berg bau 12 Dezember Zeitschriftf Rohstoffgewinnung, Energie, Umwelt Offizielles Organ des RDB e.v. Ring Deutscher Bergingenieure 61.

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1 Offizielles Organ des RDB e.v. Ring Deutscher Bergingenieure 12 Dezember Jahrgang berg bau ürbau Zeitschriftf Rohstoffgewinnung, Energie, Umwelt K 10978

2 Zu Weihnachten wünschen wir allen unseren Leserinnen und Lesern mit ihren Familien eine Zeit der Freude und Zufriedenheit und für das Neue Jahr Gesundheit, Glück und Erfolg Der Hauptvorstand des RDB e.v. und die Redaktion der Zeitschrift bergbau Kristallgrotte Erlebnis Bergwerk Merkers Foto: K+S

3 Offizielles Organ des RDB e.v. Ring Deutscher Bergingenieure 12 Dezember Jahrgang berg Energie, Umwelt bau Zeitschrift fürbau Rohstoffgewinnung, K berg 12 bau Zeitschrift für Rohstoffgewinnung, Energie, Umwelt Offizielles Organ des RDB e.v., Ring Deutscher Bergingenieure. Der Ring von Ingenieuren, Technikern und Führungskräften. Fördergerüst Schacht 12 des Weltkulturerbes Zollverein Foto mit freundlicher Genehmigung der Stiftung Zollverein, Essen Foto: Thorsten Seifert Inhaltsübersicht 534 bergbau aktuell 535 Kommentar Auf ein Wort Prof. Dr. Carsten Drebenstedt TU Bergakademie Freiberg Mitglied im Hauptvorstand des RDB e.v. 536 bergbau aktuell Energieerzeugung 537 Windenergiespeicherung durch Nachnutzung stillgelegter Bergwerke Prof. Dr.-Ing. Hans-Peter Beck und Dipl.-Wirtsch.-Ing. Marko Schmidt, Goslar Energiewirtschaft 548 Energieverbrauch wird 2010 deutlich zunehmen Betriebs- und Arbeitssicherheit 549 Arbeitsbühne RUTHMANN STEIGER T 370 beim Arbeitseinsatz im Braunkohle-Tagebau Hambach 551 Umweltschutz und Arbeitssicherheit im Fokus 550 Industrie 552 Industrie Aus- und Fortbildung 554 Internationale Ressourcen-Universität Stand und Perspektiven 557 Glück auf, 283 neue RAG-Auszubildende! 557 Technische Fachhochschule Georg Agricola für Rohstoffe, Energie und Umwelt zu Bochum Diplom-Arbeiten in der Studienrichtung Steine und Erden vom bis Betriebserfahrungsaustausch 558 Rheinländer in der Lausitz 559 Schiefer, Braunkohle, Ton, Flußspat und Tiefbohrtechnik Eine Exkursion nach Nordbayern 561 Eisenerz, Rammelsberg und Autostadt Eine Exkursion nach Niedersachsen 564 Sommerfahrt nach Worms und Heilbronn Reisebericht 566 Herbstfahrt in die Eifel 567 Journal 569 Journal / Veranstaltungen 570 Veranstaltungen RDB e.v. 571 RDB-Mitteilungen 572 RDB-Veranstaltungen 573 RDB-Mitteilungen 574 RDB-Ehrung 575 RDB-Mitteilungen 580 RDB-Info/Impressum 534 Stellenanzeige Buchbesprechungen 556 Energiemarkt Deutschland 573 Geschichte und Geschichten rund um Piepenfritz in Herne 576 Bergwerke im Freiberger Land 1168 bis 1945 Ein kurzer Abriß 1946 bis 1969 Eine Dokumentation 578 Menschen, Zechen und soziale Stätten des Ruhrbergbaus im östlichen Revier Vorschau 1/2011 RWE Dea AG Langjährige Expertise bei der Suche und Förderung von Erdöl und Erdgas Sanierung und Rekultivierung und dann? oder Warum der Freistaat Sachsen 4-Maßnahmen braucht RAG Montan Immobilien Wir entwickeln marktfähige Produkte Bodenschutzrecht verdrängt Bergrecht oder benötigen wir konkrete materielle Vorgaben im Bergrecht? bergbau 12/

4 berg aktuell bau Fortsetzung der Wachstumsstrategie Potash One stimmt freundlicher Übernahme durch K+S für 4,50 CAD je Aktie in bar zu Die K+S Aktiengesellschaft und Potash One Inc. haben eine Vereinbarung (Support Agreement) unterzeichnet, wonach K+S allen Potash One-Aktionären ein Angebot unterbreiten wird, sämtliche ausgegebenen und ausstehenden Aktien von Potash One zu einem Preis von 4,50 CAD je Stammaktie gegen bar zu erwerben. Das Transaktionsvolumen beträgt rund 434 Mio. CAD (311 Mio. ). Das Angebot entspricht: einer Prämie von 24,3% auf den Schlusskurs der Potash One- Aktie vom an der Toronto Stock Exchange einer Prämie von 31,3% auf den gewichteten durchschnittlichen Aktienkurs der letzten 10 Tage einschließlich des und einer Prämie von 82,2% auf den Potash One-Aktienkurs von 2,47 CAD am , dem Tag vor der durch Potash Corp. erfolgten Ablehnung des feindlichen Übernahmeangebots von BHP Billiton. Das Board von Potash One kam einstimmig zu dem Ergebnis, dass die Transaktion fair gegenüber den Potash One-Aktionären und im besten Interesse des Unternehmens sowie seiner Aktionäre ist, und empfiehlt, dass die Aktionäre ihre Stammaktien gemäß dem Angebot andienen. Das Potash One-Board hat von GMP Securities L.P. eine Stellungnahme erhalten, wonach die Höhe des Angebots für die Aktionäre von Potash One aus finanzwirtschaftlicher Sicht angemessen ist. Potash One besitzt mehrere Kali-Explorationslizenzen in der kanadischen Provinz Saskatchewan einschließlich des Legacy Projekts ein fortgeschrittenes Greenfield-Projekt zur Errichtung einer Solution Mine. K+S erwartet eine Produktionskapazität von bis zu 2,7 Mio. t Kaliumchlorid/a. Die Realisierung dieser Produktionskapazität würde ein Investitionsvolumen von insgesamt rund 2,5 Mrd. US$ in Saskatchewan umfassen und 300 hoch qualifizierte Arbeitsplätze schaffen. Der Projektsitz wird in Saskatchewan, Kanada, angesiedelt sein. K+S rechnet mit ersten zur Verfügung stehenden Mengen frühestens ab dem Jahr Internet: Stellenanzeige RAG und RWE planen Windparks und Pumpspeicherkraftwerke auf Halden Die RAG Montan Immobilien und RWE Innogy, beide Essen, haben am eine Absichtserklärung ( Letter of Intent ) unterzeichnet. Sie sieht vor, eine Halde als Standort für ein Kombikraftwerk aus Pumpspeicher und Windkraft zu entwickeln. Dies wird voraussichtlich auf der Halde Sundern nahe Hamm-Pelkum geschehen. Ziel ist es, die wirtschaftliche und technische Machbarkeit dieses integrativen Energiekonzeptes zu prüfen, welches auf Basis von Wind und Wasser Strom bedarfsgerecht, also auch 24 h/d, zur Verfügung stellen kann. Bei positiver Prüfung könnte die Detailplanung bereits 2011 beginnen. Sofern sich herausstellt, dass auch an weiteren Haldenstandorten in NRW vergleichbare inte- Energiepark Sundern grative Energiekonzepte entwickelt werden können, wollen RAG und RWE auch diese gemeinsam realisieren. Prof. Fritz Vahrenholt, Vorsitzender der Geschäftsführung der RWE Innogy: Wir brauchen dringend intelligente Konzepte, um die natürlichen Schwankungen der Windenergie auszugleichen. Ansonsten stoßen wir mit dem Wachstum der Erneuerbaren bald an unsere natürlichen Grenzen. Die Haldenstandorte könnten sich hier als wahrer Schatz erweisen. Sie liegen bis zu 100 m hoch, ihre Windausbeute ist sehr gut. Zudem kann ihr Gefälle für den Betrieb der Pumpspeicherkraftwerke genutzt werden, eine topographische Voraussetzung, wie wir sie im nördlichen Teil Deutschlands nicht so häufig haben. Ein weiterer wichtiger Vorteil: Wir müssen auf Halden nicht in gewachsene Naturlandschaft eingreifen, was die Akzeptanz in der Bevölkerung deutlich steigern dürfte. Bernd Tönjes, Vorstandsvorsitzender der RAG Aktiengesellschaft: Zur Erschließung dieser besonderen regionalen Potenziale bilden RAG und RWE eine starke, exklusive Partnerschaft in Fortsetzung auf Seite bergbau 12/2010

5 Auf ein Wort Verehrte Leserinnen und Leser der Zeitschrift bergbau, liebe RDB-Kameradinnen und -Kameraden Es war ein Wunder: 33 verschüttete Bergleute werden am nach 69 Tagen aus über 600 m Teufe aus der chilenischen Kupfergrube San-José in Copiapó gerettet. Helden werden gefeiert. Am begehen wir traditionell das Barbarafest, das Fest der Schutzheiligen der Bergleute, und gedenken zuallererst derjenigen, die im Bergbau ihr Leben verloren haben. In den wenigsten Fällen gehen Grubenunglücke so wie in Chile glücklich aus. Vielmehr sind jedes Jahr zehntausende Tote zu beklagen. Auch in den letzten Tagen erreichten uns wieder Meldungen von Grubenunglücken, z.b. aus Neuseeland und China. Das tragische Ereignis in der russischen Kohlengrube Raspadskaja oder der Dammbruch der Rotschlammdeponie in Ungarn führen uns auch in diesem Jahr wieder die gefährliche Seite der Rohstoffwirtschaft vor Augen. Die Mitglieder des RDB e.v. gedenken in diesen Tagen der namenlosen Verunglückten und trauern mit den Hinterbliebenen. Aber damit ist es nicht getan. Wir müssen einen aktiven Beitrag zur Verbesserung der Sicherheit im Bergbau leisten. Das schulden wir den Verunglückten. Die Unglücke im Bergbau werden zudem von den Gegnern aufgegriffen, um unsere Arbeit in Frage zu stellen. Dabei wird oft vergessen, woher die materiellen Grundlagen unserer modernen Gesellschaft kommen. Ob Mobilität, Wohnen, Essen, Gesundheit oder Kommunikation ohne Bergbau auf Energieträger, Baurohstoffe, Düngemittel und andere Funktionsrohstoffe gibt es eben auf absehbare Zeit z.b. weder Auto, noch Handy oder PC. Der Bergbau in Deutschland gehört dabei zu den sichersten in der Welt. Dies wird durch ein umfassendes System an Maßnahmen erreicht, das von ausgereiften technischen Lösungen zur Vermeidung und automatischen Erkennung bis zu effektiven Methoden zur Bekämpfung von Gefahren reicht. Im Mittelpunkt steht dabei die Verantwortung aller Beteiligten. Durch Schulungen, Training, Organisation und Kontrolle wird das Bewusstsein für Gefahren wach gehalten und das richtige Handeln verbessert. Im Ergebnis liegt die Anzahl der Arbeitsunfälle auf eine Million Arbeitsstunden im deutschen Bergbau unter dem Durchschnitt der Industrie. Dies soll aber nicht darüber hinweg täuschen, dass auch in Deutschland Handlungsbedarf besteht, wie die diesjährigen Erdfälle und Rutschungen zeigen. Trotzdem ist Sicherheit eine der Stärken, die Deutschland zu einer führenden Exportnation macht. Made in Germany hat einen guten Ruf, so auch im Bergbau. Hier liegen Chancen für Bergbaumaschinenbauer, Zulieferer, Spezialdienstleister oder Consulter, aber auch im Bereich der Regierungsberatung in zahlreichen Entwicklungsländern zum Aufbau von effizienten Bergverwaltungen. An dieser Stelle sei an das 750-jährige Jubiläum der Knappschaft erinnert, das wir dieses Jahr begehen. Diese Solidargemeinschaft der Bergleute bildete das Vorbild für die späteren berufsgenossenschaftlichen Versicherungen, die u.a. Aufgaben der Gesundheitsprävention wahrnehmen. Mit verantwortungsvollem Bergbau liessen sich die Unfälle weltweit drastisch reduzieren. Denn, was sind die Ursachen? Zum einen ist es die Natur, die wir immer noch nicht richtig verstehen, um Gefahrensituationen wie Rutschungen, Gebirgsschläge oder Gasausbrüche vollends zu vermeiden. Hier gibt es erheblichen Forschungsbedarf, den Wirtschaft und Hochschulen gemeinsam zu bewältigen haben. Zum anderen ist es der Mensch selbst, der bewusst, wider besseren Wissens, oder mangels Wissens Risiken eingeht. Treiber sind Armut, Geldgier, Korruption und Schlamperei, etwa, wenn Menschen für das täglich Brot bereit sind, jedes Risiko einzugehen, Bergwerksbesitzer an Sicherheitsvorkehrungen Kosten sparen, Beamte gegen ein Zusatzhonorar über Sicherheitsmängel hinwegsehen oder Bergleute aus Bequemlichkeit, Gewohnheit, wegen Unwissenheit, der Prämie oder anderen Motiven gegen die Sicherheit verstoßen. Haben wir überhaupt das richtige Wertesystem, um Sicherheit, nicht nur im Bergbau, zu gewährleisten? Werden der Erfolg von Kapitalgesellschaften und der Geschäftsleitung nicht vornehmlich nach Gewinnen, Aktienkursen und Dividendenausschüttung bewertet? Wie viel ist ein Menschenleben Wert? Was geht da vor, wenn bereits im Vorfeld mögliche Kompensationszahlungen an Verunglückte gegen Investitionen in Sicherheit abgewogen oder international anerkannte Sicherheitsstandards bewusst ignoriert werden? Ja, Sicherheit hat ihren Preis. Aus Kostengründen kann aber nicht daran gespart werden. Wenn alle Bergwerke gleiche Sicherheitsstandards umsetzen, entsteht Niemandem ein Wettbewerbsnachteil. So sollte es sein. Die deutsche Realität zeigt aber, dass wir unsere Bergwerke aus Wettbewerbsgründen schließen, da die abgebauten Rohstoffe im Wettbewerb zu teuer sind, u.a. wegen hoher Kosten für hohe Sicherheits- und Umweltstandards. Im Gegenzug werden diese Rohstoffe aus dem Ausland billiger importiert. Wer fragt da nach den Sicherheits- und Umweltstandards? Vernünftigerweise dürften wir nur aus solchen Ländern Rohstoffe importieren, die mindestens die deutschen Standards erfüllen - Stichwort Blutdiamanten. Der Ansatz, Rohstoffe aus Ländern/ Bergwerken mit menschenverachtenden Verhältnissen zu boykottieren ist richtig und weiter zu verfolgen. Die Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe hat z.b. erste Untersuchungen zum Herkunftsnachweis von Rohstoffen vorgelegt (Coltan). Aber auch stärkeres Recycling, Material- und Energieeffizienz sowie der heimische Bergbau sind Elemente einer im doppelten Sinne sicheren Rohstoffversorgung in der Zukunft. Dann würde auch die gefährliche Idee der Sicherung von deutschen Rohstoffinteressen mit militärischen Mitteln, wie sie uns schleichend als legitim beigebracht werden soll, weniger relevant. Für die dafür vorgesehenen Ausgaben sollte zunächst besser eine Prüfung von Investition in innovativere Alternativen erfolgen. Auch im neuen Jahr werden wieder Millionen von Bergleuten weltweit täglich ihrer Arbeit nachgehen, um die Rohstoffnachfrage zu decken und unser gewohntes Leben mit allen Bequemlichkeiten zu ermöglichen. Wünschen wir allen am Ende der Schicht eine sichere Heimkehr, wie es eine Deutung unseres Bergmannsgrußes Glückauf verheißt. Allen Mitgliedern des RDB e.v., Lesern und Freunden ein besinnliches Weihnachtsfest und einen guten Rutsch ins neue Jahr. Mit herzlichem Glückauf Ihr Prof. Dr. Carsten Drebenstedt, TU Bergakademie Freiberg Mitglied im Hauptvorstand des RDB e.v. bergbau 12/

6 berg aktuell bau Fortsetzung von Seite 534 NRW. Ein gemeinsames Engagement, von dem auch die Region und ihre Menschen direkt profitieren. So leisten wir einen Beitrag zum Klimaschutz, der sich für alle rechnet und setzen ein weiteres Zeichen für die Innovationsfähigkeit unserer Unternehmen. Auch in Zukunft wird die RAG mit neuen, teilweise unkonventionellen Projekten alle ausgemachten Potenziale ihrer Flächen nutzen. Prof. Dr. Hans-Peter Noll, Vorsitzender der Geschäftsführung der RAG Montan Immobilien: Als Tochter der RAG, die mit der operativen Realisierung des Projektes betraut ist, werden wir unsere Kompetenzen und unser Knowhow über die Flächenpotentiale des Konzerns an Rhein und Ruhr in diese Partnerschaft einbringen und damit dem Thema erneuerbare Energien einen hohen Stellenwert einräumen. Bei dem geplanten Kombikraftwerk soll der Windstrom in Zeiten hohen Windaufkommens das Wasser des Pumpspeicherkraftwerkes von einem tiefliegenden See in einen See auf der rund 50 m hohen Abraumhalde pumpen. In Zeiten hoher Stromnachfrage wird das Wasser über eine Turbine, welche Strom erzeugt, wieder in den unteren See abgelassen. Das Speicherseevolumen soll voraussichtlich m³ umfassen. Das entspricht etwa dem Speichervolumen von rd Autobatterien (Mittelklasse). Das Pumpspeicherkraftwerk soll insgesamt eine Leistung von 15 bis 20 MW bereitstellen. Die Unternehmen werden zunächst grundlegende Daten, wie z.b. die Windverhältnisse auf der Halde, die Genehmigungsfähigkeit einer solchen Anlage, ihre Kosten und mögliche Energiekunden untersuchen. Darüber hinaus werden die damit verbundenen technischen und wirtschaftlichen Varianten bewertet. Hierfür haben sich die beiden Unternehmen einen Zeitrahmen von maximal 18 Monaten gesteckt. Im Falle der Realisierung würde die RAG Montan Immobilien die Halden zur Verfügung stellen und RWE Innogy die Anlagen betreiben. Internet: Große Gasvorkommen in NRW entdeckt In Nordrhein-Westfalen schlummern möglicherweise große Gasvorkommen in einer Größenordnung von 1000 bis 2200 km 3. Verschiedene Unternehmenskonsortien haben sich bereits großflächig Rechte gesichert, um im nördlichen Teil NRWs nach Erdgas zu suchen, das in geologischen Formationen gebunden ist. Mit neuen Fördertechniken und angesichts der heutigen Gaspreise lassen sich derart unkonventionelle Gasvorkommen zunehmend wirtschaftlich erschließen. Insgesamt 19 Felder sind zurzeit reserviert. Ob und wann Erdgas in nennenswertem Umfang gefördert wird, sei jedoch noch völlig unklar, so NRW-Wirtschaftsminister Harry Voigtsberger. Erste Probebohrungen und genaue Explorationen könnten genauere Auskünfte darüber erbringen, wo ergiebige Felder liegen und ob sie wirtschaftlich gehoben werden können. Bislang wurden erst wenige Male Genehmigungen für Probebohrungen erteilt, zuletzt 2008 an ExxonMobil in Minden. Dort läuft zurzeit die einzige Probebohrung in NRW. Aktuell hat ebenfalls ExxonMobil für ein weiteres Feld in Nordwalde bei Steinfurt den Antrag gestellt, eine Probebohrung durchzuführen. Quelle: Energiebrief vom Bernhard Rapkay Glückauf: Beihilfen bis 2018 Steinkohlenbergwerke sollen länger Beihilfen erhalten dürfen. In einer entsprechenden Stellungnahme zur Ratsverordnung über die Steinkohlenbeihilfe-Regelung sprach sich das Europäische Parlament mit klarer Mehrheit für eine Verlängerung der Steinkohlenbeihilfen bis Ende 2018 aus. Mit ihrer Abstimmung in Straßburg folgten die Europaabgeordneten damit dem Vorschlag des Berichterstatters und SPD-Europaabgeordneten Bernhard Rapkay und votierten für eine deutlich längere Auslauffrist als im Vorschlag der EU-Kommission. Nach dem Willen der Kommission soll die Steinkohlenförderung bereits im Oktober 2014 auslaufen. Das klare Votum muss jetzt endlich auch die Kommission zur Kenntnis nehmen und von ihrer Forderung nach einem vorzeitigen Aus der Steinkohlenförderung abrücken, bewertete Bernhard Rapkay das Abstimmungsergebnis als politisches Signal an die Brüsseler Behörde, einer Verlängerung der Beihilferegelung bis 2018 zuzustimmen. Zuvor hatte sich die Mehrheit der Mitgliedstaaten ebenfalls für 2018 als Ausstiegsdatum ausgesprochen. Wenn sowohl das Europäische Parlament, als einziges von den Menschen in Europa direkt gewähltes EU-Organ, und die nationalen Regierungen eine längere Auslauffrist befürworten, so muss sich die Kommission damit ernsthaft befassen und die entsprechenden Schlussfolgerungen daraus ziehen, so Bernhard Rapkay weiter. Der SPD-Abgeordnete kritisierte den von der EU-Kommission vorgeschlagenen Ausstiegstermin als willkürlich und unbegründet und stellte in Frage, ob alle Kommissionsmitglieder die eigene im Auftrag gegebene Folgenabschätzung zu den Steinkohlenbeihilfen überhaupt gelesen hätten: Denn hätten alle Kommissare und Kommissarinnen die Folgenabschätzung auch tatsächlich gelesen, bevor sie sich auf ein Datum festgelegt haben, so wären sie sicherlich auf ein anderes Ergebnis gekommen. Gleichzeitig hob Bernhard Rapkay hervor, dass das Parlament eine ausgewogene Lösung anstrebt, die den betroffenen Regionen die notwendige Zeit lässt, sozialverträgliche Auslaufregelungen zu finden. Ein vorzeitiges Aus wäre in einigen Ländern mit erheblichen sozialen und regionalen Verwerfungen verbunden. Allein in Deutschland käme es für mehrere Tausend Bergleute zu betriebsbedingten Kündigungen. Über Arbeitsplätze bei Zulieferern wären zusätzlich gefährdet. Im Endeffekt würde das nur zu höheren Kosten führen als bei einer klar geregelten und zeitlich begrenzten Beihilferegelung, führte Bernhard Rapkay weiter aus. Umweltpolitischen Stimmen warf er vor, lediglich Augenwischerei zu betreiben. Die CO 2 -Bilanz würde, wenn wir noch mehr Kohle importieren müssten, sogar schlechter ausfallen. Kein einziges Gramm CO 2 würde durch eine kürzere Auslauffrist eingespart werden. Abschließend erinnerte Bernhard Rapkay an den Vertrag zur Europäischen Gemeinschaft für Kohle und Stahl, den die Gründungsväter vor fast 60 Jahren auf Zeit geschlossen hatten und der 2002 auslief: Steinkohle war damals der zentrale Stein, auf den unsere heutige Union aufbaut. Es wäre eine Ironie des Schicksals, wenn die EU einigen Regionen gerade in Zeiten, in denen sich Europa von den Folgen der schwersten Wirtschaftsund Finanzkrise zu erholen beginnt, diesen Grundstein entziehen würde. Pressemitteilung der S&D-Fraktion im Europäischen Parlament, Brüssel, vom Polen und Russland unterzeichnen Vertrag Polen und Russland haben sich auf einen neuen Gasvertrag geeinigt, der höhere Bezugsmengen auf 10,3 Mrd. m³ vorsieht. Außerdem wurde die Dauer des Liefervertrags bis mindestens 2019 verlängert. Ursprünglich war eine Lieferzeit bis 2037 vorgesehen, doch war diese Bindung von der EU-Kommission als zu langfristig beanstandet worden. Neu geregelt wurde auch die Kontrolle der Jamal-Pipeline, über die Polen sein Gas bezieht. Brüssel hatte kritisiert, dass Gazprom hier eine monopolartige Nutzung bis 2045 eingeräumt werde, was mit EU-Recht kollidiert. Danach müssen Energieleitungen von einer unabhängigen Gesellschaft betrieben werden, um Wettbewerb und faire Preise zu gewährleisten. Die Kontrolle wird künftig durch die polnische Gesellschaft Gaz-System wahrgenommen, die zugleich Betreiber ist. Streit mit der EU-Kommission gibt es dennoch, weil Polen den neuen Vertrag mit Verweis auf Vertraulichkeit nicht zur Prüfung in Brüssel vorlegen will. Dort droht man mit einem Vertragsverletzungsverfahren, falls die Verträge nicht den EU- Binnenmarktgesetzen entsprechen. Quelle: Energiebrief vom bergbau 12/2010

7 Energieerzeugung Windenergiespeicherung durch Nachnutzung stillgelegter Bergwerke Prof. Dr.-Ing. Hans-Peter Beck und Dipl.-Wirtsch.-Ing. Marko Schmidt, Goslar* Die Nutzung fluktuierender Energieträger, insbesondere der Windkraft, für die Bereitstellung elektrischer Energie nimmt immer stärker zu und führt zu einer stärkeren räumlichen und zeitlichen Trennung von Stromerzeugung und Stromverbrauch. Während die Erzeugungszentren immer weiter in die Küstenregionen mit relativ geringem Bedarf an elektrischer Energie verlagert werden, befinden sich die Verbrauchsschwerpunkte im Westen bzw. Süden Deutschlands. Da das Windangebot stark schwankt, kann es nur bedingt an den Lastgang des Verbrauchs angepasst werden. Andererseits ist der Ausgleich der Leistungsbilanz essentiell für die Stabilität des elektrischen Energieversorgungssystems. Im Fall eines Erzeugungsdefizits müssen andere - meist auf fossiler Basis beruhende - Kraftwerke die fehlende Leistung bereitstellen. Umgekehrt kann mittelfristig in der Lastsituation Starkwind/Schwachlast ein Erzeugungsüberschuss auftreten, der nicht mehr durch Leistungsreduktion konventioneller Kraftwerke beherrscht werden kann. Nach einer Studie der Energietechnischen Gesellschaft im VDE wird ein Leistungsüberschuss in Deutschland von rund 14 GW erwartet. Um in solchen Situationen Windkraftanlagen nicht abschalten zu müssen und somit Einschränkungen bei der Erzeugung regenerativer elektrischer Energie zu vermeiden, sind leistungs-und energiestarke Speicher notwendig. Unter technischen, wirtschaftlichen und ökologischen Gesichtspunkten sind derzeit nur hydrodynamische Pumpspeicherwerke geeignet, die Funktion eines großtechnischen Speichers im elektrischen Energieversorgungssystem zu übernehmen. Arbeitet ein Pumpspeicherwerk im Verbund mit Windkraftanlagen im Sinne eines virtuellen Kraftwerks zusammen, so kann überschüssige Windenergie aus Starkwindzeiten dazu genutzt werden, um Wasser aus einem tiefer in ein höher gelegenes Becken zu pumpen. Dabei wird die elektrische Energie in potenzielle Energie des gespeicherten Wassers umgewandelt. Die gespeicherte Energie ist dabei proportional zur Masse des Wassers und der Höhendifferenz. Im Fall einer starken Nachfrage oder bei Wind- Flaute kann sehr schnell reagiert werden, indem das Wasser dann wieder talabwärts fließt und dabei elektrische Energie mithilfe einer Turbine und einem Generator erzeugt. Diese wird dann in das öffentliche Energieversorgungsnetz eingespeist. Üblicherweise erreichen heutige Pumpspeicherwerke einen Gesamtwirkungsgrad von mehr als 75%. Während früher Pumpspeicherwerke zum Ausgleich von Bedarfsspitzen und *Prof. Dr.-Ing. Hans-Peter Beck Projektleiter Dipl.-Wirtsch.-Ing. Marko Schmidt Projektkoordinator Energie-Forschungszentrum Niedersachsen Projekt Pumpspeicher unter Tage Am Stollen Goslar Tel.: / Fax: / koordinator@psw.efzn.de Internet: zum Ausgleich von Lastschwankungen dienten, werden sie heute zum Ausgleich der fluktuierenden Erzeugung eingesetzt. In konventioneller Bauweise bestehen Pumpspeicherwerke aus einem Ober- und Unterbecken zur Wasserspeicherung und einem unter dem Höhenniveau des Unterbeckens angeordneten Maschinenhaus bzw. einer untertägigen Maschinenkaverne mit Pumpe/Motor und Turbine/ Generator. Sie stellen einen erheblichen Eingriff in die natürliche Umwelt bei einem erheblichen Oberflächenverbrauch dar. Daher sind in Deutschland nur wenige neue geologisch und technisch geeignete Standorte zu finden, die auch von den jeweils betroffenen Anwohnern akzeptiert werden. Im Mittelpunkt der Studie steht daher die Untersuchung der Option der Nachnutzung von stillgelegten Bergwerken durch untertägige hydraulische Pumpspeicherwerke als dezentrale Speicher für die durch Windenergie erzeugte elektrische Energie. Im ersten Schritt werden zunächst deutschlandweit die auf diese Weise erschließbaren Windspeicherpotenziale untersucht und bewertet. Exemplarisch wird ein Konzept für ein untertägiges Pumpspeicherwerk in Deutschland (Bild 1) entwickelt -um die verschiedenen Aspekte eines solchen Kraftwerksprojekts aus bergbau- bzw. maschinenbaulicher, elektrotechnischer, ökonomischer, ökologischer und rechtlicher Sicht betrachten zu können. Mögliche Pilotstandorte werden aufgezeigt. Projektpartner Zur Bearbeitung der fachübergreifenden Fragestellungen, die sich aus der Erforschung der Möglichkeiten, Pump- bergbau 12/

8 Energieerzeugung 1 Prinzipbild eines Pumpspeicherwerks unter Tage Quelle: M. Schmidt 2 Windenergiespeicherung durch Nachnutzung stillgelegter Bergwerke - Darstellung der Projektpartner Quelle: M. Schmidt speicherwerke unter Tage zu realisieren, wurde ein transdisziplinäres Projektteam gebildet (Bild 2): Energie-Forschungszentrum Niedersachsen (federführend) Technische Universität Clausthal Institut für Bergbau Institut für Geotechnik und Markscheidewesen Clausthal Institut für Maschinenwesen Institut für Elektrische Energietechnik Institut für deutsches und internationales Berg- und Energierecht Institut für Wirtschaftswissenschaft. Apl. Professor Dr. Ing. Karsten Runge, OECOS GmbH, Hamburg Harz Energie GmbH & Co. KG, Osterode Voith AG (Voith Siemens Hydro Power Generation), Heidenheim. Insbesondere bei der Recherche nach geeigneten Standorten und zugehörigen Daten wird das Projekt durch das Bergarchiv Clausthal unterstützt. Eisenerz Salzgitter Harz Weserbergland Thüringer Wald Siegerland Lahn-Dill-Gebiet Oberpfalz Sonstige Metallerze Harz Harz Mansfelder Land Sauerland Sauerland Erzgebirge Siegerland Lahn-Dill-Gebiet Thüringer Wald Erzgebirge Fichtelgebirge Schwarzwald Modellbergwerk Aufgrund der komplexen interdisziplinären Problemstellungen, die die Errichtung eines untertägigen Pumpspeicherwerkes bedingt, wurde für die Simulation ein Modellbergwerk auf Basis von Daten eines realen ehemaligen Bergwerks erstellt. Anhand dieses Modells erfolgt die konkrete Betrachtung eines untertägigen Pumpspeicherwerks aus bergbaulicher, maschinen-und elektrotechnischer sowie in wirtschaftlicher, (genehmigungs-)rechtlicher und umweltplanerischer Sicht. Spat Schiefer Steinkohle Thüringer Wald Fichtelgebirge Schwarzwald Tabelle: Betrachtete Bergbauregionen in Deutschland Harz Thüringer Wald Sauerland Eifel Saarland Ruhrgebiet Weserbergland Aachener Revier Zwickauer Mulde Bergbauliche Fragestellungen Vorgefundene Situation untertägiger Bergbau in Deutschland Deutschland ist ein rohstoffreiches Land, in dem sich die Lagerstätten über weite Teile des Landes verteilten. Zu diesen Lagerstätten zählen die der Eisenerze, der sonstigen Metallerze, die Spatlagerstätten (beispielsweise Flussspat und Schwerspat), die Salzlagerstätten, die Lagerstätten der Steine und Erden (wie Tone, Feldspat und andere, die Schieferund Kohlelagerstätten). Diese Lagerstätten werden teilweise bis heute ausgebeutet. Allein in Nordrhein- Westfalen existieren rund Tagesöffnungen, die von altem und aktuellem Bergbau herrühren. Die Gesamtzahl in Deutschland dürfte in der Größenordnung von Tagesöffnungen liegen. Die Zahl der Bergwerke, zu denen diese Tagesöffnungen gehören, ist deutlich geringer und wird auf etwa geschätzt. Davon erfüllt aber nur ein sehr kleiner Teil die notwendigen Anforderungen, die durch die Errichtung eines Pumpspeicherwerks unter Tage gestellt werden. Neben einer Vielzahl verstreut liegender Bergwerke, die meist nur geringe Ausmaße hatten, konzentrierte sich der untertägige Bergbau im Wesentlichen auf die in der Tabelle beschriebenen Regionen. Vorteile bei Nutzung alter Bergwerke Alte Bergwerke bieten für die Errichtung von Pumpspeicherwerken gegenüber Neustandorten über Tage eine Reihe Vorteile: Bergwerke bieten große Fallhöhen, die sich sonst nur in Hochgebirgsregionen erreichen lassen. Damit bietet die Nutzung (alter) Bergwerke den einzigartigen Vorteil, dass auch Standorte im Flachland für die Errichtung von Pumpspeicherwerken möglich werden Bei Standorten mit entsprechenden geologischen Voraussetzungen lassen sich sämtliche Kraftwerksteile einschließlich Ober-und Unterbecken unter Tage errichten. Die Inanspruchnahme der Landschaft und die Auswirkungen auf die Umwelt beschränken sich auf ein Minimum Schächte und Hauptstrecken, die für eine Nachnutzung in Frage kommen können, wurden bereits zu Zeiten der Rohstoffgewinnung für eine längerfristige Nutzung ausgelegt. Dadurch kann der wirtschaftliche Aufwand im Vergleich zu einem Neubau reduziert werden Nach Beendigung der Rohstoffgewinnung sind Bergwerke in der Regel nutzlos. Etwa konkurrierende Folgenutzungen sind in Ausnahmefällen vorstellbar Die vorhandenen Schächte können nachgenutzt werden und veringern verglichen 538 bergbau 12/2010

