Normandie Atlantische Brise & Normannische Spezialitäten

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1 1 Normandie Atlantische Brise & Normannische Spezialitäten mit dieser Überschrift warb der Landesverband des Brandenburgischen Seniorenverbandes seine Auslandsreise Und wir wurden nicht enttäuscht. Wie immer hatte der Reiseausschuss traditionell als Reiseveranstalter TaBu Reisen ausgewählt. Mit zwei Fahrern (Bernd und Maik) fuhren wir am 17. Mai pünktlich in Strausberg los. Nachdem die letzten Teilnehmer zugestiegen waren ging es bei bestem Wetter quer durch Deutschland und Belgien zu unserem 1. Etappenziel Valenciennes an der Belgisch-Französischen Grenze. Nach jeweils zwei bis drei Stunden Fahrt gab es eine Pause. Am nächsten Tag, dem 18. Mai nahmen wir nach einem reichhaltigem Frühstück die 2. Etappe in Richting Lisieux in Angriff. In Rouen gab es einen Zwischenstopp für einen ca. zweistündigen geführten Rundgang durch die Altstadt. Neben einer Reihe schöner Fachwerkhäuser bekamen wir auch einige Sehenswürdigkeiten zu sehen wie zum Beispiel den noch erhaltenen Pestfriedhof aus dem Jahre 1348, die Basilika, die Kathedrale Notre Dame, die wir auch besichtigten, und die große Astronomische Uhr aus dem 14. Jahrhundert. Der Rundgang endete am alten Marktplatz. Hier wurde am 30. Mai 1431 Jeanne d arc, in Deutschland als die Jungfrau von Orleans bekannt, auf Befehl des englischen Königs auf einem Scheiterhaufen verbrannt. Später wurde das Urteil revidiert. Heute steht an dieser Stelle eine Stele mit einem großen Kreuz. Dann ging es weiter nach Liseux ins Hotel Mercure. Von hier aus starteten wir an den nächsten Tagen unsere Tagestouren. Am 19. Mai besuchten wir das Fischerdorf Honfleur. Hier machten wir einen Rundgang durch die Altstadt und landeten letztlich am alten Hafen der mit alten Fachwerkhäusern umsäumt ist. Dann ging es weiter zum mondänen Seebad Deauville. Auf der Rückfahrt zum Hotel gab es noch eine Besichtigung einer Calvados Brennerei, in der der französische Apfelbrand hergestellt wird. So ganz nebenbei wird hier auch der Cidre, ein Apfelwein, gekeltert. Den Abschluss des Tages bildete der Besuch einer Käserei in der Camembert in Handarbeit hergestellt wird. Hier erfolgt alles aus einer Hand Aufzucht der Kälber, Weiden der Kühe, zweimal täglich Melken, Herstellung verschiedener Sorten Edamer Käse und schließlich auch die Vermarktung. Am 20. Mai ging es zur Austernküste bei Cancale und zur Felseninsel Mont St. Michel. Doch zunächst machten wir einen Abstecher zum einzigen Gezeitenkraftwerk in Frankreich. An dieser Stelle beträgt der Gezeitenunterschied 13 Meter.

