Qualitätssicherungsvereinbarung

Transkript

1 Qualitätssicherungsvereinbarung der BUFAB Germany GmbH Starkenburgstraße Mörfelden-Walldorf, Germany (nachstehend bezeichnet als BUFAB)

2 1. Vertragsgegenstand Die QSV ist die vertragliche Festlegung der technischen und organisatorischen Rahmenbedingungen und Prozesse zwischen BUFAB und dem Lieferanten. Ziel dieser QSV ist die Qualität der Produkte zu sichern sowie die Zuverlässigkeit der Beziehung zwischen den Vertragspartnern zu erhöhen. Sie beschreibt die Mindestanforderungen an das Managementsystem der Vertragspartner und regelt Rechte und Pflichten im Hinblick auf die Qualitätssicherung für die zu liefernden Produkte, Prozesse und / oder Dienstleistungen. Insbesondere werden mit der QSV spezielle Anforderungen des Produktentstehungsprozesses sowie der Produktionsprozessfreigabe und des Produktfreigabeprozesses festgelegt. 2. Allgemeine Vereinbarungen 2.1 Geltungsbereich Diese Vereinbarung gilt zusammen mit allen zwischen BUFAB und dem Lieferanten abgeschlossenen Verträgen. Um besonderen Anforderungen Rechnung zu tragen, können spezifische Änderungen als Anlage zu dieser QSV ergänzend vereinbart werden. Änderungen oder Ergänzungen bedürfen der Schriftform und der Zustimmung beider Vertragspartner. Änderungen bzw. Streichungen in der QSV werden in einem Zusatzblatt dokumentiert. 2.2 Qualitätsmanagementsystem des Lieferanten Für die Dauer der Geschäftsbeziehungen des Lieferanten mit BUFAB muss der Lieferant in der Lage sein, eine gültige Zertifizierung gemäß der DIN EN ISO9001 in der jeweils aktuellen Ausgabe, nachzuweisen. Der Zertifizierungsprozess muss durch eine akkreditierte Zertifizierungsstelle durchgeführt worden sein. Die erhaltenen Zertifikate und Folgezertifikate sind unaufgefordert an BUFAB an folgende -adresse zu übermitteln: Certificate.Germany@bufab.com Ein ungültiges oder erloschenes Zertifikat führt ggfs. zum Ausschluss aus der Liste der qualifizierten Lieferanten. Eine Weiterentwicklung seines QM-Systems nach den Vorgaben der ISO/TS in der jeweils aktuellen Ausgabe muss Ziel des Lieferanten sein. Der Lieferant ist dem Null-Fehler-Ziel verpflichtet und muss seine Leistungen dahingehend kontinuierlich optimieren. Soweit BUFAB dem Lieferanten Produktions- und Prüfmittel, insbesondere Mittel und Einrichtungen im Rahmen des Bezugs von Lieferungen nur Verfügung stellt, müssen diese vom Lieferanten in sein Qualitätsmanagementsystem wie eigene Produktions- und Prüfmittel einbezogen werden. Siehe auch BUFAB-Einkaufsbedingungen. 2.3 Qualitätsmanagementsystem des Unterlieferanten Der Lieferant wird seine Lieferanten zur Einhaltung der von ihm übernommenen Pflichten aus diesem Vertrag verpflichten. 2.4 Umweltmanagementsystem des Lieferanten Der Lieferant muss nachweisen können, dass er alle relevanten Umweltvorschriften ermittelt hat und deren Auswirkungen auf die Organisation bekannt sind. Weiterhin ist der Lieferant verpflichtet, die relevanten Umweltvorschriften nachweisbar, dauerhaft und nachhaltig zu erfüllen.

