ZVEH 10/2000 E LEKTRO- UND G EBÄUDETECHNIK ORGAN DES. BETRIEB Die Familie als Steuer-Oase. DATENTECHNIK Datenübertragung über Mittelspannungsnetze

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1 E LEKTRO- UND G EBÄUDETECHNIK FÜR H ANDWERK UND I NDUSTRIE 12,- DM 10/ der elektromeister + deutsches elektrohandwerk FACHBETRIEB FÜ R GEBÄUDETECHNIK LON für Elektrofachleute Per Mausklick zum»fachbetrieb für Gebäudetechnik«Kooperationsformen für den»fachbetrieb für Gebäudetechnik«ORGAN DES ZVEH DATENTECHNIK Datenübertragung über Mittelspannungsnetze PRÜFTECHNIK Prüfen ortsveränderlicher elektrischer Geräte Kennwerte für den Ableitstrom BETRIEB Die Familie als Steuer-Oase

2 EDITORIAL Gemeinsam sind wir stärker Tilman von Meyeren, Redakteur Wie kann der moderne Elektrohandwerksbetrieb heute überleben? Es reicht nicht mehr zu fragen,»was kann ich?«oder»was interessiert mich?«und dann zu versuchen, in den Lieblingsgebieten Aufträge zu bekommen. Der kleine oder mittlere Elektrohandwerksbetrieb muss sich punktgenau am Markt orientieren, um auch in Zukunft erfolgreich zu sein. Wichtig dabei ist, mögliche Geschäftsfelder richtig zu wählen. Ein Spagat ist notwendig einerseits nichts Erfolg versprechendes weglassen, andererseits nicht in zu vielen Gebieten tätig werden und sich verzetteln.»saubere Geschäftsfeldstrategien definieren«heißt das im Marketing- Jargon, und zwar nicht nur am eigenen vorhandenen Leistungsspektrum ausgerichtet, sondern an den Märkten und deren Bedürfnissen. Aktuelles Beispiel zu dieser Problematik im Elektrohandwerk ist der Bereich Gebäudetechnik und in diesem Zusammenhang der»fachbetrieb für Gebäudetechnik«. Die Technik in Gebäuden stellt sich zunehmend als vernetztes System verschiedenster Bereiche von Energietechnik über Klimatechnik bis zur Umwelttechnik dar (siehe auch Strategiehandbuch Gebäudetechnik des ZVEH, Seite 9). Dadurch steigen die Anforderungen klar, dass der durchschnittliche Elektromeister mit einer Handvoll Gesellen und dem einen oder anderen Auszubildenden nicht alle Bereiche optimal abdecken kann. Immer deutlicher verlangt der Kunde jedoch auch Dienstleistungen anderer Gewerke aus derselben Hand, die elektrische Anlagen montiert. Der Markt verlangt zumindest nach außen hin ein breites Themenspektrum des Elektrohandwerkers und nicht so sehr die Spezialisierung auf Kernbereiche. Die Lösung des Dilemmas heißt Kooperation Zusammenarbeit mit anderen Gewerken. Und der»fachbetrieb für Gebäudetechnik«schafft für den Elektromeister die Voraussetzungen, dabei das Heft in der Hand zu behalten. Lesen Sie dazu den Beitrag»Kooperationsformen für den Fachbetrieb für Gebäudetechnik«in diesem Heft ab Seite 30). Nutzen Sie Kooperationsmöglichkeiten, denn es gilt:»gemeinsam sind wir stärker«. Ihr de 10/2000 3

3 FACHBETRIEB FUR GEBÄUDETECHNIK 26 Multimediales Selbstlernmedium für den Einstieg in die Gebäudetechnik 30 Kooperation als Schlüssel zum Erfolg Organ des Zentralverbandes der Deutschen Elektrohandwerke ZVEH und der Landesinnungsverbände Baden-Württemberg, Bayern, Berlin, Hamburg, Hessen, Mecklenburg-Vorpommern, Niedersachsen/Bremen, Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz, Schleswig-Holstein, Saarland, Sachsen, Sachsen-Anhalt, Thüringen. der elektromeister + deutsches elektrohandwerk = de 75. JAHRGANG 10/2000 EDITORIAL Gemeinsam sind wir stärker NOTIZEN de-aktuell Pro & Contra: Leserdiskussionen zum Thema»Mehr Erfolg mit Standardinstallation« PRAXISPROBLEME Anschluss von Unterwasserscheinwerfern Schutzmaßnahmen Dürfen Kabel und Leitungen in Kanälen aus Holz verlegt werden? Muss ein Hausanschlusskasten»geerdet«werden? Not-Aus-Einrichtungen in Labors Titelbild: GMC Instruments FACHBETRIEB FUR GEB Ä UDETECHNIK LON für Elektrofachleute (2) Per Mausklick zum Fachbetrieb für Gebäudetechnik (1)..26 Kooperationsformen für den»fachbetrieb für Gebäudetechnik«...30 EIB mit Lichtwellenleiter für große Distanzen de 10/2000

4 ENERGIETECHNIK LASTMANAGEMENT An Ende spannend Der EIBA-Preisträger, der aufder light + building gekürt wurde, stellt sich vor MESSEN PRÜFEN AUTOMATISIEREN MESSTECHNIK Ein Überblick über die Messtechnik-Neuheiten PRÜFEN Prüfen ortsveränderlicher elektrischer Geräte Kennzahlen für den Ableitstrom (2) DATENTECHNIK TELEKOMMUNIKATION ÜBERTRAGUNGSTECHNIK Datenübertragung über Mittelspannungsnetze HAUSGERÄTE HANDEL KLEINGERÄTE Tefal und Rowenta: Getrennter Markenauftritt, gemeinsame Arbeitskultur Im Magazin lesen Sie einen Bericht über den Besuch der de-erfa-gruppe der Elektromeisterinnen bei der Firma Mennekes und ein Interview zur Übernahme von Isopad durch Raychem HTS WERKSTATT BETRIEB MARKETING STEUERSTRATEGIE Die Familie als Steuer-Oase de-magazin FRAUEN IM HANDWERK Zu Gast bei Mennekes AUS DEN UNTERNEHMEN Raychem HTS übernimmt die Isopad GmbH SERVICE REGELN DER TECHNIK Erläuterungen zu Neuen Normen und Vorschriften Neue Produkte Fachliteratur INTERNETPRAXIS Insolvenzverfahren Rechtsbestimmungen, Gerichte und Foren Termine Impressum /Vorschau Inserentenverzeichnis Am Ende spannend: Energiemanagement der Südzucker AG in Regensburg Leitfaden zur passenden Weiterbildung 1 FASZINATION ZUKUNFT Genetische Programme schnell und intelligent 2 Moderne Lehrmittel für Elektromechanik, Mechatronik und SPS-Technik 2 GRUNDLAGEN Induktivität (12) 3 SOLL & HABEN Controlling (2) 5 INSTALLATION Prüfung ortsveränderlicher Betriebsmittel (3) 7 PRAXIS IM VISIER CAD-Programm für mechanisches Konstruieren (1) 9 SPASS AN MATHE Logarithmus (1) 11 de 10/2000 5

5 NOTIZEN Fachmessen 2000 Dach + Wand, Nürnberg, ELTEC, München, Elektrotechnik/ TechnoCom, Dortmund, Nord-Elektro, Hamburg, efa, Leipzig, MTQ, Dortmund 8. Fachmesse für Qualitätssicherung »e/home«Kongressmesse in Berlin Unter dem Motto»Intelligentes Heim«findet vom 9. bis in Berlin die Kongressmesse e/home statt. Zentrale Themen der Veranstaltung sind technische Trends im Bereich von Home Networks. Im zweitägigen Kongressteil werden die Bereiche Technik, Marktanalysen, Dienstleistungen sowie Endgeräte behandelt. Das in die e/home integrierte Praxisforum richtet sich an die»mittler«zwischen Industrie und Verbraucher. Die Kongressmesse wird auch teilweise im Internet zu verfolgen sein. LIV unterstützen»schulen ans Netz«In Ergänzung der Angebote von Internet Providern wie AOL haben die Elektrohandwerke in Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen den öffentlichen Institutionen ihre Unterstützung angeboten, in diesen Bundesländern die Schulen ans Netz zu bringen. Der Geschäftsführer des LIV Sachsen, Detlef Köhler, dazu:»die fundierte Ausbildung der Fachbetriebe sichert, dass alle Normen und Sicherheitsstandards eingehalten werden.«. VDE bemüht sich um Nachwuchsförderung Der Tätigkeitsbericht 99 des VDE Verband der Elektrotechnik Elektronik Informationstechnik ist erschienen. Er berichtet u.a. über die Nachwuchsförderung, einen traditionellen Schwerpunkt der Verbandsarbeit, sowie über die Vorbereitungen des 1. Weltkongresses für Mikrotechnologien, der vom 25. bis während der Expo in Hannover stattfindet. Anforderung des Berichts unter: Fax (069) oder service@vde.com. Fachtagung Optische und elektronische Verbindungstechnik Die VDE/VDI-Gesellschaft für Mikroelektronik, Mikro- und Feinwerktechnik veranstaltet am in München die 9. Fachtagung über optische und elektronische Verbindungstechnik. Das Themenspektrum reicht von Empfehlungen zu Gebäudeverkabelungen und Messmethoden über Weitverkehrsnetze mit Terabitraten bis hin zu Vertikalresonator-Laserdioden. Infos unter Tel. (069) Datenübertragung per Satellit Das Satellitensystem Astra bietet die Möglichkeit, mittels einer offenen technischen Plattform europaweit Daten via Satellit direkt an PCs in Unternehmen und Privathaushalten zu übertragen. Der Vorteil des»astra-net«liegt in den hohen Übertragungsgeschwindigkeiten von bis zu 6,5 Mbit/s an PCs oder sogar 38 Mbit/s an professionelle Server. Auskünfte unter bzw. über die Partnerbetriebe der Arbeitsgemeinschaft Satellitenempfang (AG Sat). dieser Zusammenarbeit ist eine Softwarelösung für das Energiebilanzmanagement auf der Grundlage der Verbändevereinbarung II. Messebesucher incognito Die optimas GmbH, Stuttgart, hat eine neue Dienstleistung für Messeaussteller entwickelt. Auf Wunsch besuchen Partner des Unternehmens unerkannt die Zitiert:»Es gibt nichts gefährlicheres, als Mittelmaß zu sein, im Markt mitzuschwimmen. Vom Mittelmaß zum Aus ist es oft nur ein ganz kleiner Schritt.«Alexander Christiany, Unternehmensberater Stände von Ausstellern. Dort ermitteln sie, ob die Standgestaltung und die Produktpräsentation den Zielen der ausstellenden Unternehmen entspricht. Die gewonnenen Erkenntnisse können die Aussteller für die Vorbereitung der nächsten Messen nutzen. Die optimas-partner schulen das Standpersonal auch unmittelbar vor Ort, so dass die Möglichkeiten an den verbleibenden Messetagen optimal genutzt werden können. Softwarelösungen für den Energiemarkt WEBWEGWEISER Der Siemens-Bereich Energieübertragung und -verteilung (EV) und das Beratungs- und Softwarehaus FrankenData, Erlangen, haben eine Kooperation vereinbart. Die Zusammenarbeit umfasst die Entwicklung und Vermarktung von Applikationen sowie das gemeinsame Vermarkten von Dienstleistungen für deregulierte Energiemärkte. Ein erstes Ergebnis Weitere Infos zu den Themen: lightatwork. Ein Service von»de«( 6 de 10/2000

6 NOTIZEN Erfolgreicher Start: Dualer Studiengang Elektrotechnik Seit letztem Herbst bietet die bfe Oldenburg in Kooperation mit der Privaten Fachhochschule für Wirtschaft und Technik Vechta/Diepholz sehr erfolgreich den Dualen Diplomstudiengang Elektrotechnik an. In dieser neu konzipierten 8-semestrigen Ausbildung wechseln sich die Arbeit im Betrieb und der Besuch der Hochschule miteinander ab. Damit ist sowohl der Bezug zur Realität garantiert und andererseits ein aktueller theoretischer Wissensstand gewährleistet. Jedes Semester gliedert sich in eine 10-wöchige Studienphase und einen 12-wöchigen Praxisblock, den die Studenten in ihrem Betrieb absolvieren. Nach 4 Semestern findet die Diplomvorprüfung statt. Im 5. Semester legen Studenten ohne abgeschlossene Erstausbildung ihre Gesellen- bzw. Facharbeiterprüfung ab. Im 8. Semester schreiben sie im Betrieb ihre Diplomarbeit. (»de«berichtete bereits ausführlich im»gig«heft 9, S. 1 f.) Mehr über die Erfahrungen mit diesem neuartigen Studium im nebenstehenden Interview. Metallnotierungen Datum Kupfer DEL-Notierungen Blei in Kabeln Nachgefragt Parallel studieren und arbeiten ist machbar Über die Erfahrungen mit dem bundesweit einmaligen dualen Studiengang Elektrotechnik (siehe nebenstehende Meldung) sprachen wir mit Wolf-Dieter Fuhrmann, stellv. Direktor der bfe Oldenburg.»de«: Herr Fuhrmann, wie sind die ersten Erfahrungen mit diesem neuartigen Studium? Durchweg positiv. Im letzten Herbst haben 16 Studenten begonnen und für das neue Semester haben sich bereits 20 Studierende eingeschriebnen, aus allen Regionen der Bundesrepublik, darunter übrigens auch Frauen.»de«: Man kann zwar ohne Abitur studieren, aber gewisse Voraussetzungen müssen doch gegeben sein. Welche? Voraussetzungen können sein: die Hochschulreife oder die Fachhochschulreife oder ein als gleichwertig anerkannter Abschluss wie die Meisterprüfung. Selbstverständlich werden gute Leistungen in Mathematik, Physik und Englisch vorausgesetzt.»de«: Und welche Berufschancen haben die Absolventen? Da sie ja die Ausbildung parallel zu ihrer Arbeit im Betrieb absolvieren, gehen die meisten nahtlos und optimal qualifiziert in ihren Betrieb zurück. Mit dem Diplom in der Tasche können sie anspruchsvollere Tätigkeiten übernehmen, haben größeren beruflichen und finanziellen Erfolg. Auch der Arbeitgeber kann nun unmittelbar die Früchte der Ausbildung ernten, die ihn ja auch allerhand kostet, weil der Student ca. 20 Wochen im Jahr fernbleibt.»de«: Größter Vorteil ist sicherlich die Praxisnähe. Auf jeden Fall. Alle Dozenten haben Praxiserfahrung. Die Studenten suchen die Nähe zum Kunden und orientieren sich stark am Produkt. (RS) Lösung:»de-Preisfrage des Monats«April Die Lösung lautet (siehe Bild): 337 Gewonnen hat das Fachbuch»Meßpraxis Schutzmaßnahmen VDE 0100«aus dem Pflaum Verlag, München, : Albrecht Fakler, Bad Wilsbad Herzlichen Glückwunsch! Übrigens: Die»de-Preisfrage des Monats«Mai finden Sie in»de«9/2000 im»gig gelernt ist gelernt«auf S. 6 und im Internet unter: In letzter Minute In Form einer»road-show«informieren die Firmen Merten und Ritto unter dem Motto»Systemlösungen für das neue Jahrtausend«gemeinsam über Produkte und Anwendungsmöglichkeiten aus verschiedenen Bereichen der Gebäudetechnik. Die fünf im süddeutschen Raum geplanten Termine können unter im Internet abgerufen werden. Vom 3. bis 7. Juli 2000 veranstaltet der VDE Düsseldorf, gemeinsam mit der Siemens Building Technologies und der Landis & Staefa Division in Stuttgart einen Wochenkurs»Gebäudeautomation komplett«. Weitere Informationen unter Tel. (0211) , Fax:-154 oder Mit Wirkung vom 31. März hat die britische Chloride Group PLC das Siemens- Tochterunternehmen Masterguard übernommen. Masterguard war im Zuge der Siemens-Neuordnung am gegründet worden und fertigt und vertreibt Produkte, Systeme und Service für unterbrechungsfreie Stromversorgungen (USV). Dieser Tage präsentierte Osram einen neuen Service, ein»virtuelles Lichthaus«, das per Mausklick im Internet unter work. zu besuchen ist. Mehr darüber in einem unserer nächsten Hefte. de 10/2000 7

7 Pro & Contra: Leserdiskussion Zum Thema:»Mehr Erfolg mit Standardinstallation?«(in»de«7/00, S. 7 f.) Drei gegenläufige Tendenzen oder Mehr-Mut-Installation Hans Burr, Geschäftsführer der Trenta Technologie Augsburg, schickte uns eine umfangreiche Stellungnahme zum Thema, die wir wegen der interessanten Thesen nachfolgend ungekürzt veröffentlichen:»...vorab gestatten Sie mir, dass ich den Begriff Mehrwertinstallation durch den Begriff Mehr-Mut-Installation ersetze. Als junger und (noch) kleiner Hersteller auf dem Markt der Elektroinstallation bemerken wir von»trenta Technologie«drei vollkommen gegenläufige Tendenzen. 1.) Der Kunde: Abgesehen von vielen Bauträgern, welche mit Minimalst-Ausstattung den Elektriker immer weiter in Richtung Verdienstlosigkeit treiben, reagieren die Endkunden genau so wie es in allen anderen Branchen der Fall ist: Der Verbraucher ist offen für Luxus und Individualität. Ein guter Verkäufer achtet auf die individuellen Bedürfnisse. Der Preis des Produktes ordnet sich in aller Regel der Lust am Produkt unter. In wie vielen Wohnungen und Häusern ist auf teuren Fliesen oder neben teuren Schränken ein Standardschalter montiert. Richtig, er tut s ja, aber mehr auch nicht. Ein VW Käfer hat es auch getan, aber heute eben nicht mehr. Noch niemals, in keiner Generation, wurde im Verhältnis zum Einkommen so günstig installiert wie heute. Andererseits gaben die Kunden im Verhältnis zum Einkommen noch niemals so viel Geld für noch mehr Wohnraum und dessen Ausstattung mit exklusiven Gimmicks aus. Ein Handtuchhalter für 150 DM ist Normalität, die Duschkabine für 800 DM genauso wie teuerste Möbel und Kochtöpfe. Diese Reihe könnte ich beliebig fortsetzen schauen Sie sich doch nur in Ihrem Haushalt um. Ganz perfekt fordern die Lust am Neuen die Autoindustrie, Mode- und Möbelindustrie. Glauben Sie nur nicht, dass wir Konsumenten diese Entwicklung ins Rollen gebracht haben. Nein, wir lassen sie zu und genießen den neuen Trend auch dann, wenn das Neue deutlich teurer ist als geplant. Stand früher der reine Nutzen und die lange Lebensdauer im Vordergrund, so sind es heute die Optik und das Haben, verbunden mit einer im Unterbewusstsein je nach Produkt verwurzelten Lebensdauer. Bei einem Auto ist die diesbezügliche Erwartungshaltung deutlich geringer als bei einer Waschmaschine und dies, obwohl das Auto ein Mehrfaches kostet. Darüber hinaus wird das Auto gewartet und gepflegt. Es wird laufend in dieses Vorzeigeobjekt investiert. Die Identifikation macht den Unterschied. Waschmaschinen sind immobil und somit emotionslos. Ein Auto ist mobil und somit für den Besitzer voll persönlicher Identität. Ein Lichtschalter bringt in vielen Haushalten einen deutlich höheren Nutzen als ein Auto, und doch ist die Kundenaufmerksamkeit nicht vorhanden. Der Kunde ist nicht stolz auf das Produkt Schalter und Steckdose. 2.) Der Hersteller: Sicher gibt es uns ein gutes Gefühl, nach 20 Jahren immer noch ein funktionierendes Produkt zu haben. Nicht schön, aber funktionell. Nur, was haben wir alle davon? Die Kunden haben Freude durch Gewohnheit ersetzt. Dankbarkeit kommt nicht auf. Ignoranz ist das Ergebnis. Dem Hersteller bleibt das»gute Gefühl«des faden Geschmacks, das sich durchaus eignet, damit in die Werbung zu gehen. (Wenn es denn so sein muss.) Dem Elektriker bleibt ein freundliches»grüß Gott«, weil man den Vater ja noch kennt. Also abwarten, bis die Kinder bauen und dann aber ran mit der dauerhaften Standardinstallation für die nächsten 20 Jahre oder mehr. Andere Farben müssen her! Versuch fehlgeschlagen! Komisch, Küchen, Böden, Vorhänge usw. wurden farbiger, jetzt ist der Trend bei Böden wieder hell. Dafür bekommen aber die Sofas Farben. Andere als vor fünf Jahren, kräftigere, nicht gemustert, sondern uni. Und die Schalter? Die bleiben weiß nein reinweiß sind sie geworden, was für eine Evolution! Gehen wir nochmals gedanklich in die Waschküche. Der Waschmaschinenhersteller drückt seinen Fortschritt in einer weicheren Form und neuen Farben aus. Wird deshalb die Waschmaschine zu einem Artikel, der beachtet wird, auf den man jahrelang stolz ist? Für den Hersteller des Produktes ist das Erzeugte der Nabel der Welt. Für den Kunden nicht, bzw. nur dann, wenn er es zeigen, mit sich herumtragen kann, wenn er einen dauernden Kontakt mit dem Produkt hat, wenn sich eine Beziehung aufbaut. Die Frage war: Mehr Erfolg mit Standardinstallation?»Standardinstallation«oder»Mehrwertinstallation«? Diese Frage wird in Fachkreisen sowohl unter den Schalterherstellern als auch im Elektrohandwerk immer wieder diskutiert. Einerseits kann mit der Installation hochwertiger Produkte der Deckungsbeitrag pro Auftrag gesteigert werden. Andererseits ist nicht zu übersehen, dass mehr als 2/3 des Umsatzes mit Standardschaltern erzielt werden. Wir fragten zwei Branchenkenner PRO: Karl Langer (Vedder) CONTRA: Ralph Bertelt (Gira) nach ihrer Meinung, die wir in Heft 7/00 abgedruckt haben. 8 de 10/2000

8 Fortsetzung: Pro & Contra Leserdiskussion zum Thema»Standardinstallation«Jede Wette, die Fernbedienung für den Fernseher wird schneller ersetzt als eine defekte Steckdose. Es sei denn, es ist die Steckdose, an welche der Fernseher angeschlossen ist. Sehen wir uns die Entwicklung beim Telefon einmal genauer an, diese ist das Paradebeispiel dafür, wie aus einem»stummen ungeliebten Diener«ein Produkt mit höchster Akzeptanz wurde. Vor ca. 10 Jahren hat niemand bzw. nur sehr wenige irgendein Gefühl für das immobile Telefon gehabt. Heute, durch die gewonnene Mobilität hat sich weltweit ein Lifestyle-Produkt par excellence ergeben. Stolz präsentieren Alt und Jung ihr Handy. Ein Multi-Milliarden-Markt hat sich durch Lust am Mobilen etabliert. In diese Richtung müssen wir alle denken! Der Markt, der entstehen wird, ist beinahe endlos, ist doch das Licht mit den ganzen möglichen Applikationen mit das Wichtigste in unserem täglichen Leben. 3.) Der Elektrobetrieb: Die Ausbildung ist teuer und schwierig. Lehre Meisterprüfung wappnen für die Zukunft. Schlitze brechen, Kabel legen, damit wird das Geld gemacht. Denn diese Arbeit benötigt Zeit, und Zeit ist Geld. Dosen setzen, Schalter und Steckdosen verklemmen uff, geschafft. Ach so, was für Schalter wollen Sie? Weiße, denn die hat Mutter auch schon gehabt. Es gibt billige, einfache oder teurere, aufwendigere. Ist egal, nehmen wir die billigeren. Zugegeben, ich überzeichne hier ganz bewusst. Ich weiß aber, dass es so abläuft. Viele Elektriker haben Ihre Firma im Griff. Sie strengen sich an, denn Materialgewinn ist für sie kein Fremdwort. Sie wissen, dass sie mit der Mehr-Mut-Installation teurere Geräte verkaufen und in derselben Zeit deutlich mehr Gewinn machen können. Genau das unterscheidet sie von den Kollegen, welche im letzten Jahr aufgeben mussten. Aber was soll man machen, die Kunden wollen eben nur die einfachen Schalter. Also bestellt man wiederum die Standardinstallation, der Hersteller passt sich an und der Kunde sieht weiterhin Weiß im gewohnten Design. Ist auch besser so, denn Schalter müssen mindestens 20 Jahre den wechselnden Geschmack der Kunden aushalten. Die Kunden ignorieren Lichtschalter und Steckdosen. Sie gehören halt eben dazu und haben zu funktionieren. Aus, basta! Ich werde weder den Herstellern noch den Elektrikern in dieser Stellungnahme nach dem Mund reden, wie es viele tun, nein, ich möchte provozieren, ich möchte Sie, den Elektriker, und uns die Hersteller, wachrütteln! Glauben Sie mir, ich weiß, wovon ich schreibe, obwohl, nein gerade weil die»trenta Technologie«erst seit einem starken Jahr ihre Produkte vertreibt. Ich komme aus einer ganz anderen Branche, die überhaupt nichts mit Elektrik zu tun hatte. Vor drei bis vier Jahren haben mich Lichtschalter etc. so sehr interessiert wie ein Fahrrad in China. Jetzt lebe ich von Lichtschaltern etc. Meine Aufmerksamkeit hat sich verändert und genau hier gilt es anzusetzen. Die meisten Elektriker legen den Schwerpunkt ihrer Tätigkeit, also die Energie auf die Verkabelung. Diese ist extrem wichtig, denn davon hängt alles ab. Nur, welcher Kunde ist stolz auf die Unterputzinstallation? Welcher Autokäufer identifiziert sich stolz und freudig mit der Nockenwelle? Ohne geht in beiden Fällen nichts! Und doch sind sie für uns einfach da, ohne Emotion, ohne Stolz. Die Karosserie macht den Unterschied. Diese lieben wir, diese setzt den Kaufanreiz. Hier überlegen wir oft stundenlang: Welche Farbe passt zu dieser Karosserie? Wohlgemerkt nicht zu uns, sondern zu unserem neuen Auto. Wir identifizieren uns mit dem Produkt total. Haben Sie schon einmal mit einem Autokonstrukteur gesprochen? Für ihn ist es ein Auto, fertig! Für den Verkäufer ist es Kult. Er zelebriert und weckt Emotionen. Sie, die Elektriker, sind hier in der Zwickmühle, von Ihnen fordert man den Spagat, und Sie sind damit logischerweise überfordert. Ein generell neues Handeln ist die Voraussetzung langfristiger Veränderung. Schalter müssen in das Bewusstsein der Kunden kommen, müssen als wesentliches Element des Wohnkomforts erkannt und akzeptiert werden. Flexiblere Systeme, individuell auf die momentanen Lebenssituationen angepasst, lassen den Schalter andocken an die Zukunft. Heute hier und morgen dort angebracht, heute weiß und morgen blau, ein permanenter Begleiter und nicht ständiger, an einer Stelle angebrachter, stummer Diener, das ist moderne Installationstechnik. All diejenigen Produkte, welche bewegt und leicht verändert werden können, sind Produkte, die Lust, Stolz und Begehrtheit vereinen. Obwohl wir von Trenta Technologie auch Handsender anbieten, sind es unsere kabellosen Schalter, welche auf dem Wohnzimmertisch zusätzlich zur Installation liegen. Veränderung ist unsere Natur. Wir alle, Hersteller, Elektriker und Kunden verändern uns ständig. An uns liegt es, dem Schalter einen neuen Stellenwert zu geben. Nicht der Elektriker ist schuld, dass keine Farben und teuren Schalter verkauft werden, auch nicht der Hersteller und schon gar nicht der Kunde. Das Produkt selbst ist zu statisch, zu funktional. Bringen wir Bewegung in den Schalter, und die Aufmerksamkeit auf diesen wesentlichen Bestandteil unseres täglichen Lebens wird steigen. Und sorry, Herr Langer und Herr Bertelt, nur dann wird sich ein gewaltiger neuer Markt auftun mit einer Win-Win Situation für uns alle. Der Kunde wird nicht nur alle zig Jahre kaufen, da er sich mit dem identifiziert, das er bei sich hat. Dem Elektriker wird sich ein gigantischer Markt öffnen, und der Hersteller wird sich ebenfalls freuen.«hans Burr, Geschäftsführer Trenta Technologie, Augsburg Und Ihre Meinung? Ihre Meinungsäußerungen bitte an: Redaktion»de«, Voltastraße 5, Berlin, Fax: (030) de 10/2000

9 Anschluss von Unterwasserscheinwerfern Schutzmaßnahmen DIN VDE (VDE 0100 Teil 702): ; DIN VDE (VDE 0100 Teil 200): ; DIN VDE (VDE 0100 Teil 410): FRAGESTELLUNG In einem öffentlichen Freizeitbad sind UW-Scheinwerfer im Schwimmbecken eingebaut. Das Gehäuse ist aus Metall. Zum Becken hin schließt eine Glasscheibe aus Sicherheitsglas ab, die in einem Metallring gelagert ist. Der Scheinwerfer wird vom Beckenumgang aus gewartet; dieser verläuft im Keller rund um das Schwimmbecken. Wir hatten von der ausführenden Elektrofirma verlangt, dass die Gehäuse einen zusätzlichen Potenzialausgleich erhalten, da z.b. bei einem Drahtbruch oder Defekt am Leuchtmittel Spannung auf das Gehäuse gelangen kann. Die Elektrofirma lehnt dies ab mit dem Hinweis, dass die Scheinwerfer über FI-Schutzschalter 30 ma geschützt sind und die Lampengarnitur im Gehäuse mit dem Schutzleiter (Anschluss 3 x 2.5 mm 2 ) verbunden ist. Können Sie uns mitteilen, ob ein zusätzlicher Potenzialausgleich für die Metallgehäuse erforderlich ist? H. H. in Fa. I., Niedersachsen ANTWORT Starkstromanlagen in überdachten Schwimmbädern (-hallen) und in Schwimmbädern im Freien sind nach DIN VDE 0100 allgemein sowie nach DIN VDE (VDE 0100 Teil 702): zu errichten. Schwimmhallen und Schwimmbäder im Freien sind in Bereiche eingeteilt, für die besondere Anforderungen in o. a. VDE-Bestimmung festgelegt sind. Die eingebauten Unterwasserscheinwerfer sind im Inneren des Beckens, also im Bereich 0, eingebaut. Im Bereich 0 darf nach Abschnitt von DIN VDE für den Schutz gegen direktes und bei indirektem Berühren nur die Schutzmaßnahme»Schutz durch Kleinspannung«(SELV) mit einer Nennspannung von bis zu 12 V AC oder bis zu 30 V DC verwendet werden. Die Spannungsquelle des Schutzkleinspannungskreises muss sich außerhalb der Bereiche 0, 1 und 2 befinden. Die Betriebsmittel im Bereich 0 müssen bezüglich des Wasserschutzes mindestens IP X8 entsprechen. In den zusätzlichen örtlichen Potenzialausgleich sind alle fremden leitfähigen Teile einzubeziehen. Nach DIN VDE : Abschnitt ist ein»fremdes leitfähiges Teil«ein leitfähiges Teil, das nicht zur elektrischen Anlage gehört. Somit ist das Scheinwerfergehäuse kein leitfähiges Teil und wird deshalb nicht an den zusätzlichen örtlichen Potenzialausgleich angeschlossen. Des Weiteren müssen SELV- Stromkreise DIN VDE (VDE 0100 Teil 410): , Abschnitt bis , entsprechen. Hier ist u. a. gefordert (Abschnitt ), dass Körper nicht absichtlich mit Erde oder Schutzleitern oder Körpern eines anderen Stromkreises oder fremden leitfähigen Teilen verbunden werden dürfen. Die von Ihnen beschriebene Schutzart mit FI-Schutzschalter (RCD) mit einem Bemessungsdifferenzstrom von 30 ma ist im Bereich 0 für Scheinwerfer nicht zulässig, ebenso ist der Anschluss des Scheinwerfergehäuses an den Schutzleiter unzulässig. G. Schimmelfennig ERGÄNZUNG ZUR ANFRAGE Möglicherweise war die Frage nicht präzise genug gestellt und hat zu Missverständnissen geführt. Im Fall 1 werden UW-Scheinwerfer vom Becken her eingebaut und gewartet. Diese dürfen nur mit 12 V WS bezw. 30 V GS betrieben und nicht an den Schutzleiter angeschlossen werden. Im Fall 2 haben UW-Scheinwerfer zum Becken hin eine feste Schutzscheibe und werden vom Keller aus gewartet. Diese Scheinwerfer werden in der Regel mit 230 V betrieben, da als Leuchtmittel dann HIT mit entsprechender Lichtausbeute eingesetzt werden. Die Hersteller haben an den Gehäusen Anschlussschrauben für den zusätzlichen Potenzialausgleich angebracht. Von dieser Art Scheinwerfer war meine Frage ausgegangen. Der Betrieb dieser Scheinwerfer erfolgt m. E. im Bereich außerhalb der Bereiche 0, 1 oder 2, z. B. im Keller. H. H. Im Rahmen der Rubrik»Praxisprobleme«können unsere Leser schriftlich Fachfragen stellen (Telefonauskünfte werden nicht erteilt!). Die Beantwortung erfolgt über die Redaktion von kompetenten Fachleuten des Elektrohandwerks, der Industrie oder aus EVU, Behörden, Berufsgenossenschaften, Verbänden usw. Die Antworten werden den Fragestellern schnellstmöglich von der Redaktion übermittelt; jedoch wird bei Zusendung eines»praxisproblems«zugleich das Einverständnis des Absenders zu einer eventuellen späteren Veröffentlichung in»de«vorausgesetzt. Die Stellungnahmen geben die Meinung des jeweiligen Bearbeiters zum jeweiligen Einzelfall wieder. Sie müssen nicht in jedem Fall mit offiziellen Meinungen, z.b. des ZVEH oder der DKE, übereinstimmen. Es bleibt der eigenverantwortlichen Prüfung des Lesers überlassen, sich dieser Auffassung in der Praxis anzuschließen. Redaktion»de«, Abt. Praxisprobleme, Postfach , München, Telefax (089) de 10/

10 ANTWORT ZUR ERGÄNZUNG Bei den im Fall 2 genannten Leuchten handelt es sich um Edelstahlscheinwerfer für öffentliche Bäder mit einer Bestückung bis zu 150 W. Der oftmals erforderliche hohe Lichtstrom ist nur mit Leuchtmitteln für 230 V zu erreichen. Nach der Einbauzeichnung wird das Leuchtengehäuse in der Schalwand befestigt und während der Rohbauarbeiten mit einbetoniert. Laut Aussage des Herstellers wird dieses Gehäuse nur als Einbauteil, nicht aber als Leuchtengehäuse verwendet. Die Leuchte selbst ist in einem geschlossenen Makrolon-Körper eingebaut, der praktisch wie ein schutzisoliertes Gehäuse wirkt. Der Scheinwerfer wird von der Kellerseite her in das gegen die Beckenseite wasserdicht abgeschlossene Einbauteil eingesetzt. Durch die Makrolon-Kunststoffisolierung besteht also keine Verbindung zwischen dem elektrischen Betriebsmittel (Scheinwerfer) und dem Edelstahl-Einbaugehäuse. Das Edelstahl-Einbaugehäuse ist nach DIN VDE (VDE 0100 Teil 200), Abschnitt 2.3.3, ein fremdes leitfähiges Teil, das nicht zur elektrischen Anlage gehört, das jedoch ein elektrisches Potenzial einschließlich Erdpotenzial vom Beckenumgang in das Schwimmbecken einführen kann. Nach DIN VDE , Abschnitt 4.1.1, sind fremde leitfähige Teile im Bereich 0 in den zusätzlichen örtlichen Potenzialausgleich einzubeziehen. Aus diesem Grund ist an dem Edelstahl- Einbaugehäuse eine gekennzeichnete Anschlussstelle vorgesehen. Das Einbaugehäuse befindet sich zweifellos im Bereich 0. Durch die schutzisolierte Anordnung des Leuchtenkörpers im Einbaugehäuse liegt die Leuchte außerhalb des Bereichs 0 und kann daher auch mit einer Spannung von 230 V AC betrieben werden. Es ist aber unbedingt sicherzustellen, dass keine leitende Verbindung zwischen dem Edelstahl- Einbaugehäuse und der elektrischen Einrichtung des schutzisolierten Leuchtenkörpers auftreten kann. G. Schimmelfennig Dürfen Kabel und Leitungen in Kanälen aus Holz verlegt werden? DIN VDE (VDE 0100 Teil 430): FRAGESTELLUNG Wir sind mit der Planung der technischen Gebäudeausrüstung eines Dorfgemeinschaftshauses in Holzständerbauweise beauftragt. Das Gebäude hat ca. 100 m 2 Hauptnutzfläche (HNF), wovon auf den Versammlungsraum ca. 80 m 2 entfallen. Das Gebäude fällt auf Grund seiner Größe nicht unter die Versammlungsstättenverordnung. Einige Wände werden auch innen mit einer Holzverschalung versehen. Die Leitungsführung im Versammlungsraum soll größtenteils in eigens hierfür vom Architekten konstruierten Holzkabelkanälen erfolgen. Entspricht dies den brandschutztechnischen Auflagen? Kann die Elektrohauptverteilung des Gebäudes in der Küche direkt auf der Holzverschalung montiert werden? Oder ist hier eine brandschutztechnische Abschottung zwischen Unterverteilung und Holzverschalung herzustellen? M. S., Rheinland-Pfalz ANTWORT Kabel und Leitungen sowie auch elektrische Betriebsmittel zu deren Führung, z. B. Elektroinstallationsrohre und -kanäle, dürfen direkt auf Holz verlegt werden, wenn sie der in der jeweiligen Betriebsmittelnorm vorgeschriebenen feuersicherheitlichen Prüfung genügen. Kabel, Mantelleitungen, Elektroinstallationsrohre und -kanäle aus PVC erfüllen die Anforderungen an die Feuersicherheit nach Norm. Wenn der Nachweis der Feuersicherheit nicht erbracht wird z. B. gilt dies für Leitungen aus Polyäthylen (PE) und Stegleitungen, müssen die Betriebsmittel nach DIN VDE »Kabelund Leitungssysteme (-Anlagen)«, Abschnitt , vollständig von nicht brennbaren Baustoffen umschlossen sein, z. B. durch das Einbringen in Mauerwerk. Bei Verlegung von PVC-Kabeln und -Leitungen in vor Ort gefertigten Kanälen ist für die Ermittlung der zulässigen Strombelastung die Verlegeart mit der Referenznummer 21 nach DIN VDE auszuwählen. Diese gilt für ein- oder mehradrige Kabel oder Mantelleitungen in baulichen Hohlräumen. Weiterhin sind der Durchmesser der eingebrachten Kabel und Leitungen (Kabel und Leitung mit dem größten Durchmesser) und die innere Höhe des Kanals für die zulässige Strombelastung von entscheidender Bedeutung. Die Untersuchungen zur Ermittlung der Strombelastbarkeit von Kabeln und Leitungen haben gezeigt, dass die innere Höhe eines Gebäudehohlraumes für die zulässige Strombelastung entscheidender ist als die Hohlraumbreite. Nach DIN VDE 0298 gilt für diesen Anwendungsfall: Wenn 1,5 D V < 5 D, dann sind die Strombelastbarkeitswerte für die Verlegeart B 2 zu wählen, wenn 5 D V < 50 D, dann gilt die Verlegeart B1. D. h., die innere Höhe des Holzkanals muss mindestens dem 1,5-fachen Kabel- /Leitungsdurchmesser entsprechen. Erst ab dem 5-fachen Kabel-/Leitungsdurchmesser darf die Verlegeart B 1 gewählt werden. Ist V > 50 D, darf die jeweils zutreffende Strombelastbarkeit für die Verlegeart C, E oder F bestimmt werden. V = Innere Höhe des Gebäudehohlraumes; D = Außendurchmesser eines mehradrigen Kabels oder einer mehradrigen Leitung; Bei Verlegung von einadrigen Kabeln und Leitungen sind die speziellen Festlegungen in Tabel- 12 de 10/2000

