Notiz von der Klausurtagung des Pfarrgemeinderates Heilig Geist am 25. Oktober 2008 in Sankt Georgen
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- Martina Wetzel
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1 KATHOLISCHE KIRCHENGEMEINDE ZUM HEILIGEN GEIST MIT FILIALE ST. HILDEGARD Schäfflestrasse Frankfurt am Main An die Mitglieder des Pfarrgemeinderates Telefon: 069 / Hl. Geist/St. Hildegard, Fax: 069 / den Vorsitzenden des Verwaltungsrates sekretariat@heiliggeist-riederwald.de die hauptamtlichen Mitarbeiter und die Vorsitzenden der Ausschüsse Notiz von der Klausurtagung des Pfarrgemeinderates Heilig Geist am 25. Oktober 2008 in Sankt Georgen Thema: - Bedeutung des Pastoralkonzeptes - Vorarbeiten des Pfarrgemeinderates Heilig Geist für die Erstellung des Pastoralkonzeptes im Pastoralen Raum Ost Schrifttext: Pfingstereignis Apg; Text von L. Zenetti Zum Pastoralkonzept: Anlass: Verbindliche Errichtung der Pastoralen Räume (Statut 2006) Entscheidungskompetenz auf Raumebene in Bezug auf bestimmte Aufgabenfelder: Gottesdienstordnung; Hinführung von Kindern und Jugendlichen zu den Sakramenten; Glaubenskurse und Katechese für Erwachsene,; Missionarische Initiativen; Zusammenarbeit in den Bereichen Caritas und Weltkirche; Zusammenarbeit mit den Schulen; Zusammenarbeit mit Orden/Geistlichen Gemeinschaften; Zusammenarbeit im Bereich Kindertagesstätten Aufgabenumschreibungen für hauptamtliche pastorale Mitarbeiter/innen Arbeitsteiliges Arbeiten - Verbindliche Kooperation Die Erstellung des Pastoralkonzeptes ist ein längerfristiger Prozess. Vorarbeiten der Pfarreien, Erstellen eines Zeitplans, Beratung im Pastoralausschuss. Mehrere Phasen: 1. Wahrnehmungsphase Sozialraum/Lebenswelt der Menschen/ aktuelle Situation der Gemeinde und des Pastoralen Raumes 2. Visionsphase
2 Zukunftsszenarien/Traum von Kirche Entwicklung von Leitideen/Leitbild/Jesu Botschaft vom Reich Gottes 3. Phase der Konzepterstellung Ziele/Prioritäten/Partner/Aufgabenumschreibung Beteiligung der Pfarreien 4. Umsetzung des Konzeptes Umsetzung und Weiterentwicklung Konkrete Vorarbeiten zu den einzelnen Phasen: - Wahrnehmung der Pfarrei Heilig Geist und des Stadtteils Heilig Geist Material: Subjektive Einschätzung, Statistische Daten der Stadt (Heft 2/3 2006), Grundstatistik der Gemeinde ( ), Eckdaten 2007, Angaben der Sinus-Studie 2005, FR -Artikel Gestern in der Neuzeit vom , Die Sinus-Milieu-Studie sieht vorwiegend zwei Milieus im Territorium der Pfarrei Heilig Geist beheimatet: Bürgerliche Mitte Durch Leistung, Zielstrebigkeit und Vorsorge einen angemessenen Status in der Gesellschaft erreichen und aufrechterhalten, das ist eine Grundorientierung der Bürgerliche Mitte, des mit einem Anteil von 17 Prozent größten Milieus in Deutschland. Die Bürgerliche Mitte, in der mittlere Beamte, Angestellte und Facharbeiter dominieren, bleibt im Denken bodenständig und strebt nach Harmonie im Privaten und in der Gesellschaft. Die Bürgerliche Mitte akzeptiert und befolgt die kirchlichen Rituale dort, wo die katholische Kirche das Vereinsund Dorfleben mitbestimmt. Aber der Einfluss der Kirche auf die Bürgerliche Mitte nimmt ab. Kirche gilt als reformunwillig