3 Eine Weiterentwicklung seines Umweltmanagementsystems nach den Vorgaben der ISO in der jeweils aktuellen Ausgabe muss Ziel des Lieferanten sein. 2.5 Ethische Grundsätze von BUFAB und dem Lieferanten Der Lieferant sichert für sein Unternehmen zu, dass die Herstellung bzw. Bearbeitung der zu liefernden Produkte ohne ausbeuterische Kinderarbeit im Sinn des ILO-Übereinkommens Nr. 182 (Beseitigung der schlimmsten Formen der Kinderarbeit) erfolgt bzw. erfolgt ist, sowie ohne Verstöße gegen Verpflichtungen, die sich aus der Umsetzung dieses Übereinkommens oder aus anderen anwendbaren nationalen oder internationalen Vorschriften zur Bekämpfung von ausbeuterischer Kinderarbeit ergeben. Des Weiteren sichert der Lieferant zu, dass sein Unternehmen, seine Lieferanten und deren Nachunternehmer aktive und zielführende Maßnahmen ergriffen haben, um ausbeuterische Kinderarbeit im Sinn des ILO-Übereinkommens Nr. 182 bei Herstellung bzw. Bearbeitung der zu liefernden Produkte auszuschließen. Die Diskriminierung von Mitarbeitern in der Prozesskette ist in jeglicher Form unzulässig. 2.6 Dokumentation und Information Wird erkennbar, dass getroffene Vereinbarungen (z.b. über Qualitätsmerkmale, Termine, Liefermengen) nicht eingehalten werden können, so ist der Lieferant verpflichtet, hierüber den entsprechenden Besteller von BUFAB sofort zu informieren. Im Interesse einer schnellen Lösungsfindung ist der Lieferant zur Offenlegung der Daten und Fakten verpflichtet. Wird der Lieferant von einem anderen Kunden in eine Eskalationsstufe eingestuft, ist BUFAB unverzüglich zu informieren. Senden Sie Ihre Nachricht an nachfolgende adresse: Ändert der Lieferant z.b. Konstruktion, Material, Zulieferer, Komponenten, Ausführung, Fertigungs- und Prüfverfahren, Werkzeuge, Fertigungsparameter, Zusatzwerkstoffe, Kühl- und Schmierstoffe, Vorrichtungen, Verpackung, Konservierung o.ä., ist zuvor eine schriftliche Freigabe durch BUFAB erforderlich. Der Lieferant verpflichtet sich dabei die Änderungen so früh wie möglich und unverzüglich anzukündigen. Sämtliche Änderungen am Produkt und produktrelevante Änderungen in der Prozesskette, sind in einem Teilelebenslauf zu dokumentieren und mittels einer Änderungsbemusterung oder ähnlichem Verfahren anzuzeigen. Änderungen bedürfen grundsätzlich der Freigabe durch BUFAB. 2.7 Audit BUFAB hat das Recht jederzeit beim Lieferanten die Einhaltung der Kundenanforderungen und der Qualitätssicherungsmaßnahmen von BUFAB durch ein Audit zu überprüfen. Das Audit kann als System-, Produkt-oder Prozessaudit durchgeführt werden und ist rechtzeitig vor geplanter Durchführung zu vereinbaren. Dabei behält sich BUFAB vor, Abnahmen und Überwachungen beim Lieferanten nach eigenem Ermessen durchzuführen oder durchführen zu lassen. Der Lieferant hat den Mitarbeitern von BUFAB sowie dessen Kunden und den entsprechenden Behörden den Zutritt zu den betroffenen Bereichen aller Einrichtungen, auf jeder Ebene der Lieferkette, die an dem Auftrag beteiligt sind sowie zu allen relevanten Aufzeichnungen zu gewähren. Treten Qualitäts- oder Versorgungsprobleme auf, die von Vorprodukten oder Teilen verursacht werden, die der Lieferant von seinen Lieferanten bezieht, hat der Lieferant auf Anfrage die Zustimmung zu einem Audit bei diesen Unterlieferanten durch BUFAB zu geben. Das Ergebnis des Audits wird dem Lieferanten mitgeteilt. Werden Abweichungen festgestellt, so verpflichtet sich der Lieferant, einen abgestimmten Maßnahmenplan mit Terminen innerhalb der vereinbarten Frist zu erstellen und termingerecht umzusetzen.

