Bilanzbericht 2011 Integriertes Energie- und Klimakonzept der Stadt Essen

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1 Unsere Stadt. Unser Klima. Unser Projekt. Bilanzbericht 2011 Integriertes Energie- und Klimakonzept der Stadt Essen STADT ESSEN

2 1. Impressum klima werk stadt essen Bilanzbericht 2011 Integriertes Energie- und Klimakonzept der Stadt Essen Herausgeber: Koordination / Redaktion: Unter Mitwirkung von: Stadt Essen Der Oberbürgermeister Umweltamt Essen, Thomas Ganeff Allbau AG Amt für Stadterneuerung und Bodenmanagement Amt für Stadtplanung und Bauordnung Büro Stadtentwicklung Essener Verkehrs-Aktiengesellschaft Essener Wirtschaftsförderungsgesellschaft mbh Grün und Gruga Essen Immobilienwirtschaft Stadt Essen Sport- und Bäderbetriebe Essen Stadtwerke Essen AG Steuerungsstelle ÖPNV Straßenbau und Verkehrstechnik Bilanzbericht 2011 Integriertes Energie- und Klimakonzept der Stadt Essen 2

3 2. Inhalt klima werk stadt essen Bilanzbericht 2011 Integriertes Energie- und Klimakonzept der Stadt Essen Impressum Inhalt Einführung, Rahmenbedingungen Internationale und nationale Rahmenbedingungen Rahmenbedingungen in Essen InnovationCity Ruhr und klima werk stadt essen Klimainitiative Essen und European Energy Award Zusammenfassung Aktivitäten zum Klimaschutz in Essen Schwerpunkte der Maßnahmenumsetzung Veränderungen im Ansatz des IEKK klima werk stadt essen Zusammenfassende Darstellung zum Wettbewerb InnovationCity mit Schlussfolgerungen Die Klimainitiative Essen Handeln in einer neuen Klimakultur ExWoSt-Vorhaben Urbane Strategien zur Klimaanpassung Nationale und internationale Perspektiven Städteaustausch Klimaschutz (Tampere) Präsentation Energiestandort Essen in Brüssel Vorbereitung auf EU-Projekte Darstellung der Maßnahmen nach Handlungsfeldern...24 UAG A Immobilien...24 UAG B: Erneuerbare Energien/alternative Technologien...27 UAG C: Planen und Freiraumentwicklung...30 UAG D: Verkehr / Mobilität...33 UAG E: Initiativen in Wirtschaft und Bevölkerung...35 UAG F: Energieeffiziente Beschaffung Controlling European Energy Award Ausblick Anhang 14.1 Tabellarische Übersicht Aktivitäten 2010 des IEKK 14.2 Tabellarische Übersicht Ideendatenbank des IEKK Bilanzbericht 2011 Integriertes Energie- und Klimakonzept der Stadt Essen 3

4 3. Einführung, Rahmenbedingungen Nachdem dem Rat der Stadt Essen am der erste Bilanzbericht zum Integrierten Energie- und Klimakonzept vorgelegt werden konnte, kommt die Verwaltung dem dort formulierten Auftrag nach und setzt mit dem Bilanzbericht 2011 die jährliche Berichterstattung fort. Dieser Bericht enthält wiederum eine aus der Maßnahmendatenbank generierte Aufstellung aller bereits im IEKK aufgeführten Maßnahmen nach ihrem jeweiligen Status. Die Fortschreibung der CO 2 Bilanz erfolgt in einem zwei-bis drei jährigen Rhythmus Internationale und nationale Rahmenbedingungen Die Tsunami Katastrophe in Japan vom und dem damit einhergehenden Super- GAU des Atommeilers in Fukushima hat die Weltöffentlichkeit berührt und geschockt. Viele Staaten dieser Erde haben danach ein Umdenken ihrer bisherigen Atomenergiepolitik vollzogen. Auch der deutsche Bundestag hat mit dem Dreizehnten Gesetz zur Änderung des Atomgesetzes (AtG) reagiert und beschlossen, die Laufzeit aller deutschen Atomkraftwerke stufenweise und letztendlich 2022 zu beenden. Der Ausbau und die Nutzung von Erneuerbaren Energien sowie der Klimaschutz stehen weiterhin im Focus des Bundes und der Länder. So wurde das Gesetz zur Förderung des Klimaschutzes bei der Entwicklung in den Städten und Gemeinden vom am im Bundesgesetzblatt (BGBl. I, S. 1509) verkündet und ist am in Kraft getreten. In das Bau- und Planungsrecht wurde eine Klimaschutzklausel eingefügt. Die Festsetzungsmöglichkeiten zum Einsatz und zur Nutzung erneuerbarer Energien aus Kraft- Wärme-Kopplung wurden erweitert. Darüber hinaus wurden Sonderregelungen für die Windenergienutzung geschaffen und die Nutzung vor allem von Photovoltaikanlagen erleichtert. In Nordrhein-Westfalen wird zurzeit der Entwurf des Klimaschutzgesetzes NRW diskutiert. Eckpunkte des Klimaschutzgesetzes NRW sind unter anderem: die verbindliche Verminderung der Treibhausgasemissionen in Nordrhein-Westfalen bis 2020 um mindestens 25 Prozent und bis 2050 um 80 Prozent gegenüber 1990; die Steigerung der Energieeffizienz, die Energieeinsparung und der Ausbau der