9 Energieerzeugung mit dem Abteufen eines neuen Schachtes die notwendigen Investitionen Abhängig von der Auslegung eines geplanten Kraftwerksstandortes kann ein gewisser Teil alter Grubenhohlräume für die Speicherung von Wasser nutzbar gemacht werden, was gegenüber Neuauffahrungen in der Regel einen geringeren Aufwand bedeutet. Einschränkungen Neben den bereits genannten Vorteilen sind verschiedene Bedingungen zu untersuchen, die die Nachnutzung von alten Grubenhohlräumen erschweren oder verhindern können. Im Rahmen der Rohstoffgewinnung wurden nur die für den Betrieb unbedingt notwendigen Hohlräume geschaffen und gesichert. Volumina in Abbaubereichen stehen je nach abgebautem Mineral und Bergbaurevier nur begrenzt zur Verfügung, weil sie entweder durch Versatz planmäßig wieder verfüllt wurden oder durch Bruchbau sich selbst verfüllt haben. Dadurch wird das Hohlraumvolumen eingeschränkt, welches in Bergwerken verbleibt und zur weiteren Nutzung verfügbar ist. Um den Vorteil alter Bergwerke durch Nutzung vorhandener Schächte nicht in Frage zu stellen, müssen Gewichte und Dimensionen von Komponenten an den jeweiligen Gegebenheiten ausgerichtet bzw. angepasst werden. In Gebieten mit ausgedehnten Bergbaurevieren, wie beim Steinkohlebergbau, dem Erzbergbau im Harz oder Erzgebirge, sind die einzelnen Bergwerke im Laufe der Jahrhunderte miteinander verbunden worden, dementsprechend sind diese als vernetztes System zu betrachten. Bei der Standortauswahl sind unter anderen die folgenden einschränkenden Kriterien zu beachten: Die Nachnutzung eines alten Bergwerks darf keine Beeinträchtigung noch laufender Bergwerke hervorrufen Noch höffige Lagerstätten müssen geschützt werden, das heißt, es können grundsätzlich keine Standorte genutzt werden, an denen sich noch ausbeutbare Lagerstätten befinden Standorte, an denen mit negativen Umwelteinflüssen zu rechnen ist, werden in dieser Studie nicht betrachtet. Dazu zählen insbesondere existierende und genehmigte Untertagedeponien Bergwerke von denen Gefahren durch ionisierende Strahlung ausgehen Bergwerke, bei denen eine Verbindung zu großen Grundwasserleitern besteht. Bergwerke, die in Lockergesteinen (z.b. Tonbergbau) angelegt sind, lassen sich technisch grundsätzlich für eine Nachnutzung herrichten. Dies erfordert einen großen Aufwand zur Sicherung, weshalb diese hier nicht näher betrachtet werden Kavernen im Salzgestein bilden einen flaschenartigen Hohlraum, der tief genug liegt und ausreichend Höhe bieten würde. Sie bestehen aus einem untertägigen Hohlraum, der nur über eine Bohrung erschlossen ist und dürfen aus gebirgsmechanischen Gründen nicht vollständig entleert werden, weil ein stützender Innendruck erforderlich ist. Sie werden deshalb in dieser Studie nicht weiter betrachtet Bergwerke mit (meist sehr alten) geneigten Schächten scheiden auf Grund des hohen Unterhaltungsaufwandes der Schächte zunächst aus In einigen Bergwerken tritt auch nach Einstellung des Bergbaus ständig Methan zu (z.b. Stein- und Pechkohlebergwerke). Die dadurch bestehende Explosionsgefahr erschwert den Bau und Betrieb eines untertägigen Pumpspeicherwerks, so dass derartige Bergwerke zunächst nicht weiter betrachtet werden Salzbergwerke befinden sich im wasserlöslichen Salzgebirge, bei denen aus bergmännischer Sicht die Verwendung von Wasser als Betriebsmedium bedingt durch die auftretenden Löseprozesse vermieden werden muss. Auch die Verwendung einer gesättigten Salzlauge kann temperaturbedingte Umlöseprozesse nicht vollständig vermeiden. Daher müsste ein anderes Betriebsmedium für ein Pumpspeicherwerk gefunden werden. Bei der Auslegung von Maschinen und elektrischen Einrichtungen muss die extreme Korrosivität der salzhaltigen Umgebung beachtet werden. Aus diesen Gründen werden Salzbergwerke in dieser Studie nicht weiter betrachtet Sofern in Lagerstätten größere Mengen Schwefelkies vorkommen, beispielsweise in Eisenerz-, Metallerz- und Spatlagerstätten, muss mit dem Anfall saurer Grubenwässer gerechnet werden (Sauerwasser). Dieses Wasser ist für den Betrieb eines Kraftwerks nur schwer geeignet und führt bei Ableitung in Oberflächengewässer zu einem großen Neutralisationsaufwand, weshalb derartige Bergwerke mit erheblichen Schwefelkiesanteilen in der Restlagerstätte zunächst nicht weiter verfolgt werden. Auswahlkriterien aus bergmännischer Sicht Bei der Bewertung der Bergwerksregionen wurden insbesondere folgende aus bergmännischer Sicht besonders bedeutsame Kriterien berücksichtigt: 1. Geologie Vor dem Hintergrund der Errichtung eines untertägigen Pumpspeicherwerks sind besonders die Standfestigkeit (Geologie und Geomechanik) und die Wasserbeständigkeit (Hydrogeologie) der geologischen Schichten zu beurteilen. Die Parameter lassen sich in der Regel für eine Region verallgemeinern. 2. Lagerstätte Die Form der Lagerstätte beeinflusst die Eignung eines Bergwerks für die Speicherung in entscheidendem Maße. Bei der flachen Lagerung ist das mögliche Stapelvolumen im Gegensatz zu steil stehenden Lagerstätten für ein Pumpspeicherwerk günstiger verteilt. Gute Bedingungen bieten auch Vorkommen mit konzentriert ausgebildeter Lagerstätte. 3. Dachbehandlung --> Bruchbau oder Versatz Im Bergbau wird unter Dachbehandlung die Verfahrensweise zur Sicherung oder zum planmäßigen zu Bruch gehen leer geförderter Abbauräume gemeint. Während im Bruch- und im Versatzbau nur relativ kleine Porenräume als Wasserspeicherräume zur Verfügung stehen und diese bei schwankenden Wasserständen durch Ausspülungen zu Bergschäden führen können, sind für die Errichtung untertägiger Pumpspeicherwerke insbesondere Bereiche mit Festenbau und ausgebaute Bereiche interessant. 4. Alter der Bergwerke - Streckenquerschnitte Die Größe der anzutreffenden Strecken hängt sehr stark vom Alter der Strecken bzw. der Grubenbaue ab. Strecken, die vor 1900 aufgefahren wurden, haben einen relativ geringen Querschnitt bis etwa 3m². Erst mit der Einführung moderner Maschinen und Abbaumethoden im 20. Jahrhundert wurden größere Streckenquerschnitte aufgefahren, so dass in neueren Grubenhohlräumen Streckenquerschnitte zwischen 20-30m² erwartet werden. 5. Möglichkeiten zur Erweiterung untertägiger Grubenhohlräume Die Erweiterungsoptionen sind sehr stark von den vorherrschenden geologischen Verhältnissen und von den schon bestehenden Grubenbauen abhängig. Für die Nachnutzung im Rahmen eines Pumpspeicherwerks unter Tage ist davon auszugehen, dass in der Regel Hohlräume für die Maschinenkammer, Druckrohrleitungen und Sicherheitseinrichtungen neu aufgefahren werden müssen. Gleichzeitig besteht dadurch die Möglichkeit, zusätzlichen Hohlraum für Speicherbecken zu schaffen, die das bergbau 12/

10 Energieerzeugung Gesamtpotenzial entscheidend erhöhen können. 6. Gegebenheiten am Bergwerk über Tage Dazu zählen einerseits die übertägigen Betriebsgebäude, aber auch die Infrastruktur wie Zuwegungen über Tage, die Versorgung mit den benötigten Betriebsmitteln, Strom-, Wasser-und Telekommunikationsanschlüsse. Zu den benötigten übertägigen Betriebsgebäuden zählen unter anderem das Schachtgebäude, das dazu gehörende Maschinengebäude mit der Fördermaschine, Werkstätten und auch Sozialgebäude sowie Lüfter-bzw. Kompressorenstationen zur Versorgung des Kraftwerkes mit Frischwettern und Druckluft. Ebenso sind auch die Möglichkeiten zur Ablagerung des im Rahmen der Errichtung des untertägigen Kraftwerks ausgebrochenen Gesteins (Bergehalden) zu bewerten. Anhand der Einschränkungen und Kriterien wurden die betrachteten Regionen aus bergmännischen Gesichtspunkten in folgende Kategorien eingeteilt (Bild 3): 1. Geeignete Regionen Als geeignet werden Regionen eingestuft, bei denen die Mehrzahl der ausgewiesenen bergmännischen Kriterien grundsätzlich als positiv eingeschätzt werden. 2. Bedingt geeignete Regionen Als bedingt geeignet sind solche Regionen eingestuft, die aus bergmännischer Sicht einen erhöhten Aufwand für die Nachnutzung erfordern. Jedes Bergwerk erfordert in diesem Fall eine konkrete Einzelfallbetrachtung. 3. Zur Zeit nicht verfügbar Lagerstätten, auf denen noch Bergbau umgeht oder die als höffig gelten, gehören zu dieser Kategorie. Ebenso werden Bergwerke, die aufgrund der eingangs genannten einschränkenden Bedingungen im Rahmen dieser Studie nicht weiter betrachtet werden, dieser Kategorie zugeordnet. Ergebnisse Bei Anwendung der beschriebenen Einschränkungen und Auswahlkriterien ist nur ein geringer Teil der stillliegenden Bergwerke in Deutschland für die Nachnutzung als Pumpspeicherwerk unter Tage geeignet. Für die untersuchten Regionen lassen sich folgende Ergebnisse ableiten: 1. In 3 der untersuchten Regionen lassen sich unter den gegebenen Annahmen sehr wahrscheinlich Pumpspeicherwerke unter Tage errichten, weitere drei gelten als bedingt geeignet (Bild 3). 2. Die Bergwerke wurden für die Gewinnung von Rohstoffen ausgelegt. 3 Bergbauregionen in Deutschland nach ihrer Eignung für die Errichtung von untertägigen Pumpspeicherwerken Quelle: J. Gorczyk Sie müssen für ihre Nachnutzung als Pumpspeicherwerk ertüchtigt werden. Insbesondere müssen weitere Hohlräume wie beispielsweise die Maschinenkammer neu aufgefahren werden. 3. Durch die zusätzliche Erweiterung und Neuauffahrung der Speicherbecken lassen sich entscheidende Potenzialsteigerungen erreichen. Unter dieser Annahme wird geschätzt, dass in Deutschland etwa 100 Standorte mit jeweils mindestens 100 MW elektrischer Leistung bei 2 h Laufzeit (entspr. 200 MWh Energieinhalt) auffindbar sind. Modellbergwerk Für das Modellbergwerk wurde insbesondere aufgrund der vergleichsweise guten Datenlage eine ehemalige Metallerzgrube im Harz ausgewählt, aus der bis in die zweite Hälfte des vergangenen Jahrhunderts Metallerze gewonnen wurden. Die Daten stammen teilweise aus dem niedersächsischen Bergarchiv mit Sitz in Clausthal, 540 bergbau 12/2010

11 Energieerzeugung teilweise konnten ehemalige Bergleute aufgrund ihres Erfahrungswissens wertvolle Informationen liefern (Bild 4). Maschinentechnische Fragestellungen Ziele, Vorgehen und aktueller Stand Bei der Zwischenspeicherung von Windenergie ergibt sich durch deren dynamische Änderung der Windgeschwindigkeiten ein hoher Anspruch an das Maschinenverhalten bei Lastwechseln zwischen den Betriebszuständen Pumpen und Turbinieren. Der Maschinensatz muss daher so ausgelegt werden, dass eine möglichst rasche Reaktion auf Lastwechsel gewährleistet ist. Ziel dieses Teilprojekts ist die Erstellung eines maschinentechnischen Konzepts für ein untertägiges Pumpspeicherwerk. Dazu gehören die Maschinenauslegung, die Simulation der Gesamtanlage, vor allem bestehend aus Pumpe und Turbine, sowie die Berücksichtigung besonderer Erfordernisse wie beispielsweise die Instandhaltung der Maschinensätze (Bild 5). Die konstruktive Auslegung der Gesamtanlage umfasst die Komponenten Pumpe und Turbine, die Dimensionierung der Maschinenkaverne sowie die Geometrie der Druckrohrleitungen und der Stichleitungen. Die für die Maschinenauslegung benötigten Randbedingungen orientieren sich dabei an einem Referenzkraftwerk, resultierend aus dem in Bild 1 dargestellten Vorgehen. Der Maschinensatz wurde nach den Annahmen einer Fallhöhe von 400 m, einer Betriebszeit von 4 h, einer Druckrohrleitungsgeschwindigkeit von 7,5 m/s, einem Wirkungsgrad von 0,91 sowie 10 bis 12 Lastwechseln/d ausgelegt (Bild 6). Es handelt sich um einen ternären Maschinensatz, der eine schnelle Reaktion auf Lastwechsel ermöglicht und der auch einen Kurzschlussbetrieb zulässt. Aus Gründen des geringeren Raumbedarfs wurde 4 Schematische Darstellung des Modellbergwerks aufgrund von realen Daten Quelle: W. Lampe 5 Vorgehen zur Untersuchung der maschinentechnischen Fragestellungen bei Pumpspeicherwerken unter Tage Quelle: N. Nagler 6 Darstellung des ausgelegten ternären Maschinensatzes mit den Annahmen Fallhöhe von 400 m, Betriebszeit 4 h, Druckrohrleitungsgeschwindigkeit 7,5 m/s, Wirkungsgrad 0,91, 10 bis 12 Lastwechsel/d Quelle: Voith eine liegende Maschinenanordnung gewählt. Die Wahl eines ternären Maschinensatzes und die Berücksichtigung einer Fallhöhe von 400 m bedingen die Nutzung einer Francis-Turbine und einer zweistufigen, zweiflutigen Pumpe. Die Leistung pro Maschinensatz wurde auf 90 MW festgelegt, was im mittleren Leistungsbereich angesiedelt ist. Für diese Leistungsklasse spricht, dass es Potential zur Vergrößerung oder Reduzierung der Leistung gibt. Die Gesamtleistung des Pumpspeicherwerks wird durch die Anzahl der verwendeten Maschinensätze bestimmt. Für ein Pumpspeicherwerk mit dem oben beschriebenen, detailliert ausgelegten Maschinensatz würde ein Druckrohrleitungsdurchmesser von 2,07 m, ein erforderliches Speichervolumen von mindestens 0,36 Mio. m³ und eine Kavernengröße von 50x21x29 m (Länge x Breite x Höhe) benötigt. Besonderheiten des Modellbergwerks Der maßgebliche Unterschied bei der Anwendung der bisherigen, allgemeinen Erkenntnisse auf das ausgewählte Modellbergwerk ist die dort vorhandene Fallhöhe von 600 m. Obwohl der Maschinensatz für eine Fallhöhe von 400 m konzipiert wurde, kann er für das Modellbergwerk verwendet werden. Tendenziell werden sich die Geometrieabmaße der Komponenten etwas verkleinern, sodass die Nutzung des ausgelegten Maschinensatzes im Modellbergwerk als worst case Szenario bezeichnet werden kann. Aus der Annahme der Nutzung eines Maschinensatzes und daher einer Gesamtleistung von 90 MW resultiert ein Druckrohrleitungsdurchmesser von 1,69 m, ein erforderliches Speichervolumen je Becken von 0,24 Mio. m³ bei einer Betriebszeit von 4 h bzw. 0,12 Mio. m³ bei einer Betriebszeit von 2 h und eine Kaverne der Abmaße (Länge x Breite x Höhe) von 50x21x29 m für den ausgelegten Maschinensatz. Besondere Erfordernisse ergeben sich für das bergbau 12/

12 Energieerzeugung Modellbergwerk vor allem im Bereich der Kraftwerksinstallation im Zusammenhang mit dem Transport der Maschinenkomponenten in die untertägige Maschinenkaverne mittels einer Schachtförderanlage. Eine besondere Herausforderung besteht, wenn die Durchmesser der Maschinenkomponenten die lichte Schachtweite von 3,5 m überschreiten. Ist dies, wie beim ausgelegten Generator mit dem Durchmesser von 4 m, der Fall, müssen neue Lösungen gefunden werden. Denkbar hier wäre beispielsweise ein untertägiger Zusammenbau des Generators. Insgesamt erscheint aus maschinentechnischer Sicht auch die Anwendung im Modellbergwerk realisierbar. Energiesystemtechnische Fragestellungen Netzintegration von Windenergie, Bedarf an Speichern Bis zum Jahr 2020 soll der Anteil der erneuerbaren Energien am Gesamtenergieverbrauch in der Europäischen Union auf mindestens 20 % erhöht werden. Aus diesem Grund werden regenerative Energien besonders gefördert. Bis 2020 ist nach Angaben der DENA in Deutschland ein Zubau bis zu einer installierten Gesamtleistung von rund 78 GW zu erwarten. Der Anteil sich schnell und zum Teil unvorhersehbar ändernder Leistungen im Netz nimmt zu und der Bedarf an Speichersystemen und darauf abgestimmten Betriebsmanagementsystemen steigt. Nur so können die Leistungsschwankungen nennenswert reduziert werden. Pumpspeicherwerke bieten eine effiziente Möglichkeit, elektrische Energie im großtechnischen Maßstab zu speichern. Auch für die Einbindung eines untertägigen Pumpspeicherwerks in das elektrische Energiesystem muss dieses den Anforderungen der Netz-und Systemregeln der deutschen Übertragungsnetzbetreiber (Transmission Code 2007) genügen. Die einzelnen Anforderungen hängen stark von der Leistung, der Kapazität in Form des notwendigen Speichervolumens und der Dynamik ab, mit der auf geänderte Leistungsanforderungen reagiert werden kann. Windkraftanlagen und untertägige Pumpspeicherwerke als Mittellastkraftwerke Altersbedingt werden mittelfristig verschiedene konventioneller Kraftwerke, beispielsweise ältere Kohlekraftwerke, vom Netz gehen. Da diese Kraftwerke vornehmlich als Mittellastkraftwerke im Einsatz sind bzw. waren, erfordert dies den Ersatz des entsprechenden Mittellastanteils im Kraftwerkspark. Mit ihren starken Leistungsgradienten und der nur eingeschränkt prognostizierbaren Einspeisung können Windenergieanlagen nicht als planbares Mittellastkraftwerk arbeiten. Es ist aber denkbar, dies in Kombination mit Energiespeichern wie untertägigen Pumpspeicherwerken zu leisten. Im Rahmen der energiesystemtechnischen Studien wurde neben dem Einsatz von Pumpspeicherwerken unter Tage als Systemspeicher für die Netzintegration von Windenergieanlagen auch die Möglichkeit untersucht, auf diese Weise Mittellastkraftwerke zu ersetzen. Die prinzipielle Machbarkeit wurde durch verschiedene Simulationen nachgewiesen (Bild 7). Das Verhalten eines Mittellastkraftwerks wurde dazu durch eine Kombination aus Windkraftanlagen und untertägigen Pumpspeicherwerken per Simulation reproduziert. Einerseits wurde beispielhaft mit Hilfe der normierten Jahresdauerlinie des Steinkohlekraftwerks Staudinger 1 ein Mittellastkraftwerk dargestellt. Die normierte Leistungsdauerlinie der deutschen Windeinspeisung wurde beispielhaft auf Basis der Daten der transpower stromübertragungs gmbh erstellt. Daraus wurde die resultierende notwendige Kapazität der erforderlichen untertägigen Pumpspeicherwerke ermittelt, um in Kombination mit Windenergieanlagen ein Mittellastkraftwerk ersetzen zu können (Bild 8). Die Restriktionen des Optimierungsmodells sind abhängig von den Leistungsgrenzen, der maximalen Kapazität und der Dynamik, beispielsweise des Leistungsgradienten des hier untersuchten Pumpspeicherwerks. Die Obergrenze der Speicherkapazität wurde mit der durchschnittlichen Windleistung der Windkraftanlagen berechnet. Durch die vorgegebene Begrenzung der Suchdomain wird die Berechnung der Lösung beschleunigt. Aus der Simulation lässt sich schließen, 7 (a) Normierter Leistungsverlauf eines Windparks und einer nominierten Mittellast aus Archivdaten. Als Bezug zur Normierung diente die Maximalleistung des Windparks im betrachteten Zeitraum (8760 h). (b) Die rechte Grafik stellt die entsprechenden Leistungsdauerlinien dar. Das Optimierungsziel entspricht der Mittellast-Kraftwerksdauerlinie. Die Wind- und Wasserenergie (aus WKA und PSW) müssen gemixt werden, um das Ziel zu erreichen Quelle: A. Mbuy dass die maximale Pumpspeicherkapazität von 37 % der verfügbaren Windenergie benötigt wird, um als Hybridkraftwerk im Mittellastbereich zu arbeiten. Dieser Wert ist eine theoretische Obergrenze. Mit Hilfe der entsprechenden Optimierung ergibt sich eine wesentlich niedrigere benötigte Kapazität. Modellbergwerk Unter Berücksichtigung der technischen und wirtschaftlichen Aspekte wurden Annahmen zur Auslegung und Dimensionierung einer energiesystemtechnischen Modellanlage auf Grundlage bergtechnischer Vorgaben zu typischerweise in Frage kommenden stillgelegten Bergwerken unter Berücksichtigung der Netzanschlussbedingungen recherchiert: 300 m Höhendifferenz zwischen den untertägigen Ober-und Unterbecken m³ als Speichervolumen getrennte Anordnung von Turbinen und Pumpensatz Energieinhalt von ca. 330 bis 370 MWh. Entsprechend der Rechercheergebnisse beträgt die Anlagenleistung ca. 100 MWel Hierfür ist ein Netzanschluss auf der 110-kV- Spannungsebene vorzusehen. Nach Festlegung der Anlageleistung zeigen weitere Untersuchungen, dass der elektrische Anschluss (Kraftwerksausleitung und Pumpenzuleitung) mittels 110kV-Kabel im Stollen oder Schacht erfolgen kann. Wirtschaftliche Betrachtung Motivation Eine Studie der Energietechnischen Gesellschaft im VDE zeigt, dass in den kommenden Jahren der Bedarf an Energiespeichersystemen steigen wird. Bis 2030 werden nach Prognosen ca. 80% bzw. 65 GW der installierten Leistung von erneuerbaren Energien in Deutschland aus der Windkraft und Fotovoltaik stammen. Durch den kontinuierlichen Anstieg der Einspeisung aus diesen fluktuierenden Quellen können die heute verfügbaren Ausgleichskapazitäten den künftigen Bedarf nicht befriedigen. Ohne zusätzliche Speichermöglichkeiten werden klimafreundliche Energiequellen wie die Windkraft nicht vollständig genutzt werden. Simulierte Extremsituationen zeigen, dass im Jahr 2020 bis zu 14 GW Leistung durch zusätzliche Energiespeicher sowie das Lastmanagement ausgeglichen oder in andere Länder exportiert werden müssen. Diese Prognose ist das Ergebnis der Betrachtung einer kritischen Situation durch die Kombination Schwachlast 542 bergbau 12/2010

13 Energieerzeugung andere Faktoren durch Recherchearbeiten zu ermitteln und im Rahmen einer Sensitivitätsanalyse zu betrachten. Die Ermittlung der Speicherkosten für den Energiedurchsatz als spezifische Größe wird mithilfe des Annuitätenverfahrens durchgeführt. Modellbergwerk Anhand des ausgewählten Modellbergwerks wurde ein Maßnahmenkatalog definiert, welcher die erforderlichen wirtschaftlich zu bewertenden Aktivitäten zur Errichtung eines untertägigen Pumpspeicherwerkes zusammenfasst und durch Expertenbefragungen in Unternehmen aus der Bergbaubranche validiert. Dem Bereich der Investitionskosten kommt hier besondere Aufmerksamkeit zu. In der aktuellen Phase des Projekts werden die maßgeblichen Kostenfaktoren herausgearbeitet und allgemeine Grundsätze aus den Untersuchungen abgeleitet. Auf Basis eines Kostenvergleichs mit anderen Speichertechnologien soll eine Aussage getroffen werden, ob ein simuliertes Kraftwerk in einem Modellbergwerk die Voraussetzungen für die Marktfähigkeit aus wirtschaftlicher Sicht erfüllt. 8 Simulationsergebnisse (Pumpspeicherwerk und Windpark): Die Lade-und Entladezyklen sind von der vorgegebenen Strategie abhängig. Bei der Suche eines höchsten Gleichzeitigkeitsgrads versucht der Optimierungsalgorithmus, ein Mittellastkraftwerk nachzubilden (a). Damit kann das Pumpspeicherwerk einen Energieinhalt von ca. 30 % der erzeugten Windenergie haben und mehr als 50 % der Maximalleistung des Windparks erreichen. Eine Ladeoder Entladephase kann bis ca. 100 h dauern. Aber das Optimierungsziel ist, die Kombination als Mittellastkraftwerk an das elektrische Netz anzuschließen. Aus diesem Grund wurden die Lade-und Entladezyklen noch weiter optimiert (b). Die maximalen Leistungen liegen bei weniger als 50 % der Maximalleistung des Windparks, mit einem Energieinhalt von 10 % Quelle: A. Mbuy und Starkwind. Um das volle Potenzial der regenerativen Energien und die gesteckten Ziele -insbesondere hinsichtlich des Windenergieausbaus- zu erreichen, besteht die Frage, ob unter wirtschaftlichen Gesichtspunkten untertägige Pumpspeicherwerke Beiträge zur Bewältigung dieser Herausforderung leisten können. Methodik und Vorgehen Neben der technischen Realisierbarkeit des Projektes ist zu untersuchen, ob bzw. unter welchen Bedingungen die Konzeption wirtschaftlich ist. Vor diesem Hintergrund sind im Wesentlichen 2 Aufgabenstellungen zu bearbeiten. Zum einen sollen für ein Modellbergwerk die spezifischen Kosten eines Kraftwerkes inklusive der Systemkomponenten ermittelt werden. Zweitens soll das Ergebnis mit den Kosten konkurrierender Speichertechnologien verglichen werden, um eine Aussage zur Marktfähigkeit treffen zu können. In einem ersten Schritt ist ein methodischer Ansatz notwendig, der deutlich macht, welche Einflüsse und Parameter zur Berechnung der spezifischen Kosten des Speichersystems relevant sind ( Bild 9). Während einige Parameter durch Vorgaben anderer Teilprojekte als Eingangsgrößen festgelegt werden, sind Rechtliche Fragestellungen Problemstellung Ein Pumpspeicherwerk, das nahezu komplett unter Tage errichtet wird, ist in Deutschland bislang noch nicht realisiert worden und, soweit ersichtlich, auch nicht in Planung. Folglich liegen keine Erfahrungen zum Rechtsrahmen für die Errichtung und den Betrieb vor. Im Rahmen dieser Studie wird schwerpunktmäßig geprüft, welche Rechtsgebiete berührt sind, inwieweit die Errichtung eines untertägigen Pumpspeicherwerks genehmigungsbedürftig ist, welche Genehmigungsanforderungen zu erfüllen sind und in welchen Verfahren die Genehmigung erfolgt. In Anbetracht von Art und Größe derartiger Projekte und angesichts des Umstands, dass je nach Größe des untertägigen Pumpspeicher-Systems eine Umweltverträglichkeitsprüfung in Betracht kommt, erscheint ein konzentriertes Genehmigungsverfahren angemessen. Nach Inkrafttreten des neuen WHG zum kommt ein Planfeststellungs-bzw. Plangenehmigungsverfahren nach 68 WHG n.f. in Betracht. Hilfsweise kann auch an ein Planfeststellungs- bzw. Plangenehmigungsverfahren nach 20 UVPG gedacht werden. Die Untersuchung dient der Ermittlung allgemeiner Kriterien für die Genehmigung eines Pumpspeicherwerks unter Tage. Für das Modellbergwerk Bad Grund werden zudem Besonderheiten des dortigen Standortes untersucht. Sie verdeutlichen, dass für jeden in Betracht gezogenen Standort letzt- bergbau 12/

14 Energieerzeugung lich jeweils eine rechtliche Einzelfallprüfung durchzuführen ist. Allgemeine Genehmigungsanforderungen Immissionsschutzrecht Nicht anwendbar ist das für klassische Großanlagen einschlägige Genehmigungserfordernis nach dem BImSchG. Ein Pumpspeicherwerk unter Tage unterfällt nicht dem Anlagenkatalog der 4. BImSchV. Bergrecht Trotz der Nachnutzung stillgelegter Bergwerke findet Bergrecht allenfalls in sehr begrenztem Umfang Anwendung. Der sachliche Anwendungsbereich des BBergG knüpft an das Aufsuchen, Gewinnen und Aufbereiten von bergfreien und grundeigenen Bodenschätzen sowie das anschließende Wiedernutzbarmachen der Oberfläche an. Die Anwendbarkeit des BBergG endet dabei mit Beendigung der Bergaufsicht, die bei stillgelegten Bergwerken häufig eingetreten sein wird. Auch die Sondervorschrift des 126 BBergG zur Untergrundspeicherung findet keine Anwendung. Denn gemäß 4 Abs. 9 BBergG sind Untergrundspeicher nur Anlagen zur unterirdischen behälterlosen Speicherung von Gasen, Flüssigkeiten und festen Stoffen mit Ausnahme von Wasser. Falls ausnahmsweise noch ein Abschlussbetriebsplan für das stillgelegte Bergwerk in Geltung und die Bergaufsicht noch nicht beendet sein sollte, wäre der Abschlussbetriebsplan an die neue Folgenutzung anzupassen. Die Folgenutzung als Pumpspeicherwerk unter Tage selbst würde allerdings nicht dem Bergrecht unterfallen, sondern wäre nach den dafür geltenden anderweitigen Rechtsvorschriften zu beurteilen. Insbesondere wären auch die Regelungen zur Wiedernutzbarmachung der Oberfläche i. S. v. 2 Abs. 1 Nr. 2 i. V. m. 4 Abs. 4 BBergG nicht anwendbar, da Maßnahmen zur Durchführung einer Folgenutzung den entsprechenden Planungs- und Genehmigungsverfahren unterliegen. Soweit neue Schächte aufgefahren werden, finden allenfalls gemäß 127 BBergG auf Bohrungen von mehr als 100 m die Vorschriften des BBergG teilweise Anwendung. In diesem Falle griffe regelmäßig nur eine Anzeigepflicht, eine Betriebsplanpflicht müsste von der zuständigen Behörde im Einzelfall angeordnet werden. Wasserrechtliche Vorschriften bleiben unberührt. Die bergrechtlichen Anforderungen richten sich allerdings nur auf die Durchführung der Bohrung, nicht auf die Nutzung des stillgelegten Bergwerkes als Pumpspeicherwerk unter Tage. 9 Parameter und Einflussfaktoren auf die spezifischen Kosten eines untertägigen Pumpspeicherwerkes Quelle: C. Neumann nach Sauer 2009 Schließlich sind vereinzelte landesrechtliche Verordnungen zu beachten, in denen Anzeige- oder Genehmigungspflichten für unterirdische Hohlräume enthalten sind, wie insbesondere in Sachsen und Thüringen. Wasserrecht Hinsichtlich des Wasserrechts ist das seit dem geltende neue WHG zu beachten. Problematisch könnte in diesem Zusammenhang sein, inwiefern durch den Betrieb eines Pumpspeicherwerk unter Tage vorliegend Gewässer und genauer Grundwasser i.s.d. WHG betroffen sein könnten. Aufgrund entsprechender Fundstellen in Literatur und Rechtsprechung ist ein Unterfallen unter den Gewässerbegriff des WHG als auch ein bestehender Grundwasserbezug anzunehmen. Zu beachten sind insbesondere die Anforderungen der 6 ff., 46 ff. WHG. Einer wasserrechtlichen Erlaubnis oder Bewilligung bedarf zum einen das etwaige Aufstauen von Grundwasser zum Befüllen des Pumpspeicherwerk unter Tage, zum anderen das Einleiten von Wasser in ein oberirdisches Gewässer. Ggf. werden anzeigepflichtige Erdaufschlüsse vorliegen. Hinsichtlich der wasserrechtlichen Gestattungen sind aus materieller Sicht insbesondere die allgemeinen Bewirtschaftungsgrundsätze gem. 6 WHG sowie das Verbot von schädlichen, nicht vermeidbaren Gewässerveränderungen, 12 Abs. 1 Nr. 1 WHG, zu beachten. Zudem sind besondere Vorgaben für das Grundwasser, welche sich aus 47, 48 WHG sowie ggf. aus der Grundwasserverordnung ergeben, zu erfüllen. Hinsichtlich der Erteilung der wasserrechtlichen Gestattung ist zudem auf einige wichtige Besonderheiten hinzuweisen. Zunächst steht die Zulassungsentscheidung im pflichtgemäßen Ermessen der Behörde, vgl. 12 Abs. 2 WHG; es besteht also kein Anspruch auf die Erteilung der Gestattung, wenn die materiellen Voraussetzungen vorliegen. Zudem sind wasserrechtliche Gestattungen zu befristen, vgl. für die Bewilligung ausdrücklich 14 Abs. 2 WHG; für die (einfache wie gehobene) Erlaubnis ist eine Befristung unbestritten zulässig und in der Praxis üblich. Hinsichtlich der Erlaubnis besteht zudem die Möglichkeit des entschädigungsfreien Widerrufs, vgl. 18 Abs. 1 WHG. Durch die systematische Umstellung der 67, 68 WHG n.f., die sich anders als 31 WHG a.f. grundsätzlich auch auf Grundwasser beziehen, stellt sich außerdem die Frage, ob in der Errichtung eines Pumpspeicherwerk unter Tage mit unterirdischen Becken - ebenso wie in der Herstellung eines oberirdischen Gewässers - ein Gewässerausbau gesehen werden kann, also die Herstellung, Beseitigung oder wesentliche Umgestaltung eines Gewässers oder seiner Ufer. Die Gesetzesbegründung zum neuen WHG verdeutlicht, dass eine Änderung der systematischen Stellung der Vorschrift zum Gewässerausbau u.a. deswegen erfolgte, damit zukünftig der Ausbau von Küstengewässern bundesrechtlich mit eingeschlossen wird. Eine Intention hinsichtlich einer Einbeziehung von Grundwassersachverhalten geht hieraus jedoch nicht hervor. Aufgrund des Wortlauts, der systematischen Stellung und der Parallele zur Herstellung oberirdischer Gewässer erscheint eine Anwendung der 67, 68 WHG aber nicht ausgeschlossen. Weitere Anforderungen Grundsätzlich kann ein unterirdisches Pumpspeicherwerk unter Tage als bauliche Anlage angesehen werden, die dem Baurecht unterfällt. Ausnahmevorschriften bestehen allerdings teilweise für solche Anlagen, die der Bergaufsicht unterliegen oder die dem Gewässerausbau dienen. Zu beachten sind weiterhin die Anforderungen des Naturschutzrechts, wobei seit nunmehr das neue BNatSchG Anwendung findet. Insbesondere sind Schutzgebiete bei der Standortwahl für ein Pumpspeicherwerk unter Tage zu beachten, die je nach Gegebenheiten Restriktionen bzw. einen kompletten Ausschluss des Projektes zur Folge haben können. Über das eigentliche Pumpspeicherwerk unter Tage hinaus ergeben sich genehmigungsrechtliche Anforderungen auch hinsichtlich der Netzanbindung. Hierbei ist von einer Anbindung in Hochspannung (110 kv) auszugehen. Zur Ableitung von Wasser könnte darüber hinaus ggf. der Bau einer Wasserfernleitung erforderlich sein. 544 bergbau 12/2010