11 le 7 von DIN VDE 0298 zu beachten. So wie es die Hersteller für Elektroinstallationskanäle fordern, sollte auch der Holzkanal nur zum Teil gefüllt werden, um das Einbringen der Kabel und Leitungen ohne Beschädigungen bzw. Beeinträchtigung der elektrischen Eigenschaften zu gewährleisten. Nach den Herstellerangaben für Elektroinstallationskanäle wird in der Regel ein maximaler Füllgrad von 60 % vorgegeben. Der Vollständigkeit halber wird schließlich noch auf die Notwendigkeit hingewiesen, Korrekturfaktoren für die Häufung von Kabeln und Leitungen zu beachten (DIN VDE ). Dürfen Elektroverteilungen unmittelbar auf Holz montiert werden? Ja, sie dürfen, wenn sie die Anforderungen nach DIN VDE 0603 erfüllen und der Schutz bei Überstrom gewährleistet ist (DIN VDE ). Diese Installationsverteiler und Zählerplätze müssen schutzisoliert ausgeführt werden, d.h. die Einbauten sind isolierstoffgekapselt. Der verwendete Isolierstoff muss so ausgewählt werden, dass der Verteiler auch die geforderte feuersicherheitliche Prüfung mit dem Glühdraht besteht. Installationskleinverteiler einschließlich Zählerplätze für den Wandaufbau müssen zum Nachweis der Beständigkeit gegen Feuer mindestens einer Temperatur von 750 C genügen. Damit kann erwartet werden, dass eine Entzündung im Verteiler sich nicht zu einem Brand ausweitet. Nach den Richtlinien zur Schadenverhütung VdS 2023»Elektrische Anlagen in Gebäuden aus brennbaren Baustoffen«müssen Verteiler, die zur Befestigungsfläche Öffnungen haben, z. B. Verteiler in älteren Anlagen, zum Schutz gegen die Brandausweitung mit einer 12 mm dicken Fibersilikatplatte oder einem gleichwertigen Werkstoff vollflächig von der brennbaren Fläche abgetrennt werden. Ist der Schutz bei Überstrom nicht erfüllt, sind alle Verteilerarten mit einer entsprechenden Unterlage von 20 mm Materialstärke zu unterlegen. Zusatzmaßnahmen werden auch für elektrische Betriebsmittel (wie Schalter und Steckdosen) gefordert, wenn sie zur Befestigungsfläche hin Öffnungen aufweisen. Diese elektrischen Betriebsmittel müssen entsprechend DIN VDE durch geeignete Zwischenlagen von der brennbaren Montagefläche getrennt werden: Zwischenlagen aus Isolierstoff mit einem Bemessungswert FH nach IEC 707/DIN VDE Die Zwischenlagen sollen vor allem die Ausbreitung von Entzündungen durch fehlerhafte elektrische Verbindungen (Klemmen) verhindern. Nach den Richtlinien VdS 2023 sind Zwischenlagen mit einer Mindeststärke 1,5 mm aus den folgenden Werkstoffen zur Trennung von der brennbaren Befestigungsfläche geeignet: Hartpapier auf Phenolharz-Basis Hp 2063, DIN 7735, Hartpapier auf Epoxidharz-Basis Hp , DIN 7735, Hartglasgewebe auf Epoxidharz-Basis Hgw , DIN 7735 sowie Glashartmatte auf Polyester-Basis Hm 2471, DIN Sollen Hausanschlusskästen direkt auf brennbarer Unterlage montiert werden, ist entsprechend DIN VDE zu handeln. Im Bereich der Hauseinführung besteht erhöhte Brandgefahr durch Lichtbogenkurzschlüsse, weil der Schutz bei Überstrom durch Abschaltung in der Regel nicht gegeben ist. Deshalb müssen die Einspeisekabel und -leitungen ebenso wie der Hausanschlusskasten so angebracht werden, dass sie ohne Gefahr für die Umgebung ausbrennen können. Dies kann erreicht werden durch Anbringung auf einer lichtbogenfesten Zwischenlage aus Fibersilikat mit einer Mindeststärke von 20 mm, die allseitig 150 mm übersteht. Nach VdS 2023 muss zusätzlich ein Luftabstand (Sicherheitsabstand) von mindestens 150 mm zu brennbaren Materialien eingehalten werden. Schließlich muss dafür Sorge getragen werden, dass herunterfallendes brennbares Material nicht zur Brandausweitung beitragen kann. Maßnahmen sind nicht brennbare Fußböden oder Fußbodenauflagen aus nicht brennbarem Material, z. B. Fibersilikat, Platten oder Stahlblech. A. Hochbaum Muss ein Hausanschlusskasten»geerdet«werden? DIN VDE (VDE 0100 Teil 410): ; DIN Teil 1 FRAGESTELLUNG In einem Dreifamilienhaus kritisierte der zur Abnahme herangezogene Elektromeister, dass der Hausanschlusskasten im Keller nicht geerdet war. Ich erklärte ihm, dass ich die Niederspannungshauptverteilung geerdet hätte. Dieses Dreifamilienhaus ist ein Umbau, in dem lediglich im neu unterkellerten Gebäudeteil ein Fundamenterder eingelegt und in Hausmitte eine Anschlussfahne herausgeführt wurde. Deshalb habe ich anstelle des 15 m entfernten HAK den nur 5 m entfernten Zählerschrank geerdet. Ist es ein»muss«, dass der HAK geerdet ist? Wird dies vom EVU vorgegeben? Die DIN VDE 0100 gibt vor, den Hauptschutzleiter (Verbindung mit PEN-Leiter bei Schutzmaßnahmen im TN-Netz) in den Potenzialausgleich einzubeziehen. Aber im Band 45 der VDE-Schriftenreihe wird in Bild 5-6 der Hausanschlussraum gezeigt, wie der HAK in den Potenzialausgleich einbezogen ist (als Quelle wird dort das RWE-Bau-Handbuch genannt). D. S., Nordrhein-Westfalen ANTWORT Sachlich korrekt beantwortet, lautet die Antwort eindeutig Nein. Ein Hausanschlusskasten wird de 10/

12 (Quelle: RWE Energie Bau-Handbuch) vom Errichter der elektrischen Installationsanlage generell nicht geerdet. Sofern überhaupt ein Erdungsleiter zum Hausanschlusskasten geführt wird, erfolgt dies nicht um ihn zu erden, sondern um an diesem Punkt des Verteilungsnetzes die an ein TN-System (PEN-Leiter) gestellten Bedingungen zu erfüllen. Eine solche Maßnahme kommt heutzutage sehr selten vor. Zudem ist sie im Bedarfsfall immer vom Elektrizitätsversorgungsunternehmen (Netzbetreiber) vorzunehmen. Aber Frage und auch Antwort geben nicht wieder, was eigentlich hinterfragt werden soll. Gemeint ist gar nicht das»erden«, vielmehr soll das Einbeziehen in den Hauptpotenzialausgleich angesprochen werden. Nach DIN VDE : , Abschnitt , müssen in jedem Gebäude Hauptschutzleiter, Haupterdungsleiter und Haupterdungsklemme oder Haupterdungsschiene (Potenzialausgleichsschiene) und die folgenden fremden leitfähigen Teile zu einem Hauptpotenzialausgleich verbunden werden: metallene Rohrleitungen von Versorgungssystemen innerhalb des Gebäudes, z. B. Wasserverbrauchsleitungen, Gasinnenleitungen; Metallteile der Gebäudekonstruktionen, Zentralheizungsanlagen und Klimaanlagen; wesentliche metallene Verstärkungen von Gebäudekonstruktionen aus bewehrtem Beton, soweit möglich. DIN greift die Aussage auf und hält unter Abschnitt 8 fest, dass zur Vermeidung Gefahr bringender Potenzialunterschiede elektrisch leitfähige Rohrleitungen und andere leitfähige Bauteile gemäß DIN VDE und Teil 540 untereinander und mit dem Schutzleiter durch Potenzialausgleichsleiter unabhängig von der angewendeten Schutzmaßnahme gegen gefährliche Körperströme zu verbinden sind und im Gebäude eine Potenzialausgleichsschiene im Hausanschlussraum bzw. in der Nähe der Hausanschlüsse vorzusehen ist. In jeder Anlage muss nach DIN VDE eine Haupterdungsklemme oder -schiene vorgesehen werden. In Deutschland wird für Haupterdungsklemme oder -schiene üblicherweise der Begriff»Potenzialausgleichsschiene«verwendet. Unter Anlagen sind dabei zu verstehen: elektrische Anlagen von Ein- und Mehrfamilienhäusern; Industrieanlagen, die von einem oder mehreren Transformatoren versorgt werden; Stromversorgungen für ein Verbrauchsmittel auf einem Anwesen; Abschnitt eines ausgedehnten Anwesens. Die Potenzialausgleichsschiene ist nach DIN »Elektrische Anlagen in Wohngebäuden; Planungsgrundlagen«im Hausanschlussraum bzw. in der Nähe der Hausanschlüsse vorzusehen. Auch DIN 18012»Hausanschlussräume; Planungsgrundlagen«weist darauf hin, dass die Potenzialausgleichsschiene im Hausanschlussraum in der Nähe des Starkstromanschlusses vorzusehen ist. Sie sollte möglichst über der Anschlussfahne des Fundamenterders, etwa in Höhe des Hausanschlusskastens angebracht werden. Dadurch ist ideal die Möglichkeit geschaffen, den Hauptpotenzialausgleich im Hausanschlussraum mit kürzesten Leitungslängen der Potenzialausgleichsleiter durchzuführen. Mit der Potenzialausgleichsschiene müssen sofern vorhanden verbunden werden: Erdungsleiter; Anschlussfahne des Fundamenterders; Schutzleiter PE bei Schutzmaßnahme im TT-System; PEN-Leiter bei Schutzmaßnahme im TN-System; Leiter des Hauptpotenzialausgleichs, z. B. von metallenen Wasserverbrauchsleitungen (Hauptwasserrohre), metallenen Gasinnenleitungen (Hauptgasrohre), anderen metallenen Rohrsystemen (z. B. Steigeleitungen zentraler Heizungs- und Klimaanlagen, Metallteile der Gebäudekonstruktionen soweit möglich, Aufzugsschienen, gegebenenfalls Abwasserleitungen); Leiter zum Blitzschutzerder nach DIN VDE ; Erdungsleiter für Funktionserdungen (Betriebserdung), z. B. Erdung von Außenantennen nach DIN EN (VDE 0855 Teil 1), Erdung von Fernmeldeanlagen nach DIN VDE ); gegebenenfalls metallener Endverschluss des Fernmeldekabels. Somit ist der eigentliche Sachverhalt klargestellt: Im Falle eines TN-Systems ist der PEN-Leiter als Hauptschutzleiter in den Hauptpotenzialausgleich einzubeziehen. Üblicherweise wird der Anschluss des Potenzialausgleichsleiters dabei gleich zu Beginn der Hausinstallation, also am Hausanschlusskasten vorgenommen. Eine Anbindung an den PEN-Leiter in der Hauptverteilung (Zählerplatz) ist aber auch zulässig. Im Falle eines TT-Systems ist der Hauptschutzleiter PE in den Hauptpotenzialausgleich einzubeziehen. Üblicherweise erfolgt der Anschluss des Potenzialausgleichsleiters in der Hauptverteilung (Zählerplatz). Ob eine Anbindung des Hauptpotenzialausgleichs am Hausanschlusskasten vorgenommen wird, hängt in der Tat vom Elektrizitätsversorgungsunternehmen (Netzbetreiber) ab, allerdings nicht in der Art, dass vom EVU eine solche Anbindung gefordert wird. Vielmehr gibt das Elektrizitätsversorgungsunternehmen das Netzsystem des Verteilungsnetzbetreibers vor. Ist dieses ein TN-System, so muss, wenn auch in der Hausinstallation das TN-System fortgeführt wird, gemäß DIN VDE der PEN-Leiter als Hauptschutzleiter mit dem Hauptpotenzialausgleich verbunden werden. Daraus wird vielfach abgeleitet, dass das Elektrizitätsversorgungsunternehmen das Einbeziehen des PEN-Leiters in den Hauptpotenzialausgleich am Hausanschlusskasten (häufig nicht korrekt als»erden des Hausanschlusskastens«bezeichnet) fordert. Das Einbeziehen des PEN-Leiters in den Hauptpotenzialausgleich gleich zu Beginn der Hausinstallation am Hausanschlusskasten macht deshalb Sinn, weil üblicherweise dort, wo sich der Starkstrom-Anschluss befindet, auch der Wasser- und ggf. Gasund Hausanschluss vorhanden ist. Somit kann der Hauptpotenzialausgleich mit kurzen Potenzialausgleichsleitern gemäß DIN VDE und DIN (siehe vorausgegangene Aussagen) durchgeführt werden. Dies ist bei Vorliegen eines TN-Systems die übliche Vorgehensweise bei Neuanlagen. Bei abweichenden Gegebenheiten, wie z. B. im vorliegenden Fall bei der Erweiterung bestehender Anlagen, kann das Ein- 14 de 10/2000

13 beziehen des PEN-Leiters (Hauptschutzleiter) in den Hauptpotenzialausgleich selbstverständlich auch in der Hauptverteilung (Zählerplatz) erfolgen. Noch eine Anmerkung zu dem zitierten Bild 5.6 von Band 45 der VDE-Schriftenreihe. Es zeigt einen Hausanschlussraum nach DIN mit ausgeführtem Hauptpotenzialausgleich (Bild). In solch einem Fall bietet es sich an, die erforderliche Verbindung des PEN-Leiters mit dem Hauptpotenzialausgleich am Hausanschlusskasten vorzunehmen. Da es der in der Praxis übliche Fall ist, ist selbstverständlich dann auch dieser dargestellt, nicht aber der auch zulässige, jedoch seltenere Fall der Verbindung des PEN-Leiters mit dem Hauptpotenzialausgleich in der Hauptverteilung (Zählerplatz). Auf einen Punkt soll abschließend noch hingewiesen werden. Beim Einbeziehen in den Hauptpotenzialausgleich wird nichts geerdet. Der Hauptpotenzialausgleich ist von der Anforderung gemäß DIN VDE ein erdungsfreier Potenzialausgleich. Nur dadurch, dass in Neubauten immer ein Fundamenterder vorhanden ist und dieser auch in den Hauptpotenzialausgleich einzubeziehen ist, wird der von der Anforderung her erdungsfreie Hauptpotenzialausgleich ein geerdeter Hauptpotenzialausgleich. D. Vogt Not-Aus-Einrichtungen in Labors DIN VDE (VDE 0100 Teil 460), DIN VDE (VDE 0100 Teil 723), DIN EN (VDE 0100 Teil 210) und EN 418 FRAGESTELLUNG Ein Kunde beauftragte mich mit einer Lösungsfindung für die Sicherung von NOT-AUS-Tastern gegen versehentliches Betätigen. Die zu sichernden NOT-AUS-Taster befinden sich auf Fluren, die von den dort Beschäftigten begangen werden. Über die NOT- AUS-Taster sollen im Ereignisfall Labore elektrisch abgeschaltet werden können. Der zum Labor gehörende Stromkreisverteiler befindet sich im Labor. Im Stromkreisverteiler sind der NOT-AUS- Schütz sowie der zugehörige EIN- Taster montiert. Die installierten NOT-AUS-Taster sind rastend wie Klö-Mö RPSR/KC/1. Mein Vorschlag: Durch Anbringen einer Plombierhaube wie Klö- Mö PL-RPV wird die Möglichkeit des versehentlichen Auslösens der NOT-AUS-Taster beseitigt. Diesen Vorschlag trägt mein Kunde nicht mit. Von seiner Seite wird der Umbau des NOT-AUS- Tasters wie folgt in Betracht gezogen: Austausch des rastenden Tasters gegen einen Taster wie Klö-Mö RD-10/K01 (Öffner). Bei diesem Taster ist ein versehentliches Betätigen durch die Bauform auch ausgeschlossen. 1. Ist die von meinem Kunden vorgeschlagene Variante realisierbar? Meines Erachtens widerspricht dieser Vorschlag dem NOT-AUS-Gedanken, da keine Rastung des gedrückten Tasters erfolgt und die abgeschaltete Verteilung im Labor ohne Kontrolle der Auslöseursache wieder eingeschaltet werden kann. 2. Wird grundsätzlich eine Rastung des NOT-AUS-Tasters gefordert? Nach meiner Meinung»ja«. 3. Ist die Plombierhaube eine erlaubte Variante? W. G., Thüringen ANTWORT Für Ausführung und Anordnung von NOT-AUS-Einrichtungen, die der»elektrischen«sicherheit dienen, d. h. für das»ausschalten im Notfall«vorgesehen sind, ist in erster Linie DIN VDE (VDE 0100 Teil 460) und DIN VDE (VDE 0100 Teil 537) zutreffend. In DIN VDE (VDE 0100 Teil 460) ist nur festgelegt, für welche Zwecke eine solche Einrichtung erforderlich sein kann. Dagegen ist in DIN VDE (VDE 0100 Teil 537): festgelegt, wie die Einrichtung auszusehen hat und wie sie anzuordnen ist. Im Abschnitt bis wird diesbezüglich Folgendes gefordert: die Betätigungseinrichtung (Griffe, Druckknöpfe usw.) muss eindeutig gekennzeichnet werden, vorzugsweise durch die Farbe ROT mit kontrastierendem Untergrund und die Betätigungseinrichtungen müssen an den Gefahrenstellen vorhanden sein und leicht zugänglich sein und falls erforderlich müssen Betätigungseinrichtungen auch an entfernten Stellen, von denen aus die Gefahr beseitigt werden kann, vorhanden sein und die Betätigungseinrichtung muss in der betätigten Stellung verriegelt oder verklinkbar sein. Die Verriegelung oder Verklinkung ist nicht gefordert, wenn die Geräte für die Betätigung bei NOT-AUS und die Geräte für die Wiedereinschaltung der Versorgungsspannung unter Aufsicht ein und derselben Person stehen und Loslassen der Betätigungseinrichtung darf den betreffenden Anlagenteil nicht selbsttätig unter Spannung setzen und das Abschalten muss durch Spannungsunterbrechung erfolgen. Bezogen auf den Anwendungsfall ergibt sich Folgendes: Die vorgesehene Anordnung der NOT-AUS-Einrichtung auf den Fluren alleine ist nicht ausreichend. Es müssen immer innerhalb der Labors, d. h. an möglichen Gefahrenstellen, NOT-AUS-Einrichtungen vorhanden sein. Zur Beachtung! Soweit in der Rubrik»Praxisprobleme«und in den technischen Berichten eine auszugsweise Wiedergabe von DIN-Normen mit VDE-Klassifikation erfolgt, werden diese wiedergegeben mit Erlaubnis des DIN und des VDE. Maßgebend für das Anwenden der Normen sind deren Fassungen mit dem neuesten Ausgabedatum, die bei der VDE-Verlag GmbH, Berlin, und der Beuth Verlag GmbH, Berlin, erhältlich sind. Die Redaktion de 10/

14 NOT-AUS-Einrichtungen sind im Labor üblicherweise am Arbeitsplatz und an den Ausgangstüren erforderlich. Entsprechende Aussagen sind in DIN VDE (VDE 0100 Teil 723)»Unterrichtsräume mit Experimentierständen«und in DIN VDE 0104 (VDE 0104)»Prüffelder«enthalten Normen, die analog für den beschriebenen Anwendungsfall herangezogen werden können. Wenn also im Labor selbst und an den Ausgangstüren solche Einrichtungen vorhanden sind, könnte auf die NOT-AUS-Einrichtungen in den Fluren verzichtet werden; somit wäre das Problem sehr einfach gelöst. Wenn in den Fluren die Einrichtungen für NOT-AUS, aus welchen Gründen auch immer, erforderlich sind, dann dürfen Taster ohne Verrastung oder Verklinkung und auch ohne»vorstehende«betätigungen (keine Pilztaster, sondern normale Druckknopftaster), mit zwangs- de-spezials»praxishilfen 2PRAXISHILFEN 3«neu Die Sonderhefte enthalten jeweils ca. 160 interessante Praxisprobleme aus den»de«- Jahrgängen 1995 und 1996 bzw und 1998 sowie zahlreiche bisher nicht veröffentlichte Problemfälle. Sie wurden in Themenbereiche gegliedert und gegebenenfalls mit später eingegangenen Zusatzinformationen ergänzt. Neben der fachthematischen Gliederung erleichtert ein detailliertes Stichwortverzeichnis das rasche Auffinden einer bestimmten Problemstellung, so dass in ähnlich gelagerten Fällen gleich eine passende Lösung zur Hand ist. Preis: Jeweils 29,- DM (für»de«-abonnenten 25,- DM) Hüthig & Pflaum Verlag PF , Heidelberg Tel.: 06221/ Fax: 06221/ öffnenden Kontakten wie der in der Anfrage beschriebene Taster RD-10/K01 verwendet werden. Allerdings gilt das nur unter der Voraussetzung, dass, wie bereits erwähnt, NOT-AUS-Einrichtung und Wiedereinschaltung der Spannung unter Aufsicht ein und derselben Person steht. Diese Person wird (ggf. auch mehrere Personen werden) die NOT-AUS- Einrichtungen betätigen und die Wiedereinschaltung der Versorgung vornehmen, weil sie im Gefahrenbereich tätig ist bzw. sind. Zu Frage 1: Unter den genannten Bedingungen unter Aufsicht einer Person wäre das vom Kunden vorgeschlagene Konzept realisierbar; jedoch sollte überprüft werden, ob die NOT-AUS- Einrichtungen auf den Fluren überhaupt sinnvoll sind. Frage 2: Hier ist ein Widerspruch zwischen der Frage und der allgemeinen Beschreibung in der Anfrage. In der Beschreibung wird ausgesagt, dass das Einschalten der Versorgungsspannung nur im Verteiler möglich ist. Somit kann nur eine bestimmte Person, die den Schlüssel für den Verteiler hat, wieder einschalten. Auf der anderen Seite könnte im Labor ohne Probleme die Versorgungsspannung wieder eingeschaltet werden, da die Gefahr ja nur im Labor auftreten kann und damit von dem Laborpersonal erkannt und entsprechend gehandelt werden könnte. Dies gilt auch, wenn eine auf den Fluren vorhandene NOT-AUS-Einrichtung betätigt wurde es sei denn, auf den Fluren können ebenfalls Gefahren auftreten, die durch solche Einrichtungen abgeschaltet werden müssen, worüber es jedoch in der Anfrage keinen Hinweis gibt. Frage 3: Für den in der Anfrage beschriebenen Anwendungsfall»Notabschaltung«der Versorgungsspannung ist unter den oben aufgeführten Bedingungen eine Verrastung oder Verklinkung nicht gefordert, d. h. diese NOT-AUS-Einrichtungen müssen nicht der DIN EN (VDE 0660 Teil 210) entsprechen. Auch eine Plombierhaube dürfte für die NOT-AUS-Einrichtungen in den Fluren angewendet werden. Dies gilt insbesondere unter dem Gesichtspunkt, dass die in der Anfrage beschriebene Plombierhaube PL-RPV eine»sollbruchstelle«aufweist, wodurch mit etwas höherem Kraftaufwand eine absichtliche Betätigung eines pilzoder palmenförmigen NOT-AUS- Tasters jederzeit möglich ist. Der Unterzeichner dieser Antwort würde diese Plombierhauben in den Labors allerdings nicht empfehlen, auch wenn es diesbezüglich keine Einschränkung in den Normen gibt. Formal wären im Anwendungsbereich der Normen der Reihe DIN VDE 0100 (VDE 0100) auch NOT-AUS-Einrichtungen mit Plombierhauben ohne Sollbruchstelle oder abgedeckt mit einer leicht zerstörbaren Glasscheibe oder mit einem Schutzkragen zulässig. Anders ist die Problematik bei Maschinen, für die die Maschinenrichtlinie anzuwenden ist. Hierfür ist für den Anwendungsfall NOT-AUS bzw. nach neuerem Sprachgebrauch»Stillsetzen im Notfall«sowohl eine Verrastung oder Verklinkung als auch eine»frei zugängliche«betätigungseinrichtung erforderlich. Aber auch nach EN 418 dürfen Maßnahmen gegen unbeabsichtigtes Betätigen vorgesehen werden, wenn die Zugänglichkeit des NOT-AUS-Stellteiles nicht beeinträchtigt wird. Diese Anforderungen gelten an Maschinen auch, wenn in seltenen Fällen die Abschaltung (der Versorgungsspannung) im Notfall im Vordergrund steht. W. Hörmann 16 de 10/2000

15 GEBÄUDETECHNIK BELEUCHTUNG FACHBETRIEB FÜR GEBÄUDETECHNIK LON für Elektrofachleute (2) GERHARD STOCK Nachdem der erste Teil dieser Serie bereits auf die grundlegenden Eigenschaften der LonWorks-Technologie eingegangen ist, liegt in diesem zweiten Teil der Schwerpunkt auf der Verlegung der aktiven und passiven Komponenten innerhalb eines Netzwerks. Zurzeit ist es so, dass sich Entwickler und Komponentenhersteller bereits sehr intensiv mit LonWorks auseinander gesetzt haben Architekten, Planer und Installateure leider noch nicht. Auf der anderen Seite werden sie vom»boom«in der Gebäudeautomation regelrecht überrollt, was dazu führt, dass in vielen Fällen vermeidbare Fehler gemacht werden. Bild 1: Hierarchische Struktur mit einem schnellen Backbone Im Folgenden sollen verschiedene Hinweise gegeben werden, auf welche Besonderheiten bei der LonWorks-Technologie man achten sollte. Natürlich ersetzt dies kein intensives Studium der Technik und der dazugehörigen Designregeln. Bevor wir verschiedene Regeln für Netzwerk-Design und Installation erarbeiten, sollen erst einmal die grundsätzlichen Aufgaben der Anwender, d. h. der Architekten, Planer, Systemintegratoren und Installateure, definiert werden (s. Kasten auf S.). Dipl.-Ing. Gerhard Stock ist Geschäftsführer der GWD Consulting GmbH in Nürnberg. Dort arbeitet er schwerpunktmäßig in den Bereichen LonWorks-Schulung und -Consulting, Neuron-C-Programmierung und Internet-Applikationen Der Aufbau eines LON- Netzwerks gliedert sich in die vier Schritte Planung, Projektierung, Installation und Inbetriebnahme/Test. In vier Schritten zum Aufbau eines Netzwerks Der Aufbau eines Netzwerks, basierend auf der LonWorks- Technologie, unterteilt sich in die vier Schritte Planung, Projektierung, Installation und Inbetriebnahme/Test. 1. Planung Die Planung erfolgt durch den Architekten/Planer, der die Systemfunktion (z. B. Automatisierung eines Bankgebäudes) und die Aufteilung in Subsysteme (u.a. Beleuchtung, HKL, Zugangskontrolle oder Sicherheit) festlegt. Dies geschieht in der Regel sehr allgemein, so dass ganz unterschiedliche Lösungen zum Tragen kommen könnten. Dabei sind allerdings verschiedene Gesichtspunkte wichtig, wie Offenheit der Lösung und damit jederzeit die Möglichkeit, den Vertragspartner zu wechseln, Verfügbarkeit von Ersatzteilen über Jahre hinweg, Gesamtlösung am besten aus einer Hand, wobei Teile im System optimalerweise mit demselben Bussystem realisiert werden sollen, um anfällige und teure Interfaces zu vermeiden, Erweiterbarkeit sowie die Möglichkeit zu Wartung und Facility Management, bevorzugt unter Einsatz moderner Kommunikationsmedien wie dem Internet. Die LonWorks-Technologie bietet nach Ansicht vieler Experten derzeit den besten Ansatz, um alle Forderungen»unter einen Hut«zu bringen. 2. Projektierung Basierend auf den Wünschen und Vorstellungen des Architekten/Planers projektiert daraufhin der Systemintegrator die einzelnen Funktionalitäten, d.h., er bestimmt LON für Elektrofachleute In dieser vierteiligen Serie stellen wir das Bussystem LON aus der Sicht des Elektrohandwerks vor. Dieser vorliegende zweite Teil befasst sich mit der Verlegung der aktiven und passiven Komponenten. Bereits erschienen LON-Grundlagen (»de«6/2000, S. 20) Die weiteren Folgen Inbetriebnahme und Parametrierung Test und Fehlersuche die eingesetzten Komponenten und ihre Verschaltung. Dies geschieht unter Berücksichtigung der Komponentenpreise, der Verträglichkeit einzelner Module unterschiedlicher Hersteller miteinander (Stichworte sind hier Interoperabilität und»multivendor-anlage«) und letztendlich des zugehörigen Installationsaufwands. Dazu zählt auch die Planung der Netzwerktopologie, der eingesetzten Übertragungsmedien, der zugehörigen Visualisierung der verschiedenen Datenpunkte und gegebenenfalls die Erstellung adaptierter Steuersoftware für einzelne Komponenten, falls die verfügbaren Standardlösungen den Kundenwünschen nicht entsprechen. An dieser Stelle soll auf das»network Integrator Program«der Firma Echelon hingewiesen werden, mit dessen Hilfe geeignete Systemintegratoren auf der ganzen Welt gefunden und ihre Fähigkeiten und ihr Know-how zertifiziert werden sollen. Nähere Informationen finden sich im Internet unter der Adresse 3. Installation Mit dieser teilweise sehr umfangreichen Planung ausgerüstet, beginnt dann der Installateur die eigentliche Installation des Netzes, die sich aus Verkabelung gemäß der projektierten Netzwerktopologie und dem Geräteeinbau zusammensetzt. Dabei sind noch viele weitere Punkte von Interesse, wie Terminierung der Leitung bzw. Auflegen der Schirmung oder der Einsatz von Routern und Repeatern zur Signalverstärkung. Dies wird im folgenden noch genauer untersucht. 18 de 10/2000

16 GEBÄUDETECHNIK BELEUCHTUNG FACHBETRIEB FÜR GEBÄUDETECHNIK 4. Inbetriebnahme In der Regel übernimmt (bzw. soll das in der Zukunft so geschehen) der geschulte Installateur auch die Konfiguration der Geräte und das anschließende»binding«, d. h. die Erstellung der logischen Kommunikationsbeziehungen der Module untereinander. Natürlich sollte gerade bei größeren Projekten die Installation und die Inbetriebnahme in kleinen Einheiten ablaufen, z. B. erst in Form der Büros in einem Bankgebäude. Diese so genannten»subsysteme«sind besser überschaubar und können beim Auftreten von Problemen leichter getestet und von Fehlern befreit werden. Gute Projektierungen zeichnen sich dadurch aus, dass bereits in der Planung und Projektierung Wartungs- und Reparaturarbeiten berücksichtigt werden. So sollte man Komponenten so einbauen, dass sie auch noch nach Jahren des Gebäudebetriebs zugänglich sind und z. B. ohne großen Aufwand ausgetauscht werden können. Betrachten wir im Folgenden einmal die vier oben aufgeführten Arbeitsschritte etwas näher und untersuchen die Möglichkeiten, die uns die LonWorks-Technologie dafür zur Verfügung stellt. Doch zunächst folgt noch ein Blick auf die verschiedenen Randwerte, die beim Einsatz der Lon- Works-Technologie sowohl durch den Systemintegrator als auch durch den Installateur berücksichtigt werden müssen. An der Physik kommt keiner vorbei... Wie bereits in Teil 1 der Serie erwähnt (s.»de«6/2000, S. 20), können in der LonWorks-Technologie verschiedene Medien zur Übertragung verwendet werden. Jedoch haben alle diese Medien limitierte Bandbreiten, d. h., es Medium Peak P/s Sustained P/s TP/FT TP/XF PL-20x 11 9 PL PL Tabelle1: Kommunikationsdurchsatz in verschiedenen Medien der LonWorks-Technologie Die vier Schritte beim Aufbau eines LonWorks-Netzes Planung (Architekt, Planer) Beschreibung der Systemfunktion Aufteilung in Subsysteme Beleuchtung HKL Zugangskontrolle Security Sonnenschutz Energieerfassung und -management Projektierung (Systemintegrator) Systemintegration Einsatz interoperabler Multi-Vendor-Komponenten Medienauswahl (in der Regel JY-ST-Y 2x2x0.8) Regelung der Verantwortlichkeiten Projektierung Systemaufbau und Definition von Subsystemen Funktionsverteilung Benötigte Knoten zur Realisierung von Subsystemen Netzwerkstruktur Stromversorgung Planung der Kommunikation Hierarchie und Topologie Segmentierung und physikalische Randbedingungen Router, Gateways, Bridges, Repeater Kabeltypen (Schirmung, Abschluss) Steckverbinder Installation (Installateur) Umsetzung der Projektierungsvorschriften Physikalische Installation Physikalische Verdrahtung Physikalischer Test (Verbindungen, Kurzschlüsse, offene Leitungen, Abschlüsse) Konnektierung (Binding) Physikalische Platzierung <=> logische Identifikation (über Neuron ID) Vergabe der logischen Adressen (Domain/Subnet/Node) Binding (Unicast, Multicast, Broadcast), d.h. Vergabe der logischen Kommunikationsbeziehungen Inbetriebnahme und Test (Installateur) Inbetriebnahme von Subfunktionen Funktionstest Protokollanalyse Optimierung der Kommunikation (z.b. durch Einsatz weiterer Router) Inbetriebnahme der Gesamtfunktion Monitoring kann nur eine gewisse Anzahl von Bits pro Sekunde übertragen werden. Typischerweise bezeichnet man die zugehörige Einheit als»baud«(bit pro Sekunde). Auch für die Anzahl von Knoten, die an einer Leitung angeschlossen sind, gibt es je nach verwendetem Medium Grenzen. Man spricht in diesem Zusammenhang von einem Segment. Will man an dieses ein weiteres Segment anschließen, benötigt man einen Signalverstärker in Form eines Repeaters/Routers. Die maximale Anzahl von Knoten pro Segment beim Standard-Transceiver der LonWorks- Technologie, dem so genannten FTT-10A (Free Topology Transceiver), liegt bei 64. Die Übertragungsrate beträgt 78,5 kbit/s. Als Übertragungsmedium kommt eine verdrillte Zweidrahtleitung zum Einsatz, etwa eines der beiden Kabelpaare im so genannten»isti«-kabel (Standard in der Telekommunikation). Weiterhin spielt die Art der Leitungsführung / Leitungsverlegung (Netzwerk-Topologie) eine wichtige Rolle. Man unterscheidet zwischen de 10/

17 GEBÄUDETECHNIK BELEUCHTUNG FACHBETRIEB FÜR GEBÄUDETECHNIK 0/1/3/6 Bytes Domain Subnet Neuron Subnets Groups Alle ID ( 62 Nodes Teil- (48 Bit) Nodes Alle nehmer 127 Per Teil- Nodes Group) nehmer 2 15 Broad- Broad- Domains Groups cast cast Bild 2: Das Adressierungskonzept der LonWorks-Technologie Bus-Topologie, also einer linienförmigen Leitungsführung mit Terminierung an beiden Enden, der Kreis- oder Ringstruktur, der sternförmigen Verdrahtung und der am einfachsten zu installierenden freien Topologie mit jeweils nur einer Terminierung an beliebiger Stelle im Segment. Unter der Terminierung versteht man übrigens einen kleinen passiven Schaltkreis, bestehend aus Widerständen und Kondensatoren, der vor allem Reflexionen des Datensignals im Medium verhindern soll. Um die Arbeit des Systemintegrators und Installateurs zu erleichtern, hat Echelon verschiedene Kabeltypen auf ihre Eignung für die LonWorks-Technologie untersucht und die zugehörigen Ergebnisse veröffentlicht. Die Bilder 1 und 2 zeigen typische Daten des Mediums FTT-10 A. Unter einem»stub«versteht man übrigens eine T-förmige Abzweigung. Gerade in großen Netzwerken ist es nicht möglich, dass jeder Knoten die Informationen aller anderen Knoten empfangen kann. Dazu reicht die Bandbreite der eingesetzten Medien nicht aus. Man muss vielmehr die Kommunikation in hierarchische Ebenen aufteilen. Deshalb wird das Netzwerk in Subsysteme unterteilt und diese über einen Router mit einem schnellen»backbone«als Übermittler verbunden. Subsysteme im Gebäude könnten zum Beispiel die Etagen sein, der»backbone«, der sie miteinander verbindet, befindet sich im Aufzugsschacht. Der»Backbone«wird über den Transceiver TPXF1250 realisiert, der ebenfalls eine Zweidrahtleitung verwendet, auf dieser aber mit 1,25 Mbit/s überträgt. Im Unterschied zum FTT-10A kann hier Bild 3: Logische Kommunikationsstruktur innerhalb eines Netzwerks nur eine Linien-(Bus-)Topologie eingesetzt werden. Bild 3 zeigt die zugehörige Struktur. Die Router in Bild 3 übernehmen noch eine ganz spezielle Aufgabe. Sie filtern den Datenverkehr und lassen nur Nachrichten durch, die z. B. für das gesamte System wichtig sind. Für Nachrichten, die nur die zugehörige Etage betreffen, sind sie undurchlässig. Dadurch wird der Datenverkehr zwischen den einzelnen Knoten sinnvoll gesteuert, was zu einer wesentlich besseren Ausnutzung der eingesetzten Medien führt. Die Informationen, welche Nachrichten von einem bestimmten Router durchgelassen werden und welche nicht, kann der Elektriker während der Installation festlegen. Lasst uns reden... Auf den anderen Seite ist es natürlich enorm wichtig, die Übertragungstechnik und die möglichen Adressierungen in der LonWorks-Technologie zu verstehen. Die LonWorks-Technologie verwendet zur Übertragung das bereits vorgestellte LonTalk-Protokoll. Es beinhaltet alle sieben Schichten des so genannten OSI- Modells (OSI = Open System Interconnect), mit dessen Hilfe in abstrakter Form jede Form von Kommunikation beschrieben werden kann. Dies gilt für das Versenden eines Briefes ebenso wie für das Telefonieren oder das Gespräch zwischen zwei Menschen. Tabelle 1 zeigt die OSI- Umsetzung für das LonTalk-Protokoll. Im OSI-Modell, speziell in Schicht 3, wird das Adressierungskonzept festgelegt, also die Art und Weise, wie ein Knoten mit anderen im Netzwerk kommunizieren kann. Bild 4 zeigt das Konzept im Überblick. Im LonTalk-Protokoll existieren alle Funktionen, um dem Anwender eine transparente und komfortable Kommunikation in Form von so genannten Netzwerk-Variablen innerhalb eines Netzwerks mit beliebiger Topologie zu ermöglichen. Dazu muss das Netzwerk natürlich die Kommunikationsbeziehungen zwischen den einzelnen Knoten kennen. Um ein flexibles Adressieren zu ermöglichen, ist das Adressierungskonzept im LonTalk-Protokoll so gestaltet, dass ein Teilnehmer (Knoten) theoretisch mit bis zu anderen Knoten kommunizieren kann. Bild 4 zeigt die verschiedenen Möglichkeiten. Die Domain stellt die höchste logische Hierarchie mit bis zu Knoten (255 Subnets 127 Nodes) innerhalb eines Netzwerks dar. Ein Neuron-Chip kann bis zu zwei Domains angehören. Unterhalb der Domain befinden sich die Hierarchien Subnet und Node. Dieses Adressierungskonzept ist vergleichbar mit dem unserer Post. Domain, Subnet und Node entsprechen Stadt, Straße und Hausnummer. Fotos: Autor 20 de 10/2000

18 GEBÄUDETECHNIK BELEUCHTUNG FACHBETRIEB FÜR GEBÄUDETECHNIK Transceiver Bit Rate Max. Bus Max. Stub Max. Nodes Node App. Length Length Current FTT-10A 78 kbps 900 m 3 m 64 NA LPT kbps 900 m 3 m ma Tabelle2a: Spezifikationen für das»isti«-kabel (Bus-Topologie, zweifach terminiert) Transceiver Bit Rate Max. Node-to- Max. Total Max. Nodes Node App. Node Distance Length Current 10, 5, 2.5 MHz Clock FTT-10A 78 kbps 320 m 500 m 64 NA LPT kbps 320 m 500 m ma ma ma Tabelle2b: Spezifikationen für das»isti«-kabel (freie Topologie, einfach terminiert) ISO-OSI Schicht Zweck Zur Verfügung stehende Dienste 7 - Applikation Applikationskompatibilität Netzwerkvariablen, Anwender-definierte Telegramme, Typ-Standardisierung und -Identifizierung 6 - Darstellung Daten-Interpretation Fremdtelegramm-Übertragung 5 - Sitzung Remote Aktionen Request-Response Protokoll 4 - Transport End-to-End Zuverlässigkeit Bestätigter Dienst, Multicast, Authentifizierung, Entdeckung von Duplikaten 3 - Netzwerk Ziel-Adressierung Domain-weite Ausstrahlung, Configured und Learning Routers 2 - Sicherung Medienzugriff & Übertr.-blöcke Rahmen, Datencodierung, CRC-Fehlerprüfung, vorhersagbare CSMA, Kollisionsvermeidung 1 - Physik Physikalische Verbindung Mehrere Medien, Medien-spezifische Protokolle (TP, PL, RF, IR, CX, FO, US,...) Tabelle 3: OSI-7-Schichten-Modell in der LonWorks-Technologie Daneben existiert eine weitere funktionelle Einheit, die so genannte Group. Ein Neuron-Chip kann maximal zu 15 Gruppen gehören, wobei jede Gruppe bis zu 62 Knoten enthalten kann. Über den so genannten Broadcast (deutsch Rundfunk) können alle Mitglieder einer Domain oder eines Subnets adressiert werden. Daneben gibt es noch die Neuron-ID, eine eindeutige, nicht veränderbare, 6 Byte große Identifikationsnummer, die während des Fertigungsprozesses im Neuron-Chip abgelegt wird. Damit ergibt sich ein theoretischer Adressraum von Die verschiedenen Adressierungsarten ermöglichen eine logische Kommunikationsbeziehung, wie sie in Bild 5 schematisch dargestellt ist. Das physikalische Medium (Twisted Pair, Funk, Koax, IR, LWL oder PowerLine) bezeichnet man als Channel. Router und Bridges dienen, wie bereits oben erklärt, als aktive Komponenten zur hierarchischen Strukturierung des Datenverkehrs, um damit die Bandbreite eines Mediums besser zu nutzen. Repeater wiederum dienen zur Signalverstärkung. Wer was wann wo? Das Adressierungskonzept der LonWorks-Technologie zeichnet sich durch große Flexibilität aus. Gerade dadurch entstehen bei der Installation eines Netzwerks, z. B. innerhalb eines Gebäudes, zusätzliche Aufgaben für den Installateur. Neben Einbau und Verdrahtung der Knoten müssen diese auch mit Informationen über die logischen Adressbeziehungen versehen werden. Man bezeichnet dies auch als die 4-W-Regel: Wer bin ich? Hierzu zählt die Information über den Knoten selbst (Hersteller, Knotentyp, Modellnummer...) und sein externes Interface, also über welche Netzwerk-Variablen er Informationen ins Netzwerk schickt und welche er aus dem Netzwerk empfangen und verarbeiten kann. Wo bin ich? Darunter fällt die physikalische Platzierung des Knotens etwa im Gebäude (z. B. Stockwerk 6, Zimmer 18, Knoten 11). Dazu existiert, ebenfalls im EEPROM des Neuron-Chips, ein spezieller, 6 Byte großer String, den man als Location-String bezeichnet und der mit Hilfe eines Installationstools gesetzt werden kann. Wer sind meine Freunde? Hier findet sich die Information über die anderen Teilnehmer im Netzwerk, von denen der Knoten Informationen empfängt bzw. an die er Informationen in Form von Netzwerk-Variablen verschickt. Man kann sich das in etwa wie ein Telefonbuch mit Telefonnummern der anderen Knoten im Netzwerk vorstellen. 22 de 10/2000

19 GEBÄUDETECHNIK BELEUCHTUNG FACHBETRIEB FÜR GEBÄUDETECHNIK de-tipp: Das Buch zum Thema Das vorwiegend auf den Handwerker ausgerichtete Fachbuch»Praktische Gebäudeautomation mit LON«ermöglicht einen anwendungsorientierten Einstieg in die LonWorks- Technologie. Vor allem aus der Sicht der Anwendung im privaten Wohnungsbau vermittelt dieses Buch praxisnah umfangreiches Knowhow mit dem Infranet und Kenntnisse in den Bereichen Planung, Installation, Konfiguration, Binding (Zuordnung) und Test. Konkrete Beispiele zu allen Schwerpunkten vertiefen das vermittelte Wissen. Dem Buch liegt eine CD-ROM mit entsprechender Demo-Software bei. Damit kann man erste praktische Erfahrungen im Umgang mit Lon- Works sammeln, vor allem mit der Inbetriebnahme. Das Fachbuch erscheint voraussichtlich im 4. Quartal Stock, G., Mentzel, M.: Praktische Gebäudeautomation mit LON Grundlagen, Installation, Bedienung, ca. 280 Seiten mit CD-ROM, kartoniert, ca. 78, DM, Hüthig & Pflaum Verlag München/Heidelberg, ISBN Vorbestellungen an: Hüthig & Pflaum Verlag, Lazarettstr. 4, München, Tel. (089)12607-### Fax (089)12607-### Auch wenn der Neuron-Chip nur 15 solcher Informationen in seinem EEPROM speichern kann, bedeutet das nicht, dass er nur mit 15 anderen Teilnehmern sprechen kann. Denn eine Broadcast-Verbindung, mit Hilfe derer andere Teilnehmer adressiert werden, benötigt nur einen Eintrag im Telefonbuch. Mehrere Netzwerk- Variablen der insgesamt 62 NVs eines Knotens können dieselbe»telefonnummer«im Netzwerk nutzen. Das heißt, dass das im Lon- Talk-Protokoll verankerte Adressierungskonzept dem Anwender viele Freiheiten lässt. Auf der anderen Seite muss man sich stets der Grenzen bewusst sein, damit man die Möglichkeiten (Ressourcen) optimal ausnutzt. Wie kommuniziere ich mit ihnen? Hier findet sich die Angabe spezieller Kommunikationsparameter, mit Hilfe derer der Knoten Daten über ein bestimmtes Medium versenden kann. Dazu gehören aber auch Informationen, welchen Servicetyp eine Nachricht verwendet. ACK: Der Empfänger bestätigt den Erhalt einer Sendung Unack-Repeat: Der Sender verschickt eine Nachricht mehrfach in der Hoffnung, dass eine den Empfänger erreicht Unack: Der Empfänger muss den Erhalt einer Sendung nicht bestätigen 24 de 10/2000

