Integrierte Wasserwirtschaft Der Emscher-Umbau. Dr. Emanuel Grün
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- Astrid Lioba Kolbe
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1 Integrierte Wasserwirtschaft Der Emscher-Umbau Dr. Emanuel Grün
2 Flusslauf der Emscher Situation vor der Industrialisierung
3 Das Einzugsgebiet der Emscher Zustand um 1900 Industrialisierung Bergbau Bevölkerungsexplosion Überschwemmungen Cholera, Typhus, Malaria Störung der wirtschaftlichen Entwicklung
4 Rechtlicher Rahmen Gesetz über die Emschergenossenschaft 1 Rechtsform, Name 1) Für das oberirdische Einzugsgebiet der Emscher (Genossenschaftsgebiet, 4) wird eine Körperschaft des öffentlichen Rechts mit dem Namen EMSCHERGENOSSENSCHAFT gebildet. (...) Sie dient dem Wohl der Allgemeinheit und dem Nutzen ihrer Mitglieder. 2 Aufgaben der Emschergenossenschaft 1. Hochwasserschutz 2. Gewässerunterhaltung 3. Ökologische Verbesserung technisch ausgebauter Gewässer 4. Regelung des Grundwasserstandes 5. Kompensation wasserwirtschaftlicher Auswirkungen des Bergbaus 6. Abwasserbeseitigung 7. Reststoffentsorgung 8. Vermeiden negativer Auswirkungen durch Abwassereinleitung 9. Ermittlung der wasserwirtschaftlichen Randbedingungen 10. Trink- und Brauchwasserversorgung
5 Unser Einzugsgebiet Wasserlauf Entwässerungspumpwerk Kläranlage Coesfeld Verbandsgebiet Dülmen Borken Dorsten Haltern Lüdinghausen Drensteinfurt Ahlen Wesel Dinslaken Gelsenkirchen Oberhausen Bottrop Recklinghausen Marl Datteln Bergkamen Castrop -Rauxel Lünen Dortmund Werne Kamen Unna Hamm Bönen Werl Lippborg Soest Lippe Duisburg Mülheim Essen Bochum Witten Holzwickede Emscher Genossenschaftsgebiet Gebiet (km²) Einwohner (Mio.) Einwohner/ km² Lippeverband ,4 427 Emschergenossenschaft 865 2,
6 Wasserwirtschaftliche Kenngrößen 2011 Wasserläufe 749 km Abwasserkanäle km Pumpwerke 302 Polderflächen 842 km² Kläranlagen 60 Ausbaugröße 7,4 Mio. EW Abwasserentsorgung 0,9 Mrd. m 3 /a Regenwasserbehandlungsanlagen 363 Hochwasserrückhaltebecken 53 Lippeverband Rückhaltevolumen 3,8 Mio. m 3 Deiche 193 km Emschergenossenschaft
7 Wirtschaftliche Kennzahlen 2011 Umsatzerlöse 365 Mio. EUR Investitionen 240 Mio. EUR Bilanzsumme 3,4 Mrd. EUR Anlagevermögen 3,2 Mrd. EUR Operativer Cash-flow 65 Mio. EUR Gewinn non profit Lippeverband Mitarbeiter/-innen Emschergenossenschaft
8 Organe / Gremien Emschergenossenschaft Lippeverband Genossen Mitglieder 64 Städte/ Kommunen 254 Unternehmen 13 Bergbau Land NRW BRD Genossenschaftsversammlung Verbandsversammlung Genossenschaftsrat Verbandsrat 15 Vertreter (Städte, Industrie, Arbeitnehmer) Vorstand Aufsichtsbehörde: MKULNV (für die Wasserwirtschaft zuständiges Ministerium des Landes NRW)