2 2 Dann ging es über St. Malo, der ehemaligen Piratenstadt nach Cancale. In St. Malo sind heute noch zwei Piratenschiffe zu besichtigen. In Cancale bummelten die Hafenstraße entlang. Am Ende befinden sich die Verkaufsstände der frisch geernteten Austern. Natürlich haben wir einige unter Anleitung geöffnet und geschlürft. In der Ferne sieht man die Zuchtanlagen für die Austern. Danach fuhren wir zur Insel Mont St. Michel. Das ist eine ca. 50 Meter hohe Felsnadel, auf der sich ein altes noch heute von Mönchen bewohntes Benediktinerkloster befindet. Die gesamte Erhöhung ist bebaut, eine richtige kleine Stadt. Auf der Spitze befindet sich die Klosterkirche 1979 wurde das Areal in die Liste des Weltkulturerbes aufgenommen. Heute ist es eine Touristenattraktion mit Hotels, Restaurants und Souvenirläden. Der 3. Tag in der Normandie, also der 21. Mai, hatte es wieder in sich. Wir besuchten zunächst in Caen die Männerabtei und hier lediglich die Abteikirche Im ehemaligen Palast des Herzogs ist heute das Hotel de Ville, also das Rathaus, von Caen untergebracht.. Die Kirche wurde1077 geweiht und wurde nur von den Mönchen für ihre Gottesdienste genutzt. Dann fuhren wir zur Burg von Caen, von der man einen wunderbaren Blick auf die Stadt hat. wurde die romanische Kathedrale geweiht. Aber so richtig fertig wurde sie erst im 19. Jahrhundert. Bewundernswert sind die Steinmetzarbeiten, sowohl der Reliefs als auch der Figuren. Sehenswert der Hochaltar und das Chorgestühl. Das nächste Ziel war Arromanches. Hier landeten am 6. Juni 1944 die Alliierten und errichteten die zweite Front. In einer Führung durch das Museum wurden wir ausführlich mit Einzelheiten dieser Operation vertraut gemacht. Unter anderen auch, Weiter ging es nach Bayeux. Hier besichtigten wir den Wandteppich von Bayeux, ein einmaliges Kunstwerk und historisches Dokument. Der Wandteppich ist eine 76 Meter lange Stickerei auf Leinwand und stellt den Feldzug Wilhelm des Eroberers, Herzog der Normandie und König von England nach England dar. Er entstand im 11. Jahrhundert. Wir hatten noch etwas Zeit bis zur Weiterfahrt und nutzten diese um die in der Nähe stehende Kathedrale Notre aufzusuchen. 1077

3 3 dass ein mobiler Hafen aus Pontons hier gebaut wurde. Reste dieses Hafens sind heute noch in der Ferne zu sehen. Dann besichtigten wir noch eine Küstenbatterie, die letzte, die noch einigermaßen erhalten blieb. Der Atlantikwall mit all seinen Geschützstellungen, Befestigungen und Betonbauten hat nichts genutzt, er wurde am 6. Juni 1944 überrollt. Letzte Station an der Landungsküste war der Besuch des amerikanischen Heldenfriedhofes. Die präzise ausgerichteten Grabsteine bestehen aus Lasa-Marmor. Am Ende der Gräberfelder steht das Ehrenmal. Die sieben Meter hohe Statue blickt auf die Grabsteine. Tief bewegt von dem gesehenen begaben wir uns zum Bus zur Fahrt in das Hotel. Der letzte Tag in der Normandie, er 22. Mai, diente der Entspannung Auf dem Programm standen die Alabasterküste bei Eretat und der Besuch des Palais Bénédictine in Fecamp. Außerhalb des Programms haben wir noch Le Havre besichtigt. Um nach Le Havre zu kommen muss man Europas größte Schrägseilbrücke, die Pont de Normandie, passieren. Sie wurde 1988 bis 1994 erbaut. Die Länge beträgt insgesamt Meter. Der Abstand zwischen den beiden Pfeilern beträgt 856 Meter. Ein imposantes Bauwerk. Danach fuhren wir zum Containerhafen, er ist einer der größten in Frankreich. Am Ölhafen vorbei ging es in die Innenstadt. Im Krieg wurde Le Havre im Rahmen des Atlantikwalls zu einer schweren Festung ausgebaut wurde die Innenstadt fast vollständig vernichtetet. Nach dem Krieg wurde sie nach Plänen des Architektenbüros Auguste Perret von 1945 bis 1954 wieder aufgebaut. Er entwarf lange Straßenachsen und breite Boulevards, gesäumt von Häusern in getönten Beton im Stile der 50er Jahre. Die Innenstadt erinnert an die