20 GEBÄUDETECHNIK BELEUCHTUNG FACHBETRIEB FÜR GEBÄUDETECHNIK Während der Installation kann man den Servicetyp jederzeit ändern, da er wie viele andere Informationen im EEPROM des Neuron Chip abgespeichert ist. Schon bei kleineren Netzwerken ergibt sich sehr schnell die Forderung nach einem transparenten und einfach zu bedienenden Managementwerkzeug, das Unterstützung in allen Phasen der Planung und Installation bietet. Es soll den Installateur beim ABC der Netzwerkinstallation unterstützen: A: Adress-Zuweisung => Zuweisung einer logischen Adresse an einen Knoten, z. B. in Form Domain/Subnet/Node B: Binding => Erstellen der logischen Kommunikationsbeziehungen zwischen den Knoten C: Configuration => Einstellung verschiedener Kommunikationsparameter, aber auch von Parametern, die die Applikation beeinflussen, z. B. Sollwerte bei Reglern. Es müssen also umfangreiche Informationen generiert, verarbeitet und gespeichert werden. Dies ist nur mit intelligenten und leistungsfähigen Werkzeugen möglich. Dies hat auch die Firma Echelon erkannt und in den letzten Jahren eine Basis für die einheitliche Entwicklung von Softwaretools geschaffen. Die Rede ist von LNS (Lon- Works-Network-Services). Neben einer umfangreichen Klassenbibliothek, welche die gesamte Funktionalität für die Verwaltung eines Netzwerks in Form von High-Level-Routinen zur Verfügung stellt, beinhaltet LNS die so genannte NSS-Engine (Network Services Server) eine Datenbank, die ein komplettes Abbild eines Netzwerks zentral auf einem Windows95/NT Rechner in Form einer Client/Server-Architektur verwaltet. Die Kommunikation zwischen Client und Server erfolgt über das LonWorks-Netzwerk oder über Ethernet (TCP/IP). Nur dadurch ist es möglich, dass gerade bei großen Netzwerken (heute bereits bis zu Knoten und mehr) von mehreren Punkten im Netzwerk gleichzeitig installiert und gewartet werden kann, ohne dass es zu Datenverlusten in Form der gefürchteten»lost-updates«kommt. Auf Basis von LNS als NOS (Network Operating System) und einheitliche transparente Schnittstelle zum Netzwerk hin sind in letzter Zeit neue sehr leistungsfähige Planungs-, Installations- und Wartungs-Werkzeuge entstanden. Sie verfügen in der Regel über Repeater- und Routerunterstützung (sie helfen also bei der Konfiguration von aktiven Komponenten) sowie einen NV-Browser, mit dessen Hilfe man z.b. die Eingangsvariablen eines Knotens mit bestimmten Werten»stimulieren«und seine Reaktion an den Ausgangsvariablen»verifizieren«kann. Viele neuere Tools unterstützen bereits LonMark-Objekte, d. h. die standardisierte Darstellung bestimmter Funktionalitäten im Netz (z.b. die eines HKL-tauglichen Temperatursensors). Aber dies soll Inhalt des nächsten Artikels sein. (Fortsetzung folgt) WEBWEGWEISER Weitere Infos zum Thema: Ein Service von»de«( de 10/

21 GEBÄUDETECHNIK BELEUCHTUNG FACHBETRIEB FÜR GEBÄUDETECHNIK THEMA Per Mausklick zum»fachbetrieb für Gebäudetechnik«(1) Bildung durch interaktives Selbststudium werks eine weitere herauskristallisiert hat:»es fehlt an Zeit für die berufliche Weiterbildung!«Dabei sollten uns auch statistische Erhebungen und Einschätzungen von Wirtschafts- und Bildungsfachleuten zu denken geben. Gut ausgebildete Fachkräfte werden zukünftig wesentlich mehr zu einem konkurrenzfähigen Unternehmen beitragen, als es in der Vergangenheit der Fall war, so die Meinung der Experten. Ein Trend in diese Richtung lässt sich indes jedoch im Elektrohandwerk noch nicht erkennen. Gespräche mit Meistern und Gesellen stellen allerdings klar heraus, dass ständige berufliche Qualifizierung zwar wichtig sei, es oft aber an der notwendigen Zeit fehle, Mitarbeiter freizustellen oder selbst an umfangreichen Kursen teilzunehmen. JÖRG VEIT Anlässlich der ZVEH-Jahrestagung 2000 in Husum stellen der ZVEH und das Elektro Technologie Zentrum Stuttgart (etz) ein multimediales Selbstlernmedium für den»fachbetrieb für Gebäudetechnik«vor. Das CD-ROM-gestützte Programm soll dem Elektrohandwerker den Einstieg in die Gebäudetechnik erleichtern. Mehr über die Vermittlung Gewerke übergreifenden Basiswissens mit diesem neuen Medium erfahren Sie in diesem zweiteiligen Beitrag. Herausforderungen an die berufliche Weiterbildung Angesichts der geringen Wissenshalbwertszeit von nur noch 3 bis 5 Jahren sind sich Bildungsexperten einig, dass sich die Vermittlung von Wissen in den nächsten Jahren grundlegend ändern wird. Die hohe Innovationsrate der Wirtschaft, die Bestrebungen»Leistung aus einer Hand«anzubieten, der zunehmende Konkurrenz- und Kostendruck, das erhöhte Servicebewusstsein der Kunden und der damit verbundene hohe Bedarf an gut ausgebildeten Fachleuten führt zwangsläufig zu einem stetig wachsenden Bedarf an beruflicher Weiterbildung und Zusatzqualifikation von Facharbeitern. Dass diese globale Aussage auch für das Elektrohandwerk von großer Bedeutung ist, lässt sich auf den ersten Blick vielleicht nicht erschließen. Wie auch? Der größte Teil unserer Elektrounternehmer arbeitet in einem stark frequentierten Bereich um Marktanteile und Aufträge. Vielerorts sind die Preise im Keller, in manchen Gegenden gibt es immer mehr Geschäfte mit immer weniger Profit. Projekte werden in immer kürzeren Zyklen fertig gestellt, die Dokumentationen von Baustellen nehmen immer größere Ausmaße an. Administrative Tätigkeiten wie Baustellenbesprechungen und Kundenberatung nehmen zu usw.»es fehlt an Zeit für die berufliche Weiterbildung!«Dipl.-Ing. Jörg Veit ist Fachbereichsleiter Gebäudesystemtechnik beim Elektro Technologie Zentrum (etz) Stuttgart. Sicherlich kann diese Argumentationskette beliebig erweitert werden. Man kann daraus die grundlegende Erkenntnis ableiten, dass sich zu den fachlichen und betriebswirtschaftlichen Herausforderungen des Elektrohand- Lernen im Wandel: Neue Aufgaben neue Methoden Weiterbildungskurse stellen hohe Anforderungen sowohl an Lehrgangsteilnehmer als auch an Dozenten. Bild 1: Herkömmliche berufliche Weiterbildung in Vollzeitkursen mit Direktunterricht Herausforderungen für die Dozenten: Bei der Konzeption von Kursmodulen müssen eine Reihe von Faktoren berücksichtigt werden. Mit dem rasanten Tempo technischer Neuerungen und betriebswirtschaftlicher Relevanzen steigen fachübergreifende Informationen bei gleichbleibender Kursdauer. Der Direktunterricht erhebt den Anspruch, diese hohen Anforderungen zu erfüllen. Dieser Umstand führt jedoch zu einer immer schnelleren Entwertung der Basis-Fachausbildung (Bild 1) zu Gunsten anderer (spezieller) Lerninhalte. Häufig ist es in der Praxis aber so, dass sich genau dieses fehlende Basiswissen als»stolperstein«bei Installationsarbeiten in einem neuen Tätigkeitsfeld herausstellen kann. Überlegungen der Lehrgangsteilnehmer: Ein weiterer entscheidender Faktor bei der Neukonzeption von Kursen sind die betroffenen Lehrgangsteilnehmer selbst. Bevor 26 de 10/2000

22 GEBÄUDETECHNIK BELEUCHTUNG FACHBETRIEB FÜR GEBÄUDETECHNIK sich ein potentieller Lehrgangsteilnehmer für eine Weiterbildungsmaßnahme entschließt, werden gründliche Überlegungen angestellt: Denkbare Belastungen für die Familie, Folgen für den Betrieb bei Abwesenheit des Teilnehmers sowie mögliche Kosten werden dem angestrebten Nutzen gegenübergestellt. Es gibt viele motivierte Elektrohandwerker mit dem festen Willen zur Systemintegration und dem Hang zum»globalplayer«, die aber aufgrund ihres Engagements unabkömmliche Stützen eines jeden Elektrobetriebes sind und deshalb auf Weiterbildung verzichten. Was also tun? Wie können wir diesen Anforderungen an die berufliche Weiterbildung gerecht werden? Sinnvoll wäre hier doch eine Lernform, die es den Teilnehmern an Fortbildungskursen sowie auch dem Fachpersonal in den Betrieben erlaubt, auf Wiederholung von Stoffgebieten, Übungen, Lerntests und Fachwissen genau dann zurückgreifen zu können, wenn die Lernenden dies wünschen bzw. dringend benötigen. Mit einem professionellen CBT-Programm kann die effektiv investierte Zeit, im Vergleich zu herkömmlichen Lernmethoden, um bis zu 40% verkürzt werden. Bildung durch interaktives Selbststudium mit CBT Die Lösung liegt in einem Rahmenkonzept von multimedialen Selbstlernsystemen und darauf abgestimmten Präsenzkursen. Somit könnte sich der Lernende das notwendige Basis-Fachwissen Schritt für Schritt selbst aneignen und darauf aufbauend das vertiefende»spezialund/oder Generalistenwissen«in den verkürzten Präsenzphasen des entsprechenden Kursmodules erwerben. Auf diese Weise wäre selbstgesteuertes und individuelles Lernen in gewohnter Atmosphäre möglich. Berufsbegleitendes Lernen würde erleichtert, weil der Umfang derpräsenzphasen in den Kursen gesenkt und damit Kosten und Zeit gespart würden. Ein Vorteil, den besonders ausgelastete Elektrobetriebe zu schätzen wüssten. Ein innovativer und moderner Lösungsansatz zu dieser Konzeption steht hinter dem Kürzel»CBT«. Das ist ein multimediales Selbstlernsystem. Ausgeschrieben heißt CBT: Computer Based Training. Hierunter verbirgt sich ein interaktives Lernprogramm, welches meist auf CD-ROM abgelegt ist. Der Schulungsteilnehmer kann sich mit dieser CD-ROM kursvorbereitend und -begleitend die Kenntnisse mit Hilfe einer CBT-CD aneignen. Mit einem professionellen CBT-Programm kann die effektiv investierte Zeit, im Vergleich zu herkömmlichen Lernmethoden, um bis zu 40 % verkürzt werden. Damit kann ein Großteil des Wissens unabhängig von Terminen zu Hause oder im Unternehmen angeeignet werden. Die Abwesenheitszeit im Betrieb kann dadurch erheblich verkürzt werden. Insbesondere im Hinblick darauf, dass zukünftig die Innovationszeiten noch kürzer werden und auch die sogenannte projektbezogene Weiterbildung an Bedeutung gewinnen wird, heißt dies, dass multimediales und selbstgesteuertes Lernen de 10/

23 GEBÄUDETECHNIK BELEUCHTUNG FACHBETRIEB FÜR GEBÄUDETECHNIK Abfrage von aktuellen Kursangeboten Update-Service Newsletter-Service. Bild 2: CBT mit Übersicht über die zentralen Themen der Gebäudetechnik immer unverzichtbarer wird. Schon heute kann aus Umfragen abgeleitet werden, dass in naher Zukunft die Voraussetzungen für die Nutzung von multimedialen Lernprogrammen zu Hause oder in den Betrieben in den meisten Fällen gegeben sein werden. Die CD-ROM zum»fachbetrieb für Gebäudetechnik«Im Rahmen eines EU-Förderprogramms entwickelt das etz in Stuttgart derzeit unter Beteiligung des ZVEH das CBT-Projekt»Fachbetrieb für Gebäudetechnik«(Bild 2). Vorteile: Wichtige Vorteile sind neben bewegten Bildern, Sprach- und Tonausgaben sowie hochwertigen Grafiken: selbstgesteuertes individuelles Lernen, bessere Anschaulichkeit komplizierter technischer Abläufe, sofortige und ausführliche Rückmeldung bei der Beantwortung von Fragen, Selbstkontrolle des Lernfortschritts, schnelles Finden von Erklärungen aktueller Fachbegriffe, berufsbegleitendes Lernen zu erleichtern. Mediendidaktische Umsetzung: Die Entwicklung der CBT In einem Team aus Software- Entwicklern, Mediendesignern und -didakten werden schrittweise multimediale Lerneinheiten programmiert. Die Inhalte und die didaktische Aufbereitung des Lernstoffes werden von erfahrenen Lehrkräften, Ausbildern, Fachexperten, Trainern und Dozenten als Autorenleistung erarbeitet, um den Erfordernissen der Zielgruppe so genau wie möglich zu entsprechen. Fertig gestellte Lerneinheiten werden an ausgesuchten ZVEHnahen Bildungszentren, vorerst in Vollzeitkursen, getestet, um eine sofortige direkte Einschätzung der Lernsoftware von den Benutzern zu erhalten. Bei der Gestaltung der Oberfläche Gründe: Der ZVEH und das etz möchten mit diesem Projekt den Einsatz multimedialer Lernprogramme als Lernhilfe für das Elektrohandwerk vorantreiben. Dabei sollen das Fachwissen für Betriebe multimedial verfügbar sein, die Qualifizierungskosten gesenkt, die Effektivität der Wissensvermittlung erhöht und die Dauer der Abwesenheit im Betrieb bei Fortbildung verringert werden. Die Effektivitätssteigerung der Wissensvermittlung soll sich aus der neuen multimedialen Lernform ergeben. Bild 3: Marketing ist ein wichtiger Bestandteil der CBT Weitere Vorteile mit zusätzlichen Online-Komponenten: Eine derzeit in Erprobung befindliche Online-Komponente im Lernprogramm bietet darüber hinaus: Themenbezogene Verbindungen zu Herstellerdatenbanken Zugriff auf Produktinformationen Beteiligung an Foren Abruf technischer Online-Handbücher der Lernprogramme wird großer Wert auf ein übersichtliches Gesamtbild gelegt, nur unbedingt notwendige und selbsterklärende Bedienelemente sind sichtbar. Über Printfunktionen ist gewährleistet, dass der Teilnehmer den Text auch jederzeit zur Vertiefung nachlesen kann. 28 de 10/2000

24 GEBÄUDETECHNIK BELEUCHTUNG FACHBETRIEB FÜR GEBÄUDETECHNIK Bild 4: Aufbau und Struktur der CBT zum Thema»Fachbetrieb für Gebäudetechnik«Die Themen der CBT: Gebäudetechnik interaktiv erleben In einer ersten Entwicklungsstufe sind grundlegende Themen der Gebäudetechnik aufgegriffen worden, die nicht primär unter dem Gesichtspunkt der Elektrotechnik zu sehen sind. Diese Themen sind in verschiedene Kapitel untergliedert. Wie lerne ich mit CBT? Einführung»Fachbetrieb für Gebäudetechnik«Bauphysik Trinkwassertechnik Abwassertechnik Heizungstechnik Gasgerätetechnik Solartechnik Klimatechnik Lüftungstechnik Rolladen- + Jalousietechnik Marketing (siehe Bild 3) Hinter diesen Kapiteln verbergen sich zahlreiche sog. Lektionen, in denen sich der Anwender Gewerke übergreifendes Know-how aneignen kann. Im Rahmen der ZVEH-Jahrestagung in Husum werden einzelne Lektionen vorstehender Themengebiete einem breiten Fachpublikum vorgestellt. Aufbau und Struktur des Lernprogramms Die Grundstruktur des Lernprogramms ist durch 4 Module (Bild 4) definiert: den Lernbereich den Trainingsbereich das Lexikon den Praxisbereich Die Module bilden einen didaktischen Verbund, das heißt, sie greifen ineinander, ergänzen sich und ermöglichen dem Anwender auf diese Weise mehrkanaliges und vertiefendes Lernen bei einem Höchstmaß an Selbstbestimmung. Die Module können aber auch separat genutzt werden. Einzelheiten über den Aufbau und die Struktur des Lernprogramms folgen im zweiten und letzten Teil dieses Beitrags. (Fortsetzung folgt) de 10/

25 GEBÄUDETECHNIK BELEUCHTUNG FACHBETRIEB FÜR GEBÄUDETECHNIK THEMA Kooperationsformen für den»fachbetrieb für Gebäudetechnik«BERND DECHERT Die elektrohandwerklichen Betriebe sollen zukünftig als»fachbetriebe für Gebäudetechnik«erste Ansprechpartner für die gesamte Technik im Gebäude sein. Ein»Fachbetrieb für Gebäudetechnik«muss jedoch nicht notwendigerweise alle Leistungen aus eigener Kraft erbringen. Für kleinere elektrohandwerkliche Betriebe ist die Kooperation mit anderen Gewerken der Schlüssel zum Erfolg. Nachfolgend ein Überblick über mögliche Kooperationsformen. verlieren. Damit können vorhandene Märkte gesichert und neue erschlossen werden. Kooperationen im Handwerk sind nicht so neu, wie mancher vermuten mag. Heute kooperieren insbesondere handwerkliche Betriebe aus dem jeweils gleichen Gewerk, wenn es um Kostenvorteile beim gemeinsamen Einkauf bzw. gemeinsame Einkaufsbedingungen geht. Diese Art von Kooperationen haben in Form von Genossenschaften eine lange Tradition im Handwerk. Für den»fachbetrieb für Gebäudetechnik«kommen in erster Linie Kooperationen mit unterschiedlichen Gewerken in Betracht. Den Anspruch auf Systemführerschaft bewältigen In den Gebäuden der Zukunft wird die Gebäudetechnik nicht mehr wie bisher nach Gewerken getrennt betrachtet werden. Vielmehr ist die Technik in Gebäuden zukünftig als ein integriertes System zu sehen. Mit dem Schutz der Wort-Bild- Marke»Fachbetrieb für Gebäudetechnik«wurde schon vor 3 Jahren über die reine Elektrotechnik hinaus Anspruch auf die Kooperationen haben zum Ziel, den Partnern Vorteile zu schaffen, wie sie Großunternehmen nutzen, ohne dabei die Vorteile der kleinen zu verlieren. gesamte Technik im Gebäude angemeldet. Mittlerweile wurden umfangreiche Weiterbildungsmaßnahmen für die elektrohandwerklichen Betriebe entwickelt, die diesen hohen Anspruch mit entsprechenden Gewerke übergreifenden Qualifikationen untermauern sollen. Dabei stellt sich immer wieder die Frage, inwieweit ein durchschnittlicher elektrohandwerklicher Betrieb, z. B. mit einem Meister, 5 bis 7 Gesellen und 2 Lehrlingen, die gesamte Technik im Gebäude beherrschen kann, so wie es das Integrationsmodell im ZVEH-Strategiehandbuch zum»fachbetrieb für Gebäudetechnik«vorsieht. (»de«berichtete mehrfach darüber.) Das ist sicherlich ein schwieriges Unterfangen für viele Betriebe dieser Größenordnung, um nicht zu sagen eine Dipl.-Ing. Bernd Dechert ist Referatsleiter Technik beim Zentralverband der Deutschen Elektrohandwerke (ZVEH) in Frankfurt/M. Zwei entscheidende Kooperationspartner in der Gebäudetechnik sind das SHK-Handwerk und die Elektrohandwerke, die sich zur»light+building«an einem gemeinsamen Stand präsentierten glatte Überforderung. (Anmerkung: Auch für den mittleren und großen elektrohandwerklichen Betrieb ist diese Aufgabe nicht immer einfach zu lösen.) Da aber gerade die kleineren Betriebe mit Abstand die größte Gruppe in der Gesamtheit elektrohandwerklicher Betriebe ausmachen, soll insbesondere für diese nachfolgend aufgezeigt werden, wie sie als»fachbetrieb für Gebäudetechnik«am Markt auftreten können. Kooperation als Schlüssel zum»fachbetrieb für Gebäudetechnik«Ein Schlüssel zum Gewerke übergreifenden»fachbetrieb für Gebäudetechnik«ist die handwerkliche Kooperation. Welche Kooperationsformen 1) sich hierfür anbieten, soll im Folgenden beleuchtet werden. Kooperationen haben zum Ziel, den beteiligten Partnern Vorteile zu schaffen, wie sie Großunternehmen nutzen, ohne dabei die Vorteile der kleinen zu Wie eingangs erwähnt, entwickelt sich die Technik im Gebäude einerseits immer mehr in die Richtung integrierter Systeme, andererseits hat sich das Verbraucherverhalten stark gewandelt. Mehr denn je verlangen die Kunden individuelle Lösungen aus einer Hand. Kann ein Betrieb nicht alles selbst anbieten und ausführen, bleibt ihm nur der Weg, mit Hilfe einer Kooperation mit einem oder mehreren Betrieben die erforderlichen gebäudetechnischen Leistungen anzubieten. Dabei stellt sich die Frage der Systemführerschaft innerhalb einer solchen Kooperation. Wer ist der Ansprechpartner für den Kunden? Systemführer sollte möglichst das Gewerk werden, 1) Ausführlich können sich interessierte Betriebe in dem Kursmodul»Kooperationsmanagement im Handwerk«zum»Fachbetrieb für Gebäudetechnik«informieren, das in den Bundesfachschulen der Elektrohandwerke sowie in Schulungsstätten der Landesinnungsverbände und Innungen seit diesem Frühjahr angeboten wird. 30 de 10/2000

26 G E B Ä U D E T E C H N I K B E L E U C H T U N G FACHBETRIEB FÜR GEBÄUDETECHNIK Den Vorsprung im Know-how der Elektrotechniker gilt es auszunutzen, wenn es um die Systemführerschaft geht. das technisch ohnehin eine bestimmte Integrationsfunktion hat. Diese»Sonderstellung«kommt ohne Zweifel dem elektrohandwerklichen Betrieb zu. Sonderstellung insofern, als dass es kein technisches Gewerk innerhalb eines Gebäudes gibt, das ohne elektrischen Strom auskommt. Bezieht man in die Betrachtungen noch die Bussysteme mit ein, die die einzelnen technischen Gewerke miteinander koppeln, so ist auch hier der elektrohandwerkliche Betrieb in erster Linie der kompetente Ansprechpartner. Diesen Vorsprung im Know-how gilt es auszunutzen, wenn es um die Systemführerschaft geht. Dabei dürfte allerdings auch klar sein, dass in Kooperationen nur derjenige die Systemführerschaft übernehmen kann, der über entsprechendes Wissen in den anderen Gewerken verfügt. Formen der Kooperation Folgende Kooperationsformen kommen für den»fachbetrieb für Gebäudetechnik«in Betracht: Arbeitsgemeinschaft (ARGE) Arbeitnehmerüberlassung Bietergemeinschaft Hauptunternehmer Nachunternehmer (Subunternehmerverhältnis) Handwerksbau GmbH, Allgewerkebau Handwerkerhöfe Notdienst Kooperationen sind nur dann erfolgreich, wenn die Mitglieder harmonisch miteinander arbeiten. Das gilt für die kurzfristige Zusammenarbeit in Arbeitsgemeinschaften, erst recht aber bei auf Dauer angelegten Konstruktionen. So ist es unumgänglich, dass der Zweck der Kooperation von allen Mitgliedern in vollem Umfang mitgetragen wird. Im Kasten auf der folgenden Seite sind die Merkmale der unterschiedlichen Kooperationsformen im einzelnen aufgeführt. Kooperationsbörsen bieten Kontakte Möchte ein Betrieb kooperieren, dann stellt sich die Frage, wie er Kontakt zu geeigneten Kooperationspartnern bekommt. Hier haben sich so genannte Kooperationsbörsen gut bewährt. Die einzelnen Landesinnungsverbände der Elektrohandwerke bieten dafür hervorragende Plattformen. Einige Verbände, z. B. der LIV Rheinland-Pfalz, bieten diesen Service sogar schon über das Internet. Basis-Informationen für Kooperationsbörsen Allgemeine Unternehmensangaben Leistungsbereich der interessierenden Betriebe genau beschreiben Schwerpunkt der angestrebten kooperativen Zusammenarbeit präzise nennen Diese Daten bilden die Basis für ein Datenbanksystem, das dann idealerweise über Internet abgerufen werden kann. de 10/

27 GEBÄUDETECHNIK BELEUCHTUNG FACHBETRIEB FÜR GEBÄUDETECHNIK Schnelle Kommunikation der Partner Die schnelle Kommunikation zwischen den Kooperationspartnern nimmt im Wettbewerb zu Großunternehmen eine Schlüsselrolle ein. Eine Kooperation, die auf den Entscheidungswegen und bei der Willensbildung Großunternehmen entsprechen will, braucht notwendigerweise ein modernes, schnelles, informationstechnisch unterstütztes Netzwerk. Dazu gehören nicht nur Telefon und Fax, sondern vor allem ein Intranet. Das ist ein Informationsnetzwerk für einen geschlossenen Benutzerkreis auf Internetbasis. Speziell für Kooperationen entwickelte Software wird gegenwärtig erarbeitet bzw. steht bereits zur Verfügung. Nur so lässt sich der Koordinationsaufwand schematisieren und so gering wie möglich halten. Ggf. sind auch Vereinheitlichungen der EDV erforderlich, um für den Schriftverkehr, das Angebotswesen mit der Auftragskalkulation sowie für die Buchführung vergleichbare Unterlagen zu haben. Dies sind nur ein paar Kernpunkte, die bei erfolgversprechenden Kooperationen unbedingt zu beachten sind. Zusammenfassung Festzuhalten ist, dass den Kooperationen im Handwerk zukünftig erheblich mehr Bedeutung zukommen wird, als das bisher der Fall ist. Das heißt natürlich auch, dass die Innungen, Landesinnungsverbände und die zentralen Fachverbände zu diesem Themenbereich stark gefordert sind. Auch der ZVEH wird sich intensiv um das Thema Kooperation kümmern. Die Schaffung des bereits erwähnten Kursmodules»Kooperationsmanagement«im Rahmen des Fachbetriebs für Gebäudetechnik ist nur ein Schritt. Weitere Schritte werden folgen. Insbesondere ist vorgesehen, mit anderen Zentralfachverbänden in Kontakt zu treten, um möglichst günstige Rahmenbedingungen zu schaffen und damit Kooperationen der Betriebe vor Ort zu fördern. Das Kooperationsmodell ist für den kleineren Elektrohandwerksbetrieb eine hervorragende Möglichkeit, als»quasi«-systemintegrator aufzutreten, sich damit vorhandene Märkte zu sichern und neue zu erschließen. Arbeitsgemeinschaft (ARGE): Zweck: Partner verpflichten sich zur Erstellung eines gemeinsamen Werkes Charakteristik: Gleichstellung der ARGE-Mitglieder, die ARGE ist eine BGB-Gesellschaft Rechtsbeziehungen: Geregelt durch BGB und Gesellschaftsvertrag, d. h. die AR- GE-Mitglieder sind Gemeinschuldner des Auftraggebers (Schuldner haften jeder aufs Ganze) Arbeitnehmerüberlassung: Zweck: Reine Personalaufstockung des Unternehmers zur alleinigen Werkerstellung Charakteristik: Zeitweiliger Austausch von Arbeitskräften zwischen zwei Arbeitgebern Rechtsbeziehungen: Aus Arbeitnehmerüberlassungsvertrag, keine Beziehung aus einem Gesellschaftsvertrag Bietergemeinschaft: Zweck: Verbindung von Teilangeboten, Koordination von Arbeitsabläufen Charakteristik: Jeder Unternehmer gibt zusammen mit Kooperationspartner ein eigenes Angebot für eine Teilleistung ab. Zu unterscheiden ist zwischen»losen«bietergemeinschaften bei privater Auftragsvergabe und Bietergemeinschaften bei öffentlichen Ausschreibungen. Rechtsbeziehungen: Bei einer losen Bietergemeinschaft bestehen keine Rechtsbeziehungen zwischen den Kooperationspartnern. Die Partner wickeln ihre Aufträge lediglich in verstärkter Koordination ab. Bei öffentlichen Ausschreibungen entsteht aus der Bietergemeinschaft jedoch regelmäßig eine ARGE mit der Rechtsbeziehung einer BGB-Gesellschaft Hauptunternehmer Nachunternehmer (Subunternehmerverhältnis): Zweck: Der Hauptunternehmer übernimmt einen Gesamtauftrag bis hin zu schlüsselfertigen Bau-Projekten Charakteristik: Aufteilung des Gesamtauftrages auf selbständige verpflichtete Nachunternehmer Rechtsbeziehungen: Keine Regelung durch Gesellschaftervertrag, sondern»hierarchische«rechtsbeziehungen zwischen Auftraggeber und Hauptunternehmer, sowie Hauptunternehmer und Nachunternehmer, jeweils selbständige Werkverträge Handwerksbau GmbH, Allgewerkebau: Zweck: Fortlaufende Ausführung von Bauprojekten Charakteristik: Der Zweck ist auf Dauer angelegt, daher wird er in einer eigens gegründeten Gesellschaft verfolgt, zumeist GmbH mit Gesellschaftern aus verschiedenen Gewerken Rechtsbeziehungen: Ergeben sich aus einem zumeist ausführlichen Gesellschafter-Vertrag und dem GmbH-Gesetz Handwerkerhöfe: Zweck: Mehrere Handwerksunternehmen kooperieren um Leistungen»aus einer Hand«anzubieten. Hinzu kommt häufig eine Bürogemeinschaft zur Auftragsannahme Charakteristik: Die Unternehmen bieten in loser Bietergemeinschaft Leistungen gemeinsam an, jeder Partner wickelt und rechnet seine Aufträge bei verstärkter Koordination völlig selbständig ab Rechtsbeziehungen: Lose Kooperation ohne Rechtsform mit begrenzten vertraglichen Regelungen Notdienst: Übersicht: Formen der Kooperation Zweck: Betrieb eines gemeinsamen Notdienstes durch mehrere selbständige Unternehmer, vielfach auf Innungsebene Charakteristik: Auf Dauer angelegte regionale Kooperation mit eng definiertem Geschäftszweck Rechtsbeziehungen: Zumeist lose Kooperation ohne vertragliche Beziehungen, in einem genehmigten Mittelstands-Kartell sind Koordinations-Absprachen z.b. über die Notdienst-Vergütung möglich (Quelle: Vortrag L. Hellmann) 32 de 10/2000

28 GEBÄUDETECHNIK BELEUCHTUNG FACHBETRIEB FÜR GEBÄUDETECHNIK THEMA EIB mit Lichtwellenleiter für große Distanzen Der EIBA-Award 2000 ging nach Sachsen HERMANN HÄGELE Zur light+building in Frankfurt/M. hatte die EIBA zum dritten Male den EIBA-Award für die interessanteste EIB-Anlage ausgeschrieben. Der erste Preis fiel auf die EIB-Installation für eine großräumige Kuranlage im Erzgebirge. Die Anwendung zeigt, dass sich der EIB mit seinem vielseitigen Produktangebot als Gebäudemanagementsystem bestens eignet. Bild 1: Sie sind zu Recht stolz auf ihr Gemeinschaftswerk: Systemintegrator Ullrich Zimmermann (li.) und Elektroplaner Josef Hülsbeck, Energieberatung Münster An einer Nebenstraße von Chemnitz ins Erzgebirge befindet sich das traditionelle Kurbad Warmbad. Seine Geschichte geht bis ins 14. Jahrhundert zurück, und schon die Herzöge von Sachsen schätzten die heilsamen Quellen. Bis 1989 gehörte das Kur- und Heilbad zur Bergbaugesellschaft Wismut. Nach der Einstellung des Uranabbaus im Erzgebirge gründeten die umliegenden Gemeinden eine Kurgesellschaft und machten sich an die Rekonstruktion der maroden Gebäude und Einrichtungen. Rund um die Quelle in einem flachen Tal gruppieren sich die restaurierten bzw. neuen Gebäude: Verwaltung, Trinkpavillon, Heizwerk, Kurmittelhaus und Parkdeck. Im Zentrum des Kurparks befindet sich eine Teichanlage mit Wasserspielen und ein Konzertpavillon. Das Gelände hat eine Ausdehnung von 3 km 2. Die größten Distanzen zwischen Gebäuden und Anlagenteilen betragen etwa 2000 m. Die EIB-Installation für dieses ausgedehnte Anwesen mit dem Schwerpunkt auf einer zentralen Überwachung brachte dem Systemintegrator Ullrich Zimmermann, Computer- und Elektroservice Zimmermann in Grießbach, den diesjährigen Wander- Hermann Hägele, freier Fachjournalist, Esslingen a. Neckar de 10/

29 GEBÄUDETECHNIK BELEUCHTUNG FACHBETRIEB FÜR GEBÄUDETECHNIK Bild 2: Über die Eröffnungsseite der Visualisierung gelangt der Betriebstechniker zu den einzelnen Bildschirmseiten der Anlagenabschnitte pokal der EIBA-Award 2000 ein. (»de«berichtete bereits im letzten Heft 9/00, S. 68 ff.) Die Jury dürften insbesondere die raffinierten technischen Details, die Auswahl der Komponenten, die Überbrückung großer Distanzen mittels Lichtwellenleitertechnik und das ausgefeilte Konzept für einen sukzessiven Ausbau der EIB-Anlage beeindruckt haben. Grundkonzept In einer ersten Ausschreibung des Planungsbüros Energieberatung Münster war der EIB erst mal zur Steuerung und zur Überwachung der Heilquellen-Pumpen gedacht. Doch schnell waren sich Ullrich Zimmermann und der Planer Josef Hülsbeck einig, dass der EIB für das gesamte Bauvorhaben das richtige System ist und der künftige Ausbau der Anlage über mehrere Bauabschnitte hinweg einer soliden Grundkonzeption bedarf. Dabei kristallisierten sich folgende Schwerpunkte heraus: Elektroinstallation im zentralen Verwaltungsgebäude mit Steuerung und Überwachung der Heilwasserquelle Überwachung der Energieversorgung vom EVU und von zwei Blockheizkraftwerken (BHKW) Steuerung der Beleuchtungen in den Gebäuden und im Freien mit den Beleuchtungsabschnitten Historischer Kurpark, Externer Kurpark, Hüttenmühlenstraße, Konzertpavillon, Wasserspiele und Parkdeck Visualisierung der gesamten Anlage in der Leitstelle im Kurmittelhaus Eine Maximumüberwachung Ein grundlegendes Konzept für die künftige Anbindung weiterer Gebäude. Als Basis der Topologie wurde eine Hauptlinie vorgesehen, die sich über das gesamte Gelände erstreckt. Die größte Distanz zwischen Kurmittelhaus und Verwaltung von etwa 1500 m wird dabei mittels Lichtwellenleitertechnik überwunden. Auf diese Hauptlinie lassen sich nach Bedarf weitere Buslinien aufschalten. Bis jetzt sind 5 Linien mit 100 EIB-Teilnehmern installiert. Die Überwachung der Anlagenteile mit Pumpen und Schutzschaltern sollte bei den großen Distanzen nicht zuletzt der Entlastung des Personals dienen. Wichtigste Forderung war aber die Überwachung der Energieversorgung vom EVU und der Blockheizkraftwerke für ein Not-Energiemanagement. Für den Fall eines Stromausfalls sollte die EIB-Anlage obendrein noch mindestens 6 Stunden betriebsfähig bleiben. Verwaltungsgebäude Das Herz der EIB-Anlage befindet sich im Untergeschoss des Verwaltungsgebäudes. Die EIB- Komponenten Jahresschaltuhr DCF 77, Lichtempfänger und Logikbaustein (Theben) sorgen für die zentralen Funktionen mit»zeit«und»datum«. Hier sind Schaltzeiten und Dämmerungswerte sowie die Logikverknüpfungen festgelegt. Im selben Verteiler befindet sich auch die Steuerung für die zwei Heilwasserpumpen. Da von deren Funktion der Kurbadbetrieb abhängt, wird diese besonders intensiv überwacht, z. B. die Motorschutzschalter über zwei Binäreingänge. Die eigentliche Steuerung erfolgt über einen Applikationsbaustein (ABB). Hierzu erhält dieser über einen Analogeingang und entsprechende Geber den Wasserstand der Quelle. Wichtig dabei ist, dass die Teilnehmer im Falle eines Busspannungsausfalles bei Busspannungswiederkehr den wahren Wert am Eingang auf den Bus senden. Zusätzlich werden die Betriebsströme der Pumpen mit Strommodulen überwacht, die für frühzeitige Aussagen über erforderliche Wartungsmaßnahmen sorgen. Ebenfalls mit eingebunden ist die Beleuchtung der WCs in der Verwaltung sowie die Aufschaltung eines Behindertenrufes auf den Bus. In einem zweiten Verteiler befinden sich die Bauteile zur Steuerung der Beleuchtung im Historischen Kurpark und im Trinkpavillon. Hierzu ist ein programmierbarer Controllerbaustein Torso 990 (Grässlin) eingesetzt, in dem unterschiedliche Ereignisprogramme hinterlegt sind. Beispiele sind: Tagesprogramme, Reparaturprogramm und ein Energiesparprogramm, das zur Vermeidung von Lastspitzen in Aktion tritt. Des weiteren ist die Handbedienung der Beleuchtung mittels eines LCD- Displays (MT 701) möglich. Dieses Konzept wiederholt sich in weiteren Bild 3: Charakteristisch für die EIB-Anlage Kurbad Warmbad ist die sorgfältige Auswahl der Komponenten nach Applikation und Nutzen (hier die Binärausgänge 6-fach); neu am Markt sind Strommodule (ABB) mit dieser Präventivsensorik wird die Stromaufnahme der Heilwasserpumpen überwacht Verteilern für andere Beleuchtungsabschnitte. Im Trinkpavillon wurde eine Wetterstation (Berker) mit Windwächter, Regenwächter und Temperaturwächter installiert. Die Daten dienen u. a. der Steuerung der Lüftungsfenster. Die analogen Wettersignale sollen künftig auch einer Anzeige (für interessierte Kurgäste) zugeführt werden. Schließlich befindet sich in einem dritten Verteiler noch die EIB-Lichtwellenleiter-Schnittstelle (ABB). 34 de 10/2000

30 GEBÄUDETECHNIK BELEUCHTUNG FACHBETRIEB FÜR GEBÄUDETECHNIK Bild 4: Das Herz der EIB-Anlage schlägt im Verteiler 1 im Verwaltungsgebäude installiert sind unter anderem Controllerbaustein Torso 990 (Grässlin), Logikglied, Diagnosebaustein (Busch-Jaeger) und Schaltaktoren RMG 4 mit Erweiterungen RME 4 (Theben) Energieanlage Vom örtlichen EVU ist eine Energieversorgung mit Trafostation bis zu 100 kw vorhanden. Gleichzeitig sind zwei Blockheizkraftwerke mit 100 kw bzw. 200 kw elektrischer Leistung installiert. Das heißt: Im Vollbetrieb kann elektrische Energie ins öffentliche Stromnetz geliefert werden, bei Ausfall eines oder gar beider BHKW kann es mit der Stromversorgung knapp und die Maximumüberwachung nötig werden. Zur Überwachung der Energieversorgung werden u. a. Signale der Messeinrichtung erfasst. Das sind Synchronimpuls (Überwachung des 1/4-Stunden-Maximums), Tarifumschaltung und Zählimpulse der bezogenen bzw. abgegebenen Leistung. Von der Steuerung des Trafos werden über potentialfreie Kontakte folgende Signale abgenommen: Warnung bei Erdschluss, Unterspannungsmeldung, Übertemperatur-Warnung und ein Signal bei Abschaltung infolge einer Übertemperatur. Im Steuerschrank der BHKW werden über potentialfreie Kontakte Meldungen bei Schalterfall eines BHKW und die Betriebszustände BHKW 1 und BHKW 2 abgegriffen. Die Meldungen stehen der Visualisierung bzw. der Maximumüberwachung zur Verfügung. Bild 5: Die LWL-Schnittstelle (ABB) ab hier werden die Telegramme als Lichtwellen übertragen Als EIB-Geräte wurden hierfür drei Tasterschnittstellen sowie drei S0-Schnittstellen installiert. Kurmittelhaus Im ca m entfernten Kurmittelhaus befindet sich die Überwachungszentrale des technischen Personals. Schon deshalb ist es sinnvoll, neben den Überwachungsmeldungen auch die Zählerstände der Energieversorgung über den EIB zu übertragen. Im Verteiler im Kurmittelhaus befindet sich auch das Gegenstück der Lichtwellenleiter- Schnittstelle. Des weiteren werden die EIB-Meldungen von der Fotos: H. Hägele de 10/