Erneuerbaren Energien sowie die Begrenzung der negativen Auswirkungen des Klimawandels; die Einrichtung eines Klimaschutzrates; die Einführung von Klimaschutzzielen als Ziele der Raumordnung und eine CO 2 -neutrale Landesverwaltung bis 2030 Mit dem Klimaschutzgesetz setzt die Landesregierung einen zentralen Punkt aus dem Koalitionsvertrag um. Das Klimaschutzgesetz benennt hierbei konkrete und verbindliche Reduktionsziele für Nordrhein-Westfalen. Diese Zielmarken entsprechen den Klimaschutzbestrebungen auf internationaler und nationaler Ebene. Mit dem vom Umweltminister Remmel vorgelegten Windenergieerlass will NRW neue Impulse für die Wirtschaft geben und zugleich einen zentralen Baustein für die neue Klimaschutzpolitik in Nordrhein-Westfalen schaffen. Nach diesem Erlass wird das Umweltministerium den Kommunen Unterstützungen bei der Ermittlung von Potenzialanalysen für Erneuerbare Energien zusichern. Geplant ist auch die Einrichtung einer Clearing-Stelle, die bei der Lösung von Konflikten im Vorfeld Hilfestellung leistet. Gleichzeitig soll mit dem Ausbau von Bürgerwindparks die Akzeptanz in der Bevölkerung für den Ausbau der Windenergie gesteigert werden. Eckpunkte des Windenergieerlasses sind u. a: Bilanzbericht 2011 Integriertes Energie- und Klimakonzept der Stadt Essen 4

5 Einbettung des Windenergieerlasses in die Klimaschutzstrategie des Landes NRW Erarbeitung eines umfassenden Beratungsangebotes für die Kommunen durch die Energieagentur weitgehende Transparenz und Einbeziehung der Bürgerinnen und Bürger u. a. mit Empfehlung für Bürgerwindparks Aufbau einer Clearingstelle bei der Energieagentur zur Lösung von Konflikten Das Ermöglichen der Ausweisung von Vorrangzonen in der Regionalplanung mit begrenzter Öffnung von Waldbereichen und Beibehaltung der Bereiche zum Schutz der Natur als Tabuzonen Erläuterung der Rahmenbedingungen für das Repowering Empfehlung zur Überprüfung von Höhenbeschränkungen Aussagen von Schutzabständen der Windenergieanlagen zur Wohnbebauung Beibehalten der gesicherten Anforderungen an die Berechnung des Lärmschutzes Keine Windenergieanlagen in für Naturschutz wertvollen Gebieten, insbesondere in FFH- und Vogelschutzgebieten, verbunden mit Abstandsregelungen und Hinweisen für die artenschutzrechtliche Prüfung Erstmalige zusammenfassende Darstellung für die Genehmigung von Kleinwindanlagen Rahmenbedingungen in Essen Zwar wird die Stadt Essen vom Regierungspräsidenten nicht mehr als Kommune mit drohender Überschuldung eingestuft und erhält somit größere Spielräume des kommunalen Handelns, jedoch stand im Berichtszeitraum der Klimaschutz auch weiterhin im Zeichen der Haushaltskonsolidierung. Es gilt daher vermehrt (auch für die Zukunft) sich auf Maßnahmen zu konzentrieren, die mit Bordmitteln umgesetzt werden können und/oder für die Fördermittel eingesetzt /eingeworben werden können. Ein Schwerpunkt der Aktivitäten ist daher die Vorbereitung auf mögliche EU Projekte / EU Förderung in 2011 und die Folgejahre. Mit dem einstimmigen Beschluss des Rates vom zum Beitritt zum Covenant of Mayors / Konvent der Bürgermeister hat die Stadt Essen ein weiteres Bekenntnis zum Klimaschutz abgegeben. Kernpunkt des Konvents der Bürgermeister/-innen ist eine Erklärung, in der sich die Kommunen verpflichten, über die Klimaziele der EU hinauszugehen und in ihrem jeweiligen Gebiet die CO 2 -Emissionen durch Energieeffizienz und die Nutzung erneuerbarer Energien um mehr als 20% zu reduzieren, Aktionspläne zu entwerfen, über diese regelmäßig alle zwei Jahre zu berichten sowie Energietage zu veranstalten InnovationCity Ruhr und klima werk stadt essen Nach Abschluss des Wettbewerbes des Initiativkreises Ruhrgebiet InnovationCity Ruhr (mit Bottrop als Siegerstadt) werden die hieraus gewonnenen Erfahrungen und die Potenziale des ehemaligen Pilotgebietes mit den Aktivitäten im Rahmen des IEKK gebündelt und fließen in eine Gesamtstrategie zur nachhaltigen integrierten Stadtentwicklung. (siehe hierzu auch Kapitel 5 und 6, Seite 10 ff) Klimainitiative Essen und European Energy Award Neben den Städten Magdeburg, Delitzsch, Stuttgart und Wolfhagen ist Essen mit seiner Bewerbung Klimainitiative Essen Handeln in einer neuen Klimakultur als Siegerstadt aus Bilanzbericht 2011 Integriertes Energie- und Klimakonzept der Stadt Essen 5

