Alpen - Tour (ohne Dolomiten) Juli 2002 Seite 1

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1 Alpen - Tour (ohne Dolomiten) Juli 2002 Seite 1 Diesmal: Rainer (CBR 1100XX), Axel (TL1000 S), Bernd (VFR 750 F) Claus (VFR 750 F), Dieter (Kawa Z?1200) (Die weisse VFR hat leider ein paar Kratzer und Norbert ein gebrochenes Bein) Es ist wahr geworden... Bei unseren Planungs- Sitzungen hat sich früh ein Termin festlegen lassen, wir haben uns schnell auf ein anderes Ziel geeinigt und die Vorbereitungen wie Buchen von Unterkünften und Routenplanung wurden auf verschiedene Leute verteilt. Da unser neues Ziel, die Schweiz, als sehr hochpreisig eingestuft wurde, bezog sich die Suche hauptsächlich auf günstige Unterkünfte, am besten mit Halbpension. Nach umfangreicher Recherche im Internet wurde als erste und zweite Übernachtung das Hotel Hof und Post in Innertkirchen (direkt an der Kreuzung zu Susten- und Grimselpass) gebucht, wo wir für zwei Übernachtungen mit Halbpension für 100,- (Einzelzimmer ohne Dusche für Claus) bzw. 120,- Schweizer Franken zahlten. Der nächste Stop ist in Livigno gebucht und die letzte Übernachtung (natürlich) wieder in München. Aber jetzt der Reihe nach: Gestartet wird diesmal am bei Dieter in Darmstadt am Kopernikusplatz. Ab 4:30 Uhr sammeln sich die Boliden und formieren sich in der Startaufstellung zum Beginn der Fünf-Tages-Tour. Der Neuling Green Kawa darf noch nicht in der ersten Reihe stehen; das muss er sich erst noch verdienen. Die Bestechung von Kirsten in Form von frischem Kaffee und Duplo reicht dafür auch noch nicht ganz aus. Vor dem Start wird noch die richtige Befestigung des Heckgepäcks an der Kawa diskutiert. Das Thema begleitet uns noch länger auf der Tour

2 Alpen - Tour (ohne Dolomiten) Juli 2002 Seite 2 Da wir eine Route gewählt haben, die uns ab Offenburg abseits der Autobahn bis Innertkirchen bringen soll, starten wir um 05:40 Uhr. Raus aus Darmstadt auf die A5 und erst einmal gemütlich Richtung Süden getourt. Die A5 verlassen wir an der Abfahrt Offenburg und biegen auf die B33 ab. Ein paar Kilometer nach Offenburg tanken wir und nehmen einen Kaffee. Weiter geht es vorbei an Haslach, Triberg, Furtwangen und Titisee, eine Pause machen wir um 9:30 Uhr am Schluchsee. In Waldshut tanken wir, bevor wir um 10:30 Uhr in die Schweiz einfahren. Da wir Zürich nicht unbedingt durchfahren wollen, nehmen wir die Strasse Nr. 7 zunächst am Rhein entlang, dann durch Winterthur und weiter auf der 15. Um 10:57 Uhr bekommt Axel einen Schrecken eingejagt, als ein Reh seine Vorfahrt nicht beachtet und gegen 11:20 Uhr kommt der erste ungeplante Halt, als Claus (bzw. seine VFR) keinen Strom mehr hat. Die Batterieanschlüsse sind stark korrodiert. Nach Reinigung und anschieben versuchen wir es noch einmal, aber weitere 3 km ohne Licht und sonstige Verbraucher ist das Ding komplett leer gelutscht. Nicht weit zurück hatten wir einen Motorradladen gesehen, also schickten wir Bernd los, um eine neue Batterie zu besorgen. Wir anderen genossen etwas die Sonne, Axel und Rainer gingen eine Kleinigkeit essen. Bernd wurde weiter zu einem Honda-Händler geschickt. Dadurch kam er wieder bei uns vorbei in die Richtung, in die wir sowieso ursprünglich fuhren. Eine Stunde später hatte er eine Batterie herangekarrt, die wohl im Sonderangebot gewesen sein muss: Claus löhnte 210,- Schweizer Fränkli für das Teil. Da wir aber nicht sicher waren, ob der Regler noch seine Arbeit verrichtete, liessen wir den später bei diesem Händler testen. Wie befürchtet hatte es den auch durchgeknallt. Das bedeutete: Bitte einen neuen einbauen! Um 14:15 konnten wir unsere Tour fortsetzen, Claus leicht stinkig und um weitere 120,- Franken ärmer (der Regler mit Einbau war in der Relation eigentlich gar nicht mal so teuer). In Steg geht es links ab nach Bütschwil, dort rechts auf der 16 durch Lichtensteig und Wattwil, dann rechts halten und auf die 17 nach Schänis. Über Näfels und Glarus steuern wir den Klausenpass (1948m) an, den wir um 16:00 Uhr passieren. Nach dem nächsten Tanken in Altdorf fahren wir neben der Autobahn bis Wassen. Hier biegen wir auf die 11 über den Sustenpass (2224m) Richtung Innertkirchen. Bis dorthin konnten wir noch einige schöne Pass-Kilometer hinter uns bringen. Das vorgebuchte Hotel Hof und Post ist am Ende der Abfahrt nicht zu übersehen, da es direkt an der Kreuzung der Auffahrten Susten- und Grimselpass liegt. Um 17:45 Uhr stellen wir die Bikes in der Garage ab und gehen nach dem obligatorischen Tagesabschlussweizen zum Abendessen über.