9 Der Emscher-Umbau muss bezahlbar bleiben Gebühren im Emschergebiet 18% unter NRW-Durchschnitt ,08 624,18 637,84 650,48 661,45 660,11 653,87 586,13 599,38 528,08 510,14 490,49 458,43 471,10 421,78 422,68 433,13 437,03 683,51 691,74 668,01 577,53 569,18 550, Durchschnitt NRW Durchschnitt EG Kommunale Beiträge EG Durchschnittliche Jahresgebühren in einem 4-Personenhaushalt
10 Die Wasserwirtschaft in Deutschland ist überwiegend öffentlich organisiert Rechtsform Abwasserentsorgung 1 Wasserversorgung 2 Öffentlich-rechtliche Rechtsformen 90 % 37,5 % Öffentliche Gesellschaften/ Eigengesellschaften (AG/GmbH) Gemischtwirtschaftliche Gesellschaften (PPP) Sonstige privatrechtliche Unternehmen 4 % 30,2 % 3 % 28,8 % 3 % 3,5 % 1 Quelle: Marktdaten Abwasser 2003, Gebührenumfrage von DWA und BGW; Prozentangaben beziehen sich auf den Anteil der an Kanalisation/Kläranlage angeschlossenen Einwohner; Repräsentanz der Umfrage rd. 52% 2 Quelle: BGW-Wasserstatistik 2003; Prozentangaben beziehen sich auf den Anteil des gesamten Jahreswasseraufkommens; Repräsentanz der Umfrage rd. 70%
11 VEWA-Studie Hoher Leistungsstandard günstige Preise
12 bdew-branchenbild Hohe Kundenzufriedenheit
13 Wir sind der Dienstleister rund um den Wasserkreislauf. schaffen das Neue Emschertal. holen die Natur an die Gewässer der Lippe. bringen den Menschen mehr Lebensqualität.
14 Integrierte Wasserwirtschaft
15 Polderflächen im EG/LV Gebiet Wasserlauf Poldergebiete Coesfeld Verbandsgebiet Dülmen Borken Dorsten Haltern Lüdinghausen Drensteinfurt Ahlen Wesel Dinslaken Gelsenkirchen Oberhausen Bottrop Recklinghausen Marl Datteln Bergkamen Castrop -Rauxel Lünen Dortmund Werne Kamen Unna Hamm Bönen Werl Lippborg Soest Duisburg Mülheim Essen Bochum Witten Holzwickede Emscher Gebiet: km² Genossenschaftsgebiet Polderflächen: 852 km² Einwohner 4 Mio.
16 Auswirkungen der Bergsenkungen
17 Abgrenzung der Verpflichtungen von Bergbau und EG/LV Bergschadensersatzpflicht des Bergbauunternehmers ( 114 ff. BBergG) Gemeinschädliche Einwirkungen stehen den bergbaulichen Tätigkeiten grundsätzlich entgegen Wasserwirtschaftliche (auch präventive) Ausgleichsmaßnahmen obligen EG/LV ( 2 EmscherGG / LippeVG) Reduzierung der bergbaulichen Belastungen für die Allgemeinheit
18 Umbau des Emschersystems Bau von dezentralen Kläranlagen Bau von 400 km Abwasserkanälen 340 km ökologische Umgestaltung der Wasserläufe Gesamtinvestitionssumme 4,5 Mrd. Euro
19 Entflechtungskonzept Neues Emschersystem
20 Das Ziel zukunftsfähige Wasserwirtschaft
21 Schwieriges Umfeld Randbedingungen für die Planung Senkungsmulden Anschüttungen bis in Tiefen von 20 m Industriestandorte Altlasten, Baugrundhindernisse Kriegsschäden intensive Bombenabwurfgebiete, Kampfmittel Infrastruktur Straßen, Wasserstraßen, Schienen, Versorgungsleitungen Dichte Bebauung