6 dem vom Bundesministerium für Forschung und Bildung (BMBF) ausgerufenen Wettbewerb Energieeffiziente Stadt hervorgegangen. Damit verbunden ist die Förderung von Projekten des Klimaschutzes von rd. 5 Mio. über eine Förderzeitraum von fünf Jahren. Am erhielt die Stadt Essen in Bottrop für Ihre vorbildliche Energie- und Klimaschutzpolitik von der EnergieAgentur.NRW den European Energy Award. NRW- Umweltminister Johannes Remmel überreichte Oberbürgermeister Reinhard Paß den Preis und gratulierte der Stadt zu ihrer nachhaltigen Energie- und Klimaschutzstrategie. (siehe hierzu auch Kapitel 7, Seite 14 und Kapitel 12, Seite 41) 4. Zusammenfassung Durch die gemeinsame Bearbeitung des Integrierten Energie- und Klimakonzeptes durch unterschiedliche Fachbereiche der Verwaltung, eigenbetriebsähnliche Einrichtungen und Beteiligungsunternehmen im Konzern Stadt konnten auch 2010 eine große Anzahl von Maßnahmen und Projekten weitergeführt, umgesetzt bzw. begonnen werden. Im Kapitel 10 werden sowohl die Schwerpunkte als auch Einzelprojekte ausführlich beschrieben und bilanziert. Ein Großteil der gesteckten Ziele im Klimaschutz konnte auch in diesem Jahr erfolgreich umgesetzt werden. Aber die Stadt Essen wird auch weiterhin vor großen Herausforderungen stehen, um die anvisierten Ziele beim Klimaschutz zu erreichen Aktivitäten zum Klimaschutz in Essen 2010 Damit die ambitionierten Essener Aktivitäten zum Klimaschutz auch überregional bekannt werden, hat Essen seine Präsenz an Netzwerkveranstaltungen des Klima-Bündnisses (Alianza del Clima e.v.) und bei diversen Fachkongressen der europäischen Kommunen erhöht und sich verstärkt an Wettbewerben, Ausschreibungen und Forschungsprojekten beteiligt. Erfolg dieser Aktivitäten ist, dass die Stadt Essen im September 2010 mit seiner Bewerbung Klimainitiative Essen Handeln in einer neuen Klimakultur neben vier weiteren Kommunen als Gewinnerstadt aus dem vom BMBF ausgerufenen Wettbewerb Energieeffiziente Stadt hervorgegangen ist. Um die prämierten Ansätze weiter voranzutreiben erhält die Stadt Essen 1 Mio. pro Jahr über einen Förderzeitraum von fünf Jahren. Der Essener Wettbewerbsbeitrag konnte in seinem ganzheitlichen und partizipatorischen Ansatz sowie mit der Entwicklung von neuen Dienstleistungen und Finanzierungsmodellen in den Handlungsfeldern Stadtentwicklung, Gebäudesanierung, Mobilität und erneuerbaren Energien die Jury überzeugen Ebenfalls erfolgreich war die Stadt Essen im Rahmen des Auditierungs- und Zertifizierungsverfahrens zum European Energy Award. Anfang September 2010 ist die Selbstbewertung durch einen externen Gutachter erfolgreich mit 60% der maximal möglichen Punkte abgeschlossen worden. Die durch die Selbstbewertung ausgelösten Diskussionen haben zu neuen Aktivitäten und zu einem besseren Verständnis zukünftig noch umzusetzender Maßnahmen geführt. Am 13. Januar 2011 ist die Stadt Essen offiziell mit dem European Energy Award als erfolgreiche Energie- und Klimaschutzkommune durch NRW-Umweltminister Johannes Remmel ausgezeichnet worden. In Hinblick auf die anvisierte Gold-Zertifizierung sind noch eine Reihe weiterer strategischer Projekte mittelfristig umzusetzen. Ebenfalls umgesetzt wurde 2010 der Beitritt der Stadt Essen zum Konvent der Bürgermeister (Covenant of Mayors) für den Klimaschutz, einer Initiative der Europäischen Kommission zur Einbeziehung der Städte im Kampf gegen den Klimawandel. Die Mitgliedschaft verlangt, dass die lokalen CO 2 -Emissionen um mind. 20%, ausgehend von Bilanzbericht 2011 Integriertes Energie- und Klimakonzept der Stadt Essen 6

7 1990 bis 2020, gesenkt werden. Des Weiteren werden die Teilnahme an Energietagen, ein regelmäßiger Erfahrungsaustausch mit anderen Kommunen und die Information der Medien über die Umsetzung der Maßnahmen gefordert. Mit dem Integrierten Energie- und Klimakonzept und den 160 Maßnahmen in 6 versch. Handlungsbereichen ist die Stadt Essen für eine erfolgreiche Teilnahme am Konvent der Bürgermeister bestens gerüstet. Positiv beschieden wurde im Februar 2010 auch die Teilnahme der Stadt Essen am Modellvorhaben des Experimentellen Wohnungs- und Städtebaus (ExWoSt) "Urbane Strategien zum Klimawandel Kommunale Strategien und Potenziale", welches vom Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung (BMVBS) gemeinsam mit dem Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR) ausgeschrieben wurde. In zahlreichen fachspezifischen Arbeitsgruppen mit Unterstützung