlingsbekämpfern. BESONDERS WISSENSWERTES Viele Amphibienarten werden erst nach einigen Jahren geschlechtsreif, z.b. Erdkrötenweibchen nach drei bis fünf Jahren. Sie erreichen aber auch ein hohes Lebensalter und produzieren in dieser Zeit viele Nachkommen. Laichgewässer und Landlebensraum sind in vielen Fällen weit voneinander entfernt. Viele Amphibienarten legen bei ihrer Frühjahrswanderung deshalb z.t. große Entfernungen
2 zurück. Von der Erdkröte sind Wanderungen bis zu 2 km bekannt, und selbst beim Kammmolch wurden Wanderdistanzen von mehr als einem Kilometer festgestellt. Die Prägung auf das Laichgewässer erfolgt während der Larven- bzw. Kaulquappenphase. Viele Amphibien kehren dann zur Fortpflanzung an ihr Geburtsgewässer zurück. Durch die weitgehende Zerstörung und Verkleinerung ihrer Lebensräume sind die Bestände unserer Amphibien stark zurückgegangen. Ursachen dafür sind insbesondere das Verschwinden von Kleingewässern aufgrund von Vermüllung oder Überbauung sowie der stark zugenommenen Fahrzeugverkehr. In einigen Regionen hat sich die Zahl der Kleingewässer in den letzten 50 Jahren um mehr als 80 % verringert. Die hohe Dichte des deutschen Straßennetzes führt dazu, dass Amphibien bei ihrer Frühjahrswanderung oftmals Straßen überqueren müssen. Untersuchungen haben gezeigt, dass bei einer Verkehrsdichte von 60 Fahrzeugen pro Stunde 90 % der über die Straße wandernden Erdkröten überfahren werden. Seit 1980 stehen alle Amphibienarten in der Bundesartenschutzverordnung 1 unter besonderem Schutz. Gemäß Bundesnaturschutzgesetz 42 ist es verboten, Amphibien, deren Laich und Larven der Natur zu entnehmen, z.b. um sie in Gartenteichen anzusiedeln. NABU Der NABU setzt sich im Rahmen seines Bundesfachausschusses Feldherpetologie und Ichthyofaunistik sowie zahlreicher Gewässerschutzprogramme für das Überleben der Amphibien ein. WAS KANN DER EINZELNE TUN? Wer ein Grundstück oder Garten besitzt bzw. nutzt, kann gezielt Lebensräume und Laichgewässer für Amphibien schaffen. Das Einsetzen von Tieren ist nicht notwendig, da Kleingewässer in der Regel innerhalb kurzer Zeit besiedelt werden. - Anlage naturnaher Gartenteiche ohne Fischbesatz. - Ungenutzte Teile des Gartens gezielt verwildern lassen. - Im Garten auf die Anwendung von Kunstdüngern und Giften (Pflanzenschutz) verzichten. Setzten Sie sich für den Erhalt und für die Renaturierung von Kleingewässern in Ihrem Umfeld ein. Vielerorts werden Amphibien bei ihrer Frühjahrswanderung durch Krötenzaunaktionen vor dem Straßentod gerettet. Dabei werden in Bereichen mit intensiver Amphibienwanderung entlang der Straße ca. 50 cm hohe Folienzäune aufgestellt und im Abstand von 10 m Fangeimer eingegraben. Die wandernden Amphibien versuchen, die Folie zu umwandern, und fallen in die Fangeimer. Aus diesen werden sie entnommen und sicher über die Straße getragen. Die Krötenzäune müssen im Frühjahr über einen Zeitraum von zwei bis drei Monaten betreut werden. Effektiver sind Straßensperrungen oder stationäre Anlagen mit Amphibientunneln. Meist sind die bei Krötenzaunaktionen gesammelten Daten über wandernde Amphibien die Begründung für dauerhafte Anlagen. Durch die Organisation und Mitarbeit bei Krötenzaunaktionen kann aktiv zum Amphibienschutz beigetragen werden.