15 Energieerzeugung Wesentliche Bestandteile eines Pumpspeicherwerk unter Tage-Projektes können der Verpflichtung zur Durchführung einer Umweltverträglichkeitsprüfung unterliegen. Insoweit kommen folgende Vorschriften der Anlage 1 zum UVPG in Betracht: Bau einer Wasserkraftanlage (Nr ), Bau eines Stauwerkes oder einer sonstigen Anlage zur Zurückhaltung oder dauerhaften Speicherung von Wasser (Nr. 13.6) bzw. Errichtung und Betrieb eines künstlichen Wasserspeichers ab 5000 m² Wasser (Nr. 19.9), Errichtung und Betrieb einer etwaigen Hochspannungsfreileitung ab 110 kv (Nr. 19.1) sowie Errichtung und Betrieb einer etwaigen gemeindegebietsüberschreitenden Wasserfernleitung ab 2 km Länge (Nr. 19.8). Insgesamt ist aufgrund der Vorgaben der Anlage 1 UVPG wahrscheinlich keine zwingende Umweltverträglichkeitsprüfung notwendig. Jedoch kommt eine allgemeine bzw. standortbezogene Vorprüfung des Einzelfalls in Betracht. Verfahren Wenn die Anwendbarkeit der 67, 68 WHG bejaht wird, sind die Genehmigungsanforderungen an das Pumpspeicherwerk unter Tage im Rahmen eines Planfeststellungs- bzw. Plangenehmigungsverfahrens zu prüfen. Bislang ist die Anwendbarkeit dieser Vorschriften nicht gesichert. Sie erscheint dem Wortlaut nach, aus systematischen Gründen und im Vergleich zu der Herstellung oberirdischer Gewässer aber vertretbar und könnte das Genehmigungsverfahren vereinfachen. Hilfsweise kommt die Anwendung des 20 UVPG i. V. m. Nr Anlage 1 UVPG in Betracht, der die Errichtung und Betrieb eines künstlichen Wasserspeichers betrifft und gleichfalls ein Planfeststellungs- bzw. Plangenehmigungsverfahren vorsieht. Eine etwaige Wasserfernleitung (Nr Anlage 1 UVPG) würde gleichfalls unter 20 UVPG fallen. Sofern die Netzanbindung durch eine Hochspannungsfreileitung (nicht Erdkabel) ab 110 kv erfolgt, sieht 43 S. 1 Nr. 1 EnWG ein Planfeststellungsverfahren bzw. unter der Voraussetzung des 43b Nr. 2 EnWG auf Antrag des Trägers des Vorhabens ein Plangenehmigungsverfahren vor. Von einer Planfeststellung bzw. -genehmigung gehen besondere Rechtswirkungen aus. Aufgrund der Konzentrationswirkung tritt grundsätzlich eine umfassende Zuständigkeits- und Verfahrenskonzentration ein. Die Planfeststellungs- bzw. Plangenehmigungsbehörde wird somit zum einzigen notwendigen behördlichen Ansprechpartner seitens des Vorhabenträgers. Durch die Planfeststellung bzw. Plangenehmigung werden schließlich alle sonst erforderlichen Verwaltungsakte einschließlich der notwendigen Folgemaßnahmen ersetzt. Aufgrund der Gestaltungs- und Duldungswirkung werden zum einen alle öffentlich-rechtlichen Rechtsbeziehungen zwischen dem Träger des Vorhabens und den von dem Vorhaben Betroffenen neu gestaltet, zum anderen werden privatrechtliche und öffentlichrechtliche Ansprüche auf Unterlassung des Vorhabens, auf Beseitigung oder Änderung der Anlagen oder auf Unterlassung ihrer Benutzung ausgeschlossen. Nicht verbunden sind mit der Planfeststellung oder Plangenehmigung weitergehende privatrechtliche Wirkungen oder eine Enteignungswirkung. Beispielsweise besteht kein Recht auf die Benutzung fremder Grundstücke. Hinsichtlich der Planfeststellung kann sich jedoch eine enteignungsrechtliche Vorwirkung ergeben, falls die entsprechenden Voraussetzungen vorliegen. Sollten die Planfeststellungs- bzw. Plangenehmigungsverfahren nach 68 WHG bzw. 20 UVPG als nicht einschlägig betrachtet werden, bliebe nur die Möglichkeit, entsprechende Einzelverfahren durchzuführen. Ggf. ist zusätzlich ein Raumordnungsverfahren für das Pumpspeicherwerk unter Tage durchzuführen ( 1 Nr. 7 RoV i. V. m. 68 WHG), doch dürfte eine Raumbedeutsamkeit nur bei entsprechendem Oberflächenverbrauch zu bejahen sein. Für die Netzanbindung kann bei entsprechender Leitungslänge gleichfalls ein Raumordnungsverfahren erforderlich werden (vgl. auch 1 Nr. 14 ROV). Genehmigungsanforderungen des Modellbergwerks Bad Grund Der Standort des Modellbergwerks Bad Grund verdeutlicht, dass stets eine Prüfung des Einzelfalls erforderlich ist: Der Bereich Wiemannsbucht ist umgeben vom Landschaftsschutzgebiet Harz, dessen Verordnung bei Maßnahmen hinsichtlich des Pumpspeicherwerk unter Tage, insbesondere beim Bau einer entsprechenden Hochspannungsfreileitung, zu beachten ist. Für die Wiemannsbucht existiert ein Bebauungsplan, der das Gebiet als Gewerbefläche deklariert, was eine Nutzung als unterirdischer PSW- Standort zulässt. Aufgrund der Dimensionierung am konkreten Standort ist eine UVP nicht zwingend durchzuführen, sondern die UVP-Pflichtigkeit ist im Rahmen einer allgemeinen Vorprüfung im Einzelfall zu ermitteln. Aufgrund möglicher bergbaubedingter Vorbelastungen des Wassers und der Notwendigkeit, für Bau und Betrieb eines Pumpspeicherwerk unter Tage eine erneute Wasserhaltung zu betreiben, ist die UVP-Pflichtigkeit nicht unwahrscheinlich. Die gesamte Schachtanlage steht unter Denkmalschutz, was insbesondere die Netzanbindung durch Hochspannungsfreileitung behindern oder ausschließen könnte. Eigentumsrechtliche Fragestellungen Neben den dargestellten genehmigungsrechtlichen Anforderungen ist hinsichtlich des Baus und des Betriebes eines Pumpspeicherwerk unter Tage regelmäßig auch die privatrechtliche Zulässigkeit erforderlich. Problematisch kann dies sein, sofern der Vorhabenträger nicht auch Grundstückseigentümer der oberirdisch beanspruchten bzw. unterirdisch genutzten Grundstücke ist. Zudem kann ggf. bestehendes fremdes Bergwerkseigentum der Realisierung eines Projektes entgegenstehen. In diesen Fällen sind ggf. Abwehransprüche des jeweiligen Eigentümers gem I BGB denkbar. Verhältnis zum Grundeigentümer Sollen fremde Grundstücke an der Oberfläche zur Realisierung eines Pumpspeicherwerk unter Tage genutzt werden, beispielsweise zum Abteufen bzw. Nachnutzen eines Schachtes oder durch Bau von entsprechend notwendigen Betriebsgebäuden, stehen dem Grundeigentümer in jedem Fall Abwehransprüche zu. Doch auch bei untertägiger Nutzung eines Grundstückes können sich Einschränkungen ergeben. Gemäß 905 S. 1 BGB erstreckt sich die Nutzungsbefugnis des Grundeigentümers u.a. auch auf den Erdkörper unterhalb der Oberfläche einschließlich auf die unterirdischen Hohlräume, was insbesondere für die Untergrundspeicherung von Bedeutung sein und zu Konflikten führen kann. Einschränkungen des Verbietungsrechts des Grundeigentümers ergeben sich aus 905 S. 2 BGB. Danach kann dieser Einwirkungen nicht verbieten, die in solcher Tiefe vorgenommen werden, dass er an der Ausschließung kein Interesse hat. Das hiernach bestehende Ausschließungsinteresse des Grundeigentümers wird von Rechtsprechung und Literatur weit ausgelegt und stellt den gesetzlich gewollten Regelfall dar. Für dessen Bewertung sind dabei die konkreten Verhältnisse des Einzelfalles maßgebend. Erfasst wird jedes grundstücksbezogene schutzwürdige Interesse. Ein solches ist insbesondere gegeben, wenn an der Oberfläche mit Beeinträchtigungen zu rechnen ist bzw. wenn der Grundeigentümer ein eigenes (auch künftiges) Nutzungsinteresse geltend macht. bergbau 12/

16 Energieerzeugung Aus prozessualer Sicht ist anzumerken, dass der Vorhabenträger die Darlegungs- und Beweislast dafür trägt, dass der Grundeigentümer ausnahmsweise kein Verbietungsrecht innehat. Bei Einwirkungen in die Tiefe ist dabei ein strenger Maßstab an den Nachweis anzulegen. Insgesamt kann es daher im Einzelfall notwendig sein, eine privatrechtliche Einigung mit dem Grundeigentümer zu erzielen. Sollten Einigungsversuche scheitern, wäre an ein Enteignungsverfahren zu denken, welches beispielsweise aufgrund einer Planfeststellung, wie oben beschrieben, eingeleitet werden könnte. Verhältnis zum Bergwerkseigentümer Hindernisse können sich schließlich auch ergeben, sofern an den stillgelegten Bergwerken noch Bergwerkseigentum besteht. Begrifflich handelt es sich bei Bergwerkseigentum um den Inbegriff einzelner, in den 8, 9 BBergG näher geregelten Rechten, die dem gemeinsamen Zweck der bergmännischen Produktion dienen. Wesentlicher Inhalt ist das Recht zur Aufsuchung und Gewinnung von Bodenschätzen. Als wesentliche Bestandteile des Bergwerkseigentums, die gemäß 93 BGB dessen rechtliches Schicksal teilen, werden beispielsweise der Schacht sowie alle Grubenbaue innerhalb des Bergwerksfeldes angesehen. In den vorliegend in Betracht kommenden Fällen handelt es sich nach Auskunft des LBEG in der Regel um sog. altes Bergwerkseigentum i.s.d. 149, 151 BBergG. Dieses weist die Besonderheit auf, dass es aufgrund 151 Abs. 1 BBergG, abweichend von 16 Abs. 5 BBergG, nicht befristet verliehen ist. Zudem ist auch ein Widerruf nach 18 Abs. 4 BBergG gem. 151 Abs. 1 BBergG ausgeschlossen. Ein Rückgriff auf allgemeine Widerrufsmöglichkeiten des 49 Abs. 2 S. 1 VwVfG scheidet ebenfalls aus. Demnach kann altes Bergwerkseigentum einer Nachnutzung stillgelegter Bergwerke entgegen stehen. Daher ist im Verhältnis zum Bergwerkseigentümer eine entsprechende privatrechtliche Einigung zur Realisierung der Nachnutzung zu erzielen. Umweltfolgenabschätzung Grundlegende Betrachtungen Aus Sicht des Umwelt-und Naturschutzes sind bei Bau, Anlage und Betrieb eines unterirdischen Pumpspeicherwerks Umweltkonflikte möglich, die dem Vorhaben entgegenstehen. Art und Intensität der Umweltauswirkungen und damit auch der möglichen Konflikte mit Umweltschutzgütern hängen von der technischen Ausführung des Pumpspeicherwerks, dem konkreten Standort und den betroffenen Schutzgütern ab. Für die Planung ist es wichtig, mögliche Unverträglichkeiten frühzeitig zu erkennen und so bei der Standortsuche eine Entscheidungshilfe zu liefern. Die beim Bau und Betrieb eines untertägigen Pumpspeicherwerks möglichen Umweltkonflikte können insbesondere unter folgenden Voraussetzungen frühzeitig identifiziert werden: Es besteht eine gesetzliche Verpflichtung, die Umweltfolgen zu prüfen und die Ergebnisse bei der Planung und Genehmigung des Projektes zu berücksichtigen (Instrumentenbezug) Die Prüfung der Auswirkungen auf Natur und Umwelt kommt nach dem Stand der Technik zu dem Ergebnis, dass Konflikte mit Umweltzielen ausgelöst werden können (Umweltfolgenprüfung). Für den Bau und Betrieb von Pumpspeicherwerken unter Tage wird im Allgemeinen eine Umweltverträglichkeitsuntersuchung durchzuführen sein. Im Rahmen der Studie wurde eine Ersteinschätzung möglicher Umweltkonfl ikte durchgeführt. Dabei entscheidet die technische Ausführung des Pumpspeicherwerks unter Tage darüber, welche Wirkfaktoren vom Vorhaben ausgehen und auf die Umwelt einwirken. Die Wirkfaktoren unterscheiden sich danach, ob sie ausgelöst werden durch: den Bau die Anlage den Normalbetrieb einen Störfall oder den Abbau des Pumpspeicherwerks. Um bestimmte Auswirkungen zu vermeiden oder zu vermindern, können technische Varianten und Anpassungen vorgenommen werden. Auf der anderen Seite ergeben sich die Umweltfolgen aus der Schutzwürdigkeit des Standortes bzw. der Empfindlichkeit der betroffenen Schutzgüter gegenüber den Projekteinwirkungen. Je empfindlicher oder schutzwürdiger die Umwelt ist, desto schwerwiegender und restriktiver sind die zu erwartenden Konflikte und Konsequenzen. Im Ergebnis stellt eine Prüfung möglicher Umweltfolgen der Errichtung oder des Betriebs eines Pumpspeicherwerks am konkreten Standort eine der folgenden rechtlichen Konsequenzen fest: 1. Zulässigkeit ohne Auflagen/Eignung Im Idealfalle stehen dem Pumpspeicherwerk keine Konfl ikte entgegen, so dass das Projekt direkt zulässig ist. 2. Zulässigkeit mit Auflagen/Restriktion In der Regel liegen gewisse Umweltkonfl ikte vor und das Umweltrecht bzw. das relevante Instrument gestattet eine Genehmigung unter bestimmten Voraussetzungen, die im Bescheid als Auflagen festgesetzt werden. Die Aufl agen können technischer Art sein und auch landschaftspfl egerische bzw. umweltschutzrelevante Maßnahmen umfassen. 3. Unzulässigkeit am Standort/Ausschluss Obwohl Vermeidungs-und Kompensationsmaßnahmen einbezogen werden, kann es geschehen, dass bestimmte Umweltanforderungen nicht erfüllt werden und dadurch die Unzulässigkeit des Pumpspeicherwerks begründet wird. Dann wirken diese Anforderungen als Ausschluss-bzw. Knock Out-Kriterien. Beispiele hierfür sind: bestimmte Schutzgebietskategorien mit starken Nutzungsbeschränkungen Grenzwerte für Immissionen oder die Schädigung bestimmter Schutzgüter. 4. Alternativenprüfung für mehrere Standorte im Bergwerk/ ggf. Ausschluss am ersten Standort Falls erhebliche Umweltkonflikte durch das Projekt erwartet werden, wird bei einigen Instrumenten des Umweltrechts das Projekt nicht unmittelbar für unzulässig erklärt. Im Rahmen der FFH-Verträglichkeitsprüfung bspw. ist eine ausnahmsweise Zulassung möglich, wenn das Projekt aus zwingenden Gründen des überwiegenden öffentlichen Interesses, einschließlich solcher sozialer oder wirtschaftlicher Art, notwendig ist und zumutbare Alternativen, den mit dem Projekt verfolgten Zweck an anderer Stelle ohne oder mit geringeren Beeinträchtigungen zu erreichen, nicht gegeben sind ( 34 Abs. 3 BNatSchG 2010). Zu beachten ist, dass die technischen Merkmale eines Pumpspeicherwerks in den wenigsten Fällen unmittelbar eine Ausschluss-, Restriktions-oder Eignungswirkung bedingen, sondern unterschiedliche Folgen haben können. Dies liegt daran, dass sich die Schwere der Umweltauswirkungen aus dem Zusammenwirken des Projektes mit den betroffenen Schutzgütern ergibt. Daher kann dasselbe Projekt an unterschiedlichen Standorten auch unterschiedliche Konfl ikte hervorrufen und Folgen auslösen. An einem gering empfi ndlichen Standort kann das Projekt zulässig sein, während es an einem hoch empfi ndlichen Standort zu schwerwiegenden Konfl ikten führen und unzulässig sein kann. Ob sich ein Ausschluss oder eine Restriktion ergibt, hängt daher maßgeblich von den spezifi schen Merkmalen des konkreten Standorts ab, die in einer detallierten Umweltuntersuchung ermittelt, beschrieben und bewertet werden. 546 bergbau 12/2010

17 Energieerzeugung Modellbergwerk Nach dem ersten Anschein liegen beim ausgewählten Modellbergwerk im Vergleich zu anderen Bergbauregionen relativ günstige Umstände im Hinblick auf Konflikte mit dem Natur- und Umweltschutz vor. Dabei steht u.a. im Vordergrund, dass Auswirkungen auf die Trinkwasserförderung ausgeschlossen werden können, da diese oberhalb der Grube stattfindet. Auch dadurch, dass die erforderlichen oberirdischen Anlagen und Gebäude auf dem ehemaligen Werksgelände errichtet und zum Teil in vorhandenen Gebäuden nachgenutzt werden können, entfallen viele Konflikte, die sonst mit der Inanspruchnahme unbebauter Flächen zu tun hätten. Insbesondere können voraussichtlich erhebliche Auswirkungen auf die Habitate wildlebender Tier-und Pflanzenarten vermieden werden. Auf dem Werksgelände existiert eine alte Halde, die vom Volumen her durchaus für Gesteinsausbruch und Verfüllungen aus den Stollen genutzt werden könnte. Mit dem anfallenden Gesteinsmaterial könnte mit Schwermetallen versetztes Haldenmaterial abgedeckt werden, was unter Umweltgesichtspunkten positiv zu bewerten wäre. Voraussetzung ist jedoch, dass hierfür eine neue Genehmigung beantragt und erteilt wird. Aus Umweltsicht erscheint ebenfalls vorteilhaft, dass die Schwermetalle im ehemaligen Erzbergwerk offenbar sulfidisch gebunden sind und der ph-wert in den oberen Stollen ungefähr 7 beträgt. Dies verhindert die beschleunigte Freisetzung von Schwermetallen in das Grubenwasser und kann den Aufwand beträchtlich herabsetzen, der möglicherweise zur Reinigung des Grubenwassers erforderlich ist. In den tieferen Stollen ist es allerdings möglich, dass sich saure und belastete Grubenwässer angesammelt haben, die für den Bau zu Tage gefördert werden müssten und ggf. vor einer Einleitung in Oberflächengewässer zu behandeln sind. Das in den letzten Jahren zunehmend verschärfte Wasserrecht sieht enge Maßstäbe für Gewässereinleitungen vor, die gegenüber dem derzeitigen Stilllegungsstand beim Betrieb eines Pumpspeicherwerks zweifellos zunehmen werden. Ein weiterer ernstzunehmender Umweltkonflikt stellt die mögliche Vertreibung von Fledermäusen dar, die stillgelegte Stollen als Winterquartiere nutzen könnten. Fledermausarten sind europarechtlich grundsätzlich streng geschützt. Durch die Inbetriebnahme eines Pumpspeicherwerks unter Tage darf es auf keinen Fall zu einer Verschlechterung der Habitatsituation von Fledermäusen kommen. Vor der Aufnahme näherer Planungen zur Errichtung eines Pumpspeicherwerks unter Tage empfiehlt sich in jedem Fall die nähere Untersuchung der möglichen Auswirkungen auf die Schutzgüter des Naturund Umweltrechts. Dabei wird empfohlen, potenzielle Auswirkungen auf das Grundwasser, auf Oberflächengewässer sowie auf Fledermäuse vordringlich zu prüfen, da die europäischen Umweltqualitätsanforderungen insbesondere in Bezug auf den chemischen und ökologischen Zustand von Grund- und Oberflächengewässern sowie in Bezug auf besonders geschützte Arten hohe Hürden für eine Genehmigung darstellen können. Zusammenfassung Im Rahmen der Studie wurde das Potenzial untersucht, einen Teil der künftig für die Netzintegration der Windenergie notwendigen Energiespeicher im elektrischen Energieversorgungsnetz Deutschlands durch die Nachnutzung von stillgelegten Bergwerken mittels untertägiger Bearbeiterverzeichnis Prof. Dr.-Ing. Hans-Peter Beck Dipl.-Wirtsch.-Ing. Marko Schmidt Bergbauliche Fragestellungen Prof. Dr.-Ing. Oliver Langefeld Prof. Dr.-Ing. Wolfgang Busch Dipl.-Ing. Wolfgang Lampe Dipl.-Ing. Sebastian Mahr Bergrat Olaf T. Franz Dipl.-Ing. Julita Gorczyk Dipl.-Wirtsch.-Ing. Marko Schmidt Maschinentechnische Fragestellungen Prof. Dr.-Ing. Armin Lohrengel G.Schäfer Dipl.-Ing. Nadine Nagler Energietechnische Fragestellungen Prof. Dr.-Ing. Hans-Peter Beck E.-A. Wehrmann Dr.-Ing. Aime Mbuy Wissenschaftliche Betrachtung Prof. Dr. Mathias Erlei B. Eng. Christoph Neumann Rechtliche Fragestellungen Prof. Dr. jur. Hartmut Weyer Ass. jur. Ulrich Lindemann Umweltfolgeabschätzung K. Runge T. Wachter Zusammenfassung Prof. Dr.-Ing. Hans-Peter Beck Dipl.-Wirtsch.-Ing. Marko Schmidt hydrodynamischer Pumpspeicherwerke zu decken. Da die ehemaligen Bergwerke nicht für diesen Zweck errichtet wurden, ist es notwendig sie durch Auffahrungen und Erweiterungen für die neue Aufgabe zu ertüchtigen. Unter den gegebenen Einschränkungen, Kriterien und auf Basis bergmännischer Erfahrungen wurden 6 Bergwerksregionen in Deutschland identifiziert, in denen nach einer ersten Schätzung etwa 100 gut oder bedingt geeignete Standorte mit einer Mindestleistung von 100 MWel bei 2h Vollast (respektive 200 MWhel minimale Speichergröße) erwartet werden. Dabei stellt die Planung und Errichtung eines derartigen untertägigen Speicherkraftwerks eine besondere Herausforderung dar. So müssen auf ingenieurwissenschaftlicher Seite geotechnische, bergmännische und markscheiderische Probleme gelöst und die maschinen-und elektrotechnischen Voraussetzungen geschaffen werden. Im Rahmen der Wirtschaftlichkeitsanalyse sind die Fragen zur Investitions-und Wirtschaftlichkeitsrechnung zu beantworten sowie insbesondere als Voraussetzung für staatliche Förderungen die ökonomische Vorteilhaftigkeit darzustellen. Im Rahmen des Genehmigungsverfahrens sind insbesondere wasser- und umweltrechtliche Fragestellungen zu beachten. Literaturverzeichnis [1] Baumann: Einführung in die Geologie; VEB Verlag für Grundstoffindustrie Leipzig; 1. Auflage 1978 [2] Boldt, Gerhard / Weller, Herbert: Bundesberggesetz, Kommentar, Hauptband, Berlin, New York 1984 [3] Breuer, Rüdiger: Öffentliches und privates Wasserrecht, 3. Auflage, München 2004 [4] Czychowski, Manfred / Reinhardt, Michael: Wasserhaushaltsgesetz, Kommentar, 9. Auflage, München 2007 [5] Deutsche Energie-Agentur GmbH (dena): Kurzanalyse der Kraftwerksplanung in Deutschland bis 2020 (Aktualisierung). Annahmen, Ergebnisse und Schlussfolgerungen, Seite 14. Berlin, Februar 2010 [6] Deutsche Energie-Agentur GmbH, Bereich Regenerative Energien: Elektrizitätswirtschaftliche und energiepolitische Auswirkungen der Erhebung von Netznutzungsentgelten für den Speicherstrombezug von Pumpspeicherkraftwerken. Berlin, Deutsche Energie-Agentur GmbH, [7] E.ON: Energie-Transparenz: -Steinkohlekraftwerke -Installierte Gesamtleistung - kraftwerke/steinkohle (Abruf: ) [8] Energietechnische Gesellschaft im VDE: Energiespeicher in Stromversorgungssystemen mit hohem Anteil erneuerbarer Energieträger - Bedeutung, Stand der Technik, Handlungsbedarf. Frankfurt, Energietechnische Gesellschaft im VDE, [9] Giesecke, J.; Mosonyi, E.: Wasserkraftanlagen Planung, Bau und Betrieb, 4. Auflage, Springer Verlag Berlin Heidelberg, 2005 [10] Kießling, F., Nefzger, P., Kaintzyk, U.: Freileitungen, Planung, Berechnung, Ausführung, 5. vollst. neu bearb. Aufl., Springer, Berlin, 2001 [11] Knack, Hans Joachim / Henneke, Hans- Günter: Verwaltungsverfahrensgesetz, Kommentar, 9. Auflage, Köln 2010 [12] Lahl, Kugler: Alles kommt vom Bergwerk bergbau 12/

18 Energieerzeugung her. Das große Buch vom Bergbau im Erzgebirge; Chemnitzer Verlag, 3. Auflage September 2006 [13] Mahr: Diplomarbeit, Erstellung eines Kriterienkataloges aus Sicht des Bergbaus zur Auswahl geeigneter Standorte für untertägige Pumpspeicherkraftwerke; Diplomarbeit an der TU-Clausthal, Clausthal 2009 [14] Niedersächsisches Bergarchiv: Rissakten Erzbergwerk Grund [15] Reuther: Lehrbuch der Bergbaukunde, Erster Band; Verlag Glück Auf GmbH Essen, 11. Auflage, 1989 [16] Ring, Gerhard: Grundstrukturen des Bergwerkseigentums, in: NotBZ 2006, Seite 37 bis 45 [17] Roschlau: Wissensspeicher Bergbau Erzbergbau, Kalibergbau; VEB Deutscher Verlag für Grundstoffindustrie Leipzig; 3. überarbeitete Auflage 1981 [18] Sauer, Dirk Uwe (Institut für Stromrichtertechnik und Elektrische Antriebe, RWTH Aachen): Modell zur Bewertung von Energiespeichern. Aachen, ISEA, [19] Staudinger, Julius von: Bürgerliches Gesetzbuch, Kommentar, Buch 3: Sachenrecht, 905 bis 924 (Privates Nachbarrecht), Berlin 2009 [20] Transpower - Stromübertragungs GmbH -Tatsächliche und prognostizierte Windenergieeinspeisung - Transparenz/Veroeffentlichungen/ Netzkennzahlen/Uebersicht/index.htm [21] Verband der Netzbetreiber (2007): TransmissionCode Netz-und Systemregeln der deutschen Übertragungsnetzbetreiber. August 2007 Energiewirtschaft Energieverbrauch wird 2010 deutlich zunehmen Die kräftige konjunkturelle Erholung und die Kälteperiode am Jahresanfang werden den Energieverbrauch in Deutschland in diesem Jahr kräftig ansteigen lassen. Die Arbeitsgemeinschaft Energiebilanzen (AG Energiebilanzen) rechnet in ihrer ersten Prognose für das Gesamtjahr beim Primärenergieverbrauch mit einem Zuwachs um knapp 4 % auf voraussichtlich Petajoule (PJ) oder 475 Mio. t Steinkohleneinheiten (Mio. t SKE). Damit kehrt der Energieverbrauch noch nicht zum Niveau des Jahres 2008 zurück und erreicht -mit Ausnahme des Vorjahres -den niedrigsten Stand seit Die für 2010 geschätzte Zunahme des Energieverbrauchs liegt deutlich über dem erwarteten Wirtschaftswachstum von bis zu 3,5 %. Die AG Energiebilanzen geht deshalb davon aus, dass die konjunkturelle Erholung in starkem Maße von den energieintensiven Industriebranchen getragen wird. Der höhere Energieverbrauch wird zu einem Anstieg des CO 2 - Ausstoßes führen, da sich nach den Berechnungen der AG Energiebilanzen beim Mix der Energieträger 2010 nur geringfügige Veränderungen zugunsten CO 2 -armer Energieträger ergeben und etwa zwei Drittel des Verbrauchszuwachses auf kohlenstoffhaltige Energieträger entfällt. Gerechnet wird mit einer Zunahme der CO 2 -Emissionen um rund 4 %. Zuwachs in den ersten 9 Monaten über 4 % In den ersten 9 Monaten des laufenden Jahres stieg der Verbrauch an Primärenergieträgern nach aktuellen Berechnungen der Arbeitsgemeinschaft Energiebilanzen gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 4,1 % auf Petajoule (PJ); das entspricht 349 Mio. t Steinkohleneinheiten (Mio. t SKE). Der Verbrauch an Mineralöl verringerte sich um gut 1 % auf PJ (119,0 Mio. t SKE). Der konjunkturbedingt erhöhten Nachfrage nach Rohbenzin und Flüssiggas aus der Industrie stand ein preis-und vorratsbedingt geringerer Heizölabsatz an die Verbraucher gegenüber. Bei den Kraftstoffen glichen sich Absatzminderungen bei Ottokraftstoffen und ein erhöhter Dieselabsatz aus. Der Erdgasverbrauch in Deutschland erhöhte sich um 5 % auf PJ (72,9 Mio. t SKE). Zuwächse verzeichneten alle Verbrauchsbereiche. Im 1. Halbjahr wurde überdurchschnittlich viel Erdgas in der Stromerzeugung eingesetzt. Der Verbrauch an Steinkohle lag mit PJ oder 43,6 Mio. t SKE um 22,5 % über dem Vorjahreszeitraum. In der Stromerzeugung nahm der Einsatz von Steinkohle um über 7 % zu. Die inländische Eisenund Stahlindustrie steigerte den Einsatz von Kohle und Koks um rund 37 %. Auch Entwicklung des Primärenergieverbrauchs von Januar bis September 2010 in Deutschland - Veränderungen in % gesamt PJ oder 348,6 Mio. t SKE Quelle: Arbeitsgemeinschaft Energiebilanzen e.v. auf dem Wärmemarkt wurde mehr Steinkohle abgesetzt. Bei der Enwicklung ist ein Basiseffekt zu berücksichtigen, der auf den starken Nachfrageeinbruch des Vorjahres zurückgeht. Der Primärenergieverbrauch an Braunkohle lag mit 1114 PJ (38,0 Mio. t SKE) knapp über dem Niveau des Vorjahreszeitraumes. Ein leicht verminderter Einsatz in der Stromerzeugung wurde durch einen höheren Verbrauch an Braunkohlenprodukten ausgeglichen. Die inländischen Kernkraftwerke konnten ihren Beitrag zum Primärenergieverbrauch um gut 5 % auf 1138 PJ (38,8 Mio. t SKE) steigern. Die erneuerbaren Energien trugen mit 928 PJ (31,7 Mio. t SKE) zur Energiebilanz der ersten 9 Monate bei und steigerten ihren Beitrag damit um knapp 6 % gegenüber dem Vorjahreszeitraum. Die Stromerzeugung aus Wasserkraft (ohne Pumpspeicher) verringerte sich um knapp 3 %, die der Windkraft ging um 2,8 % zurück. Photovoltaik und Biogas verzeichneten weiter deutliche Zuwächse. Der Anteil aller erneuerbarer Energien am Primärenergieverbrauch stieg leicht auf 9,1 % (Vorjahreszeitraum: 8,9 %). Quelle Arbeitsgemeinschaft Energiebilanzen e.v. Mohrenstraße Berlin Tel.: 030/ Fax: 030/ Max-Planck-Strasse Köln Tel.: 02234/ Fax: 02234/ uwe.maassen@braunkohle.de Internet: bergbau 12/2010

19 Betriebs- und Arbeitssicherheit Arbeitsbühne RUTHMANN STEIGER T 370 beim Arbeitseinsatz im Braunkohle-Tagebau Hambach Sicherheit und Effizienz stehen für die RWE POWER AG ganz oben auf der Prioritätenliste. Diesen Anspruch erfüllt seit neuestem auch der RUTHMANN STEIGER T 370, der für den Energieversorger im Tagebau in Hambach (zwischen Düren und Elsdorf im Rheinland) im Einsatz ist. Was der STEIGER dort für Einsatzschwerpunkte hat und warum sich die RWE POWER ausgerechnet für dieses Modell entschieden hat, können Sie nachfolgend lesen. RWE POWER erzeugt Strom auf Basis eines breitgefächerten Energiemixes. Braunkohle ist dabei noch immer einer der Primärenergieträger, die die Grundlast der Stromversorgung gewährleistet. Mit rund 39% (72,9 Mrd. KW) verweist Braunkohle dabei sogar Kernenergie (26%) auf Platz 2. Um den Energiebedarf zu befriedigen, wurden im Jahr 2006 alleine in Hambach 37,8 Mio. t Braunkohle abgebaut. Und da in Hambach noch immer Mio. t Braunkohle lagern, ist die Zukunft dieses Energieträgers bei weitem länger gesichert als beispielsweise Ölreserven. Die Größe der Betriebsfläche, auf der aktuell abgebaut wird, liegt bei ha (eine Fläche von über Fußballfeldern!). Bei der RWE POWER in Hambach arbeiten derzeit Mitarbeiter, die mit insgesamt 8 Braunkohlebaggern und 7 Absetzern - die täglich zwischen bis t Braunkohle nebst Abraum fördern - den täglichen Nachschub des Rohstoffes sichern. Ein einziger dieser Bagger ist ca. 220 m lang, an der höchsten Spitze 92 m hoch und mehr als t schwer. Und da das Alter der Bagger teilweise schon Oldtimer-Status hat, ist nachvollziehbar, dass diese Kolosse ständiger Kontrolle, Wartung und Pflege unterliegen. Genau für diese Aufgaben im Tagebau Hambach hat die RWE POWER jetzt einen RUTHMANN STEI- GER T 370 bekommen, denn nach reiflicher Überlegung und der intensiven Angebotsanalyse hat sich dieses Modell als das besonders geeignete Arbeitsbühnenkonzept herauskristallisiert. Helmut Ehlers -mitverantwortlich in der Produktions- und Maschinentechnik bei der RWE in Hambach vor einem der größten Braunkohletagebaue der Welt. Aktuell wird auf einer Fläche von ha gearbeitet Der STEIGER T 370 wurde auf einem speziell bereiften und somit geländegängigen - MB-Allrad-Fahrgestell, Typ AXOR 1833 A 4x4 aufgebaut Be- und Entladen des Arbeitskorbes am Boden ist beim T 370 von RUTHMANN unproblematisch möglich Der STEIGER T 370 ist durch sein äußerst bewegliches Auslegersystem mit schwenkbarem Korbarm die beste aller Alternativen gewesen., so Helmut Ehlers, der bei RWE in Hambach für Instandsetzungsmaßnahmen der Produktionsmaschinen mitverantwortlich ist. Und durch die spezielle Konfiguration des STEIGER s mit dem geländegängigen MB-Fahrgestell erfüllt er voll und ganz die Anforderungen unserer operativ tätigen Mitarbeiter, die für die Kontrolle, Wartung und Pflege der Bagger verantwortlich sind. Bei dem Trägerfahrzeug des T 370 einem MB-Allrad Fahrgestell, Typ AXOR 1833 A 4x4 wurde beispielsweise durch die spezielle Singlebereifung erreicht, dass er auch bei widrigen Witterungsverhältnissen und in schwerem Gelände an die Großgeräte fahren kann. Des Weiteren wurden spezielle, angepasste Unterlegplatten für die Arbeitsbühneneinheit konzipiert, damit der STEIGER im abgestützten Zustand stets sicheren Stand hat. Der STEIGER verfügt mit 37 m Arbeitshöhe und 30 m Reichweite bei 100 kg Korblast über Leistungsdaten, die für 95% aller Kontroll- und Wartungsarbeiten ausreichend sind. Und durch die hervorragende Beweglichkeit des Auslegersystems, welches aus teleskopierbarem Ober- und Unterarm sowie einem zusätzlich schwenkbaren Korbarm besteht, erreicht der STEIGER -Fahrer auch Stellen, die sonst nur mit hohem Aufwand zum Beispiel Spezialgerüsten zugänglich waren. Helmut Ehlers: Da Kontrollarbeiten ja meist nur punktuell auszuführen sind, ist Gerüstbau an unseren Baggern in vielen Fällen unwirtschaftlich. Hier leistet der STEIGER von RUTHMANN hervorragende und effiziente Dienste, ohne das wichtige Thema Sicherheit zu vernachlässigen. Untersucht werden bei den ständigen Kontrollarbeiten primär Schweißnähte, Verschraubungen, Seilsysteme und Leitungen. Und genau wie bei PKW werden Braunkohlebagger alle 2 Jahre einer Art TÜV-Prüfung unterzogen, um die Verfügbarkeit und Sicherheit der Bagger und Absetzer zu gewährleisten. Weitere Highlights des STEI- GER T 370 machen sich vor allen Dingen im tagtäglichen Einsatz der LKW-Arbeitsbühne bemerkbar. Zeit ist (bringt) Geld und der STEIGER T 370 erfüllt diesen Leitspruch. Gerade die komplette Abstützkonstruktion und -schnelligkeit sucht ihres Gleichen. Mit enormer Geschwindigkeit fahren die Stützen aus, die mit Aufstellautomatik und einem außerordentlichen Stützenhub ausgestattet sind. bergbau 12/

20 Betriebs- und Arbeitssicherheit Die spezielle Bereifung des Chassis verhilft der Arbeitsbühneneinheit zur notwendigen Geländegängigkeit. Wenn das Fahrzeug trotzdem festsitzt, helfen die Ösen bei einer Bergung mit schwerem Gerät Der T 370 überzeugt mit einer Arbeitshöhe von 37 m und 30 m Reichweite Und die diversen Arbeitsbereiche sind sogar dann abrufbar, wenn die Arbeitsbühneneinheit 1 Grad schräg aufgestellt ist. All diese Eigenschaften haben letzlich zur Folge, dass der STEIGER schnell, sicher und variabel auf jegliche Einsatzsituationen reagiert. Beim Aufstellen der Arbeitsbühne erfüllt das große Grafikdisplay die Wünsche der Kundschaft, da beim Aufstellvorgang die Schrägneigung kontrolliert werden kann. Und im Arbeitsbühnenbetrieb können im Speziell für den Einsatz konstruierte Stützunterlegplatten gewährleisten ein sicheres Arbeiten mit dem STEIGER T 370 auch bei widrigen Untergründen Display sämtliche Werte des Informationsund Diagnosesystems (IDS) abgefragt werden. Der STEIGER T 370 erfüllt auch noch andere Anforderungen, die der täglichen Arbeit der RWE-Mitarbeiter sehr zugute kommen. So kann der geräumige und (auf 3,6 m) austeleskopierbare Arbeitskorb bequem vom Erdboden aus be- und entladen werden. Bei voller Beweglichkeit des RÜSSEL s (Korbarm) inkl. 2 x 90 Grad Dreh- und Teleskopierbarkeit kann der Korb sogar unter null Meter Arbeitshöhe ( unter Flur) gefahren werden. Ein Blick über das Betriebsgelände des Tagebau Hambach Pirtek eröffnet 50. Center in Deutschland Der international tätige Hydraulikservice Pirtek feiert Jubiläum: In Kaufbeuren im Ostallgäu wurde nun das 50. bundesdeutsche Service-Center eröffnet. Wolfgang Stritzke, Franchisepartner von Pirtek und Gründer des neuen Centers Kaufbeuren, lud aus diesem Anlass zu einem Empfang in die neu erbauten Geschäftsräume im ebenfalls neuen, städtischen Gewerbegebiet der Stadt. Neben dem Wirtschaftsreferenten der Stadt, Vertretern der regionalen Presse und zahlreichen Geschäftspartnern und Kunden nahmen auch Dr. Kelvin Roberts, Chairman Pirtek Europe, Dr. Bernd Süllow, Vertriebsleiter der Pirtek Deutschland GmbH, und die benachbarten Pirtek Franchisepartner an der Veranstaltung teil. Dr. Kelvin Roberts war als Vertreter der Pirtek Europe Ltd. sogar eigens zur Feier aus London angereist und sichtlich beeindruckt, sowohl von dem außergewöhnlich schönen Center in Kaufbeuren als auch von dem Erfolg des Hydraulikservices in Deutschland. In seiner kleinen Rede brachte er seine Freude darüber deutlich zum Ausdruck. Die Pirtek Deutschland GmbH startete ihr Geschäft im Jahr 1996 in Köln am Rhein als 100prozentige Tochter der Pirtek Europe Ltd. Bereits 2 Jahre später eröffneten die ersten 3 Franchise-Partner jeweils ein Center mit 3 angeschlossenen mobilen Werkstätten. Seitdem wuchs das Service- Netz auf nunmehr 50 Stationen bundesweit an, daran angeschlossen: ca. 200 mobile Werkstätten. Das hehre Versprechen des Hydraulikservices, innerhalb einer Stunde in Notfällen vor Ort zu sein, kann damit fast überall in der Republik eingehalten werden. Im Freistaat Bayern ist Pirtek nun mit 7 Centern und 22 mobilen Werkstätten vertreten, 11 davon bedienen alleine die Landeshauptstadt München mit Umland. Imposante Dimensionen bieten sich beim Anblick eines t schweren Braunkohlebaggers. Dieses Exemplar eines von insgesamt 8 Baggern in Hambach befand sich gerade beim TÜV, der alle 2 Jahre wiederkehrenden Inspektion für die Braunkohlebagger Die Ketten, die der Braunkohlebagger zur Fortbewegung benötigt, spiegeln neben den Mitarbeitern des Wartungsteams der RWE nur ansatzweise die Größe des insgesamt 220 m langen und 92 m hohen Baggers wider Informationen Ruthmann GmbH & Co. KG Von-Braun-Straße Gescher-Hochmoor Tel.: +49 (0) 2863 / Fax: +49 (0) 2863 / info@ruthmann.de Internet: Von Kaufbeuren aus werden zunächst 3 Servicewagen aus gesteuert. Wolfgang Stritzke, Gründer des Centers Kaufbeuren, eröffnet mit diesem neuen Standort im Ostallgäu bereits sein zweites Center. Der agile Unternehmer gilt bei Pirtek als Pionier für Süddeutschland. Bereits im Dezember 1999 gründete er Pirtek München-West, das erste Center im gesamten Süden der Republik. Von hier aus leistete Stritzke sehr erfolgreiche Aufbauarbeit und bereitete damit den Weg für weitere Center in der Region. Von Kaufbeuren aus wird er zukünftig ein Gebiet bedienen, in dem zahlreiche Kunden aus Industrie und Bau bereits auf den mobilen Dienstleister warten. Wir sind schon seit geraumer Zeit von München West aus auch im Allgäu unterwegs, erklärt Stritzke. Die Nachfrage nach einem schnellen und allzeit verfügbaren Hydraulikservice steigt hier stetig. Insofern blicke ich sehr optimistisch in die Zukunft des neuen Centers in Kaufbeuren. Internet: bergbau 12/2010