der Forschungswerkstätten sind bereits eine Reihe von Maßnahmen und Handlungsoptionen erarbeitet worden um die absehbaren Folgen des Klimawandels zu identifizieren, Auswirkungen und Betroffenheit durch Wirkfolgen auf die entsprechenden Handlungsfelder (z. B. Stadt-, Entwicklungs-, Freiraumplanung, Wasserhaushalt, Infrastruktur, Gesundheit, Wirtschaft, Biodiversität) abzuschätzen und zu bewerten. Bis Anfang 2012 sollen Anpassungserfordernisse auf Ebene der Gesamtstadt sowie Region und für ausgewählte Quartiere definiert werden. Die CO 2 -Bilanzierung, ein gängiges Instrument, um im Rahmen der Eingangsbilanz (2009) zunächst zu verstehen, wie viel CO 2 von welchen Akteuren auf dem Gebiet der Kommune ausgestoßen wird, wird zukünftig nur in einem 2-3 Jahreszyklus erstellt. Die Berechnung der CO 2 -Emissionen basiert auf der Erhebung von Struktur- u. Verbrauchsdaten der Wirtschaft, der Verwaltung, der privaten Haushalte, Daten aus dem Sektor Verkehr sowie meteorologischen Einflussfaktoren. Da diese in der Regel nur mit einer zeitlichen Verzögerung von 2 Jahren zur Verfügung stehen ist eine Evaluierung nur in größeren zeitlichen Abständen sinnvoll, um realistische Effekte der durchgeführten Projekte nachzuweisen. Die Klimakampagne Unsere Stadt. Unser Klima. hat nach innen und außen deutlich gemacht, dass die Entwicklung und Umsetzung von Maßnahmen zum Klimaschutz und zur Klimaanpassung von vielen Fachbereichen der Stadtverwaltung und von den Unternehmen der Stadt Essen gemeinsam getragen werden. Der im Rahmen der Bewerbung InnovationCity Ruhr entwickelte Slogan klima werk stadt essen ist ein Beleg hierfür und soll zur Dachmarke für alle Aktivitäten um den Klimaschutz in Wort und Bild werden. Alle Einzelprojekte dienen dem gemeinsamen Ziel: Reduzierung der Treibhausgase und Erreichung einer nachhaltigen Gesamtstrategie zum Klimaschutz und zur Klimaanpassung. Daher geht die zur Klimakampagne 2009 gestartete Plattform ab 2011 in den Internetauftritt über. Darüber hinaus werden alle Maßnahmen und Projekte des Integrierten Energie- und Klimakonzeptes unter veröffentlicht Schwerpunkte der Maßnahmenumsetzung 2010 Bei den kommunalen Immobilien konnte die energetische Sanierung von städtischen Gebäuden durch zahlreiche Fördermaßnahmen des Landes- und des Bundes weiter umgesetzt werden. Diese umfangreichen energetischen Sanierungsmaßnahmen insbesondere. auch im Schulgebäudebestand werden sich zukünftig positiv auf Energieverbrauch und kosten auswirken. Als Beispiel sei auf den Neubau des Gymnasiums Essen-Überruhr in Passivhausbauweise verwiesen. Weitere wichtige Stichpunkte aus diesem Bereich sind die Ausstellung von Energieausweisen, der 25%-ige Ökostrombezug für kommunale Gebäude (mit 2%-tiger jährlicher Steigerung) sowie die Erstellung des aktuellen Energieberichtes 2011, der regelmäßig fortgeschrieben wird. Auch die Reduzierung von Stromheizungen in öffentlichen Gebäuden durch die Umrüstung auf andere Heizmedien war und ist eine der herausragenden Maßnahmen zur Senkung der Heizkosten und Verringerung der CO 2 -Belastung. Vorbildliche Projekte der EVAG, der Allbau AG und GVE Bilanzbericht 2011 Integriertes Energie- und Klimakonzept der Stadt Essen 7

8 veranschaulichen die positive kontinuierliche Bearbeitung und Umsetzung in diesem Handlungsprozess. Zukünftig werden die Erneuerbaren Energien einen immer größeren Stellenwert im kommunalen Energiemanagement einnehmen. Die enuvo-rhein ruhr partner Gesellschaft für Erneuerbare Energien hat mit Unterstützung kommunaler Fachämter 2010 ein Solarpotentialkataster aufgebaut. Mit Hilfe dieses internetbasierten Katasters, das ab Juli 2011 im Netz ist, erhalten Hauseigentümer eine erste realistische Einschätzung, ob ihr Dach als Kollektorfläche für eine Solar- oder Fotovoltaikanlage geeignet ist. Zur Erhöhung der Energieeffizienz und des verstärkten Einsatzes erneuerbarer Energien ist der Dialogprozess Wärmevision 2020 mit allen Akteuren des Essener Wärmemarktes gestartet worden. Ziel wird es u.a., sein den hohen Anteil an Nachtspeicherheizungen durch umweltfreundliche Heizungssystem zu ersetzen. Zur Förderung des Marktgeschehens haben private und wirtschaftliche Investoren eine Reihe vielversprechender Forschungs- u. Entwicklungsprojekte mit innovativen Ideen gestartet. Das Konsensprojekt Biomasseheizwerk Gruga nahm 2010 seinen Anfang und wird voraussichtlich 