3 AKTIONS- UND SPENDENMÖGLICHKEITEN FÜR DEN NABU Der NABU führt auf lokaler sowie regionaler Ebene zahlreiche Amphibienschutzprojekte durch. Bitte informieren Sie sich bei Ihrer örtlichen NABU- Gruppe oder auf der NABU-Homepage über Aktionen in Ihrer Nähe! Mit einer Spende können Sie die Arbeit des NABU-Bundesfachausschuss Feldherpetologie und Ichthyofaunistik unterstützen: Berliner Sparkasse, BLZ , Kontonummer WEITERE QUELLEN NABU NORDRHEIN-WESTFALEN (1999): Ein König sucht sein Reich. Unter dem Titel Ein König sucht sein Reich organisiert der NABU in Nordrhein- Westfalen ein landesweites Schutzprojekt für den vom Aussterben bedrohten Laubfrosch. Eine Broschüre beantwortet Fragen nach den Ursachen der schlechten Laubfroschbestände, zeigt erste Besserungen durch Bemühungen von Naturschützern und gewährt einen reich bebilderten Einblick in die Welt des "Froschkönigs". Die 26-seitige Broschüre kann gegen 2 DM in Briefmarken beim NABU Nordrhein-Westfalen, Merowinger Str. 88, Düsseldorf, Tel. 0211/ bestellt werden. NABU BADEN-WÜRTTEMBERG (1996): Auswirkungen von Landmaschinen auf Amphibien. Die Broschüre ist für 17 DM zuzüglich Porto beim NABU - Baden-Württemberg erhältlich. NABU BRANDENBURG (1995): Heimische Froschlurche Rufe zur Paarungszeit. Die CD mit Booklet ist für 35 DM zuzüglich Porto beim NABU - Brandenburg zu beziehen. NABU RHEINLAND-PFALZ: Der Laubfrosch. Das Faltblatt ist beim NABU Rheinland- Pfalz zu beziehen. NABU SACHSEN: Jahresschrift für Feldherpetologie und Ichthyofaunistik. NABU SACHSEN: Mitteilung für sächsische Feldherpetologen. NABU SCHLESWIG-HOLSTEIN (1994): Amphibienschutz in Schleswig-Holstein. Das Faltblatt ist beim NABU Schleswig-Holstein zu beziehen. NABU (1999): Bestimmungsleitfaden Einheimische Amphibien. In der 20-seitigen Broschüre werden alle einheimischen Amphibien in Wort und Bild vorgestellt. Sie kann für 4 DM zuzüglich Versandkosten bei der Naturschutzstation Malchow, Dorfstr. 35, Berlin, Tel. 030/ bestellt werden. KRONE, A., BAIER, R. & N. SCHNEEWEIß (1999): Amphibien in der Agrarlandschaft.- RANA Sonderheft 3, Natur und Text, Rangsdorf. Dieses Buch fasst die Ergebnisse der gleichnamigen NABU-Tagung vom November 1998 zusammen. Es kann für 36 DM zuzüglich Versandkosten bei der Naturschutzstation Malchow, Dorfstr. 35, Berlin, Tel. 030/ bestellt werden. GÜNTHER, R. (1996): Die Amphibien und Reptilien Deutschlands. Gustav Fischer Verlag. Dieses Standardwerk ist nicht ganz billig, fasst aber umfassend den Kenntnisstand über unsere einheimischen Amphibien zusammen. Internet:
4 Bezug von Amphibienzaunmaterial: Flexible Zäune SonnEX GmbH, Luchstr. 11, Fehrbellin, Tel.: /71666, Fax: /71665 Grube KG, Hützel, Tel.: 05194/9000, Fax: 05194/ Stationäre Zäune Zieger GmbH, Postfach 47, Obernhausen-Rheinhausen 1, Tel.: 07254/1200, Fax: 07254/74716 Maibach GmbH, Straße des Friedens 10, Radeberg, Tel.: 03528/2203, Fax: 03528/2203 ANSPRECHPARTNER Baden-Württemberg: NABU-Ansprechpartner, Bettina Sättele, Landstr. 18, Beran, Tel./Fax: 07747/ Berlin: NABU Landesfachausschuss Feldherpetologie/Ichthyofaunistik Berlin, Andreas Krone, Birkenallee 14, Biesenthal, Tel. (priv.): 0337/41725, FAX: 030/ , E- Mail: Brandenburg: NABU Landesfachausschuss Feldherpetologie/Ichthyofaunistik, Reinhard Baier, Hochwaldpromenade 86, Rangsdorf, Tel. (dienstl.): /20431, FAX: /20433, Hamburg: NABU Ansprechpartner Feldherpetologie Hamburg: Horst Schröder, Elligersweg 4, Hamburg, Tel. (priv.): 040/ , Hessen: AGAR, Arbeitsgemeinschaft Amphibien- und Reptilienschutz in Hessen, AGAR, Gartenstraße 37, Rodenbach, Uwe Manzke, Tel.: 06184/ Mecklenburg-Vorpommern: NABU Landesfachausschuss Feldherpetologie/Ichthyofaunistik Mecklenburg-Vorpommern, Dr. Helmut Winkler, Universität Rostock, Allg. u. Spez. Zoologie, Universitätsplatz 5, Rostock, Tel. (dienstl.): 0381/ , Fax: 0381/ Nordrhein-Westfalen: NABU Ansprechpartner Feldherpetologie Nordrhein-Westfalen, Michael Thissen, Godefriedstrasse 81, Dortmund, Tel. (priv.): 0231/464252, FAX: 0231/ , Sachsen: NABU Landesfachausschuss Feldherpetologie/Ichthyofaunistik Sachsen, Heinz Berger, Siedlung 4, OT Wiederoda, Wermsdorf, Tel. (priv.): /52469
5 Sachsen-Anhalt: NABU Landesfachausschuss Feldherpetologie/Ichthyofaunistik Sachsen- Anhalt, Frank Meyer, Kleine Ulrichstr. 31, Halle (Saale), Tel.(dienstl.)/FAX: 0345/ ,
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