21 Betriebs- und Arbeitssicherheit Umweltschutz und Arbeitssicherheit im Fokus Die Industrietechnik- Gesellschaften von Atlas Copco haben sich zum Ziel gesetzt, die CO 2 -Emissionen um jährlich 2 % zu senken und null Arbeitsunfälle melden zu müssen. Das erklärte Volker Wiens, Geschäftsführer der Atlas Copco Tools Weniger spektakulär, aber genau so wichtig waren Sehtests, Lungenfunktions- Checks und Grippeschutzimpfungen durch den arbeitsmedizinischen Dienst sowie eine sogenannte Schleiferakademie. Bei der konnten alle Kolleginnen und Kollegen das sichere Arbeiten mit Schleifmaschinen in der Praxis üben und die Funken fliegen lassen. Ein weiteres Vorhaben war für den fest geplant: Das Atlas-Copco- Fußballturnier zugunsten der Aktion Water for All. Dieses von Atlas-Copco- Mitarbeitern weltweit gegründete Projekt Brandschutzübung bei Atlas Copco Central Europe GmbH, Essen, anlässlich eines Aktionstages zu Arbeitssicherheit, Gesundheit und Umweltschutz, der am stattfand. Ein niedriger Krankenstand und der sparsame Umgang mit Energie und Rohstoffen müsste eigentlich im Interesse jedes Unternehmens liegen, sagte Wiens. Der Aktionstag wurde für die 320 Beschäftigten des Konzernbereichs Industrietechnik am Standort Frillendorf, in der Langemarckstraße 35, ausgerichtet. So war auf dem Firmengelände ein Löschparcours für Brandschutzübungen aufgebaut. Zudem wurde mit einem Gurttestschlitten der Aufprall mit einem 50 km/h schnellen Auto auf ein stehendes Fahrzeug simuliert schließlich sind die meisten Mitarbeiter der Vertriebsgesellschaften häufig im Auto unterwegs. Sicheres Schleifen Mit dem Gurttestschlitten wurde der Aufprall eines 50 km/h schnellen Autos auf ein stehendes Fahrzeug simuliert Bilder: Atlas Copco Tools verschafft Menschen in Krisenregionen und Entwicklungsländern den Zugang zu sauberem Trinkwasser. Allein die Beschäftigten am Standort Essen haben schon gut zusammengebracht. Mit dem Aktionstag zu Arbeitssicherheit, Gesundheit und Umweltschutz und dem Fußballturnier soll nun die Marke übersprungen und bald der nächste Brunnen in Kenia gebaut werden. Das Fußballturnier fand in der Sporthalle des Nord-Ost-Gymnasiums (Katzenbruchstraße 79) statt. Weitere Informationen erhalten Sie von Heiko Wenke Kommunikation Tel.: +49 (0) heiko.wenke@de.atlascopco. com Internet: bergbau 12/

22 Industrie Optimale Energienutzung für umweltverträgliche Kaliproduktion Die K+S KALI GmbH, Werk Werra, passt die Energieversorgung des Standortes Hattorf (Philippsthal) den steigenden Anforderungen einer umweltorientierten Kaliproduktion an. Dazu wird in Zusammenarbeit mit E.ON die werkseigene Energieversorgung modernisiert. K+S leistet durch den Einsatz moderner Kraft-Wärme-Kopplung - zusätzlich zu den in Bearbeitung befindlichen Maßnahmen zum Gewässerschutz - einen aktiven Beitrag zum Umwelt- und Klimaschutz. Der Standort Hattorf benötigt für die Versorgung aller Produktionsbereiche unter und über Tage große Mengen an elektrischer Energie und Dampf, die in einem eigenen Kraftwerk erzeugt werden. Die derzeit vorhandene Anlage arbeitet zwar schon jetzt nach dem Prinzip der hocheffizienten Kraft-Wärme-Kopplung, soll jedoch grundlegend modernisiert werden. Ziel ist eine dem neuesten Stand der Technik entsprechende Gesamtanlage mit optimiertem Wirkungsgrad und somit noch wirtschaftlicherem Einsatz von Erdgas als Primärenergie. Der neue Anlagenteil wird in einem neu zu errichtenden Gebäude in unmittelbarer Nähe der vorhandenen Anlage installiert. Er besteht aus einer Gasturbine mit Abhitzekessel und Zusatzfeuerung. Im Rahmen dieser Modernisierung wird ein vorhandener Kraftwerksteil außer Betrieb genommen. Diese nach modernsten Standards der Energieeffizienz geplante Anlage im Energieverbund des Werkes Werra gewährleistet eine Stromerzeugung mit erheblich geringerem spezifischem CO 2 - Ausstoß. Die höhere elektrische Leistung der neuen Gasturbine ermöglicht zudem eine Einspeisung ins öffentliche Netz. K+S reagiert mit dieser Modernisierung auf eine Förderinitiative der Bundesregierung, die den Nutzungsgrad der Ressource Erdgas weiter verbessern und den CO 2 - Ausstoß bei der Stromerzeugung reduzieren will. K+S bekennt sich mit diesem und den anderen aktuellen Großprojekten zu einer zukunftsorientierten Standortsicherung und leistet - zusammen mit E.ON - an den Standorten des Werkes Werra einen wesentlichen Beitrag zum Umweltschutz. Der Beginn der Baumaßnahmen, für die ca. 16 Monate veranschlagt sind, ist für den Herbst 2010 geplant. Das Projekt hat ein Investitionsvolumen von 50 Mio.. Auch für Unternehmen aus der Region wird die Großinvestition spürbare wirtschaftliche Effekte erzeugen, da sie bei der Realisierung des Projektes beteiligt werden sollen. Internet: Anlage zur Algenzucht in Betrieb genommen Forschungsprojekt von Vattenfall und GMB soll Wachstum von Mikroalgen mit Braunkohlerauchgas untersuchen Mikroalgen filtern klimaschädliches Kohlendioxid (CO 2 ) aus dem Rauchgas des Heizkraftwerks Senftenberg im Süden Brandenburgs. Ziel des Forschungsprojekts ist es, zu ermitteln, welche Algenarten sich für die Zucht mit CO 2 aus der Verbrennung von Braunkohlestaub am besten eignen und wie sich Energieverbrauch und Klimanutzen darstellen. Zunächst kommt ein einzelner Anlagentyp zum Einsatz, später soll das Verfahren mit einem weiteren direkt verglichen werden. Das Vorhaben ist ein Forschungsprojekt von Vattenfall und dem zum Konzern gehörenden Ingenieur- und Servicedienstleister GMB. Die Mikroalgen nutzen das klimaschädliche CO 2, um daraus wertvolle, vielfältig einsetzbare Biomasse aufzubauen. Damit ist die neue Anlage ein wichtiger Baustein für die Entwicklung neuer Perspektiven zur Nutzung von CO 2. Darüber hinaus bringt die neue Technik wertvolles Know-how in die Lausitz und stärkt den Standort als wichtige deutsche Energieregion, bewertet der Vorstandsvorsitzende von Vattenfall Europe Mining & Generation, Dr. Hartmuth Zeiß, das Vorhaben. Brandenburgs Aktivitäten im Klimaschutz ausbauen Das Projekt mit dem Titel green MiS- SiON (Microalgae Supported CO 2 Sequestration in Organic Chemicals and New Energy) hat ein Volumen von rund 2 Mio., wovon Vattenfall rund 1 Mio. finanziert. Eine weitere Mio. stammt aus Fördermitteln des Landes Brandenburg und der Europäischen Union. Mit der Unterstützung des Projekts fördert die Landesregierung Brandenburg die Entwicklung neuer Technologien zur Minderung der CO 2 -Emissionen. Entsprechend den Zielstellungen aus der Energiestrategie 2020 des Landes Brandenburg kann das Verfahren im Mix mit anderen Maßnahmen zu mehr Klimaschutz beitragen. Unsere Ambition ist, den Standort Brandenburg weiter zu stärken, sagt der Staatssekretär im Brandenburger Ministerium für Wirtschaft und Europaangelegenheiten, Henning Heidemanns. Besichtigung der Algenzuchtanlage durch (v.r.n.l.) Dr. Michael Strzodka (zuständiger Projektleiter bei der GMB GmbH), Henning Heidemanns (Staatssekretär im Ministerium für Wirtschaft und Europaangelegenheiten im Land Brandenburg), Harald Altekrüger (Landrat des Spree-Neiße-Kreises) und Dr. Hartmuth Zeiß (Vorstandsvorsitzender von Vattenfall Europe Mining & Generation) Umweltnutzen der Algenzucht mit Rauchgas ermitteln Im ersten, in Betrieb genommenen Projektabschnitt kommen so genannte Flachplatten-Airlift-Reaktoren der Subitec GmbH, einer Ausgründung des Stuttgarter Fraunhofer Instituts, zum Einsatz. Hierbei vermehren sich die Algen in insgesamt 12 mit Nährlösung gefüllten flachen Tanks aus lichtdurchlässigem Kunststoff. Für den zweiten Schritt ist mit hanging gardens der österreichischen ecoduna OG die Installation eines weiteren Anlagentyps geplant. Diese Hängenden Gärten lassen sich mit der Sonne drehen und erlauben eine kontinuierliche Ernte der Biomasse. Wir als GMB freuen uns, für Vattenfall die komplette Vorbereitung, Projektierung, Ausführung und Auswertung des Forschungsvorhabens zu übernehmen. Als Ingenieurdienstleister in der Vattenfall-Gruppe und als Betreiber des Heizkraftwerks Senftenberg, aus dem das Rauchgas kommt, sind wir hierfür bestens gerüstet. Gut für uns und die Region: Wertvolles Know-how für die Algenzucht 552 bergbau 12/2010

23 Industrie haben wir mit einer aus der Region stammenden, jungen Biotechnologin ins Haus geholt, die das Projekt für uns betreut, beschreibt der Geschäftsführer der GMB GmbH, Werner Fahle, das Vorhaben. Janine Thiele, Projektingenieurin beim Vattenfall-Tocherunternehmen GMB GmbH, beim Anlegen beim Verteilen der Algenkulturen auf die Behälter vor der Inbetriebnahme Zahlreiche Anwendungen für die Algenbiomasse denkbar Das Senftenberger Forschungsprojekt läuft bis Ende Oktober So lange stehen praktische Erkenntnisse über die Erzeugung der Algen im Vordergrund. Eine Herausforderung für die weitere Forschung ist der Einsatz von Biomasse aus Mikroalgen über die bekannten Nutzungsmöglichkeiten hinaus. Die Verwendung der in der Senftenberger Anlage produzierten Biomasse ist abhängig von ihren Eigenschaften. Im Vordergrund steht eine stoffliche Verwertung von feuchter Biomasse. Hierzu zählen die Hydrothermale Carbonisierung zur Herstellung von Biodiesel, der Einsatz in einer Biogasanlage oder die Nutzung als proteinreicher Zusatz im Fischfutter. Internet: vattenfall.de Manitowoc-Krane erbauen große saudi-arabische Universität Über 180 Potain-Turmdrehkrane, Grove-Mobilkrane und Manitowoc-Raupenkrane wirken beim Bau der weltweit größten Universität ausschließlich für Frauen in Riad (Saudi-Arabien) mit. Mit einem 8 Mio. m 2 großen Gelände und einem Budget von ca. 11,5 Mrd. US-$ stellt die Prinzessin Nora Bint Abdul Rahman- Universität (PNU) eines der größten Bauprojekte im Nahen Osten dar. Die 3 Hauptauftragnehmer sind Saudi Oger Ltd., Saudi Binladin Group und El Seif Engineering and Contracting Co. David Semple, der Geschäftsführer von Manitowoc Cranes im Nahen Osten, sagte, dass sich Manitowoc geehrt fühle, die Mehrzahl der Krane für dieses Großprojekt zu liefern. Im Hinblick auf Kosten, Umfang und Prestige ist dies insgesamt eines der größten Projekte, an dem wir jemals beteiligt waren, und zwar sowohl im Nahen Osten als auch weltweit, so Semple. Es wird vom König von Saudi- Arabien gefördert und zieht viel Aufmerksamkeit auf sich. Manitowoc-Krane der Turmdrehkranmarke Potain und der Mobilkranmarke Grove arbeiten am Bau der Prinzessin Nora Bint Abdul Rahman-Universität in Saudi-Arabien Bild: Manitowoc berg bau Zeitschrift für Rohstoffgewinnung, Energie, Umwelt Makossa Druck und Medien GmbH Pommernstraße 17, Gelsenkirchen Tel.: 02 09/ , Fax: 02 09/ Mail: druck.medien@makossa.de Die von König Abdullah von Saudi- Arabien ins Leben gerufene und unter der Federführung des Finanzministeriums und des Ministeriums für Hochschulen stehende PNU soll dazu beitragen, Frauen durch Bildung und Beschäftigung zu befähigen. Der Bau begann im Februar 2009 und soll bis Mitte 2011 andauern, wenngleich die meisten Turmdrehkrane das Projekt Ende 2010 verlassen werden. Die ersten Potain-Krane kamen im April 2009 an. Manche wurden an Saudi Oger verkauft, während andere als Mietkrane eingesetzt werden. Alle wurden von NFT geliefert, dem in den Vereinigten Arabischen Emiraten (VAE) ansässigen Potain-Händler, der diese Golfregion versorgt. NFT ist einer der weltweit größten Turmdrehkranbesitzer und einer der am längsten bestehenden Kranlieferanten im Nahen Osten. Krane aus dem gesamten Potain-Produktspektrum werden auf der Baustelle eingesetzt. Zu den beliebtesten Modellen zählen 17 MD 365, 16 MDT 368, 14 MC 310 und 11 MD 345. Laut Nabil Al Zahlawi, dem geschäftsführenden Teilhaber bei NFT, erledigen die Turmdrehkrane wichtige Aspekte der Bauarbeiten. Die Hauptrolle für die Turmdrehkrane besteht im Heben der größten Gebäudekomponenten. Hierzu zählen Fertigelemente und Hohlkernblöcke, aus denen sich der Großteil der Universitätsgebäude zusammensetzt, erläuterte er. Fast alle Krane arbeiten mit Hilfsauslegern in voller Länge, die 50 m bis 75 m lang sind. Die Arbeitshöhen betragen derzeit zwischen 50 und 60 m, doch manche Krane klettern im Verlauf des Projekts auf bis zu 80 m Höhe. Die eigentliche Baustelle ist 3 Mio. m 2 groß; der Bauablauf ist sehr knapp terminiert. An jedem Gebäude arbeiten mindestens 4 Krane, um sicherzustellen, dass der Projektplan eingehalten wird. Es ist eine echte Herausforderung, wenn so viele Krane in derart großer Nähe und unter solch intensiven Belastungen arbeiten. Die Fertigstellung des Universitätsbauprojekts wird fast 3 Jahre in Anspruch nehmen. Nach seiner Einweihung wird der Campus Verwaltungsgebäude, Wohnungen für mehr als Personen, ein 700-Betten-Krankenhaus für Studenten sowie 15 akademische Einrichtungen, Forschungszentren und Labors umfassen. Er wird über ein High-Tech-Transportsystem verfügen, wobei automatische und computergesteuerte Fahrzeuge den gesamten Campus vernetzen. Internet: Of zielles Organ des RDB e.v., Ring Deutscher Bergingenieure Tatsächlich verbreitete Auflage im Jahresdurchschnitt Exemplare monatlich Internet: makossa.de -Mail Redaktion : in Essen: bergbau@rdb-ev.de in Gelsenkirchen: bergbau@makossa.de Anzeige bergbau 12/

24 Aus- und Fortbildung Internationale Ressourcen-Universität Stand und Perspektiven Die wirtschaftliche Entwicklung der Gesellschaft hängt heute im hohen Maße von innovativen Materialien und Werkstoffen sowie einer sicheren Energieversorgung auf der Grundlage ökologisch sauberer Technologien ab. Diese 3 Kernfragen spielen in den Bildungs- und Forschungsprogrammen der Technischen Universitäten eine entscheidende Rolle, insbesondere auch bei den Montanuniversitäten. Die moderne Bergbau- und Hüttenindustrie stellt einen Hochtechnologiekomplex dar, der die schnelle Nutzung neuer wissenschaftlicher Erkenntnisse erfordert. Die optimale Nutzung von Material und Ressourcen als auch die sichere Energieversorgung sind Aufgaben der Universitäten in Lehre und Forschung. Der Begriff Ressourcen umfasst dabei mineralische und Energierohstoffe, Baustoffe, Wasser und erneuerbare Energiequellen. Im Zentrum des Interesses stehen dabei nicht nur die Ressourcen selbst, sondern deren gesamter Lebenszyklus unter Beachtung der entsprechenden Prozesse, Wirtschaftlichkeit und ökologischen Verträglichkeit. Um die Wettbewerbsfähigkeit der Bildungs- und Forschungseinrichtungen international zu erhöhen und der zunehmenden Globalisierung Rechnung zu tragen, ist es notwendig auch die Potenziale der Hochschulen zu vernetzen. Nur dadurch 2 Herkunftsländer der Partneruniversitäten der IUR kann auch in Zukunft eine hohe Qualität und Attraktivität in Lehre und Forschung erreicht werden. Gründungsuniversitäten Am haben sich folgerichtig 5 führende europäische Montanuniversitäten in Freiberg zur Internationalen Ressourcen-Universität (International University of Resources - IUR) zusammengeschlossen (Bild 1): Nationale Bergbauuniversität Dnepropetrowsk (NGU), Ukraine Bergbauinstitut St. Petersburg (Technische Universität), Russland Montanuniversität Leoben, Österreich Berg- und Hüttenakademie Krakau (AGH), Polen Technische Universität Bergakademie Freiberg, Deutschland. Hauptziel dieser internationalen Vereinigung der Universitäten sind die Entwicklung der Zusammenarbeit, die Erweiterung der internationalen Netzwerke und die Sicherung von Qualität. Aufgaben der IUR sind: Erhöhung der Effektivität der internationalen Zusammenarbeit unter Nutzung europäischer und internationaler Ausbildungsprogramme Entwicklung gemeinsamer Studienprogramme in den Ingenieur-, Wirtschaftsund Naturwissenschaften sowie Mathematik/Informatik sowohl in der Aus- als auch in der Weiterbildung Zusammenarbeit auf wissenschaftlichen Interessengebieten Austausch von Studenten, Promovenden und Wissenschaftlern Austausch von Lehrmaterial, Publikationen und akademischen Informationen Durchführung gemeinsamer internationaler Tagungen Herausgabe von Publikationen Die Partneruniversitäten der IUR vertreten bedeutende Ressourcen-Nationen Europas mit einer langen Industrie-, Ausbildungsund Forschungstradition (Bild 2). Bild 3 gibt beispielhaft den Anteil der 5 Länder an der Rohstoffproduktion in Europa und weltweit wider. Die TU Bergakademie Freiberg wurde am gegründet und ist damit die älteste aktive Montanuniversität. Die Universität gliedert sich in 6 Fakultäten: Mathematik und Informatik; Physik, Chemie und Biowissenschaften; Geowissenschaften, Geotechnik und Bergbau; Maschinenbau, Verfahrens- und Energieverfahrenstechnik; Werkstoffwissenschaften und -technologie; Wirtschaftswissenschaften. Derzeit studieren ca Studenten in ca. 30 Studiengängen unter ihnen ca. 500 Ausländer aus ca. 50 Ländern weltweit. 1 IUR-Gründungstreffen, von links nach rechts: Rektor Prof. Pivnjak, Nationale Bergbauuniversität Dnepropetrowsk, Rektor Prof. Unland, TU Bergakademie Freiberg, 1. Prorektor Prof. Pashkevich, Bergbauinstitut St. Petersburg, Rektor Prof. Wegscheider, Montanuniversität Leoben, Rektor Prof. Tajdus, AGH Krakau Das Staatliche Bergbauinstitut St. Petersburg benannt nach G.W. Plechanow, ist die erste Technische Universität in Russland und wurde am (01.11.) 1773 gegründet. Die Universität gliedert sich in 8 Fakultäten, einen Lehrstuhl für militärische 554 bergbau 12/2010

25 Aus- und Fortbildung 3 Anteil der Herkunftsländer der IUR-Partneruniversitäten an der Rohstoffgewinnung in Europa und weltweit Ausbildung und 2 Filialen, den Bergbauinstituten in Workuta und Kirisch. Kernfakultäten sind: Geologische Erkundung; Erdöl und Erdgas; Bergbau; Bergbau-Maschinen und -Elektrotechnik; Wirtschaft; Metallurgie; Erschließung des Untergrundes sowie Natur- und Gesellschaftswissenschaften. Es studieren Studenten. Die Montanuniversität Leoben wurde am gegründet und ist heute in 19 Fakultäten und Unterstrukturen gegliedert. Kernfakultäten sind: Chemie; Geowissenschaften und Geophysik; Materialphysik; Mathematik und IT; Metallkunde; Metallurgie; Mineralische Rohstoff- und Erdöltechnik; Neue Technologien; Wirtschaft und Unternehmen. Knapp Studenten sind eingeschrieben. Die Berg- und Hüttenakademie (Technische Universität) Krakau wurde 1919 gegründet. Sie gliedert sich in 15 Fakultäten: Bergbau und Geotechnik; Metallkunde und Computertechnik; Elektrotechnik; Automatisierung; Computertechnik und Elektronik; Maschinenbau und Robotik; Geologie, Geophysik und Umweltschutz; Werkstoffwissenschaften und Keramik; Buntmetallurgie; Bohrtechnik, Erdöl und Erdgas; Physik und angewandte Computertechnik; Angewandte Mathematik und Gesellschaftswissenschaften. Es studieren ca Studenten. Die Nationale Bergbauuniversität in Dnepropetrowsk ist die älteste Bergbau- Hochschule in der Ukraine und wurde am gegründet. Die Universität umfasst 53 Lehrstühle, die in 9 Fakultäten zusammengefasst sind: Elektroenergetik; Wirtschaft; Bergbau; Bauwesen; Mechanik und Maschinenbau; Geologische Erkundung; Recht; Abend- und Fernstudium sowie Interdisziplinäres Institut für Weiterbildung. In 27 Studiengängen sind ca Studenten und Doktoranden eingeschrieben. Struktur Die IUR wird im jährlichen Wechsel von einem Rektor der Partneruniversitäten geleitet. Nach dem Vorsitz von Prof. Unland (TU Bergakademie Freiberg) und Prof. Tajdus (AGH Krakau) wurde am Prof. Pivnjak (NGU) gewählt. Die Arbeit zur Umsetzung der Ziele erfolgt in Arbeitsgruppen: Bildung, Wissenschaft, Konferenzen und Organisation. Die Arbeitsgruppe Bildung wird durch die AGH Krakau koordiniert und hat vordergründig die Etablierung gemeinsamer Studienangebote zum Inhalt z.b. Spezialkurse, Sommerschulen oder spezielle Lehrmodule zum gegenseitigen Austausch. Wichtigstes Ziel ist die Einführung eines gemeinsamen internationalen Studienganges. Pilotprojekt ist ein englischsprachiger Masterstudiengang im Bereich Rohstofftechnik. Dem Studienplan liegt das Konzept zugrunde, dass jede Partneruniversität ihre besonderen Stärken in das Studienprogramm einbringen. Mit Erfolg wurden 2009 und 2010 internationale Sommerschulen im Bergbau an der AGH Krakau durchgeführt. Die TU Bergakademie Freiberg koordiniert die Arbeitsgruppen Wissenschaft und Organisation. Hauptziel der Arbeitsgruppe Wissenschaft ist die Vorbereitung und Durchführung gemeinsamer Projekte. Beispielhaft sei die Herausgabe einer IUR-Publikationsreihe Scientific Reports on Resource Issues angeführt (Bild 4). Die Arbeitsgruppe Organisation befasst sich mit den rechtlich relevanten Aspekten der Zusammenarbeit der Partneruniversitäten, z.b. der IUR-Satzung. Das Bergbauinstitut St. Petersburg leitet die Arbeitsgruppe Konferenzen. Diese hat zum Ziel, bestehende Konferenzen zu stärken und das Profil der Partneruniversitäten sichtbar zu machen. Ein Jahresplan im Internet ermöglicht eine abgestimmte zeitliche und inhaltliche Koordination. Durch die wissenschaftliche Kommunikation sollen Erkenntnisse schneller verbreitet und Kontakte unkompliziert vermittelt werden. Neben der Stärkung vorhandener wissenschaftlicher Veranstaltungen wie dem Berg- und Hüttenmännischen Tag in Freiberg oder der Konferenz junger Wissenschaftler in St. Petersburg, wurde eine neue internationale Konferenz zum Thema Mechanische Eigenschaften der Gesteine, das Protodjakonov-Kolloquium, ins Leben gerufen, die im Oktober 2010 zum dritten Mal in Dnepropetrowsk stattfindet (Bild 5). Prof. Pivnjak Vorsitzender der IUR 2010/2011 Seit 1982 ist Prof. Pivnjak Rektor der Nationalen Bergbau-Universität in Dnepropetrowsk. Er ist Mitglied der Akademie der Wissenschaften der Ukraine und Nati- 4 IUR-Publikationsreihe bergbau 12/

26 Aus- und Fortbildung 5 Teilnehmer der IUR-Partneruniversitäten am zweiten Protodjakonov Kolloquium 2009 in Freiberg 6 Übergabe der Urkunde zur Verleihung der Ehrendoktorwürde links: Rektor, Prof. Dr. Bernd Meyer, Mitte: Prof. Dr.-Ing. habil. Gennadij Gregorjewitsch Pivnjak, rechts: Prof. Dr. Thomas Bier, Prodekan Fakultät für Maschinenbau, Verfahrens- und Energietechnik onalpreisträger der Ukraine. Am feierte er seinen 70. Geburtstag. Prof. Pivnjak ist ein führender Wissenschaftler auf dem Gebiet der Elektroenergetik und gilt als Begründer der wissenschaftlichen Schule der Elektroenergetik im Bergbau und Hüttenwesen. Er schuf die Theorie, die Grundtechnologien und Methoden zur elektromagnetischen Energieübertragung im Hochfrequenzbereich. Seine Arbeiten sind international anerkannt und unterstützen die Innovationsentwicklung in den Kernsektoren der ukrainischen Wirtschaft. Prof. Pivnjak ist Autor von 2 wissenschaftlichen Entdeckungen, von über 440 Publikationen unter ihnen 32 Monografien, 23 Lehrbücher und Lehrbriefe sowie von 62 Erfindungen und Patenten. Er ist anerkannter Experte der Vereinten Nationen auf dem Gebiet der Wärmeenergetik. Für seine Leistungen wurde er vielfach im In- und Ausland ausgezeichnet. So ist er Ehrendoktor der AGH Krakau und der Moskauer Staatlichen Bergbauuniversität. Für seine Verdienste zur Entwicklung der Wissenschaft, der Ausbildung und internationalen Zusammenarbeit, insbesondere mit der TU Bergakademie Freiberg erhielt er am die Ehrendoktorwürde der TU Bergakademie Freiberg (Bild 6). Prof. Pivnjak nahm die Ehrung stellvertretend für seine Universität entgegen und versteht sie als Ansporn zur weiteren Intensivierung der Zusammenarbeit. Fazit In der Epoche der Globalisierung ist auch die Internationalisierung von Lehre und Forschung eine Voraussetzung zur erfolgreichen Entwicklung der Universitäten. In der Zukunft wird der Bedarf an Absolventen mit internationalem Ausbildungsprofil weiter steigen. Ebenso ist die Vernetzung der Forschungsstrukturen und -potenziale ein Ansatz zur Stärkung der Forschungsfähigkeit in globalen Märkten. Mit der Gründung der IUR soll diesen Aspekten besser Rechnung getragen werden. Weitere Informationen unter: bzw. Prof. Dr. Carsten Drebenstedt RDB-Mitglied Mitglied des Hauptvorstandes des RDB e.v. Professur Bergbau-Tagebau Chair surface mining TU Bergakademie Freiberg Gustav-Zeuner-Straße 1a Freiberg Germany Tel.: ++49 (0)3731 / Fax: ++49 (0)3731 / drebenst@mabb.tu-freiberg.de Internet: Buchbesprechung Energiemarkt Deutschland Hans-Wilhelm Schiffer 11., völlig neu bearbeitete Auflage TÜV Media GmbH, Köln November x 24 cm, gebunden, 626 Seiten Preis: 74,50 ISBN: Das Buch vermittelt einen geschlossenen Überblick über den Energiemarkt der Bundesrepublik Deutschland. Im Zentrum stehen die Nachfrage- und Angebotsstrukturen auf den Märkten für Mineralöl, Braunkohle, Steinkohle, Erdgas und Elektrizität. Den erneuerbaren Energien ist ein eigenes Kapitel gewidmet. Einen weiteren Schwerpunkt bilden die Mechanismen der Preisbildung für Öl, Kohle, Erdgas und Elektrizität. Die Entwicklung des Energiebedarfs wird differenziert nach den Sektoren Industrie, Verkehr, Haushalte und Gewerbe/Handel/Dienstleistungen analysiert. Energiemarkt Deutschland Die internationalen Klimaschutzvereinbarungen werden ebenso behandelt wie der rechtliche Handlungsrahmen auf europäischer Ebene und die Umsetzung des Treibhausgas-Emissionshandels in Deutschland. Mit einer Darstellung aktueller Prognosen und Szenarien werden mögliche Perspektiven des deutschen Energiemarkts aufgezeigt. Weiterhin geht das Buch auf die energiepolitischen Rahmenbedingungen in Deutschland ein. Die wichtigsten Zahlen und Fakten zur Kennzeichnung der Energiemärkte sind in 136 Tabellen und in 137 Schaubildern aufbereitet. Die Eigentumsverhältnisse bei mehr als 100 Energieunternehmen werden transparent gemacht. Das Energiekonzept der Bundesregierung vom ist im Wortlaut dokumentiert. Und schließlich trägt ein ausführliches Glossar zum Verständnis der komplexen Zusammenhänge in der Energiewirtschaft bei. Der Autor wurde für das Buch mit dem Theodor-Wessels-Preis ausgezeichnet. 556 bergbau 12/2010

27 Aus- und Fortbildung Glück auf, 283 neue RAG-Auszubildende! Mit dem Start des neuen Ausbildungsjahres begannen im August und September konzernweit 283 junge Menschen ihre Ausbildung bei der RAG. Mit nun insgesamt 1078 Auszubildenden in NRW und dem Saarland bleibt die RAG Deutsche Steinkohle auch weiterhin ihrer sozialen und regionalen Verantwortung treu. Für die hohe Anerkennung und die Qualität der Ausbildung sprechen die Bewerberzahlen: Bis Ende Mai gingen rund 2000 Bewerbungen bei der RAG Deutsche Steinkohle ein. Traditionell den größten Anteil an Ausbildungsplätzen bei der RAG Deutsche Steinkohle stellen die gewerblich-technischen Berufe wie Industriemechaniker mit 115 neuen Auszubildenden und 106 Elektroniker für Betriebstechnik. Darüber hinaus reicht das Ausbildungsangebot von Mechatronikern über Zerspanungsmechaniker bis hin zu Chemikanten. Zudem verfuhren 9 Indus- Auf dem Bergwerk Auguste Victoria verfuhren 75 neue Azubis ihre erste Schicht Foto: Thomas Dümmermann triekaufleute und 4 Kaufleute für Bürokommunikation ihre erste Schicht. Beliebt ist auch die Kombination aus Ausbildung und Studium. So bietet die RAG Deutsche Steinkohle gemeinsam mit der Technischen Fachhochschule Georg Agricola zu Bochum (TFH) den Studiengang der Elektrotechnik an, der mit dem Bachelor of Engineering abschließt. Parallel zum Studium absolvieren die Nachwuchskräfte die Ausbildung zum Elektroniker für Betriebstechnik. Die Konzerntochter RAG Montan Immobilien ermöglicht darüber hinaus jungen Menschen die Ausbildung zum Immobilienkaufmann. Kontakt und weitere Informationen RAG Aktiengesellschaft Janine Simmann Shamrockring Herne Tel.: 02323/ Fax: 02323/ Janine.Simmann@rag.de Internet: Nachdruck mit freundlicher Genehmigung der RAG Aktiengesellschaft Technische Fachhochschule Georg Agricola für Rohstoff, Energie und Umwelt zu Bochum Diplom-Arbeiten in der Studienrichtung Steine und Erden vom bis Tobias Beltz: Bewertung von Erschütterungsprognosemodellen bei Gewinnungssprengungen im Kalksteintagebau Betreuer: Prof. Dr. Christoph Dauber Benjamin Bialy: Berechnungsverfahren zur Abscheidung feinster Partikel aus Suspensionen am Beispiel des Tonabbaus Betreuer: Prof. Dr. Rainer Lotzien Markus Ernesti: Siebklassierung von dispersen Schüttgütern anhand verschiedener Siebmaschinentypen und -methoden Betreuer: Prof. Dr. Rainer Lotzien Mark Gall: Verbesserung der Produktqualität von Steinsalz im Werk Borth des Unternehmens esco Betreuer: Prof. Dr. Christoph Dauber Stephan Jonetzko: Optimierung des Prozesswassereinsatzes im Rheinkieswerk Kaarst Betreuer: Prof. Dr. Rainer Lotzien Sascha Lüdtke: Planung einer Gesteinswäsche für die Massenkalk-Lagerstätte Warstein Betreuer: Prof. Dr. Rainer Lotzien David Saage: Optimierung des Betriebs von Fahrladern im Kali- und Steinsalzbergbau der K+S-Gruppe Betreuer: Prof. Dr. Christoph Dauber Matthias Scholz: Marktfindung für Feinsandprodukte Betreuer: Prof. Dr. Reinhard Schaeffer Fabian Tielker: Untersuchung einer konvektiven Silovortrocknung für Quarzsand Betreuer: Prof. Dr. Rainer Lotzien Bachelor-Arbeiten in der Studienrichtung Steine und Erden vom bis Christoph Heinrichsmeier: Implementierung einer Presse für die Gewinnung von Öl aus der Frucht der Jatropha curcas in Trang Bang, Vietnam Betreuer: Prof. Dr. Gerd Falkenhain Stefanie Schmitz: Optimierung eines hydraulischen Bindemittels Betreuer: Prof. Dr. Thomas Kirnbauer bergbau 12/