2011 sämtliche Gebäude u. Anlagen im Grugapark mit umweltfreundlicher Wärme versorgen. Des Weiteren konnte der Ausbau von Bürgersolaranlagen auf städtischen Dächern weiter ausgebaut werden. Das Angebot zusätzlicher Flächen, an denen sich Bürger beteiligen können, wird zurzeit geprüft. Im Bereich der Stadtplanung und Stadtentwicklung sind mehrere Schlüsselprojekte in Planung und Umsetzung. Als richtungweisend sind verschiedene Klimaschutzsiedlungen anzusehen, die sich über das gesamte Stadtgebiet verteilen. Stichworte sind hier die Siedlungen Dilldorfer Höhe in Kupferdreh, Neustraße in Bergeborbeck, Güterbahnhof West an der Hagenbeckstraße in Frohnhausen und das Stadtumbaugebiet Niederfeld in Altendorf. Stadtklimatisch positiv sind die Revitalisierung einer Brache einer Zementfabrik in Kupferdreh und die Flächen der ehem. Kammgarnspinnerei am Kettwiger Stausee zu werten. Bei all diesen Projekten werden bauplanerische Festsetzungen unter den Aspekten des Klimaschutzes und der Klimaanpassung an die Klimafolgen getroffen. Der Ausbau städtischer Grün-, Wald- und Wasserflächen (Handlungsprogramm Essen. NeueWegezumWasser) und die attraktive Gestaltung von Fuß- und Radwegen sowie das Hof- und Fassadenprogramm der Stadt kommen auch weiterhin den stadtklimatischen Zielen zugute. Klimarelevante Maßnahmen im Sektor Verkehr und Mobilität betrafen auch in 2010 wesentlich die Aktionen zur Bewusstseinsbildung und zum alternativen Verkehrsverhalten: Projekte zur Förderung des Radverkehrs, Zusatzangebote des ÖPNV zum Kulturhauptstadtjahr, Marketingaktionen und Infrastrukturmaßnahmen des ÖPNV, z.b. im Haltestellenbereich. Im Rahmen des von der Deutschen EnergieAgentur geförderten Pilotprojektes effizient mobil wurde 2010 ein Paket von Maßnahmen erarbeitet, das im nächsten Schritt zu einem Mobilitätskonzept weiterentwickelt werden soll. Auch die Kommunikation für eine bewusste Mobilität in der Verwaltung wurde ausgebaut. Stichworte sind der Einsatz von Dienstfahrrädern und Installation von Fahrradabstellanlagen, Bewerbung des Firmentickets, Einsatz von Fahrradkurieren, Bewerbung der Mitfahrbörse und die Ausstattung der Fahrzeugflotte im Konzern der Stadt mit Erdgasfahrzeugen. Außerdem unterstützen unterschiedlichste Einzelprojekte im Essener ÖPNV, wie z.b. der Umbau des Verkehrsplatzes Steele, des Busbahnhofes Hauptbahnhof und der barrierefreie Ausbau weiterer Straßenbahnhaltestellen, das Ziel der klimabewussten Mobilität. Dazu zählt auch der Umbau ehemaliger Bahntrassen zu Fuß- u. Radwegen. Das gemeinsame Leihradsystem metropolradruhr startete 2010 auch in der Essener Innenstadt mit acht Stationen. Anfang 2011 wuchs das Angebot auf 20 Stationen, weitere sollen folgen. Eine Vielzahl bewährter und neuer Projekte haben auch 2010 dazu beigetragen, Wirtschaft und Bevölkerung zu einem klimabewussten Verhalten zu gewinnen. Zu nennen sind in diesem Zusammenhang die Serviceplattform AltBauNeu, das Beratungsangebot Bilanzbericht 2011 Integriertes Energie- und Klimakonzept der Stadt Essen 8

9 Modernisierung +plus, die Aktion Energiesparer NRW sowie als ergänzende Maßnahme speziell für Mitarbeiter/-innen der Verwaltung der Aktionstag E-Fit. Im Rahmen des Austausches von Nachtstromspeicherheizungen wurden spezielle Bürgerberatungen zwischen den Essener Energie Versorgungs Unternehmen (EVU) und dem Umweltamt für 2011 abgestimmt. Mit dem Kooperationsprojekt ÖKOPROFIT unterstützte das Umweltamt der Stadt auch 2010 Essener Unternehmen u. auch Fachämter des Konzerns Stadt in ihrem Bemühen um nachhaltiges Wirtschaften mit den Säulen Ökonomie, Ökologie und Soziales. Eine Fortsetzung dieses erfolgreichen Projektes ist für 2011 geplant. Weitere Stichpunkte zur Gewinnung der Bevölkerung im Rahmen von öffentlichkeitswirksamen Veranstaltungen u. Aktionen war der Energiekongress Ruhr, die ÖKOTAGE der Kreishandwerkerschaft, der Essener Umweltpreis sowie die Aktion Ein fleischloser Tag mit den Aspekten Klimaschutz/CO 2 Reduktion und Gesundheit. Mit dem Ausbau des von einem breiten Bündnis getragenen arbeitsmarktpolitischen Projektes Energiesparservice Essen für einkommensschwache Haushalte ist ein erfolgreiches Projekt installiert worden, von dem erhebliche monetäre und ökologische Einspareffekte ausgehen. Gemeinsam mit dem neuen Förderpartner Jobcenter Essen wird das Anschlussprojekt 2011 fortgesetzt. Hinsichtlich der umweltfreundlichen