31 GEBÄUDETECHNIK BELEUCHTUNG FACHBETRIEB FÜR GEBÄUDETECHNIK Bezeichnung Fabrikat Type Netzteile mit Akkus Merten 320 REG-K Linienkoppler Tabelle 1: Hersteller- und Typenliste bei der Auswahl der Komponenten entschieden die Applikation, der Nutzen sowie das Preis-Leistungs-Verhältnis Energieversorgung und von den BHKW über potentialfreie Kontakte (Binärausgänge) an das DDC-System übergeben und vom integrierten Optimierungsrechner verarbeitet. Dieser Rechner stellt wiederum Daten im Rahmen der Maximumüberwachung für die entsprechenden Energiesparprogramme der Controllerbausteine Torso 990 in den jeweiligen Beleuchtungsabschnitten zur Verfügung. Um Leistungsspitzen zu vermeiden, können nicht notwendige Leuchten für die Zierbeleuchtungen und Wasserspiele oder die Pumpen der Springbrunnen abgeschaltet werden. In einer weiteren Ausbaustufe wurde jetzt noch eine Küche integriert, deren elektrische Verbraucher sich ebenfalls ohne großen Aufwand in die Energieoptimierung integrieren ließen. Unweit vom Kurmittelhaus befindet sich ein Parkdeck mit einer einfachen Beleuchtungsanlage. Diese wird mittels Dämmerungsfühler und Argus-Bewegungsmeldern IP54 bedarfsgerecht geschaltet. Die Schrankenanlage wird ebenfalls zeitabhängig von der zentralen Uhrenanlage gesperrt oder freigegeben. Busch-Jaeger Schaltuhr Theben TR 644 mit DCF 77 Helligkeitssensor 3-stufig Theben LU 130 EIB Dämmerungsschalter Merten REG-S/DS1 Bewegungsmelder Merten Argus EIB Wetterwarte mit Wind-, Regen- und Temperaturwächter Berker Controllerbaustein Grässlin Torso 990 Unterputz LCD-Tableau Merten MT 710 Lichtwellenleiter-Schnittstelle ABB LL/S 1.1 Applikationsbaustein ABB AB/S 1.1 Strommodule ABB SM/s Logikglied Busch-Jaeger 6198 Diagnosebaustein Busch-Jaeger Binäreingänge 4-fach Merten REG-K 4/230 Schaltaktoren 4 fach mit Erweiterung Theben RMG 4 + RME 4 Schaltaktoren 6-fach Busch-Jaeger Visualisierungssoftware IT Elvis Kurkonzertplatz Interessant sind auch die Funktionen der EIB-Anlage für den Konzertpavillon. Vom Verteiler im Konzertgebäude werden mit Hilfe eines Controllerbausteins Torso 990 die Wasserspiele mit Springbrunnen und Scheinwerfer gesteuert. Neben zwei schon programmierten Wasser- und Beleuchtungsszenen lassen sich für die verschiedensten Veranstaltungen Ein- und Ausschaltzeiten sowie Kombinationen von Wasserspiel und Leuchten frei zusammenstellen. Dies geschieht ebenfalls über ein LCD-Display MT 701. Da das Gebäude nicht beheizt ist, wurde das LCD-Display in einem beheizten Verteiler IP 54 installiert. Visualisierung Eine wesentliche Anforderung an die EIB-Installation im Kurbad Warmbad ist die Anzeige aller Störungen und betriebsrelevanten Daten in der Leitstelle. Störmeldungen sollen sich nach Beseitigung der Störung von den Technikern quittieren lassen. In einer weiteren Ausbaustufe ist die Weiterleitung ausgewählter Störmeldungen per Handy an das Bereitschaftspersonal vorgesehen. Zur Visualisierung wurde die Software»Elvis«(IT) gewählt.»die Krönung meines Berufslebens«Vor fünf Jahren erst gründete Ullrich Zimmermann seinen Elektroinstallationsbetrieb in Grießbach. Eigentlich war Selbstständigkeit schon lange sein Wunsch. Zu DDR-Zeiten hat es Ullrich Zimmermann von der Elektrolehre bis zum Ingenieurpädagogen gebracht. Im Berufsbildungszentrum hatte er 1992 den EIB kennen gelernt.»damit will ich mir eine neue Existenz schaffen«, war sein Gedanke, als er arbeitslos wurde. Zur light+building wurde Ullrich Zimmermann mit dem EIBA-Award 2000 ausgezeichnet Kurzerhand gründete der Elektromeister und Ingenieur seine Firma»Computer- und Elektroservice«. Statt Computern aber bestimmten erst mal ganz normale Elektroinstallationen und Reparaturen sein Leben. Ehefrau Anneli Zimmermann aber hält ihm mit Büroarbeit und Organisation den Rücken frei für die intensive Beschäftigung mit dem EIB.»Inzwischen bin ich für 40 Elektrobetriebe in ganz Sachsen als EIB-Dienstleister tätig«, so Zimmermann. Auf rund 40 EIB-Referenzen kann er inzwischen verweisen. Darunter viele Eigenheime, aber auch Industriebauten, Geschäfte und öffentliche Gebäude wie das Kurbad Warmbad. Dass er dafür jetzt den EIBA-Award 2000 erhalten hat, bezeichnet Ullrich Zimmermann als»die Krönung seines Berufslebens«. Auch heute noch gibt der frühere Berufsdozent sein Wissen weiter, bei EIB-Kursen für den TÜV in Chemnitz oder im Kreise der Innungsmitglieder. Außerdem fand er qualifizierte Gesprächspartner im bundesweiten EIB-User-Club, ohne den sich sein Betrieb nicht so stark in Richtung EIB entwickelt hätte. 36 de 10/2000

32 GEBÄUDETECHNIK BELEUCHTUNG FACHBETRIEB FÜR GEBÄUDETECHNIK Hauptgruppe Mittelgruppe Funktionen 0 Zentrale Signale 0 Beleuchtung 1 Wetterwarte 2 Netzüberwachung 1 Pumpensteuerung 1 Pumpensteuerung 2 Lichtsteuerung 1-5 Lichtsteuerung in der jeweiligen Linie Überwachung Tabelle 2: Die Gruppenadressen wurden so strukturiert, dass sich daraus Funktion und Zuordnung eindeutig ablesen lassen Sicherheit Da es sich um eine Gebäude übergreifende EIB-Anlage handelt, ist die Gefahr der Einkopplung atmosphärischer Entladungen besonders groß. Deshalb wurde in den Verteilern der Bus jeweils mit einem Schutzmodul gegen Überspannung abgesichert. Im Falle der Lichtwellenleitertechnik erübrigt 1-5 Überwachung und Präventivsensorik in der jeweiligen Linie 1-5 sich diese Schutzmaßnahme natürlich. Besonderes Augenmerk galt der Betriebssicherheit. So wurde der unterbrechungsfreie Betrieb der EIB-Anlage mit einer Standzeit von mindestens 6 Stunden realisiert, indem Netzgeräte mit zusätzlichem Akku (Merten) installiert wurden. Weitere Sicherheitsanforderungen erfüllen: EIB-Binäreingänge, die bei Busspannungswiederkehr ihren wahren Eingangszustand ermitteln und auf den Bus senden Überwachung der Busspannung mit Meldung an die Visualisierung sowie die Überwachung der FI-Schutzschalter, Überspannungs-Schutzeinrichtungen, Motorströme und Motorschutzrelais. Fazit: Betriebssicherheit und Wartungserleichterung Der EIB zeigt sich in dem beschriebenen Objekt von einer noch recht unüblichen Seite. Schwerpunkte des Nutzens sind nicht, wie üblich, Beleuchtungs- und Jalousiesteuerungen, sondern Betriebssicherheit und Wartungserleichterung. Energiekosten werden durch eine Optimierung mit einem DDC-System gespart. Das technische Personal des Kurbades hat die Installation des EIB nicht nur akzeptiert, sondern engagiert sich selbst beim Erarbeiten von Lösungen mit dem Europäischen Installationsbus. de 10/

33 E N ERGIETECHNIK LASTMANAGEMENT Am Ende spannend Energiemanagement im Werk Regensburg der Südzucker AG Gut 18 MW Strom erzeugen die beiden Dampfturbinen der Südzucker AG in Regensburg während der»kampagne«, der Rübensaison von September bis Dezember. Ungefähr 2 MW bleiben sogar noch übrig, um sie dem regionalen Energieversorger ins Netz zu schieben. Dabei ist der erzeugte Strom eigentlich nur das Nebenprodukt einer ökonomischen Kraft-Wärme-Kopplung. Bild 1: Das Werk Regensburg der Südzucker AG hat seinen Strombezug wirtschaftlich optimiert Fotos: Berg Wenn aber kurz vor Weihnachten, vorausgesetzt alles läuft planmäßig, die Kampagne ihrem Ende entgegengeht, wird es für die Elektroabteilung, insbesondere für den Elektromeister Gabler, erst richtig spannend. Denn während überall ein spürbares Aufatmen durch die Reihen der Belegschaft geht, drohen der Firma erhebliche Kosten. Bild 2: Auswertung der Lastkurven mit dem PC Wenn bei Südzucker in Regensburg (Bild 1) die Kampagne ihr lang ersehntes Ende findet, beginnt für Elektromeister Gabler eine kurze Zeit höchster Aufmerksamkeit. Die Ursache dafür liegt im konsequenten und ökonomischen Energieeinsatz für die Dampferzeugung, die sich ganz nach den Anforderungen in der Produktion richtet. Dort wird nämlich die Abwärme der Turbinen benutzt, um mit dem von etwa 500 C auf 140 C abgekühlten Dampf den braunen Rübensaft zu weißen Zuckerkristallen zu verarbeiten. Es wird dabei immer nur so viel Dampf für die Turbinen erzeugt, wie hinterher als Abwärme für die Produktionsanlagen benötigt wird. Geht nun mit dem Herunterfahren der Produktion am Ende der Kampagne die erzeugte Menge an Dampf zurück, so führt dies unmittelbar zu einer geringeren Erzeugung von Strom. Was auf den ersten Blick keinen Anlass zur Sorge bietet, hat jedoch seine Tücken und birgt die Gefahr unnötiger Kosten für das Werk. Leistungsspitzen können teuer werden Wenn es nicht gelingt, den Stromverbrauch in dieser Situation dem immer weiter sinkenden Angebot der eigenen Erzeugung anzupassen, droht nämlich ein Schlag in die Energiereserven des regionalen Energieversorgers, der REWAG. Wenn die Maschinen und Geräte der auslaufenden Produktion nicht rechtzeitig abgeschaltet werden, entsteht schnell eine Leistungsspitze, die von der abnehmenden Eigenerzeugung nicht mehr gedeckt werden kann. Diese Spitze, die dem Netz entnommen wird, und sei es nur für Minuten, kann das Werk teuer zu stehen kommen. Mit einer Leistung von 2,25 MW, die gemessen an den selbst erzeugten 18 MW spärlich erscheint, darf sich das Werk laut Vertrag bei seinem Stromlieferanten maximal bedienen. Auf etwa 1,6 MW möchte es sich aber möglichst beschränken. Warum diese Zurückhaltung? Das erklärt sich auf Grund der großen Unterschiede im Verbrauch außerhalb und innerhalb der Kampagne und der Abrechnungspraxis für elektrische Leistung. Für die Südzucker AG gelten die auch andernorts üblichen Konditionen, welche besagen, dass die drei»stärksten«monate des Jahres, also diejenigen, in denen die höchsten Viertelstundenleistungen aufgetreten sind, gemittelt werden und zur Abrechnung kommen. Jedes kw Spitzenleistung kostet dabei etwa 250 DM pro Jahr, so dass die verbrauchten 1,6 MW mit DM zu Buche schlagen. Weil die Leistung, die unabhängig vom tatsächlichen Bezug in jedem Fall bezahlt werden muss, nun aber 70 % der bestellten Höchstleistung beträgt und weil für Südzucker 1,6 MW für die Dreiviertel des Jahres außerhalb der»kampagne«gut ausreichen, macht es aus ökonomischer Sicht wenig Sinn, mehr als die Leistung zu bestellen, deren 70%- Wert eben diese 1,6 MW ausmachen, also 2,25 MW. Diese Leistung steht also für den kritischen Fall des Herunterfahrens am Kampagnenende im Höchstfall zur Verfügung, wobei natürlich auch schon jede Überschreitung von 1,6 MW Mehrkosten bei der Leistungsabrechnung bedeutet. Folglich lautet das erklärte Ziel des Unternehmens: Die Spitzenlast rund ums Jahr auf 1,6 MW begrenzen, vor allem auch zum Kampagnenende. Wichtig: Begrenzung der Spitzenlast Die Begrenzung der Spitzenlast auf einen bestimmten Wert bedeutet die Einhaltung dieses Wertes in jeder einzelnen der über 38 de 10/2000

34 ENERGIETECHNIK LASTMANAGEMENT Viertelstunden des Jahres und ist ohne ein elektronisches Kontrollsystem nicht denkbar. Bei Südzucker hat man sich, dem Beispiel anderer Werke folgend, für ein Energiemanagementsystem BHS 40 der Firma Berg Energiekontrolle aus Gröbenzell entschieden, das gegenüber dem einfachen Lastwächter, der früher im Einsatz war, eine ganze Menge mehr Möglichkeiten bietet. Der Gesamtbezug von der Rewag wird dem System durch Zählimpulse des EVU-eigenen Zählers mitgeteilt. Ebenso die Synchronisierung der Viertelstundenperiode und die HT/NT- Tarifumschaltung. Eine Besonderheit stellt die gemeinsame Leis-tungsabrechnung des Werkes Regensburg mit der dazugehörigen Wasseraufbereitungsanlage im 5 km entfernten Irl dar. Nach Verhandlungen mit der Rewag werden beide Verbrauchsstellen in der Abrechnung von Arbeit und Leistung wie eine einzelne behandelt. Um auch die Leistung addieren zu können, laufen beide im selben Viertelstundentakt. Allerdings muss in Irl von 8.00 Uhr bis Uhr ein eigener Spitzenwert von 200 kw eingehalten werden, der sich außerhalb dieser Zeit auf 500 kw erhöht. Der Synchronimpuls für beide Verbrauchsstellen erreicht das System über eine Busleitung aus Irl. Um den Verbrauch dort separat überwachen zu können, erhält das BHS 40 neben dem Gesamtbezug auch Zählimpulse für den momentanen Bezug der Anlage in Irl. Aus den genannten Eingangsgrößen errechnet das Optimierungssystem eine Vielzahl nützlicher Onlinedarstellungen und Protokolle. Auf dem Monitor in der Leitwarte sind die aktuell laufenden Viertelstunden im Werk und in Irl zu sehen, mit der bereits verbrauchten und der noch freien Leistung zum Periodenende. Bei einer drohenden Leistungsüberschreitung werden Warntöne und Klartextmeldungen in der Elektrowerkstatt und in der Leitwarte über das betriebsinterne S5-System ausgelöst. Auswertungen der verbrauchten elektrischen Arbeit und auch der Lastkurven kann man direkt am Bildschirm vornehmen (Bild 2) und ggf. ausdrucken. Die Verbrauchsdaten jedes einzelnen Tages werden für die Kostenstellenrechnung benötigt, und das System spart die tägliche Zählerablesung. Eine Übertragung der Daten in Gablers Computer in der Elektrowerkstatt soll in Kürze über eine der beiden Excel-Schnittstellen erfolgen. Der Information halber wurden zusätzlich Leistungsmessungen der beiden Turbinen aufgeschaltet, so dass auch deren Erzeugung beobachtet und protokolliert werden kann. Gezielte Abschaltung bei drohender Überschreitung Neben der Warnung löst das BHS 40 aber auch Maßnahmen aus, die eine Überschreitung der voreingestellten Leistung automatisch verhindern. Während der»kampagne«würde der Ausfall eines der beiden Generatoren eine gewaltige Bezugsspitze auslösen. Um das zu verhindern, lösen Abschaltbefehle des Systems, die auf den S5-Bus übertragen werden, je nach Erforderlichkeit den nach Prioritäten und anderen Kriterien gesteuerten Abwurf ganzer Transformatorstationen aus. Schwemmwasserpumpen, Fahrzeugentladung, Zentrifugen und Rübenwaschanlagen gehen bei Ausfall einer Turbine in einem ausgeklügelten Wechsel vom Netz. Auch der Notstromdiesel hilft im Notfall mit, durch seine Leistung von etwa 400 kw drohende Lastüberschreitungen abzufangen. Das BHS 40 liefert dem Stromaggregat nicht nur den Einschaltbefehl, sondern ein analoges Stellsignal für die jeweils gerade benötigte Leistung. Auch in Irl wird kräftig optimiert, wenn auch auf bedeutend niedrigerem Niveau. 15 Pumpenmotoren der Wasseraufbereitung werden dort, ebenfalls via S5- Bus, so geschaltet, dass ohne Störung des Betriebes die mit dem EVU vereinbarte Viertelstundenleistung von 200 kw nicht überschritten wird. Im weiteren Ausbau planen Gabler und seine Mitarbeiter, weitere Stromverbraucher für das Energiemanagement nutzbar zu machen, wie die Zuckerwege von und zu den Silos, die Pelletstation und die Siebmaschinen. Diese sollen dann nicht über die S5, sondern über den BHS-40-eigenen Bus und Unterstationen angebunden werden. (AS) de 10/

35 MESSEN PRÜFEN AUTOMATISIEREN MESSTECHNIK Ein Überblick über die Messtechnik-Neuheiten Den Herstellern der Messtechnik bereitete die gleichzeitige Abhaltung von Hannover-Messe und light + building einiges Kopfzerbrechen. Manche stellten nur in Frankfurt aus, manche nur in Hannover, manche hatten zwei Messestände. Bleibt zu hoffen, dass es der Branche in zwei Jahren gelingt, sich auf einen Standort zu einigen. Wir stellen Ihnen die wichtigsten Neuheiten vor. Ströme messen auch an kniffligen Stellen Jeder Messtechniker kennt das Problem, wenn er eine Stromzange in einer engen oder komplexen Bild 1: Eine»biegsame Stromzange«Foto: Beha Ein Digitalmultimeter als Luxmeter Verteilung platzieren möchte. Da ist der Abstand zu eng, dort ist ein Draht zu starr oder die Kontur der Stromschiene zu breit. Jetzt ist es sehr hilfreich, eine Stromzange mit verschiedenen Formen zu besitzen. Da hilft die neue»unitest Clampflex«(Bild 1) von Beha, Glottertal. Der Wandlerkörper besteht aus einem biegsamen Kern, umwickelt mit einer Spule und einer doppelten Isolierung. Das Prinzip beruht auf der Rogowski-Spule. Die Form der Spule ist dabei völlig unwichtig und kann deshalb in die verschiedenen Konturen gebogen werden. Mit der»unitest Clampflex«kann man auch an schwer zugänglichen Stellen bequem Messungen vornehmen. Die»Clampflex«hat einen Ausgang in Form einer proportionalen Spannung. Die Zange kann Ströme bis AC 3 ka messen. Man kann die Zange an handelsübliche Multimeter oder z.b. an ein Oszilloskop anschließen. Der Durchmesser der Zange beträgt 210 mm, so dass sie sich für alle anfallenden Querschnitte eignet. Arbeitsschutzgesetze, Unfallschutzgesetze, Bauvorschriften, berufsgenossenschaftliche Vorschriften usw. legen die Beleuchtungsstärke für öffentliche Gebäude, für gewerblich genutzte Räume und für Wohnräume fest. Professionelle Luxmeter zur Überprüfung der Beleuchtungsstärke sind jedoch teure Messinstrumente. Eine preisgünstige Alternative hierzu ist die Fotomesszelle C.A 808 (Bild 2) von Chauvin Arnoux, Kehl. Damit wird aus einem vorhandenen Digitalmultimeter ein präzises und zuverlässiges Luxmeter. Bild 2: Foto-Messzelle zum Anschluss an Digitalmultimeter Foto: Chauvin Arnoux Die Fotomesszelle C.A 808 baut auf einer Selen-Fotozelle auf (Selenzellen sind empfindlicher als Siliziumzellen). Sie kann Beleuchtungsstärken bis zu lx messen und liefert am Ausgang ein dem Messwert proportionales Signal von 1 mv pro 100 lx. Mit einem 2 m langen geschirmten Anschlusskabel lässt sich die Messzelle an jedes übliche Digitalmultimeter anschließen. Auf der Rückseite des Gehäuses befindet sich ein Kameragewinde im»kodak-standard«, so dass man die Messzelle auf jedem üblichen Fotostativ montieren kann. Für problemlosen Einsatz ist die Messzelle in Schutzart IP 54 aufgebaut. Die Fotomesszelle gibt es alleine als Zubehör oder in einem kompletten Tragekoffer mit Multimeter und Kabelsatz. Adressier- und Programmladegerät für aktive AS-i- Module Bild 3: Adressier- und Programmladegerät für AS-i-Module Foto: GMC Instruments Das»Metrahit 1 ASI«(Bild 3) von GMC Instruments, Nürnberg, ist ein Adressier- und Programmladegerät für aktive AS-i-Module, intelligente Sensoren und Aktuatoren. Weiterhin können Programme und Projektierungsdaten von AS-i-Controllern geladen werden und zu Datensicherungszwecken oder als Kopien auf den PC abgelegt werden. Das Gerät funktioniert auch als PC-Gateway zum Adressieren und Parametrieren. Es bietet folgende Funktionen: Auslesen der Slaveadressen mit einer übersichtlichen Komplettanzeige ohne zu scrollen Auslesen der IO- und ID-Codes der Slaves (inkl. erweitertem ID-Code 1 und ID-Code 2) Neuadressierung von Slaves Anzeigen der neuen Adresse nach 0,5 s 40 de 10/2000

36 MESSEN PRÜFEN AUTOMATISIEREN MESSTECHNIK Programmierung durch ID- Code 1 Funktionsprüfung mit Anzeige über LC-Display Das Gerät verfügt serienmäßig über eine Infrarotschnittstelle (Ir- DA). Sie gestattet die problemlose Kommunikation vom/zum PC und von/zu allen Controllern. Komplette Systemlösung für die Batteriewartung Programma, Bad Homburg, bietet eine komplette mobile Systemlösung für Routine- und Kapazitätsprüfungen an Batterieanlagen. Bei Routineprüfungen, die in kürzeren Zeitabständen sehr schnell durchgeführt werden, erfasst und dokumentiert das Batterie-Management-System»TMC- 2001d«die Zellspannung, Temperatur, Säuredichte und die Gesamtspannung. zeichnet das TMC-4001 (Bild 4) den Spannungsverlauf der einzelnen Zellen auf. Alle Geräte verfügen über eine serielle Schnittstelle. Mit der dazugehörigen Windows-Software kann man die Messergebnisse op- Bild 5: Installationstester für die Praxis timal verwalten und dokumentieren. Der Anwender ist so immer über den Zustand seiner Batterieanlagen informiert. Ab dem 2. Halbjahr veranstaltet Programma Praxis-Seminare zum Thema»Wie und womit werden Batterieanlagen geprüft?«foto: Beha Mit dem»unitest 0100-Installtest«und dem»0100-eurotest«(bild 5) bietet Beha zwei neue Installationstester zur Beurteilung der Sicherheit von Anlagen und Installationen nach DIN VDE 0100 und DIN VDE 0105 an. Mit den Geräten lassen sich Isolations-, Niederohm-, Schleifen-, Netzinnenwiderstände und Kurzschlussströme messen sowie alle gängigen Fl/RCD-Schutzschalter und das Drehfeld prüfen. Der»0100-Eurotest«verfügt über umfangreiche Funktionen zur Erdungsmessung mit Sonden oder mit Strommesszangen. Damit lassen sich Erdausbreitungswiderstand und spezifischer Erdungswiderstand bestimmen. Ein interner Speicher ermöglicht das Abspeichern mit der Zuordnung der Messwerte direkt vor Ort zu dem entsprechenden Verteiler und Stromkreis. Mit einer optionalen Windows-Software kann man die gespeicherten Daten zum PC übertragen und ein Prüfprotokoll gemäß ZVEH erstellen. Vielfachmesszangen Die neuen Vielfachmesszangen MX 350 und MX 355 (Bild 6) vereinen sämtliche Funktionen eines Digitalmultimeters und eines Bild 4: Prüfen von Batteriekapazitäten Für Kapazitätsprüfungen bietet Programma Entladewiderstände aus der bekannten Familie»Torkel«für Spannungen von V (stufenlos). Während der gesamten Ent- und Beladung Foto: Programma Praxisgerechte Installationstester-Familie Bild 6: Digitalmultimeter und Zangenstromwandler in einem Zangenstromwandlers bis 400 A. Sie wurden speziell für den Einsatz in kleineren und mittleren Elektroanlagen entwickelt. Die Vielfachmesszangen von Metrix, Kehl, im praktischen Taschenformat verfügen über alle Messfunktionen, die ein Elektriker braucht: AC- und DC-Spannungen bis 600 V, Ströme bis 400 A, Widerstand, Durchgangsprüfung und Frequenz. In der 4000-Digit-Anzeige befinden sich zusätzlich die Symbole für Maßeinheiten und eine Anzeige für den Batteriezustand. IBeide Vielfachmesszangen haben eine Hold-Taste zur Anzeigespeicherung, und beide schalten sich nach 30 Minuten Nichtbenutzung automatisch ab, um die Batterie zu schonen. Foto: Metrix 42 de 10/2000

37 MESSEN PRÜFEN AUTOMATISIEREN PRÜFEN Prüfen ortsveränderlicher elektrischer Geräte Kennwerte für den Ableitstrom (2) KLAUS BÖDEKER, ROBERT KINDERMANN Zurzeit wird vom DKE- Komitee K 211»Prüfung für die Instandhaltung elektrischer Betriebsmittel«die Norm DIN VDE 0701 Teil 1»Instandsetzung, Änderung und Prüfung elektrischer Geräte; Allgemeine Anforderungen«überarbeitet [7] [8]. Mit einer Neuausgabe ist im Laufe dieses Jahres zu rechnen. In diesem zweiteiligen Beitrag wird über die zu erwartenden wesentlichen Änderungen informiert, um den Praktikern zu ermöglichen, sich bereits jetzt darauf einzustellen. 3. Messverfahren für den Schutzleiter- und den Berührungsstrom Um die genannten Ströme messen und dann aus dem Messergebnis auf den Zustand der Isolierungen schließen zu können, stehen drei Messverfahren zur Verfügung: Sie sind in den Bildern 5 und 6 des ersten Teils dieses Beitrags (Heft 9/00, S. 54 ff.) dargestellt. Zwei davon, die direkte und die Differenzstrommessung, werden durchgeführt, nachdem der Prüfling an die Netzspannung angeschlossen wurde. Das heißt, wenn der Prüfling einen Isolationsfehler aufweist, kann der Körper oder das zu prüfende Teil des Geräts Netzspannung führen. Dieser für den Prüfer gefährliche Zustand ist z.b. bei einem Gerät nach Bild 1 möglich, das ja vor seinem Anschluss an das Netz bezüglich des Fehlerschutzes (Isolierungen) noch nicht geprüft wurde. Dieser nunmehr zugelassene Prüfablauf steht im Gegensatz zu der bisher geforderten Verfahrensweise, nach der erst nach Schutzleiterprüfung und Isolationswiderstandsmessung der Anschluss an die Netzsteckdose erfolgen durfte. Dipl.-Ing. Klaus Bödeker ist Fachjournalist und Mitarbeiter in den Komitees K 211 und K228 der DKE. Dipl.-Ing. Robert Kindermann ist Mitarbeiter der Firma GM, Obmann im Komitee UK sowie Stellvertreter des Obmanns im Komitee K 211 der DKE. Fortsetzung aus»de«9/2000, S. 54 bis 58. Insofern ist nochmals darauf hinzuweisen, dass: 1. den Messungen des Schutzleiter- bzw. Berührungsstromes immer eine sorgfältige Sichtprüfung und bei Geräten der Schutzklasse I der Nachweis der ordnungsgemäßen Schutzleiterverbindung vorausgehen muss und 2. alle Prüfungen mit einem Prüfgerät, das DIN VDE 0404 und DIN EN entspricht, vorgenommen werden müssen, da nur mit ihnen die nach dem Gerätesicherheitsgesetz und VBG 4 geforderte Sicherheit gewährleistet ist und 3. die Prüfung an einem über eine Netzsteckdose angeschlossenem Prüfling als Arbeit in der Nähe unter Spannung stehender Teile anzusehen ist und 4. bei der Prüfung die nach VBG 4 bzw. DIN VDE 0104 [4] vorgesehenen Schutzmaßnahmen gewährleistet sein müssen; zu ihnen gehört, dass die Prüfung immer an einem durch eine RCD (I n < 30 ma) geschützten Stromkreis durchzuführen ist, sofern dieser Schutz nicht bereits durch das Prüfgerät (Bild 10 a)gewährleistet wird. Bild 7: Mögliche Einflüsse auf den im Schutzleiter eines Gerätes der Schutzklasse I fließenden Strom, wenn die Methode der direkten Messung angewandt wird und der Körper des zu prüfenden Geräts Erdkontakt hat angezeigt wird die Summe der Ströme I F1 + I A I x, es ergibt sich somit ein völlig nutzloses Messergebnis Verfahren 1: Direkte Strommessung Bei diesem Verfahren wird im Betriebszustand des Prüflings gemessen. Alle Funktionsabläufe und -zustände können erfasst werden, alle Bauelemente, Isolierteile usw. werden betriebsmäßig beansprucht, die Messwerte sind Ausdruck des tatsächlich vorhandenen Zustandes und der damit im Moment der Messung möglichen Gefährdung. Ein Nachteil ist, dass der Prüfling (Körper des Gerätes der Schutzklasse I bzw. das zu berührende Teil, an dem gemessen wird, bei Geräten der Schutzklasse II) keinen Kontakt mit Erde haben darf (Bild 7). Besteht ein solcher Kontakt, möglich ist er auch über Datenleitungen, so entsprechen der Schutzleiter- bzw. der Berührungsstrom nicht dem tatsächlich vorhandenen Ableit-/Fehlerstrom (Bilder 5a und 6a). Außerdem ist zu beachten: Infolge des immer vorhandenen Widerstandes im Messkreis wird der wirksame Schleifenwiderstand erhöht, so dass bei einem Isolationsfehler im Prüfling die Abschaltung durch die vorgeordnete Überstromschutzeinrich- de 10/

38 M ESSEN PRÜFEN AUTOMATISIEREN PRÜFEN tung der Anlage zusätzlich verzögert wird und höchstwahrscheinlich nicht in der nach DIN VDE 0100 Teil 410 vorgegebenen Zeit erfolgt. Insofern besteht die eingangs des Abschnittes 3 geschilderte Gefährdung (Bild 8) über längere Zeit, bei nicht DIN VDE 0404 und DIN EN entsprechenden Prüfgeräten mit hohen Innenwiderständen während der gesamten Messung. Verfahren 2: Differenzstromverfahren Dieses ebenfalls den Betriebszustand des Prüflings berücksichtigende Verfahren zum indirekten Messen des Schutzleiterstromes bzw. des Berührungsstromes hat die gleichen positiven Merkmale wie die direkte Messung. Darüber hinaus bestehen folgende Vorteile: Es können sowohl Geräte mit durch Netzspannung zu betätigenden Schalteinrichtungen (Bild 1) als auch alle anderen Betriebsmittel ordnungsgemäß geprüft werden. Immer, d. h. im Gegensatz zur direkten Messung auch bei einem Kontakt des Prüflings mit Erde, bei angeschlossenen Datenleitungen usw. wird der Ableit-/Fehlerstrom exakt bestimmt (Bilder 5 b und 6 b). Die bei der direkten Messung auftretende Beeinträchtigung der Abschaltbedingungen und damit der Sicherheit des Prüfenden treten hier nicht auf. Es ist zu bevorzugen und wird daher auch bei den meisten Prüfgeräten angewandt. Bild 8: Mögliche Gefährdung des Prüfers durch einen Prüfling der Schutzklasse I mit Isolationsfehler beim Anwenden der direkten Messung des Schutzleiterstroms (Ableitstroms) die Abschaltzeit der Sicherung wird durch den Innenwiderstand R i des Messkreises erhöht Bild 9: Varianten der Betriebszustände eines Gerätes der Schutzklasse I mit jeweils einem Isolationsfehler (I A = 3 ma) an beiden Anschlußleitungen, Wicklungsenden o. Ä. a) und b) Geräte im Betrieb bzw. bei der Prüfung c) Gerät am Netz (Betriebs- oder Prüfzustand), einpoliger Ausschalter unterbricht den Außenleiter d) Gerät am Netz (Betriebs- oder Prüfzustand), einpoliger Ausschalter unterbricht den Neutralleiter Je nach Schaltzustand und Anschlusspolarität ergeben sich andere Ableitströme. Im Betriebsbzw. Schaltzustand c) des Prüflings tritt unter Betriebsbedingungen und ebenso bei der Prüfung der höchste Ableitstrom (6 ma) auf. Der gleiche Wert ergibt sich auch bei der Ersatzableitstrommessung. Dies erklärt, warum im Gegensatz zu der bisherigen Vorgabe in den Normen [1] [2] für alle drei Messmethoden die gleichen Grenzwerte vorgegeben werden müssen. Verfahren 3: Ersatzableitstrommessung Ebenso wie bei den beiden bereits genannten Verfahren wird auch hier ein tatsächlicher Ableit-/Fehlerstrom gemessen. Die irreführende Bezeichnung»Ersatz«- Ableitstrommessung bezieht sich nicht auf den Strom, sondern betrifft die galvanisch vom Netz getrennte Messschaltung und die von der Netzspannung abweichende Messspannung. Der Ableitstrom wird hier»ersatzweise«zwischen allen aktiven Teilen beide Eingänge (L und N) zusammengefasst und dem Gehäuse (Schutzklasse I) bzw. den berührbaren leitenden Teilen (Schutzklasse II) gemessen. Dabei darf die Messspannung von der Nennspannung des Prüflings abweichen, muss jedoch mindestens 24 V betragen. Das Messergebnis muss von der Messeinrichtung unter Berücksichtigung des angenommenen Körperwiderstandes des Menschen (2 k ) auf den sich bei Nennspannung ergebenden Wert umgerechnet werden. 44 de 10/2000

39 MESSEN PRÜFEN AUTOMATISIEREN PRÜFEN a) Secutest 701/702 S2 (Gossen-Metrawatt) Bild 10: Prüfgeräte (Beispiele) nach DIN VDE 0404 für das Prüfen ortsveränderlicher Geräte automatischer Prüfablauf, Datenspeicherung usw., mit denen auch die Ableitströme der Geräte (direkt oder indirekt und als Ersatzableitstrom) gemessen werden können Vorteile dieses Verfahrens sind: die geringe Masse der benötigten Messeinrichtung, die gleiche Anschlussgestaltung wie bei der Isolationswiderstandsmessung, so dass beide Prüfgänge ohne Umstecken des Prüflings schnell erfolgen können sowie die bezüglich des Arbeitsschutzes erfreuliche galvanische Trennung des Messkreises vom Netz, mit der ja auch bewirkt wird, dass der Kontakt des Prüflings mit einem das Erdpotenzial führenden Teil keinen Einfluss auf das Messergebnis hat (Bilder 5 c und 6 c). Ein großer Nachteil ist, dass Geräte mit netzspannungsabhängigen Schalteinrichtungen (Bild 1) auf diese Weise nicht geprüft werden können. Zu beachten ist, dass die Ersatzableitstrommessung nicht mehr wie bisher als gesonderter Prüfgang angesehen wird. Sie ist, und das sollte sich jeder prüfende Fachkollege deutlich vor Augen führen, nunmehr lediglich eine der drei möglichen und zugelassenen Messmethoden, mit denen die Messung des Schutzleiterstromes bzw. des Berührungsstromes erfolgen kann und darf nicht alternativ zur direkten oder der Differenzstrommessung des Schutzleiter- bzw. des b) Saturn 700 XE (LEM) Berührungsstroms angewandt werden, wenn diese an Stelle der Isolationswiderstandsmessung vorgenommen wurde. 4. Vorgaben für die Grenzwerte in den Normen In den DIN-VDE-Normen wird festgelegt, welcher Zustand von elektrischen Anlagen, Geräten oder anderen elektrotechnischen Erzeugnissen als»sicher«anzusehen ist. Die Normen enthalten Mindestvorgaben. Für den hier interessierenden Fall sind diese Werte nach DIN VDE 0106 [5] Prüfverfahren für den Schutzleiterstrom, der bei einer Unterbrechung des Schutzleiters zum Berührungsstrom (Bild 9) werden kann: 3,5 ma, für den Berührungstrom: 0,5 ma. Ist das Einhalten einer dieser Mindestvorgaben (Tabelle 1) nachzuweisen, so muss das in der zuständigen Prüfnorm festgelegte Prüfverfahren den bezüglich einer möglichen Gefährdung ungünstigsten Fall erfassen. Für das Prüfen der Geräte mit einer der genannten Methoden der Strommessung heißt das, der vorgegebene Mindestwert darf in keinem der möglichen Betriebszustände des Geräts überschritten werden. Um alle möglichen Betriebszustände zu erfassen, ist somit zu prüfen (zu messen): in beiden (allen bestimmungsgemäß möglichen) Steckerstellungen (Anschlusspolaritäten) und je Steckerstellung in beiden (allen) Stellungen des Netzschalters. Gegebenenfalls sind alle diese Messungen für jede Stellung eines Steuerschalters o. Ä. vorzuneh- Grenzwerte zu messende Größe DIN VDE DIN VDE DIN VDE / T T 1 08/1999 (E) 05/93 Schutzleiterwiderstand 0,3 (bis 5 m Lei- bis 1 tungslänge) + 0,1 je 7,5 m, jedoch bis max 1 Isolationswiderstand Skl I 0,5 M 1,0 M 1) 0,5 M II 2,0 M 2,0 M 2,0 M bei Geräten der Skl I III 0,25 M 0,25 M 0,25 M mit Heizkörpern nicht festgel. 0,3 M 2) 3) Ableitstrom als Schutzleiterstrom allgemein 3,5 ma 3,5 ma Meßmethode bei Geräten mit Heiz- ist in dieser widerstand > 3,5 kw nicht festgel. 1mA/kW Norm nicht vorgegeben Berührungsstrom 0,5 ma 0,5 m Ersatzableitstrom bei Heizgeräten 6kW 7 ma 4) (es gelten die 7 ma 4) Skl I > 6 kw 15 ma 4) Werte des 15 ma 4) Großküchengeräten nicht festgel. Schutzleiter- 1 ma/kw bzw. des Berührungsstroms) Tabelle1: Vorgaben für die Grenzwerte der Prüfverfahren 1) Veränderung umstritten 2) Wenn bei Geräten mit Heizleistung > 3,5 kw der Wert 0,3 M nicht erreicht wird, dann gilt das Ergebnis der Messung des Schutzleiterstroms 3) Bei einem Isolationswiderstand < 0,5 M gilt das Messergebnis des Ersatzableitstroms 4) Diese Vorgaben werden entfallen, da der Ersatzableitstrom, wie im Text dargelegt, nur als Messergebnis einer Messmethode für den Schutzleiter- bzw. Berührungsstrom interessant ist und die dafür vorgegebenen Grenzwerte gelten 46 de 10/2000

40 MESSEN PRÜFEN AUTOMATISIEREN PRÜFEN men. Der höchste bei diesen Messungen ermittelte Ableitstrom darf den Normengrenzwert nicht überschreiten, wenn der Prüfling freigegeben werden soll. Die genannten Grenzwerte gelten unabhängig von der benutzten Messmethode. Dies ist sinngemäß im derzeitigen Entwurf der Neuausgabe von DIN VDE 0701 Teil 1 [8] zu finden und wird sicher später auch in DIN VDE 0702 [9] aufgenommen. Warum diese Verfahrensweise der Messung so festgelegt und damit auch die bisher vorgegebenen Grenzwerte des Ersatzableitstroms vermindert werden, kann Bild 9 entnommen werden. Zu berücksichtigen ist bei der Beurteilung des Prüfergebnisses und des Prüflings, dass die gemessenen Ableitströme (von bestimmten Geräten abgesehen, z. B. Heiz- und Kochgeräte) üblicherweise erheblich unter den oben genannten Grenzwerten liegen. Wenn diese üblichen Werte überschritten werden, ist somit immer nach dem Grund für diese Abweichung zu fragen, obwohl nach den Vorgaben der Norm ein positives Prüfergebnis vorliegt. 5. Messeinrichtungen zum Prüfen ortsveränderlicher elektrischer Geräte Im Entwurf der neuen Norm DIN VDE 0701 Teil 1 [8] wird auch vorgegeben, dass bei den in dieser Norm beschriebenen Prüfgängen nur Messeinrichtungen nach DIN VDE 0404 [10] (Bild 10) oder solche Messgeräte und/oder Messeinrichtungen zu verwenden sind, die gleiche Messergebnisse und Messbedingungen sicherstellen. Es muss gewährleistet werden, dass während der Prüfung der Benutzer und unbeteiligte Dritte nicht gefährdet werden, auch keine Gefährdung auftritt, wenn das zu prüfende Gerät einen Fehler aufweist (Bild 11), das Messgerät selbst und das zu prüfende Gerät nicht beschädigt werden, eine zuverlässige Messaussage zu erwarten ist und somit bei fachgerechter, bestimmungsgemäßer Benutzung keine Fehlinterpretation der Messergebnisse mit dann folgender Freigabe eines fehlerhaften Geräts erfolgen kann. Diese Bedingungen gelten in besonderem Maße für die Messungen des Schutzleiter- und des Berührungsstroms, bei denen die Prüflinge über die so genannte Netzsteckdose der Messeinrichtung oder auch direkt vom Netz versorgt werden. Auch wenn die derzeit gültige Norm DIN VDE 0104 Teil 1 [4] von 1988 nicht dem neuesten Stand entspricht und daher zurzeit ebenfalls überarbeitet wird, bietet sie doch zusammen mit der allgemein für die Sicherheit elektrischer und elektronischer Messgeräte zuständigen Norm DIN EN (VDE 0411 Teil 1) [11] ausreichend konkrete Vorgaben. Eine sicherheitsgerechte Gestaltung der Messeinrichtung und die Bild 11: Möglicher Schadensfall, der Ausgangspunkt der Festlegung des höchstzulässigen Schutzleiterstroms ist. Infolge des Schutzleiterbruchs wird der Ableitstrom nicht zum Schutzleiterstrom. Er entsteht erst im Fall einer Berührung und wird dann zum Berührungsstrom. Sicherheit deren Benutzer sind gewährleistet, wenn aber auch nur dann nach diesen Normen verfahren wird. Somit ist zu gewährleisten: die normgerechte Gestaltung der Messeinrichtungen und die entsprechende Zusicherung durch den Hersteller, dass die Schutzziele der Normen eingehalten wurden oder besser mit einem GS-Zeichen, das die Einhaltung der Bestimmungen bestätigt das regelmäßige Kalibrieren der Messgeräte die konsequente ausschließliche Verwendung der nach dieser Norm DIN VDE 0404 hergestellten Messeinrichtungen für die Prüfung ortsveränderlicher Geräte. 6. Zusammenfassung Die neuen Messverfahren Schutzleiter- und Berührungsstrommessung bieten dem Prüfer nicht nur die Möglichkeit, elektrische Geräte intensiver zu prüfen, sondern erbringen in einigen Fällen sogar erst die nötige Voraussetzung, um überhaupt eine normgerechte Prüfung durchführen zu können. Mit diesen Prüfverfahren ergeben sich auch neue Anforderungen an die Prüfpraxis, den Umgang mit den Prüfgeräten und den Arbeitsschutz. Änderungen in den Normen werden erforderlich. Der Prüfer kommt nicht umhin, sich über dies alles zu informieren. Insbesondere muss Klarheit über den Zusammenhang der hier benutzten Fachausdrücke für die verschiedenen Ströme bestehen. Literatur [1] DIN VDE 0100 Teil 200 Bestimmungen für das Errichten von Starkstromanlagen mit Nennspannungen bis 1000 V, Begriffe [2] DIN VDE 0100 Teil Schutzmaßnahmen, Schutz gegen elektrischen Schlag [3] DIN 0106 Teil 102 Schutz gegen elektrischen Schlag; Verfahren zur Messung von Berührungsstrom und Schutzleiterstrom [4] DIN VDE 0104 Errichten und Betreiben elektrischer Prüfanlagen [5] DIN VDE 0140 Teil 1 Schutz gegen elektrischen Schlag; gemeinsame Anforderungen für Anlagen und Betriebsmittel [6] Teil 479, ; Wirkungen des elektrischen Stroms auf Menschen und Nutztiere (Vornorm) [7] DIN VDE 0701 Teil 1 Instandsetzung, Änderung und Prüfung; Allgemeine Anforderungen, Mai 1993 [8] DIN VDE 0701 Teil 1 Instandsetzung, Änderung und Prüfung; Allgemeine Anforderungen, Manuskript Januar 2000 [9] DIN VDE 0702 Wiederholungsprüfung an elektrischen Geräten November 1995 [10] DIN VDE 0404 Messen Steuern Regeln; Geräte zur sicherheitstechnischen Prüfung von elektrischen Betriebsmitteln [11] DIN VDE 0411 Sicherheitsbestimmungen für elektrische Mess-, Steuer-, Regel- und Laborgeräte [12] Bödeker, K.: Prüfung ortsveränderlicher Geräte, Elektropraktiker Bibliothek. Verlag Technik Berlin. (Ende des Beitrages) 48 de 10/2000