22 Emscherumbau Genehmigungsrechtlicher Rahmen Wasserhaushaltsgesetz Mischund Niederschlagswassereinleitung 8, 57.1 Wasserbehördliche Erlaubnis Naturnaher Umbau von Gewässern 68 Plangenehmigung/ -feststellung Landeswassergesetz Kläranlagen 58.2 Wasserbehördliche Genehmigung Regenwasserbehandlungsanlagen 58.2 Wasserbehördliche Genehmigung Abwasserkanäle 58.1 Wasserbehördliche Genehmigung Abwasserkanal Emscher 170 Planfeststellung
23 Moderne Kläranlagen für das Revier Alte Emscher Emschermündung Bottrop Dinslaken Bottrop Dortmund Duisburg Dortmund-Deusen
24 Umbau des Emschersystems 350 Bauprojekte
25 Abwasserkanäle, Kanalbau
26 Oberlauf der Emscher ist auf 20 km abwasserfrei Aplerbeck Holzwickede Dortmund Holzwickede
27 Der Phoenix-See ist fertig! Wasserwirtschaftliche Betreuung durch die Emschergenossenschaft Emscher und Phoenix-See Hochwasserrückhaltebecken im Bedarfsfall See-Ökosystem und Freizeitgewässer Dortmund
28 Abwasserkanal Emscher Abwassertechnische Hauptschlagader des neuen Emschersystems 51 km Länge < 40 m Tiefe 113 Schächte 3 Pumpwerke Dinslaken Gelsenkirchen Oberhausen Bottrop Dortmund Holzwickede
29 Pumpwerke Bottrop und Gelsenkirchen Durchmesser 50 m Tiefe 40 m Aushub je m³ Bauzeit Bausumme ca. 75 Mio m³ Beton 800 t Stahl
30 Abwasserkanal Emscher Bauabschnitt 30, AN Wayss & Freytag Größtes Einzelprojekt im AKE Auftragssumme 423 Mio. 49,6 km Kanäle DN 1600 DN 2800 Tiefenlage m unter Gelände 136 Schachtbauwerke Geplante Bauzeit 03/ /2017 Fünf Vortriebe gestartet (Stand 03/2013) 30
31 Abwasserkanal Emscher Bauabschnitt 20, Maschineneinfahrt in Schacht 33 am Hersteller Herrenknecht Schildart EPB Erddruckschild Außendurchmesser 3600 mm Drehzahl Schneidrad max. 6,4 U/min Leistung Bohrkopf 400 kw Pressenkraft kn Maschinengewicht 101 t 31
32 Hochwasserrückhaltebecken Mengede Arbeiten liegen voll im Plan Stauvolumen 1,1 Mio. m³ Bauzeit In 17 Monaten wurden m³ (= 100 %) ausgebaut Bauzeitende einschl. Restarbeiten Mitte
33 Investitionen beim Emscher-Umbau Unser Ziele 2017 Abwasserfreiheit 2020 Fertigstellung Gewässerumbau 230 km fertiggestellt (von 400 km) 103 km schon umgestaltet (von 350 km) EG/LV-Präsentation
34 Quo Vadis Vom industriellen Ballungsraum zum grünen Herzen des Reviers
35 Der Emscher-Umbau Jahrhundertchance für die Region Modernisierung der abwassertechnischen Infrastruktur Entwicklung der Emscher als durchgängiger Gewässerlebensraum mit neuen Grün- und Freiräumen Profilierung des Landschafts- und Stadtbildes Verbesserung der Lebensqualität Ökonomische Aufwertung der Emscher-Region und ihrer Städte
36 EG-Richtlinien Beispiele aus der Wasserwirtschaft EG-Wasserrahmenrichtlinie 2000 EG-Badgewässerrichtlinie 2006 EG-Meeresstrategie- Rahmenrichtlinie 2008 EG-Hochwasser- risikomanagement- Richtlinie 2007 Gewässerqualität
37 Regenwasserbewirtschaftung rechtlicher Rahmen EU-Wasserrahmenrichtlinie Wasser ist ererbtes Gut Wasser ist zu schützen Erhaltung und Verbesserung der aquatischen Umwelt ökologischer Zustand /gutes ökologisches Potenzial der Gewässer