Beschaffung von Papier ist die Stadt Essen 2010 im Städtewettbewerb um die höchste Recyclingquote erneut als Recyclingpapierfreundlichste Stadt Deutschlands ausgezeichnet worden. Weiter fortgesetzt wurden die Umrüstung von Straßenbeleuchtung und Lichtsignalanlagen mit energieeffizienten Leuchten. Das Essener Systemhaus war auch 2010 bemüht, bei der Neubeschaffung die aktuell günstigsten Energy- Standards zu berücksichtigen sowie nur noch Green-PC s und stromsparende TFT-Displays zu beschaffen. Auch die Visualisierung von Servern und Temperatureinsparungen in den Serverräumen tragen zu erheblichen Einsparungen der Energiekosten bei. Auch 2010 sind von Seiten des Umweltamtes regelmäßig Stromspartipps im Intranet sowie praktische Nutzerhinweise an besonderen Geräten (wie Monitore oder Lampen) veröffentlicht worden. Damit soll gegen die tägliche Energieverschwendung vorgegangen und nachhaltig das Bewusstsein der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der kommunalen Verwaltung geschärft werden. Im Kapitel 10 werden die einzelnen Maßnahmen u. Projekte ausführlich beschrieben und jeweils ein Ausblick auf die Schwerpunkte 2011 gegeben Veränderungen im Ansatz des IEKK Mit dem Integrierten Energie- und Klimakonzept (IEKK) hat die Stadt Essen 2009 mit ihren Konzernunternehmen eine Gesamtstrategie zur nachhaltigen, integrierten Stadtentwicklung, zum Klimaschutz und zur Klimaanpassung aufgelegt. Im Rahmen der Bewerbung um den Titel InnovationCity Ruhr wurde die ursprüngliche Aufgabenstellung um das thematische Spektrum in Richtung eines umfassenden und integrierten Stadtteilentwicklungs- und -erneuerungsprozesses erweitert. Für diese Aufgabenstellung wurde im InnovationCity Prozess eine breit getragene Projektgruppe eingerichtet, die eine Fülle von Strategien und Maßnahmen entwickelt hat, die nicht nur das ursprüngliche Modellgebiet (Altendorf, Frohnhausen, Nord- und Westviertel) umfasst, entwickelt. Nach der Entscheidung der Jury im November 2010 für Bottrop ist der Wettbewerb Innovation City Ruhr zwar abgeschlossen, die Vielzahl von neuen Ideen und Ansätzen sollen aber aufgegriffen und in die Gesamtstrategie des IEKK einfließen. Zur besseren Wahrnehmbarkeit, aber auch zur Vermeidung von Doppelstrukturen sollen die unterschiedlichen Prozesse, Themen und Maßnahmen in einen erweiterten Gesamtprozess IEKK unter der Dachmarke klima werkstadt stadt essen für eine nachhaltige und klimagerechte Stadtentwicklung integriert werden. Neben den bestehenden und bewährten Strukturen wird nun neu die Gesamtkoordination in der Koordinierungsgruppe, bestehend aus den Fachbereichen (Büro Stadtent- Bilanzbericht 2011 Integriertes Energie- und Klimakonzept der Stadt Essen 9

10 wicklung), FB 59 (Umweltamt), FB 61 (Amt für Stadtplanung u. Bauordnung) sowie der Universität Duisburg Essen und der Essener Wirtschaftsförderungsgesellschaft wahrgenommen. Durch diese Organisation wird sichergestellt, dass die Themenstellungen im Sinne einer integrierten, nachhaltigen und klimagerechten Stadtentwicklung gebündelt und zusammengeführt werden. 5. klima werk stadt essen Zusammenfassung der Ratsvorlage Mit dem vom Rat im Jahr 2009 verabschiedeten Integrierten Energie- und Klimakonzept (IEKK) hat die Stadt Essen mit ihren Konzernunternehmen eine Gesamtstrategie zur nachhaltigen, integrierten Stadtentwicklung zum Klimaschutz und zur Klimaanpassung aufgelegt. Das IEKK und die darin beschriebenen Ziele und Inhalte basieren auf einem breiten Konsens innerhalb der Verwaltung, der Konzernunternehmen und der Politik. Der kommunale Prozess ist in Teilbereichen eng verzahnt mit Aktivitäten in den Bereichen Wissenschaft und Forschung (Profilschwerpunkt Urbane Systeme der Universität Duisburg- Essen; Schwerpunkt Klimakultur des Kulturwissenschaftlichen Instituts); er kommunalisiert die Zielsetzungen auf europäischer, nationaler und nordrhein-westfälischer Ebene und kann sich auf ein breites Engagement der Stadtgesellschaft stützen. Gegründet auf den Bausteinen des IEKK und dem erfolgreichen Beitrag der Klimainitiative Essen im Wettbewerb Energieeffiziente Stadt des Bundesforschungsministeriums hat der Konzern Stadt Essen im Rahmen des Bewerbungsverfahrens InnovationCity Ruhr in Zusammenarbeit mit weiteren Kooperationspartnern unter der Dachmarke klima werk stadt essen die Zielsetzung einer integrierten, nachhaltigen und