Bankreise nach Nordpolen, Masuren und Danzig

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1 Bankreise nach Nordpolen, Masuren und Danzig vom 28. September bis 5. Oktober 2016 Polens Norden ist eine der ältesten Kulturlandschaften Europas mit slawischen und deutschen Wurzeln. Nicht nur Romantiker und Naturliebhaber werden sich an grünen Hügeln, naturbelassenen Flüssen und an den rund Seen der Masuren und der Kaschubischen Schweiz erfreuen. Unendlich große Felder, Wiesen, Bauerndörfer, Storchennester bieten eine Erholung nicht nur fürs Auge und machen klar, dass die Natur hier noch weitestgehend intakt ist. An den Deutschritterorden erinnern imposante Backsteinburgen und an die Zeit der Hanse, das nach den Zerstörungen des Zweiten Weltkrieges perfekt restaurierte Stadtbild von Danzig. Zweifellos eine der attraktivsten Altstädte Europas. Auch schöne imposante Kathedralen und vielbesuchte Wallfahrtskirchen warten auf uns. Frühmorgens fuhren wir los zum Flug von Frankfurt nach Danzig. Dort wurden wir mit einem Bus abgeholt und fuhren mit unserer polnischen Reiseleiterin via Oberländer Kanal ** (Besichtigung) nach Nikolaiken (Mikolajki)/Masuren zu unserem wunderschönen Hotel am See. **Der Oberländer Kanal (Kanal Elblaski) ist eine Attraktion und einzigartig. Die Schiffe sind nicht nur zu Wasser, sondern auch zu Land unterwegs. Das Wunderwerk der Technik aus dem Jahr 1858 überwindet auf einer Länge von 81 km einen Höhenunterschied von fast 100 m. Das Besondere sind die technischen Anlagen, mit deren Hilfe die Schiffe auf Rollwagen über Land gezogen werden. Am 2. Tag starteten wir zum Ferienort Sensburg (Mragowo) und schauten uns dann die Stadt Nikolaiken (Mikolajki) an, beide liegen wunderschön an der masurischen Seenplatte. Im Heidedorf Eckertsdorf (Wojnowo) besuchen wir das Kloster der orthodoxen Philipponen und erfuhren sehr viel über diese gläubigen Bewohner. Weiter fuhren wir in ein Naturschutzgebiet am Fluss Krutynia, wo wir fangfrischen Fisch in einem Spezialitätenrestaurant serviert bekamen. Anschließend, sozusagen als Krönung des Tages, durften wir eine wildromantische Stocherkahnfahrt erleben. Uralte Eichen, andere uralte knorrige und riesige Bäume sowie auch umgestürzte und liegengelassene Bäume säumten unseren Weg. Eine Tour durch eine traumhaft schöne Landschaft. Im Fluss sahen wir Muscheln und anderes Getier, das wir nie in einem Fluss vermutet hätten. Am nächsten Tag fuhren wir in den Norden von Masuren. Nach einem Stopp im schönen Ferienort Lötzen (Gizycko) besuchten wir die barocke Wallfahrtskirche Heilige Linde mit prachtvollen Wandmalereien und berühmter Orgel. Wir hatten Glück, dass der Organist anwesend war und konnten somit den Orgelklängen eine Weile lauschen. Aber wir hatten ja noch einiges vor an diesem Tag und so fuhren wir als nächstes zur Wolfsschanze, das einstige Hauptquartier Adolf Hitlers, ein dunkles Kapitel unserer deutschen Geschichte. Sie liegt inmitten der masurischen Wälder: ein riesiger Bunkerkomplex, erbaut aus Tonnen von Stahl und Beton. Dort verübte 1944 Graf von Stauffenberg sein gescheitertes Attentat auf Hitler. Ein Ortsguide führte uns durch die gesamte Anlage und erzählte uns viele spannende Details. Weiter fuhren wir zur Ordensburg, Wahrzeichen der alten Preußenstadt Rastenburg (Ketrzyn), die wir von außen besichtigten Zum Ausklang des Tages unternahmen wir eine Schiffstour auf den Sieben Seen von Lötzen (Gizycko) nach Nikolaiken (Mikolajki). Die Tour dauerte 3 Stunden und wir hatten genügend Zeit und Muse, die schöne, abwechslungsreiche Landschaft zu genießen.