4 4 Berliner Karl-Marx-Allee. Von der UNESCO wurde der Stadtkern als einziges Stadtensemble des 20. Jahrhunderts 2005 in die Liste des Weltkulturerbes aufgenommen. Das Kulturzentrum in der Stadtmitte erinnert an dienen abgeschnittenen Vulkankegel. Dann verließen wir Le Havre in Richtung Etrat. Das Seebad Etrat ist bekannt durch seine Felsklippen mit ihren spektakulären Felsformartionen. Aber zunächst sahen wir uns den Ort etwas an. Herausragend die Markthalle in einer historischen Holzkonstruktion. Es gibt engen Straßen und Gassen mit vielen alten Fachwerkhäusern Das westliche Felsengebilde das Porte de Aval erinnert an einen Elefantenrüssel, auf der westlichen Klippe steht eine kleine Kapelle. Wir wanderten nochmal die Strandpromenade entlang und amüsierten uns über die dreisten Möwen, die hingehaltenes Futter im Fluge aus der Hand rissen. Dann ging es weiter nach Fécamp. Einziges Ziel war das Palais Bénédictine. Der Palast wurde im 19. Jahrhundert errichtet und ist heute ein Kunstmuseum. Beim Rundgang durch die einzelnen Räume konnten wir uns von der Vielfalt der Kunstsammlung und die Architektur der einzelnen Räume überzeugen. Letzte Station des Rundganges war die Brennerei in dem der Kräuterlikör DOM Bénédictine

5 5 hergestellt wird. 27 Kräuter- und Gewürzauszüge sind darin enthalten. Sein Alkoholgehalt beträgt 40 %. Interessant, wie die einzelnen Bestandteile auf verschiedene Art und Weise präsentiert werden und wie viel unterschiedliche Flaschenformen bisher verwendet wurden. Am 23. Mai hieß es Abschied nehmen von der Normandie und dem Hotel. Eine lehrreiche Reise geht zu Ende. Aber bevor wir das 1. Etappenziel erreichen, steuerten wir Amiens an. Ziel waren die Hotillonnages, die schwimmenden Gärten. Das ist ein Gebiet mit einer Größe von 300 Hektar. Während einer einstündigen Kahnfahrt fuhren wir entlang der Gärten, die einfallsreich und geschmackvoll gestaltet waren. Wir fühlten uns wie im Spreewald. Durch den sonnigen Tag kam die Blumenpracht so richtig zur Geltung. Ein schöner Abschluss. Dann ging es unserem 1. Etappenziel, Brüssel, entgegen. Auch hier bestand die Möglichkeit für einen kleinen Bummel zum Marktplatz mit dem Rathaus. Das Hotel Holiday Inn, in dem wir übernachteten, befand sich gleich neben dem Stadion. Ganz in der Nähe befand sich das Atomium, das Wahrzeichen von Brüssel. So eine Gelegenheit konnte man sich entgehen lassen und deshalb machten Interessierte, vor allem die Fotografen, sich auf em Weg dorthin. Einige technischen Daten: Nachbildung einer Eisenkristallstruktur in 165 milliardenfacher Vergrößerung bestehend aus neun Kugeln mit einem Durchmesser von 16 Meter. Die Kugeln sind durch 23 Meter langen begehbaren Röhren verbunden. In der obersten Kugel befindet sich ein Restaurant. Die Gesamthöhe beträgt 102 Meter. Entstanden ist das Bauwerk anlässlich der in Brüssel 1958 stattgefundenen Weltausstellung Expo 58. Nachts sind die Kugeln beleuchtet. (siehe kleines Bild) Am nächsten Morgen, dem 24. Mai ging es dann in Richtung Heimat. Wir fuhren los bei herrlichem Sonnenschein. Je näher wir uns Deutschland näherten, desto mehr trübte es sich ein. Kurz nach passieren der Grenze zum Land Brandenburg begann es zu regnen. Petrus hatte aber ein Einsehen mit uns. Als wir nach Strausberg kamen hörte der Regen auf und wir kamen trockenen Fußes zu Hause an.