41 DATENTECHNIK TELEKOMMUNIKATION ÜBERTRAGUNGSTECHNIK Datenübertragung über Mittelspannungsnetze Stromversorger können mit Mehrwert Kunden binden MARTIN ORTGIES Alcatel Kommunikations-Elektronik, Hannover, hat jetzt bei der Entwicklung leistungsstarker Datenübertragungstechniken für den Einsatz in Mittelspannungsnetzen mit 10 kv kv den Durchbruch erzielt. Die neue Technik, LineRunner PDSL 1) genannt, eignet sich für alle Kabeltypen und erzielt große Reichweiten mit vollen 2 Mbit/s. Marktreifes PowerLine- Übertragungssystem Mit LineRunner PDSL (Bild 1) bietet Alcatel Kommunikations- Elektronik nun eine marktreife PowerLine-Übertragungstechnik. LineRunner ist eine integrierte Systemfamilie, die alternativen Netzbetreibern sowie Stromversorgern verschiedene drahtgebundene Übertragungstechniken für Betrieb und Management heterogener Zugangsnetze bereitstellt, insbesondere den breitbandigen Kundenzugang mit 2 Mbit/s via Kupfer, Glasfaser und Power- Line (Bild 2). Mit dieser Anschlusstechnik auf Basis der Leiterankopplung adressiert Alcatel Kommunikations-Elektronik vor allem Stromversorger, die ihre Mittelspannungsnetze parallel zum Energietransport kostengünstig für das direkte Angebot energienaher Mehrwertdienste und breitbandiger Tk-Dienste nutzen wollen. Aus technischer Sicht steht einem breiten Einsatz dieser Technik nichts mehr im Wege: Die Übertragungsqualität stimmt sie steht der von Telefonnetzen in nichts nach, die Anforderungen hinsichtlich EMV, Konformität und Sicherheit werden erfüllt. Telekommunikation auf Mittelspannungsnetzen Im Hinblick auf die PowerLine- Communication unterscheiden sich Nieder- und Mittelspannungsnetz deutlich. Für die Zwe- Martin Ortgies ist bei Alcatel Kommunikations-Elektronik Leiter der Unternehmenskommunikation 1) PDSL = PowerLine-Communication Digital Subscriber Line cke der Telekommunikation eignet sich das Mittelspannungsnetz durch die bessere Symmetrie und die standardmäßige Verwendung von Erdkabeln für eine qualitativ hochwertige Sprachund hochbitratige Datenübertragung deutlich besser. Aufbau des Mittelspannungsnetzes Untersucht man die prinzipielle Netztopologie, erkennt man eine Ring- bzw. Redundanz-Struktur, die auf Grund der Sicherheitsanforderungen in der Energieversorgung notwendig ist. Fällt ein Versorgungsstrang aus, lassen sich die betroffenen Trafostationen über einen Ersatzweg des Ringes versorgen. Stichleitungen findet man deshalb selten. Die in Deutschland bevorzugten Mittelspannungen sind (in über 90 % Bild 1: Mit dem Produkt LineRunner PDSL sieht Alcatel den Durchbruch bei Powerline: Über Energiekabel mit 20 kv lassen sich als Punkt-zu-Punkt-Verbindung volle 2 Mbit/s übertragen der Fälle) 10-kV- oder 20-kV-Leitungen. Damit lassen sich ausgehend von 2 Trafostationen oder von einem Umspannwerk oder Schalthaus zu weiteren Transformatoren Punkt-zu-Punkt-Verbindungen realisieren. Es werden immer alle drei Phasen zum Mittelspannungs-Transformator geführt, so dass sich auch alle Phasen für die Übertragung nutzen lassen. Weiterhin findet eine teilweise Entkopplung der Störspannungen auf der Mittelspannungsebene durch die Transformatoren statt, die schon bei relativ kleinen Industrieunternehmen oder Gewerbeparks in deren unmittelbarer Nähe häufig in einem Keller oder Nebengebäude untergebracht sind und einen Access Point mit anschließender Inhouse- Verkabelung ermöglichen. Die Netzstruktur der Mittelspannungsebene ist übersichtlich und deren Kabelverlegung im City-Bereich in der Regel unterirdisch. Auf der Mittelspannungsebene verwendet man 1- und 3-Leiter- Kabel. Die 3-Leiter-Kabel fassen drei jeweils geschirmte Leiter zu einem zusätzlich geschirmten Bündel zusammen. Die 1-Leiter- Kabel werden dagegen einzeln verlegt. Der Leiter ist geschirmt, und erst im Schalthaus oder beim Verbraucher wird der Schirm über eine gemeinsame Sammelschiene gegen Erde geführt. Bei beiden Kabeltypen bestehen die Leiter aus Kupfer oder Aluminium, die Isolation zwischen Leiter und Schirm aus PE, PVC oder ge- 50 de 10/2000

42 DATENTECHNIK TELEKOMMUNIKATION ÜBERTRAGUNGSTECHNIK Bild 2: PLC verbindet Standorte und öffnet den Zugang zum Wide Area Network (WAN) HYTAS = Hybrides Teilnehmeranschlusssystem tränktem Papier, die Kabelschirme aus Kupfer oder auch Blei und die äußere Isolation aus PE oder PVC. Leiter- oder Schirmankopplung Eine hochfrequente Signaleinkopplung kann über die Leiter (Bild 3) oder die Kabelschirme erfolgen, sofern letztere nicht»erdfühlig«sind, das heißt, bei gemufften Kabeln kann Grundwasser eine niederohmige Verbindung zur Erde herstellen. Eine Datenübertragung wäre in diesem Fall nur über den Leiter möglich. Untersuchungen bei 1-Leiter- Kabeln mit Kupferschirm bezüglich der übertragungstechnisch relevanten Parameter (wie Dämpfung, Impedanz und Störspannungen) zeigen, dass eine Übertragung sowohl auf dem Kabelschirm als auch auf dem Leiter möglich ist. Jedoch sind die Dämpfungsverläufe sehr unterschiedlich, weshalb bei der Schirmankopplung im Gegensatz zur Leiterankopplung die Übertragungsreichweite begrenzt wird. Eine Ankoppeleinheit, welche das Übertragungsmedium vom Übertragungsgerät trennt, kann damit kostengünstiger ausfallen. Mehrwert durch energienahe Dienste Für Stromversorger, die im Zeichen der Liberalisierung und Marktderegulierung nach Möglichkeiten zur Erhöhung der Kundenbindung suchen, ist das Angebot LineRunner PDSL besonders interessant. Über die Mittelspannungsnetze haben sie direkten Zugang zu attraktiven Energiekunden wie z.b. Einkaufszentren, Bürokomplexen oder Banken, die in der Regel über eigene Transformatorstationen verfügen. LineRunner PDSL ermöglicht u.a. das Angebot energienaher Mehrwertdienste in städtischen 10-kV- bis 20-kV-Energieverteilnetzen zwischen Umspannwerk und Transformatorstationen. Zu solchen Diensten zählt beispielsweise die Übertragung von Messund Steuerungsdaten sowie Alarmen in Echtzeit. Der Nutzen besteht in einer Optimierung der Energieverteilung bei stark verminderten Kosten Vorteile, die an die Kunden weitergegeben werden können. Mit Hilfe der PDSL-Technik können EVUs weitere Anwendungen zur Effizienzsteigerung (z.b. Lastmanagement) und zusätzliche Dienste (z.b. Security, Fernüberwachung) entwickeln und damit ihre Wettbewerbsposition im deregulierten Energiemarkt verbessern. Darüber hinaus erlaubt LineRunner PDSL die direkte Anbindung mit 2 Mbit/s für Daten-, Sprach- und Internetdienste mit gleicher Übertragungsqualität wie beim Telefonkabel. Auch der Anschluss von Mobilfunk-Stationen an das Festnetz ist über PowerLine möglich. LineRunner PDSL genügt den Anforderungen hinsichtlich der elektromagnetischen Verträglichkeit (EMV; ETS ) bzw. Konformität (CE) und Sicherheit (GS; EN 60950). Die Systemfamilie umfasst Schirm- bzw. Leiterankoppeleinheiten, Baugruppenträger und Tischgehäuse sowie Leiterkarten. Es werden die Schnittstellen G.703, X.21, V.35/36 und 10Base-T unterstützt. Darüber hinaus lassen sich beispielsweise Tk-Systeme vernetzen, lokale Datennetze miteinander verbinden oder der Anschluss an das Internet realisieren. LineRunner PDSL ist mit den anderen LineRunner-Familienmitgliedern wie HDSL 2), SDSL 3) und FDSL 4) kombinierbar. Die lokale und netzweite Verwaltung von PDSL-Verbindungen 2) HDSL = High-bitrate Digital Subscriber Line 3) SDSL = Symmetric Digital Subscriber Line 4) FDSL = Fiber Digital Subscriber Line de 10/

43 DATENTECHNIK TELEKOMMUNIKATION ÜBERTRAGUNGSTECHNIK Bild 3: Prinzip der Leiterankopplung erfolgt über das Managementsystem ASMOS 5). Die Leiterankopplung bringt Vorteile Die Leiterankopplung ist neu. Dabei dient der Leiter eines Energiekabels für die Punkt-zu-Punkt- Datenübertragung in einem Frequenzbereich oberhalb 500 khz zwischen den Trafostationen. Wesentlicher Vorteil der Leiterankopplung ist die Unabhängigkeit des Verfahrens vom Typ des Energiekabels im Mittelspannungsnetz. Zudem ist die Reichweite erheblich höher als bei der Schirmankopplung, bei der die Signalübertragung über den Kupfer-Abschirmmantel eines Stromkabels erfolgt. So darf die Entfernung zwischen zwei Trafostationen bis zu 2 km betragen, was im Stadtgebiet praktisch immer ausreicht, um den nächsten Knoten des Telekommunikationsnetzes zu erreichen. Auf Basis der Schirmankopplung wurden bereits mehrere Feldversuche erfolgreich durchgeführt, u.a. bei Energieversorgungsunternehmen (z.b. EnBW in Herrenberg), bei großen Energiekunden (z.b. Gervais Danone) und schließlich bei City Carriern (z.b. R-Kom in Regensburg und Kom- Ro in Rosenheim). Mit der Leiterankopplung folgen entsprechende Pilotversuche in Kürze. Regulatorische Voraussetzungen fehlen Die Mittelspannungs-PDSL-Systeme von Alcatel sind markt- und serienreif. Messungen der RegTP haben gezeigt, dass nach einer 5) ASMOS = Advanced Small Management Operating System Messentfernung von 3 m kein grenzwertüberschreitender Pegel detektierbar ist. Noch aber fehlt Alcatel hat seine PowerLine- Lösung in eine komplette Produktfamilie für die letzte Meile integriert. Mit LineRunner stellt das Unternehmen Netzbetreibern und Stromversorgern Übertragungstechniken für Betrieb und Management heterogener Zugangsnetze bereit, um den breitbandigen Kundenzugang mit 2 Mbit/s via Kupfer, Glasfaser und PowerLine zu ermöglichen. Über HDSL und FDSL hinaus sind besonders die beiden neuen Verfahren PDSL und SDSL hervorzuheben. LineRunner SDSL LineRunner SDSL erlaubt die Übertragung mit 2 Mbit/s mit zusätzlich integriertem ISDN-Kanal (Inband). Spektral kompatibel zu ISDN, ADSL 6) und HDSL, erzielt LineRunner SDSL gegenüber HDSL auf einer Kupfer- Doppelader eine um 20 % höhere Reichweite. SDSL wird mittelfristig ISDN ablösen. Die Installation von Line- Runner SDSL ist so einfach wie die eines NTBA 7). Wegen des Inband-Sprachkanals ist ein zusätzlicher POTS 8) -Splitter nicht mehr erforderlich. Der Anbieter schaltet das System frei, und es ist sofort betriebsbereit Plug and Play. LineRunner SDSL ist die konsequente Weiterentwicklung von es an den endgültigen regulatorischen Voraussetzungen. In Deutschland hält sich der Regulierer in der Frage nach endgültigen Grenzwerten der Funkfeldstärke für den Schutz von Funkanlagen bedeckt. Die Einführung der PDSL-Technik erfolgt derzeit durch befristete Frequenzzuteilungen. Diese zeitliche Befristung besteht momentan für sämtliche in und längs von Kabeln realisierten Datenübertragungstechniken. Messungen zeigen, dass LineRunner PDSL die Grenzwerte, vorgeschlagen im Amtsblatt 101/1979, für den Frequenzbereich unterhalb 30 MHz und die Werte der EN 55022/B für Frequenzen oberhalb von 30 MHz einhält. Powerline auf der letzten Meile Breitbandiger Zugang via Kupfer, Glasfaser und PowerLine HDSL. Die Stärken zeigen sich in der deutlich höheren Leistung: LineRunner SDSL erzielt auf einer Kupferdoppelader noch größere Reichweiten, der ISDN- Sprachkanal wird»gratis«mitgeliefert, die in beiden Richtungen verfügbare Datenrate erlaubt die Nutzung breitbandiger Dialog-Dienste in hoher Qualität ebenso wie die Übertragung von MPEG 9) -Datenströmen. Netzmanagement ASMOS Die LineRunner-Systemfamilie umfasst das Netzmanagement Advanced Small Management Operating System. Die LineRunner-Komponenten lassen sich ebenso von anderen Alcatel- Netzmanagementsystemen, wie beispielsweise NECTAS 10) /NOC- TAS 11), verwalten und steuern. Darüber hinaus ist via SNMP- Schnittstelle die Integration in alle gebräuchlichen Netzmanagementsysteme möglich. 06) ADSL = Asymmetric Digital Subscriber Line 07) NTBA = Network Termination Basic Access 08) POTS = Plain Old Telephone Service 09) MPEG = Motion Picture Experts Group 10) NECTAS = Network Element Craft Terminal Application Software 11) NOCTAS = Network Office Craft Terminal Application Software 52 de 10/2000

44 HAUSGERÄTE HANDEL KLEINGERÄTE Tefal und Rowenta: Getrennter Markenauftritt, gemeinsame Arbeitskultur TILMAN VON MEYEREN Eine klarere und damit effektivere Organisation ist das Ziel einer weltweiten Umstrukturierung innerhalb der französischen Groupe SEB, Mutterkonzern der Tefal Deutschland GmbH und der Rowenta Werke GmbH. Die jeweiligen nationalen Gesellschaften werden sich in Zukunft auf ihre Kernkompetenz konzentrieren und die Bereiche Vertrieb und Marketing überall strikt von der Produktion trennen. So passen auch Tefal und Rowenta ihre Organisation der sich ändernden Konzernstruktur an. Ferner starten beide Unternehmen einige neue Produktlinien sowie verschiedene Marketingaktionen. Am Standort Offenbach werden die Marketing- und Vertriebsaktivitäten für die beiden Marken gebündelt, außerdem administrative Bereiche wie Buchhaltung, Personalwesen, Controlling, EDV sowie der Kundendienst. Beide Unternehmen können sich so voll auf ihre Kernkompetenzen konzentrieren die Einführung neuer Produkte sowie die Erschließung und die Entwicklung neuer Märkte. Im Mittelpunkt der neuen Konzernstrategie steht für Deutschland jedoch klar die Forcierung eines unabhängigen Marktauftrittes der beiden starken Marken Tefal und Rowenta. So werden auch die Außendienstorganisationen und die Trennung der Marken im Bereich Key Account Management und Fachhandel unverändert bestehen bleiben.»für die Großfläche könnte sich jedoch längerfristig eine Bündelung der Kräfte anbieten«, so Erik Stolper, Geschäftsführer der Groupe SEB Holding in Deutschland. Tefal wird RGI-Partner Die Tefal Deutschland GmbH, die seit Jahren ein fachhandelsexklusives Sortiment führt, wird ihr Engagement für den Handel in Das übersichtliche, aufeinander abgestimmte Angebot an Küchengeräten von Tefal diesem Frühjahr noch weiter verstärken: Ab dem 1. Mai 2000 nimmt das Unternehmen als Partner an dem bewährten RGI-Konzept teil. Neben den Produkten des Schwesterunternehmens Rowenta steht dem Fachhandel in der RGI damit ein weiteres Sortiment innovativer Haushaltsgeräte exklusiv zur Verfügung. Durch die Einbindung von Tefal kann der Fachhändler die Kraft und Kompetenz der beiden SEB-Marken in Deutschland für Elektro-Kleingeräte optimal nutzen und erhält die Möglichkeit, seinen Kunden ein komplettes Basis-Sortiment für Haushalt und Küche anzubieten. Die Rowenta Gemeinschafts Initiative ist eine vor 13 Jahren von Rowenta ins Leben gerufene, unabhängige Vereinigung von zur Zeit ca Fachhändlern. Für diese RGI-Fachhändler stellen Rowenta und ab dem 1. Mai auch Te- 54 de 10/2000

45 HAUSGERÄTE HANDEL KLEINGERÄTE fal neben den normalen Sortimenten spezielle und exklusive Produktsortimente zusammen, die sich deutlich von dem restlichen Angebot unterscheiden. Damit haben alle RGI-Fachhändler die Möglichkeit, einen höheren Preis mit guter Marge zu erzielen. Begleitende Aktivitäten, die auf die Bedürfnisse der Mitglieder zugeschnitten sind, unterstützen wirkungsvoll den Abverkauf. Daneben gibt es für die RGI- Partner den speziellen Neuheitenservice, der sie automatisch als erste mit neuen Produkten versorgt. Dies erlaubt dem Händler, das Angebot für den Verbraucher ständig auf dem neuesten Stand zu halten und ermöglicht ihm einen Vorsprung im Wettbewerb. Die»Collection S«von Tefal Das Tefal Fachhandelssortiment»Collection S«besteht zunächst aus 25 Elektrogeräten. Die Haushaltsgeräte, vor allem Pfannen, werden im Januar 2001 folgen. Das Sortiment deckt die Segmente Wäschepflege, Getränkezubereitung, Toaster, Fritteusen, Raclette- und Barbecue- Grills, Küchenmaschinen sowie Baby Home ab. Alle Produkte rechtfertigen durch ein Plus an Ausstattung, ein Extra in der Leistung oder im Design angemessene Preise und sichern damit Margen.»Wir sind sicher, dass die Einbindung der Marke Tefal dazu beitragen wird, die RGI auch in Zukunft zu einem zeitgemäßen und wirksamen Instrument zur Stärkung des Fachhandels und zur Sicherung lukrativer Spannen zu machen«, so Michael Gabel, Marketing Direktor bei TEFAL. Rowenta mobilisiert Fachhandel und Verbraucher Die neue Rowenta-Küchenmaschine»Universo«, präsentiert von Profikoch Frank Buchholz Rowenta startet ab April die Frühjahrsoffensive»Gold for old«. Mit der einmaligen Tausch- und Spar-Kampagne stärkt der Hersteller von Elektrokleingeräten gezielt den Abverkauf des Fachhandels.»Wir bieten dem Fachhandel mit der neuen Aktion eine ausgezeichnete Chance auf mehr Umsatz sowie eine Steigerung der Kundenfrequenz. Die Händler haben fast keinen Aufwand, sie benötigen nur Fläche für Sonderplazierungen«, so Udo van Bergen, Marketingmanager von Rowenta. Für die optimale Warenpräsentation am Point of Sale sorgt ein umfangreiches Aktionspaket. Eine Werbe- und PR-Kampagne mit hohen Reichweiten in Printmedien, Hörfunk und Fernsehen sichert eine überdurchschnittliche Aufmerksamkeit der Verbraucher und eine starke Frequenz im Fachhandelsgeschäft. Rowenta hat für die Kampagne sowohl brandneue Produkte als auch Bestseller aus den Bereichen Boden- und Wäschepflege, Küchengeräte sowie Bodycare und Mundhygiene ausgewählt: u.a. Produkte mit Schnelldreher- Charakter, wie den»intenso«- Staubsauger, die»bodymaster«- Waagen und das Bügeleisen»Professional Laser«. Im Mittelpunkt der Werbe- und PR-Kampagne steht die Elektro-Zahnbürste»Dentasonic«. Die optimale Warenpräsentation der»gold for old«-produkte für Schaufenster und Sonderflächen jedweder Größe liefert ein Baukastensystem. Rowenta stellt den Fachhändlern ein komplettes Aktionspaket samt Displays bei Waren-Abnahme im Wert von 600,- DM automatisch zur Verfügung. Kauft der Verbraucher ein»gold for old«-produkt, kann er sein gebrauchtes Elektrogerät auch Wettbewerbsprodukte kostenfrei nach Offenbach schicken. Bequem und direkt von zu Hause! Neben dem Altgerät fügt der Verbraucher einfach den»gold for old«-rückerstattungsbeleg sowie die Quittung des neuen Rowenta- Gerätes bei. Je nach Alter und Zustand des Altgerätes erstattet Rowenta dem Verbraucher bis zu 30,- DM. de 10/

46 BETRIEB STEUERSTRATEGIE Steuer-Strategien für den Mittelstand: Weniger Steuern - höheres Familieneinkommen Die Familie als Steuer-Oase DR. HANS-JÜRGEN RICHTER Die Gestaltungsspielräume in steuerlichen Belangen sind in den letzten Jahren tendenziell immer enger worden. Immerhin einen Bereich gibt es, der sich nicht zuletzt durch die laufende Rechtsprechung immer mehr zur Steuer-Oase entwickelt hat. Jedoch nur für jene, die konsequent die Möglichkeiten nutzen, die ihnen die Familie zum Steuern sparen bietet. Vor allem kleine und mittelständische Unternehmer sowie Freiberufler können vom Steuersparmodell Familie profitieren. Nicht wenigen Steuerpflichtigen gelingt es, mit der Kombination bestimmter Gestaltungsmöglichkeiten sogar, ihre Steuerlast Jahr für Jahr um mehr als die Hälfte zu reduzieren. Allerdings: Verträge mit Angehörigen und ähnliche Strategien werden von den Finanzbehörden besonders kritisch unter die Lupe genommen. Unser Autor nennt Ihnen neben den Gestaltungsmöglichkeiten deshalb auch die häufigsten Fehler und die Fallen, die Sie in jedem Fall umgehen sollten. Denn mittlerweile haben sich klare Richtlinien für das Steuern sparen mit der Familie herauskristallisiert. In kaum einem Bereich werden so viele staatlich garantierte Steuervorteile verschenkt wie bei den Gestaltungsmöglichkeiten im Rahmen der Familie teils aus Unkenntnis, teils wegen mangelnder strategischer Konsequenz. Denn wer seine Familie systematisch zur Steuer-Oase machen möchte, muss gut darüber informiert sein, was tatsächlich möglich ist und unter welchen Bedingungen. Die Finanzämter sind nämlich gehalten, Verträge zwischen Angehörigen regelmäßig auf die Einhaltung bestimmter Kriterien zu überprüfen. So kommt es häufig vor, dass im Rahmen von Betriebsprüfungen Steuervorteile, die fest eingeplant Dr. Hans-Jürgen Richter, Wirtschaftsjournalist waren, wegen leicht zu vermeidender Formfehler zusammengestrichen werden. Das strenge Vorgehen hat Methode. In einer internen Studie»Eindämmung von Mißbräuchen im Steuersystem«konstatiert das Bundesfinanzministerium nämlich unverblümt:»verträge zwischen Angehörigen werden oftmals zu mißbräuchlicher Inanspruchnahme von steuerlichen Vorteilen abgeschlossen.«als Beispiele werden genannt: Arbeits-, Gesellschafts-, Darlehens-, Miet- und Pachtverträge. Betriebsprüfer sollen daher vor allem auf formaljuristisch einwandfreie Verträge und deren korrekte Umsetzung achten. Andererseits empfahl selbst das höchste deutsche Steuergericht, der Bundesfinanzhof, den Steuerzahlern in einem Urteil:»Kein Steuerpflichtiger ist verpflichtet, Sachverhalte so zu gestalten, dass ein Steueranspruch entsteht. Vielmehr steht es ihm frei, die Steuer zu vermeiden und eine Gestaltung zu wählen, die eine geringere Steuerbelastung nach sich zieht.«jede Steuer-Mark, die Sie mit Hilfe der Familie einsparen, bedeutet daher bares Geld für die ganze Familie und mehr Liquidität für sinnvolle Projekte. Falls Sie Ihr Geld also lieber mit der Familie als mit dem Finanzamt teilen, informieren Sie sich nachfolgend über die wichtigsten legalen Gestaltungsmöglichkeiten. Schon einzelne Maßnahmen können zu erheblicher Steuerersparnis führen, besonders effektiv ist natürlich eine Kombination mehrerer Methoden, je nach persönlicher Situation. Steuerlast senken mit Ehegatten-Arbeitsverhältnissen Das Prinzip: Häufig helfen Ehegatten im Betrieb ohne besondere Vereinbarung mit, weil man den»papierkram«scheut. Das kommt steuerlich teuer zu stehen. Mit einem Ehegatten-Arbeitsverhältnis hingegen lässt sich die Steuerlast systematisch senken. Und die Betriebsausgaben bleiben in der Familie. Die Vorteile: Der Selbstständige kann sämtliche Aufwendungen (Bruttoarbeitslohn, Arbeitgeberanteil zur Sozialversicherung, betriebliche Altersversorgung oder Direktversicherung) als Betriebsausgaben absetzen und so Gewinn und Steuern senken. Der angestellte Ehegatte kann Freibeträge ausnutzen, vermögenswirksame Leistungen (Arbeitnehmer-Sparzulagen) einstreichen und seine eigenen Ausgaben für die persönliche Alterssicherung steuerlich geltend machen. Durch die Möglichkeit steuerfreier Sonderzuwendungen (siehe unter Punkt Extras) wird das Modell noch interessanter. Außerdem kann unter Umständen ein zusätzlicher Raum als Arbeitszimmer abgesetzt werden. Unterm Strich wird daher das Familieneinkommen bei einem Ehegatten-Arbeitsverhältnis stets steigen. Steuersichere Gestaltung: Die Details hängen von der Art der Beschäftigung ab, ob mit oder ohne Lohnsteuerkarte (siehe Punkte unten). In jedem Fall sind klare vertragliche Regelungen 56 de 10/2000

47 BETRIEB STEUERSTRATEGIE über Arbeitszeiten, Entlohnung und Urlaubsanspruch zu treffen. Folgende Varianten sind möglich: Vollzeit- oder Teilzeit-Mitarbeit auf Lohnsteuerkarte: Alle Lohn- und Gehaltszahlungen sowie Nebenkosten wie Sozialabgaben sind für den Arbeitgeber-Ehegatten steuerlich voll abzugsfähige Betriebsausgaben. Der Arbeitnehmer-Ehegatte kann bei dieser Variante diverse Freibeträge (siehe Kasten Freibeträge) geltend machen und genießt volle soziale Absicherung (Kranken-, Renten- und Arbeitslosenversicherung). Bei besonders verantwortungsvollen Aufgaben ist auch die Zusage von Gewinnbeteiligungen (Tantiemen) möglich. Geringfügige Beschäftigung auf 630- Mark-Basis oder als Aushilfe (kurzfristige Beschäftigung): Auch in diesen Fällen sind alle Zahlungen als Betriebsausgaben abzugsfähig. Durch die Möglichkeit der Lohnsteuerpauschalierung für die gezahlten Beträge (20 Prozent bei 630-Mark-Jobs bzw. 25 Prozent bei kurzfristiger Beschäftigung) ergibt sich unterm Strich für Ehepaare eine geringere Steuerlast, insbesondere, wenn diese sonst im Splitting-Tarif den Spitzensteuersatz zahlen müssten. Die»unbürokratischste«Variante ohne Sozialversicherungspflicht ist inzwischen die kurzfristige, nicht regelmäßige Beschäftigung für maximal zwei Monate bzw. 50 Arbeitstage pro Jahr, der durchschnittliche Stundenlohn darf dabei nicht über 22 Mark liegen. Für die geringfügig entlohnte Beschäftigung auf 630-Mark-Basis (nicht mehr als 15 Stunden pro Woche) werden zusätzlich Sozialversicherungsbeiträge fällig (10% Krankenversicherung, 12 % Rentenversicherung), die der Arbeitgeber tragen kann. Wichtig: Ist ein Ehepaar bereits privat versichert, entfallen die pauschalen Abgaben für die Krankenversicherung. Mitarbeit auf Honorarbasis: Kann der Ehegatte unternehmerisch am Markt auftreten und auch andere Auftraggeber gewinnen, entfällt also das Risiko, als»scheinselbständig«eingestuft zu werden, lässt sich diese Variante besonders lukrativ gestalten. Der Ehegatte kann mit den Honorareinnahmen eine selbstständige Existenz aufbauen (zur eigenen Altersvorsorge, aber auch als zweites Bein für die Familie) und alle entsprechenden steuerlichen Möglichkeiten eines Selbstständigen nutzen. Bei geschickter zeitlicher Abstimmung und Planung können die hohen Anfangsinvestitionen für die Gründung eines eigenen Unternehmens größtenteils über die dann erheblich verringerte Steuerlast eines zusammen veranlagten Ehepaars finanziert werden. Kommen die Einkünfte jedoch zu mehr als 5/6 von einem Auftraggeber, ist mit einer Einstufung als»arbeitnehmerähnlicher Selbstständiger«mit Sozialversicherungspflicht zu rechnen. Bei allen Varianten achten die Finanzämter vor allem auf übliche Verträge und die Angemessenheit der vereinbarten Vergütungen. Steuerberater empfehlen die Orientierung an tariflichen bzw. branchenüblichen Löhnen, Gehältern und Honoraren. Mitunter kommt de 10/

48 B ETRIEB STEUERSTRATEGIE es vor, dass der eine Ehegatte gewerbliche Einkünfte hat, der andere Einkünfte aus abhängiger Beschäftigung oder freiberuflicher Tätigkeit. Dennoch ist in den meisten Fällen der Splitting-Tarif (gemeinsame Veranlagung der Ehegatten) derzeit noch am günstigsten. Da die gewerblichen Steuertarife mit der Unternehmenssteuerreform schon bald stark abgesenkt werden, kann ab dem Jahr 2001 eine getrennte Veranlagung steuerlich in vielen Fällen interessanter werden. Dies sollte vom Steuerberater für den konkreten Einzelfall durchgerechnet werden. Arbeitsverträge mit den eigenen Kindern Das Prinzip: Für Arbeitsverträge mit den eigenen Kindern gelten weitgehend die gleichen Kriterien und Gestaltungsprinzipien wie bei Ehegatten-Arbeitsverhältnissen (siehe oben). Das Mindestalter beträgt nach dem Jugendarbeitsschutzgesetz 14 Jahre. Die Vorteile: Verglichen mit Ehegattenarbeitsverhältnissen kommen weitere Vorteile hinzu. Die Einbindung und Bezahlung von Kindern führt in vielen Fällen nicht nur zur Minderung der elterlichen Steuerprogression. Für das Kind selbst kann so unter Umständen die Ausbildung steuergünstig finanziert werden. Ein klarer Vorteil, denn die entsprechenden Unterhaltsleistungen, die die Eltern ihren Kindern ohnehin schulden, müssten sonst aus versteuertem Geld erbracht werden. Die frühzeitige Übernahme von Verantwortung in beruflicher Praxis wirkt sich zudem meist günstig für die Entwicklung des Nachwuchses aus, weshalb nicht wenige Eltern bei studierenden Kindern schon aus Prinzip Unterhaltsansprüche mit Zahlungen für Arbeitsleistungen verrechnen. Dies ist auch rechtens, denn Unterhaltsansprüche können grundsätzlich nur bei Bedürftigkeit geltend gemacht werden. Angerechnet werden stets Einkünfte aus eigener Arbeit und Vermögen. Besonderheit: Selbstständige schließen mit ihren Kindern häufig steuerlich besonders interessante Ausbildungsverträge ab, da sie so alle Ausbildungskosten (z. B. Studium der Betriebswirtschaft) übernehmen und sämtliche Aufwendungen als Betriebsausgaben absetzen können. Die Ausbildungsvergütung bleibt beim Kind durch Grundfreibetrag, Werbungskosten und Vorsorgepauschale häufig ganz steuerfrei oder wird nur mit geringen Eingangssteuersätzen versteuert. Alleinerziehende Azubis und Studenten erhalten zusätzlich einen Haushaltsfreibetrag in Höhe von 5616,- DM. Beachtenswert sind bei der Beschäftigung der eigenen Kinder in jedem Fall folgende Punkte: Nach dem BGB gibt es für Kinder eine familienrechtliche Dienstleistungspflicht. Da die Mithilfe in einer Hausgemeinschaft insofern also als selbstverständlich gilt, muss ein Arbeitsvertrag in jedem Fall über eine gelegentliche Mithilfe hinausgehen, um anerkannt zu werden. Aufgaben, Arbeitszeit und die Vergütung dafür sind genau festzulegen. Eine sehr niedrige Entlohnung gilt als Indiz für reine Familienmithilfe (Taschengeld-Prinzip), die steuerlich nicht anerkannt wird. Der Anerkennung steht indes nichts entgegen, wenn andere Beschäftigte zu den gleichen Konditionen beschäftigt werden oder werden könnten. Dazu gehört dann sogar schon ein regelmässiger Telefondienst in der Firma oder Praxis oder die Beschäftigung erwachsener Kinder als Chauffeur in einem klar definierten Umfang. Arbeit auf Lohnsteuerkarte auch bei geringfügiger Beschäftigung ist für Schüler und Studenten meist die günstigste Variante, denn bei jährlichen Einkünften unter dem Grundfreibetrag von / DM (ledig/verheiratet) bleiben diese ohnehin vollkommen steuerfrei. Die Abrechnung auf 630-Mark-Basis wäre also teurer. Das Kind selbst kann über die o. g. Pauschalen hinaus in diesem Fall sämtliche Arbeitnehmer-Steuervergünstigungen wahrnehmen, z. B. bei zusätzlicher Wohnung am Studienort Werbungskosten geltend machen für Arbeitsmittel, Ausgaben und Mietanteil für ein eigenes Arbeitszimmer sowie gegebenenfalls die Kosten für doppelte Haushaltsführung und Fahrtkosten. Bindungsfrist: Bei Ausbildungsverträgen darf die Verpflichtung zu einer mindestens dreijährigen Mitarbeit nach Abschluss der Ausbildung (ansonsten: Rückzahlung der Ausbildungskosten) nicht fehlen. Wegen des Selbstkontrahierungs- 58 de 10/2000

49 BETRIEB STEUERSTRATEGIE verbots sind laut Bürgerlichem Gesetzbuch Verträge zwischen minderjährigen Kindern und ihren Eltern nur bei Bestellung eines Ergänzungspflegers gültig. Dies gilt nach der Rechtsprechung jedoch nicht für Arbeitsverträge. Mögliche Falle: Liegen die Einkünfte und Bezüge von Kindern über 18 Jahren nach Berücksichtigung aller Freibeträge, Werbungskosten etc. im Jahr 2000 insgesamt über DM, verlieren die Eltern den Anspruch auf Kindergeld bzw. Kinderfreibetrag. Es lohnt sich also, diesen Grenzwert nicht etwa geringfügig zu überschreiten. Bei höheren Einkommensverlagerungen (DM und höher) fällt dieser Aspekt allerdings ohnehin nicht mehr besonders ins Gewicht, sofern die Eltern sonst den Spitzensteuersatz zu zahlen hätten. Häufig kommt es zu kuriosen rechtlichen Auseinandersetzungen mit den Finanzämtern nur deshalb, weil einfachste Regeln des gesunden Menschenverstands nicht berücksichtigt werden. In einem Fall etwa überwies ein Arbeitgeber-Ehegatte das Gehalt auf ein Konto, über das nur er selbst, jedoch nicht seine Gattin verfügen konnte das Ehegatten-Arbeitsverhältnisse wurde nicht anerkannt. In einem anderen Fall zahlte ein Ehegatte seiner Frau einen Stundenlohn von nur 6,67 DM. Da ein Lohn in dieser Höhe jedoch dem sog. Fremdvergleich nicht standhält, wurde auch in diesem Fall die steuerliche Anerkennung versagt. Zinszahlungen als Betriebsausgaben absetzen Familiendarlehen als Finanzierungsinstrument Das Prinzip: Ist eine betriebliche Investition vorgesehen, die finanziert werden muss? Das lässt sich auch familienintern regeln. Hat ein Familienmitglied freies Geld auf dem Konto (auch aus Schenkung), kann es dieses für betriebliche Investitionen mit einem marktüblichen Zinssatz verleihen Formfehler können teuer werden Bei Arbeitsverträgen mit Ehegatten und den eigenen Kindern legen die Finanzämter strenge Maßstäbe an. Grundregel: Alle vertraglichen Vereinbarungen müssen strikt»wie unter Fremden«schriftlich ausformuliert und»wirtschaftlich sinnvoll«sein. Häufige Streitpunkte: die rückwirkende Vereinbarung von Arbeitsverträgen (nicht erlaubt) und fehlende Urlaubsregelung bei familiären Aushilfen. In solchen Fällen werden geleistete Zahlungen von den Finanzämtern nicht als Betriebsausgaben anerkannt. Achten Sie insbesondere auch auf folgende Punkte (wichtigstes Kriterium dabei: das Fremdvergleich- Prinzip): Arbeitszeit- und -umfang vertraglich genau festlegen, Gehaltsvereinbarungen an den branchenüblichen Tarifen orientieren, Nebenleistungen nicht vergessen, insgesamt müssen Lohn und Leistung in einem angemessenen Verhältnis stehen, Zeitnahe Gehaltsüberweisung auf ein eigenes Konto des Ehegatten bzw. Kindes, Keine unter Fremden unüblichen Vereinbarungen (z. B. Auflösung des Arbeitsvertrags bei Scheidung) treffen, Übliche Kündigungsfristen aufnehmen. de 10/

50 BETRIEB STEUERSTRATEGIE auch dem, der ihm das Geld zuvor geschenkt hat. Die Vorteile: Der jährliche Freibetrag für solche Einkünfte aus Kapitalvermögen beträgt 3100/6200,- DM (Ledige/Verheiratete). Bleiben die Einnahmen des kreditgebenden Familienmitglieds insgesamt unter dem steuerlichen Grundfreibetrag von DM, fällt auf die Zinszahlungen überhaupt keine Steuer an, auch bei Zinszahlungen über den o. g. Freibeträgen. Die gezahlten Zinsen sind beim Kreditnehmer jedoch in voller Höhe als Betriebsausgaben abzugsfähig oder, bei Einnahmen aus Vermietung und Verpachtung, als Werbungskosten. Steuersichere Gestaltung: Voraussetzung für die Anerkennung ist ein marktüblicher Darlehens-vertrag wie zwischen Fremden (Schriftform), der auch tatsächlich vereinbarungsgemäß durchgeführt wird. Regelungen über die Rückzahlung, Zinsen und Sicherheiten dürfen nicht fehlen. Ohne die tatsächliche Durchführung (z. B. Auszahlung von Zinsen zum vereinbarten Zeitpunkt) ist selbst ein schriftlicher Vertrag für das Finanzamt Makulatur. Besonderheiten: Steuerschädlich ist es immer, Gehaltsteile bei einem Ehegatten- Arbeitsverhältnis gar nicht erst auszuzahlen, sondern stillschweigend als Darlehen zu übernehmen in solchen Fällen also besser separaten Vertrag abschließen. Für den Abschluss von Darlehensverträgen mit Kindern ist die Bestellung eines amtlich bestellten Ergänzungspflegers (kann auch ein Verwandter sein) zwingend erforderlich. Kombinationsvereinbarungen: Häufig geht dem Darlehen eine Schenkung des Darlehensnehmers voraus (Steuerfreibetrag für Schenkungen: DM pro Elternteil innerhalb von zehn Jahren). Falls Sie diese Konstruktion wählen, darf die Schenkungsurkunde keine entsprechenden Bedingungen (Schenkung nur bei gleichzeitiger Darlehenszusage o. ä.) enthalten. Solche bedingten Schenkungen werden als Gestaltungsmissbrauch eingestuft und die Darlehenszinsen nicht als Betriebsausgaben anerkannt. Schenkungen und Darlehen müssen deshalb stets sachlich und zeitlich unabhängig voneinander vereinbart werden. Mögliche Lösung: Geschenktes Geld zunächst eine Zeit lang in andere Anlageformen stecken. Mit Senioren Steuern sparen Das Prinzip: Bei der Beschäftigung von Senioren aus dem Familienkreis können Sie mit den gleichen Modellen arbeiten wie unter Punkt»Ehegatten-Arbeitsverhältnisse«beschrieben, also in Vollzeit, Teilzeit oder freiberuflich als Honorarkraft. Besonders unbürokratisch lässt sich eine Mitarbeit auf Honorarbasis gestalten. In solchen Fällen stellt der Senior dem Junior einfach eine Rechnung, z. B. für beratende Tätigkeit bei besonderen Erfahrungen. Soweit der Gewinn (Einnahmen abzüglich Betriebsausgaben) unter DM bleibt, fällt für die Consulting-Firma des Seniors auch keine Gewerbesteuer an. Die Vorteile: Personen ab 65 Jahren erhalten neben dem steuerlichen Grundfreibetrag sowie den arbeitnehmertypischen Freibeträgen (siehe unten!) einen zusätzlichen Freibetrag (Altersent-lastungsbetrag) in Höhe von 3720 Mark. Bei geringen Gewinnen minus Freibeträgen bleibt die Einkommensteuer moderat. Da Renten nur mit dem Ertragsanteil besteuert werden, fahren Rentner selbst bei 630-Mark-Jobs meist mit Lohnsteuerkarte am besten, da dann in den meisten Fällen durch die o. g. Freibeträge überhaupt keine Lohnsteuer anfällt. Steuersichere Gestaltung: Übliche Vertragsgestaltung wie unter Fremden und Durchführung wie oben bereits beschrieben. Besonderheit bei 630-Mark-Jobs: Zuvor selbstständige Pensionäre und Rentner sind von der Sozialversicherungspflicht befreit, wenn die Einkommensgrenzen für geringfügig Beschäftigte eingehalten werden. Mietverträge mit den eigenen Kindern Das Prinzip: Durch Mietverträge mit den eigenen Kindern lässt sich die familiäre Förderung des Nachwuchses mit Steuerersparnissen kombinieren. Beispiel: Ein unterhaltspflichtiger Vater vermietet seiner Tochter eine ihm gehörende Eigentumswohnung. Solche Verträge müssen auch dann steuerlich anerkannt werden, wenn gleichzeitig Unterhalt gezahlt wird und die Miete aus dem gezahlten Unterhalt zurückfließt. Entscheidend so der Bundesfinanzhof (Az. IX R 39/99) ist dabei eine eindeutige vertragliche Vereinbarung und die entsprechende Durchführung. Die Vorteile: Als Unterhaltszahler können Sie sowohl den erhöhten Ausbildungsfreibetrag (4200 DM bei auswärtiger Unterbringung) geltend machen, auch bei Verrechnung der Unterhalts- mit den Mietzahlungen. Als Vermieter bleiben Ihnen bei diesem Modell gleichzeitig die Eigenheimzulage und die steuerlichen Vorteile aus Vermietung (Abzug von Finanzierungskosten etc.) erhalten, selbst wenn Sie den Mietzins relativ moderat ansetzen. Steuersichere Gestaltung: Korrekten Vertrag wie unter Fremden abschließen, mit den üblichen Details wie Mietzins, Nebenkosten, Kaution. Darauf achten, dass der vereinbarte Mietzins nicht unter 50 Prozent der marktüblichen Miete liegt. Vorsicht: Solche Verträge werden allerdings immer dann als Gestaltungsmissbrauch eingestuft, wenn Eltern und Kinder eine Hausgemeinschaft bilden. Es ist also nicht möglich, kurzerhand das Kinderzimmer zu vermieten, eine Einliegerwohnung müsste es schon sein. Mögliche Variante: Monatliche Unterhaltszahlungen und Mietschuld werden von vornherein verrechnet. Angenommen, die Tochter hat Anspruch auf 1000 DM monatlichen Unterhalt und muss aus dem Mietvertrag 500 DM Miete zahlen. In diesem Fall ist es möglich, einfach 500 Mark Unterhalt zu zahlen und zusätzlich Wohnrecht mit Mietvertrag zu gewähren. Kompliziertes Hin- und Herüberweisen ist nicht mehr erforderlich abgesegnet vom Bundesfinanzhof (Az. IX R 30/98). Immobilien-Nießbrauch zur Studienfinanzierung Das Prinzip: Einnahmen aus Vermietung und Verpachtung fließen in die Einkommensteuerberechnung mit ein und 60 de 10/2000

