Bachelor-Studiengang Wirtschaftswissenschaften
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- Gerd Geiger
- vor 7 Jahren
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1 Arbeitsökonomik Bachelor-Studiengang Wirtschaftswissenschaften Prof. Dr. Patrick Puhani Prof. Dr. Melanie Schienle (EmpWifo) Prof. Dr. Andreas Wagener (Sozialpolitik) Prof. Dr. Christiana Weber (UfO) Dr. Attakrit Leckcivilize (London School of Economics) Dr. David Kiss (Uni Erlangen-Nürnberg) Dipl.-Vw. Jörg Schwiebert (Uni Kiel) MSc. (Economics) Konrad Schäfer (LU Hannover) Dipl.-Ök. Margret Sterrenberg (LU Hannover) Dipl. Vw. Alexander Straub (LMU München) MSc. (Economics) Reinhard Weisser (Uni Köln) Dipl.-Ök. Philip Yang (LU Hannover) 1
2 Fragen der Arbeitsökonomik Welche Gehaltssteigerungen sollten Hochschulabsolventinnen in den ersten 5 Jahren Ihrer Erwerbstätigkeit erwarten? Zahlt sich ein Studium an einer Eliteuniversität aus? Erhöhen die sogenannten Hartz-Reformen die Anreize für Arbeitslose, eine Arbeit aufzunehmen? Sind Männer schlechte Team-Player? Werden Frauen im Arbeitsmarkt diskriminiert? Verschwenden Politiker unsere Steuergelder mit ineffektiven Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen? Wird ein Mindestlohn die Arbeitslosigkeit in Deutschland erhöhen? Brauchen wir mehr oder weniger Zuwanderung? 2
3 Fragen der Arbeitsökonomik Wie verlässlich sind empirische Studien zur Evaluation staatlicher Fortbildungs- und Umschulungsprogramme? Was kann man gegen Armut tun? Sollen Arbeitnehmer am Unternehmenserfolg beteiligt werden? Verdienen Beamte zuviel? Sollte man Professoren und Lehrer entlassen können? Verdienen Deutschlands Ärzte zu wenig? Warum verdient Herr Klose so viel, obwohl er weder promoviert, studiert noch Abitur hat? Warum werden Sie wahrscheinlich nicht das Gleiche verdienen wie Ihr Kommilitone, der das gleiche Fach studiert und dieselbe Durchschnittsnote erreicht hat? 3
4 Beispiel 1: Studienfachwahl und geschlechtsspezifisches Lohndifferential Ihr Studium stellt ökonomisch eine Investition in Ihr Humankapital dar Der Ertrag der Investition wird durch die Knappheit Ihrer erlernten Kenntnisse bestimmt, daher sind unterschiedliche Erträge für verschiedene Studienfächer zu erwarten Unterschiedliche persönliche Neigungen, unterschiedliche Fähigkeiten oder auch Diskriminierung können zu verschiedenen Studienfachbelegungen zwischen Männern und Frauen führen Ob und inwieweit diese Unterschiede in der Studienfachwahl erklären, warum Frauen weniger verdienen als Männer, ist eine empirische Frage 4
5 Beispiel 1: Studienfachverteilung im Jahr 2000 in Deutschland, Frankreich und GB GLFS men [%] GLFS women [%] FLFS men [%] FLFS women [%] BLFS men [%] BLFS women [%] 1 Medical & Related Agricultural & Related Natural Sciencies Mathematical & Computing Engineering & Technology Architecture & Related Social Sciences Business & Financial Librarianship & Information Languages Humanities Arts Education # observations 17,125 9,244 3,034 3,483 4,573 3,795 Source: Labour Force Surveys; own calculations. 5
6 Beispiel 1: Studienfach und Löhne Coefficient Medical & Related 2 Agricultural & Related 3 Natural Sciencies 4 Mathematical & Computing 5 Engineering & Technology 6 Architecture & Related 7 Social Sciences 8 Business & Financial 10 Languages 11 Humanities 12 Arts 13 Education Year Source: Census and Labour Force Surveys; own calculations. 6
7 Beispiel 1: Erklärtes Lohndifferential mit und ohne Berücksichtigung des Studienfaches Without Subject of Degree GLFS gap=0.25 FLFS gap=0.17 BLFS gap=0.24 With With Without With With Without With Less Detailed SoD Less Detailed SoD Less Detailed SoD Detailed SoD Detailed SoD SoD SoD With Detailed SoD Specification 1 (Age, Age2) (bm - bf)xf (s.e.) (0.01) (0.01) (0.08) (0.01) (0.01) (0.01) (0.01) (0.01) (0.01) (Xm Xf)bm (s.e.) (0.00) (0.00) (0.01) (0.00) (0.01) (0.01) (0.00) (0.01) (0.01) Percentage of Gap Expl. Abs. Incr. in GE by SoD (s.e.) (0.00) (0.01) (0.01) (0.00) (0.01) (0.01) (0.00) (0.01) (0.01) Source: Labour Force Surveys; own calculations. 7
8 Beispiel 2: Einführung von Leistungslöhnen Aus theoretischen Überlegungen sollten Leistungslöhne - z.b. Akkordlöhne oder Verkaufskommissionen - starke Arbeitsanreize setzen. Diese Entlohnungsformen werden in der Realität jedoch viel seltener eingesetzt, als aufgrund der hohen Anreizwirkung zu vermuten wäre. Warum? 8
9 Beispiel 2: Akkordentlohnung bei SAFELITE SAFELITE, der größte US-Installateur von Reparatur- Autoglas, führte im Jahr 1994 eine Akkordentlohnung ein. Die Auswirkungen waren: Eine durchschnittliche Produktivitätssteigerung von 44 % bei den Reparaturen. Eine durchschnittliche Entgeltsteigerung von 7 % für die Beschäftigten. Fallende Arbeitskosten pro repariertem Autofenster von $ 44 auf $ 35. 9