38 Verbindliche Umweltziele aus Artikel 4 WRRL Oberflächengewässer Guter ökologischer und chemischer Zustand in 15 Jahren Gutes ökologisches Potenzial und guter chemischer Zustand bei erheblich veränderten oder künstlichen Gewässern in 15 Jahren Verschlechterungsverbot Grundwasser Guter quantitativer und chemischer Zustand in 15 Jahren Umkehr von signifikanten Belastungstrends Schadstoffeintrag verhindern oder begrenzen Verschlechterung des Grundwasserzustandes verhindern
39 EG-Wasserrahmenrichtlinie Zeitplan
40 Unsere Hochwasserschutzmaßnahmen an der Lippe 76 km Deiche 195 Pumpwerke 32 Hochwasserrückhaltebecken 1,68 Mio. m 3 Rückhaltevolumen Uferentfesselung und Renaturierung Coesfeld Hamm Deichertüchtigungsprogramm an 65 km Deichstrecke Dülmen Borken Dorsten Haltern Lüdinghausen Drensteinfurt Ahlen Wesel Dinslaken Marl Herten Datteln Pumpwerke Rückhaltung Deiche Waltrop Lünen Dortmund Werne Recklinghausen Bergkamen Kamen Hamm Bönen Werl Lippborg Soest Lippe
41 Lippeverband: Unsere Investitionen in die Infrastruktur: 1,5 Milliarden Euro in den letzten 20 Jahren EG/LV-Präsentation
42 Die Wasserqualität der Lippe eine Erfolgsgeschichte Wesel Dorsten Haltern Datteln Lünen Werne Hamm Lippborg schlecht unbefriedigend mäßig gut
43 Generationenprojekt Seseke-Umbau Bau von 73 Kilometern Abwasserkanäle 75 Kilometer ökologische Verbesserung Budgetrahmen: 500 Mio. Euro EG/LV-Präsentation
44 Seseke-Umbau: 95% aller Investitionen getätigt Kamen Lünen Bergkamen Hochwasserrückhaltebecken Bönen Bönen Kamen Seseke Unna Dortmund Holzwickede Kortelbach Heerener Mühlbach
45 Ökologische Umgestaltung Beispiel Körne
46 Gewässerumgestaltung Die Körne heute
47 Zukunftsthemen der Wasserwirtschaft Demographischer Wandel Spurenstoffe im Wasserkreislauf Energieoptimierung Klimawandel Unkonventionelle Gasförderung
48 Zukunftsthemen der Wasserwirtschaft Spurenstoffe im Wasserkreislauf Marienhospital Gelsenkirchen / Dülmen KA Hünxe - Membranbioreaktor Medikamentenrückstände Eliminationsraten 4. Reinigungsstufe sinnvoll? KA Bad Sassendorf - Ozonierungsanlage
49 Zukunftsthemen der Wasserwirtschaft Energieoptimierung 6 ct/kwh 5 5,27 ct/kwh 4 3 3,53 ct/kwh 3,59 ct/kwh 2 2,04 ct/kwh 1 1,11 ct/kwh Steigerung EEG-Umlage Ständige Optimierung Eigenverbräuche Steigerung Eigenenergie Windkraftnutzung
50 Energieoptimierung bei EG/LV 200,0 180,0 Mio. kwh/a 160,0 140,0 120,0 100,0 80,0 60,0 40,0 20,0 0,0-12,5 % + 37 % Eigenenergieerzeugung KA EG/LV Gesamtverbrauch KA EG/LV Deutliche Steigerung der Eigenenergieerzeugung und Verbrauchssenkung der Kläranlagen
51 HYBRID-Kraftwerk EMSCHER
52 Nachhaltige Wasserwirtschaft Aufgabe und Verpflichtung
53 Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit Verfasser: Dr. Emanuel Grün Emschergenossenschaft/Lippeverband Kronprinzenstraße Essen
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