4 2.8 Aufbewahrungsfristen von Dokumenten und Prüfergebnissen Nicht-Luftfahrt-Teile Die Pflicht zur Aufbewahrung der Vorgabe-und Nachweisdokumente beträgt ab Ende der Nutzungsdauer (EOP: End Of Production): 15 Jahre Archivierungszeit + 3 Jahre Einspruchsfrist Luftfahrt-Teile und sonstige D-Teile Bei Bauteilen oder Komponenten für Luftfahrtgeräte oder sonstige D-Teile entsprechen die Aufbewahrungsfristen die der Kundenforderungen, mindestens aber 25 Jahre mit einer anschließenden Freigabeanforderung an den Auftraggeber für die Vernichtung der Unterlagen. Die Aufzeichnungen dürfen nur nach Rücksprache und Freigabe durch BUFAB vernichtet werden. Der Lieferant hat BUFAB auf Verlangen Einsicht in diese Dokumente zu gewähren. 2.9 Verschrottung Nicht-Luftfahrt-Teile Diese Komponenten dürfen im Rahmen der Reklamationsbearbeitung nach Rücksprache verschrottet werden Luftfahrt-Teile und sonstige D-Teile Bauteile oder Komponenten für Luftfahrtgeräte oder sonstige D-Teile müssen vor der Verschrottung unbrauchbar gemacht werden. Die Verschrottung unbrauchbar gemachter Teile muss per Freigabeanforderung erfolgen. Die unbrauchbar gemachten Teile dürfen nur nach schriftlicher Freigabe durch BUFAB verschrottet werden. Das Unbrauchbar machen der Teile ist durch den Lieferanten an BUFAB dokumentarisch nachzuweisen. 3. Vereinbarungen zum Produktlebenslauf 3.1 Entwicklung und Planung Der Lieferant verpflichtet sich bereits in der Planungsphase von Produkten, Abläufen und anderen bereichsübergreifenden Aufgaben, Projekt-Management anzuwenden und den Projektterminplan BUFAB zu überstellen. Alle zur Unterstützung der Serienentwicklung nötigen technischen Unterlagen, wie Spezifikationen, Zeichnungen, Stücklisten, CAD-Daten und sonstigen Kundenanforderungen, z.b. Qualitätssicherheitsvereinbarung (QSV), Restschmutzanalysespezifikation, müssen nach Erhalt vom Lieferanten auf Vollständigkeit und Widerspruchsfreiheit im allgemeinen und für den vorgesehenen Einsatzzweck geprüft werden. Über dabei erkannte Mängel muss BUFAB schriftlich informiert werden. In der Entwicklungsphase müssen die Vertragspartner geeignete präventive Methoden der Qualitätsplanung wie z.b. Herstellbarkeitsanalyse, Fehlerbaumanalyse, Zuverlässigkeitsberechnung, FMEA usw. anwenden. Die Erfahrungen (Prozessabläufe, Prozessdaten, Fähigkeitsstudien etc.) aus ähnlichen Vorhaben sind zu berücksichtigen. Merkmale mit besonderen Anforderungen an die Dokumentation und Archivierung sind festzulegen. Für Prototypen und Vorserienteile sind zwischen BUFAB und Lieferant die Herstellungs- und Prüfbedingungen abzustimmen und zu dokumentieren. Ziel ist es, die Teile unter seriennahen Bedingungen herzustellen.

5 Für alle funktionsrelevanten Merkmale (Hauptmerkmale) muss der Lieferant Analysen der Eignung der eingesetzten Herstellungsanlagen durchführen und dokumentieren. Wird ein Maschinenfähigkeitsindex Cmk >= 2,0 bzw. vorläufiger Prozessfähigkeitsindex Ppk >= 2,0 nicht erreicht, muss der Lieferant entweder seine Anlagen entsprechend optimieren oder geeignete Prüfungen der hergestellten Produkte durchführen, um mangelhafte Lieferungen auszuschließen. 