2 - 2 Am 4. Tag ging es bis zur russischen Grenze. Doch vorher schauten wir uns die Bischofsburg in Heilsberg (Lidzbark Warminski) an, die 1350 vom Deutschritterorden als Residenz der ermländischen Bischöfe errichtet wurde. Sie ist neben der Marienburg das beeindruckendste Bauwerk der Region. Hier wirkte der berühmte Astronom Nikolaus Kopernikus zeitweilig als Arzt. Weiter fuhren wir zum Dorf Zywkowo, auch genannt das Storchendorf, wo sich auf jedem Kamin ein Storchennest befindet. Es liegt direkt an der Grenze nach Russland, an der wir dann auch stehen und hinüberschauen über den Zaun. Es ist ein ziemlich ruhiges Dorf fast nur noch alte Leute, da es wirklich am sog. Ende der Welt liegt, auf jeden Fall am Ende von Polen. Der Höhepunkt an diesem Tag ist der Besuch des Landguts Galiny. Der aus dem 16. Jahrhundert stammende Palast, die romantische Parkanlage sowie die über 200 ha Wälder, Wiesen, Weiden und Teiche bilden das einzigartige Ensemble des Landguts. Es ist auch gleichzeitig ein Pferdegestüt, wo nicht nur geritten sondern auch Pferde gezüchtet werden. In der Gaststätte konnten wir Spezialiäten bestellen, regionale Bioprodukte sind hier selbstverständlich. Als krönender Abschluss durften wir mit einer Kutsche und zwei Pferdestärken durch die unvergessliche Landschaft kutschieren. Heute heißt es Abschied nehmen von dem schönen Masuren. Unser nächstes Domizil wird heute Abend Danzig (Gdansk) sein. Auf dem Weg dorthin hatten wir den ersten Stopp in der interessanten Stadt Allenstein (Olsztyn). Eine ausführliche Stadtführung zeigte uns die pittoreske Altstadt zu Füßen der Ordensburg. Hier fanden Kunsthandwerker den perfekten Rahmen für ihre Werkstätten. Am Nachmittag besuchten wir die Marienburg (Malbork). Imposant erhebt sich die monumentale Trutzburg des Deutschen Ordens am Ufer der Nogat. Sie ist ein Meisterwerk der Verteidigungs- und Wohnarchitektur des Spätmittelalters und einer der größten gotischen Burgkomplexe der Welt. Die Gesamtfläche beträgt ca. 21 Hektar ( qm) und einem Gesamtvolumen aller Gebäude von über Kubikmetern. Die Burg gilt als das größte von Menschen errichtete Ziegelbauwerk. Es ist schon sehr beeindruckend, dieses gewaltige Bauwerk so vor sich zu sehen und zu besichtigen. Längst waren wir nicht überall, und längst konnten wir nicht so lange verweilen wie es manchem ein Bedürfnis gewesen wäre, aber dafür müsste man einen oder sogar mehrere Tage darin verbringen. Wir mussten ja noch weiter. Am Abend erreichten wir dann unser neues Hotel in Danzig (Gdansk). Am 6. Tag machten wir einen Abstecher in das traditionsreiche Seebad Sopot (Zoppot). Die Holzmole mit über 500 m ist die längste ihrer Art an der Ostsee. Anschließend fuhren wir weiter zu Polens größtem Handelshafen Gdingen (Gdynia). Auf dem Rückweg nach Danzig machten wir einen Halt in Oliwa, einem Stadtteil von Danzig, besuchten dort die Basilika, die berühmt ist für seine Orgel. Die einmalige Akustik macht ein Konzert auf der großen Barockorgel von Johann Wilhelm Wulff zu einem besonderen Erlebnis. Und dieses Konzert durften wir erleben - beeindruckend! Am Nachmittag machten wir einen Rundgang durch Danzig. Unser Hotel war nicht weit von der schönen Altstadt, so konnten wir alles gut zu Fuß erreichen. Das nach dem 2. Weltkrieg zu 90 % zerstörte historische Zentrum der einstigen Hansestadt, zeigt sich heute, dank guter Architekten und Restauratoren wieder in alter Pracht. Zahlreiche Backsteinbauten erinnern an den Kaufleutebund der Hanse: Goldenes Tor, Langer Markt, Rathaus,