28 Betriebserfahrungsaustausch Samstag den Es ist kurz vor Uhr. Auf der A5 zwischen Bad Hersfeld und Gießen, da meldet Busfahrer Hannes über Lautsprecher: Leute, wir haben ein Problem!. Die Leute, das sind eine RDB- Kameradin und 17 RDB-Kameraden des BV Rheinische Braunkohle auf der Heimfahrt vom Betriebserfahrungsaustausch bei den Kameraden des BV Mitteldeutsche Braunkohle. Das Problem war der Bus, die Bordelektronik meldete einen Fehler. Auf dem nächsten Rastplatz versuchte Hannes nach dem Motto RDB e.v. (hier: Repariere den Bus) alles erdenkliche, leider ohne Erfolg. Ein Ersatzbus musste her. Nach einigen Telefonaten wurde uns der Ersatzbus für Uhr zugesagt. Zeit genug also, um an einem schattigen Plätzen, bei einem kühlen Bier oder Softdrink, die letzten wunderschönen Tage Revue passieren zulassen. Donnerstag den , 6.00 Uhr. Für jene oben genannten Leute beginnt die Fahrt zum diesjährigen Betriebserfahrungsaustausch bei den Kameraden des BV Mitteldeutsche Braunkohle. Nach einer angenehmen und ganz normalen Fahrt, wenn man 5 Umleitungen und den Zeitverlust von ca. 1 h auf den letzten 50 km als normal bezeichnet, und nach Fahrten um Sömmerda und durch Kölleda waren wir auch bald da, an unserem Ziel, Nebra-Wangen, wo wir von Rayk Bauer und Harald Maier, BV Mitteldeutsche Braunkohle, begrüßt wurden. Seit 2002 ist die Stadt Nebra um eine Sensation reicher: Die Himmelsscheibe von Nebra die älteste konkrete Himmelsdarstellung der Welt wurde vor 3600 Jahren auf dem Mittelberg nahe Nebra vergraben und 1999 durch Raubgräber entdeckt. Nach einer abenteuerlichen Verfolgungsjagd konnte die Himmelsscheibe schließlich sichergestellt werden und ist nun im Landesmuseum für Vorgeschichte in Halle zusehen. Am Fundort nahe Nebra-Wangen informiert seit 2007 das multi- Rheinländer in der Lausitz Buspanne Fundstelle Am Tagebau Profen Foto: Franz-Josef Heinen Foto: Franz-Josef Heinen mediale Informationszentrum Arche Nebra über die Himmelsscheibe von Nebra. Hier sind bronzezeitliche Archäologie und Astronomie erlebbar! Herzstück der Arche Nebra ist das Planetarium. Dort erfuhren wir, welche komplexen astronomischen Kenntnisse unsere Vorfahren vor über 3600 Jahren im vermeintlich einfachen Bild der Himmelsscheibe von Nebra verschlüsselten. Anschließend fuhren wir noch zum Fundort der Himmelsscheibe. Vom Besucherturm (30 m hoch, 175 Stufen) aus, der unmittelbar neben der Fundstelle steht, genossen wir, bevor wir zum Hotel nach Fahrt mit dem Mannschaftstransportwagen Foto: Franz-Josef Heinen Foto: Franz-Josef Heinen Osterfeld weiter fuhren, den wunderschönen Ausblick über das Unstruttal. Mit einem gemeinsamen Abendessen und anschließendem gemütlichen Beisammensein im Hotelrestaurant endet der erste Tag unseres Besuches. Freitag, den Nach einem reichhaltigen Frühstück im Hotel Amadeus in Osterfeld stand die Befahrung des Tagebau Profen auf dem Programm. In der Verwaltung des Tagebaues informierte uns Herr Scheuer, Leiter Bergbau des Tagebaues, über den Aufbau und die Organisation der MIBRAG mbh im Allgemeinen sowie detailliert über den Tagebau Profen. Der Tagebau Profen ist einer von 2 Tagebauen der MIBRAG mbh im Mitteldeutschen Revier mit einer Förderleistung von ca. 9 bis 10 Mio. t Braunkohle/a. Frau Claudia Webeross vom Landesamt für Denkmalpflege und Archäologie Sachsen-Anhalt in Halle, Leiterin der Ausgrabungen im Vorfeld des Tagebaues berichtete anschließend über die archäologischen Ausgrabungen. Mit einem Mannschaftstransportwagen fuhren wir dann zu einer Grabstätte im Vorfeld. Diese Grabstätte ist ca Jahre alt und sie wurde erst vor einigen Monaten entdeckt. Zu sehen sind die sterblichen Überreste einer Frau mit ihrem Kind. Abschließend fuhren wir zurück durch den Tagebau zur Verwaltung. Weiter ging es in Richtung Zwenkau. Dort wo von 1921 bis 1999 Braunkohle im Tagebau gefördert wurde, liegt bzw. entsteht heute der Zwenkauer See. Mit einer Größe von 9,7km² wird er der größte See im Leipziger Neuseenland. Er wird sogar größer als der Tegernsee (8,9)km²). Im Pavillon am Zwenkauer See nahmen wir ein Mittagessen ein. Das Gebäude am Kap Zwenkau ist seit 2006 eine der Hauptattraktionen des Sees. In seiner Form erinnert es an die 2001 gesprengte Abraumförderbrücke AFB18, deren Modell in der Ausstellungsetage zusehen ist. Hier erfuhren wir von Herrn Bernd-Stephan Tienz Wissenswertes über den ehemaligen Tagebau Zwenkau, sowie über den entstehenden See. Von der Sonnenterasse aus hat man, bei schönem Wetter, einen herrlichen Ausblick auf den See und die Silhouette von Leipzig. Es regnete gerade in Strömen! Doch das hielt uns nicht davon ab mit dem Fahrgastschiff Santa Barbara in See zu stechen. Die Teilnehmer genossen die ca. einstündige Fahrt über den entstehenden See, gab es doch 558 bergbau 12/2010

29 Betriebserfahrungsaustausch über und unter Deck viel Interessantes zu sehen. Die Brikettfabrik Herrmannsschacht in Zeitz ist weltweit die älteste erhaltene Brikettfabrik der ersten Generation. Durch den Abriss von vielen Industrieanlagen im mitteldeutschen Raum gilt sie hier als letzter Zeuge der einstigen Braunkohleveredelung. Sie ist ein geschlossener Komplex mit Verwaltungs- und Wohngebäuden, mit Funktionalbauten zur Herstellung und Verarbeitung von Briketts sowie deren Versand. Mit Ausnahme des Kesselhauses, das nur noch teilweise steht, sind alle wichtigen Gebäude der Brikettproduktion im Grundbestand vorhanden. Das Museum wird vom Mitteldeutschen Umwelt und Technikpark e.v. geleitet. Was lag da näher, als in diesem Umfeld den Tag mit einem Kameradschaftsabend, zu dem uns die Kameraden eingeladen hatten, enden zulassen Uhr früh an jenem anfangs erwähnten Samstag, nach Frühstück und auschecken ging es in Richtung Meuselwitz. Im Kulturbahnhof Meuselwitz erwartete uns ein technisches Museum mit einem großen Freigelände, vielen Geräten, Anlagen, bergmännischen Exponaten, Dokumenten und historischen Zügen. Mit dieser Ausstellung wird die mehr als hundertjährige Geschichte des Braunkohlebergbaus in der Region einem breiten Publikum zugänglich gemacht. Die Modellbahnausstellung zeigt uns Modelle der Bahnstrecke Meuselwitz- Altenburg, sowie der Industrielandschaft um Espenhain. Höhepunkt des Vormittags ist die Fahrt mit der Kohlebahn. Sie fährt heute, über die thüringisch - sächsische Ausgrabung Foto: Franz-Josef Heinen Brikettfabrik Hermannsschacht: E-Lok Foto: Franz-Josef Heinen Meuselwitz, Fahrt mit der Kohlebahn Foto: Franz-Josef Heinen Grenze durch das nördliche Altenburger Land. Wir genießen die Fahrt durch die idyllische Landschaft, durch den Kammerforst, an dem der Haselbacher See liegt. In der Westernstadt unterbrechen wir unsere Fahrt um im Saloon das Mittagessen einzunehmen. Weiter geht die Fahrt Richtung Sachsen. Nach dem Grenzübertritt von Thüringen nach Sachsen, nicht zu übersehen durch das kleine Zollhäuschen und nach Erledigung der Zollformalitäten kommen wir zur Endstation Regis-Breitingen. Nach einer kurzen Rast für Mensch und Technik geht es mit der exotischen 900mm Spurweite, auf ca. 15km Gleisen zurück zum Meuselwitzer Bahnhof, wo man nach etwa zweistündiger Gesamtfahrzeit wieder eintrifft. Jetzt heißt es Abschied nehmen von unseren Kameraden Rayk Bauer und Harald Maier Uhr mit einstündiger Verspätung erreicht der Ersatzbus, ein etwas besserer Linienbus, der Busfahrer nannte ihn Kombibus, den Rastplatz. Nach dem Umladen des Gepäcks ging es dann weiter Richtung Bergheim, wo wir gegen Uhr abends, zwar leicht erschöpft, aber dennoch, aufgrund der Erlebnisse der letzten Tage zufrieden, eintrafen. An dieser Stelle möchten wir uns noch einmal recht herzlich bei den Kameraden des BV Mitteldeutsche Braunkohle, Rayk Bauer und Harald Maier für die schönen und hoch interessanten Tage bedanken. Glückauf Horst Trump BV Rheinische Braunkohle Schiefer, Braunkohle, Ton, Flußspat und Tiefbohrtechnik Eine Exkursion nach Nordbayern 20 Kameradinnen und Kameraden des BV Lausitzer Braunkohle reisten am zu einem viertägigen Erfahrungsaustausch zum BV Nordbayern. Die Busanreise erfolgte gegen Mittag in Unterloquitz, dem Hauptsitz der Vereinigten Thüringer Schiefergruben (VTS Koop. Schiefer GmbH und Co. Thüringen KG). Frank Becker und weitere Kameraden des BV Nordbayern begrüßten uns mit einem herzlichen Glückauf. 1. Tag, Der o.g. Betrieb ist ein traditionsreiches Ostthüringer Unternehmen, welches an Technisches Denkmal Staatsbruch Lehesten den Standorten Unterloquitz und Schmiedebach Produkte auf der Basis des Rohstoffs Schiefer herstellt. Der Werkleiter des Unternehmens, Kamerad U. Egerer gab mit seinem Vortrag einen Überblick zur Gewinnung und Verarbeitung des Rohstoffs Schiefer. Anschließend führten uns die Kameraden Egerer und Löffler durch die Produktionsanlagen des Werkes Aufbereitung in Unterloquitz: Das Blähschieferwerk (Produktion von Blähschiefer und Straßenbaustoffen) und die Mahlanlage (Herstellung von Schiefersplit und -mehl und anderer Mahlprodukte wie Chromerzmehl). Blähschiefer wird aus dem natürlichen Rohstoff Schiefer herge stellt, welcher im Tagebau Unterloquitz gewonnen wird. Aus diesem Bordenschiefer wird im Blähschieferwerk durch ein thermisches Verfahren ein hochwertiger, mineralischer Leichtzuschlagsstoff mit einer Vielzahl von Anwendungsmöglichkeiten produziert. bergbau 12/

30 Betriebserfahrungsaustausch Nach dem Mittagessen erfolgte die Fahrt zum Schieferpark Lehesten, heute ein Technisches Denkmal Historischer Schieferbergbau, an der Thüringisch - Fränkischen Schieferstraße ge legen. Vom 13. Jhd. bis 1999 wurde auf dem Staatsbruch Lehesten Schiefer abgebaut und zu Dach- und Wandschiefer sowie zu Schiefertafeln verarbeitet. Frau Beuche vom Schiefermuseum führte uns durch den Schieferpark Lehesten, welcher mit dem Auslauf der Schieferproduktion entstand. Am späten Nachmittag besuchten wir das Schiefermuseum Ludwigsstadt. Das Museum zeigt in anschaulicher Weise die Geologie des Schiefergebirges, die bergmännische Gewinnung und Verarbeitung des Blauen Goldes, sowie die Geschichte und Sozialgeschichte der Region. Abends bezogen wir unser Quartier im Landhotel Aschenbrenner in Paulsdorf. 2. Tag, Der Tag begann mit einem Vortrag des BV Nordbayern. Frank Becker, begleitet von den Kameraden Dr. Krassmann, Hedler, Schindler und Rauen, gab einen anschaulichen Überblick über den heutigen hochtechnisierten Bergbau und den einstigen Kohleabbau in Nordbayern. Die Montanrundreise durch die Region führte uns an den Tagebau rand der Rohstoffgesellschaft mbh Ponholz. Hier erhielten wir von Herrn Christoph einen interessanten Überblick über Tongewinnung und Verarbeitung. Die Aktivitäten der Rohstoffgesellschaft mbh Ponholz und der Teublitzer Ton GmbH basieren auf den reichhaltigen und mächtigen Blautonvorkommen der Region zwischen Regensburg und Schwandorf. Die Rohstoffgesellschaft mbh Ponholz ist auf die Herstellung, Veredlung und Vermarktung von Schamotten spezialisiert. Der nächste Besuch galt dem Heimatund Braunkohlemuseum in Steinberg, wo uns der Gästeführer, Herr Hober zu einem Vortrag und Rundgang empfing. Die Heimatgeschichte der Region um Steinberg-Wackersdorf war und bleibt jahrzehntelang mit der Bayerischen Braunkohlen industrie AG (BBI) verbunden. Anfang der 70er Jahre war die BBI zweitgrößter Braunkohle förderer der damaligen BRD waren die Kohlevorräte erschöpft. Nach 76 Jahren Betriebszeit wurde die Firma aufgelöst. In dieser Zeit wurden 36 Tagebaue betrieben. Insgesamt wurden 180 Mio. t Kohle gefördert. 6 Seen mit ca. 650 ha Wasserfläche präsentieren heute die Bergbaufolgelandschaft. Dem Museumsbesuch folgte eine Bus- Exkursionsteilnehmer und Gastgeber des BV Norbayern rundreise durch die Bergbaufolgelandschaft. Am Steinberger See erhielten wir von Kamerad M. Roth detaillierte Erläuterungen zur Bergbausanierung. Nächste Station war das Oberpfälzer Flußspat-Besucherbergwerk Reichhart- Schacht in Stulln, gelegen im einstigen Nabburg - Wölsendorfer Flußspatrevier. Der Vortrag von Herrn Fußl führte in das stillgelegte Oberpfälzer Flußspatrevier mit seiner einst montangeschichtlichen Bedeutung. Im Vergleich zu den weiteren Flußspatgewinnungsbetrieben Gesamtdeutschlands nahm die Oberpfälzer Flußspatproduktion nach dem 2. Weltkrieg mit Abstand den ersten Platz ein. Von Herrn Kestel, einem begeisterten Kenner des Flußspatberg baus, erfuhren wir im Museum sowie auf einer Untertage - Befahrung viel Wissenswertes. Die Anlagen des Besucherbergwerkes werden in Privatinitiative ohne kommunale bzw. staatliche Unterstützung durch die Familie Reichhart betrieben. Dafür unseren Respekt! Der an Eindrücken reiche Exkursionstag fand mit einem geselligen Kameradschaftsabend im Bergwerksstüberl Steigerhäusl seinen Abschluss. An dieser Stelle einen herzlichen Dank an den Wirt Konrad Reichhart und seine Familie für die tolle Gastfreundschaft. 3. Tag, Es erfolgte ein Besuch im GEO-Zentrum an der Kontinen talen Tiefbohrung (KTB) in Windischeschenbach. Herr Dr. Holzförster vom GEO-Zentrum an der Am Eingang zum Reichhart-Schacht KTB informiert mit seinem Vortrag und einer Filmvorführung über das GEO-Zentrum als Informations- und Begegnungsstätte für Wissenschaft, Schule und Öffentlichkeit. Als moderne Umweltbildungsstätte widmet sich das GEO- Zentrum an der KTB der Erde als zentrales Thema. Die Forschungsbohrung geht 9101 m tief in die Erdkruste, sie ist das tiefste erbohrte Loch auf der Erde in hartem kristallinem Gestein. Im Rahmen unserer Exkursion nahmen wir an einem Symposium im GEO-Zentrum teil, welches vom BV Nordbayern für seine Mitglieder als gemeinsame Veranstaltung mit unserem BV organisiert war. Das Symposium beinhaltete 6 interessante Fachvorträge aus den Gebieten Geologie, Hydrogeologie und Bergbau des In- und Auslands. Als Abschluss des Tagesprogramms führte uns Herr Dr. Holzförster auf den weltweit höchsten Landbohrturm. Hier erfuhren wir Wissenswertes über die Tiefbohrtechnik. Ein Filmvortrag auf dem Turm über die KTB schloss die Veranstaltung ab. 4. Tag, Am Abschlusstag führten uns die Kameraden F. Becker und H. Wiesmann durch die Festspielstadt Bayreuth. Im Richard-Wagner-Festspielhaus nahmen wir an einer Führung teil. Gottfried Semper errichtete das Gebäude 1872 bis 1876 auf dem Grünen Hügel. Das Innere ist nach dem Vorbild klassischer Amphitheater gestaltet und zeichnet sich durch eine erstklassige Akustik aus. Eine Besichtigung des barocken Markgräflichen Opernhauses und ein Stadtrundgang entlang der Villa Wahnfried und vorbei an der letzten Ruhestätte Richard Wagners bis hin zur Eremitage rundeten die Stadtvisite ab und beendeten unseren viertägigen Erfahrungsaustausch. An dieser Stelle herzlichen Dank allen genannten und ungenannten Personen, die an der Organisation unseres Erfahrungsaustauschs mitwirkten. Ein besonders herzlicher Dank gilt Kamerad Frank Becker, der uns nicht nur interessante Dinge aus der Geschichte und Gegenwart des Bergbaues in der Oberpfalz zeigen und berichten konnte, genau so interessant konnte er bei unserem Rundgang zur Stadtgeschichte Bayreuths erzählen. Danke auch unserer Kameradin Regine Grosser, die den Erfahrungsaustausch vorbereitet hat. Glückauf! Eckhard Noack, Horst Fischer BV Lausitzer Braunkohle 560 bergbau 12/2010

31 Betriebserfahrungsaustausch Eisenerz, Rammelsberg und Autostadt Eine Exkursion nach Niedersachsen Ziel des Betriebserfahrungsaustausches vom 22. bis der Vereinigung Saarländischer Bergingenieure e.v. im RDB e.v. war der BV Clausthal. Unter Leitung von Bärenführer Jürgen Podevin reisten die Kameraden Gerhard Bick, Hubert Cullmann, Roland Eckert, Hubert Helmgens, Ernst Kollmann, Peter Leinenbach, Armin Motsch, Günter Schambil, Hans-Raimund Spengler, Wolfgang Wendel und Erwin Rodewald nach Niedersachsen. Das Programm, das unsere Gastgeber bereits Anfang August an unseren Vorstand übermittelten, hatte in Anbetracht des mittlerweile in Chile eingetretenen Ereignisses neben dem historischen Programmpunkt zugleich einen aktuellen Bezug. Auch die weiteren, attraktiven Programmpunkte ließen uns Steinköhler in freudiger Erwartung auf die Reise gehen, um den Blick über den Tellerrand zu wagen. Mittwoch, (Anreisetag): Der Treffpunkt zu der mit 3 Fahrzeugen durchgeführten Reise war der Rastplatz Homburg an der A6. Die Anreise mit einem Zwischenstopp in Reinhardshain verlief ingenieurmäßig-problemlos mit frühzeitiger Ankunft im Hotel Staats in Lengede. Im sommerlichen Hotelgarten fand dann eine erste Begrüßung durch den BV-Vorsitzenden und Hauptvorstandsmitglied Peter Koch und dem BV-Geschäftsführer i.r. Wolfgang Weinsziehr statt. Eine Einführung in Kurzform in das fast sofort beginnende Programm des Betriebserfahrungsaustausches folgte. Nachdem Schatzmeister Günter Knoke und RDB-Kamerad Helmut Müller eingetroffen waren, ging es per Pedes in Richtung des ehemaligen Grubengeländes der Eisenerz-Grube Schacht Mathilde. Diese Ortsbegehung wurde von unserem Führer Helmut Müller an allen bergbaulich relevanten Stellen unterbrochen, um an Schautafeln, der heutigen Orts- und Geländeansicht und aus seiner Erinnerung heraus, uns die damalige Tagessituation zu erläutern. Viele Straßennamen dieses Ortsteils verweisen auf den seit 1977 beendeten Erzbergbau. Die Scheibe von Schacht Mathilde ist in der als Gewerbegebiet genutzten Fläche für Ortskundige heute noch erkennbar, das Fördergerüst wurde nach Flutung der Grube 1979 demontiert. Weitere Teile der ehemaligen Tagesanlage, meist nur noch von Eingeweihten zu erkennen, wurden uns gezeigt. Wir konnten in der Geländestruktur den ehemaligen, zur Grube gehörenden oberirdischen Klärteich 12 erkennen, der am Unglückstag einbrach. Ca. Bei der Kranzniederlegung am Ehrenmal in Lengede, v.l.n.r. Helmut Müller, Jürgen Podevin, Peter Koch, Dirk Reppert Foto: Roland Eckert Die Gruppe nach der Ausfahrt am Schacht Konrad Foto: Roland Eckert m 3 Schlamm und Wasser ergossen sich in die Grube Mathilde und führten zu der Bergwerkskatastrophe. Weiter ging unser Weg zum Park mit der Gedenkstätte für das Grubenunglück von Lengede am und dem Mahnmahl für die Sprengstoffexplosion am Hier trafen wir auf Dirk Reppert, 1. Vorsitzender der ehem. Bez.Gr. Peine und Klaus-Dieter Schweike, dem 1. Vorsitzenden der (neuen) Bez.Gr. Salzgitter-Peine. Dirk Reppert erläuterte hier in Kürze die zur Erinnerung an das Rettungswerk dargestellten beiden Reste der Bohrung 10 (Such-/Versorgungsbohrung sowie Rettungsbohrung), bei dem 11 Lebende gerettet wurden. Daneben stehen die Erinnerungstafeln mit den Namen der 29 Bergleute die durch Wasser und Schlamm zu Tode kamen. Zu erwähnen sei auch, dass insgesamt 11 davon nicht geborgen werden konnten, die Steininschrift lautet: Sie ruhen sechzig Meter unter uns Gegenüber befinden sich 3 Steelen zum Gedenken an das Sprengunglück, das 12 Tote zur Folge hatte. Dirk Reppert erinnerte in seiner Ansprache zur Kranzniederlegung durch Peter Koch und Jürgen Podevin für die Toten von Lengede auch an das Grubenunglück am in Luisenthal im Saarland, bei dem 299 Bergleute durch eine Methangasexplosion ums Leben kamen. Jürgen Podevin sprach zum Gedenken an die Toten Kameraden für die saarländische Delegation. Nun folgte ein Fußmarsch zum Rathaus von Lengede, wo eine Dauerausstellung mit Originalexponaten der Rettungsaktion eingerichtet ist. An dem dort ausgestellten Modell des Grubenbaues wurden uns durch Dirk Reppert und Helmut Müller der Verlauf des Unglücksgeschehens und die Chronologie des Rettungswerkes nahe gebracht: Es konnten zunächst nach einem Tag 7 Bergleute lebend geborgen werden, noch eine Woche später wurden weitere 3 Bergleute aus einer Luftblase gerettet. Nachdem das schwere Bohrgerät wegen der Aussichtslosigkeit weiter Rettungsmaßnahmen abtransportiert war, wurde bergbau 12/

32 Betriebserfahrungsaustausch nach weitergehenden Überlegungen dann erneut gebohrt (in den Alten Mann ). Nach weiteren 2 Tagen gab es Lebenszeichen aus 58 m Teufe, sodass das Großbohrgerät erneut antransportiert wurde, und die bereits anberaumte Trauerfeier abgesagt wurde. Von den 21 Bergarbeitern, die nach dem Wassereinbruch in den Stollen geflohen waren, überlebten 11 die Zeit bis zur Rettung. 14 Tage nach dem Unglück konnten diese dann mit der Dahlbuschbombe, einer Rettungskapsel, ans Tageslicht geholt werden. Das Ereignis ist wegen der kaum noch für möglich gehaltenen Rettung von 11 eingeschlossenen Bergleuten auch als Wunder von Lengede der breiten Öffentlichkeit bekannt geworden. Es folgte eine Filmvorführung über den Erzabbau in Urform bis zum modernen Abbau nach dem Unglück. Nach der Rückkehr ins Hotel waren die tief greifenden Eindrücke, einschließlich der im Museum ausgestellten Dahlbuschbombe Thema vieler Gespräche. Peter Koch ließ hier dann die offizielle Begrüßung zum Betriebserfahrungsaustausch mit dem aktuellen Programmablauf der nächsten Tage folgen, unterstützt durch eine PowerPoint- Präsentation. Donnerstag, : In Begleitung von Peter Koch und Wolfgang Weinsziehr erfolgte die Exkursion zur DBE-Anlage Schacht Konrad. Die Deutsche Gesellschaft zum Bau und Betrieb von Endlagern für Abfallstoffe mbh (DBE) ist von der Bundesrepublik Deutschland, vertreten durch das Bundesamt für Strahlenschutz (BfS), Salzgitter, mit der Planung und der Errichtung von Anlagen zur Endlagerung von radioaktiven Abfällen beauftragt. Das BfS errichtet derzeit das Endlager für radioaktive Abfälle Konrad in Salzgitter. Die DBE führt auch den Offenhaltungsbetrieb des Erkundungsbergwerkes Gorleben, und ist vom BfS mit der Durchführung des Betriebes des ehemaligen Endlagers für radioaktive Abfälle Morsleben beauftragt und wirkt an dessen Stilllegung mit. Die Ausweisabgabe und Sicherheitskontrolle am stacheldrahtgesicherten Eingang sind obligatorisch in einem solch sensiblen Betrieb und haben kein Befremden bei uns ausgelöst. Im Info-Raum erfolgte die Begrüßung durch (RDB-Mitglied) Johannes Schneider, wo auch Friedrich Wilhelm Nauholz (bis 1999 stellv. Betriebsführer der Anlage, und Mitglied der Bez.Gr. Peine) zu uns stieß. Eine Filmvorführung mit Rückblick, aktuellem Geschehen und Ausblick informierte uns über Vorbehalte seitens der Bevölkerung sowie Erwin Rodewald testet die Dahlbuschbombe Foto: Jürgen Podevin dem geplanten Sicherheitskonzept bei der Einlagerung nach Fertigstellung des Endlagers. Eine rege Diskussion schloss sich an. Derzeit beschäftigt die DBE dort 125 eigene, und ca. 60 Mitarbeiter von Bergbauspezialfirmen. Nach einer Unterweisung am SSR 90 erfolgte Ausrüstungsempfang, Gruppenfoto und Einfahrt am Schacht Konrad 1 zur 5. Sohle. Von dort fuhren wir mit einem offenen Mannschaftstransportfahrzeug zur 2. Sohle ins Baufeld 5, zur Strecke 281 an die Teilschnittmaschine NTM 300, mit der dort die Streckenauffahrung getätigt wird. Diese Maschine, wie auch die dort vorhandenen Infotafeln waren nun Zentrum des Austausches, angeregt durch unsere Fragen und den Antworten unserer kompetenten Führer und Begleiter. Rückfahrt zum Schacht, Ausfahrt und Kauenimbiss, wo auch Personalrat Bernd Weyer uns begrüßt, runden den Vormittag ab. Nachdem wir wieder im Besitz unserer Personalausweise waren, wurden wir von Befahrung im Rammelsberg - vorne Armin Motsch Foto: Jürgen Podevin Günter Knoke zum Schloss Salder geführt, das 1609 im Renaissance-Stil erbaut wurde, und seit über 40 Jahren das Museum der Stadt Salzgitter beherbergt. Ausstellungen zur Stadtgeschichte befassen sich u.a. mit den Themen Geologie, Ur- und Frühgeschichte und Geschichte des Salzgittergebietes, also auch mit dem Eisenerzbergbau. Eine ansprechende Sammlung ist auch diesbezüglich zu sehen. An diesem historischen Ort, inmitten vieler Exponate, also in der guten Stube der Stadt Salzgitter durften wir Platz nehmen. Friedrich Wilhelm Nauholz brachte uns in seinem Vortrag die Stadtgeschichte sowie die Chronologie der Erzfunde, Gewinnung und Verhüttung in diesem Landesbereich in vielen Facetten näher. Im Freigelände sind neben einer Bockmühle und Lokomotiven auch ein LKW mit Bohrgerät des Typs zu sehen, wie er 1963 in Lengede zum Einsatz kam. Freitag, : Zunächst fuhren wir nach Goslar, wo uns Peter Koch am Rammelsberg in Empfang nahm. Das ehemalige Erzbergwerk Rammelsberg (und die Altstadt Goslar) wurden im Dezember 1992 von der UNESCO in die World Heritage List aufgenommen und gelten seitdem als Kulturerbe der gesamten Menschheit. Die UNESCO hatte mit dem Rammelsberg erstmals in Deutschland ein industrielles Baudenkmal zum Weltkulturerbe erhoben. Voraussetzung dafür war die denkmalpflegerische Einschätzung des Rammelsberges als einzigartiges Dokument industrieller Kultur. Unsere Gastgeber hatten keine Mühe gescheut, sodass wir dort am authentischen Ort, unter fachkundiger Führung von (RDB-Mitglied) Stefan Dützer, die gedanklichen Beziehungen herstellen konnten zwischen dem, was einst an dieser Stätte der Arbeit geschah, und dem, was heute an dieser Schnittstelle zwischen dem Alten und dem Neuen nicht verdeckt, sondern als Beleg des Nutzungswandels dokumentiert wird. Anders als in Bergbaumuseen dienen die Gebäude nicht als neutraler Aufbewahrungsort und sind keine bloße Hülle für beziehungslos eingepflanzte Exponate. Die Räume stehen für sich, sind Exponate ihrer selbst, und sind Bestandteile der Geschichte. Ausgestellte Objekte und Original-Schauplätze zusammen ermöglichen den Zugang zu dieser Geschichte. Unser Rundgang begann in der ehemaligen Lohnhalle, führte durch die Mannschafts- und Steigerkaue ins Freigelände und wurde mit einer söhligen Zugfahrt 562 bergbau 12/2010

33 Betriebserfahrungsaustausch ins Innere des Rammelsberges fortgesetzt, wo wir mit historischer Technik konfrontiert wurden, was zuweilen doch Erstaunen auslöste. Wieder unter der Sonne, ging s zum Herzberger Teich, dem Energiereservoir des Rammelsberges. Wasser hebt Wasser lautete die Devise, denn mit dem Wasser des Teiches wurde das Hebezeug zur Sümpfung der Gruben angetrieben. Schon 1566 wurde ein neues Kunstrad in den Berg gebaut, das neben den beiden bereits bestehenden ebenfalls mit ausreichend Antriebswasser versorgt werden konnte. Dieses Rad war mit einem besonderen technischen Detail versehen, das in den folgenden Jahrhunderten den Bergbau revolutionierte: dem krummen Zapfen. Durch diese Konstruktion (heute Kurbelwelle genannt) war es erstmalig möglich, eine Drehbewegung in eine geradlinige Hubbewegung des Pumpengestänges umzuwandeln. Dem Weg des Wassers folgend, führte uns der sachkundige Bergbauingenieur durch den Roederstollen und verschiedene Radstuben, wo restaurierte Kunsträder, die durch unterschiedliche Wasser-Beaufschlagung vom Wasserkasten aus in beide Richtungen gesteuert werden konnten, zu sehen waren. Die Vorführung der Funktionsweise rundete die Erläuterungen ab. Unsere Fahrung endete wieder am Tage mit Begehung der Aufbereitung. Dort konnten die Steinköhler ihre Verbundenheit mit anderen Bergbauzweigen durch eigene Kenntnisse, wie z.b. beim Trennen und in der Flotation, bei Kohle wie auch bei Erzen, bekunden. Günter Knoke, war mittlerweile eingetroffen und führte uns zum Winkler Wetterschacht, bis 1966 Hauptwetterschacht des Rammelsberges, wo seit 1974 der Harzer Knappenverein das in zahlreichen Arbeitsstunden modernisierte und ausgebaute Gebäude als Vereinsheim nutzt. Hier war für uns ein deftiges Tcherpermahl bereitet, das nach der ausgedehnten Exkursion gut tat und mit dem obligatorischen Steigerlied beendet wurde. Bereits hier vom Rammelsberg aus, erläuterte uns Günter Knoke die große Übersicht auf die Stadt Goslar. Wir verabschiedeten uns nun von Peter Koch mit Dank für seine mehrtägige Begleitung in den sicher wohlverdienten Urlaub. Die Fahrzeuge wurden am Dom geparkt, und weiter ging es auf Schusters Rappen zur Eroberung der Altstadt. Günter Knoke versuchte uns sein heimatkundliches Wissen weiterzugeben und war bemüht, aber auch nichts auszulassen. Die tausendjährige Stadt Goslar ist eine besondere Stadt und ihr historisches Flair und ihre kulturellen Schätze, Sehenswürdig- Vor der Einfahrt im Rammelsberg Foto: Jürgen Podvin keiten, Kirchen und Museen machen die Kaiserstadt zu einem eindrucksvollen Erlebnis (nicht nur) für Kulturbegeisterte. Die einzigartige Atmosphäre in den schmalen mittelalterlichen Gassen oder auf dem belebten Marktplatz mit seinen Cafés lud auch uns zum Genießen ein. Eine kleine Pause gönnten wir unseren Füßen gerne, denn wir ahnten schon, dass unser Führer noch sehr viel mehr zu dieser wirklich schönen und besonderen Stadt wusste und uns zu zeigen hatte. Kurz vor Uhr standen wir dann erwartungsvoll auf dem Marktplatz, um dem angekündigten Glockenspiel mit Figurenumlauf zum Erzabbau im Mittelalter und der Neuzeit zuzuhören und zuzusehen. Für uns war es selbstverständlich und eine Ehre, das erklingende Steigerlied laut und vernehmlich mitzusingen. Der Stadtrundgang wurde fortgesetzt bis zur Abenddämmerung, Günters Wissen schien schier unerschöpflich zu sein und soll auch an dieser Stelle gewürdigt sein. Kompetente Stadtführung in Goslar mit RDB Kamerad Günter Knoke (lks.) Foto: Jürgen Podevin Samstag, : Nach dem Frühstück hieß es Auschecken und Abreise zur Autostadt in Wolfsburg. Günter Knoke besorgte nach einer kurzen Begrüßung die Eintrittskarten und erläuterte uns die Modalitäten an diesem Ort. Eine sehr kompetente Führerin stellte sich vor, und präsentierte uns das KonzernForum + Piazza, das fast monumentale Eingangsgebäude zu dieser Parklandschaft mit den Gebäuden der verschiedenen Automobilunternehmen im VW-Konzern. Diese Stadt ist gebaut als ein Ort der Automobilität, ihr Thema ist: Menschen, Autos und was sie bewegt. Und dann begann die Mobilität auch für uns. Unsere Führerin brachte uns zielstrebig durch den gesamten Park, machte oft Station, gab wichtige Tipps, und machte mitunter auch spannend klingende Andeutungen auf das, was dort dann erlebt werden kann. Für den später folgenden Rundgang, den jeder für sich nach eigenen Interessen allein oder in Gruppen absolvieren konnte, sollten es Anregungen sein, die dann auch wahrgenommen wurden, nachdem wir in das Kaleidoskop der Technik entlassen wurden. Im Programm unserer Gastgeber war geschrieben: Für alle Autonarren, aber auch für technikbegeisterte Besucher ist das ein interessanter Punkt bei diesem BEA. Und so war es auch. Was motiviert Menschen zu Höchstleistungen? Welche Kraft steckt unter einer Motorhaube? Und wer bewegt die Wirtschaft der Zukunft? Klassiker der Automobilgeschichte, neue Horizonte, Verantwortung für Mensch, Kultur und Gesellschaft, aber auch Qualität, Sicherheit und Nachhaltigkeit waren Themen und Attraktionen, die erlebt werden wollten, und an die wir uns gerne erinnern werden. Nach aller Freude kamen am Ende doch die Abschiedsgedanken. Der Betriebserfahrungsaustausch war eine hochinteressante Zusammenstellung von aktueller Technik, Historie und Sightseeing. Das Programm war keine Fahrt ins Blaue, sondern bestätigte erneut: wenn Ingenieure planen, dann darf man darauf vertrauen, dass sie ihr Handwerk gelernt haben, so auch hier. Nochmals herzlichen Dank, besonders für allen persönlichen Einsatz derer, die uns in diesen Tagen betreut haben. Nach einer herzlichen Verabschiedung durch unsere Gastgeber gingen wir wieder auf die Rückreise in Richtung Frankreich, und freuen uns auf den Gegenbesuch, und das Wiedersehen an der Saar! Erwin Rodewald BV Saar bergbau 12/