3.2 Sonstige Muster Im Rahmen der Produkt- und Prozessentwicklung ist die Erprobung ein wesentlicher Bestandteil der Produkt- und Prozessabsicherung. Zu diesem Zweck bestellt BUFAB Versuchsmuster. Diese Bauteile bedürfen besonderer Dokumentation gemäß VDA Schrift 2 in der jeweils aktuellen Ausgabe. Die Art und der Umfang der Prüfungen werden vom Besteller definiert. Diese Bauteile sind vom Lieferant getrennt von der Serienlieferung bei BUFAB anzuliefern und die Sendung am Ladungsträger und den Lieferpapieren mit Achtung Versuchsmuster eindeutig zu kennzeichnen. Die Dokumentation ist der Lieferung beizulegen. Aus Gründen der Rückverfolgbarkeit ist der Lieferant verpflichtet, einen Teilelebenslauf für sonstige Muster zu führen, der bei jeder Musterlieferung beigelegt wird Bemusterung und Freigabe Vor Anlauf der Serienproduktion hat der Lieferant die Prozess- und Produktfreigabe (PPF) nach VDA Schrift 2 / Vorlagestufe 2, oder falls von BUFAB gefordert, ein PPAP nach QS 9000 / Vorlagestufe 3 durchzuführen. Fordert BUFAB eine Konstruktionsfreigabe, hat dieser der Produktionsprozess- und Produktfreigabe vorauszugehen. Dies ist mit der jeweils zuständigen Abteilungsleitung von BUFAB schriftlich abzustimmen. Der Lieferant verpflichtet sich in der gesamten Lieferkette ausschließlich freigegebene Bezugsquellen zu verwenden, sofern diese von BUFAB vorgegeben sind. Bei Verwendung von Werkzeugen oder Betriebsmitteln mit mehreren Nestern ist die Erstbemusterung pro Nest durchzuführen. Alle zur Bemusterung notwendigen Qualitäts-Dokumente sind in das BUFAB Article Documentation System (ADS) hochzuladen. Für von Lieferanten verursachte Nachbemusterungen wird der Kunde den entsprechenden Mehraufwand dem Lieferanten in Rechnung stellen. Sollte eine Abweichung bei den Erstmustern vorliegen so ist ein genehmigter Antrag auf Abweichgenehmigung mit der Erstbemusterung einzureichen. Im Rahmen der Erstbemusterung ist als Nachweis für Hauptmerkmale eine Kurzzeitfähigkeit von cmk 2,0 (über 50 Bauteile) oder eine Langzeitprozessfähigkeit cpk 1,67 (über 300 Bauteile) zu erbringen. Bei nicht Einhaltung dieser Anforderung ist der Serienprozess über entsprechendes Poke- Yoke oder 100% Prüfung abzusichern. 3.3 Neue / Weitere Erstbemusterung Der Lieferant ist verpflichtet jegliche Änderung der Produktions- und Bezugsbedingungen des Liefergegenstandes nach VDA Band 2 BUFAB mindestens 3 Monate vor geplanter Änderung anzuzeigen. Alle für Änderungen notwendigen Qualitäts-Dokumente sind in das BUFAB Article Documentation System (ADS) hochzuladen.

6 Unterbleibt die fristgerechte Anzeige der vorgenannten Umstände, so ist BUFAB berechtigt, sämtliche Vertragsbeziehungen mit dem Lieferanten mit sofortiger Wirkung zu kündigen. Entstehen BUFAB aus der unterbliebenen oder verspäteten Anzeige Schäden oder zusätzliche Aufwendungen / Kosten, so ist der Lieferant BUFAB zum Schadensersatz verpflichtet und hat BUFAB von Ansprüchen Dritter freizustellen. Wird diese Freigabe von BUFAB verweigert, bleibt der Lieferant verpflichtet, nach den bisherigen Produktions- und Bezugsrahmenbedingungen zu liefern, es sei denn, der Lieferant und BUFAB treffen eine abweichende Vereinbarung. Diese Vereinbarung bedarf der Schriftform. 3.4 Serienfertigung, Rückverfolgbarkeit, Identifikation Bei Störungen im Prozess und bei Qualitätsabweichungen müssen die Ursachen analysiert, Verbesserungsmaßnahmen eingeleitet und ihre Wirksamkeit überprüft werden. Müssen im Ausnahmefall nicht spezifikationsgemäße Produkte geliefert werden, ist vorher eine Sonderfreigabe von BUFAB einzuholen. Auch über nachträglich erkannte Abweichungen ist BUFAB unverzüglich in Kenntnis zu setzen. Der Lieferant verpflichtet sich, die Rückverfolgbarkeit der von ihm gelieferten Produkte sicherzustellen. Im Falle eines festgestellten Fehlers muss eine Rückverfolgbarkeit derart möglich sein, dass eine Eingrenzung der