3 - 3 Zeughaus, Marienkirche. Und am Ufer der Mottlau sahen wir das Krantor, Danzigs hölzernes Wahrzeichen. Durch das Frauentor betraten wir dann die ehemalige Frauengasse. Vor den Häusern fallen die terrassenartigen Vorbauten auf. Sie waren einst ein charakteristisches Merkmal der Ostseestädte. Heute haben sich dort überall Bernsteinläden und Galerien eingerichtet. Dort wurde auch ein Großteil der Szenen für den Film Die Buddenbrocks gedreht, da es in Lübeck keine vergleichbaren Straßenzüge mehr gibt. Viel haben wir an diesem Tag gesehen und gehört. An unserem letzten Ausflugstag machten wir zuerst eine Fahrt in die Kaschubische Schweiz ( Szwajcaria Kaszubska ). Ursprüngliche Dörfer, malerische Hügel, Seen und tiefe Wälder prägen die ausgesprochen reizvolle Landschaft der Kaschubischen Schweiz. Die Kaschuben sind ihrer Tradition treu und leben ihr Brauchtum u.a. im Kunsthandwerk und den Trachten. Noch viel mehr darüber erfuhren wir im Kaschubischen Volkskundemuseum (Muzeum Kaszubskie) in Karthaus (Kartuzy). Wie sie seit vielen Generationen töpfern, sahen wir live in einer Töpferei im Keramikmuseum von Chmielno (Pracownia-Muzeum). Am Nachmittag fuhren wir in den Slowinski Nationalpark zu Europas größten Wanderdünen an der Ostsee. Man kann sich darunter einiges vorstellen aber dann waren wir doch überwältigt von dieser spektakulären Dünenlandschaft, deren Dünen zum Teil fast 50 m hoch sind. Wir wanderten unter erschwerten Bedingungen (es stürmte so, dass man sich mit aller Macht dagegen stemmen musste) bis an die Ostsee, die man schon von weitem brausen hörte. Es war eine Landschaft und eine Stimmung, die man nicht so einfach beschreiben kann. Durch den Sturm riss es die Wolken mal hier und mal da hin plötzlich war wieder überall blauer Himmel, dann hingen wieder schwere dunkle Wolken über dem Horizont. So ging es ständig weiter, während wir durch die Dünen und den Sand stapften, der inzwischen überall war im Mund, im ganzen Gesicht, in den Haaren und auf dem Fotoapparat, den man nach einem schnellen Klick rasch wieder in die Tasche zurückbefördern musste. Wieder zurück im normalen Leben waren sich alle einig, dass das ein weiterer Höhepunkt unserer Reise war. 8. Tag. Den letzten halben Tag konnte jeder gestalten wie er wollte. Die einen gingen shoppen, die anderen besuchten nochmals die Altstadt, Kirchen oder andere Sehenswürdigkeiten, die man nochmal anschauen wollte. Am Mittag hieß es dann Abschied nehmen von Danzig, unserer polnischen Reiseleiterin und unserem Busfahrer. Viele gute Erinnerungen und Eindrücke flogen mit uns zurück nach Deutschland. Veronika Messing November 2016

4 Danzig Danzig, Bernsteinstraße (ehem. Frauengasse)

5 Wanderdünen Marienburg