3 Alpen - Tour (ohne Dolomiten) Juli 2002 Seite 3 Man sitzt im Biergarten mit Aussicht auf diese Kreuzung recht gemütlich und kommt mit anderen Bikern, die diesen Standort nutzen schnell ins Gespräch. So geht der Abend recht schnell rum Schon um 9:10 Uhr kommen wir auf die Piste und fahren eine Vormittagsrunde über den Brünigpass (1008) rund um den Sarner See und weiter auf der schmalen aber wunderschönen Strasse über den Glaubenbüelenpass (1611m) durch Sörenberg bis zur Strasse 10. Links abbiegen und diese nach 10km in Wiggen wieder nach links verlassen Richtung Thun. Nach dem Tanken fahren wir auf der von Thun aus gesehen linken Uferstrasse am Thunersee und nach Interlaken am Brienzer See entlang. Kurz vor Brienz machen wir Mittagspause. Dann geht es zum austoben hoch zum Grimselpass (2165m), weiter über den Furka (2431m), wo man von der Passstrasse wunderbar die Furkabahn beobachten kann, runter zu Strasse 2 und von da über den alten (ganz alten) St. Gotthard-Pass (2108m). Bemerkenswert war ausser der historischen Postkutsche auf dem Pass die Begebenheit, das die Kawa von Dieter ihr Nummernschild abschüttelte. Wahrscheinlich war Dieter auf dem Kopfsteinpflaster nur zu langsam gefahren. Auf den Hondas jedenfalls konnte man auch hier recht entspannt fahren. Die Nummernschild-Suchaktion starteten Dieter und Claus zunächst alleine, etwas später fuhren die anderen auch noch zurück und fanden das Nummernschild mitten auf der Strasse an einer Stelle, wo Claus zuvor schon vorbeigebrettert war! Um 16:00 Uhr geht s erst weiter, wir Tanken in Airblo und nehmen die Auffahrt zum Nufenenpass (2478m). Nachdem wir den Grimselpass von der anderen Seite hinter uns haben, sind wir um 17:30 Uhr zurück in Innertkirchen. 372km haben wir auf dieser Tagestour zurückgelegt. Nach dem Essen und ein bisschen Unterhaltung haben wir noch eine Kneipe gefunden, in der wir Dart und Tischfussball auch gegen ein paar Leute aus der Gegend spielten. Wir waren ein bisschen später im Bett Die Weiterfahrt ins Italienische nach Livigno wird der schlechteste Fahrtag, den wir auf unseren Touren je erlebt hatten: Regen über den Sustenpass, Regen über den Göschenen (1106m), Regen durch Andermatt, Regen am Oberalppass (2040m), Regen beim Tanken vor Films, Regen auf der ganzen 19 bis Bonaduz, Thusis und Tiefencastel. Und die Krönung: Regen und nur 4 Grad auf der am Ende schlechten Albula-Passtrasse (2321m). Die lange Zeit interessante Strecke mit den vielen Brücken der Albulabahn kann man so wirklich nicht geniessen. Im Hospiz auf der Höhe warten wir zunächst etwas länger auf Dieter und seine grüne, anscheinend ist Kopfsteinpflaster wirklich nichts für Kawas (oder deren