und unmodern. Christliche Werte schätzt die Bürgerliche Mitte, aber die christliche Weltanschauung wird immer mehr zur Kindheitsnostalgie. Wichtig ist nicht so sehr, dass der Glaube an eine höhere Kraft wirklich wahr ist, sondern vielmehr, dass der Glaube emotional hilft, bestimmte Situationen und Erlebnisse zu bewältigen. Konsum-Materialisten Man möchte anerkannt sein, als normaler Durchschnittsbürger, dazugehören, sich etwas leisten können, hat aber häufig das Gefühl von Benachteiligung und ist entsprechend frustriert. Dies führt oft zu Abgrenzungsbemühungen gegenüber Randgruppen und Ausländern, die noch tiefer stehen. Der Altersschwerpunkt dieser Gruppe (11%) liegt bei 46 Jahren. Der Anteil Geschiedener und getrennt Lebender ist überdurchschnittlich hoch. Die Hälfte der Berufstätigen sind Arbeiter; hohe Arbeitslosenrate. Die Konsum-Materialisten sind stark gegenwartsorientiert, pflegen einen spaß- und freizeit-orientierten Lebensstil und haben ein ausgeprägtes Bedürfnis nach Ablenkung und Unterhaltung. Geld und
3 Macht regiert die Welt davon sind sie überzeugt. Die großen christlichen Kirchen gelten den Konsum-Materialisten als altmodisch und anti-modern, aber man hält sich selbst für religiös. An einer Auseinandersetzung mit religiösen oder kirchlichen Themen sind sie nicht interessiert. Sie erwarten konkrete Antworten, wie man Kraft für den Alltag gewinnt und Probleme löst. Sie verstehen Gemeinde als Gemeinschaft von Menschen mit Stärken und Schwächen, als eine Lebenswelt, in der die gesellschaftlichen Hierarchien nicht gelten. Stadtteil Riederwald Bevölkerung: 4815 seit ca stabil Kinder unter 15 Jahre: 13,5% (13,1%) Kinder und Jugend unter 18 Jahre: 17% Jugendquotient: 29,4% (26,6%) Senioren ab 65 Jahre: 18,1% (16,9%) Altenquotient 28,6% (25,7%) Ausländer/innen: 24,4% (24,8%) Durchschnittsalter: 42 Jahre (41,6) Bevölkerungsbewegung je 1000 Einw. Geborene: 13,6 (10,3), Sterbefälle: 8,9 (8,7), Zuzüge: 97,6 (76), Wegzüge: 111,1 (68,3), Umzüge: 26,6 (78,3) Wohndauer unter 5 Jahre: 40,8%; 5-15 Jahre: 29,7%;15 und mehr Jahre: 29,5% Religion: Evangelisch: 26,7%, Katholisch:. 20,9%, Andere/ohne:. 52,4% Gemeindemitglieder Anzahl: 2385 (2830) 0-6 Jahre: 87 (265), Jahre: 71 (102), Jahre: 411 (430) =15,2% (Mitglieder nicht rk) Ausländeranteil: 38,4% Italiener: 335, Polen: 191, Kroaten: 190 Kirchliche Statistik Pfarrei Heilig Geist 2007 Katholikenzahl: 2385, Gottesdienstteilnehmer: 7,0%, Taufen: 7, Erstkommunion: 11, Firmungen: -, Trauungen: 1, Eintritte: -, Wiederaufnahmen: 2, Austritte: 11, Bestattungen: 21 Anmerkungen aus dem Gespräch: Potential Kinder. Neuzugezogenenzahl liegt über dem städtischen Durchschnitt. Viele Kinder, die nicht getauft sind, aber in einer Familie mit einer katholischen Person leben. Kinder und Jugendliche sind durch lange Schultage sehr belastet. Kontakt in die Schulen. Fechenheim Nord: Mittelalter. Viele Singles. Katholiken anderer Muttersprache, vor allem Kroaten und Polen, gehen in die Sprachgemeinden. Die Gemeinde ist nicht nur