Mengen schadhafter Teile / Produkte durchgeführt werden kann (betroffene Lieferungen / Fertigungschargen). Der Lieferant stellt sicher, dass die Waren in geeigneten und von BUFAB freigegebenen Transportmitteln angeliefert werden, um Beschädigungen und Qualitätsminderungen (z.b. Verschmutzung, Umwelteinflüsse, chemische Reaktionen) zu vermeiden. Bezüglich der Kennzeichnung von Produkten, Teilen und deren Verpackung sind die mit BUFAB vereinbarten Forderungen einzuhalten. Es ist sicherzustellen, dass die Identifikation der verpackten Produkte auch während des Transportes und der Lagerung möglich ist (siehe auch BUFAB Einkaufsbedingungen). Abweichungen von bestehenden Kennzeichnungspflichten bedürfen einer schriftlichen Vereinbarung zwischen dem Lieferanten und BUFAB. Der Lieferant hat ein Konfigurationsmanagement nach Forderung der DIN EN einzuführen und aufrecht zu erhalten. Im Rahmen von Erstmusterprüfberichten, Requalifikationen und wenn in Bestellungen verlangt, sind ein Abnahmeprüfzeugnis nach DIN EN und/oder mitgeltende, chargenbezogene Prüfzeugnisse auszustellen. Kosten hierfür dürfen nicht in Rechnung gestellt werden. Alle hierfür notwendigen Qualitätsdokumente sind in das BUFAB Article Documentation System (ADS) einzustellen. Der Lieferant verpflichtet sich gegenüber BUFAB, geeignete Maßnahmen zu ergreifen, dass keine gefälschten/nicht freigegebenen Produkte gemäß Definition DIN EN 9120:2010 Punkt 3.3 an BUFAB geliefert werden. 3.5 Prüfungen, Beanstandungen, Maßnahmen Der Lieferant legt in eigener Verantwortung ein Prüfkonzept fest, um die vereinbarten Ziele und Spezifikationen zu erfüllen. Beide Vertragspartner sind dem Null-Fehler-Ziel verpflichtet. Bauteile der Luft- und Raumfahrtindustrie müssen so verpackt, gelagert und transportiert werden, dass keine Gefahr der Fremdkörperkontamination stattfinden kann.

7 Bei der laufenden Serie hat der Lieferant für alle Hauptmerkmale mittels geeigneter Verfahren (z.b. statistische Prozessregelung oder manuelle Regelkartentechnik) über die gesamte Produktionszeit einen Prozessfähigkeitswert von Cpk >= 1,67 nachzuweisen. Wird die geforderte Prozessfähigkeit nicht erreicht, so ist die Bauteil- und Prozessqualität mit geeigneten Prüfmethoden abzusichern; der Produktionsprozess ist entsprechend zu optimieren, um die geforderte Fähigkeit zu erreichen. Nach dieser QSV werden alle Produkte ausschließlich beim Lieferanten geprüft. BUFAB prüft die Produkte bei Anlieferung nur hinsichtlich ihrer Warengattung und äußerlich erkennbarer Schäden. Soweit dies nach ordnungsgemäßem Geschäftsgang tunlich ist, wird BUFAB entweder die unter Verwendung der Lieferung hergestellte Baugruppe vor Beginn des nächsten Fertigungsabschnitts prüfen oder das unter Verwendung der Baugruppe hergestellte fertige BUFAB Produkt einer Prüfung unterziehen. Weitere Untersuchungsobliegenheiten des Kunden gemäß 377 HGB bestehen nicht. Bezüglich Mängelanzeige gelten die BUFAB-Einkaufsbedingungen. Der logistische und buchhalterische Mehraufwand einer Mängelanzeige wird dem Lieferanten nach Aufwand berechnet. Der Lieferant erhält wann immer möglich, die auffälligen Bauteile zur Analyse zurück. Kommt es in Folge von fehlerhaften Lieferungen zu Mehraufwendungen bei BUFAB oder dessen Kunden, muss der Lieferant unverzüglich für Abhilfe sorgen (Ersatzlieferungen, Sortier- oder Nacharbeit). Vom Lieferant verursachte Schäden / Mehraufwendungen werden vom Lieferanten übernommen, BUFAB wird von sämtlichen Forderungen Dritter vom Lieferanten freigestellt. Im Übrigen gelten die BUFAB-Einkaufsbedingungen. Der Lieferant ist verpflichtet n.i.o.