34 Betriebserfahrungsaustausch Sommerfahrt nach Worms und Heilbronn Die diesjährige Sommertour des BV Recklinghausen nach Worms und Heilbronn startete diesmal schon am Donnerstag, dem Somit waren wir dieses Jahr ganze 2 Monate vor unserer normalen Tourzeit unterwegs. Ob es am frühen Termin lag oder an der gerade laufenden Fußballweltmeisterschaft, wer weiß es, auf jeden Fall hatten wir dieses Jahr eine kleine überschaubare Gruppe von nur 26 Teilnehmern. Klein aber fein! Wir starteten, wie in den letzten Jahren üblich geworden, für unsere Autofahrer und somit auch zwangsläufigen Parkplatzsucher, um 6.00 Uhr vom Parkplatz AV in Marl. Nachdem dann pünktlich um 6.30 Uhr am Alten Busbahnhof in Recklinghausen die restlichen Paare eingestiegen waren, begann unsere Sommertour Donnerstag, Unseren Frühstückshalt legten wir diesmal in Freudenberg, kurz vor Siegen, in einem wahren Berghotel ein. Das Siegerlandhotel Haus zum Walde war die erste Herausforderung an unseren Busfahrer und sein Navigationsgerät. Aber beide leisteten gute Arbeit. Auch das Frühstücksbüffet war sehr ansprechend und seit langer Zeit gab es am Büffet keine nennenswerte Warteschlange. Es war genug für alle da. Da wir gut in der Zeit lagen, gab es am Bus erst einmal einen Begrüßungssekt. Nach einer kurzen Rast mit viel Süßigkeiten auf einem Autobahnparkplatz erreichten wir gegen Uhr Worms, wo unsere 2 Stadtführerinnen schon am Jüdischen Friedhof auf uns warteten. Nachdem es bei unseren Führungen in der Vergangenheit oft eine schnelle und eine etwas weniger schnelle Gruppeneinteilung gegeben hat, gab es dieses mal 2 Themenführungen, jeweils mit einer Männergruppe Jüdisches Worms und einer Frauengruppe Jüdische Frauen. Unsere Führungen begannen auf dem Jüdischen Friedhof, dem ältesten seiner Art in Europa mit einer fast 1000-jährigen Geschichte. Danach ging es vorbei am Lutherdenkmal in die Innenstadt zur Alten Synagoge. Interessant auch die jüdische Zeitrechnung, im jüdischen Kalender schreiben wir bereits das Jahr So lernten wir allerlei über das Judentum, deren Sitten, Gebräuche und Probleme in den letzten 1000 Jahren. Nach dem Ende der Führung ging es durch die Fußgängerzone zu unserem Bus. Nach einer kurzer Fahrt erreichten wir die Mittagsgaststätte: das Brauhaus Zwölf Apostel. Mit einem selbst gebrauten Bier und ein paar Schmalzstullen sassen wir in einem sehr schönen Biergarten. Gegen Uhr machten wir uns auf zu unserem letzten Teilstück an diesem Tage. So waren wir gegen Uhr an unserem Hotel- Gastof: Zum Rössle. Etwas später als geplant, trafen wir uns alle im hoteleigenen Restaurant zum Abendessen. Der anstrengende Tag führte dazu, dass auch die hart gesottenen RDB-Tourer an diesem Abend schon gegen Uhr den Abend ausklingen ließen. Freitag, Unser Frühstück gab es heute schon um 7.00 Uhr, denn um 8.30 Uhr hatten wir schon unseren Termin zur Grubenfahrt bei den Südwestdeutschen Salzwerken in Heilbronn. Da das Timing gut funktionierte fuhr unser Bus um 8.20 am Werksgelände vor. Dort wurden wir von dem RDB-Kameraden Hesser in Empfang genommen. Da bedingt durch die Sitzplätze auf dem untertägigen Transporter nur max. 16 Personen an Schacht Franken anfahren konnten, wurde die Gruppe geteilt. Die restlichen Mitglieder fuhren anschließend mit dem Bus zum Steinsalzbergwerk Kochendorf und machten dort eine Grubenfahrt. Die Gruppe von Schacht Franken wurde nach einer kurzen Begrüßung durch den RDB-Kameraden Hesser vom BV Baden- Anfahrt an Schacht Franken Württemberg in der Kaue mit Schuhen, Mänteln, Helmen, Lampen und Filterselbstrettern ausgestattet. Auf dem Weg zum Schacht gab es noch ein Gruppenfoto in einer Laderschaufel. Danach fuhren wir im 1972 abgeteuften Schacht Franken 238 m in die Tiefe. Das Salzbergwerk Heilbronn besteht seit Mit einem Pritschenwagen ging es mehrere Kilometer vom Schacht in den Zentralbereich, in dem sich die Büros und die Werkstätten befinden. Vor den Bürocontainern erläuterte uns Kamerad Hesser an mehreren großen Schautafeln das Grubenfeld und das Abbauverfahren. Wieder aufgesessen ging es zuerst zu einem elektro-hydraulischen Bohrwagen wo wir die Möglichkeit hatten, einige sehr schöne Bilder zu machen. Nach einem kurzen Stopp an einer Ladestelle sahen wir einen Radlader, mit unserer Laderschaufel vom Gruppenfoto, im Einsatz. Zum Abschluss der Grubenfahrt hatten wir das Glück, beim Streckenanschnitt mit einem Continuous Miner dabei zu sein. Zukünftig sollen die Continuous Miner die Bohr- und Sprengvortriebe komplett ablösen. Nach erfolgreicher Grubenfahrt und einer herzlichen Verabschiedung von Kamerad Hesser gab es am Bus erstmal einen Bergmannschnaps bevor wir weiter zum Werk Kochendorf aufbrachen. Im Steinsalzbergwerk Kochendorf trafen wir in der Bergschänke, wo wir ein kräftiges Mittagessen bekamen, wieder auf unsere zweite Gruppe. Auch sie hatte eine schöne Grubenfahrt hinter sich. Nach der erfolgreichen Stärkung ging es dann wieder vereint weiter nach Heilbronn, wo um Uhr bereits 2 Stadtführerinnen warteten. Wie gewohnt gab es wieder geschlechtsspezifische Themenführungen. Das Thema für die Männer lautete: Heilbronn - der Wiederaufbau einer untergegangenen Stadt und für die Frauen war eine Stadtführerin passend zum Thema Unterwegs mit dem Käthchen von Heilbronn in entsprechender Tracht. Nachdem wir das schöne Rathaus begutachtet hatten ging es weiter in die Kilianskirche. Da Heilbronn am durch einen Bombenangriff zu 80 % zerstört wurde, musste auch die Kilianskirche fast komplett wieder aufgebaut werden. Nur der Turm hatte den Bombenhagel überstanden. Zur Erinnerung an die Zerstörung, die Toten und auch den Wiederaufbau wurde in den 60er Jahren die Rathaus-Ehrenhalle als Gedenkstätte aus- 564 bergbau 12/2010

35 Betriebserfahrungsaustausch gebaut. Nach dem Rundgang durch die Fußgängerzone besuchten wir noch die Deutschordenspfarrei St. Peter und Paul und machten bei dem schönen Wetter eine kleine Rast am Brunnen im Deutschhof. Immer wieder begegneten wir während der Führung unseren Schmuckstücken. Leicht zu erkennen an einem schicken Käthchen, welches die Gruppe anführte. So trafen wir uns auch endgültig an der Käthchen-Brunnenfigur. Von dort aus ging es dann gemeinsam wieder zum Bus. Nach einer Stunde im Hotel ging es um Uhr wieder los. Unser Ziel für unsere Abendspeisung war die Burg Guttenberg in Gundelsheim. Dort erwartete uns ein Mahl für echte Haudegen. Die Burg Guttenberg ist eine sehr sehenswerte Burg mit traumhaftem Ausblick, die unter anderem auch die Deutsche Greifvogelwarte beherbergt. In der Burgschenke begrüßte uns Ritter Uwe und brachte uns die Sitten und Gebräuche der Schenke näher. Während Recke Eric die Rassel drehen musste, leerte Ritter Uwe ein großes Horn mit Met zwecks Giftprobe. Für uns gab es nur kleinere Trinkhörner. Sie wurden allerdings gnadenlos immer wieder aufgefüllt, denn wir hatten schließlich ein all incl Dinner. Mundschenk Norbert bekam die Aufgabe, regelmäßig den Trinkspruch Edle Zecher, erhebet die Becher auszurufen. Nach Griubenschmaltz und Burggartens Köstlichkeiten in eigener Tunke gab es Sud von Erdepfeln im Roggenmantel. Zur Einweisung von Ritter Uwe musste Jungfer Marion kräftig trommeln, was aber trotzdem an Knappe Dieter vorbei ging. Er bekam eine zweite Chance beim Roggenmantel. Zwischenzeitlich amüsierte sich Ritter Uwe über die wie er sagte: Weibsleute, die dem modischen Rauchkraut frönen und dazu einen modernen feurigen Drachenspeier benutzen. Nachdem Ritter Uwe bei Maria das wahre ich ausgependelt hatte begann er die Verlesung der Tischregularien, unterstützt durch das Trommeln von Jungfer Ursula. Jetzt musste noch ein Vorkoster her. Da Hans-Günter Gerlach die Verkostung der gegrillten Stelzen auch ohne ein Verdauungselixier überlebte, wurden die Stelzen oder besser gesagt Haxen von Ritter Uwe persönlich verteilt. Diesen Kampf konnten wir leider nicht gewinnen. Schließlich gingen viele Stelzen zurück. Nur für einen der Schmächtigen wurde eine Haxe als Proviant eingepackt. Mit einem Arme Ritter Menü endete das festliche Essen. Da Knappe Dieter beim Auspendeln von Maria auffällig geworden war, hatte Ritter Uwe eine ganz besondere Prüfung für ihn. Mit einem riesigen Horn voller Milch stellte er Dieter nach diesem Essen vor eine fast unlösbare Aufgabe. Die anschließende Schandgeige war somit unausweichlich. Aber wir kennen ja unseren Ritter Uwe und Jungfer Ursula Dieter. Durch 3 Jungfrauenküsse befreite er sich aus seiner Folter und durch einige gewagte Antworten bzw. Versprechungen überzeugte er schließlich König Uwe ihn zum Ritter zu schlagen. Die Erhebung in den Ritterstand wurde durch imposantes Trommeln unseres Anführers Peter begleitet. So wurde aus dem Edelmann Dieter aus dem Geschlechte derer zu Willwerth durch Ritterschlag Sir Dieter zu Guttenberg. Unser Ritter Dieter nutzte noch, angekommen im Hotel, das dortige Klavier für einige lustige Ständchen und Hans-Günter schwang dazu sein Tanzbein. Samstag, Nach dem Frühstück ging es an diesem Morgen nach Bad Wimpfen. Eine ehemalige Freie Reichsstadt, die auf eine fast jährige Geschichte zurückblicken kann. Heute ist Bad Wimpfen eine sehr idyllische Kleinstadt mit viel Fachwerk und allerlei Sehenswürdigkeiten. Zu den Wahrzeichen der Stadt gehört der 58 m hohe Blaue Turm, ein Burgfried von 1200, auf dem bis heute ein Türmer wohnt. Zur Zeit ist es allerdings eine Türmerin, die Einzige in Deutschland. Nach einem Kaffee oder Eis in einer der zahlreichen Gaststätten ging es gegen Uhr Richtung Sinsheim zum Auto&Technik-Museum, vorbei an der Rhein-Neckar-Arena von 1899 Hoffenheim. Nach der Ankunft im Museum und der Stierbesteigung von Eckhard gab es erstmal ein Mittagessen im museumseigenen Restaurant Concorde. Concorde und TU-144 in Sinsheim Von bis Uhr hatten wir Zeit zur freien Verfügung und in den 3 Stunden gab es allerlei zu sehen. Neben den Überschallflugzeugen Concorde und TU-144 gehörten zu den Schwergewichten der Ausstellung viele Dampfloks und Panzer. Unzählige Autos und Motorräder waren nach Themen- gebieten und Zeiten sortiert. Beim Oldtimertreffen auf dem Freigelände konnten vor allem sehr schöne Mercedes Oldtimer besichtigt werden. Dazu kam noch die Möglichkeit eines 3D-Kinobesuches. Ein überwältigendes Angebot. Nach der Ankunft im Hotel und einer kurzen Pause trafen wir uns zum gemeinschaftlichen Abendessen im Hotel. Wir hatten eine kleine Speisekarte mit 7 Hauptgerichten und einem sehr leckeren Eis mit Erdbeeren zum Nachtisch. Sonntag, Nach dem Frühstück und der gemächlichen Beladung des Busses machten wir uns gegen Uhr auf den Weg nach Bonn. Am Bonner Marktplatz Mit einer kurzen Pause nach 2 h erreichten wir gegen Uhr unsere ehemalige Bundeshauptstadt. Die 2 h zur freien Verfügung konnten vielfältig genutzt werden. Einige gingen durch die Innenstadt, andere suchten den Weg zum Rhein. Zum Beispiel hatte man von den Rheinterrassen am Königshof einen sehr schönen Blick auf den Rhein, bis hin zum Petersberg und dem fast 10 km entfernten Drachenfels. Zurück ging es durch den Hofgarten und die Universität zum Bus. Pünktlich um Uhr, zum Anstoß des Spieles Deutschland England fuhren wir Richtung Heimat. Zum Endstand von 4:1 erreichten wir um Uhr den Alten Busbahnhof in Recklinghausen, wo sich die meisten der Teilnehmer verabschiedeten. Für eine kleine Gruppe von Autofahrern ging es noch kurz nach AV 1/2 wo ihre Wagen standen. Damit endete kurz nach Uhr unsere diesjährige Tour nach Worms, Heilbronn, Bad Wimpfen, Sinsheim und Bonn. Ein kleiner aber feiner Kreis von Teilnehmern, der auf diesem Betriebserfahrungsaustausch mal wieder sehr viel Spaß hatte. Ein besonderer Dank geht, an unseren Busfahrer Rolf für seine sichere Fahrt, an die Familie Richter für die Ausarbeitung der Ziele und an die Familie Bölling für die absolut profihafte Organisation der Fahrt. Bleibt gesund und vielleicht sieht man sich ja im nächsten Jahr wieder. Text und Fotos: Klaus Pirsig bergbau 12/

36 Reisebericht Herbstfahrt in die Eifel Wir, 30 Teilnehmer BV Essen-Süd, haben unsere interessante und abwechslungsreiche Herbstfahrt im September 2010 realisiert. Unser Ziel war die Eifel. Im Hotel Bitburger Hof in Bitburg bezogen wir Quartier. Gruppenfoto St. Salvator Bereits am ersten Tag kümmerten wir uns um Land und Leute und besuchten die moderne Brauerei in Bitburg. Durch eine umfassende Führung wurden uns die Details der Bier-Braukunst erläutert. Mit ein paar Gläschen Bier und anderen, nach dem Motto: Bitte noch ein Bit beendeten wir diesen Tagesabschnitt. Anschließend zeigte uns Frau Steffen, eine sehr kundige Touristenführerin, ausführlich die Innenstadt von Bitburg und die Randbereiche der Stadt. Diese, mit knapp Einwohnern, hatte in der jüngsten Vergangenheit noch einen zusätzlichen Bevölkerungsanteil von US-Amerikanern, die auf dem Militärflughafen Bitburg ihren Dienst verrichteten. Für die Stadt und ihre Service- Einrichtungen war das ein echter Gewinn. Mit der Verlegung des Militärs in das Gebiet von Spangdahlem wurde es für Bitburg und ihre Haushaltsführung spürbar schwieriger. Am folgenden Tag, wieder sorgfältig von Frau Steffen geführt, fuhren wir mit unserem Bus von der Süd- in die Nordeifel. Wir lernten dabei die Eifel als ein reizvolles Stückchen Erde kennen. Zuerst ging es zum Wildgehege Hellental. Auf der Fahrt dorthin berührten wir mehrfach die belgische Grenze und sahen Reste vom sinnlosen Westwall. Wir staunten über die meisterhaft gestalteten Hochhecken aus Buchengewächsen, die die Gebäude und Grundstücke in der Hocheifel eingrenzten und gegen Wind schützten. Eine derartige Begrenzung fiel uns bisher nirgendwo auf. Im Gehege Hellental erlebten wir eine beeindruckende Flugshow, an der wir und und offensichtlich auch die beteiligten Greifvögel ihren Spaß hatten. Weiter ging es dann an Monschau vorbei zum Rurstausee, auf dem wir uns eine beschauliche Schiffsreise gönnten. Auf der Rückfahrt nach Bitburg legten wir einen Stopp in der historisch interessanten Stadt Prüm ein. In einer inhaltsreichen und temperamentvoll gestalteten Führung wurden uns Details über die Entstehung und die Geschichte der St. Salvator Basilika Minor (päpstlich ernannt) vermittelt. In dieser ehemaligen von König Pippin, genannt der Kurze, gegründeten Benedik- Greifvogelstation tiner-abtei befindet sich das Grabmal des Kaisers Lothar I, Enkel von Kaiser Karl dem Großen. Den Abend des Tages verlebten wir als Gruppe gemeinsam im Hotel. Die Stimmung war gut und wurde durch den Genuss des Bergmanns-Schnapses und dem Lied der Bergleute noch spürbar gesteigert! Am Mittwoch starteten wir zu einem Besuch der Vulkaneifel und suchten zuerst die Stadt Mayen auf, die Stadt des Schieferabbaus. Unter der Genovevaburg befindet sich ein Stollensystem, das wir mit Wetterjacke und Schutzhelm erkundeten. Anschließend ließen wir uns in der Stadt Mendig sach- und fachkundig durch das Vulkanmuseum LAVA-DOME führen. In rund 30 m Tiefe unter Mendig lernten wir einen großen Lavakeller kennen, der beim Basaltabbau für die Herstellung von Mühl- bzw. Mahlsteinen entstanden ist. Und weil die Temperatur in diesem Raum konstant mit + 7 C und hoher Luftfeuchtigkeit gute Voraussetzungen für Lagerungszwecke mit sich brachten, wurde jener als Bierkeller auch genutzt. Gegenwärtig finden sich ca Fledermäuse jährlich dort ein, um sicher zu überwintern. Der Basaltabbau zeugt noch heute von den harten Arbeitsbedingungen, unter denen er vollzogen wurde. Kinder ab dem 8. Lebensjahr, die Frauen und Männer der Schachtbetreiber wurden unerbittlich in den Abbau eingestellt. Besonders schlimm wurde es für die Schachtbetreiber wenn eines der am Fördergöpel eingesetzten Pferde verunglückte. Dieses war fast immer geliehen und stürzte wegen der gestellten Forderungen die Schachtbetreiber in den Ruin. Lavakeller Die Eifel liefert beeindruckende Zeugnisse einer regen Vulkantätigkeit in früherer erdgeschichtlicher Zeit. In der Vulkaneifel / Osteifel erfolgten in der Zeit von bis Jahren v. Chr. mehr als 150 Eruptionen. Der letzte und größte Ausbruch an Stelle des Laacher Sees förderte riesige Mengen an Magma, Lava, Schlacke, Asche und Gase zu Tage.In ganz Mitteleuropa, bis Dänemark und Schweden sind diese Asche-Ablagerungen nachzuweisen. Der Laacher See, größter See in Rheinland-Pfalz, entstand in dem in sich zusammen gefallenen Vulkankrater, einer sog. Caldera. Diese füllte sich mit Grund- und Regenwasser, ohne natürlichen Ablauf. Im Mittelalter ließen die Mönche des Klosters Maria-Laach einen Stollen zur Regulierung des Wasserspiegels bauen. Die Tiefe des Sees beträgt heute ca. 51 m. Aufsteigendes Kohlendioxid im Laacher See und in den Kaltwasser-Geysiren bei Andernach und Wallenborn zeugen heute noch von vulkanischer Aktivität in dieser Region. Insgesamt hat uns Teilnehmern die geschilderte Herbstfahrt sehr gefallen. Wir danken herzlich unserem 1. Vorsitzenden Günter Ehrhardt und seiner Gattin, die jene in aufwendiger Arbeit organisiert haben. Oskar Wysocki Fotos: R. Becker BV Essen-Süd 566 bergbau 12/2010

37 Journal Was bringt die geplante EU-Verordnung CO 2 -Regulierung für leichte Nutzfahrzeuge? Zum Zeitpunkt der intensiven Beratungen des Europäischen Parlaments über die CO 2 -Regulierung für leichte Nutzfahrzeuge beschäftigte sich der Arbeitskreis Energie & Verkehr des Forum für Zukunftsenergien unter der Leitung von Dirk Inger (Bundesverkehrsministerium) mit diesem Thema. Dr. Jörg Adolf (Chefvolkswirt der Deutsche Shell Holding GmbH) präsentierte zunächst die wesentlichen Ergebnisse und Schlussfolgerungen der Shell LKW-Studie, die zusammen mit dem DLR erarbeitet wurde. Demnach bildeten die leichten Nutzfahrzeuge innerhalb des gesamten Nutzfahrzeugbestandes zwar in Deutschland das größte Segment, im EU-Vergleich sei es aber relativ klein. Zugleich beinhalte es die größten Potenziale für mehr Effizienz und alternative Antriebe im Vergleich zu den übrigen Nutzfahrzeugsegmenten. Dennoch sei sein Anteil an Nutzfahrzeug-Fahrleistungen, Kraftstoffverbrauch und CO 2 -Emissionen gering. Die Studie habe ferner verdeutlicht, dass die leichten Nutzfahrzeuge heute ein relativ hohes Fahrzeugalter aufwiesen, nur niedrigen Euro-Normen genügten und so zur Verschärfung der Luftqualitätsproblematik beitrügen, Anforderungen der Umweltzonen nicht entsprächen und daher häufig Einfahrverboten unterlägen. Angesichts dieser Ausgangslage ist nach Ansicht von Dr. Adolf eine CO 2 -Richtlinie für leichte Nutzfahrzeuge dringend geboten. Gleichzeitig warnte er jedoch vor Ausweichreaktionen, wie z.b. den Umstieg auf Pkw. Er sprach sich für eine Modernisierung des Fahrzeugbestandes aus, z.b. durch steuerliche Anreize für schadstoffarme Hybrid-Benziner. Die Sicht einer der betroffenen Branchen beschrieb Prof. Dr. Karlheinz Schmidt (Hauptgeschäftsführer, Bundesverband Güterkraftverkehr Logistik und Entsorgung BGL): Seiner Bewertung zufolge bildet die Umwelteffizienz den entscheidenden Maßstab für Nachhaltigkeit und Wirtschaftlichkeit. Ressourcenschonung und CO 2 -Minderung stünden in keinem grundsätzlichen Widerspruch zu mehr Wirtschaftlichkeit im Straßengüterverkehr. Mit Bezug auf die Elektromobilität und CO 2 -neutrale Kraftstoffe gab er zu bedenken, dass CO 2 -effizient und klimaneutral nicht gleichzeitig umweltneutral bedeute. Außerdem vertrat er die These, dass die Kraftstoffpreise und ihre historische Entwicklung den Schrittmacher für nachhaltige Konzepte darstellten. Im Übrigen sei das Verlagerungspotenzial im Güterverkehr auf so genannte umweltfreundliche Verkehrsträger äußerst beschränkt. Gerd Lottsiepen (Stellv. Geschäftsführer, Verkehrspolitischer Sprecher, VCD Verkehrsclub Deutschland) kritisierte die Industrie, die nach seiner Beobachtung zunächst vehement gegen fast jede Grenzwertgesetzgebung kämpfe, diese dann verschleppe, letztendlich später aber stolz mit den Erfolgen werbe. Seiner Ansicht nach seien Effizienzsteigerungen schnell, umfassend und ohne große Kostensteigerung möglich und ambitionierte Grenzwerte machbar. Letztere förderten technologisch fortschrittliche Unternehmen. Er sprach sich dafür aus, das Langfristziel eines CO 2 -Grenzwertes von 125 g/km für das Jahr 2020 trotz des Beschlusses des Umweltausschusses des EP weiter zu verfolgen, da das Ziel von 140 g/km den Anforderungen des Klimaschutzes nicht gerecht werde. Für Flottenbetreiber spielten niedrigere Verbräuche eine immer größere Rolle, so dass diese Unternehmen natürliche Verbündete ambitionierter CO 2 - Grenzwerte darstellten. Doch die Grenzwerte bräuchten Rahmenbedingungen. So senke z.b. ein Tempolimit für leichte Nutzfahrzeuge den Verbrauch, damit den CO 2 - Ausstoß und die Unfallgefahr. Abschließend betonte Lottsiepen, dass nach seiner Ansicht die geplante CO 2 -Regulierung für leichte Nutzfahrzeuge - falls der Kommissionsentwurf verwässert wird - zu wenig bringe, aber immerhin einen Einstieg in die dringend notwendige Limitierung des CO 2 - Ausstoßes darstelle. Auf der Grundlage dieser Impulsreferate diskutierten die Mitglieder des Deutschen Bundestages Steffen Bilger (CDU/CSU) Werner Simmling (FDP) und Dr. Anton Hofreiter (Bündnis 90 / Die Grünen) das Thema. Anschließend beteiligte sich das Fachpublikum, u.a. Vertreter der Automobilwirtschaft, an der Debatte. Die Präsentationen von Dr. Jörg Adolf und Prof. Dr. Karlheinz Schmidt stehen auf der Homepage des Forum für Zukunftsenergien zum Download bereit. Internet: Neue Firma im Zeppelin Verbund Aus HWS Zeppelin wird Zeppelin Straßenbautechnik GmbH Seit gibt es eine neue Firma im Zeppelin Verbund: die Zeppelin Straßenbautechnik GmbH. Hintergrund der Umbe- nennung ist, dass die Zeppelin Baumaschinen GmbH nach dem Ausscheiden des bisherigen Mitgesellschafters und Geschäftsführers Josef Thies alleinige Gesellschafterin der HWS Zeppelin GmbH geworden ist und das Unternehmen somit zu 100 % in den Zeppelin Konzern eingegliedert wurde. Die Zeppelin Straßenbautechnik GmbH ist somit nicht nur der führende Vermieter im Segment Straßenbaumaschinen in Deutschland, sondern verfügt außerdem über ein starkes Gebrauchtmaschinengeschäft mit internationaler Ausrichtung sowie über den umfassendsten Service der Branche. Damit setzt Europas größte Vertriebs- und Serviceorganisation der Baubranche den gemeinsam mit dem Weltmarktführer Caterpillar verfolgten Ausbau seiner Aktivitäten im Bereich Straßenbaumaschinen konsequent fort. Die neue Zeppelin Straßenbautechnik GmbH bietet unter der Leitung des Zeppelin Teams Harald Diemel, Hans-Joachim Reiß und Ulrich Schmelzeisen (v.l.) ab sofort Maschinen und Dienstleistungen rund um den Straßenbau an. Straßenbaumaschinen werden auf Wunsch auch mit Bedienpersonal zur Verfügung gestellt Bildnachweis: Zeppelin Die Leitung der neuen Gesellschaft übernimmt Geschäftsführer Harald Diemel, der von seinem Managementteam Hans-Joachim Reiß und Ulrich Schmelzeisen, unterstützt wird. Die neue Leitung der Zeppelin Straßenbautechnik verfügt über eine jahrzehntelange Erfahrung im Straßenbau und gehört seit langem dem Zeppelin Konzern an. Internet: Umzug ins Reich der Mitte Spannendes Abenteuer oder doch Sprung ins eiskalte Wasser? Das Reich der Mitte bewirkt aufgrund seines enormen Geschäftspotentials zunehmend auch die Ansiedlung europäischer Unternehmen. Infolgedessen werden viele ausländische Mitarbeiter nach China ent- bergbau 12/

38 Journal sandt. Attraktive Gehälter, gute Wohnbedingungen und der Reiz, eine neue und fremde Kultur kennen zu lernen, wirken auf europäische Manager geradezu verlockend. Doch eine längere Auslandsentsendung zu bewältigen ist schwieriger als zumeist vermutet. So faszinierend das Reich der Mitte ist, so groß sind auch die Unterschiede zu allem bisher Bekannten. Über die neue Arbeitsumgebung hinaus stellt die Bewältigung des Alltagslebens und der Freizeitgestaltung in der neuen Heimat China eine erhebliche Hürde dar, so Bernd K. Zeutschel, Geschäftsführer der Global Competence Forum GmbH und Initiator von CHINAforum. Die gesellschaftliche Integration erweist sich insbesondere für mitreisende Familienangehörige als schwierig, was nicht selten zu Konflikten führen kann. Mit unserem Seminar Umzug, Leben und Arbeiten in China vermitteln wir die notwendige Vorbereitung für einen längeren China-Aufenthalt. Das Seminar richtet sich dabei sowohl an die Entsandten selbst als auch an die mitreisenden Familienmitglieder. Grundlage für jede Auslandsentsendung ist eine sorgfältige Vorbereitung, insbesondere, da sich viele Schwierigkeiten wie Auflösung des Haushalts, Wohnungssuche und Visumbeschaffung bereits vor der Abreise auftun. Die Vorarbeit sollte systematisch erfolgen. Wichtig sind gezielte Informationen für die Durchführung von Umzug und Einreise sowie das Zurechtfinden vor Ort mit begrenzten oder keinen Chinesischkenntnissen. Je besser die Vorbereitung, umso leichter ist die Orientierung im neuen Lebensumfeld sowohl in beruflicher als auch in privater Hinsicht. Der Gefahr des Kulturschocks mit ernüchternden Konsequenzen bis hin zum vorzeitigen Abbruch der Entsendung wird auf diese Weise am besten entgegengewirkt. Umzug, Leben und Arbeiten in China deckt die lange Liste der anfallenden Herausforderungen und Fragestellungen umfassend ab. Behandelt werden sowohl die Entsendungsvorbereitung als auch der Umzug, die Einreiseformalitäten und der Einzug ins neue Heim. Zu den weiteren Inhalten zählen die Besonderheiten des Arbeitslebens und des landestypischen Alltags wie Informationen zum Gesundheitssystem, zu den Einkaufsmöglichkeiten, Verkehrsverbindungen und Tipps zur Wohnungssuche. Ein besonderes Augenmerk wird zudem auf das Familienleben in der neuen Heimat gelegt. Umzug, Leben und Arbeiten in China ist ein Seminar im Rahmen der Relocation-Wochen der Global Competence Forum GmbH und ihrer länderspezifischen Geschäftsbereiche. Neben den Veranstaltungen zur Entsendung nach China werden zweimal jährlich Seminare zum Thema Umzug nach Japan, Indien, Russland und in die USA angeboten. Einzigartig ist, dass die Relocation-Programme in Zusammenarbeit mit ehemaligen Expatriates konzipiert wurden, deren Erfahrungen mit in die Seminargestaltung einfließen. Ein weiterer Schwerpunkt der Seminare ist die Gelegenheit zum Gedankenaustausch mit anderen zukünftigen oder ehemaligen Expatriates. Bei Interesse an dem Seminar Umzug, Leben und Arbeiten in China sind nachfolgend die nächsten Termine und Veranstaltungsorte genannt: 28. bis in Frankfurt und 26. bis in Stuttgart. Das Seminarprogramm ist im Internet unter CNRL aufrufbar. Aufgrund limitierter Teilnehmerzahlen empfiehlt der Veranstalter eine frühzeitige Buchung des Seminars. Internet: / Exakte Messungen mit DMT- Technik im Gotthard-Basistunnel Vermessungskreisel GYROMAT 3000 im Einsatz Am wurde der letzte Meter des Gotthard-Basistunnels aufgefahren und damit der Hauptdurchschlag des mit 57 km längsten Eisenbahntunnels der Welt gefeiert. Auch Ingenieure des Essener Technologiedienstleisters DMT konnten vor Ort den Durchschlag der Oströhre miterleben. Ihre Aufgabe war es, die exakte Vermessung der Röhren unter den schweizerischen Hochalpen zu unterstützen. Seit 2004 führte DMT in regelmäßigen Abständen Kontrollvermessungen mit ihrem Präzisions-Vermessungskreisel GYROMAT 3000 in den verschiedenen Vortrieben durch. Mit einer Felsüberlagerung von bis zu 2500 Metern ist der Gotthard-Basistunnel auch der tiefste bisher gebaute Eisenbahntunnel der Welt, erklärt DMT-Projektleiter Volker Schultheiß. Daher spielte die Einhaltung der korrekten Lage, Richtung und Höhe bei der Auffahrung des Tunnels eine wichtige Rolle und machte hochgenaue Vermessungsarbeiten notwendig. Die geforderte Toleranz in jedem Durchschlag betrug 25 cm quer zur Achse und 12,5 cm in der Höhe. Die Abweichung im Tunnel betrug letztendlich nur 8 cm horizontal und 1 cm in der Höhe, freut sich Schultheiß über das sehr gute Durchschlagsergebnis. Hintergrund Der Vermessungskreisel (Meridianweiser) wurde ursprünglich zur hochpräzisen Vermessung von untertägigen Strecken im Bergbau entwickelt. Das schlagwettergeschützte Gerät arbeitet mit einer Abweichung von maximal 3 cm auf 1 km. In seinem Inneren befindet sich ein kräftefrei aufgehängter, schnell rotierender Kreisel. Durch die Wechselwirkung von Kreiseldrall, Erdanziehung und Erddrehung schwingt dieser sich in Nordrichtung ein. Die Weiterentwicklung des Meridianweisers ist der GYROMAT Ein vollautomatisches Vermessungskreisel-System zur Bestimmung der Nordrichtung mit weltweit unübertroffener Genauigkeit (1,5 cm/1 km). Der GYROMAT ist bei einer Vielzahl von Tunnelprojekten außerhalb des Bergbaus zum Einsatz gekommen - so auch beim Bau des Eurotunnels zwischen Frankreich und England. Internet: Bernd Zeutschel Foto: Global Competence Forum GmbH Auf der Kalteiche steht wieder ein Fördergerüst Seit dem steht auf der Kalteiche wieder ein Fördergerüst. Zwei Autokrane mit bis zu 350 t Tragkraft haben das letzte und mit 64 t zugleich schwerste Turmsegment aufgesetzt. Das original Förderturmgerüst stammt von einem stillgelegten Schacht der Zeche Polsum in Marl (Ruhrgebiet). Dort wurde das Fördergerüst demontiert, umfassend aufbereitet und in Einzelteilen nach Haiger transportiert. Zwar ist nicht der Bergbau zurückgekehrt, doch die 35 m hohe Stahlkonstruktion wird künftig eine andere, wichtige Aufgabe für SIEMAG TECBERG erfüllen. Es freut uns, dass wir diesem historischen Objekt zu einem zweiten Leben verhelfen. Diese Maßnahme ist ein weiterer wichtiger Mosaikstein für den Wandel unseres Unternehmens vom Mechaniklieferanten zum Systemanbieter, so Armin Heller, Leiter der Automatisierung und Bergwerkskühlung bei SIEMAG TECBERG. 568 bergbau 12/2010

39 Journal/Veranstaltungen Fördergerüst am alten Standort Polsum 1 Foto: Privat Denn in der im unteren Teil des Fördergerüstes befindlichen Schachthalle entsteht ein Test- und Schulungszentrum für unsere Automatisierung mit einer vollfunktionsfähigen Miniatur-Schachtförderanlage. Diese enthält Komponenten wie eine komplette Schachtsteuerung, Visualisierung und einen Steuerstand wie er auch in unseren Kundenanlagen zum Einsatz kommt. An dieser Testeinrichtung können sämtliche Betriebsarten und Anwendungen quasi im Echtbetrieb simuliert werden, erläutert Heller. Die Vorteile für unsere Kunden: Bereits im Vorfeld einer späteren Auslieferung und Inbetriebnahme können die Maschinisten in die Bedienung ihrer Anlage eingewiesen werden. Auch die Ausbildung weiteren Personals zu einem späteren Zeitpunkt kann, ohne das Risiko an einer laufenden Schachtanlage zu testen, in Haiger erfolgen. Damit sorgen wir für erhöhtes Maß an Sicherheit und reduzieren gleichzeitig die Inbetriebnahmezeiten unserer Anlagen im Sinne eines schnellstmöglichen Produktionsanlaufs beim Kunden. Das Fördergerüst am neuen Standort Foto: SIEMAG TECBERG Nicht zuletzt soll das Fördergerüst auf dem Firmengelände der SIEMAG TECBERG in unmittelbarer Nähe zur A45 seine Wirkung aufgrund seiner Lage nicht verfehlen. Schließlich liegt es in unserem Interesse, dass unser Unternehmen auch überregional als attraktiver Arbeitgeber mit spannenden Berufsfeldern für moderne Technologie in der international wachsenden Rohrstoffindustrie wahrgenommen wird, führt Ge- schäftsführer Jürgen Peschke aus. Internet: SIEMAG TECBERG GmbH Kalteiche-Ring 28 bis Haiger Erstkontakt mit 700 m langer UNITRONIC Lapp Kabel half bei Rettung der chilenischen Bergarbeiter Die 33 verschütteten Bergleute in Chile die ganze Welt atmete auf, als nach 70 bangen Tagen alle Kumpel aus der eingestürzten Gold- und Kupfermine San José gerettet werden konnten. Was bisher kaum jemand wusste: Auch Lapp Kabel half mit bei der Rettung. Es war Mitte August, gut 2 Wochen nach dem Unglück, als ein handgemachtes, besonders schmales Telefon durch die Erstbohrung in den Notraum in 700 m Teufe hinuntergelassen wurde. Ein normales Telefonkabel wäre dafür nicht sicher und robust genug gewesen. Deshalb wurde das Telefon mit einer 700 m langen UNITRONIC Datenleitung verbunden, das chilenische Techniker aus einer benachbarten Mine geholt hatten. Um die einzelnen Adern der UNITRONIC Leitung war noch ein zusätzliches Kupfer-Abschirmgeflecht gelegt. Normalerweise wird ein solches Geflecht benutzt, um die elektromagnetische Verträglichkeit zu verbessern. In diesem Fall war jedoch eine Nebenwirkung wichtiger: Das Geflecht bot den nötigen Schutz, um die Leitung ohne Beschädigung durch die Bohrung zu ziehen. Theodor Hebel, Geschäftsführer von Desimat, dem chilenischen Partner der Stuttgarter Lapp Gruppe: So konnte mit unserer UNITRONIC der erste telefonische Kontakt mit den Bergleuten hergestellt werden. Das war für alle der erste Hoffnungsschimmer, dass das Drama doch noch gut ausgehen könnte. Informationen U.I. Lapp GmbH Schulze-Delitzsch-Straße 25 D Stuttgart Ein Unternehmen der Lapp Gruppe Internet: Die Wiege der Sozialversicherung steht in Goslar 750 Jahre Knappschaft Erste organisierte Sozialfürsorge der Bergleute ebnete der Kranken- und Rentenversicherung den Weg Die jüngsten Grubenunglücke in Chile und China haben es erneut gezeigt: Bergleute haben einen sehr gefährlichen Beruf. Das war auch vor 750 Jahren schon so. Damals sagte der Hildesheimer Bischof I. von Brakel den Bergleuten der kleinen Sankt-Johannis- Bruderschaft am Rammelsberg in Goslar seine Hilfe zu. Sein Schreiben vom gilt als Geburtsurkunde der Knappschaft. Sie ist die älteste Sozialversicherung der Welt. Die Urkunde ist die Wiege der Knappschaft, weil sich in ihr erstmals Hinweise auf eine organisierte solidarische Sozialfürsorge finden. Viele soziale Errungenschaften haben ihren Ursprung im Bergbau und in den sozialen Zusammenschlüssen der Bergleute zu Bruderschaften und Knappschaften. Als dy knabschaft wird im 15. Jahrhundert erstmals die Belegschaft des sächsischen Bergbaureviers zu Freiberg bezeichnet. Tagesanlage Rammelsberg Bild: Weltkulturerbe Rammelsberg Die Bergleute schlossen sich in vorwiegend religiösen Gemeinschaften mit sozialfürsorgenden Aufgaben zusammen. Gezwungenermaßen eine frühe Form der Hilfe zur Selbsthilfe, denn die medizinischen und hygienischen Verhältnisse im 13. Jahrhundert waren katastrophal und der Gang zum Medicus eine Frage des Standes und des Geldbeutels. Da die Bergleute nie wussten, ob sie aus der dunklen Grube gesund wieder ans Tageslicht kommen, waren sie sehr fromm. Die Pfarrer und das Kerzenlicht in den Kappelen, die auf den Gruben standen, finanzierten sie selbst. Zusätzlich erhoben sie einen Büchsenpfennig für die Knappschafts- beziehungsweise Bruderschaftskassen. Damit unterstützten sie Kranke und Invalide sowie Witwen und Waisen: eine erste Form der Hinterbliebenenversorgung zu der auch die Ausrichtung des Begräbnisses gehörte. Erst 1854 wurde die Hinterbliebenenversorgung für Bergleute festgeschrieben dann durch die Reichsversicherungsverordnung und das Angestelltenversicherungsgesetz für alle Berufsbereiche in Deutschland. In einem Kolloquium zum Thema 750 Jahre Sozialgeschichte im europäischen Bergbau, welches am in Goslar stattfindet und unter der Schirmherrschaft das niedersächsischen Ministerpräsidenten, David McAllister, steht, werden bergbau 12/