51 BETRIEB STEUERSTRATEGIE erhöhen die zu zahlenden Steuern. Da für Eltern eine Unterhaltspflicht bei einem Studium ihrer Kinder besteht, empfehlen Berater Klienten mit Immobilien, den Zuwendungsnießbrauch als steuersparende Lösung. Die Eltern übertragen einem Kind den Nießbrauch an einer Eigentumswohnung oder einem Mietshaus. Sie selbst bleiben Eigentümer, die Erträge (bzw. Wohnrecht) jedoch fließen meist zeitlich begrenzt dem Kind zu. Die Vorteile: Verlagerung von Einnahmen auf ein nicht oder nur gering steuerpflichtiges Familienmitglied. Überdies sinken oder entfallen, je nach Einzelfall, die Unterhaltsverpflichtungen der Eltern. Schenkungssteuer fällt wegen der hohen Freibeträge bei diesem Steuersparmodell in der Regel nicht an. Steuersichere Gestaltung: Notarieller Vertrag, bei Minderjährigen mit gerichtlich bestelltem Ergänzungspfleger. Mit Sonderzuwendungen das Vermögen der Familie mehren Das Prinzip: Selbstständige, die Familienangehörige beschäftigen, setzen sämtliche Kosten als Betriebsausgaben ab, finanzieren diese Kosten also bis zur Hälfte aus ersparten Steuern. Bei bestimmten Extras (Liste unten) lohnt sich das besonders. Die Vorteile: Während der Selbstständige durch Betriebskostenabzug bis zu 51 Prozent Einkommensteuer spart, bleiben viele Extras beim Empfänger vollkommen steuerfrei oder können zu geringen Sätzen versteuert werden. So wächst unterm Strich unweigerlich das Familieneinkommen auf Kosten des Finanzamts. Steuersichere Gestaltung: Extras im Arbeitsvertrag ausdrücklich zusichern und, sofern vorhanden, auch anderen, vom Stellenprofil her vergleichbaren Angestellten anbieten. Mit diesen Sonderzuwendungen und Zuschlägen mehren Sie das Vermögen Ihrer Familie: Direktversicherung: Eine Lebensversicherung (auch über Fonds) für einen mitarbeitenden Ehegatten oder im Betrieb beschäftigte Kinder kostet bis zu einem Jahresbeitrag von 3408 Mark nur 20 Prozent Pauschalsteuer. Mindestlaufzeit: 12 Jahre. Eine Direktversicherung bezahlt anstelle von Gehalt oder Arbeitslohn wird häufig auch anstelle einer Gehalts-erhöhung abgeschlossen (Barlohnumwandlung). DieAngemessenheit solcher Zahlungen für Familienmitglieder wird gern geprüft. Faustregel: Sozialversicherungsrente plus Bezüge aus einer Direktversicherung sollten 75% des Arbeitslohns nicht überschreiten alles darüber gilt als»überversorgung«. Im Fall einer Überversorgung kann nur ein Teil der Direktversicherung steuerlich als Betriebsausgabe berücksichtigt werden. Dienstwagen: Soweit betrieblich sinnvoll, dürfen Sie Familienmitgliedern einen Dienstwagen auch zur privaten Mitbe- de 10/

52 BETRIEB STEUERSTRATEGIE nutzung zur Verfügung stellen, die laufenden Kosten dafür (Abschreibung, Versicherung, Kfz-Steuer etc.) vollständig übernehmen und komplett steuerlich absetzen. Für die private Nutzung zahlt der Begünstigte monatlich 1% vom Listenpreis oder, meist günstiger, mit Fahrtenbuch nur den tatsächlichen Privatanteil. Falls es nicht gleich ein Dienstwagen sein muss, gibt es auch eine günstigere Variante: Setzt ein Familienmitglied den eigenen Pkw für Dienstfahrten ein, können Sie eine steuerfreie Kilometerpauschale von 52 Pfennigen auszahlen. Und: Bei einem etwaigen Unfall auf einer solchen Dienstfahrt dürfen Sie notwendige Reparaturen und sämtliche Folgekosten des Unfalls steuerfrei ersetzen. Kinderbetreuung: Arbeitet ein Ehegatte im Betrieb mit, können Kosten für Kinderbetreuung steuer- und sozialabgabenfrei ersetzt und als Betriebsausgaben geltend gemacht werden. Am besten bereits im Ehegatten- Arbeitsvertrag konkrete Vereinbarungen treffen. Steuerfreie Zuschläge: Gerade Angehörige arbeiten auch schon einmal zu»unmöglichen«zeiten. Für Nachtarbeit zwischen 0.00 Uhr und 4.00 Uhr kann (bei Arbeitsbeginn vor 0.00 Uhr) ein steuerfreier Zuschlag von 40 Prozent auf die normale Vergütung ausgezahlt werden, für Sonntagsarbeit 50 Prozent extra und für Feiertagsarbeit Zuschläge von 125, in bestimmten Fällen (Weihnachten und 1. Mai) sogar 150 Prozent. Geschickt kombiniert, können so bis zu 190 Prozent Gehaltszuschläge steuerfrei ausgezahlt werden. Als Nachweis nicht vergessen, die entsprechenden Stundenzettel auszufüllen. Fort- und Weiterbildung: Beruflich sinnvolle Weiterbildungsmaßnahmen (Sprachkurse, Computer-Fachkurse, Persönlichkeitstrainings) sind nicht selten auch privat sehr interessant, dennoch auch für Familienangehörige steuerlich voll absetzbar, wenn die betriebliche Notwendigkeit glaubhaft gemacht werden kann. Ausbildungskosten: Wenn Sie dem eigenen Sprössling als Azubi ein Ausbildungsgehalt zahlen, ist dies auch übertariflich steuerlich voll absetzbar. Der Sprössling selbst zahlt wegen des Grundfreibetrags meist gar keine oder nur sehr wenig Steuern (Eingangssteuersatz 2000: 22,9 Prozent). Zinsgünstige Darlehen: Günstige Kredite für Mitarbeiter müssen diese nicht als geldwerten Vorteil versteuern, solange der Effektivzins nicht unter 5,5 Prozent liegt. Abfindungen: Abfindungen bleiben bis zu einem Betrag von DM für den Empfänger steuerfrei unabhängig von der Dauer der Beschäftigung. Bei längerer Betriebszugehörigkeit und höherem Alter bleiben Mark (15 Jahre, über 50 Jahre alt) bzw Mark (20 Jahre, über 55 Jahre alt) steuerfrei. Aber Vorsicht: Anerkennung kann versagt werden, wenn im Arbeitsvertrag eine entsprechende Klausel fehlt oder andere Mitarbeiter nicht die gleichen Privilegien genießen. Kleine Geschenke erhalten die Freundschaft: Zur Liste der steuerfreien Extras als voll abzugsfähige Betriebsausgaben gehören last but not least auch Geburtstagsgeschenke (60 Mark pro Jahr), Arbeitsessen (jeweils bis zu 60 Mark), Telefonkostenerstattung, kostenlose Getränke und Snacks sowie die Übernahme von Auslagen und Reisespesen. Sind häufig beruflich veranlasste Bahnfahrten erforderlich, kann z. B. eine Bahncard zur Verfügung gestellt werden (die dann durchaus auch privat benutzt werden darf). Die Familie als Steueroase weitere Steuer-Strategien zum Thema in Kürze Wie alle Steuerpflichtigen haben auch Familienangehörige untereinander ganz selbstverständlich das Recht, ihre Verhältnisse derart zu gestalten, dass eine möglichst geringe Steuerlast entsteht. Hierzu einige weitere interessante Gestaltungsinstrumente in Kürze: Ausgeschöpfte Freibeträge Gestaltungsvariante 1: Zinslose Darlehen gewähren. Die Freibeträge für Kapitalerträge sind bei 3100 DM für Ledige und 6100 DM für Verheiratete heutzutage schnell ausgeschöpft. Alle Zinseinnahmen, die darüber liegen, müssen zum persönlichen Steuersatz mit dem Finanzamt geteilt werden. Da der Steuerzahler allerdings noch nicht dazu verpflichtet ist, sein Geld mit Zinsgewinn anzulegen, bieten sich bei Bedarf zinslose Darlehen an, z. B. für Sohn oder Tochter. Auf diese Weise kann man hohe Anlagebeträge natürlich auch auf Kinderkonten parken und so zusätzliche Freibeträge wahrnehmen. Ausgeschöpfte Freibeträge Gestaltungsvariante 2: Wertpapiernießbrauch. Eine andere Methode, Kapitaleinkünfte legal zu verlagern, ist der Wertpapiernießbrauch aus einer Erbschaft. Damit erhält z. B. das Kind eines Erben, evtl. zeitlich begrenzt, sämtliche Zinseinkünfte aus einem Wertpapiervermögen, jedoch nicht die Verfügungsgewalt über die Wertpapiere selbst. Die Zinseinkünfte bleiben durch den (in der Regel nicht ausgeschöpften) Freibetrag des Kindes auf diese Weise steuerfrei. Ausgeschöpfte Freibeträge Gestaltungsvariante 3: Schenkung. Dies ist eine häufig angewandte Variante, um Freibeträge zu multiplizieren. Je Kind Welche Freibeträge Familien ausschöpfen können Konstruktionen innerhalb der Familie sind auch deswegen so interessant, weil Steuerpflichtige auf diese Weise Freibeträge ausschöpfen können, die sonst praktisch Jahr für Jahr verloren wären. Die Freibeträge gelten für jedes einzelne Familienmitglied. Im einzelnen (bezogen auf das Jahr 2000): Grundfreibetrag: DM, Werbungskostenpauschale: 2000,- DM, Sonderausgabenpauschale: 108,- DM Freibetrag für Kapitalerträge incl. Werbungskostenpauschale: 3100,- DM, Summe der möglichen steuerfreien Einkünfte pro Person/Jahr: ,- DM Darüber liegende Einkünfte können bei der Steuergestaltung mit der ganzen Familie meist anstatt zum Spitzensteuersatz zu den günstigen Eingangssteuertarifen (ab 22,9 Prozent) versteuert werden. So bringt etwa eine Einkommensverlagerung von DM auf ein Kind bei einem angenommenen Spitzensteuersatz der Eltern bereits eine Steuerersparnis von rund 30%. 62 de 10/2000

53 BETRIEB STEUERSTRATEGIE kann noch einmal der volle Freibetrag genutzt werden. Voraussetzung: Vermögensübertragung im Sinne einer Schenkung, eigenes Konto des Kindes mit vollem Verfügungsrecht. Büro- oder Praxisräume vom Ehegatten mieten: Mietverträge zwischen Ehegatten sind sowohl bei gemeinsamem als auch getrenntem Eigentum möglich. Bei gemeinsamem Haus- und Grundbesitz wird dieses Steuersparmodell jedoch relativ selten realisiert. Dabei ist das Prinzip ganz einfach: Nutzt etwa einer der Ehegatten Räume eines Hauses in gemeinsamem Eigentum freiberuflich oder gewerblich, so kann der andere Ehegatte für seine Hälfte einen angemessenen Mietzins verlangen. Für den einen Partner sind das dann voll absetzbare Betriebsausgaben, der andere kann zumindest 50% der Werbungskosten und der Gebäudeabschreibung für dieses Objekt von seinen Mieteinnahmen abziehen. Gehört das Haus einem der (Ehe-)Partner ganz, müssen solche Einkünfte aus Vermietung und Verpachtung natürlich nicht halbiert werden und auch die Werbungskosten (Schuldzinsen, Reparaturen usw.) sowie die jährlichen Abschreibungen können dann in voller Höhe angesetzt werden. Bei diesem Modell muss für die Festsetzung der Miete lediglich die Relation zwischen betrieblichem und privatem Nutzungsanteil an der Gesamtfläche berechnet werden. Auch alle Nebenkosten, von der Heizung bis zur Hausratsversicherung, sind dann anteilig als Betriebsausgaben absetzbar. Übernahme von Möbeln und Arbeitsmitteln aus Privatbesitz: Wird mit privaten Möbeln und anderen Einrichtungsgegenständen z. B. im Rahmen eines Ehegatten-Arbeitsverhältnisses ein Büro oder Arbeitszimmer eingerichtet, sind diese Kosten steuerlich voll absetzbar. Wert realistisch schätzen, über die Nutzungsdauer verteilt abschreiben oder bei Beträgen bis 800 DM sofort absetzen. Solche Kosten nicht unterschätzen: Da beispielsweise auch Perserteppiche, Grafiken und antike Möbel als steuerlich absetzbar anerkannt sind, kann für die Einrichtung eines Büros aus Privatbesitz relativ schnell eine fünfstellige Summe zusammenkommen. Je länger die Gesamtnutzungsdauer, umso höher fällt der Betriebskostenanteil fürs Büro aus. Stille Beteiligungen: Stille Beteiligungen an einem Unternehmen (Gewinnbeteiligung ohne Miteigentum und Mitspracherecht, Verlustbeteiligung nur bis zur Höhe der Einlage) gelten als besonders elegante Methode der Einkommensverlagerung, möglich auch als Alternative zum Mitarbeiterdarlehen. Denn die Gewinnbeteiligung, die ja von der Höhe der Einlage und vom Erfolg des Unternehmens abhängt, darf weit höher sein als die marktüblichen Zinsen für Darlehen. Für den Unternehmer sind die ausgezahlten Gewinnanteile steuersenkende Betriebsausgaben. Auf Grund der Freibeträge (siehe oben) fällt jedoch für die»stillen Beteiligten«, insbesondere für Kinder, in vielen Fällen gar keine Steuer an. Wichtig: Klare vertragliche Vereinbarungen mit Kündigungsrecht treffen und pünktliche Auszahlung der Gewinnanteile auf ein eigenes Konto. Die Einlagen für stille Beteiligungen können übrigens auch aus regelmäßigen vermögenswirksamen Leistungen angespart werden oder aus Schenkungen stammen (siehe hierzu auch Punkt Familiendarlehen). Unterhaltszahlungen: Wird eine Ehe geschieden, sind die meisten der oben genannten Steuersparmöglichkeiten leider nicht mehr realisierbar. Der Trost: Die außergewöhnliche Belastung der Scheidungskosten ist steuerlich absetzbar. Und: Unterhaltspflichtige dürfen immerhin bis zu DM Unterhaltsleistungen für geschiedene Ehegatten als Sonderausgaben in die Steuererklärung eintragen. Bedingung: Der oder die Ex muss zustimmen und geleistete Zahlungen selbst versteuern (Realsplitting-Prinzip). Oft stimmt der Ex- Ehegatte dem jedoch nicht zu. Der Ausweg dann: Unterhaltszahlungen als außergewöhnliche Belastung angeben (Höchstgrenze in diesem Fall: DM/Jahr). de 10/

54 So kamen wir ins Sauerland»Die >de-erfa-gruppe der Elektromeisterinnen< ist einmalig, so wie wir«diese Gemeinsamkeit war es wohl, die die Firma Mennekes im vergangenen Herbst auf die Idee Frauen im Handwerk Zu Gast bei Mennekes CHRISTIANE DECKER Zweimal pro Jahr treffen sich Deutschlands Elektromeisterinnen, um sich nicht nur offen über eigene Erfolge und Probleme auszutauschen, sondern auch, um technische Neuerungen kennen zu lernen. Daneben spielen die Themen Betriebsführung und Marketing eine große Rolle. Persönliches Kennen, Verstehen und Vertrauen das sind die Pfeiler unserer 1) erfolgreichen Erfa-Arbeit. Bild 2: Bei der Wanderung durch Heinsberg erfuhren wir viel über Brauchtum und Geschichte dass sich die Zusammenkunft im Sauerland auch in fachlicher Hinsicht lohnen wird. Dass es allerdings so schöne und harmonische Tage werden würden, konnten wir nicht vorhersehen. Für die großzügige Unterstützung und hervor- Erst mal plaudern Die meisten Unternehmerinnen reisen traditionell am Vortag des eigentlichen Treffens an, um sich in aller Ruhe auszutauschen und um sich nach meist langer Anreise etwas die Füße zu vertreten (Bild 2). Das schon lange geplante Joggen fiel ebenso aus wie das kurzfristig geplante Kegeln. Doch das ausge- Bild 3: Helmut Kiefer (li.) begrüßte die Teilnehmerinnen im Namen der Firma Mennekes und wünschte einen sehr erfolgreichen Tagungsverlauf Bild 1: Die»de-Erfa-Gruppe der Elektromeisterinnen«diesmal fast vollzählig bei ihrem Besuch der Firma Mennekes am 7./8.April. In ihre Mitte nahm sie Helmut Kiefer, den Leiter der Verkaufsförderung Volles Programm Wie bei jedem Erfa-Seminar ist die Betriebsführung Garant für viele neue Erkenntnisse. Elisabeth Ludwig meint dazu:»man kann die Produkte viel überzeugender verkaufen, wenn man die Produktion gesehen hat.«nach einer kurzen Vorstellung der technischen Berater (Bild 3),»die man jederzeit anrufen und sogar zur Planung vor Ort hinzuziehen kann«, ging es unter Leitung von Ulrich Clemens in die Fertigung, die sich dank einem Investitionsvolumen von 50 Mio. DM anschickt, die weltweit modernste Steckerfertigung zu werden. Wo es den Unternehmerinnen gefällt, da verweilen sie länger, wie bei der Montage der kundenspezifischen Kombinationen. Denn hier ist, wie Fotos: Decker(8), Heilmer(2) brachte, Deutschlands Elektromeisterinnen für zwei Tage in ihr Werk nach Lennestadt einzuladen (Bild 1). Wir folgten der Einladung sehr gern nicht nur, weil wir ein bisschen stolz waren, dass sich unser Engagement langsam herumspricht, sondern auch, weil wir ahnten, Bild 4: Helmut Kiefer während seines praxisnahen Vortrags zum Thema»Der Weg zu mehr Aufträgen durch bessere Beratung«1) uns Wenn die Autorin von»uns«spricht, dann meint sie die»de-erfa-gruppe der Elektromeisterinnen«und sich selbst als Vertreterin der Redaktion»de«.»de«ist Begründer und Organisator der Erfa-Gruppe der Elektromeisterinnen. ragende Ausgestaltung des Treffens möchte sich die»de-erfa-gruppe der Elektromeisterinnen«an dieser Stelle recht herzlich bei der Firma Mennekes bedanken. zeichnete Abendessen fesselte uns so sehr, dass wir bis spät in die Nacht zusammensaßen. Man kennt das ja: Die Wiedersehensfreude lässt einen einfach nicht müde werden. bei ihnen auch, die ganze handwerklich/fachmännische Kunst gefordert. Beeindruckend war nicht nur die Sauberkeit der Fertigung, sondern auch die große Artikelvielfalt. 66 de 10/2000

55 »Herz, Augen und Gaumen sollen sich laben«getreu diesem Motto legt die Erfa-Gruppe viel Wert darauf, auch die Sehenswürdigkeiten der Umgebung kennen zu lernen. Und so starteten wir nach einem guten Mittagessen in die Attendorner Tropfsteinhöhle. Nach diesem herzerfrischenden Ausflug ging es im MSC (Mennekes-Schulungs-Center) unter dem Motto»Mennekes macht Märkte«munter weiter. Sehr lebendig stellte Helmut Kiefer den Unternehmerinnen vor, wie sie mit dem E-Check die Gebrauchstauglichkeit der elektrischen Geräte verbessern und damit ihre Kunden zufrieden stellen können (Bild 4). Einer der wichtigsten Aspekte beim Verkaufen ist, so Kiefer, die Vorschriftenlage. Und er unterstrich:»nutzen Sie die Vorschriften als Quell für Argumente, aber nicht als Keule. Denken Sie daran: Einen Stecker kann der Kunde im Baumarkt kaufen, aber nicht Ihre handwerkliche Kompetenz.«Wie man Nutzen verkaufen kann, das belegte Kiefer anhand mehrerer Beispiele.»Wer mit offenen Augen durch die Welt marschiert, der findet jede Menge Verbesserungsmöglichkeiten«, ermutigte Kiefer die Elektromeisterinnen, bei ihrer Arbeit nicht müde zu werden. Mit dem Satz»Es gibt tausend Möglichkeiten, Umsatz zu machen. Man darf nur nicht glauben, dass man Klinkenputzer ist«, schloss Kiefer Bild 5: Walter Mennekes, Geschäftsführer, genoss nicht nur die angeregte Unterhaltung mit den Elektromeisterinnen (o.), sondern auch die Gaudi beim Holzsägen (re.) seinen Vortrag, an den wir uns sicherlich noch genauso lange erinnern werden wie an den vergnügten Abend (Bild 5). Heiterkeit & Gerechtigkeit Bild 6: Jede Arbeitsgruppe diskutierte über ein frei gewähltes Problem bei der Mitarbeiterführung, suchte nach Lösungswegen (li.) und präsentierte sie anschließend allen an der Tafel (u.)»mit Heiterkeit und Gerechtigkeit das Unternehmen und die Mitarbeiter führen«unter diesem Motto stand der Seminarteil von Ulrich C. Heckner, Unternehmensberater. Doch ein Unternehmen erfolgreich zu führen, ist nicht leicht. Zu viele Dinge sind zu beachten, zu planen, zu gewichten, zu kontrollieren und zu überdenken. Wichtig ist, dass man verinnerlicht,»dass es keine zwei Dinge gibt, die gleich wichtig sind«, wie Heckner zum Nachdenken in den Raum stellte. Wie schwierig es ist, Mitarbeiter (MA) professionell zu führen, konnten wir in vier Arbeitsgruppen feststellen (Bild 6). Folgende Fragen wurden erörtert:»wie erreiche ich, dass meine MA optimale Leistung bringen?«,»wie lobe und kritisiere ich meine MA kreativ?«,»wie sollten die MA mit ihrem Vorgesetzten und umgekehrt umgehen?«und»wie erreicht man, dass die MA hinter der Firma stehen?«fragen, mit denen Sie sicher auch schon konfrontiert wurden. An dieser Stelle allerdings Lösungen zu geben, würde den Rahmen sprengen. Wie in jedem Erfa-Seminar nahmen auch diesmal wieder Zahlen einen breiten Raum ein. Diesmal waren es die Zinssätze, die zwischen den Teilnehmerinnen verglichen wurden. Daneben wurden andere überlebenswichtige Dinge besprochen, wie z.b. das Lebenshaus mit seinen vier gleich starken Säulen Beruf, Gesundheit, Liebe/ Partnerschaft und Hobby. Bild 7: H. Kiefer (o.) präsentierte den Stecker ohne Schrauben StarTop die Technik überzeugte die Elektromeisterinnen (li.) Das Beste zum Schluss Zum Erfa-Seminar komme ich immer wieder gern, weil ich hier vor allem Probleme aus der Firma besprechen kann. Mit der interessanten Betriebsführung bei Mennekes begann das Seminar und mit der Präsentation des StarTop (Bild 7) endete es mindestens genauso spannend wie es begann. de 10/

56 »de«: Herr Kantner, welches waren die Gründe, die zur Übernahme der Isopad durch Raychem HTS geführt haben? Kantner: Die Isopad GmbH hat ihre Stärke in der industriellen Wärmetechnik und bietet in diesem Markt eine breite Produktpalette an, die sich gut mit unserem Angebot an selbstregelnden Heizbändern kombinieren lässt und dieses auch gezielt ergänzt. Andererseits sind deren Vertriebsaktivitäten Grenzen gesetzt. Sie konzentrieren sich auf Deutschland und England sowie zu einem kleineren Teil auf Holland und Frankreich. Dagegen agiert Raychem HTS weltweit. Die Übernahme der Isopad entspricht unserer strategischen Zielsetzung, die Marktpräsenz im Bereich industrieller Begleitheizungssysteme auszubauen.»de«: Welche Veränderungen ergeben sich für Isopad durch die Übernahme? Kantner: Operationale Bereiche, wie Fertigung, Vertrieb, Logistik oder Produktmanagement werden in die Raychem HTS integriert. Die holländische und die französische Niederlassung, welche bisher reine Vertriebsorganisationen Aus den Unternehmen Raychem HTS übernimmt die Isopad GmbH Die Isopad GmbH mit Sitz in Heidelberg und Mudenbach, die in der industriellen Wärmetechnik zu den führenden Anbietern gehört, ist Anfang April von der Raychem HTS übernommen worden. Damit setzt sich die Konzentration im Bereich Oberflächenbeheizung und Begleitheizung fort. Weshalb es zur Übernahme kam und wohin die Reise für Raychem führen soll, wollte»de«von Kurt Kantner, Vertriebsleiter Europa der Raychem HTS, wissen. Bild 1: Kurt Kantner, Vertriebsleiter Europa der Raychem HTS Zur Person: Kurt Kantner Kurt Kantner (47), österreichischer Staatsangehöriger, hat in Wien Elektroingenieur studiert kam er zu Raychem Wien und arbeitete für den Vertrieb in Osteuropa. Ende 1985 ging er in die Raychem-Niederlassung nach Offenbach bei Frankfurt, um dort die Leitung der Ingenieurabteilung für Begleitheizsysteme zu übernehmen. Zwei Jahre darauf wechselte er nach Ottobrunn bei München an den Firmenhauptsitz von Raychem/ Deutschland. Von diesem Standort aus leitete er für verschiedene Sparten wie Energie- und Fernmeldetechnik den Vertrieb in Mitteleuropa und in Skandinavien. Seit 1995 ist er zudem Geschäftsführer der heutigen Tyco Electronics Raychem GmbH, einem Betrieb mit rund 550 Mitarbeitern, der in Ottobrunn angesiedelt ist. Im Zuge der Neuorientierung unter Tyco hat er die Vertriebsleitung für die Raychem HTS in Europa, im Mittleren Osten und in Afrika übernommen und ist Sales Vice- President für diese Regionen. waren, werden mit der jeweiligen nationalen Gesellschaft von Raychem HTS vereint. Den englischen Fertigungsstandort geben wir auf und bauen ihn in eine Vertriebsorganisation um; die Fertigungsaktivitäten werden zum großen Teil nach Heidelberg, zu einem kleineren Teil nach Kanada zur Accutron verlagert. Accutron ist eine Foto: Stöcklhuber kleinere kanadische Firma, die wir vor kurzem erworben haben; sie verfügt über eine besondere Kompetenz auf dem Gebiet der Festwiderstandsheizung für mineralisolierte Kabel sowie in der Steuer- und Regeltechnik. Somit findet die Wertschöpfung der Isopad zur Hauptsache an deutschen Standorten statt, nämlich in Heidelberg, wo produziert wird, und in Mudersbach, nördlich von Frankfurt, wo ein Ingenieurteam dem Kunden Beheizungsprojekte von der Planung bis zur Inbetriebnahme aus einer Hand also turn key anbietet.»de«: 1999, nach der Übernahme der Raychem Corp. durch Tyco International Ltd., wurde für den Bereich Beheizungstechnik die Raychem HTS gegründet. Wie sieht die Zwischenbilanz der neuen Firma aus? Kantner: Die Bilanz fällt positiv aus. Unsere Organisation wurde insofern neu definiert, als sie sich heute völlig auf die Beheizungstechnik konzentrieren kann. Sodann ist es uns gelungen, in einer schwierigen Marktsituation die Umsätze positiv zu entwickeln. Alle bisherigen Ergebnisse sprechen ferner dafür, dass wir unsere ehrgeizigen Gewinnziele erreichen werden.»de«: Werden Sie am dreistufigen Absatzweg festhalten? Kantner: Wir werden am dreistufigen Absatzweg festhalten, wie er sich in Deutschland etabliert hat. Wichtig scheint mir dabei, dass alle Marktteilnehmer ihre Aufgaben im Rahmen dieses Modells erfüllen.»de«: Wollen Sie sich beim Vertrieb über Internet direkt an den Endkunden wenden, oder 68 de 10/2000

57 werden Sie dem Weg über den Handel den Vorzug geben? Kantner: Es ist noch zu früh, darüber abschließend eine Aussage zu machen. Wir sind daran, unsere Präsenz im E-Commerce aufzubauen, und unsere Erfahrungen in Nordamerika sind positiv. Dabei gehen wir in den meisten Fällen über etablierte Partner, sprich Großhändler. Es stehen uns dafür verschiedene Optionen offen, wie wir den Handel in dieses Geschäft einbinden können. In den nächsten Monaten wird sich diese Frage klären. ser Geschäft im Bereich elektrischer Fußbodenheizungen, das wir forcieren wollen, sowohl dem Elektro- als auch dem Sanitärinstallateur neue Marktchancen.»de«: Welche Bedeutung hat der deutsche Markt für Ihr Unternehmen? Kantner: Deutschland ist für uns ein sehr bedeutender Markt, auf dem wir rund 25 % des europäischen Umsatzes erzielen. Mit der Akquisition von Isopad wird der»de«: Wo wollen Sie in drei Jahren mit Raychem HTS stehen? Welche Zielvorgaben haben Sie sich gesteckt? Kantner: Das Wichtigste ist, dass wir uns weiter als Systemanbieter für wärmetechnische Problemlösungen im Industriebereich und in der Bautechnik profilieren. Dabei streben wir in Zusammenarbeit mit unseren Partnern die Marktführerschaft an, und zwar nicht nur in Deutschland. Nachholbedarf weisen wir vor allem in den osteuropäischen Staaten mitsamt Russland auf. Im Rahmen unserer weltweiten Organisation ist es unser Ziel, unseren Umsatz jährlich um rund»de«: Ist für Raychem HTS der Sanitärinstallateur oder der Elektroinstallateur der Wunschpartner? Kantner: Es versteht sich von selbst, dass wir mit beiden Partnern gerne zusammenarbeiten. Es lassen sich aber unterschiedliche Einsatzschwerpunkte definieren. Das HWAT-System und damit die Bautechnik ist eher eine Domäne des Sanitärinstallateurs. Sicherheitssysteme und der Industriebereich gehören dagegen vornehmlich zum Aufgabenspektrum des Elektroinstallateurs. In Bezug auf die Isopad-Akquisition wird der Elektroinstallateur die maßgebende Rolle spielen. Dagegen eröffnet un- Anteil auf über 30 % steigen, und unser Industrieumsatz dürfte sich sogar verdoppeln. Die Wachstumsraten liegen bei 8 %, und wir erwarten, dass sie sich in dieser Größenordnung fortschreiben lassen. Tyco und Raychem HTS? Die Tyco International Ltd. wurde 1960 als Forschungslaboratorium gegründet. Ab Mitte der 60er Jahre begann man, andere Unternehmen aufzukaufen. Allein in den letzten sechs Jahren kamen über 100 erfolgreiche Übernahmen zu Stande. Tyco ist in 80 Ländern tätig und beschäftigt rund Mitarbeiter. Das Unternehmen konzentriert seine Geschäftstätigkeit auf die vier Marktsegmente Gesundheit, Feuerschutz, Telekommunikation und Elektronik sowie Industrie (Flow Control), wozu Raychem HTS gehört. Im letzten Jahr lag der Umsatz von Tyco bei 44 Mrd. DM; Raychem HTS steuert dazu 400 Mio. DM bei. Bild 2: Produkte von Isopad kommen vor allem in der industriellen Wärmetechnik zur Anwendung 25 % zu steigern, was voraussetzt, dass wir ungefähr zwei Akquisitionen pro Jahr tätigen werden.»de«: Streben Sie die Marktführerschaft unter den bekannten Labeln wie Raychem oder Isopad an, oder werden Sie bestimmte Produkte auch als Handelsware vertreiben und anderen Anbietern Lizenzen erteilen? Kantner: Wir wollen den Handelsnamen Isopad beibehalten, wie wir auch Raychem als Label verwenden. Wenn es Sinn macht, werden wir zudem Accutron in der Begleitheizung oder Thorin & Thorin im Bereich elektrischer Fußbodenheizung als Markennamen in Deutschland einführen. Daneben sind wir für andere Vertriebsmöglichkeiten wie etwa Private- Label-Geschäfte offen. Unabhängig von diesen Überlegungen steht heute fest, dass Raychem HTS künftig eine Multi-Brand- Organisation sein wird. (AS) Foto: Isopad de 10/

58 D I N DE V E N REGELN DER TECHNIK Erläuterungen zu neuen Normen und Vorschriften DIN VDE (VDE 0834 Teil 1): Rufanlagen in Krankenhäusern, Pflegeheimen und ähnlichen Einrichtungen Teil 1: Geräteanforderungen, Errichten und Betrieb Der als Ersatz für die DIN VDE 0834: neu herausgegebene Teil 1 der Norm DIN VDE 0834 enthält alle Anforderungen, die sowohl für den Hersteller der Anlagen, den Errichter und den Betreiber von Bedeutung sind. Die Norm gilt für das Errichten, Ändern, Erweitern und Prüfen sowie den Betrieb von Rufanlagen, mit deren Hilfe Personen herbeigerufen oder gesucht werden können. Sie ist anzuwenden für Anlagen in: Krankenhäusern, Pflegeheimen, Pflegestationen und ähnlichen Einrichtungen; Alten- und Seniorenwohnheimen; Justizvollzugsanstalten. Gleichermaßen gilt sie für alle anderen Anlagen der Fernmelde- und Informationstechnik, wenn von diesen zusätzlich die Funktionen einer Rufanlage in vorstehend genannten Bereichen übernommen werden. Typisch für Rufanlagen ist die mehr oder weniger große Gefährdung für Personen, die dann auftreten kann, wenn bei Störungen Rufe nicht erkannt und/oder nicht signalisiert werden. (Quelle: Normen- und Vorschriftendienst der bfe-tib GmbH, Oldenburg) 1. Verwendungsbereiche Die Verwendungsbereiche A und B unterscheiden sich nach dem Verhalten der Rufanlage im Störfall. Im Verwendungsbereich A, z. B. in Bettenräumen können Gefährdungen für Personen entstehen, wenn ein Ruf nicht rechtzeitig signalisiert bzw. erkannt wird. Der Bereich B unterscheidet sich dadurch, dass sich besondere Gefährdungen für Personen ergeben können. Dieses trifft unter anderem für Intensivstationen, für die Alarmierung von Reanimationsteams und Ähnlichem zu. Solche Räume sind grundsätzlich dem Verwendungsbereich B zuzuordnen. 2. Schutzbereiche Die Schutzbereiche unterscheiden sich nach der möglichen leitenden Verbindung von Personen mit Erdpotenzial oder mit anderen Anlagen, wie z. B. medizinischen Geräten. Im Bereich A sind keine besonderen Schutzmaßnahmen anzuwenden, weil davon ausgegangen wird, dass die Personen üblicherweise keine leitende Verbindung mit Erdpotenzial haben. Die Betriebsspannungen der Rufanlage dürfen im Patientenbereich 30 V Effektivwert bzw. 60 V Gleichspannung nicht überschreiten. Im Bereich B sind zusätzlich besondere Schutzmaßnahmen, z. B. nach DIN VDE erforderlich, weil Personen mit Erdpotenzial oder mit anderen Anlagen und Geräten in Verbindung stehen können. Beispielsweise sind Bäder immer dem Bereich B zuzuordnen. Die zulässigen Betriebsspannungen der Rufanlage sind in diesen Bereichen auf 25 V Effektivwert oder 60 V Gleichspannung beschränkt. 3. Allgemeine Anforderungen Nachstehend sind nur einige der wesentlichsten Anforderungen aus der Norm aufgeführt. Diese sind grundsätzlich als Mindestanforderungen zu verstehen. Jedem Bett und allen Räumen, in denen sich Patienten aufhalten können, muss ein Ruftaster zugeordnet werden. Bei Dunkelheit muss eine Beleuchtung des Tasters vorhanden sein. Das erfolgreiche Auslösen eines Rufes muss im Ruftaster oder in dessen Nähe bis zu seiner Rückstellung angezeigt werden. In allen Räumen, in denen das Personal erreichbar sein soll, muss die Möglichkeit zum Ein- und Ausschalten einer Anwesenheitsmarkierung bestehen. Außerhalb der Räume mit Rufmöglichkeit muss eine Rufauslösung durch eine Zimmersignalleuchte mit einem roten Feld signalisiert werden. Die Anwesenheit des Personals im Raum wird mittels der gleichen Leuchte durch ein grünes Feld angezeigt. Die Energieversorgung der Rufanlage darf im Patientenbereich nur mit Kleinspannung (SELV oder PELV) nach DIN VDE erfolgen. Für die Versorgung aus der allgemeinen Stromversorgung müssen eigene Versorgungsstromkreise mit separaten Überstromschutzorganen und mit oder ohne RCD (FI-Schutzschalter) herangezogen werden. Bei Störungen der allgemeinen Stromversorgung müssen Rufanlagen spätestens nach einer Zeit von 15 s für mindestens 1 Stunde weiterbetrieben werden können. Leiter der Rufanlage dürfen nicht mit Leitern der Starkstromanlage oder anderer Anlagen in gemeinsa- 70 de 10/2000

59 DIN DE V EN REGELN DER TECHNIK men Leitungen und Kabeln geführt werden. Bei Rohren oder Installationskanälen ist die gemeinsame Verlegung mit Leitungen und Kabeln der Starkstromanlage nur unter bestimmten Voraussetzungen zulässig. 4. Installationsdokumentation Der Errichter einer Rufanlage muss eine ausführliche Dokumentation erstellen. Dabei kann gegebenenfalls zum Teil auf die Unterlagen des Herstellers zurückgegriffen werden. Der Hersteller ist verpflichtet, eine detaillierte Installationsanweisung mit allen Angaben, die für eine fachgerechte Installation erforderlich sind, zur Verfügung zu stellen. Die Dokumentation muss dem Betreiber der Anlage bei der Übergabe zur Verfügung gestellt werden und für Instandhaltungen sowie Prüfungen jederzeit verfügbar sein. 5. Betrieb Der Betreiber einer Rufanlage hat dafür zu sorgen, dass bei Beeinträchtigungen der Betriebsbereitschaft oder bei auftretenden Funktionsstörungen Inspektionen durchgeführt und notwendige Instandhaltungsmaßnahmen unverzüglich veranlasst werden. Ebenso sind regelmäßige Wiederholungsprüfungen durchzuführen. Aufgetretene Störungsfälle, durchgeführte Inspektionen und Instandhaltungsmaßnahmen sind fortlaufend im einem Betriebsbuch aufzuzeichnen, welches bei der Rufanlage verfügbar sein muss. DIN VDE (VDE 0834 Teil 2): Rufanlagen in Krankenhäusern, Pflegeheimen und ähnlichen Einrichtungen Teil 2: Umweltbedingungen und elektromagnetische Verträglichkeit Der als Ersatz für die DIN VDE 0834: neu herausgegebene Teil 2 der Norm DIN VDE 0834 gilt in Verbindung mit Teil 1 und enthält wichtige Bestimmungen, die ausschließlich für den Hersteller von Bedeutung sind. Die Geräte einer Rufanlage müssen den Anforderungen dieser Norm entsprechen, damit sie den klimatischen und mechanischen Einflüssen an ihrem Einsatzort standhalten. Bezüglich der elektromagnetischen Verträglichkeit wird auf die Normen DIN EN (VDE 0839 Teil 81-1) und DIN EN (VDE 0839 Teil 82-1) verwiesen. DIN EN (VDE 0830 Teil 8-7): Alarmanlagen; Zutrittskontrollanlagen für Sicherungsanwendungen Teil 7: Anwendungsregeln Die neu erschienene Norm stellt Regeln für die Anwendung von automatischen Zutrittskontrollanlagen und deren Anlageteile auf. Behandelt werden sowohl der Anlagenentwurf, die Übergabe, der Betrieb als auch die Instandhaltung der Anlagen. Die Norm enthält jedoch keine Aussagen darüber, ob es notwendig oder empfehlenswert ist, in einer baulichen Anlage eine Zutrittskontrollanlage zu installieren. Erstellt wurde die Norm als Leitfaden für die Erstellung von Ausschreibungen. Sie enthält Informationen für Betreiber, Käufer, Errichter und Instandhalter von Zutrittskontrollanlagen in Sicherungsanwendungen. Der Zweck einer Zutrittskontrollanlage liegt darin, zu entscheiden, wem Zutritt gewährt wird, wo Zutritt erhalten werden kann, wann, d. h. zu welchem Zeitpunkt Zutritt gewährt wird. Gleichzeitig ist die Gefahr eines unerlaubten Zutritts so gering wie möglich zu halten. 1. Anlageentwurf Die Anforderungen des Systems sollten in Beratungen mit dem Betreiber der Anlage gemeinsam festgelegt werden. Dabei ist eine Risikoanalyse für jeden Zutrittspunkt unter Beachtung der notwendigen Sicherheit durchzuführen. Bei der Festlegung der notwendigen Eigenschaften werden die in der Norm genannten Stichpunkte dem Anwender wertvolle Hilfe leisten. 2. Installation und Abnahme Hierbei ist ein besonderes Augenmerk auf die Energieversorgung und die Leitungen und Leitungswege zu richten. Wenn möglich, sind die Leitungen innerhalb der gesicherten Raumzonen zu führen. Sie sollten verdeckt und nicht leicht zugänglich sein. Kleinspannungs- und Datenleitungen sollten in einem ausreichenden Abstand von Netzspannung führenden oder von anderen Leitungen, die Störungen verursachen könnten, verlegt werden. Die Leitungen sind so auszuwählen, dass sie die Anforderungen an Spannungsfall, Störsicherheit, Signaldämpfung usw. erfüllen. Nach Abschluss der Installation ist die Anlage durch eine fachkundige Person auf einwandfreie Funktion zu prüfen. Durch eine Sichtkontrolle wird die ordnungsgemäße Installation sowie deren Übereinstimmung mit dem Anlagenentwurf festgestellt. Die Abnahme sollte in einem Protokoll festge- de 10/