-teile an BUFAB zu melden bzw. vor einer Wiederfreigabe die Genehmigung von BUFAB einzuholen. Im Sinne der schnellen Problemlösung in Notfällen stellt der Lieferant BUFAB eine Notfalltelefonnummer (Englischsprachig) zur Verfügung. Alle Reklamationen sind mit einem 8D-Report, einer Ursacheanalyse und einem Korrekturmaßnahmenreport oder einer Information abzuarbeiten. Die Einstufung des Verfahrens nimmt BUFAB vor. Alle Dokumente einer Reklamation betreffend sind in das BUFAB Quality Deviation System (QDS), einzustellen. 3.6 Requalifizierungsprüfungen Der Lieferant verpflichtet sich zur jährlichen Requalifizierungsprüfung (Umfang wie Erstbemusterung nach VDA Band 2 oder PPAP) für alle gelieferten Produkte. Die Ergebnisse müssen jederzeit zur Kundenbewertung zur Verfügung stehen, deshalb verpflichtet sich der Lieferant zur kurzfristigen Offenlegung (innerhalb eines Arbeitstages). Im Falle einer negativen Requalifikationsprüfung ist der Lieferant zur sofortigen Selbstanzeige an BUFAB verpflichtet. Alle hierfür notwendigen Qualitätsdokumente sind in das BUFAB Article Documentation System (ADS) einzustellen. 3.7 Teileverfügbarkeit Der Lieferant verpflichtet sich, die Lieferfähigkeit zu garantieren, die 100% Liefertreue und eine entsprechende Notfallstrategie zur Sicherstellung derselben jederzeit zur Verfügung zu haben. Diese ist bei Anfrage des Kunden innerhalb eines Arbeitstages in Schriftform zu plausibilisieren. Der Lieferant gewährleistet eine Teileverfügbarkeit von 15 Jahren nach Serienauslauf.

8 Der Lieferant verpflichtet sich, notwendige Sonderfahrten zur Sicherstellung der Teileverfügbarkeit unaufgefordert, mit Angaben zur Ursache, Verantwortlichkeit und Kosten mitzuteilen. Hierbei ist es unerheblich, wer der Verursacher ist. 3.8 Werkzeuge Werkzeuge sind mindestens 15 Jahre nach Beendigung der Serienlieferung aufzubewahren und funktionsfähig zu erhalten, so dass jederzeit eine Belieferung erfolgen kann. 4 Haftung Die Vereinbarung von Qualitätszielen und Eingriffsgrenzen (Störfälle, PPM-Ziele) berührt die Haftung des Lieferanten für Gewährleistungs- und Schadensersatzansprüche von BUFAB wegen Mängeln der Lieferungen nicht. 5 Versicherung BUFAB empfiehlt dem Lieferanten, für die sich aus dieser Vereinbarung ergebenden Risiken hinsichtlich der Produkthaftung zu analysieren und zu bewerten, sowie eine entsprechende Haftpflichtversicherung abzuschließen. 6 Laufzeit und Vereinbarung Diese QSV gilt unbefristet und kann mit einer Ankündigungsfrist von 6 Monaten zum Ende eines Kalenderjahres gekündigt werden. Sie bleibt jedoch für alle bestehenden Lieferverpflichtungen bis zu deren Ende plus 15 Jahre gültig. 7 Salvatorische Klausel Sollten einzelne Bestimmungen dieses Vertrages unwirksam sein oder werden, so wird hiervon die Wirksamkeit der übrigen Bestimmungen nicht berührt. Im Falle der Unwirksamkeit werden die Parteien eine andere, wirksame Klausel vereinbaren, die dem Zweck möglichst nahe kommt. Im Übrigen gilt deutsches Recht; das UN Handelsrecht wird ausdrücklich ausgeschlossen, ebenso die Regelungen des Deutschen Internationalen Privatrechts. 8 Erfüllungsort / Gerichtsstand Erfüllungsort für Lieferung und Zahlung ist der Ort, an dem sich das von dem Besteller im Einzelbedarf genannte Empfangswerk befindet. Gerichtsstand ist Darmstadt. Der Besteller ist jedoch auch berechtigt, den Lieferant an seinem Sitz gerichtlich in Anspruch zu nehmen. Mörfelden-Walldorf,