4 Alpen - Tour (ohne Dolomiten) Juli 2002 Seite 4 Fahrer!?). Die Aufwärmphase muessen wir hier oben etwas ausdehnen, denn die Feuchtigkeit und Kälte hat uns schon zu schaffen gemacht. Bei der Abfahrt hört es auf zu regnen. St. Moritz und Pontresina sind die Stationen zum Bernina-Pass (2328m), von dem aus der Abzweig über den Forcola di Livigno (2315m) in das zollfreie Gebiet von Livigno geht. Unser Hotel Garni del Bosco erreichen wir nach 267km um 17:00 Uhr, haben nach dem Duschen (bei den meisten hat s was genutzt) ein wunderbares Abendessen und sind nach diesen Anstrengungen bereits um 21:30 Uhr im Bett An einem schönen Morgen nach einem guten Frühstück geht es uns wieder erheblich besser. Um 9:30 Uhr tanken wir und fahren runter nach Bormio über den Pso. di Foscagno (2291m) An der Auffahrt zum Stilfser Joch (2757m) überholen wir ein paar Radfahrer und biegen dann auf den Umbrail-Pass (2501m) Richtung Sta. Maria ab. Was wir nicht wussten: Es lief der Dreiländer-Giro der Radfahrer, in Worten bedeutet das, das auf der Strecke, die wir über den Umbrail, den Ofenpass (2149m) und weiter über Zernez und Susch auf die Strasse 28 fahren mussten, über 2000 (Möchtegern-)Radrennfahrer kreuz und quer auf der Strasse rumturnten. Unglaublich, was das Nerven kostet, bis du als Gruppe da vorbei bist. Ich glaube, irgendwo bei Ardez hatten wir das geschafft. Der weitere Weg nach Österreich, Landeck (Tanken), auf den Fernpass war eine Erholung. Claus verliess uns Richtung Heimat, der Rest fuhr weiter gen München. In Garmisch an der Hauptstrasse bestellten wir uns gegen 14:15 Uhr eine Kleinigkeit zu Essen. Dabei waren 3 Portionen Spareribs, die wir trotz guten Hungers nicht vernichten konnten. Um 16:30 Uhr kamen wir nach 355km in München im Hotel Uhland an. Dieses nicht allzu grosse Hotel (Garni) würde ich als Tip in München bezeichnen, denn es liegt direkt an der Wiesen, hat eine Garage für Motorräder und schöne Zimmer. Der Preis (Wochenende und keine Saison) und der Service waren wirklich in Ordnung. Nach dem Frischmachen folgte das übliche Zeremoniell: Augustiner-Biergarten, Weisses Bräuhaus, Hofbräuhaus, Sendlinger Tor... Die ganze Tour konnte man bequem zu Fuss machen Abfahrt um 10:30, in München noch Tanken, und bei leichtem Regen ab nach Hause. Tanken und Essen in Ellwangen um 13 Uhr, weiter im Trockenen bis Rossdorf (424km), wo wir bei Bernd noch einen Kaffe trinken.

5 Alpen - Tour (ohne Dolomiten) Juli 2002 Seite 5 Rainer Schug 10/02

6 Alpen - Tour (ohne Dolomiten) Juli 2002 Seite 6 Die 2002 gefahrenen Pässe...ungefähr in dieser Reihenfolge; Pass Höhe in m Gefahrene Gesamtkilometer: 2054