60 DIN DE V EN REGELN DER TECHNIK halten werden, welches zusammen mit der Dokumentation des Anlagenentwurfs, der Installation und der Inbetriebnahme dem Anlagenbetreiber übergeben wird. Die Unterlagen müssen für spätere Prüfungen und Instandhaltungen zur Verfügung stehen. BGI 509 (bisher ZH 1/142): Erste Hilfe im Betrieb Informationsschrift für Unternehmer, Betriebsräte, Betriebsärzte, Fachkräfte für Arbeitssicherheit und Aufsichtspersonen Die Informationsschrift des Hauptverbandes der gewerblichen Berufsgenossenschaften wendet sich an alle Personen, deren Sorge darauf gerichtet ist, dass nach Arbeitsunfällen die Verletzten die notwendige erste Hilfe erhalten. Trotz intensiver Bemühungen und erheblicher Fortschritte in der Vermeidung von Unfällen ist die erste Hilfe als Sofortmaßnahme am Unfallort unentbehrlich. Die verringerten Unfallzahlen dürfen nicht dazu führen, dass der ersten Hilfe weniger Beachtung geschenkt wird. Durchschnittlich erleidet jeder Beschäftigte in seinem 40jährigen Erwerbsleben zwei Arbeitsunfälle mit mehr oder weniger schweren Folgen. Im Übrigen ist nach dem Strafgesetzbuch jedermann verpflichtet, bei einem Unglücksfall Hilfe zu leisten, soweit es in seinen Kräften steht und ihm nach den Umständen zuzumuten ist. 1. Pflichten des Unternehmers Für die Organisation der ersten Hilfe in seinem Betrieb ist der Unternehmer verantwortlich. Er muss die sachlichen und personellen Voraussetzungen dafür schaffen, dass seine Beschäftigten nach einem Unfall eine ausreichende erste Hilfe erhalten und entsprechend den Anforderungen der "Rettungskette" versorgt werden. Dazu müssen Meldeeinrichtungen, Erste- Hilfe-Material, Rettungsgeräte, Sanitätsräume und Ähnliches zur Verfügung stehen. 2. Ersthelfer Ein Ersthelfer ist als ausgebildeter Laie dazu befähigt, Maßnahmen zu ergreifen. die dazu bestimmt sind, akute Gefahren für Leben und Gesundheit abzuwenden. Der Unternehmer hat diejenigen Beschäftigten zu benennen, von denen die Aufgaben des Ersthelfers zu übernehmen sind, wenn er diese nicht selbst ausübt. Ersthelfer kann nur sein, wer in der ersten Hilfe ausgebildet ist. Die vorliegende Informationsschrift enthält detaillierte Informationen über die dazu notwendigen Lerninhalte, ausbildenden Stellen, Verfahren der Lehrgänge, Übernahme der Kosten und zur Weiterbildung der Ersthelfer. Ebenso gilt dieses für die erforderliche Anzahl an Ersthelfern, die in einem Betrieb in Abhängigkeit von der Anzahl der Beschäftigten zur Verfügung stehen müssen. (Bezugsquelle der BG-Information: Carl Heymanns Verlag Köln; Fax 0221/ ). 3. Information der Versicherten Die Versicherten müssen darüber in Kenntnis gesetzt werden, was sie bei Unfällen zu tun haben und welche Personen und Einrichtungen für Erste-Hilfe- Leistungen im Betrieb zur Verfügung stehen. Aushänge über die erste Hilfe, die an geeigneten Stellen im Betrieb anzubringen sind, können diese Maßnahmen wirkungsvoll unterstützen. Auf den Aushängen sind folgende Eintragungen notwendig: die Notrufnummer, die Aufbewahrungsorte für Verbandkästen und sonstige Rettungsmittel sowie die Lage von Sanitätsräumen, die Namen der ausgebildeten Ersthelfer und Betriebssanitäter, die Anschrift des nächsterreichbaren Arztes und des nächsten berufsgenossenschaftlich zugelassenen Krankenhauses und die betriebliche Stelle, bei der ein Unfall zu melden ist. 4. Dokumentation der ersten Hilfe Zur Dokumentation müssen das Unfallgeschehen nach Zeit, Ort und Hergang, Art und Umfang der Verletzung, die Maßnahmen der Helfer im Rahmen der ersten Hilfe sowie schließlich die Namen des Verletzten, Unfallzeugen und Helfer festgehalten werden. Die Aufzeichnungen dienen einerseits dem Nachweis eines ordnungsgemäßen Ablaufs der Erste-Hilfe-Maßnahmen und andererseits als Grundlage für Verbesserungen und als Beweis für einen erlittenen Arbeitsunfall. Die Dokumentation über das Unfallgeschehen ist mindestens fünf Jahre aufzubewahren. BGI 742 (bisher ZH 1/171):1999 Sicherheitslehrbrief Arbeiten an Bildschirmgeräten Diese Informationen der Berufsgenossenschaften wenden sich an Benutzer von Bildschirmgeräten. Mit solchen Geräten sind heute nahezu alle Arbeitsplätze in Büros und Verwaltungen aber vielfach auch im Produktionsbereich ausgestattet. Mit den Informationen sollen den Nutzern von Bildschirmgeräten Tipps und Hinweise dazu gegeben werden, wie in Übereinstimmung mit der Bild- 72 de 10/2000

61 DIN DE V EN REGELN DER TECHNIK schirmarbeitsverordnung und den Unfallverhütungsvorschriften beim Umgang mit Computern sicher und gesund gearbeitet werden kann. Zu beachten sind dabei im Wesentlichen die Anforderungen des Arbeitsschutzgesetzes und der Bildschirmarbeitsverordnung sowie der Unfallverhütungsvorschriften und sonstigen Regeln der Berufsgenossenschaften. Neben den allgemeinen ergonomischen Anforderungen an Bildschirmarbeitsplätze wird in der vorliegenden Informationsschrift besonders darauf eingegangen, wie die verwendeten Arbeitsmittel beschaffen sein müssen bzw. welche Anforderungen hinsichtlich der Sehbedingungen, der Beleuchtung, des Raumklimas und der verwendeten Software zu erfüllen sind. Die letztgenannten Punkte sind für das Elektrohandwerk und Lieferanten von Bildschirmsystemen von besonderer Bedeutung, wenn Bildschirmarbeitsplätze neu eingerichtet oder geprüft werden, wie z. B. im Rahmen des E-CHECK. Die bisher geltenden Übergangsregelungen mit Erleichterungen für»altanlagen«sind zum ausgelaufen. Weiter kann die vorliegende Informationsschrift auf Grund ihrer reichhaltigen Bebilderung und durch das Aufzeigen von Musterlösungen sehr gut als Grundlage für das Gespräch mit dem Kunden sowohl bei der Neuplanung als auch bei Prüfungen von Bildschirmarbeitsplätzen eingesetzt werden. VDE-Schriftenreihe Band Schaltberechtigung für Elektrofachkräfte Betrieb von elektrischen Anlagen, Gerichtsfeste Organisation, Grundlagen für den Fachkundenachweis Der jetzt in der 2. Auflage erschienene Band der VDE-Schriftenreihe wurde überarbeitet und dem neuesten Stand der Unfallverhütungsvorschriften und Normung angepasst. Ziel des nach dem Motto»aus der Praxis für die Praxis«entstandenen Buches ist es, Fehlschaltungen und Unfälle zu verhüten, zur eigenen Sicherheit und zur Sicherheit der Kollegen und Mitarbeiter beizutragen, für einen optimalen Betrieb der elektrischen Anlagen und einen reibungslosen Produktionsablauf zu sorgen. Das Buch dient dem Unternehmer sowie den Fachund Führungskräften als Leitlinie für eine gerichtsfeste Organisation des Arbeitsablaufs, für die regelmäßigen Unterweisungen und als Trainingsanleitung für den Erwerb und Erhalt der Schaltberechtigung. Es ist auf Grund der klaren Gliederung hervorragend für das Selbststudium geeignet und gibt dem Nutzer unter anderem Antworten auf folgende Fragen: Wie ist die Schaltberechtigung in einem Betrieb zu organisieren? Welche Voraussetzungen müssen Schaltberechtigte erfüllen? Welche theoretischen und praktischen Kenntnisse sollte ein Schaltberechtigter haben? Wie sollte ein Schulungskonzept aussehen? Wie läuft ein Schaltgespräch ab? Welche Maßnahmen sind zur Vermeidung von Fehlschaltungen zu ergreifen? Wie werden die fünf Sicherheitsregeln richtig angewendet? Zur weiteren Auseinandersetzung mit der Thematik»Schaltberechtigung«findet der Leser am Ende des Buches eine Sammlung von Testfragen mit Lösungen, die zur Selbstkontrolle verwendet werden können. de 10/

62 NEUE PRODUKTE GEBÄUDETECHNIK Jalousiesteuerungssystem Als Grundbaustein des modularen Jalousiesteuerungssystems von Merten, Gummersbach, dient ein Einsatz mit Nebenstelleneingang. Erst die einfach aufzusteckende Designabdeckung bestimmt die Funktion, so dass auf spätere Änderungswünsche mühelos eingegangen werden kann. Die einfachste Variante des Systems bilden der Jalousietaster sowie der Taster mit Sensoranschluss, an denen die entsprechende Bewegung der Jalousie manuell vom Anwender bestimmt werden kann. Zur Verfügung stehen außerdem Taster mit Memory-Funktion, IR-Empfänger und die Jalousie-Zeitschaltuhr. Um ein gleichzeitiges Fahren der Motoren zu gewährleisten, können mehrere Jalousie-Einsätze über die Nebenstelleneingänge zusammengeschaltet werden. So lassen sich mit wenig Installationsaufwand Zentral- und Gruppensteuerungen aufbauen. Fax ( ) Torautomation Für die Automation von Dreh- und Schiebeeinfahrtstoren bietet die Faac GmbH, Freilassing, eine Reihe praktischer und leicht zu montierender Bausätze an.»eco-kit«mit elektromechanischem Antrieb und»leader-kit«, eine elektrohydrauliche Version, eignen sich für die Automation von 2-flügeligen Drehtoren bis zu 1,8 m Breite. Für Schiebetore stehen die Modelle»Delta-Kit«und»Pratico-Kit«zur Verfügung. Sie bewegen Tore mit einem Gewicht bis zu 300 kg bzw. 600 kg. Alle Antriebe werden komplett mit Montagematerial, 433- MHz-Funk sowie einem Sicherheitspaket mit Notentriegelungsschlüssel bzw. Blinkleuchten angeboten. Fax (08654) Foto: Faac Türsprechanlage Die Türsprechanlagen»Sfera«von Seko-BTicino, Soest, gibt es in modularer Ausführung und als Monoblock. Sie eignen sich für den Einsatz als konventionelle Türsprechanlage, im 6/8-Adern-Bus Bitte senden Sie mir weitere Informationen zum angekreuzten Produkt Name Firma Anschrift Tel. + Fax Kopieren, Ankreuzen, Ausfüllen, Faxen 74 de 10/2000

63 NEUE PRODUKTE Foto: Seko-BTicino für gehobene technische Anforderungen sowie im neuen 2-Draht-System für schnelle und problemlose Neuinstallation bzw. kostenbewussten Umbau. Die Geräte der Reihe»Monoblock«haben eine einteilige, geschlossene Form aus Edelstahl oder Messing. Die Reihe»Modular«besteht aus frei wählbaren Modulen in sieben Farben. Fax (029 21) BELEUCHTUNG Leuchten mit Kaltkatodenlampen Die Ceag Sicherheitstechnik GmbH, Soest, bietet jetzt auch Rettungszeichenleuchten mit Kaltkatodenlampen an. Die Leuchten basieren auf den Gehäusekomponenten der bewährten»style«-serie. Das eingesetzte Kaltkatodenrohr zeichnet sich durch eine Lampenlebensdauer von Stunden aus. Daher eignen sich die Leuchten vor allem für den Einsatz in Räumen mit schwierigen Servicebedingungen. Fax ( ) Foto: Ceag Rasterleuchte Die flache Spiegelraster-Anbauleuchte»Finess TCS 198«von Philips Licht eignet sich für attraktive Standardbeleuchtungslösungen in gewerblichen und öffentlichen Bereichen wie Büros, Verkaufsräumen, Schulen oder Bibliothe- Foto: Philips Licht ken. Je nach gewünschter Lichtverteilung stehen die Rasterausführungen L1 (weiß lackiert), M2 (matt) und C6 (hochglänzend) zur Verfügung. Mit dem Spiegelraster C6 lässt sich die»finess«auch für die Beleuchtung von Räumen mit Bildschirmarbeitsplätzen einsetzen. Sie kann entweder direkt an der Decke als Einzelleuchte oder im Lichtband montiert sowie mit einer Seilabhängung abgependelt werden. Je nach Beleuchtungsanforderung gibt es die Anbauleuchte in ein- oder zweilampiger Ausführung. Fax (0 40) Sitzreihenkennzeichnungsleuchte In betriebsmäßig verdunkelten Versammlungsräumen müssen auch bei ausgeschalteter allgemeiner Beleuchtung die Stufen, Gänge und Türen er- de 10/

64 NEUE PRODUKTE kennbar sein. In diesem Fall finden die Leitmarkierungen zur Stufenkantenbeleuchtung und Leuchten zur Sitzreihenkennzeichnung von Präzisa, Dinslaken, Verwendung. Die Markierungen bzw. Leuchten sind mit Elektrolumineszenzstreifen bzw. Leuchtdiodenflächenelementen ausgestattet. Sie können über entsprechende Konvertermodule direkt am Netz (nur Netzbetrieb) oder an Gruppen- oder Zentralbatterieanlagen (Netz- und Batteriebetrieb) versorgt werden. Pro Konvertermodul lassen sich vier bzw. sechs Leitmarkierungen und Leuchten anschließen. Fax (02064) Foto: Präzisa Das Video-Überwachungssystem»Quad VQ 30«von Züblin, Lindau, besteht aus einem Video-Monitor mit einer Bildschirmdiagonalen von 30 cm sowie den entsprechenden Kameras. Damit ermög- ELEKTROINSTALLATION Video-Überwachungssystem Foto: Züblin licht das System die Überwachung von vier Kamera-Bereichen gleichzeitig. Je nach Bedarf lassen sich Einzelbilder oder ein Großbild mit automatischer Sequenzumschaltung auf den Monitor schalten. Schließt man eine Sensor-Video-Kamera am Monitor an, aktiviert der integrierte Bewegungsmelder automatisch die Alarm- und Aufnahmefunktion, sobald jemand den bewachten Raum betritt. Mit dem Einsetzen des Alarmtones am Monitor wird auch das entsprechende Großbild aufgeschaltet. Fax (08382) Kabel am Arbeitsplatz Durcheinander liegende Kabel, Stolperfallen am Schreibtisch jeder kennt diese negativen Nebenwirkungen der Verkabelung am Arbeitsplatz. Bitte senden Sie mir weitere Informationen zum angekreuzten Produkt Name Firma Anschrift Tel. + Fax Kopieren, Ankreuzen, Ausfüllen, Faxen 76 de 10/2000

65 NEUE PRODUKTE Die Firma Rico, Kirchheim/Teck, entwickelte daher den»cable Guide«. Er lässt die im Weg lie- Foto: Rico genden Stromkabel, Telefonschnüre, Netzwerkanschlüsse, Druckerkabel usw.»verschwinden«. Das modular aufgebaute Flursystem kann man flexibel an die jeweilige Situation anpassen und auch jederzeit nachträglich erweitern. Die Strom- und Datenkabel sind einfach zu trennen. Fax (07021) Halogenfreie Markierhülsen Partex, Leinfelden-Echterdingen, bietet seine Hülse»PT«zur Leitungsmarkierung nun auch als halogenfreie Version an. Sie verfügt über einen gelb eingefärbten Corpus und eine transparente, ovalförmige Schildtasche. Durch einfachen Druck auf die Schildtasche lässt sich das Markierschild leicht einführen. Das flexible Balgprofil der Hülse ermöglicht eine einfache Montage am Leiter. Es genügen wenige Hülsengrößen, um einen großen Durchmesserbereich abzudecken. Die passenden Markierschilder gibt es in zwei Varianten: Es können druckvorbehandelte Polyesteretiketten mit Laser- oder Matrixdruckern bearbeitet werden, oder es lassen sich vorgestanzte Schilder mit dem Thermo- Transferdrucker von Partex beschriften. Fax (07 11) Foto: Partex Frequenzumformer sowie die entsprechenden Motorschutz-Komponenten sollten nach Möglichkeit in unmittelbarer Nähe der Antriebe installiert werden. Rittal, Herborn, bietet mit seinen Kompakt-Schaltschränken»AE«mit integriertem Kühlkörper eine Lösung, um Frequenzumformer in AUTOMATISIERUNGSTECHNIK Schaltschrank mit Kühlkörper Foto: Rittal Standardausführung zusammen mit den entsprechenden Schutzschaltern und Leistungsschützen sicher zu installieren und vor äußeren Einflüssen zu schützen. Die Montageplatte des Schaltschranks ist als passiver Kühlkörper mit Kühlrippen auf der Gehäuserückseite ausgelegt. Sie bietet ausreichend Platz für die Montage von Frequenzumformern, Motorschutzschaltern, Leistungsschützen oder Klemmleisten. Drei verschiedene Kühlkörpergrößen ermöglichen die individuelle Anpassung der Kühlleistung. Fax (027 72) de 10/

66 FACHLITERATUR BETRIEBSORGANISATION Kennzahlen zur Unternehmensführung Claudia Ossola-Haring (Hrsg.) 623 Seiten, ISBN , 249,- DM, verlag moderne industrie, Landsberg. Jedes Unternehmen braucht aussagefähige Daten, um Stärken und Schwächen zu erkennen, festgelegte Ziele zu verfolgen, richtige Entscheidungen zu treffen und zukünftige Verbesserungen anzusteuern. Informationen dazu liefern Kennzahlen, die in individuellen Kennzahlensystemen zusammengefasst werden. Das Handbuch»Kennzahlen zur Unternehmensführung«gibt Führungskräften nicht nur das notwendige lnstrumentarium an die Hand, um die für ihre Branche und Unternehmensbereiche wichtigen Kennzahlen zu ermitteln. Es zeigt auch auf, wie Sie mit Kennzahlen arbeiten, wie Sie ein Kennzahlensystem aufbauen und somit Ziele und Strategien frühzeitig transparent machen können. Für jede der 325 Kennzahlen werden Aussage und Herkunft erläutert und auch erklärt, welche Ursache die Veränderung der Kennzahl haben könnte. Neben den Kennzahlen aus dem Jahresabschluss erhält das Werk Kennzahlen aus folgenden Unternehmensbereichen: Forschung und Entwicklung, Unternehmenführung und Organisation, Unternehmensanalayse und Planung, Verwaltung, Marketing/Verkauf, Produktion/Einkauf, Logistik/Materialwirtschaft, Personal. Einen Zusatznutzen bietet die beigefügte Software, die den Verlauf der Kennzahlen berechnet und analysiert. Der Leser bekommt somit maximale Sicherheit bei seinen Entscheidungen. INFORMATIONSTECHNIK Einführung in die PC-Grundlagen Jürgen Ortmann, 494 Seiten, brosch., 39,90 DM, ISBN , Addison-Wesley, München Diese sechste, aktualisierte Auflage des erfolgreichen Buches richtet sich sowohl an alle, die sich einen ersten allgemeinen Überblick über Computer, Ein- und Ausgabegeräte, ihre Bedienung und die passenden Programme verschaffen möchten, als auch an diejenigen, die bereits über Grundwissen verfügen und mehr Details kennen lernen möchten. Das Buch vermittelt in verständlicher Sprache die Funktionsweise des PCs und gibt 78 de 10/2000

67 FACHLITERATUR Tipps zu dessen effektiver Nutzung. Darüber hinaus behandelt das Buch die neuesten Entwicklungen des Computermarktes, wie Prozessoren, das Internet in der Praxis, Sicherheit im Internet und Konzepte einer 3-D-Grafik. Dieses Buch wurde besonders im Hinblick auf Windows 2000 und MS Office 2000 ergänzt. INFORMATIONSTECHNIK Web Philip Evans, Thomas S.Wurster, Strategien für die Internet-Revolution, 250 Seiten, Hardcover, DM 59,80, ISBN , Carl Hanser Verlag, München. Bisher konnten die Unternehmen zwei Strategien verfolgen: Entweder sie setzten auf hochspezialisierte Produkte und einen kleinen Kundenkreis, oder sie nahmen den Massenmarkt ins Visier und durften nicht zu speziell sein. Dasselbe galt für Dienstleistungen. Das Internet-Zeitalter erfordert aber völlig neue Strategien: Maßgeschneiderte Waren und Dienstleistungen können nun einer großen Käuferschicht zugänglich gemacht werden und genau das verlangen die Kunden auch. Wer sich nicht darauf einstellt, hat verloren, denn flexible junge Start-up- Unternehmen brechen ohne zu zögern in die Domäne etablierter Firmen ein und sichern sich ihren Anteil vom Markt. Mit außergewöhnlicher Klarheit und einer Fülle von Beispielen beschreiben die Autoren in diesem Buch die neuen Strategien, die Unternehmen den entscheidenden Wettbewerbsvorteil im Internet sichern. Sie zeigen das Internet weniger als Bedrohungsondern vielmehr als Chance. Die amerikanische Originalausgabe stand im November 1999 übrigens auf Platz 4 der amazon.com-bestsellerliste! INFORMATIONSTECHNIK Informationen finden im Internet Thomas Potempa, Peter Franke, Wilfried Osowski, Maria-Elisabeth Schmidt, Leitfaden für die gezielte Online-Recherche, 2., aktualisierte Auflage, Seiten, Paperback, 49,80 DM, ISBN , Carl Hanser Verlag, München. Das lnternet macht Informationen aus allen Bereichen und zu allen Themen prinzipiell allen zugänglich. Aber: Bei der de 10/

68 FACHLITERATUR Schritt für Schritt, wie man Internet- und Intranet-Seiten multimedial und dynamisch gestaltet. Hochaktuell: Er zeigt, wie man Multimedia-Präsentationen mit SMIL (Synchronized Multimedia Language) umsetzt und führt in XML (Extensible Markup Language) ein. Den Schwerpunkt des Buches bilden jedoch die bewährten Programmiersprachen JavaScript und VBScript. Lamprecht führt anschaulich in diese Sprachen ein, bietet jeweils eine umfassende Referenz und arbeitet deren jeweilige Vor- und Nachteile deutlich heraus. Da sämtliche Listings aus dem Buch auf CD- ROM im Buch enthalten sind, ersparen sich Programmierer, Webmaster und Multimediadesigner das zeitraubende Abtippen. DE-FACHWISSEN Elektrische Haushaltsgeräte Technik und Service INFORMATIONSTECHNIK Programmieren für das WWW Stephan Lamprecht, 430 Seiten mit CD-ROM, broschiert, Hanser 49,80 DM, ISBN , Carl Hanser Verlag, München. Wer seine Homepage mit interaktiven Elementen wie Warenkörben oder Gästebüchern aufwerten will, muß sich mit Scriptsprachen befassen. Mit HTML allein ist dies nicht zu realisieren. Stephan Lamprecht zeigt in seinem Buch Programmieren für das WWW ständig wachsenden Fülle von Informationen ist es nicht immer einfach und schnell möglich, auch genau das zu finden, was man sucht. Das Buch beschreibt und bewertet systematisch die Leistungsfähigkeit und Eignung der wichtigsten Hilfsmittel für die Informationssuche im Internet. Die Autoren vermitteln Strategien zur richtigen Kombination von Suchhilfsmitteln, Tips zur schnellen Beurteilung der gefundenen Informationen und Möglichkeiten, als Informationsanbieter im Internet gefunden zu werden. Ernsthafte Internet-Nutzer müssen ein solches Buch durcharbeiten. Die Suche geht danach schneller, effektiver. Günter E. Wegner, 611 Seiten, kartoniert, 98,- DM, Reihe de Fachwissen, Wegner, ISBN X, Hüthig & Pflaum Verlag, Heidelberg/München. Eine enorme Anzahl elektrischer Geräte werden in deutschen Haushalten für die Erledigung lästiger Pflichten genutzt. Selbst in unserer sogenannten»wegwerf- Gesellschaft«bieten Verkauf, Wartung und Reparatur dieser Geräte ein weites Arbeitsfeld für Elektrohandwerker und Service-Techniker. Voraussetzung dafür ist eine grundlegende Kenntnis des Aufbaus und der Funktionsweisen der verschiedenen Haushaltsgeräte. Erstmals erscheint nun in Deutschland ein umfassendes Praxishandbuch, das alle für den Hausgeräte-Service notwendigen Kenntnisse in kompakter, klarer Form vermittelt. So enthält es detaillierte technische Beschreibungen der einzelnen Geräte von den Grundlagen über die einzelnen Funktionselemente bis hin zu den Steuerungskonzepten. Die Besonderheiten der einzelnen Geräte werden dargestellt, Meßund Prüftechnik ebenso behandelt wie Sicherheitsmaßnahmen, Schutzarten und Prüfzeichen. Grundlegendes Wissen über Kundendienst und Ersatzteillagerhaltung, die Vorgehensweise bei der Feh- 80 de 10/2000

69 FACHLITERATUR lersuche und -beseitigung sowie Entwicklungstendenzen bei Hausgeräten ergänzen das technische Wissen. Der Autor, Günther E. Wegener, war viele Jahre leitender Service- Techniker bei einem der DE-FACHWISSEN Elektroinstallation und Betriebsmittel in explosionsgefährdeten Bereichen Heinz Olenik, Wolf-Dieter Dose, Helmut Greiner, Herbert F. Rading und Peter Völker, Seiten, kartoniert, 68,- DM, ISBN , Reihe de Fachwissen, Hüthig & Pflaum Verlag, München/Heidelberg/Berlin, Die Arbeit in explosionsgefährdeten Bereichen erfordert höchste Sorgfalt. Dies gilt besonders für die Installation und den Betrieb elektrischer Anlagen und Be- größten Hausgerätehersteller Europas. Somit beruhen seine profunden technischen Kenntnisse und die Hinweise zum Umgang mit Kunden und Reklamationen auf langjähriger praktischer Erfahrung. triebsmittel. Wichtig sind zum einen die Kenntnis der relevanten Normen, Verordnungen und Rechtsvorschriften, zum anderen aber auch die Fähigkeit, darüber hinaus Gefahrenpotentiale selbst erkennen und einschätzen zu können. Ebenso ist es für das Elektro-Fachpersonal in der Industrie von entscheidender Bedeutung, zu wissen, worauf bei der Instandsetzung explosionsgeschützter Anlagen zu achten ist. Der vorliegende Band vermittelt von den physikalisch-chemischen Grundlagen der Explosionsauslösung über die zu beachtenden Vorschriften und zu verwendenden Schutzanlagen bis hin zu Anweisungen für die Errichtung und Reparatur von elektrischen Anlagen in explosionsgefährdeter Umgebung umfassend und kompetent alle notwendigen Kenntnisse, um Risiken bei der Arbeit in diesem Bereich weitgehend auszuschließen. Die Autoren sind selbst erfahrene Elektrotechniker und -installateure, die neben ihrer hauptberuflichen Arbeit in größeren und kleineren Betrieben alle auch im Bereich Arbeitssicherheit und/oder Umweltschutz tätig sind. Ihr umfangreiches Handbuch richtet sich an Fachleute der Elektrotechnik und Elektronik, die mit der Herstellung, Prüfung, Installation oder Instandsetzung explosionsgeschützter Anlagen befaßt sind sowie an Fachleute des Explosionsschutzes und der zuständigen Aufsichts- und Überwachungsorganisationen, die derartige Anlagen planen, betreiben oder überwachen. DE-FACHWISSEN Glasfasernetze in der Praxis Markus Mayer und Harald Zisler, Planung, Beschaffung, Installation, 127 Seiten, mit 106 Abbildungen und 25 Tafeln, kartoniert, 48,- DM, ISBN , de-fachwissen, Hüthig & Pflaum Verlag, München/Heidelberg/Berlin. Für die modemen Bedürfnisse der Informations- und Kommunikationstechnik sind Glasfasernetze mittlerweile unentbehrlich geworden. Aufgrund der hohen Übertragungsraten und der geringen Störanfälligkeit werden erst durch sie die Voraussetzungen für den Einsatz von Hightech-Geräten geschaffen. So wird es für die Beschäftigten im elektrotechnischen Handwerk immer wichtiger, sich mit dieser Technik auszukennen. Dieser Band der Reihe de- Fachwissen widmet sich diesem aktuellen Thema. Er enthält alle Informationen, die für die fachgerechte Installation von Glasfasemetzen notwendig sind. Dazu gehören die Eigenschaften der Glasfaserkabel, zugehörige Endgeräte, spezielle Werkzeuge und Meßgeräte, die Qualitätskontrolle nach der Errichtung, aber auch die Fehlersuche. Schritt für Schritt werden alle Teilvorgänge der Installation beschrieben und durch zahlreiche Schwarzweiß-Fotos und Schemazeichnungen dokumentiert. Tabellen verschaffen eine gute Übersicht und ein Glossar am Ende des Bandes erläutert noch einmal die Fachbegriffe. Glasfasernetze in der Praxis ist eine gezielte praktische Einweisung für Elektrohandwerker, Haus- und Netzwerktechniker, die sich in das neue Gebiet einarbeiten oder Mitarbeiter entsprechend schulen wollen. de 10/

70 INTERNET-PRAXIS Insolvenzverfahren Rechtsbestimmungen, Gerichte und Foren Der zweite Beitrag zum Thema Recht im Internet befasst sich an ausgewählten Beispielen mit dem Spezialtthema Insolvenzrecht. Hierbei geht es nicht um juristische Details, sondern vielmehr darum, wo ein Elektromeister einführende Informationen als erste Grundlage für weitere Schritte findet. Etwa dann, wenn einer seiner Kunden die Eröffnung eines entsprechenden Verfahrens beantragt hat. Und es wird beschrieben, wo er sich über eröffnete Insolvenzen unterrichten kann. Link-Sammlungen und eine Einführung Link-Sammlungen zum Insolvenzrecht befinden sich noch im Aufbau. Häufig sind dies Präsentationen von Rechtsanwaltskanzleien, wo ebenso zu anderen Einzelfragen oder Spezialbereichen Hilfen vorhanden sind. Die in Hamburg, Rostock und Schwerin tätige Sozietät Zeuner stellt unter der Adresse»www. insolvenzverwaltung.de«links zum Bereich Insolvenzordnung und Verbraucherinsolvenz zur Verfügung. Ebenfalls von juristischer Seite ist» Hier findet der Interessierte u.a. unter dem Titel Konkursgerichte Adressen und Anschriften der zuständigen Amtsgerichte. Ein Tipp: Links zu erreichbaren Amtsgerichten (etwa Potsdam) einbinden und es kann sofort verzweigt werden. Wie zu vielen Themen, hat Online Focus (www. focus.de/d/db/dby/dby1 9/dby19.htm) auch zum»erläuterungen zur Insolvenzordung bei Online FocusVolltext der Insolvenzverordung an der Universität Saarbrücken«Insolvenzrecht einführende Informationen zusammengestellt. Schwerpunkte sind Unternehmens- und Verbraucherinsolvenz. Die einzeln Schritte des Verfahrens werden erläutert. Die Bestimmungen Gesetzestexte und grundlegende Urteile Die Anwaltskanzlei Hettenbach & Langer, Schmid & Bommer-Schmid ( de, Wahl: Insolvenzrecht, Vorbemerkungen) bringt in 82 de 10/2000

71 INTERNET-PRAXIS»Verlag für die Rechts- und Anwaltspraxis mit Leitsatzdatenbank«angezeigt. Anklicken, eine Zusammenfassung incl. Angabe des immer wichtigen Aktenzeichens wird gegeben, z.b.»gerichtliche Zuständigkeit: Insolvenzverfahren einer GmbH (BayObLG, Beschl. v Z AR 23/99)«. Ein nützlicher Service auch für andere Rechtsangelegenheiten.»Gerichtstafel Sachsen mit Anzeige laufender Insolvenzverfahren (Beispiel: Elektro)«ihrem Internetauftritt ein wichtiges Element des Insolvenzrechtes auf den Punkt. Die neue Fassung, so die Formulierung, wird»insbesondere die Rechte nicht bevorrechtigter Gläubiger stärken, die Sanierung lediglich angeschlagener... Unternehmen begünstigen und insbesondere auch dem in Insolvenz geratenen Schuldner langfristig Perspektiven geben, sich doch noch eine neue Existenz aufzubauen«. In der Insolvenzordnung heißt es zur Eröffnung lapidar:»allgemeiner Eröffnungsgrund ist die Zahlungsunfähigkeit«( 17) bzw.»bei einer juristischen Person ist auch die Überschuldung Eröffnungsgrund«( 19). Der vollständigen Text mit seinen 335 Paragraphen wird u.a. im Internetauftritt von Prof. Dr. H. Rüßmann, Lehrstuhl für Bürgerliches Recht an der Universität Saarbrücken (ruessmann.jura.uni-sb. de, Wahl: Normen), zum Download vorgehalten. Er informiert den Elektromeister darüber, welches»wirkungen der Eröffnung des Insolvenzverfahrens«(dritter Teil) sind, wann das Verfahren eingestellt wird (fünfter Teil) bzw. welche Bestimmungen für die»restschuldbefreiung«(achter Teil) gelten. Die ZAP-Leitsatzdatenbank des Verlages für Rechts- und Anwaltspraxis aus Herne hält eine Vielzahl von wichtigen höchst- und obergerichtlichen Gerichtsentscheidungen ( Wahl: Leitsatzdatenbank) vor. Schlagwort (Insolvenz) eingeben, unverzüglich werden Leitsätze der entsprechenden Urteile Die Gerichte Insolvenzverfahren finden am Amtsgericht statt. Bei einzelnen beginnt der Aufbau von Online-Informationen. Hierauf wird im nächsten Beitrag der Internetserie noch im Detail eingegangen. Was dies für das Insolvenzrecht bedeutet, verdeutlichen zwei Beispiele. Gerichtstafel Sachsen ( Wahl: Insolvenzen) Hier kann der Elektromeister per Eingabe eines Schlagwortes (Beispiel: Elektro) gezielt suchen. Angezeigt wird der Firmennamen, per Klick geht es zu den Details (u.a. Aktenzeichen, Verwalter, Anmeldefrist, Gläubigerversammlung). Nützlich: Ebenfalls sind downloadbare Unterlagen, die im Insolvenzverfahren benötigt werden (wie»vermögensverzeichnis«), vorhanden. Sie können für eigene Anträge genutzt werden.»de«-serie: Rund um das Internet In unserer Serie über das Internet informieren wir Sie über alles, was beim Umgang mit diesem zukunftsträchtigen Medium notwendig ist. In dieser Ausgabe dreht sich alles um das Thema Insolvenzrecht und wie man sich Online- Informationen dazu beschaffen kann. de 10/

72 INTERNET-PRAXIS»Insolvenzverfahren am Amtsgericht Passau, aus INDat Datenbank des RWS Verlages«Amtsgericht Potsdam ( Das Gericht beabsichtigt schrittweise amtlichen Mitteilungen zu veröffentlichen. Unter»Insolvenzen«werden quartalsweise Verwaltungen und Eröffnungen angezeigt. Wohl eines der besten Angebote, wenn es um die bei den zuständigen Amtsgerichten eröffneten Verfahren geht, ist die vom RWS Verlag Kommunikationsforum ( aus Erläuterungen Fachinformationen und Seminare Köln aufgebaute»indat«. Hier sind die im Bundesanzeiger veröffentlichten Daten, geordnet nach den Amtsgerichten, aufgelistet.»hamburg«anklicken und es folgt die Anzeige der Verfahren incl. Verwalter sowie Aktenzeichen. Verwalter anklikken und der Besucher erhält dessen Adresse. Kontakt zu Verwaltern, die»über eine eigene Homepage verfügen«, kann sofort aufgenommen werden. Regelmäßige (nicht nur ausschließlich juristisch orientierte) Informationen erschließt die Zeitschrift für das gesamte Insolvenzrecht (www. zap-verlag.de, Wahl: Zeitschriften, Zinso). Die von Richtern und Insolvenzverwaltern herausgegebene Publikation liefert Fallbeispiele aus der Praxis, gibt Dokumentationen (etwa zu landesspezifischen Gesetzen zur Aus-»Diplomarbeit zum Insolvenzverfahren«führung der Insolvenzordnung) und weist im Rechtsprechungsreport auf Urteile hin. Die Inhaltsverzeichnisse sind einsehbar. Zu wünschen ist, dass künftig auch ganze Beiträge bereitgestellt werden. Für einzelne Aspekte des neuen Insolvenzrechtes gibt es vertiefende Informationen. Hier sei beispielhaft hingewiesen auf: Auswirkungen auf Kredit- und Sicherheitenverträge (Schlagwort: Anfechtung durch den Insol- 84 de 10/2000

73 INTERNET-PRAXIS»Berlin/Brandenburg Arbeitskreis für InsolvenzrechtForum zum Insolvenzrecht/-verfahren bei Suikat-Thies + Partner«venzverwalter, 130ff) Welche bestehen, erfährt der Interessierte beim Stam-Verlag ( de, Wahl: Bibliothek, Banken Aktuell, Kredite mit Firmenkunden) im Aufsatz»Neues Insolvenzrecht die wesentlichen Regelungen«. Er wurde von einem Dozenten der Fachhochschule der Deutschen Bundesbank verfasst. Bedeutung für den Privathaushalt Das Thema einer vor drei Jahren von L. Rath an der Fachhochschule Fulda ausgearbeiteten Diplomarbeit lautet:»überschuldung und Schuldnerberatung in Deutschland unter besonderer Berücksichtigung der neuen Insolvenzordnung«( de/fb/sw, Wahl: Diplomarbeiten). In mehreren Abschnitten werden Fragen wie»überblick über Struktur und Verfahrensablauf des Privatkonkurs«oder»Restschuldbefreiungsverfahren«detailliert behandelt.»das durchweg sehr positive Feedback«, so der Verfasser, ist mit dafür verantwortlich, dass die Arbeit auch heute noch zum Download bereit steht. Ansprechpartner - Vereine und Foren Bei konkreten Fragestellungen sind jene Partner hilfreich, die sachkundig und umgehend Auskunft und Rat geben. Hier seien genannt Vereine Der Berlin/ Brandenburger Arbeitskreis für Insolvenzrecht ( will die verschiedenen an der Abwicklung eines Insolvenzverfahrens beteiligten Gruppen (etwa Lieferanten und Kreditinstitute) an einen Tisch bringen, um praxisnahe Lösungen zu finden. Sein Internetauftritt befindet sich im Aufbau. Veranstaltungen haben eine gute Resonanz gefunden. WEBWEGWEISER Erste Vortragstexte und Pressemeldungen sind zum Download vorhanden. Es ist davon auszugehen, dass dieses Angebot künftig noch weitere hilfreiche Unterlagen zur Verfügung stellen und auf wichtige Informationsquellen bzw. Ansprechpartner hinweisen wird. Foren Zum Insolvenzverfahren gibt es Foren bei mehreren Anbietern. Suikat-Thies + Partner ( ist ein in Karlsruhe ansässiges Software-Haus. Die von ihm entwickelte Insolvenzverwaltung setzt mittlerweile eine größere Anzahl von Kanzleien ein. Das Unternehmen hat ein»diskussionsforum rund ums Insolvenzrecht«initiiert. Gegliedert nach Themengebieten (wie Antragstellung oder Eröffnungsvoraussetzungen), Autoren und Veröffentlichungsdatum sind die Beiträge gelistet. Auch bei dem im letzten Beitrag vorgestelltem Forum Deutsches Recht (www. recht.de, Wahl: Foren, Insolvenzen) besteht ein entsprechender Gesprächskreis. Und schließlich hat L. Rath, auf dessen Arbeit oben verwiesen wurde, gleichfalls ein solches Forum eröffnet. In allen kann der Elektromeister seine Fragen stellen und erhält zu einem Thema wie»anmeldung der Nachränge«zumeist innerhalb eines Tages eine erste Antwort. Dr. Dieter Maass Weitere Infos zum Thema: Ein Service von»de«( de 10/

74 IN EIGENER SACHE Zur Verstärkung unseres Teams suchen wir REDAKTEUR/REDAKTEURIN für die Ressorts Messen/Prüfen/Automatisieren, Gebäudetechnik + Beleuchtung, Energietechnik Was wir erwarten Abgeschlossene Ausbildung als Elektroingenieur, Elektrotechniker oder Elektromeister und möglichst Berufspraxis in den o. g. Fachgebieten (nicht Bedingung). Die Fähigkeit, technische Zusammenhänge leicht verständlich darzustellen, Wille zur Gestaltung sowie Lust am Schreiben. Die Tätigkeit setzt sich zusammen aus dem Bearbeiten (Redigieren) vorliegender oder zu beschaffender Fachbeiträge und dem eigenschöpferischen Verfassen von Artikeln. Software-Kenntnisse (PC/Macintosh; Winword, QuarkXPress). Selbstständige Anbahnung und Pflege von Kontakten zu Autoren, Industrieunternehmen und Verbänden. Flexibilität, Zuverlässigkeit, Belastbarkeit sowie Freude am Reisen. Was Sie erwartet Redaktionelle und journalistische Mitgestaltung einer angesehenen und kompetenten Fachzeitschrift der Elektro- und Gebäudetechnik. Ein dem Verantwortungsbereich angemessenes Gehalt sowie zusätzliche soziale Leistungen. Harmonische Arbeitsatmosphäre in einem eingespielten Redaktionsteam. Falls Sie sich angesprochen fühlen, senden Sie bitte Ihre aussagekräftigen Bewerbungsunterlagen mit Angabe des möglichen Arbeitsbeginns und Ihrer Gehaltsvorstellung an: Hüthig und Pflaum Verlag Personalabteilung Postfach , München Tel. 0 89/ ; Fax 0 89/ de 10/

