DSADS Den Spurenstoffen auf der Spur in Dülmen Sensibilisierung von Bevölkerung und medizinischen Akteuren zu Arzneirückstände im Wasser
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- Katarina Fried
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1 DSADS Den Spurenstoffen auf der Spur in Dülmen Sensibilisierung von Bevölkerung und medizinischen Akteuren zu Arzneirückstände im Wasser Dr. Issa Nafo, , BWK-Kongress, Schwerte
2 Unser Einzugsgebiet Wasserlauf Entwässerungspumpwerk Kläranlage Coesfeld Verbandsgebiet Dülmen Borken Dorsten Haltern Lüdinghausen Drensteinfurt Ahlen Wesel Dinslaken Gelsenkirchen Oberhausen Bottrop Recklinghausen Marl Datteln Bergkamen Castrop -Rauxel Lünen Dortmund Werne Kamen Unna Hamm Bönen Werl Lippborg Soest Lippe Duisburg Mülheim Essen Bochum Witten Holzwickede Emscher Genossenschaftsgebiet Gebiet (km²) Einwohner (Mio.) Einwohner/ km² Lippeverband ,4 427 Emschergenossenschaft 865 2,
3 Großtechnische Anlagen von Emschergenossenschaft/Lippeverband zur Untersuchung der Elimination von Spurenstoffen Pulveraktivkohle in Dülmen (Inbetriebnahme geplant ) Dülmen Hünxe Gelsenkirchen Bad Sassendorf Kläranlage Bad Sassendorf (2009) O 3 Technikum auf Kläranlage Emschermündung (2014) (NF, RO, PAK, GAK, O 3 ) Kläranlage Hünxe (2009) MBR MBR Marienhospital Gelsenkirchen (2011) O 3 PAK MBR = Membranfiltration, O 3 = Ozonierung, PAK = Pulveraktivkohle, GAK = granulierte Aktivkohle, NF = Nanofiltration, RO = Umkehrosmose
4 Information & Sensibilisierung zur Reduzierung der Einträge an der Quelle Bau einer Aktivkohlestufe auf der Kläranlage Dülmen Was Sie als Arzt oder Apotheker tun können Was Sie als Bürgerin oder Bürger tun können
5 Zielgruppen und Ziele der Sensibilisierung Zielgruppen Medizinische Akteure 72 Ärzte 11 Apotheken 2 Krankenhäuser Pflegeheime Breite Bevölkerung (rd Einwohner) Schulen (rd Schüler) Ziele Bewusstseinssteigerung für Veränderung der Beratungsund Verschreibungspraxis Vermeidung bzw. Verminderung des (therapeutisch nicht erforderlichen) Medikamentenkonsums sachgerechte Entsorgung von nicht mehr benötigten Medikamenten
6 Ansatz von DSADS Befragungen Bilanzierung des Arzneimittelverbrauchs Messungen im Abwasser und Untersuchungen im Gewässer Kommunikationskonzept Entwicklung und Durchführung von Sesibilisierungsmaßnahmen unter starker Einbindung der Stadtverwaltung und in Zusammenarbeit mit den Akteuren 6
7 Mittlere Konzentraionen in ug/l 60,0 50,0 40,0 30,0 20,0 10,0 0,0 Messung von Arzneistoffen an KA Dülmen und Tiberbach Mittelwerte Q bis Q, n=4 O-Phase (3x monatliche Messungen) danach 1x pro Quartal 93 Arzneiwirkstoffe, Hormone und RKM gemessen Ca. 53 < BG im Abwasser Unter den Top 20 u.a.: Röntgenkontrastmittel (Iopromid, Iohexol, Iopamidol, Amidotrizoesäure) Schmerzmittel (Salicylsäure, Paracetamol, Ibuprofen, Diclofenac, Naproxen) Antibiotika (Sulfamethoxazol, Sulfapyridin, Ciprofloxacin) Lipidsenker (Bezafibrat), Betablocker (Atenolol), KA-Zulauf KA-Ablauf Bach uh KA Iopamidol Salicylsäure Paracetamol Ibuprofen Iopromid Iohexol Diclofenac Amidotrizoesäure Metoprolol Naproxen N4-Acetyl-Sulfamethoxazol Sulfapyridin Sulfamethoxazol Ciprofloxacin Bezafibrat Atenolol Carbamazepin Clarithromycin Ritalinsäure Trimethoprim Norfloxacin Erythromycin Iomeprol Clofibrinsäure
8 Haushaltsbefragung in Dülmen zum Umgang mit Medikamenten Auszug Ergebnisse der Befragung ( ) Welche der folgenden Medikamente sind von Mitgliedern Ihres Haushaltes im vergangenen Quartal eingenommen worden? (Mehrfachnennung möglich) Zytostatika Kontrastmittel Psychopharmaka Verhütungsmittel Betablocker Kreislaufmittel Antibiotika Magen-Darm-Mittel homöopathische Mittel Schmerstillende Mittel Schmerzstillende Mittel werden am meisten erwähnt Basis: 400 Befragte in Dülmen (2013) Angaben in % 8