klimagerechten Stadtentwicklung für das Modellgebiet Frohnhausen/ Altendorf/ Westviertel/ Nordviertel konkretisiert und räumlich verdichtet. Nach der Entscheidung der Jury im November 2010 ist der Wettbewerb InnovationCity Ruhr abgeschlossen. Für das weitere Vorgehen ist damit eine ausschließliche Fokussierung auf das Pilotgebiet Altendorf, Frohnhausen, Nord- und Westviertel nicht zwingend erforderlich. Dennoch soll das Pilotgebiet wegen der besonderen Potenziale und herausragenden Bedeutung für die Stadt- und Wirtschaftsentwicklung ein Handlungsschwerpunkt bleiben. Unter dem gemeinsamen Dach der klima werk stadt essen werden diese Potenziale, die Projekte aus dem IEKK und andere konzernübergreifende Aktivitäten zusammengefasst und koordiniert. Die intensive Zusammenarbeit mit der Universität Duisburg-Essen bei diesem Wettbewerb sowie in dem Forschungsprojekt Klimainitiative Essen werden weiter ausgebaut und mit den kommunalen Strategien verknüpft. Ziel dabei ist insbesondere, die unterschiedlichen Prozesse, Themen und Maßnahmen in einen erweiterten Gesamtprozess IEKK unter der Dachmarke klima werk stadt essen für eine nachhaltige und klimagerechte Stadtentwicklung zu integrieren. Doppelstrukturen sollen vermieden und eine bessere Wahrnehmung aller klima- und stadtentwicklungsrelevanter Themen und Maßnahmen erreicht werden. Mit der Vorlage vom für den Rat der Stadt Essen und seine Gremien sowie für alle Bezirksvertretungen klima werk stadt essen: Integrierte, nachhaltige und klimagerechte Stadtentwicklung (0312/2011/1A) wurde dargestellt, wie die Initiativen und Impulse aus dem Wettbewerb in die bestehende Gesamtstrategie des IEKK und deren Strukturen integriert werden können und Weiterentwicklungen vorgenommen werden sollen. Hieraus ergibt sich eine Struktur für den Klimaschutz für die Stadt Essen, die sich durch eine stabile Grundausrichtung, eine einheitliche Dachmarke und eine hohe Flexibilität im Hinblick auf die Einbeziehung von neuen Impulsen und Projekten auszeichnet. Folgende Aufgabenstellungen resultieren hieraus: Bilanzbericht 2011 Integriertes Energie- und Klimakonzept der Stadt Essen 10

11 1. Bündelung aller Aktivitäten im Rahmen des Klimaschutzes/der Klimaanpassung in der Stadt und bei den kommunalen Unternehmen unter dem Dach klima werk stadt essen. 2. Alle Maßnahmen aus dem bisherigen IEKK, der Bewerbung InnovationCity Ruhr sowie aus dem Förderprojekt Klimainitiative Essen fließen in eine erweiterte Maßnahmendatenbank des IEKK ein und werden in den jährlichen Bilanzberichten zum IEKK mit behandelt. 3. Hieraus ergibt sich ein erweitertes Ziel- und Maßnahmenprogramm im IEKK. 4. Die bisherigen Organisationsstrukturen sind auf die erweiterte Aufgabenstellung anzupassen, die Verantwortlichkeit für einzelne Maßnahmen verbindlich festzulegen. 5. Die Beteiligung von Zielgruppen außerhalb des Konzerns erfolgt in gezielten Prozessen. Erste Projekte hierzu haben begonnen, weitere sind in der Planung. 6. Die Informations- und Öffentlichkeitsarbeit wird durch das übergreifende Internetportal unter der Regie der Stadt Essen unterstützt und findet ansonsten zielgruppengerecht in den Projekten statt. Im Rahmen der Koordination wird ein einheitliches Erscheinungsbild in Kampagnen sichergestellt. 7. Vor dem Hintergrund der laufenden Sparbemühungen in allen Fachbereichen und Unternehmen gilt es stärker als bisher, verbindliche Verabredungen unter den Fachbereichen über die geplanten Maßnahmen zu treffen. Durch den Einsatz von Fördermitteln ist darüber hinaus der Mehrbedarf an Personal zur Umsetzung von Maßnahmen und Programmen zu kompensieren. Sollten darüber hinaus personelle Ressourcen erforderlich werden, wären diese durch veränderte Prioritätensetzungen mit den damit verbundenen Aufgabenverschiebungen sicherzustellen. Die strategische Bedeutung der klima werk stadt essen findet sich hierbei in der neuen Projektorganisation wider. Projektorganisation Energie- und Klimaschutzkommission 13 Vertreter/innen der Fraktionen Lenkungsgruppe Büro OB, GBV 2, 6A, 6B, 01-16/L,Projektleitung (EVV) Dialog mit Essen projektbezogene Partizipation und Aktivierung: Anhörgruppen/ externe Beteiligte Energieversorger Bürger- und Interessengruppen Beteiligungsgesellschaften Uni/ Forschungsinstitute Unternehmen Umwelt- und Verbraucherverbände Sonst. gesellschaftliche Gruppen Gesamtkoordination 01-16, 59, 61, EWG, EVV, Uni DUE Klimaschutz, Immobilien Mobilität Stadtentwicklung und Stadtplanung Arbeitsgruppe Beteiligungen und Sonderthemen Arbeitsgruppen und Projekte Mobilität Gebäude Erneuerbare Energien Stadtplanung/Stadterneuerung Bilanzbericht 2011 Integriertes Energie- und Klimakonzept der Stadt Essen 11