75 TERMINE Betriebswirtschaft und Unternehmensführung Unternehmermodell bfe Gebäude- und elektrische Installationstechnik E-CHECK Gewerbe bfe Sicherheitstechnik Zutrittskontroll- und Erfassungssysteme bfe Telekommunikations- und Netzwerktechnik Lichtwellenleiter-Technik bfe Fehlersuche im ISDN-D-Kanal bfe PC-Technik Monitortechnik bfe PC-Konfiguration bfe Bussysteme in der Installationstechnik Visualisierung gebäudetechnischer Anlagen bfe Netzwerktechnik und Betriebssysteme Betreiben von NovellNetware 5.X/4.X bfe Infos bei: bfe, Donnerschweer Str. 184, Oldenburg, Tel. (04 41) , Fax (04 41) de 10/2000

76 VORSCHAU de 11/2000 erscheint am 2. Juni 2000 unter anderem mit folgenden Themen: BLITZ- UND ÜBERSPANNUNGSSCHUTZ Wenn der Blitz einschlägt, ist es meistens schon zu spät. Und die Schäden sind vorprogrammiert. Damit genau das nicht passiert, stellen wir Ihnen im Schwerpunkt dieses Heftes ein neues System vor, das wesentlich präzisere Vorhersagen ermöglicht. Außerdem berichten wir über ein speziell entwickeltes Überspannungsschutzkonzept, das dafür sorgen soll dass die zahlreichen Ausfälle im ISDN-Netz der Deutschen Telecom in Zukunft vermieden werden können. Im Bereich Elektroinstallation lesen Sie einen Beitrag über neue flammwidrige Kabel mit 30-minütigem Funktionserhalt, mit denen sich im Brandfall Personen und Sachwerte besser schützen lassen. der elektromeister + deutsches elektrohandwerk IMPRESSUM Anschrift für Verlag, Redaktion München, Anzeigenabteilung Hüthig & Pflaum Verlag GmbH & Co. Fachliteratur KG Postfach , München Paketanschrift: Lazarettstraße 4, München Telefon (089) (Redaktion) Chefredaktion Ing. Gerhard Lehwald Dipl.-Ing. Wolfgang Rönspieß (verantwortlich) Redaktion München Ing. Gerhard Lehwald (Ltd. Ressortredakteur): Elektroinstallation, Praxisprobleme, Regeln der Technik, Tel. (089) , Lehwald@Online-de.de Dipl.-Ing. (FH) Christiane Decker (Redakteurin): Elektrische Maschinen, Datentechnik/Telekommunikation, gig, Aus- und Weiterbildung, Frauen im Handwerk Tel. (0 89) , Decker@Online-de.de Tilman von Meyeren (Redakteur): Werkstatt-Betrieb-Marketing, Hausgeräte/Handel, Datentechnik/Telekommunikation, Arbeits- und Unfallschutz, Internet, Umbruch und Schlußredaktion, Tel. (089) , TVM@Online-de.de Dipl.-Ing Andreas Stöcklhuber (Stellv. Chefredakteur): Gebäudetechnik/Beleuchtung, Elektroinstallation, Energietechnik, Messen/Prüfen/Automatisieren, Sach- und Personenschutz (Sicherheitstechnik), Neue Produkte Tel. (0 89) , Stoecklhuber@Online-de.de oder Stoecklhuber@compuserve.com Brigitta Heilmer (Redaktionsassistentin): ZVEH-REPORT sowie Mitteilungsblätter aller angeschlossenen Landesinnungsverbände; Tel. (089) , Fax (089) , e- mail: Heilmer-Schneider@Online-de.de Brigitte Nik-Nafs: Internetbetreuung, Tel. (089) , NikNafs@Online-de.de Christa Roßmann: Sekretariat, Tel. (089) , ChristaRossmann@online-de.de Telefax Redaktion: (089) Redaktion Berlin Anschrift: Redaktion»de«, Voltastr. 5, Berlin Tel. (0 30) (Stefanie Käsler, Redaktionsassistenz), Telefax (0 30) , Kaesler@Online-de.de, Dipl.-Ing. Wolfgang Rönspieß: Elektroinstallation, Gebäudetechnik/Beleuchtung,»de«-aktuell, Notizen, Verbände, Telefon (0 30) , Roenspiess@Online-de.de Dipl.-Ing Andreas Stöcklhuber (Stellv. Chefredakteur): Telefon (0 30) Anzeigenleitung Roland Graf Basselet de la Rosée, verantwortlich, Telefon (0 89) , Telefax (0 89) , Stellvertretung und Anzeigendisposition: Jutta Landes, Telefon (089) , Landes@Online-de.de Anzeigenverkauf: Christine Keller, Telefon (089) , Keller@online-de.de Rappresentanza in Italia: CoMedia di Garofalo Vittorio, Via Descalzi 3/15, I Chiavari Tel.: 00 39/ 01 85/ , Fax: 00 39/ 01 85/ Zur Zeit gilt die Preisliste Nr. 25 vom Vertriebsleitung Anja Ebach, Im Weiher 10, Heidelberg, Telefon (06221) Erscheinungsweise 24 Ausgaben pro Jahr (inklusive 2 Doppelnummern im Januar und August) Abonnementsverwaltung Im Weiher 10, Heidelberg, Telefon ( ) ; -3 85; Telefax ( ) h&p-kundenservice@huethig.de Hüthig & Pflaum Internet Information per Internet: Bezugspreis Einzelheft DM 12,, ös 87,-, sfr 12, ab Verlag zuzüglich Porto. Jahresabonnement Inland DM 165,- (ÖS 1204,-, sfr 146,-); Mitgliederbezugspreis DM 147,40; Vorzugspreis für Studenten/Azubis/Meisterschüler (nur gegen Nachweis) DM 89,10; Preise jeweils inkl. MWSt. zzgl. Versandspesen. Ausland und Mehrfachbezug auf Anfrage. Lieferung an ordentliche Mitglieder der Innungen erfolgt zum gesonderten Mitgliederbezugspreis oder im Rahmen des Mitgliedbeitrags. Der Abonnent kann seine Bestellung innerhalb von 10 Tagen schriftlich durch Mitteilung an den Hüthig & Pflaum Verlag GmbH & Co. Fachliteratur KG, Im Weiher 10, Heidelberg, widerrufen. Zur Fristwahrung genügt die rechtzeitige Absendung des Widerrufs (Datum des Poststempels). Das Abonnement verlängert sich zu den jeweils gültigen Bedingungen um ein Jahr, wenn es nicht zwei Monate vor Ende des Kalenderjahrs schriftlich gekündigt wird. Die Abonnementsgelder werden jährlich im voraus in Rechnung gestellt, wobei bei Teilnahme am Lastschriftabbuchungsverfahren über die Postbanken und Bankinstitute eine halbjährliche Abbuchung möglich ist. Zahlungen an Hüthig & Pflaum Verlag GmbH & Co. Fachliteratur KG, München/Heidelberg. Postbank: München (BLZ ) Bankkonto: Deutsche Bank Heidelberg 01/ (BLZ ) Layout und Herstellung Design factory Krön KG, Puchheim Druck Sellier Druck GmbH, Angerstr.54, 85354Freising Telefon ( ) , Telefax ( ) Verlag Hüthig & Pflaum Verlag GmbH & Co. Fachliteratur KG, München/Heidelberg Geschäftsführer Hans-Jürgen Fuhrmann, München Udo Witych, Heidelberg Veröffentlichungen Für unverlangt eingesandte Manuskripte übernehmen Verlag und Redaktion keine Gewähr. Mit Namen oder Initialen gekennzeichnete Beiträge geben die Meinung der Autoren wieder. Die Zeitschrift und alle in ihr enthaltenen einzelnen Beiträge und Abbildungen sind urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung außerhalb der engen Grenzen des Urheberrechtsgesetzes ist ohne Zustimmung des Verlags unzulässig und strafbar. Das gilt insbesondere für Vervielfältigungen, Übersetzungen, Mikroverfilmungen und die Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen.

77 Für den Betriebsinhaber: Leitfaden zur passenden Weiterbildung Nicht leicht: die Wahl der Bildungsanbieter Die Weiterbildung der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ist für jedes Unternehmen eine Investition, die sich auszahlt vorausgesetzt, das ausgewählte Weiterbildungsangebot entspricht inhaltlich, organisatorisch und finanziell den Erwartungen und Möglichkeiten des Betriebes. Besonders Klein- und Mittelbetriebe, die keine eigene betriebsinterne Weiterbildung durchführen können, stehen vor dem Problem, bei externen Bildungsanbietern nach Qualifizierungsangeboten Ausschau halten zu müssen, die den internen betriebsspezifischen Bedürfnissen entsprechen. Damit stellen sich zwei entscheidende Fragen: Wie ist aus der Fülle der Weiterbildungsangebote der passende Bildungsträger mit der richtigen Maßnahme zu ermitteln? Und: Was muss zwischen Betrieb und Bildungsträger vereinbart werden, um den erwarteten positiven Effekt der Bildungsmaßnahme sicherzustellen? Leitfaden speziell für kleine und mittlere Unternehmen Zu Rate ziehen lässt sich jetzt ein vom Bundesinstitut für Berufsbildung (BiBB) speziell für kleine und mittlere Unternehmen herausgegebener Leitfaden, der hilft den richtigen Bildungsträger und das passende Angebot zu ermitteln, die Leistungen des Bildungsträgers einzuschätzen und zu bewerten, bei Verhandlungen und Vereinbarungen mit dem Bildungsträger das betriebliche Interesse zur Geltung zu bringen und die Qualität und den Erfolg durchgeführter Qualifizierungsmaßnahmen zu sichern und zu kontrollieren. Der Leitfaden ist ein Ergebnis des vom BiBB aus Mitteln des Bundesministeriums für Bildung und Forschung geforderten Modellversuchs»Qualitätssicherung in der Weiterbildung Anwendungsorientierung und Integration aller Beteiligten als Qualitätskriterien im Weiterbildungsprozess«. Mit praktischen Hinweisen stellt der Leitfaden Schritt für Schritt vor, wie sich die beiden im Qualitätssicherungskonzept des Modellversuchs erarbeiteten Qualitätskriterien»Anwendungsorientierung«und»Integration aller am Weiterbildungsprozess Beteiligten«umsetzen lassen. Ziel des speziell für kleine und mittlere Betriebe entwickelten praktischen Ratgebers ist, die Kooperation von Betrieb und Bildungsträger zu erleichtern und sie anzuleiten, gemeinsam bedarfsgerechte Weiterbildungsmaßnahmen für die Mitarbeiter im Betrieb zu entwickeln. Schrittweise Hinführung In sieben Schritten, die wichtigen Handlungsund Entscheidungssituationen in der betrieblichen Weiterbildung folgen, werden Betriebsinhaber durch den Kooperationsprozess mit dem Bildungsträger geführt. Jeder Schritt ist so aufgebaut, dass Betriebe in aller Kürze erfahren, warum der jeweilige Schritt notwendig ist, welche Methoden und Verfahren anzuwenden sind und was der Bildungsträger bei diesem Schritt leisten sollte, ein Werkzeug an die Hand bekommen, mit dem sich die Leistungen des Bildungsträgers bewerten und im eigenen Interesse steuern lassen, in einer kurzen Zusammenfassung erfahren, was mit dem Schritt erreicht werden kann. Die Schritte sind modular aufbereitet und lassen sich sowohl nacheinander als auch einzeln und getrennt voneinander absolvieren. Dies gewährleistet, dass der Leitfaden nicht nur von Betrieben genutzt werden kann, die sich neu zur Durchführung einer Weiterbildung entschlossen haben, sondern auch solchen Betrieben Anregungen, Tipps und Hilfestellungen bietet, die die Zusammenarbeit mit dem Leitfaden zur passenden Weiterbildung 1 FASZINATION ZUKUNFT Genetische Programme schnell und intelligent 2 Moderne Lehrmittel für Elektromechanik, Mechatronik und SPS-Technik 2 GRUNDLAGEN Induktivität (12) 3 SOLL & HABEN Controlling (2) 5 INSTALLATION Prüfung ortsveränderlicher Betriebsmittel (3) 7 PRAXIS IM VISIER CAD-Programm für mechanisches Konstruieren (1) 9 Bildungsträger korrigieren und verbessern wollen. Der von Gabriele Marchl und Gerhard Stark entwickelte Leitfaden»Bedarfsgerechte Weiterbildung für Ihren Betrieb. Praktische Hinweise zur Kooperation mit Bildungsanbietern«kann beim W. Bertelsmann Verlag (15 DM) bezogen werden. SPASS AN MATHE Logarithmus (1) 11 de 10/2000 1

78 gelernt ist gelernt Genetische Programme schnell und intelligent Genetische Programme 1) sind in der Lage, selbstständig Abläufe für komplexe Fragestellungen zu entwerfen, die sonst gar nicht oder nur mit sehr hohem Zeitaufwand gelöst werden könnten. So lassen sich zum Beispiel komplizierte Robotorbewegungen etwa in der Produktion leichter programmieren (Bild). Die genetischen Programme sorgen damit für effiziente und flüssige Bewegungsabläufe und erhöhen die Lebensdauer von Robotern. Das Arbeitsprinzip dieser intelligenten Programme, basierend auf Informationsweitergabe und Auswahl der besten Lösung, haben sich die Forscher der Evolution beziehungsweise der Genetik abgeschaut. Gefüttert mit den notwendigen Ausgangsdaten entwickelt ein genetisches Programm selbstständig mit Hilfe einer vorgegebenen Strategie verschiedene Lösungsvarianten für Programmabläufe. Von diesen wählt das Programm die besten Varianten aus, entwickelt sie weiter und filtert wiederum die besten heraus. So entstehen nacheinander verschiedene Generationen von Programmabläufen die jüngste Generation immer besser als die Vorgängergeneration. Dieser Vorgang wiederholt sich, bis eine optimale Programmlösung gefunden ist. Industrieroboter setzen in der Autoproduktion zum Beispiel die Frontscheiben in die Fahrzeuge ein. Der Roboterarm muss hierzu die Scheiben entgegennehmen, der Kleber wird aufgebracht, die Scheibe muss präzise eingesetzt werden. Bisher musste ein Programmierer den Roboter in einem mehrtägigen so genannten»teach-in«ein- 1) Genetische Programme sind Programme, die sich selbst programmieren. lernen. Jede einzelne Bewegungssequenz wird hierbei programmiert, und der Roboter muss die entsprechenden Bewegungen ausführen, bis das Programm zu abgerundeten Bewegungen führt. Wenn die Bewegungssteuerung dieses Roboters durch ein genetisches Programm erfolgen soll, muss der Roboterexperte dem Programm alle notwendigen räumlichen Daten zur Verfügung stellen. Das Programm entwirft dann virtuell die Situation in der Werkhalle. Die Suche nach dem DaimlerChrysler-Forscher entwickeln intelligente Programme, durch die sich Roboter demnächst geradezu elegant bewegen könnten. Prinzipien der Genetik und Evolution stehen Pate bei der Entstehung dieser Programme optimalen Bewegungsablauf für diese Aufgabe kann beginnen. Nur ungefähr einen halben Tag dauert es, bis das Programm ein Steuerungsprogramm entwickelt hat, das für die effiziente Ausführung der gestellten Aufgabe sorgt. Die Forscher von Daimler-Chrysler arbeiten gemeinsam mit verschiedenen Universitäten daran, die genetischen Programme weiterzuentwickeln und für einen breiten Einsatz auch außerhalb der Produktion nutzbar zu machen. Annette Kliem Moderne Lehrmittel für Elektromechanik, Mechatronik und SPS-Technik de 10/ Der Bosch-Geschäftsbereich Automationstechnik stellt mit dem»web-trainer SPS«und dem Video»Mechatronik in der Praxis«zwei neue Lehrmittel vor, die Auszubildenden und Berufseinsteigern der Elektromechanik und der Mechatronik das Lernen erleichtern. Der Web-Trainer SPS ist eine interaktive Bosch-Schulungssoftware auf CD-ROM, die auf Internet-Technik basiert. Der Schüler lernt herstellerunabhängig mit allen auf dem europäischen Markt gängigen SPS umzugehen. Grundlage hierfür ist die Norm EC Die Lektionen reichen von der Einführung in die Steuerungstechnik über die Programmierung bis hin zur Inbetriebnahme einer SPS. Das Video»Mechatronik in der Praxis«von Bosch gibt Einblicke in die unterschiedlichsten Anwendungen der Elektromechanik und der Mechatronik Das Video Mechatronik in der Praxis gibt Einblicke in die unterschiedlichsten Anwendungen der Mechatronik. Zu den Beispielen zählen nicht nur Fräsen oder Pressen, sondern auch das zukunftsorientierte Fertigungssystem Hexapod des Fraunhofer Instituts. Mit der Kombination von Animations- und Videotechnik werden darin mechanische, elektrische, hydraulische und pneumatische Antriebs- und Steuerungssysteme leicht verständlich dargestellt. Das Video ist abgestimmt auf das Fachbuch»Mechatronik in Theorie und Praxis«, den Web-Trainer SPS sowie das System MSS von Bosch. Zu beziehen sind beide Lehrmittel per Fax: (0711)

79 Induktivität (12) Fortsetzung aus»de«9/2000 Dieser Beitrag der Folge»Induktivität«zeigt, wie man bei einem magnetischen Kreis mit zwei Wicklungen die gespeicherte Energie berechnen kann. Interessant ist dabei, dass nicht nur in den Hauptinduktivitäten, sondern auch in der Koppelinduktivität magnetische Energie gespeichert ist. Die theoretischen Zusammenhänge werden durch konkrete Rechenbeispiele veranschaulicht. Kurze Wiederholung Vor einiger Zeit haben wir gelernt, dass in einem Magnetfeld Energie gespeichert ist. Die magnetische Energiedichte w mag, d.h., die magnetische Energie, die pro Volumeneinheit gespeichert ist, errechnet sich zu: Nach unserer Formel für W mag müssen wir nun B quadrieren. Wir erhalten dann: Hinweis: Der Klammerausdruck folgt aus der binomischen Formel: gelernt ist gelernt Interessanterweise ist bei gegebener Flussdichte B die Energiedichte um so kleiner, je größer die relative Permeabilität µ r,e ist. Betrachten wir als Beispiel einen magnetischen Eisenkreis mit Luftspalt, so ist die Energiedichte im Eisen um den Faktor µ r,e (z.b. µ r,e =2000) kleiner als im Luftspalt. Magnetische Energie im Eisenkreis Wir untersuchen als Nächstes einen magnetischen Kreis, wie er im Bild dargestellt ist. Gegeben ist ein Eisenkreis ohne Luftspalt mit zwei Wicklungen, die den Strom I 1 bzw. I 2 führen. Es stellt sich nun die Frage, welche magnetische Energie W mag im Eisen gespeichert wird. Es gilt: Magnetischer Eisenkreis mit zwei elektrisch durchströmten Spulen Wir können jetzt einiges kürzen: V bedeutet dabei das Volumen des Eisenkörpers, das sich aus der mittleren Eisenweglänge l E sowie der Querschnittsfläche des Eisenkörpers A E berechnen lässt. Wir nehmen an, dass A E überall gleich groß ist und dass der Kopplungsfaktor den Wert k = 1 annimmt. Wir müssen nun als Erstes diese magnetische Flussdichte B berechnen, die von den beiden Wicklungsströmen I 1 und I 2 hervorgerufen wird. Wir setzen hierzu das Durchflutungsgesetz an: Wir fassen hier nicht weiter zusammen, was möglich wäre, sondern überlegen, ob man nicht durch Einführen der Induktivitäten L 1, L 2 und M eine vereinfachte Darstellung finden kann. Wenn wir im letzten Beitrag der Folge»Induktivität«nachsehen, finden wir folgende Zusammenhänge: woraus folgt: Für B ergibt sich: de 10/2000 3

80 gelernt ist gelernt Somit lässt sich die magnetische Energie W mag vereinfacht darstellen, wenn man auf Induktivitäten zurückgreift: Wie man deutlich sieht, steckt bei magnetisch gekoppelten Wicklungen die Energie nicht nur in den Hauptinduktivitäten, sondern auch in den Koppelinduktivitäten. Letzteres wird leicht vergessen. Gegeben ist ein Eisenkreis ohne Luftspalt mit zwei Wicklungen: N 1 = 100, N 2 = 200, l E = 0,4 m, A E = 4 cm 2, µ re = 1500, I 1 = 0,5 A, I 2 = 0,9 A. Frage: Wie groß ist die gesamte magnetisch gespeicherte Energie W mag? Lösung: Wir berechnen zunächst die Induktivitäten: folgt daraus schließlich für die Koppelinduktivität: Gegeben ist ein magnetischer Eisenkreis mit Luftspalt. Folgende Daten sind gegeben: N 1 = 50, N 2 = 120, I 1 = 1,2 A, I 2 = 1,1 A, l E = 0,37 m, l L = 3 mm, A E = 2,5 cm 2, µ re = Frage: Wie groß sind die Gesamtenergie W mag, die magnetische Flussdichte B, die magnetische Energie im Eisen W mag,e, die magnetische Energie im Luftspalt W mag,l sowie das Verhältnis v = W mag,l /W mag,e? Lösung: Die gesamte magnetisch gespeicherte Energie ergibt sich dann zu: Koppelinduktivität bei einem Eisenkreis mit Luftspalt Zuletzt wollen wir noch die Koppelinduktivität für den Fall angeben, dass der magnetische Eisenkreis einen Luftspalt l L aufweist. Aus dem zweiten Teil der Folge»Induktivität«(»de«22/1999) kennen wir den folgenden Zusammenhang: Mit der Beziehung de 10/ (wird fortgesetzt) H. Biechl

81 Controlling (2) Fortsetzung aus»de«9/2000 Im letzten Teil der Folge»Controlling«wurde auf verschiedene Instrumente des operativen Controllings hingewiesen. In diesem Teil werden nun einige wichtige Steuerungsmittel dargestellt. Beschaffungs-Controlling Neben den Personalkosten sind die Materialkosten mit einem Anteil von häufig deutlich über 50 % an der Gesamtleistung der größte Kostenblock in Produktionsunternehmen von Handelsbetrieben ganz zu schweigen. Nur in Kostenblöcken dieser Größenordnung steckt genügend Potenzial, um eine nennenswerte Senkung der Gesamtkosten zu erreichen. 1. Nutzwertanalyse Dieses Verfahren wird zur Planung und Analyse der Lieferantenstruktur eingesetzt, indem man die unterschiedlichsten Lieferantenbewertungskriterien mit Hilfe einer Punktebewertungsskala auf eine objektive Entscheidungsgrundlage stellt. Mit Hilfe dieses sehr aussagefähigen Verfahrens kann die Lieferantenauswahl besser gesteuert werden. Oftmals werden bestehende Lieferanten nur nach eindimensionalen Kriterien, wie z.b. der Qualität, beurteilt und ausgewählt. Die Nutzwertanalyse bietet die Möglichkeit, eine beliebige Anzahl von Beurteilungskriterien in den Lieferantenvergleich mit einzubeziehen (Bild 1). 2. ABC-Analyse Mit diesem Verfahren ist eine Planung und Analyse der Materialstruktur möglich. Die ABC-Analyse deckt die Mengen und Wertzusammenhänge auf und trennt die wichtigen von den weniger wichtigen Einkaufsmaterialien. Als Einteilungskriterium für die ABC-Struktur gelten die Zusammenhänge nach Bild 2. Als Beispiel betrachten wir nun eine (ausschnittsweise) Darstellung einer Materialbestandsliste, die nach Artikelnummern sortiert wurde (Bild 3). Nun erfolgt eine Umsortierung der Liste nach den Jahresbedarfswerten in DM bei gleichzeitiger Ergänzung um weitere notwendige Spalten (Bild 4). Hinweis in eigener Sache: Die Stellung der Stifte bei den Aufgaben bedeutet: Leichte Aufgabe: sollte man unbedingt können Mittelschwere Aufgabe: wäre wünschenswert, wenn man sie herausbekommt Schwierige Aufgabe: hier muss man die Materie sehr gut verstanden haben A-Güter geringe Menge hoher Wert ca. 15 % der ca. 80 % des Verbrauchsmenge Verbrauchswertes B-Güter mittlere Menge mittlerer Wert ca. 35 % der ca. 15 % des Verbrauchsmenge Verbrauchswertes C-Güter große Menge geringer Wert ca. 50 % der ca. 5 % des 2 Verbrauchsmenge Verbrauchswertes Art.- Jahres- Preis Jahres- Rang Nr. bedarf in pro bedarf Einheiten Einheit in DM , , , , , , , , , , gelernt ist gelernt Beurteilungskriterien Faktor Maximum Lieferant 1 Lieferant 2 Lieferant 3 Wert Pkt. Wert Pkt. Wert Pkt. Wert Pkt. Qualität Preis Lieferzeit Lieferservice Kulanz Summe: Rangfolge der Lieferanten: de 10/2000 5

82 gelernt ist gelernt Rang Art.- Jahres- %-Anteil %-Anteil Wert- Nr. bedarf am Ge- kumula- gruppe in DM samtwert tiv ,7 38,7 A ,7 70,4 A ,5 76,9 B ,2 83,1 B ,8 87,9 B ,5 91,4 C ,8 94,2 C ,7 96,9 C ,0 98,9 C ,1 100,0 C ges.: Nach den allgemeinen Kriterien der ABC-Analyse könnte somit die Einteilung wie in Bild 4 erfolgen. Unter Beschaffungsgesichtspunkten sind aus der ABC-Analyse folgende Steuerungsmaßnahmen ableitbar: A-Güter dürfen ab sofort nur noch von erfahrenen Einkäufern disponiert werden. A-Güter werden nicht mehr über Sammel- oder Abrufaufträge eingekauft. um häufig anfallende fixe Bestellkosten zu vermeiden. C-Güter können in die Einkaufsverantwortung auf die Sachbearbeiterebene delegiert werden. Mit den Lieferanten für C-Güter ist über eine monatliche oder noch längerfristige Sammelrechnungsstellung zu verhandeln (Reduzierung des Bearbeitungs- bzw. Verwaltungsaufwandes). Die Durchführung einer ABC-Analyse im Bereich der Materialwirtschaft ist wirtschaftlich nur dann sinnvoll, wenn diese EDV-gestützt durchgeführt werden kann. Gewinnschwellenanalyse Im Folgenden soll ein weiteres Instrument des operativen Controllings vorgestellt werden, die Break-Even-Analyse oder Gewinnschwellenanalyse, wie sie auch genannt wird. Umsatzrückgänge können jedes Unternehmen treffen. Die Gründe dafür sind vielfältig, sei es, dass auf Grund von Kapazitätsproblemen vorübergehend die Absatzmenge verändert werden muss, dass die Konjunkturentwicklung rückläufig ist, oder dass auf Grund einer veränderten Konkurrenzsituation eine Preisanpassung nach unten nötig wird. Die Frage dabei lautet immer: de 10/ Eine ABC-Analyse in der Materialwirtschaft ermöglicht dem Unternehmer,... a) jederzeit einen Überblick über seine finanzielle Situation zu geben oder b) die Mitarbeiter anforderungsgerecht auf den betrieblichen Stellen einzusetzen oder c) schnell zu erkennen, welche Kunden ihren Zahlungsverpflichtungen innerhalb bestimmter Fristen nachkommen oder d) seinen Material- und Warenbestand nach bestimmten Mengen- und Wertkriterien zu untersuchen und daraus Informationen zur Gewinnsteuerung zu erhalten. Richtig ist Antwort d. Konditionen und Preise der A-Güter sind ständig dem Verantwortlichen zur Prüfung vorzulegen. Für A-Güter sind Marktanalyse und -beobachtung intensiver vorzunehmen. Die Eingangsrechnungen für A-Güter werden über den Verantwortlichen schnellstens zur Zahlung angewiesen, um auf jeden Fall den Skontoabzug zu gewährleisten. Die Bestellmengen für A- und B-Güter sind so klein wie möglich zu halten, das heißt, sie werden so bestellt, wie die Aufträge es erfordern (just-in-time). Damit wird eine Reduzierung der Kapitalbindung und des Lagerrisikos erreicht. C-Güter werden in größeren Mengen in langfristigeren Zeitintervallen bestellt. Dies vor allem,»in welchem Maße kann das Unternehmen einen Umsatzrückgang verkraften, ohne dass es in die Verlustzone gerät?«was ist die Gewinnschwelle? Um eine Gewinnschwellenanalyse duchführen zu können, ist es unbedingt notwendig, eine strikte Trennung der vorhandenen Kosten in fixe (mengen- und beschäftigungsunabhängige) Kosten und variable (mengenabhängige) Kosten vorzunehmen. Man spricht von einer Kostenauflösung. Für die richtige Zuordnung muss eine eindeutige Bezugsgröße gefunden werden, die auch tatsächlich für die Veränderung bei den Kosten verantwortlich ist. Dies hängt u.a. auch davon ab, wofür die Gewinnschwelle ermittelt werden soll (z.b. Fertigungsstunden, Absatzmenge u.a.). Die fixen Kosten werden dabei zusammengefasst und als Kostenblock behandelt. Die Gewinnschwelle ist der kritische Wert des Unternehmens, bei dem die gesamten Fixkosten sowie die variablen Kosten in einer Periode voll abgedeckt sind. Dieser Wert wird auch Break-Even-Point genannt. Dieser Punkt bestimmt die Kombination von Erlös und Absatzmenge, bei der sich Erlöse und Kosten die Waage halten, also weder ein Gewinn noch ein Verlust für das Unternehmen entsteht. Vor dem Erreichen der Gewinnschwelle arbeitet das Unternehmen mit Verlust, nach der Gewinnschwelle wird nur noch Gewinn erwirtschaftet. Im nächsten Teil der Folge»Controlling«werden wir uns u.a. mit der Berechnung der Gewinnschwelle beschäftigen. (wird fortgesetzt) H. Münster

83 I N S T A L L A T I O N Prüfung ortsveränderlicher Betriebsmittel (3) Fortsetzung aus»de«9/2000 An schutzisolierten Geräten (Geräte der Schutzklasse II) mit berührbaren leitfähigen Teilen, bei denen Bedenken gegenüber dem Verfahren zur Messung des Isolationswiderstandes bestehen, kann im Zuge einer Wiederholungsprüfung ersatzweise der Berührungsstrom ermittelt werden. Bedenken können z.b. im Zusammenhang mit der hohen Messspannung von U 500 V DC bestehen, wenn der Prüfling elektronische Baueinheiten enthält. Das Verfahren darf auch auf solche Geräte der Schutzklasse II angewendet werden, die aus betrieblichen Gründen nicht vom Netz getrennt werden können. Die Verfahren zur Messung des Berührungsstromes ähneln denen zur Messung des Schutzleiterstromes, die bereits im zweiten Teil behandelt wurden. gelernt ist gelernt Teilprüfung: Messen des Berührungsstromes Unter Berührungsstrom versteht man den elektrischen Strom, der von aktiven Teilen ausgehend die Isolierung eines Gerätes der Schutzklasse II durchströmt und über berührbare leitfähige Teile und den menschlichen Körper bei der Handhabung des Geräts zur Erde abfließt. Berührbare Teile sind z.b. Antennen oder Antennen-Anschlussbuchsen bei Geräten der Unterhaltungselektronik (TV-, Video-, Ton-Rundfunkempfangsgeräte usw.) oder andere metallische Teile, wie das Bohrfutter an Handbohrmaschinen oder der Anschlussstutzen für die Schleifscheibe an Winkelschleifern. Der Berührungsstrom bei einem Gerät der Schutzklasse II ist im weitesten Sinne vergleichbar mit dem Schutzleiterstrom bei Geräten der Schutzklasse I. Wie dieser lässt sich auch der Berührungsstrom alternativ durch eine direkte Messung oder nach dem Differenzstrom- Messverfahren ermitteln. Bei beiden Verfahren liegt der Prüfling während der Messung an Netzspannung. Teil am Prüfling einerseits und mit dem Schutzleiter des Netzes oder der Erde andererseits verbunden (Bild 1). Der 2-kΩ-Widerstand simuliert den elektrischen Widerstand des menschlichen Körpers. Beim Differenzstromverfahren zur Bestimmung des Berührungsstromes kann wie beim Differenzstromverfahren zur Bestimmung des Bei der direkten Messung des Berührungsstromes muss der Prüfling (das zu prüfende Gerät) gegenüber der Erde isoliert werden. Differenzstromverfahren zur Bestimmung des Berührungsstromes 2 Eine Reihenschaltung aus einem Widerstand R = 2 kω und einem empfindlichen Strommesser (ma) wird mit einem berührbaren leitfähigen Schutzleiterstromes auf die Isolierung des Prüflings gegen Erde verzichtet werden (Bild 2). Das Funktionsprinzip der Schaltung wurde bereits im Zusammenhang mit dem Schutzleiterstrom behandelt (»de«9/2000). Die Messung des Berührungsstromes muss bei Geräten, die nicht vom Netz getrennt werden können, nach der direkten Methode (Bild 1) erfolgen. 1 Direktes Messverfahren zur Bestimmung des Berührungsstromes Der jeweils maximal zulässige Berührungsstrom beträgt I B 0,5 ma. Hat das Gerät der Schutzklasse II polverwechselbare Stecker oder existiert keine spezielle Vorschrift für die einzuhaltende Polarität seines Netzanschlusses, dann ist die Berührungsstrommessung für beide Anschlusspositionen durchzuführen. Der jeweils größere, gemessene Berührungsstrom gilt als Grundlage für die Bewertung der Isolation. Bei Geräten der Schutzklasse II ohne berührbare leitfähige Teile können diese Messungen nicht durchgeführt werden. de 10/2000 7

84 I N S T A L L A T I O N gelernt ist gelernt Besondere Hinweise zu den Wiederholungsprüfungen Wenn sich Geräte aus betrieblichen Gründen für eine Wiederholungsprüfung nicht vom Netz trennen lassen, sind folgende Teilprüfungen durchzuführen: Besichtigen (wie in»de«8/2000 beschrieben, jedoch nur soweit wie möglich), Messen des Schutzleiterwiderstandes bei Geräten der Schutzklasse I, Messen des Berührungsstromes bei Geräten der Schutzklasse II sowie an berührbaren leitfähigen Teilen bei Geräten der Schutzklasse I, wenn diese Teile nicht mit dem Schutzleiter des Gerätes verbunden sind. 3 ALLES KLAR???»de«zum Ausbildungspreis!»de«bietet auch dieses Jahr wieder einen günstigen»ausbildungspreis«. Auszubildende, Meisterschüler und Umschüler können»de«2000 für 89,10 DM statt 165,00 DM (inkl. MWSt., zzgl. Versandspesen) bestellen. Der Vorzugspreis gilt während der gesamten Ausbildung und wird bei Vorlage einer Ausbildungsbestätigung gewährt. Bestellungen und weitere Infos bei: Hüthig & Pflaum Verlag Im Weiher Heidelberg Tel.: / Fax: / LOGO. Messprinzip zur Bestimmung des Schutzleiterdurchgangswiderstandes bei Geräten der Schutzklasse I, die nicht vom Netz getrennt werden können Bei Geräten der Schutzklasse I entfällt hierbei jede weitere Messprüfung an der Isolation, da z.b. auch die Messung des Schutzleiterstromes die Trennung vom Netz erfordert. Die vollständige Wiederholungsprüfung ist bei Geräten der Schutzklassen I und II aber umgehend durchzuführen, sobald sie vom Netz getrennt werden können. Der Schutzleiterdurchgangswiderstand kann bei Geräten der Schutzklasse I, die nicht vom Netz getrennt werden können, auch über den Schutzkontakt einer benachbarten Steckvorrichtung gemessen werden, indem man den Schutzleiter der Netzleitung in die Messung mit einbezieht (Bild 3). Dabei sollten beide Anschlüsse der der Steckvorrichtung und der des Prüflings möglichst am gleichen Stromkreis liegen, um den in das Messergebnis mit eingehenden Gesamt-Durchgangswiderstand klein zu halten. Die beschriebene Messung lässt sich auch über den Körper (das Gehäuse) eines benachbarten Gerätes der Schutzklasse I mit festem Anschluss durchführen. Der in das Messergebnis zusätzlich eingehende Leiterwiderstand ist meist nicht abschätzbar. Deshalb muss in diesem Fall ein Schutzleiter-Durchgangswiderstand R PE 0,3 Ω eingehalten werden. Außerdem ist darauf zu achten, dass der Schutzleiter nicht durch parallel laufende Verbindungen überbrückt wird. Bei der Messung des Schutzleiter- Durchgangswiderstandes muss die bewegliche Anschlussleitung des Prüflings in ihrer ganzen Länge bewegt werden. de 10/ Messverfahren zur Bestimmung des Isolationswiderstandes bei Geräten mit festem Netzanschluss 4 Treten bei der Bewegung der Anschlussleitung sprunghafte Änderungen des Widerstandswertes auf, kann das ein Hinweis auf Kontaktfehler oder auf eine Unterbrechung des Schutzleiters sein. Bild 4 zeigt, wie sich der Isolationswiderstand von Geräten mit festem Netzanschluss messen lässt. Das Abklemmen der Netzverbindungen ist i.d.r. kostenaufwendig. Bei diesem Verfahren muss jedoch beachtet werden, dass von der Messung auch der Isolationswiderstand weiterer aus dem Stromkreis versorgter Betriebsmittel sowie der der Leitung ab Verteilung mit erfasst wird. Falls der gemessene Gesamtwiderstand zu gering ist, muss die Messung mit abgetrennten Netzanschlüssen wiederholt werden. (Ende des Beitrags) E. Folkerts

85 CAD-Programm für mechanisches Konstruieren (1) CAD-Programme lassen sich in der Elektrotechnik und Elektronik für mechanische Konstruktionen und bauliche Zeichnungen einsetzen. Sie wenden sich heute nicht mehr an Maschinenbau-Ingenieure, sondern sind für jedermann leicht zu bedienen. Am Anfang einer Konstruktion oder einer baulichen Maßnahme stehen immer die technischen Zeichnungen für die Arbeitsvorbereitung. Dieser Prozess hat besondere Bedeutung, da in ihm die wesentlichen Grundlagen für ein Erzeugnis oder für eine Maßnahme festgelegt werden. Ob man nun die äußeren Abmessungen oder den Innenausbau für einen Schaltschrank definiert oder Schraffurmuster versehen werden; hierzu sind auch verschiedene Muster zur Materialerkennung, die der DIN-Norm entnommen sind, vorhanden. Hier findet man u.a. Schraffurmuster für Gusseisen, Leichtmetall, Weichgummi, Glas und Flüssigkeiten. Über ein Menü ruft man den Schraffurtyp auf, stellt den Winkel ein und bestimmt den Skalierungsfaktor. Zusätzlich lassen sich eigene Schraffurmuster entwerfen. Wurde eine Konstruktionszeichnung erstellt, so gehört zu den letzten Aufgaben, die erledigt werden müssen, das Bemaßen der Zeichnungsobjekte. Dies war beim Erstellen einer Zeichnung am Zeichenbrett eine recht aufwendige und langwierige Arbeit. Es mussten nämlich die Werte der einzelnen Objekte ermittelt und anschließend eine Bemaßung aus der Maßzahl selbst, den Maßlinien und den Maßpfeilen ordentlich zusammengesetzt gelernt ist gelernt 1 Typisches Beispiel für eine dreidimensionale Darstellung einen Installationsplan für Aufstemmarbeiten zeichnet, mittels eines CAD-Programms lässt sich bereits im Vorfeld die Vorbereitung weitgehend bestimmen. Die Lösung der Aufgaben wird durch Eingangsgrößen, die z.b. aus den baulichen Gegebenheiten, der eingesetzten Technologie, der Materialwirtschaft und der Fertigung stammen, und durch spezielle Forderungen wie minimale Entwicklungszeiten bzw. Arbeitsaufwand bestimmt. Als Bearbeitungsergebnis entsteht eine konstruktive Dokumentation, die sich jederzeit schnell ändern lässt. Erstellung einer technischen Zeichnung Bei der Anschaffung eines CAD-Programms wird heute sofort nach den Möglichkeiten der dreidimensionalen Darstellung gefragt, aber die Praxis hat gezeigt, dass 90 % aller Arbeiten für den Elektrofachmann in der zweidimensionalen Darstellung erfolgen. Bild 1 zeigt ein typisches Beispiel für eine 3D-Darstellung. Für die Erstellung einer zweidimensionalen Zeichnung muss zunächst die Geometrie festgelegt werden. Hierzu sind für die Funktionen»Punkte zeichnen«,»linien zeichnen«,»kreise zeichnen«,»bögen zeichnen«und»ellipsen zeichnen«zahlreiche Befehle vorhanden, die das Konstruieren auf ein Minimum reduzieren. Je mehr Zeichenbefehle vorhanden sind, umso größer ist zwar am Anfang der Lernaufwand, aber nach kurzer Zeit schätzt man die einzelnen Möglichkeiten. Der nächste Schritt zu einer kompletten Zeichnung ist die Schraffur, mit der man die Geometrieebene ergänzt. Mit der Funktion»Schraffur«können geschlossene Flächen automatisch mit einem Ein einfaches Beispiel für eine Konstruktion werden. Diese Vorgänge sind bei der Konstruktion mit Hilfe eines CAD-Programms nicht notwendig. Die Bemaßung der Zeichnungen kann quasi automatisch auf Knopfdruck erscheinen. Die einzige Voraussetzung dabei ist allerdings, dass man die Zeichnung in einem festen Maßstab sauber konstruiert. Möchte man z.b. ein Rechteck so bemaßen, dass an einer Seite die Maßzahl 50 und an der anderen Seite die Maßzahl 20 erscheint, so muss man dieses Rechteck auch so zeichnen, dass eine Seite 50 und die andere 20 Einheiten lang ist. Man muss also bereits bei der Erstellung der Zeichnung auf die Entfernungen und Längen der Zeichnungsobjekte achten. Da es sich bei der Bemaßung um eine zentrale Funktion bei der Erstellung technischer Zeichnungen handelt, müssen bei einem CAD-Programm umfangreiche Bemaßungsfunktionen vorhanden sein, um allen Anforderungen gerecht zu werden. Die Bemaßungsmöglichkeiten orientieren sich an der DIN-Norm, bieten aber genügend Einstellmöglichkeiten, um auch alle betrieblichen Vorgaben zu erfüllen. Mit der Funktion»Texte zeichnen«kann man Zeichnungen mit Beschriftungen versehen. Dabei ist es egal, ob es sich um einzelne Zeilen oder auch um längere Textpassagen handelt, denn das Programm kann beliebige Texte auf einfachste Weise 2 de 10/2000 9

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