9 Haushaltsbefragung in Dülmen zum Umgang mit Medikamenten Auszug Ergebnisse der Befragung ( ) Reste flüssiger Medikamente entsorge ich über die Spüle oder Toilette. Die übrig gebliebenen Tabletten, Zäpfchen oder Salben entsorge ich über die Toilette oder Spüle. nie 74,3% sonstige 25,7% selten 13,1% meistens 5,2% immer 7,4% nie 93,3% sonstige 6,7% selten 3,8% meisten 1,2% immer 1,7% Quelle: 400 interviews in Dülmen (2013) Quelle: 400 interviews in Dülmen (2013) Rd. ein Viertel der Befragten entsorgen Reste zumindest gelegentlich über das Abwasser (< 45 Jahre alt aus Unwissenheit 9
10 Fazit Befragung von Ärzten in Dülmen Oktober bis November 2013, n = 36 Die Belastungen der Gewässer durch Medikamentenreste werden von Ärzten, die geantwortet haben, überwiegend als große gewässerökologischen Gefährdungen bewertet. In der alltäglichen Arbeit ist bislang nur 1/3 der Befragten mit der Thematik konfrontiert worden. Nicht-medikamentöse Behandlungsalternativen haben bei weniger als die Hälfte der Antworten große/sehr große Bedeutung beim Gespräch mit Patienten. Etwas mehr als die Hälfte ist bereit das Thema Umweltverträglichkeit beim Patientenkontakt aufzugreifen. Klassifikation der Umweltfreundlichkeit von Medikamenten als Hilfsmittel trifft auf Zuspruch. Immer/ meisten Mehrheit würde Befragung sich (28.1. an 12.1.) Aufklärungsmaßnahmn von 400 Haushalten in Dülmen u.a. zum Umgang mit Medikamenten beteiligen. 10
11 Was können Ärzte und Apotheker tun? Fachgespräch mit medizinischen Akteuren am in Dülmen Wie können wir einen vorsorgenden Gewässerschutz bei voller Sicherstellung der medizinischen Versorgung gestalten? In welchen Bereichen kann der Eintrag von Arzneistoffen ins Abwasser effizient reduziert werden (Entsorgung, Substitution, Selbstmedikation, )? Welche Handlungsmöglichkeiten lassen sich in den komplexen beruflichen Alltag der Akteure integrieren (freiwilliges Handeln ohne Vorschriften, die den eigenen Handlungsspielraum einengen)? Sind Synergien zwischen Kostensenkung und Eintragsreduktion möglich: können durch sparsameres Verschreibungsverhalten gleichzeitig Kosten reduziert werden? 11
12 Gemeinsame Aktion der Apotheken in Dülmen 12
13 Fortbildungsveranstaltung für Ärzte und Apotheker Am 20. Mai
14 2-Wochige Aktion der Ärzte in Dülmen ( ) Quelle: Dülmener Zeitung ( ) 14
15 Dülmener Zeitung ( ) 15
16 DSADS spricht jüngere Zielgruppen an Mini-Buch "Unterwegs mit den Flusspiraten Heft 13" Den Spurenstoffen auf der Spur 16
17 DSADS nutzt verschiedene Kommunikationswege 2D-Animationsfilme auf dsads.de, youtube Pillen, die wir wegspülen: Arzneimittel, Trinkwasser und die Umwelt" Arzneimittel in der Umwelt Was können wir tun?" 17
18 DSADS mobilisiert die Bevölkerung in der Region 1. Dülmener Wasserlauf am in Kooperation mit dem TSG Dülmen e.v. und Grün-Weiß Hausdülmen Über 350 Läufer nahmen teil! 18
19 Den Spurenstoffen auf der Spur in Dülmen Umfragen nach den Sensibilisierungsmaßnahmen 77,2% der Befragten haben von Aktionen gehört; 70,0% kennen zumindest eine der Informationsmaterialien; 19,9% nahmen zumindest an einer Aktion teil. 20 % mehr Befragten entsorgen Medikamentenreste über die Graue Tonne; 6 % weniger Befragten entsorgen Reste flüssiger Medikamente über Spüle oder Toilette. 34% sehen eigene Veränderungen bei der Entsorgung von Altmedikamenten, 16% bei der eigenen Medikamenteneinnahme aufgrund des Projektes. Ärzte und Apotheker sind Schlüsselakteure, waren nicht über das Thema informiert; Mehrheit machten aktiv bei der Sensibilisierung der Patienten mit. Hinweise von Ärzten und Apothekern an die Patienten über die richtige Entsorgung und nicht-medikamentöse Behandlungsalternativen haben zugenommen. 19
20 Stadtverwaltung, Schulen und weitere Akteure möchten die Sensibilisierung fortsetzen! DSADS wird vom Umweltministerium NRW gefördert und vom EU INTERREG IV B- Programm im Rahmen des Projekts NoPILLS co-finanziert. ww.no-pills.eu 20
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