40 Veranstaltungen sich 9 Referenten den Fragen der Knappschaft und der Sozialversicherung stellen. Informationen WELTKULTURERBE RAMMELSBERG Dr. Martin Wetzel Wissenschaftlicher Assistent Museum und Besucherbergwerk Bergtal Goslar Tel.: / Fax: / wetzel@rammelsberg.de Internet: Kolloquium Bohr- und Sprengtechnik In der bergbau 10/2010 Seite 474 haben wir bereits auf das 17. Bohr- und Sprengtechnik Kolloquium am 21. und an der TU Clausthal hingewiesen. Seit 1976 kommen traditionell alle 2 Jahre Experten aus dem nationalen und internationalen Bergbau, aber auch verwandten Branchen in Clausthal zusammen, um Erfahrungen, Erkenntnisse und Entwicklungen zum neuesten Stand der Technik im Bohrund Sprengwesen auszutauschen und zu diskutieren. In den vergangenen Jahren konnten durchschnittlich 300 Fachbesucher in Clausthal anlässlich des Kolloquiums und der begleitenden Fachausstellung begrüßt werden. Anmeldung Um die Aufnahme ins Teilnehmerverzeichnis gewährleisten zu können, wird die Anmeldung bis zum 14. Januar 2011 erbeten unter: Fachausstellung Im Rahmen des Kolloquiums wird ebenfalls eine Fachausstellung stattfinden. Hierzu stehen Ausstellungsflächen für 80 /m² zur Verfügung. Veröffentlichung Alle Beiträge des Kolloquiums werden in einem Tagungsband sowie in dem Magazin AMS ONLINE Advanced Mining Solutions veröffentlicht. Veranstalter und Kontakt Technische Universität Clausthal Institut für Bergbau Erzstraße Clausthal-Zellerfeld Fax: / info@bus2011.de Internet: Dipl.-Vw. Mirco Kappler Lehrstuhl für Tagebau und Internationalen Bergbau Tel.: / Dipl.-Wirtsch.-Ing. Heiner Berger Abteilung für Maschinelle Betriebsmittel und Verfahren im Bergbau unter Tage Tel.: / Bergmannstradition pur BUV-Kleinzeche Max Rehfeld in Dortmund-Mengede Das Gelände der ehemaligen Schachtanlage Adolf von Hansemann birgt ein besonderes Kleinod der Bergbautradition, die BUV-Kleinzeche Max Rehfeld. Dipl.-Ing. Max Rehfeld ist mittlerweile 83 Jahre alt und war Reviersteiger auf der Zeche Minister Stein. Geboren und aufgewachsen ist er in Masuren, nach dem 2. Weltkrieg, an dem er noch als Soldat teilnahm, wurde er Bergmann auf Minister Stein. Mit dem Besuch der Bergschule wurde er Mitglied im RDB e.v., BV Dortmund-Nord, dem er seit fast 55 Jahren die Treue hält. Max Rehfeld in der Flözstrecke Wasserfall Vor fast 10 Jahren wurde auf Initiative von Max Rehfeld bis heute Projektleiter der Kleinzeche - im ehemaligen Torhaus der Schachtanlage Adolf von Hansemann das Museum in einer 70m²-Wohnung eingerichtet, die von der Eigentümerin des Geländes, der Kreishandwerkskammer, zur Verfügung gestellt wird. Träger des Museums ist der Bergmanns-Unterstützungs-Verein Mengede 1884 (BUV), dessen ursprünglicher Vereinszweck die Unterstützung in Not geratener Bergleute war und dessen Ehrenvorsitzender Max Rehfeld ist. Da es ohne sein außerordentliches Engagement das Bergbaumuseum so nicht gäbe, bekam es im Mai diesen Jahres den Namen Max Rehfeld. Im Rahmen einer würdigen Feierstunde, an der Repräsentanten aus Politik und Institutionen sowie Weggefährten teilnahmen, ernannte Heinz Both, langjähriger Vorsitzender des BV Dortmund-Nord, Max Rehfeld zum Bergwerksdirektor der Kleinzeche und überreichte ihm die passenden Kragenspiegel. Mitstreiter in der Kleinzeche sind das Ehepaar Karin und Michael Kluge, Ben Chapman und Jonathan und Dr. Martin Kaufmann, der ebenfalls RDB-Mitglied im BV Dortmund-Nord ist. Wer die Kleinzeche befährt, findet in der Flözstrecke Wasserfall, mit Deutschem Türstockausbau und einer Ortsbrust mit echter Kohle, Gezähe, Geleucht und Geräte, die für den Steinkohlenbergbau typisch waren. Weitere Schwerpunkte der Kleinzeche sind eine umfangreiche bergbaugeschichtliche Fachbibliothek und historische Darstellungen und Urkunden aus dem Steinkohlenbergbau vor allem im Dortmunder Raum. Viele Erinnerungsstücke wie die Vereinsfahne bewahren die Geschichte des Bergmanns-Unterstützungs-Vereins Mengede. Für Mineralienfreunde ist die umfassende Sammlung ausgesuchter Mineralien und Gesteine sehenswert. Die ebenfalls mit vielen Raritäten ausgestattete Küche ruft Erinnerungen an vergangene Tage in einer Bergmannskolonie wach. Wer in den Gästebüchern blättert, kann sich von der Gastfreundschaft der Betreiber der Kleinzeche überzeugen. Sogar der ehemalige Bundespräsident Horst Köhler war auf Adolf von Hansemann zu Gast. Ein Besuch in der Kleinzeche ist für Bergleute und Nicht-Bergleute ein Erlebnis. Die Belegschaft der BUV-Kleinzeche Die BUV-Kleinzeche Max Rehfeld an der Barbarastr. 7, Dortmund-Mengede, im Bildungszentrum Hansemann der Handwerkskammer Dortmund ist jeden 3. Samstag im Monat von 10 bis 16 Uhr geöffnet. Nach Absprache mit Max Rehfeld (Tel.: 0231/ und 0162/ ) sind Besuche jederzeit möglich. Der Eintritt und die Führung durch das Museum sind kostenlos. Internet: bergbau 12/2010

41 RDB-Mitteilungen Nachruf Horst Paprotny, BV Aachen, 80 Jahre Horst Ehmer, BV Clausthal, Bez.Gr. Harz, 89 Jahre Günter Montag, BV Clausthal, Bez.Gr. Hildesheim, 76 Jahre Alfons Zeller, BV Mittelrhein, 80 Jahre Bernhard Wesely, BV Niederrhein, 87 Jahre Horst Ryske, BV Oberhausen, 79 Jahre Willi Hißler, BV Saar, 75 Jahre Hartmut Madeja, BV Siegerland, 69 Jahre Der RDB e.v., Ring Deutscher Bergingenieure, trauert um seine verstorbenen Mitglieder. Unseren toten Kameraden werden wir stets ein ehrendes Andenken bewahren. Der Hauptvorstand Bergmannsjubiläen Januar Jahre Buer Klaus Crumbiegel Clausthal-Gorleben Joachim Nyzik Erdöl und Erdgas Celle Reiner Jatho Rheinische Braunkohle- Hambach / Mitte Michael Krosch Karl Krosch Rheinische Braunkohle- Hauptverwaltung Andreas Haep Saar Michael Flick Andre Münchow 35 Jahre Bergkamen Bernhard Van Oosten Ibbenbüren Matthias Anlauf Langendreer Roland Ziarnetzky Lausitzer Braunkohle Detlef Witt Mitteldeutsche Braunkohle Karl-Heinz Exner Recklinghausen Herbert Engler Rheinische Braunkohle- Hambach / Mitte Hans-Joachim Bertrams Stephan Keller Saar Peter Bernardi Zielitz Ulrich Elies 40 Jahre Erdöl und Erdgas Celle Egon Burger Lünen Walter Hirschler Niederrhein-Moers Klaus Meyer zu Düttingdorf Recklinghausen Hermann von Grebe Rheinische Braunkohle- Hambach / Mitte Berthold Stöckl Mitgliedsjubiläen RDB e.v Jahre Ahlen-Heessen Dieter Lange Baden-Württemberg Felix Weller Clausthal-Asse Heiko Dahle Clausthal-Harz Jürgen Meier Clausthal-Lehrte Franz Mucha Hamm Holger Gruenig Ruediger Moos Ibbenbüren Michael Bestgen Wilfried Erfmann Thomas Krügel Lünen Bernhard Schulte Neuhof Waldemar Wilczewski Oberhausen Herbert Billermann Dieter Kahlert Rheinische Braunkohle- Hambach / Mitte Barthel Krosch Rheinische Braunkohle- Tagebau Inden Norbert Zimmermann Werra Edwin Meiss 35 Jahre Ahlen-Heessen Rolf Haberkamm Clausthal-Celle Werner Stemme Clausthal-Salzgitter Gerhard Bartels Erdöl und Erdgas Celle Walter Peters Ibbenbüren Alfred Menke Niederrhein Ashok-Kumar Khanna Herbert Lucht Richard Papewalis Recklinghausen Klemens Huesken Klaus Wickenhoefer Saar Ernst Brill Lothar Reinert 40 Jahre Bergkamen Ulfried Rodeck Brambauer Erich Grzonka Rheinische Braunkohle- Hambach / Mitte Theo Hövel Rheinische Braunkohle- Hauptverwaltung Georg Josef Bacher Reiner Spann Rheinische Braunkohle- Tagebau Garzweiler Hans Joachim Raulf 50 Jahre Bergkamen Dieter Meisner Clausthal-Salzdetfurth Frank Berger Gelsenkirchen Günter Rybitzki Hamm Horst Podzun Niederrhein-Moers Leo Wittek Saar Alfred Michaely Erwin Peters Albert Royar Albrecht Ruffing Martin Schmid Horst Weber 55 Jahre Clausthal-Obernkirchen Ulrich Scharnweber Saar Edgar Gratz Ferdinand Münnich Helmut Neisius Dieter Poller Werner Schmidt Helmut Schorr Kurt Wern 60 Jahre Einzelmitglied Gerhard Perplies Clausthal-Harz Bernhard Klingebiel Clausthal-Helmstedt Wilhelm Mook Clausthal-Peine Wilhelm Pötter Geburtstage Januar 2011 Aachen-Anna Heinrich Strüben 75 Jahre, Aachen-Sophia-Jacoba Ludwig Gurniak 60 Jahre, Karl Hochgreef 75 Jahre, Baden-Württemberg Helmut Hafer 80 Jahre, Buer Hazim Hajrudinovic 50 Jahre, Clausthal-Asse Heiko Zimmermann 50 Jahre, Clausthal-Gorleben Norbert Schmidt 60 Jahre, Clausthal-Hannover-Land Klaus-Dieter Werner 50 Jahre, Heinz-Jürgen Richter 50 Jahre, 2.1. bergbau 12/

42 RDB-Veranstaltungen BV Buer Der BV beabsichtigt von 16. bis eine achttägige Fahrt in das Altmühltal durchzuführen. Wir wohnen im 4-Sterne Hotel Dirsch mit Sauna, Dampfbäderlandschaft und Fitnessraum Leistungen: Fahrt im modernen Fernreisebus, 7x Übernachtung, 7x reichhaltiges Altmühltaler Landfrühstücksbuffet, 5x kalt/warmes Hausbuffet, 2x3-Gang-Schmankerl-Menue Nutzung der Sauna und Dampfbäderlandschaft, sowie des Schwimmbades und Fitnessraumes, Imbiss auf der Hin- und Rückfahrt, alle Ausflüge, Besichtigungen und Eintrittgelder. Preis im Doppelzimmer: 565,- pro Person, Einzelzimmerzuschlag: 87,50. Anmeldung bei Klaus Sandhoff, Franzstraße 7, Gladbeck, Tel.: 02043/32842 BV Recklinghausen Veranstaltungshinweise und Jahresplanung 2011 Um unseren Mitgliedern eine frühzeitige Jahresplanung zu ermöglichen geben wir hiermit unsere derzeitige Terminplanung unter Vorbehalt zur Kenntnis. Änderungen sind wegen der nicht abgeschlossenen Planung noch möglich : Stammtisch zum Thema: Gesundheit : Jahreshauptversammlung : Stammtisch mit einem Reisebericht : Familienfahrt : Außenstammtisch / Grillen 25 bis : 4 Tage Reise in das Elsass : Foto und Film - Stammtisch : Herbstfest - Dorfhaus Essel 29/30.10.: Weintour : Weihnachtsmarkt BV Wanne-Eickel Veranstaltungen im 1. Quartal Jahreshauptversammlung, Beginn Uhr Kasino Unser Fritz Stammtisch, Beginn Uhr Kasino Unser Fritz Stammtisch mit Referat, Beginn Uhr Kasino Unser Fritz Peter Grießmann 75 Jahre, 7.1. Adolf Bratrich 85 Jahre, 8.1. Clausthal-Hannover-Stadt Gerhard Reuter 75 Jahre, Clausthal-Harz Helmut Riemenschneider 80 Jahre, Bernhard Klingebiel 85 Jahre, Jürgen Weinknecht 85 Jahre, 3.1. Clausthal-Helmstedt Horst Gerich 80 Jahre, 2.1. Clausthal-Hildesheim Gerhard Siebert 60 Jahre, Clausthal-Kassel Werner Stock 70 Jahre, 8.1. Hans-Joachim Brückner 75 Jahre, 5.1. Clausthal-Morsleben Bernd Korngiebel 60 Jahre, Dorsten Franz-Josef Lensing 60 Jahre, Dortmund-Nord Ruediger Sturtz 70 Jahre, 3.1. Erdöl und Erdgas Celle Ralf Waldvogel 60 Jahre, 6.1. Essen-Süd Gerd Bartosch 70 Jahre, Essen-West Rolf Erlenbach 75 Jahre, Hamm Michael Rost 60 Jahre, Michael Konderla 60 Jahre, Ibbenbüren Ludger Rethmann 75 Jahre, 1.1. Lausitzer Braunkohle Michael Gabler 50 Jahre, Thomas Lautsch 50 Jahre, 3.1. Harry Reiher 75 Jahre, Anzeige Lünen Uwe Schickentanz 50 Jahre, 6.1. Jörg Gehle 60 Jahre, Hendrik Ambrock 70 Jahre, Erwin Wunsch BERGBAU QUIETSCHEENTE # Bergbau-Quietscheente # Wer kennt ihn nicht, den Klassiker aller Quietscheenten? Das knallgelbe Kunststofftier begeistert seit Jahrzehnten Groß und Klein und hat mittlerweile Kultstatus erlangt. Nun gibt es diese zum ersten Mal als geschmacksmustergeschützte Bergmannsente. Die Ente ist ca. 8 cm groß und aus PVC. Gut zu wissen: Die Produktion unserer Enten erfolgt gemäß den Vorgaben der Europäischen Norm 71. Das verwendete Material ist frei von Phthalaten und somit gesundheitlich unbedenklich. LIEFERBAR AB OKTOBER 2010! 1 Stück EUR 3.90/Stück 10 Stück EUR 3.40/Stück 50 Stück EUR 2.80/Stück 100 Stück EUR 2.10/Stück Ab 250 Stück können diese 1fbg. auf der Front bedruckt werden. Preise verstehen sich netto zzgl. Gesetzlicher Mehrwertsteuer. Lieferung unfrei ab Saarbrücken. HOLTZMANN CREATIV WERBEMITTEL GMBH & CO. KG BISMARCKSTRASSE 35 D SAARBRÜCKEN TEL.: 0681 / FAX: 0681 / POSTFACH D SAARBRÜCKEN GF.: DIRK + JENS HOLTZMANN 75 Jahre, Wilhelm Krause 85 Jahre, 8.1. Mitteldeutsche Braunkohle Harald Maier 70 Jahre, Mittelrhein Klaus-Dieter Mayen 70 Jahre, Niederrhein Jörg Münzer 50 Jahre, Werner Eisfeld 70 Jahre, Werner Scheider 70 Jahre, 1.1. Heribert Ruhl 75 Jahre, Rolf Axning 80 Jahre, Niederrhein-Moers Wolfgang Poscharnigg 50 Jahre, Norbert Dillmann 70 Jahre, Hermann Dettmer 75 Jahre, Norbert Birkendorf 75 Jahre, 6.1. Hans-Günter Lomp 80 Jahre, Peter Debusmann 80 Jahre, 1.1. Nordbayern Eberhard Habrich 75 Jahre, Klaus Pinck 75 Jahre, Oberhausen Michael Zawadzki 50 Jahre, Friedhelm Ellenbeck 70 Jahre, 5.1. Manfred Jacobsen 75 Jahre, 7.1. Peißenberg Albert Haser 70 Jahre, 1.1. Recklinghausen Klaus Folchmann 572 bergbau 12/2010

43 RDB-Mitteilungen 50 Jahre, Peter Duscha 50 Jahre, 2.1. Norbert Zielniewicz 60 Jahre, Friedrich Aufderhorst 60 Jahre, Peter Kassmann 80 Jahre, 6.1. Josef Huhn 85 Jahre, 8.1. Rheinische Braunkohle- Hambach / Mitte Wolfgang Beisicht 50 Jahre, 8.1. Willy Becker 60 Jahre, Rheinische Braunkohle- Hauptverwaltung Robert Promper 85 Jahre, Rheinische Braunkohle- Tagebau Garzweiler Heinz Fassbender 60 Jahre, 6.1. Hermann Schmill 80 Jahre, Saar Norbert End 50 Jahre, Jürgen Kollmann 60 Jahre, Wolfgang Wendel 60 Jahre, Werner Rauber 60 Jahre, 5.1. Manfred Kaufmann 75 Jahre, 5.1. Hans-Rudolf Schmidt 80 Jahre, Horst Weber 80 Jahre, Alois Bouschbacher 90 Jahre, Wanne-Eickel Aribert Kersten 75 Jahre, Hans Breyer 75 Jahre, 4.1. Westerzgebirge Siegmund Nierobis 65 Jahre, Der Hauptvorstand des RDB e.v. gratuliert seinen Mitgliedern zu den Jubiläen und Geburtstagen mit einem herzlichen Glückauf. Geschichte und Geschichten rund um Piepenfritz in Herne Warum schreibt man ein Buch über einen Pütt, an den in Herne kaum noch etwas erinnert. Na klar, ein paar Gebäudeteile, ein verstecktes Denkmal mit einer Seilscheibe des ehemaligen Schachtes 4 und ein Gewerbegebiet, das den Namen Friedrich der Große trägt, findet der Spurensucher in der ehemaligen Bergbaustadt Herne kam ich auf die Idee, ein Buch über Piepenfritz zu schreiben. Damals ging es aber nicht um die Schachtanlage, sondern um die einst zecheneigene Feldherren- Siedlung in Horsthausen. Bald hatte ich soviel Material zusammen, dass ich daran gehen konnte, mich intensiver mit dem Buchprojekt Zeche Friedrich der Große zu beschäftigen. Es fiel mir aber nicht schwer, denn Freunde und Bekannte, die einst selbst in dem letzten großen Herner Pütt malocht hatten, bestärkten mich und stellten Kontakte zu etlichen Zeitzeugen her. Aber mit der Zeche Friedrich der Große verbinden mich auch viele persönliche Erinnerungen, denn nicht nur Freunde, Bekannte, Nachbarn und Familienangehörige gingen hier jahrelang ihrer Arbeit nach, nein auch ich gehörte einst zur großen FdG-Familie. Auf dem Pütt an der Werderstraße den Schächten 1 und 2 stand ich zunächst an der Werkbank, um dann ab 1960 auf die Anlage 3 und 4 an der Ilseder Straße zu wechseln, wo ich zusammen mit Horst Schneider, Bernd Sens, Klaus Zweiböhmer und Walter Herzig in der Grubenschlosserei Haspel, Pumpen, Blasmaschinen, Motore und Getriebe unter fachlicher Anleitung instandsetzte, bevor Buchbesprechung wir ab 1961 auf die untertägigen Reviere zwischen den Flözen Angelika-Dickebank und Zollverein losgelassen wurden. Es begann eine aufregende und spannende Zeit, an die ich mich, wenn ich heute manchmal alte Freunde aus meiner fast fünfjährigen Piepenfritz-Zeit treffe, sehr gerne erinnere. Es ist dabei ein Buch herausgekommen, das nicht nur die lange Geschichte des Bergwerkes von 1870 bis 1978 widerspiegelt, sondern es floss auch sehr viel Selbsterlebtes ein. Für mich geht es vor allem darum, die Geschichte einer einzigartigen Zeche, ihres Umfeldes und der Kumpels für die kommenden Generationen zu erhalten, denn wer weiß schon, dass auf der letzten Herner Zeche innerhalb von 108 Jahren rund 150 Mio. t Kohlen gefördert wurden und dass das alte Piepenfritzgerüst von Schacht 3 über dem Schachtgebäude des Museumsbergwerkes Zeche Zollern in Dortmund als Schacht 4 weiterhin nicht nur von mir bestaunt werden kann. Friedhelm Wessel Geschichte und Geschichten rund um Piepenfritz in Herne Friedhelm Wessel Die Zeche Friedrich der Große Regio-Verlag ISBN Bestellnummer: Seiten - Format 21 x 29,7 cm über 100 sw-abbildungen, gebunden Preis: 19,95 Internet: SCHENKEN SIE LEBEN. MIT EINER PATENSCHAFT. Werden Sie Pate bei World Vision und schenken Sie einem Kind eine echte Chance! Anzeige bergbau 12/

44 RDB-Ehrung BV Baden-Württemberg 60-jähriges Jubiläum und Jahreshauptversammlung Am wurde der BV gegründet. Anlässlich dieses Gründungstages vor 60 Jahren lud der BV seine Mitglieder zu einer Feierstunde in das Rathaus des Gründungsortes nach Buggingen ein. Bei Sekt und Butterbrezeln traf man sich im Foyer des Rathauses, bevor die Festveranstaltung um Uhr begann. Die Bergkapelle Wieden eröffnete mit einem Marsch die Feierstunde. Bei der Begrüßung konnte der 1. Vorsitzende des BV, Josef Schlund, den Torschützenkönig der Bürgermeisternationalmannschaft und Bürgermeister der gastgebenden Gemeinde, Johannes Ackermann, den 1. Vorsitzenden des RDB e.v., Theo Schlösser und den leitenden Bergdirektor a.d. Volker Dennert sowie den Ehrenvorsitzenden des BV, Manfred Lettau, willkommen heißen. Ein ganz besonderer Willkommensgruß galt den Vertretern der befreundeten Bezirksvereine. Vom BV Peißenberg hatte der Vorsitzende Martin Müller und vom BV Nordbayern Klaus Schneider die weite Reise nach Buggingen auf sich genommen, um bei dieser Feier dabei zu sein. Jahreshauptversammlung in der Steigerstube In seinem Rückblick streifte Josef Schlund kurz die Geschichte des BV. Von Bugginger Steigern wurde der BV als BV Freiburg am als 12. BV im ReB e.v. gegründet. Der BV Freiburg war der erste BV außerhalb des Ruhrgebiets. Die Mitgliederzahl wuchs zunächst schnell, bevor sich diese zwischen 1970 und 1975 wieder halbierte. Es ist zu vermuten, dass dies mit der Schließung des Kaliwerkes in Buggingen 1973 zusammenhängt. Auf der Jahresversammlung 2003 wurde dann eine richtungsweisende Entscheidung getroffen. Die Mitglieder des BV Freiburg rekrutierten sich zwischenzeitlich aus Bergbaubetrieben aus ganz Baden-Württemberg. Der bisherige lokale Namen entsprach nicht mehr der Bedeutung des BV und führte in der Vergangenheit zu Irritationen und Missverständnissen. 52 Jahre nach Gründung des BV Freiburg wurde der BV deshalb in BV Baden-Württemberg umbenannt. In seinem Grußwort hieß Bürgermeister Johannes Ackermann alle ganz herzlich willkommen und stellte das Markgräfler Land und insbesondere die Gemeinde Buggingen in der landschaftlich sehr schönen Vorbergzone des Schwarzwaldes vor. Er freue sich, dass der BV das Gründungsjubiläum in seiner Gemeinde feiert. Unser 1. Vorsitzende des RDB e.v., Theo Schlösser nahm ebenfalls eine sehr weite Anreise auf sich, um seine Schäfchen im Süden der Republik zu besuchen. In seinem Grußwort hob er die Bedeutung des RDB e.v. als Interessenvertretung, der beruflichen Fortbildung und auch der Pflege der bergmännischen Kameradschaft hervor. Über die Gründung des BV Freiburg hatte er in den Archiven interessante Details gefunden. So hatte man damals im Hauptvorstand Zweifel, ob ein BV fernab des Ruhrgebiets überhaupt überlebensfähig sei. Zwischenzeitlich könne man ja feststellen, dass diese Zweifel unbegründet waren. Theo Schlösser dankte der Vorstandschaft des BV und wünschte dem BV für die Zukunft weiterhin eine erfolgreiche Vereinsarbeit. Höhepunkt einer jeden Feierstunde ist der Festvortrag. Leitender Bergdirektor a.d., Volker Dennert, hatte sich bereit erklärt, diesen Part zu übernehmen. In seinem hochinteressanten Vortrag unter dem Titel 60 Jahre Bergbau in Baden-Württemberg stellte er die umfangreichen bergbaulichen Aktivitäten der vergangenen Jahrzehnte anschaulich dar. Die fast schon in Vergessenheit geratenen Gruben wie Silbererzbergbau im Schauinsland, Uranbergbau in Menzenschwand und Kalibergbau in Buggingen, stellte er ebenso umfassend und detailreich vor, wie die Vorstand und Jubilare heute noch aktiven Bergwerke auf Fluß-und Schwerspat in Wolfach und Steinsalz in Heilbronn und Stetten. In seinem Schlusswort dankte Josef Schlund allen, die zum Gelingen dieses Festaktes beigetragen haben. Allen voran den Kameraden aus Buggingen, Aribert Hollstein und Otto Geiger, für den Festvortrag Leitenden Bergdirektor a.d. Volker Dennert und nicht zuletzt Bürgermeister Ackermann für sein Grußwort und die Überlassung des Festsaales. Nach der Badenerhymne, dem Steigerlied und dem obligatorischen Bergmannsschnaps traf man sich zum Mittagessen im Schwanen in Seefelden. Nach einem Museumsrundgang fand dann die Jahresversammlung des BV stilgemäß in der Steigerstube des Bergwerksmuseums statt. Zu Beginn der Versammlung erhoben sich die Anwesenden, um den im vergangenen Jahr verstorbenen Mitgliedern zu gedenken. In seinem Grußwort legte Theo Schlösser den Anwesenden die Entwicklung des RDB e.v. dar und ging dabei auch auf die Abstimmung über die Mitgliedschaft des RDB e.v. im Zentralverband der Ingenieure ein. Weitere Themen seines Vortrags waren die Mitgliederentwicklung des RDB, die Finanzen und Wahlen bei der letzten Delegiertenversammlung im vergangenen Juni. In seinem Bericht streifte der BV-Vorsitzende Josef Schlund die Veranstaltungen des BV seit der letzten Versammlung in Hardheim. Herausragendes Ereignis war der Betriebserfahrungsaustausch vom 05. bis mit dem BV Peißenberg (ausführlicher Bericht in der bergbau 7/2010). Am 24. und weilte der BV Recklinghausen in Heilbronn. Die Betreuung der Gäste bei der Befahrung der Bergwerke Heilbronn und Kochendorf lag dabei in den Händen unserer Kameraden Herbert Hesser und Gerhard Kühnel. Erfreulich gestaltet sich auch die Mitgliederzahl unseres BV. 6 Neumitglieder konnten wir im vergangenen Jahr begrüßen. In Vertretung des wegen Erkrankung fehlenden Medienbeauftragten Herbert Hesser verlas Gerhard Kühnel anschließend die Protokolle über die BV-Vorstandssitzungen. Unser Schatzmeister Gerhard Kühnel konnte dann über einen gegenüber dem Vorjahr ausgeglichenen Kassenstand berichten. Auch die Zahlungseingänge der Mitgliedsbeiträge haben sich erfreulich gebessert. In Vertretung der verhinderten Kassenprüfer Helmut Eisele und Martin Maier verlas Lothar Reinhard deren Statements, die unserem Schatzmeister eine vorbildliche Kassenführung bescheinigten. Kamerad Hans- Jörg Kovac dankte der Vorstandschaft des BV für deren Arbeit und nahm dann die Entlastung, welche einstimmig erfolgte, vor. Bei der anschließenden Jubilarehrung konnte Theo Schlösser die Kameraden Klaus Dudenhöffer für 50-jährige Mitgliedschaft im RDB e.v. und Günter Schrell für 40-jährige Mitgliedschaft im RDB e.v. und Hans- Jörg Kovac für das Verfahren der ersten Schicht vor 35 Jahren mit den entsprechenden Urkunden und Ehrengaben auszeichnen. Vom BV erhielten die Jubilare ein Weinpräsent. Bei der Vorausschau auf das nächste Jahr wurde von den Mitgliedern vorgeschlagen, eventuell einen Betriebserfahrungsaustausch in Freiberg und Umgebung zu organisieren. Um Uhr konnte der Vorsitzende die harmonische Jahresversammlung schließen. Josef Schlund 574 bergbau 12/2010

45 RDB-Mitteilungen BV Bergkamen Am besuchte der BV das Deutsche Bergbau-Museum und das Zeiss Planetarium in Bochum. Als erstes wurde das Deutsche Bergbau Museum angefahren. Das Deutsche Bergbau-Museum Bochum (DBM) ist mit seinen rund Besuchern/a eines der meist besuchten Museen Deutschlands. Es ist eines der bedeutendsten Bergbaumuseen der Welt und zugleich ein renommiertes Forschungsinstitut für Montangeschichte. Träger sind die DMT-Gesellschaft für Lehre und Bildung mbh sowie die Stadt Bochum. Übertägige Ausstellungen und ein originalgetreues Anschauungsbergwerk unterhalb des Museumsgeländes eröffnen den Besuchern Einblicke in die Welt des Bergbaus. Auf einer Ausstellungsfläche von m² wird den Besuchern die Entwicklung des Bergbaus von der vorgeschichtlichen Zeit bis heute gezeigt. Die verschiedenen technischen Bereiche des Bergbaus sowie seine kulturellen und sozialen Aspekte werden thematisch-chronologisch dargestellt. Im Museum angekommen wurde gleich der Kernpunkt des Museums das originalgetreue Anschauungsbergwerk im Untergrund des Museumsgeländes angefahren. Per Aufzug gelangt man 20 m unter Tage. Durch zahlreiche Strecken, an diversen Förderbändern, Schaufelladern und gigantischen Bohrmaschinen vorbei, erkundet man hier das unterirdische Herz des Ruhrgebiets auf einer Strecke von 2,5 km. Unter annähernd realistischen Bedingungen wird der Tunnelvortrieb und die Förderung der Kohle, sowie einige Sicherheitsaspekte vorgestellt. Die Strecken haben allerdings nie zum Abbau von Bodenschätzen gedient und sind nur zum Zweck der Demonstration angelegt worden. Seit 1995 gibt es auch ein Modell des letzten deutschen Grubenpferdes Tobias im Anschauungsbergwerk zu sehen. Nach der Grubenfahrt konnte jedes Mitglied, bis zum Abendessen, das Museum auf eigene Tour erkunden. Hervorzuheben sind bei der Besichtigung, außer vielen anderen Exponaten, ein etwa 7 t schwerer wurzelverzweigter Stammrest eines Schuppenbaumes, der aus den Steinkohlenschichten des Piesbergs bei Osnabrück stammte. Mit einer Gesamthöhe von ca. 2,5 m und einem Stammumfang von ca. 5 m ist der Baum eines der größten erhaltenen Objekte seiner Art aus der Karbonzeit. Sowie das Original einer Brikettpresse aus dem Jahr 1901, von der Rheinbraun AG. Weiterhin eine bei der Schachtförderung eingesetzte, so genannte Bobinen-Fördermaschine. Ihr charakteristisches Kennzeichen ist die Verwendung von Flachseilen. Das gezeigte Original wurde etwa 1905 gebaut und zunächst zum Abteufen, dann bis 1949 zur Kohlenförderung von der Zeche Hannover in Bochum eingesetzt. Sehr großes Interesse wurde von den Mitgliedern auch im Maschinenkeller des Museums bekundet, wo zahlreiche Bergbaumaschinen, die aufgrund ihrer Größe und ihres Gewichtes nicht in den oberen Stockwerken ausgestellt werden können, sich befinden. Im neuen Museumsanbau dem Schwarzen Diamanten wird die Geschichte der Bundesknappschaft mit dem Titel Auf breiten Schultern 750 Jahre Knappschaft, mit rund 300 Exponaten auf 860 m², gezeigt. Enttäuscht waren die BV Mitglieder, dass wetterbedingt, an diesem Tag das Fördergerüst, von der stillgelegten Zeche Germania in Dortmund-Marten, nicht befahren werden konnte. Nach der Besichtigung fand dann im Museums eigenen Restaurant Förderturm das Abendessen statt. Danach wurde das Zeiss Planetarium Bochum besucht. Das Planetarium wurde im Jahr 1964 errichtet und gehört seit Die Besuchergruppe vor dem Deutschen Bergbau-Museum dieser Zeit zu den modernsten Einrichtungen dieser Art weltweit. Unter der Kuppel mit einem Durchmesser von 20 m haben etwa 260 Personen Platz. Ein zentraler Projektor wirft ein Bild des Sternenhimmels unter das Kuppeldach, so dass für die Betrachter ein realistischer Himmelseindruck entsteht. Um den Projektionssaal herum befindet sich ein umlaufender Gang, in dem Dauer- und Wechselausstellungen untergebracht werden. Am wurde das Planetarium nach einer 4-monatigen Umbauphase neu eröffnet. Es ist das weltweit erste Planetarium mit Velvet-FullDome-Projektion. Es ist das bisher einzige Planetarium, das für die Neueröffnung 5 neue Shows entwickelt hat. In der Abendvorführung sahen die Mitglieder die Astronomieshow Faszinierendes Weltall. Diese neue Bochumer Planetariumsshow lädt zu einer atemberaubenden Reise durch den Kosmos ein, die von der Erde bis zum Rand des beobachtbaren Universums führt. Fantastische Flüge und grandiose Bilder zeigen das Universum, wie wir es sonst nie sehen. Die Erde, erscheint wie eine Oase des Lebens auf dem samtschwarzen Hintergrund des Alls. Es werden die Geschwister der Erde und die Planeten, die mit der Erde zusammen ihre Bahn um die Sonne ziehen, besucht. Tief tauchen die Besucher in die mächtigen Canyons des Mars ein, unter den Betrachtern zieht die Vulkanlandschaft des Jupitermonds Io hinweg, und staunend wird das Ringsystem des Saturns betrachtet.danach wird in das Reich der Sterne eingedrungen. Unsere Nachbarsterne werden aus der Nähe kennen gelernt und der Zuschauer wird Zeuge, wie unsere Sonne zum Stern unter Sternen wird und bald darauf in den Weiten der Milchstraße verschwindet. Danach wird in einem farbigen Gasnebel eingetaucht, in deren Innerem noch heute neue Sterne entstehen, und es werden riesige Sternenstädte, Sternhaufen durchquert, die vor Milliarden von Jahren entstanden, als das Universum noch jung war. Und noch weiter geht es nach draußen. Unzählige Milchstraßen bevölkern das Universum, und der Blick, des Betrachters reicht nicht nur tief in den Raum sondern auch zurück bis beinahe zum Anbeginn der Zeit. Nach dieser eindrucksvollen Show ging es wieder, mit sehr viel Diskussionen und alten Erinnerungen (vom Bergbau), zurück nach Bergkamen. Manfred Kolodziejski BV Hamm Kegelveranstaltung Es war mal wieder ein gut besuchter Kegelvormittag. Anekdoten, Witzchen und auch ernste Themen begleiteten die lockere Veranstaltung ebenso, wie die von den Profis immer wieder gut gemeinten Kegelhilfen für die Gelegenheitskegler. Vom in die Vollen bis zur Totenkiste wurde auf 4 Bahnen gekegelt, was das Zeug hielt. Schließlich kam wieder der Augenblick der Wahrheit. Mit 5 Wurf in die Vollen wurden die Bahnsieger ermittelt. Jetzt zeigte sich, dass der Pokalkönig Oswald Scharein wieder gut in Form war. So sehen Sieger aus! Foto: Kaufmann Auf Bahn 1 siegte er souverän. Mit eher durchwachsenem Ergebnis setzte sich auf Bahn 4 wider Erwarten unser Geschäftsführer durch. Nun hieß es, auf neutraler Bahn den Pokalsieger zu ermitteln. Aber auf dieser Bahn lief es dann so ganz anders für die gewohnt erstklassig abräumenden Kameraden, als sie es sich vorgestellt hatten. Der Gelegenheitskegler (Fricke) konnte sich mit deutlichem Vorsprung den Pokal sichern, der ihm vom Pokalverteidiger Otto Helmich überreicht wurde. Abgerundet von der wie immer ausgezeichneten Erbsensuppe und den obligatorischen Mett- und Brühwürstchen klang ein schöner Kegelvormittag aus. Um den Gesamtsieg kämpften: O. Scharein, L. Tischer, C.-P. Bilges und U. Fricke. Gesamtsieger: U. Fricke mit 57 Holz. Die Kegeltermine 2011: , , Fricke Rost BV Lünen Herbstfest 2010 Der BV wurde am durch Aufsichtspersonen der Bergwerke Waltrop, Minister Achenbach, Gneisenau, Werne, Monopol, Grimberg ¾, Grillo ½ Scharnhorst und Viktoria in Lünen gegründet und feiert in diesem Jahr bereits seinen 60. Geburtstag. In einem besonders festlichen Rahmen fand am im Hansesaal des Ringhotel Lünen unser schon traditionelles Herbst- bergbau 12/