4 Altenheim. Überraschend viele Gemeindemitglieder zwischen 20 und 30 Jahren. Belastung durch Ansprüche am Arbeitsplatz. (Alte) Menschen im Riederwald sind kaum mobil. Die Kirche Heilig Geist befindet sich mitten im Dorf. Sie ist bekannt und Mittelpunkt im Stadtteil. Mehr Fluktuation im Stadtteil als vermutet. Katholiken sind in der Minderheit. Unterschied: Wen nimmt man wahr? Wer lebt wirklich hier? - Visionen/ Zukunftsbilder: Kirche ist Zukunft! (?) - wachsender pastoraler Raum - Wortgottesdienste sind die Regel - Eucharistiefeier Besonderheit - Ehrenamtliche übernehmen mehr Aufgaben: Erstkommunion, Firmung, Glaubensweitergabe - Nachbarschaftshilfe, Besuchs- und Fahrdienste - St. Hildegard/Glaubenskirche = 1 Gebäude - mehr pastorale Mitarbeiter - mehr soziale Aspekte berücksichtigen Pastoraler Raum: - gemeinsame festliche Gottesdienste zunächst halbjährlich; bereits positive Erfahrung an Fronleichnam
5 - Vorbereitung auf die Sakramente verläuft ganz unterschiedlich. Gemeinsamkeiten? - Jugendangebote: Kinoabend alle zwei Monate; Clubraum für Aktivitäten vermieten; Internetcafé, Netzwerkparty - Gemeindefest-Stadtteilfest: Platz vor der Kirche nutzen als zentraler Ort des Stadtteils Straßenfest - Kirche muss dynamisch und modern sein. - Grundsätzlich ökumenisch denken. Aus dem Gespräch: - Grundsätzlich ökumenisch denken kann auch heißen: gemeinsame Räume/ Kirche. - Gemeinde lebt von Beziehungen. - Glaubwürdig handeln überzeugt auch Fernstehende. - Ziel der Gemeinde: allein der Gottesdienst? Verschiedene Dienste: Diakonie, Weitergabe des Glaubens, Gemeinschaft. - Lebendige Kirche muss mitten unter den Menschen sein. - Auf die Lebenssituation/die Lebenswelten der Menschen eingehen, z. B. zu welcher Tageszeit findet der Jugendgottesdienst statt. - Bedeutung der Milieus in Bezug auf Angebote der Gemeinde muss noch näher geprüft werden. - Direkter praktischer Austausch zwischen Arm und Reich - Glaube sinnlich wahrnehmbar machen und erklären: Beispiel Ostergarten. - Gemeinde: Ort der Freude und Bewegung, auch der Stille. Offene Kirche außerhalb der Gottesdienste. - Gemeinde: Mittelpunkt des Stadtteils. Ort zum Treffen, Feiern, Kommunizieren. - Lebendiger Adventskalender o.ä. - Mitgestaltung des Stadtteils. Gastgeber für Ortsbeirat, Stadtteilkonferenz - Kooperationen mit und Unterstützung von anderen Gemeinden, Verbänden, Stadtkirche nutzen. - Menschen nach Hause einladen: Wohnzimmergespräche, zusammen kochen und essen. - Nachbarschaftshilfe: helfen und arbeiten. - Für Kinder da sein: Hilfe bei Kleinkindern; Unterstützung von Alleinerziehenden Babysitting (Gemeinde-Internetvermittlung), Miniclubs, Kindertagesstätte ist wichtiger Teil der Gemeinde; Kinder und Eltern sind wichtige Zielgruppe. - Neuzugezogene ansprechen, einladen, bekannt machen, Hilfe anbieten. - Patenschaften für Menschen auf der Suche nach Ausbildung und Arbeit Projekt Kirche für Arbeit der Stadtkirche - Außergewönlich Angebote, z. B. im sozialen Feld, lassen auch neue Mitarbeiter/innen gewinnen.
6 Schwerpunkt der Gemeinde: Kirchenmusik beibehalten und mehr beleben Anstehende Aufgabe: Mit dem PGR Herz Jesu und dem Pastoralausschuss einen Zeitplan für die Erstellung eines gemeinsamen Pastoralkonzeptes vereinbaren und einzelne Schritte angehen. Hans-Dieter Adam
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