Hintergrund. Hintergrund. Hintergrund. Genetische Grundlagen und Zuchtwertschätzung für Eutergesundheit
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- Ernst Grosse
- vor 7 Jahren
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1 Hintergrund Genetische Grundlagen und Zuchtwertschätzung für Eutergesundheit Birgit Fürst-Waltl und Christian Fürst Seminar des Ausschusses für Genetik Salzburg, 10. März 2011 Enorme Entwicklungen in der Tierzucht Antagonistische Beziehungen zwischen Leistungs- und funktionalen Merkmalen Berücksichtigung der funktionalen Merkmale im Zuchtziel wichtig! Hinsichtlich Euter: Zuchtwertschätzung für Zellzahl und für Euterexterieurmerkmale 1 2 Hintergrund Hintergrund Aber: Zellzahl bildet nur Teil der Eutergesundheit ab: hohe gemessene Zellzahlwerte eher bei subklinischen und chronischen Fällen akute Fälle bei Leistungsprüfung auch unentdeckt subklinische Fälle häufig nicht diagnostiziert Seit Dezember 2010 auch Zuchtwertschätzung für Mastitis für das Fleckvieh Kombination der Merkmale Mastitis, Zellzahl und ev. ausgewählter Eutermerkmale wäre ideal! 3 4
2 Grundlagen der Zuchtwertschätzung Grundlagen der Zuchtwertschätzung Zuchtwert: im Durchschnitt bei den Nachkommen wirksame Erbanlagen Prinzipien der Zuchtwertschätzung: - Leistung = Genetik + Umwelt Zuchtwertschätzung trennt Umwelt- und genetische Einflüsse bestmöglich! - verwandte Tiere haben Anteil gleicher Gene Verwandtschaftsleistungen in Zuchtwertschätzung berücksichtigt! 5 6 Grundlagen der Zuchtwertschätzung Sicherheit Maß für die Qualität eines geschätzten Zuchtwertes abhängig von Anzahl und Art der Leistungsinformationen; sowie von Heritabilität Relativzuchtwerte Standardisierung macht Zuchtwerte unabhängig von der Naturaleinheit vergleichbar - die etwa 2% besten Tiere haben bei Standardisierung auf Mittel 100, sa=12 mind. Zuchtwert 124! Allgemeines zur züchterischen Bearbeitung der Eutergesundheit 7 8
3 Zuchtfortschritt (=Selektionserfolg) bestimmt durch Genetische Variabilität (erblich bedingte Streuung) für Eutergesundheitsmerkmale ausreichend groß aber durch hohen Umwelteinfluss auch Gesamtstreuung groß!! Sicherheit bei Merkmalen mit niedriger Heritabilität große Anzahl an Leistungsinformationen! Selektionsintensität je kleiner Remontierungsanteil, umso größerer Zuchtfortschritt möglich! Gewichtung im GZW spielt entscheidende Rolle! Generationsintervall 9 Gesamtzuchtwerte und Eutergesundheit international 10 Gesamtzuchtwerte international (Holstein) im Jahr 2000 Gesamtzuchtwerte international (Holstein) im Jahr 2009 DEU-RZG USA-TPI USA-NM$ CAN-LPI FRA-ISU NLD-DPS ITA-ILQM DNK-S-Ind. GBR-PLI NZL-BW DEU-RZG USA-TPI USA-NM$ CAN-LPI FRA-ISU NLD-NVI ITA-PFT DFS-NTM GBR-PLI NZL-BW 0% 10% 20% 30% 40% 50% 60% 70% 80% 90% 100% Leistung Exterieur Zellzahl Nutzungsdauer Reproduktion Andere Quelle: VIT Verden 11 0% 10% 20% 30% 40% 50% 60% 70% 80% 90% 100% Leistung Exterieur Zellzahl Nutzungsdauer Fruchtbarkeit Kalbeverlauf Andere Quelle: VIT Verden 12