46 RDB-Mitteilungen fest als Jubiläumsveranstaltung mit vielen Ehrengästen und einer großen Jubilarehrung statt. Der 1. Vorsitzende unseres BV Kamerad Bernd Schulte eröffnete das Fest und begrüßte die 142 Teilnehmer. In seiner Begrüßungsrede dankte Kamerad Schulte den Organisatoren dieses Festes für ihr Engagement, vor allem für die Vorbereitungen zum Ablauf der Veranstaltung. Einen besonderen Dank richtete er an die Ehefrauen. Einen herzlichen Willkommensgruss richtete er an die diesjährigen Festredner dem 1.Vorsitzenden des Hauptvorstandes RDB e.v. Dipl. Ing. Theo Schlösser, dem Bergwerksdirektor des Bergwerk Ost Dipl. Ing. Jürgen Schwarze, und dem Geschäftsführer des BV Lausitzer-Braunkohle Steffen Garbsch. Festredner 1. Vorsitzender des Hauptvorstandes des RDB e.v. Theo Schlösser Die Grußworte des Hauptvorstandes wurden durch den 1. Vorsitzenden Theo Schlösser übermittelt, die Grußworte des BV Lausitzer- Braunkohle wurden durch den Geschäftsführer Kamerad Steffen Grabsch ausgesprochen. Festredner Dipl. Ing. Jürgen Schwarze sprach über den Niedergang des Bergbaus. Bei der Jubiläumsveranstaltung im Hansesaal schaute er nicht nur in die Vergangenheit zurück, sondern blickte auch mit einer gewissen Sorge in die Zukunft des deutschen Steinkohlenbergbaus. Auf der Veranstaltung kritisierte Herr Schwarze die, von der europäischen Union geplante Vorverlegung des Ausstiegs aus der deutschen Stein- Jubilarehrung 2010 Festredner Bergwerksdirektor BW Ost Jürgen Schwarze kohle. Diese Pläne seien besorgniserregend. Mit Spannung erwartet man die Entscheidungen in Brüssel. Dort werden die Weichen für die Zukunft der verbleibenden Zechen gestellt, was möglicherweise ein viel früheres Aus für die Steinkohlenbergwerke in Deutschland bedeutet. Allein in Nordrhein Westfalen gibt es derzeit noch 5 fördernde Bergwerke mit mindestens Bergleuten. Am wurde in Hamm die letzte Förderschicht gefahren und es gibt dann in der Region und in Einzugsbereich des BV keinen aktiven Steinkohlenbergbau mehr. Kamerad Schulte bedankte sich bei Bergwerksdirektor Dipl. Ing. Jürgen Schwarze für die Festrede, anschließend erfolgte in Zusammenarbeit mit dem Vorsitzenden des Hauptvorstandes des RDB e.v. Dipl. Ing. Theo Schlösser und dem Geschäftsführer des BV Lausitzer-Braunkohle Steffen Garbsch die Ehrung der Jubilare. Für 25-jährige Mitgliedschaft im RDB e.v. wurden geehrt die Kameraden Peter Koch, Torsten Laugsch, Dirk Kuhn, Uwe-Harald Müller, Bernd Unkelbach, Georg Skrotzki, Andreas Bergauer, Norbert Dyherrn, Edgar Banscherd, Laslo Molnar, Alfred Puppel, Axel Schneider, Frank Gatz, Martin Dasenbrock, Peter Blaszyk, Ralf Schäfer, Thomas Lange, Thomas Dukatz, Dr. Ulrich Paschedag, Uwe Schmidt, Uwe Bürger, Uwe Schroth, Volker Börger und Wilhelm Stiene, Buchbesprechung Bergwerke im Freiberger Land 1168 bis 1945 Ein kurzer Abriß 1946 bis 1969 Eine Dokumentation Im September erschien die 4.Auflage der seit langem vergriffenen Broschüre Bergwerke im Freiberger Land, die eine zusammenfassende Dokumentation des Freiberger Erzbergbaus von seinem Beginn bis zur Einstellung des aktiven Bergbaus beinhaltet. Zur Würdigung der Leistungen der Altvorderen in dem über 800 Jahre betriebenen Erzbergbau auf der Freiberger Lagerstätte werden 2 Kapitel dazu den umfassenden Ausführungen über die letzte Betriebsperiode vorangestellt. Ein Kapitel gibt einen Abriss über die Betriebsperiode von der Lagerstättenfindung bis zur Betriebseinstellung Das andere Kapitel informiert über die Betriebsperiode von 1935 bis Ausführlicher wird in der Broschüre auf die Betriebsperiode von 1946 bis 1969 eingegangen. Dafür wird fachlich kompetent das gesamte Spektrum der Bergbautätigkeit von der Lagerstättenerkundung und der Vorratssituation bis zu den technologischen Hilfsprozessen abgehandelt und mit ausführlichem Zahlenmaterial untersetzt. Mit über 50 farbigen Bildern von Schachtanlagen und von Untertageaufnahmen werden die textlichen Ausführungen ergänzt. In den anschließenden Kapiteln werden die betriebswirtschaftlichen Ergebnisse (Produktionskosten, Tarifbedingungen, Subventionen etc.) und Gründe für die Stilllegung angegeben sowie die Verwahrungs- und Sanierungsarbeiten beschrieben. Die Broschüre wurde von leitenden Mitarbeitern der ehemaligen Grubenbetriebe geschrieben, die mit Sachkenntnis und durch Recherchen in den Archiven eine sehr umfassende, interessante Dokumentation über den Freiberger Erzbergbau erstellt haben. Die über 200 Seiten enthaltende Broschüre ist für fachinteressierte Leser sehr zu empfehlen. Sie ist über den Buchhandel unter der ISDN- Nr zu einem Preis von 13,90 zu beziehen. Weitere Informationen erhalten Sie vom Vorstandsvorsitzenden der Saxonia-Freiberg-Stiftung, Dr. Karl-Heinz Eulenberger, Chemnitzer Straße 8, Freiberg, Tel.-Nr.: / , saxonia-freiberg-stiftung@arcor.de Internet: bergbau 12/2010

47 RDB-Mitteilungen für 40-jährige Mitgliedschaft im RDB e.v. die Kameraden Bernhard Agata, Willi Pudlik, Dieter Jeskulke, Erwin Wunsch, Karl-Heinz Peltzer, Johann Ivo, Herbert Wessel, Rudolf Krusche und Wilfried Neuse, für 50-jährige Mitgliedschaft im RDB e.v. die Kameraden Gernot Groß, Helmut Reimer, Albert Schaaf, Siegfried Zinnöcker, Heinz-Jürgen Scheuren, Dieter Voss, Dietrich Hesse, Hans-Dieter Kleinefinke, Heinz Zackerzewski, Helmut Horacek, Ingulf Scholz, Klaus Cornelius, Lothar Leuthold und Manfred Schleifer, für 55-jährige Mitgliedschaft im RDB e.v. die Kameraden Friedrich Ziegler, Ewald Verwiebe, Johann Weikel, Helmut Apel, Erwin Gulcz, Werner Horsthemke, Georg Skowronnek, Ernst-Friedrich Schemmann, Horst Raeck, Gerhard Probst, Franz Dieckheuer, Heinrich Speich, Werner Schimmel, Günter Stein und Georg-August Klüh und für 60- jährige Mitgliedschaft im RDB e.v. die Kameraden Werner Losch, Erich Kostka, Wilhelm Kollmit und Wilhelm Sirges. Den Einstieg in das Berufsleben mit der 1. Schicht vor 35 Jahren die Kameraden Jürgen Ingendahl, Gerhard Siebert, Bernd Kaufmann, Klaus-Peter Hansmeyer, Ralf Seidel, Wolfram Zilligen, Peter Penkert, Antonio-Manuel Gomez- Santo, Bernd Unkelbach, Bernhard Schulte, Georg Skrotzki, Gerhard Weitzel, Horst Jeckel, Horst Kassegger, Jürgen Merten, Michael Jeckel-Stöve, Perer Solarek, Rolf Peter Mackowiak, Siegfried Hüppe, Thomas Dukatz, Ulrich Ruppel und Uwe Schroth, den Einstieg in das Berufsleben mit der 1. Schicht vor 45 Jahren verfuhren die Kameraden Engelbert Krause, Hans- Heinrich Wiktor, Helmut Talarczyk, Jörg Gehle, Klaus Koretzki und Rainer Drescher. Im Anschluss an die Ehrung wurde traditionell das Bergmannslied gesungen und ebenso traditionell mit einem Bergmannsschnaps der offizielle Teil der Veranstaltung abgeschlossen. Im inoffiziellen Teil der Veranstaltung spielte die Band Al Dente mit Musik a la carte zum Tanz auf. Das sehr gute Buffet wurde in diesem Jahr vom Restaurant Riepe aus dem Ringhotel Lünen geliefert und durch unseren Vorsitzenden eröffnet. Samba Tanzgruppe Eine besondere Showeinlage lieferte in diesem Jahr eine Samba- Tanzgruppe die mit heißen Rhythmen, perfekter Choreografie und einer einzigartigen Ausstrahlung in eine tropische Traumwelt voller Leidenschaft und Erotik entführte. Die gelungene Veranstaltung endete erst weit nach Mitternacht. Jürgen König BV Niederrhein Erste Motorradtour des BV Ganz großes Kino am Dinslakener Bahnhof: in Montur geworfene Biker, optimal gestylt und designt, trafen sich hier zum Start zu einer vom Bergbau geprägten Tour de Ruhr. Leider sieht man von der fast hundertjährigen Dinslakener Bergbau- Tradition, die im Ortsteil Lohberg im Jahr 2006 zu Ende ging, an diesem von sehr nüchterner Architektur geprägten Bahnhofsplatz sehr wenig. Umringt von parkenden PKWs und dem geschäftigen Treiben der einund ausfahrenden Autobusse auf dem nahegelegen Busbahnhof, steht unsere Flotte von Zweirädern wie an der berühmten Perlenschnur aufgereiht. In Erwartung des bevorstehenden Starts werden die instruktiven Worte durch den Tourleiter, jeder Vorsitzende trägt nun mal die Verantwortung, geduldig ertragen. Die geplante Route, unterstützt durch moderne GPS- Navigation, führt entlang grüner Wege und streift die Route der Industriekultur. Als Lenker eines dieser gut motorisierten Zweiräder bleibt der Blick aber konzentriert auf den Verkehr gerichtet, denn gerade für Motorradfahrer gilt der alte Konfuzius: Der Weg ist das Ziel. Wie geplant verlässt unsere Gruppe nach nicht allzu langer Fahrt die urbanen Straßen des Ruhrgebiets hinter Mühlheim und rollt weiter in das von kurvigen Landstraßen geprägte Ruhrtal. Mit einer gemütlichen und auf eine so große Motorradgruppe abgestimmten Geschwindigkeit werden kleine Dörfer und idyllische Städte durchfahren, wobei das Wetter mit sonnigem und fast wolkenlosem Himmel seinen Wohlfühlanteil leistet. Über das Löwental, über Auerhof und Herzkamp erreichen wir gegen Mittag unser Etappenziel, die Zeche Nachtigall. Sie liegt unmittelbar an der Wiege des Ruhrbergbaus, dem Wittener Muttental. Im ehemaligen Maschinenhaus beginnt mit dem Mühsamen Weg ins Industriezeitalter unser Museumsrundgang durch das Ruhrtal in die Zeit der Industrialisierung mit einer der ältesten Fördermaschinen des Ruhrreviers aus dem Jahr Eine Ausstellung mit historischen Bildern aus der Entstehungs- und Betriebszeit der Zeche Nachtigall aus 3 Jahrhunderten, veranschaulicht die wichtigen zeitgeschichtlichen Ereignisse und zeigt, wie sich Landschaft, Technik und Arbeitswelt in dieser Zeitspanne verändert haben. Beindruckt und nach kurzer Rast mit einer kleinen Butterpause auf dem Vorplatz dieser eindrucksvollen Industriekulisse endet unser Besuch im Muttental. Der Rückweg führt uns quer durchs Ruhrgebiet und es ist nicht einfach, die Gruppe im Stadtverkehr zusammen zu halten, denn jede etwas kürzere Ampelphase führt zur Spaltung der Kolonne, aber dank der im Vorfeld getroffenen Absprachen, (also ein Hoch auf die Oberaufsicht), greifen die Anweisungen und wir finden immer wieder zusammen. Vor den Toren der Zeche Auguste Victoria in Marl wird die letzte kleine Rast eingelegt, bevor unsere finale Etappe durch das Waldgebiet der Hohen Mark unseren Ausflug in Wesel zu Ende gehen lässt. Ein gelungener Testlauf! Eine weitere Tour startet bestimmt. Silvo Magerl Sind wir nun im Querschlag oder schon in der Richtstrecke Bist du sicher, dass Ulli den Weg kennt... BV Niederrhein Bez.Gr. Moers Für die Fahrt am hatte der Bez.Gr.-Vorstand kein bergmännisches Besichtigungsprogramm vorgesehen. Heutiges Ziel war die ca. 25 km östlich von Münster gelegene Stadt Warendorf. Hier wollten wir uns die jährlich stattfindende Hengstparade anschauen. Gegen Uhr wurden wir von Herbert Steinhoff und Monika Walter-Koch, Stadtführer(in) in 2 Gruppen aufgeteilt zum Rundgang durch die historische Altstadt erwartet. Die heute ca Einwohner zählende Stadt kann auf eine jährige Geschichte zurückblicken. Die günstig an einer Furt durch die Ems gelegene Sachsensiedlung Warintharpa (heute Warendorf) wuchs über die Jahrhunderte wegen ihrer Leinenherstellung zu einem überregionalen Handelszentrum und war zeitweise auch Hansestadt. Zum besseren Schutz und zum Betreiben einer Wassermühle wurde schon frühzeitig die Ems teilweise verlegt. Der Haupt-Marktplatz mit der Apotheke Überragt wird die Stadt durch die gotische Hallenkirche St Laurentius, deren Baubeginn auf das Jahr 1404 datiert ist. Etliche Kunstschätze sind zu bewundern, von denen einige bei der jährlichen Prozession am mitgeführt werden. Vor Schäden ist die Altstadt im Krieg verschont geblieben, so dass sehr viele mittelalterliche Gebäude in ursprünglicher Bauweise erhalten sind. Beeindruckend ist die Ansicht rund um den zentralen Hauptmarkt mit dem historischen Rathaus, dem Marienbrunnen und Herrschaftshäusern mit Fassaden aus 6 Jahrhunderten. 3 weitere Nebenmärkte hatten ihre speziellen Aufgaben. Am Heumarkt steht der Guten Morgenbrunnen, um den früher die Bäckergesellen ihren Unfug trieben. Der Schweinemarkt darf in dieser ländlichen Gegend ebensowenig fehlen wie der Krickmarkt (Krücken = alte Pferde). Nach dem schönen, 90-minütigen Stadtspaziergang bei herrlichem Spätsommerwetter trafen sich beide Gruppen am Bus und fuhren zum nahegelegenen Hotel Emshof, wo der Mittagstisch schon für uns gedeckt war. bergbau 12/

48 RDB-Mitteilungen Gut gestärkt legten wir in einem Spaziergang die Strecke bis zur Reitbahn des Nordrhein-Westfälischen Landgestütes zurück. Pünktlich um Uhr begann die abwechslungsreiche Parade der über 100 Hengste, die aus dem Sattel, im Gespann oder an der Hand geführt, geleitet bzw. gelenkt wurden. Fachkundig wurde die 3-stündige Veranstaltung von den Sprechern Carsten Sostmeier und Rainer Kohaus kommentiert und in der halbstündigen Pause unterhielt der Stadtfanfarenkorps Münster mit volkstümlicher Musik. Insgesamt 19 Schaubilder mit Hengsten unterschiedlicher Rasse und Anzahl wurden den begeisterten Zuschauern vorgeführt. Beeindruckend war, wie konzentriert die stolzen Rösser ihre gelernten Lektionen trotz des mehrfachen, zwischenzeitlich einsetzenden Beifalls absolvierten (Wegen der starken Leitung ihrer Reiter / Lenker). Nur vor der Übung Fahrschule vom Sattel bat der Sprecher - wegen des übergroßen Schwierigkeitsgrades - um absolute Ruhe. 12 Warmblutgespanne gingen voreinander her. Das reiterlose Pferd kann nur durch einen sehr langen Zügel (nur geringe Einwirkungen) des nachfolgenden Reiters beeinflusst werden und jede Ablenkung stört den Gehorsam. Diese Vorführung war einer der vielen Höhepunkte. Kaltblutneunerzug Mit dem Titel Dicke Tour brachte Georg Frerich alias August Schulte Quaterkamp auf dem Rheinischen Kaltbluthengst Hurrican eine tolle Lachnummer. Wie schon aus TV- Sendungen bekannt erschien er in seiner blaugrünen Arbeitskleidung ohne Sattel auf seinem Dikken und führte etwas steif seine Kunststücke vor, immer mit einem lustigen Kommentar begleitet. Dafür gab es riesigen Beifall. Ebenso viel Zustimmung erhielt die Auszubildende Sara Kemper für die Vorführung der Ungarischen Post. Auf dem Rücken ihrer beiden schwergewichtigen Braunschimmel stehend galoppierte sie sicher mehrere Runden durch die Arena. Ein Raunen auf den Zuschauertribünen rief die Ankündigung des Sprechers hervor, dass nun 8 t Fleisch die Reitbahn erobern würden. Ein Neunerzug von stattlichen Rheinischen Kaltbluthengsten stürmte in schnellem Galopp - eine Postkutsche aus dem 19. Jahrhundert ziehend - durch das Karree. Es war ein imposantes Schaubild, das den anhaltenden Applaus wahrlich verdient hatte. Eine gute Regie bringt stets den Programmhöhepunkt zum Schluss. Auch hier hatte Peter Borggreve, 1. Hauptberittmeister, der für die Leitung verantwortlich war, das spektakulärste Schaubild ans Ende der Veranstaltung gesetzt. Dies war die Große Dressurquadrille, auch seit 1926 nach seinem Choreographen die Jacobowski- Quadrille genannt. Hier zeigten 16 Warmbluthengste unter ihren in Paraderöcken elegant gekleideten Reiterinnen und Reitern eine Vielzahl verschiedener Figuren in schnell wechselnden Tempi bei großer Perfektion. Es war ein wunderschönes Abschlussbild. Mit schönen Erinnerungen an einen erlebnisreichen Tag traten wir - wie auch mehrere tausend andere Zuschauer - die Heimfahrt an. Orthaus BV Oberhausen Herbstfest 2010 Am Samstag, den fand in der Gaststätte Reimann, unser diesjähriges Herbstfest statt. Mit einer Ansprache eröffnete unser 1. Vorsitzender, Hans-Werner Nowak gegen Uhr die Veranstaltung. Er begrüßte 70 Teilnehmer, unter ihnen unsere Jubilare. Buchbesprechung Menschen, Zechen und soziale Stätten des Ruhrbergbaus im östlichen Revier Solide Basis für die Zukunftsgestaltung Heinz Assmann Menschen, Zechen und soziale Stätten des Ruhrbergbaus im östlichen Revier Mit Beiträgen von Heinz Assmann, Arthur Ensebach, Oskar Baumgärtel und Peter Voß 150 Jahre haben Tiefbauzechen das östliche Ruhrgebiet wirtschaftlich, sozial und kulturell geprägt. Der Niedergang des Steinkohlenbergbaus und das Ende der Kohlenförderung auf dem Bergwerk Ost am in Hamm werfen bei vielen Menschen Fragen nach der Bergbaugeschichte auf, zumal dadurch die Ära des Steinkohlenbergbaus in dieser Region beendet ist. Die Geschichte der Bergbautechnik und der Bergbaukunde ist bereits umfangreich und detailliert beschrieben. Über den Arbeits- und Lebensalltag im Industriezeitalter gibt es bereits Veröffentlichungen, aber viele Fakten und Quellen sind schon verloren gegangen. Das gilt insbesondere auch für die Geschichte des Steinkohlenbergbaus im Ruhrgebiet. Noch gibt es jedoch die Möglichkeit, Dokumente zu entdecken und bei Zeitzeugen nachzufragen. Diese Gelegenheit will ich nicht verstreichen lassen. Der Bergbau hinterlässt aber nicht nur Fördertürme, Zechengebäude und Bergehalden, sondern auch Menschen, die trotz des Niedergangs des Steinkohlenbergbaus und des damit einhergehenden, tief greifenden Strukturwandels im Ruhrgebiet in die Zukunft schauen. In einigen ehemaligen Bergbaurevieren, insbesondere in Großbritannien und Frankreich, hat das Zechensterben verwahrloste Städte und Regionen zurückgelassen. Dieses zu verhindern, ist im Ruhrgebiet bisher durch gemeinsame Anstrengungen aller Beteiligten gemeistert worden. Hier ist der notwendige Strukturwandel gut vorangekommen. Neue Arbeitsplätze in den sich entwickelnden Industrie- und Gewerbebereichen, aber auch im Dienstleistungsbereich und im Bildungswesen wurden geschaffen. Vor allem die neu gegründeten Universitäten und Hochschulen des Ruhrgebiets haben hierzu einen wichtigen Beitrag geleistet, so auch in Hamm mit der Gründung von Hochschulen seit Jedoch soll nicht verschwiegen werden, dass es durchaus noch Strukturprobleme gibt. Hierfür kennzeichnend ist zum Beispiel immer noch die relativ hohe Arbeitslosenquote im Ruhrgebiet und der Mangel an Ausbildungsplätzen. Nach meiner Überzeugung hat das östliche Revier gute Chancen für die Zukunftsgestaltung, wenn die Verantwortlichen die richtigen Entscheidungen zum Wohle der Menschen treffen. In Hamm ist schon das Wiederaufleben des Namens Bad Hamm ein hoffnungsvolles Symbol für die Zukunftsgestaltung. Dieses Buch wäre ohne fachliche Begleitung und vielfältige Unterstützung nicht fertig gestellt worden. Zu danken habe ich vielen Menschen. Heinz Assmann Menschen, Zechen und soziale Stätten des Ruhrbergbaus im östlichen Revier Heinz Assmann ISBN Bestellnummer: Seiten - Format 21 x 29,7 cm über 160 sw- und farbige Abbildungen, gebunden Preis 19,95 lieferbar ab Ende November 2010! Internet: bergbau 12/2010

49 RDB-Mitteilungen Jubilare und Vorstandskameraden Für 40-jährige Mitgliedschaft im RDB e.v. ehrten wir Siegfried Peta mit Urkunde, goldener Ehrennadel, goldene Krawattenklammer und der Bergbau-Krawatte. Manfred Thenhausen wurde für 50-jährige Treue zum RDB e.v. mit der Urkunde und der RDB-Uhr ausgezeichnet. Nach dem Bergmannslied gab Hans-Werner Nowak das hervorragende Büffet der Gaststätte frei. Der Disk-Jockey Jan Ole sorgt für die musikalische Unterhaltung. Höhepunkt des Abends war der Auftritt des Landwirtes Schulte-Brömmelkamp. Er strapazierte die Lachmuskeln und bannte die Aufmerksamkeit der Anwesenden. Lange nach Mitternacht saßen wir noch zusammen, die letzten haben nach 3.00 Uhr den Heimweg angetreten. Hans-Jürgen Vennemann Bergschule Dortmund 50. Klassentreffen ehemaliger Bergschüler der Dortmund 46 C Zum alljährlichen Klassentreffen kamen die ehemaligen Bergschüler der Klasse Dortmund 46c mit ihren Frauen vom bis in Trier zusammen. Vom Zusammenhalt der Gemeinschaft zeugt, dass es sich um ein einmaliges Jubiläum handelt. Es ist das fünfzigste Klassentreffen. Wie jedes Jahr wurden die Vorbereitungen sehr professionell von Jochen Brunken getroffen. Obwohl alle inzwischen etwa 75 Jahre alt sind und doch einige wegen Krankheit absagen mussten, zählte die Gruppe noch 23 Personen. Unser Domizil war das Hotel Park Plaza in zentraler Lage. Teilnehmer der Grubenfahrt Damen mit Klassenkameraden Abendveranstaltung Nach der Wiedersehensfreude am 1. Tag lernten wir die Lebensgeschichte von Gladiator Valerius (Thom Nowotny) in der Kampfarena des Amphitheaters in einer eindrucksvollen Vorführung kennen. Der Abend klang im Römerkeller des Restaurants zum Domstein aus. Am 2. Tag wurden wir von einem Zenturio in Rüstung in exzellenter Weise in die Geheimnisse der Porta Nigra unter Einbeziehung der Gruppe eingeführt. Nach dem Besuch von der St. Paulin Kirche, dem barocken Kleinod des Rheinlands, stärkten wir uns im historischen Kellergewölbe des Kaufhauses Karstadt. Wieder frisch ging es über den Weinlehrpfad zum Weingut Deutschherren-Hof zur großen Weinprobe. Hier klang der Abend, versehen mit den neuesten Erkenntnissen des Weinbaus, fröhlich aus. Am 3. Tag war ein Stadtbummel mit Shopping für die Damen angesagt. Mittags war die Tafel in der Brasserie in der Fleischergasse für uns schon gedeckt. Ein zweistündiger Stadtrundgang mit Führung gab uns den letzten Schliff über das Weltkulturerbe Trier. Abends im Hotel, war ab heute der Frankenraum schon zum Speisen und gemütlichen Beisammensein festlich eingerichtet. Traditionsgemäß wird in jedem Jahr mindestens ein Objekt das seine Wurzeln im Bergbau hat besichtigt. D R B Daher wurde am 4. Tag das Schieferbergwerk Fell, ein Zusammenschluss der Gruben Hoffnung und Barbara, befahren. Vorher jedoch holten wir uns den Segen bei einer Führung im Dom zu Trier. Des weiteren kam am 5.Tag eine Rundfahrt ab Hotel mit dem Römerexpress und auch ein Bummel durch Saarburg im schönsten Sonnenschein bei den Damen gut an. Abends im Hotel beim gemütlichen Beisammensein erklang selbstverständlich, wie jeden Abend, das Steigerlied aus allen Kehlen. Die Diaschau aus den letzten 2 Jahren fand großen Anklang. Unsere Maskottchen Felix für die Herren und Felicitas mit Barbara für die Damen wechselten unter großer Freude (für jeweils eine Doppelrunde) von Claus und Christa Lucht zu Walter Rennhack und Elsbeth Kahl für ein Jahr. Am 6. Tag nach dem Frühstück war Verabschiedung. Trotz manchem Zipperlein freuen schon alle auf das nächste Treffen im Oktober Hans Wilhelms / Jochen Brunken Mitglieder im BV Lünen RDB e.v. Ring Deutscher Bergingenieure Der RDB e.v. ist der Ring von Ingenieuren, Technikern und Führungskräften in der Rohstoffindustrie, in Behörden und Instituten sowie in Fachschulen, Hochschulen und Universitäten. 44 Bezirksvereine in ganz Deutschland betreuen die rund Mitglieder des RDB e.v.. Der RDB e.v. steht für Fachliche Fortbildung in technischen Bereichen Erfahrungsaustausch angewandter Techniken und Arbeitsverfahren Wahrung der berufsständischen Interessen. Der RDB e.v. bekennt sich zur Erhaltung und Pflege der bergmännischen Tradition Förderung der bergmännischen Kameradschaft. Der RDB e.v. bietet Rechtsschutz und Beratung in Rechtsfragen, die sich aus dem Dienstverhältnis oder der sozialen Versorgung ergeben kostenlosen Bezug der monatlich erscheinenden Fachzeitschrift bergbau. Informationen RDB e.v. Juliusstraße Essen Tel.: 0201/ Fax: 0201/ rdb@rdb-ev.de Internet: Anzeige bergbau 12/

50 RDB-Info/Impressum Liebes RDB-Mitglied Ziehen Sie um? Haben Sie ein neues Konto? Dann füllen Sie bitte das Formular aus und senden es an Ihren Bezirksverein bzw. an Ihre Bezirksgruppe. Anschriften finden Sie in der Januarausgabe der Zeitschrift»bergbau«Heftmitte Seiten V, VI und VII und im Internet unter in der Rubrik»Bezirksvereine«. Oder übermitteln Sie es direkt an: RDB e.v., Ring Deutscher Bergingenieure Juliusstraße Essen Fax: 02 01/ per rdb@ rdb-ev.de Bitte angeben Mitgliedsnummer Geburtsdatum Vorname, Name Alte Anschrift Straße/Hausnummer Postleitzahl Ort Umzugstermin Neue Anschrift Straße/Hausnummer Postleitzahl Ort Telefon Fax -Adresse Meine/unsere Bankverbindung Bankleitzahl Konto-Nummer Kurzbezeichnung und Ort des Geldinstitutes Kontoinhaber (falls abweichend vom Mitglied) Datum Unterschrift Impressum»bergbau«Zeitschrift für Rohstoffgewinnung, Energie, Umwelt Offi zielles Organ des RDB e.v., Ring Deutscher Bergingenieure. Der Ring von Ingenieuren, Technikern und Führungskräften. Im Mitgliedsbeitrag des RDB e.v. ist der Bezug der Zeitschrift»bergbau«eingeschlossen. Herausgeber RDB e.v., Ring Deutscher Bergingenieure, vertreten durch den 1. Vorsitzenden Dipl.-Ing. Theo Schlösser Juliusstraße Essen Telefon (02 01) Telefax (02 01) rdb@rdb-ev.de Internet: Redaktionsteam Juliusstraße Essen Telefon (02 01) (Essen) Telefax (02 01) (Essen) bergbau@rdb-ev.de (Essen) Telefon (02 09) /-62 (Gelsenkirchen) Telefax (02 09) (Gelsenkirchen) bergbau@makossa.de (Gelsenkirchen) Assessor des Bergfachs Dipl.-Berging. Konrad Hupfer Hu Verantwortlich Holtkamp Dülmen Telefon ( ) hupfer.konrad@t-online.de Dipl.-Ing. Herbert-K. Dwors Dw Anzeigenleitung Im Böckenbusch 6a Herten-Bertlich Telefon und Fax (02 09) Dr. mont. Volker Schacke Sch Apelank Dortmund Tel.: (0231) schacke.vimg@t-online.de Verlag/Satz/Druck/ Anzeigenverwaltung Makossa Druck und Medien GmbH Pommernstraße Gelsenkirchen Telefon: (02 09) Telefax: (02 09) info@ctp-makossa.de Internet: Geschäftsführer Werner und Günter Makossa Gültig ist die Anzeigenpreisliste Nr. 35 vom Veröffentlichungen Zum Abdruck angenommene Beiträge und Abbildungen gehen im Rahmen der gesetzlichen Bestimmungen in das Veröffentlichungs- und Verbreitungsrecht des Verlages über. Überarbeitungen und Kürzungen liegen im Ermessen der Redaktion. Für unaufgefordert eingesandte Beiträge übernehmen Verlag und Redaktion keine Gewähr. Für mit Namen gekennzeichnete Beiträge incl. Fotos, Grafi ken etc. übernimmt der Einsender die Verantwortung. Honorare für Veröffentlichungen werden nur an den Inhaber der Rechte gezahlt. Die Zeitschrift und alle in ihr enthaltenen Beiträge und Abbildungen sind urheberrechtlich geschützt. Mit Ausnahme der gesetzlich zugelassenen Fälle ist eine Verwertung ohne Einwilligung des Verlages strafbar. Bezugspreise/jährlich Inland: 60,- + Porto 12,- = ges. 72,- Ausland: 70,- + Porto 20,- = ges. 90,- Die Lieferung an Mitglieder des RDB e.v. erfolgt im Rahmen der Mitgliedschaft. Bezugszeit Die Zeitschrift»bergbau«erscheint monatlich. Ein Abonnement gilt zunächst für ein Kalenderjahr und verlängert sich um ein weiteres Jahr. Die Kündigung kann mit einer Frist von 3 Monaten zum Jahresende ausgesprochen werden. Diese Zeitschrift wird auf chlorfrei gebleichtem Papier gedruckt. ISSN-Nr.: bergbau 12/2010

51 Die Problemlöser im Berg- und Tunnelbau Anker- und Injektionsmörtel Damm- und Verfüllbaustoffe Konsolidierungs- und Verschleißmörtel Spritzmörtel und Spritzbetone Hydrocrete -Produkte, wie z.b. Unterwasserbeton Spritzmörtel zur Versiegelung wasserführender Schichten erosionsbeständige Verfüllmörtel Injektionsmörtel gegen drückende Wässer quick-mix Berg- und Tunnelbaustoffe GmbH & Co. KG Lippestraße Marl Telefon Fax BuT@quick-mix.de

52 RWE Power UMWELTSCHONENDE WEGE ZU PRODUKTEN AUS CO 2 DAS INNOVATIONSZENTRUM KOHLE FORSCHUNG UND UMWELTSCHUTZ. Mit den weltweit vorbildlichen Forschungsprojekten zur CO 2 -Reduzierung geht RWE vorweg und blickt weit in die Zukunft hinaus. Im Innovationszentrum Kohle bündelt RWE Power die Aktivitäten zur klimafreundlichen Kohleverstromung. Am modernsten Braunkohlenkraftwerksblock der Welt in Bergheim-Niederaußem in der Nähe von Köln betreibt das Unternehmen bereits Deutschlands erste CO 2 -Wäsche, eine Prototypanlage zur Vortrocknung von Braunkohle (WTA) und einen REAplus- Hochleistungswäscher für eine verbesserte Staub- und Schwefeldioxid-Abtrennung aus dem Rauchgas. Mit dem RWE-Algenprojekt wird Kohlendioxid in eine pflanzliche Substanz eingebunden. Für das jüngste Projekt kooperiert RWE mit BRAIN, einem Biotechnologieunternehmen. Das Ziel ist, Kohlendioxid mit Mikroorganismen in Biomasse oder direkt zu Wertstoffen umzuwandeln. Damit ist die Weiße Biotechnologie ein weiterer Meilenstein für das Innovationszentrum Kohle, um CO 2 zu knacken und einer Nutzung zuzuführen.

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