10 Beispiel 2: Kommissionszahlungen bei SEARS SEARS, eine Kette von Autoreparaturbetrieben, führte im Jahr 1991 in Kalifornien eine Verkaufskommission ein: Die Mechaniker bei SEARS erhielten für jede von ihnen getätigte Reparatur einen Anteil an den Arbeitskosten und an den Ersatzteilkosten. Die Auswirkungen waren: Die Mechaniker versuchten, die Kunden zu unnötigen Reparaturen zu überreden. Die kalifornischen Behörden drohten mit Schließung der Werkstätten. Die Leistungsentlohnung musste wieder abgeschafft werden. 10
11 Beispiel 2: Anreize richtig oder falsch setzen Safelite: Einfache Arbeitsaufgaben. Quantität und Qualität leicht beobachtbar. Eindeutige Arbeitsaufgaben. Wenig Kooperation der Beschäftigten erforderlich. (Nahezu) vollständige Information. SEARS: Asymmetrische Information führt zu Moral Hazard : Die Kunden sind im Gegensatz zu den Mitarbeitern von SEARS nicht über den tatsächlichen Zustand Ihres Autos informiert. 11
12 Welche Vorgehensweise ist für die Arbeitsökonomik typisch? Ausgangspunkt: betriebliches / wirtschaftspolitisches Problem. Hypothesenbildung anhand ökonomischer Theorie und institutioneller Kenntnisse. Überprüfung der Hypothesen durch ökonometrische Analysen (Arbeitsökonomik ist eines der empirischten Gebiete der Volkswirtschaftslehre). Ableiten wirtschaftspolitischer Handlungsempfehlungen. 12
13 Welche Voraussetzungen sind für ein Studium der Arbeitsökonomik günstig? Interesse an arbeitsmarkt-, personal-, bildungs- und bevölkerungsspolitischen Problemen. Grundkenntnisse der mikroökonomischen Theorie. Fähigkeit, englischsprachige Texte zu lesen. Bereitschaft zum Kennenlernen einfacher Methoden der empirischen Wirtschaftsforschung. Bereitschaft zur aktiven Mitarbeit in den Lehrveranstaltungen. 13
14 Veranstaltungen im Fach Arbeitsökonomik Die Veranstaltungen im Fach Arbeitsökonomik sind vier zentralen Problembereichen zuzuordnen: Löhne und Beschäftigung: Einführung in die Arbeitsökonomik I, Bildungsökonomik Das innerbetriebliche Arbeitsverhältnis: Personalökonomik, Entrepreneurship (UfO) Arbeitsmarkt- Familen- und Sozialpolitik: Einführung in die Arbeitsökonomik II (Sozialpolitik), Bevölkerungsökonomik, Labour and Development Empirische Arbeitsmarktanalyse und Evaluation: Empirische Wirtschaftsforschung mit Stata, klassische lineare Regression (EmpWifo), Mikroökonometrie (EmpWifo) Nahezu alle Veranstaltungen werden im 2-semestrigen Rhythmus durchgeführt. Vereinzelt können Schwerpunktveranstaltungen zu bestimmten Themen auch einmalig angeboten werden. 14
15 Veranstaltungen nach Semester SoSe 2013 WS 13/14 SoSe 2014 Obligatorische Module Arbeitsökonomik I X X Arbeitsökonomik II X Seminar Seminar Arbeitsökonomik X X X Fakultative Personnel Economics X X Module 1 Population Economics X X Inequality, Poverty, and Public Policy X Bildungsökonomik X Ökonomik der Partizipation X Klassische lineare Regression X Einführung in die empirische Wirtschaftsforschung mit Stata X X Mikroökonometrie X Grundlagen Entrepreneurship II X Labour and Development X 15
16 Wie können Sie das erworbene Wissen einsetzen? Führungskräfte in Unternehmen müssen die Wirkungen von Anreizeffekten personalpolitischer Maßnahmen verstehen Führungskräfte in Unternehmen müssen über Möglichkeiten und Konsequenzen der Mitbestimmung informiert sein Führungskräfte in Unternehmen sollten die Auswirkungen von Arbeitsmarktpolitik beurteilen und mit Vertretern der Politik kritisch diskutieren können Als Arbeitnehmer sollten Sie die Funktionsweise des Arbeitsmarktes verstehen und für sich nutzen Der Arbeitsmarkt ist eines der wichtigsten Zentren der Wirtschaftspolitik, woraus sich für Sie vielfältige Beschäftigungsmöglichkeiten ergeben 16
17 Wo können Sie das erworbene Wissen einsetzen? Führungspositionen in Unternehmen Internationale Organisationen (Weltbank, OECD, ILO) Wirtschaftsforschungsinstitute (DIW, IAB, IZA, RWI, ZEW usw.) Beratungsfirmen (z.b. Frontier Economics, Nera Economic Consulting) Verbände (Fachverbände, Kammern, Arbeitgeber- und Arbeitnehmerverbände) Sozialversicherungsträger REFA - Verband für Arbeitsgestaltung, Betriebsorganisation und Unternehmensentwicklung Universitäten, Max-Planck-Institute, Fachhochschulen 17
18 Welche anderen Vertiefungsfächer kombinierten die Studierenden in den letzten Semestern am häufigsten mit Arbeitsökonomik? Marketing Personal und Arbeit Versicherungsbetriebslehre Unternehmensführung und Organisation Entwicklung- und Umweltökonomik Controlling Wirtschaftstheorie Wirtschaftsgeographie Wirtschaftsinformatik Öffentliche Finanzen 18
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