4 Gesamtzuchtwerte international im Jahr 2009 international AUT-GZW FV 9,7% DEU-RZG USA-TPI USA-NM$ CAN-LPI FRA-ISU NLD-NVI ITA-PFT DFS-NTM GBR-PLI NZL-BW 0% 10% 20% 30% 40% 50% 60% 70% 80% 90% 100% Leistung Exterieur Zellzahl Nutzungsdauer Fruchtbarkeit Kalbeverlauf Andere Quelle: VIT Verden 13 In den meisten Ländern Zellzahl als Hilfsmerkmal verwendet Ausnahme: skandinavische Länder durch langjährige Tradition in Erhebung Gesundheitsdaten Mastitisresistenz als direktes Merkmal im GZW berücksichtigt seit: Norwegen 1978 Finnland 1982 Schweden 1984 Dänemark Beispiel Norwegen Mastitis im GZW seit 1978 Tierärztliche Diagnosen Datenbasis, Hilfsmerkmal Zellzahl Mastitis in Laktationen 1-3, in mehrere Zeitabschnitte geteilt Seit 1990: -0,3% Zuchtfortschritt!! Beispiel Norwegen Relatives Gewicht verschiedener Merkmale im Gesamtzuchtwert der Rasse Norwegische Rote Gewicht Mastitis: <3% 1978; 21% 2009!!!! Quelle: Heringstad,
5 Beispiel Norwegen Selektionsexperiment Heringstad et al., 2007 Beispiel Norwegen Selektionsexperiment Heringstad et al., 2007 In Testherden Selektion auf hohe Eiweißleistung (HPY) bzw. hohe Mastitisresistenz (LCM) Stiere nach Zuchtwerten aus normaler Zucht nach 5 Kuhgenerationen etwa 10% Unterschied in Mastitis! Zusätzlich: Korrelierte Zuchtfortschritte für Ketose, Nachgeburtsverhaltung Schlussfolgerung der Autoren: Gleichzeitiger Zuchterfolg für Milch, Mastitis und Fruchtbarkeit möglich, wenn Merkmale ausreichend hoch im GZW gewichtet Aufzeichnen von Gesundheitsdaten ist wichtiges Hilfsmittel Zucht auf Mastitis = Zucht auf Robustheit Quelle: Heringstad, 2009 Quelle: Heringstad, Zuchtwertschätzung Zellzahl Zuchtwertschätzung für Eutergesundheit in Österreich gemeinsam mit DEU, seit 2002 Berücksichtigung der Laktationen 1-3 ZWS mit transformiertem Merkmal SCS Veröffentlichung als Relativzuchtwert Im GZW Gewichtung 9,7% (FV), 10% (BV) 19 20
6 Ze ellzahl L. 2. L. 3. L Zuchtwertschätzung Euterexterieurmerkmale gemeinsam mit DEU Hauptnote Euter linear beschriebene Einzelmerkmale, Mängel ZW Zellzahl (Vater) Veröffentlichung als Relativzuchtwert einige Merkmale Hilfsmerkmale für ND Zuchtwertschätzung Mastitis ,8 seit 2010, dzt. nur Fleckvieh Datengrundlage: Mastitisdiagnosen -10 Tage vor bis 150 Tage nach der Kalbung, Abgänge Euter bei anderen Abgängen: mind. 100 Tage unter Beobachtung um gesund lineares Tiermodell (h 2 2%) Veröffentlichung als Relativzuchtwert stitis (%) Mas Flop-20 7,3 Top-20 Unterschiede in der Mastitisfrequenz zwischen den Töchtern der schlechtesten und besten Stiere 23 24
7 Resümee Ergebnisse aus skandinavischen Ländern bestätigen: Zucht auf Mastitis möglich! in Ö Nutzung der Diagnosedaten, die seit Gesundheitsmonitoring erhoben werden laufende Verbesserung Datenqualität und quantität nötig! Entwicklung Eutergesundheitsindex (Beitrag Fürst) weitere Rassen Resümee Genomische Selektion (Beitrag Schwarzenbacher) Berücksichtigung der Mastitis im GZW nötig: wirtschaftliche Gewichte (Beitrag Egger- Danner) Berücksichtigung der Mastitis bei Selektionsentscheidungen ist der Weg zum Erfolg! Danke für die Aufmerksamkeit 27 28
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