12 6. Zusammenfassende Darstellung zum Wettbewerb InnovationCity mit Schlussfolgerungen Der Wettbewerb InnovationCity Ruhr, zu dem der Initiativkreis Ruhr am aufgerufen hatte, beinhaltete die folgenden Zielsetzungen für eine integrierte, nachhaltige und klimagerechte Stadtentwicklung in Essen: Für ein Pilotgebiet sollte ein Konzept zur Anpassung an den Klimawandel und zur nachhaltigen Stadtentwicklung entwickelt und umgesetzt werden, durch das die Treibhausgasemissionen, insbesondere der CO 2 -Ausstoß, bis zum Jahr 2020 um 50% gesenkt werden können. 16 Kommunen des Ruhrgebietes haben Konzepte eingereicht. Fünf, darunter Essen, wurden als Finalisten aufgefordert, die eingereichten Konzepte weiter auszubauen. Gewonnen hat schließlich die Stadt Bottrop. Vor dem Hintergrund des Integrierten Energie- und Klimakonzeptes der Stadt Essen war das Interesse groß, sich an diesem Wettbewerb zu beteiligen; dieses wurde dem Rat der Stadt auch am mündlich mitgeteilt. In der Sitzung am wurde der Rat der Stadt mit der Vorlage 0682/2010/1A umfassend über die Rahmenbedingungen des Wettbewerbs unterrichtet. Durch einen einstimmigen Beschluss wurde die Bewerbung unterstützt und die positive Begleitung des notwendigen Innovationsprozesses zum Ausdruck gebracht. Die Verwaltung wurde beauftragt, in enger Kooperation mit der Universität Duisburg-Essen und unter Einbeziehung der Stadtgesellschaft eine Bewerbung vorzubereiten und einzureichen. Die für das Pilotgebiet zuständigen Bezirksvertretungen I und III wurden zeitgleich ebenfalls eingebunden. Partizipation, und damit auch die Einbindung der Politik als Teil eines Partizipationskonzeptes, war elementarer Bestandteil der Bewerbung in den zwei Bewerbungsphasen und ist es auch heute noch: Elementarer Bestandteil der Bewerbung in den zwei Bewerbungsphasen und auch weiterhin ist ein Partizipationskonzept, das auf langjährige Erfahrungen bei integrierten Entwicklungskonzepten beruht. Wesentlich ist hier, dass neben der beschriebenen Einbindung der politischen Gremien in der gesamten Phase der Bewerbung die Stadtgesellschaft eingebunden wurde: In der vom Integrierten Energie- und Klimakonzept übernommenen Arbeits- und Kommunikationsstruktur haben die Universität Duisburg-Essen, die EWG, die EVV, die EVAG, die Allbau AG, die Stadtwerke Essen und die entsprechenden Fachbereiche der Verwaltung zusammengearbeitet. wurden und werden Vertreter der im Rat der Stadt vertretenen Fraktionen über die Klimakommission regelmäßig unterrichtet und eingebunden. In zwei Vorlagen wurden der Rat der Stadt und die Bezirksvertretungen über den Verlauf des Wettbewerbs und die weitere Vorgehensweise unterrichtet (Drucksachen 1641/2010/1A und 0312/2011/1A). Zahlreiche Unternehmen und Institutionen konnten in persönlichen Gesprächen und Kontakten für eine Unterstützung im Wettbewerb gewonnen worden und haben diese Unterstützung mit vielen konkreten Projektbeiträgen auch schriftlich erklärt (90 Letter of Intent). Durch öffentlichkeitswirksame Kampagnen (Internetauftritt, Befragungen, öffentliche Diskussionen, Werbekampagne, Abschlussveranstaltung) wurde die Bevölkerung in Bilanzbericht 2011 Integriertes Energie- und Klimakonzept der Stadt Essen 12

13 einem ersten Schritt informiert und für das Thema sensibilisiert und letztlich zur Teilnahme mobilisiert. In der Zusammenfassung lässt sich zum Wettbewerb InnovationCity Ruhr folgendes Fazit ziehen: Die komplexe Aufgabenstellung des Wettbewerbs war nur durch eine integrierte, projekthafte Arbeitsform, also nur durch Einbindung aller relevanten Akteure, zu bewältigen. In der klima werk stadt essen wird dieses Prinzip fortgesetzt (vgl. Die Inhalte der Bewerbung zeigen, dass die Stadt Essen schon lange auf dem Weg zu einer integrierten, nachhaltigen und klimagerechten Stadtentwicklung ist. Die aufgezeigten Aktivitäten und Standards werden unter dem Dach der klima werk stadt essen gebündelt. Nach der Beendigung des Wettbewerbs sind die Aktivitäten nicht mehr nur auf das ehemalige Pilotgebiet begrenzt, sondern erstrecken sich auf das gesamte Stadtgebiet; im ehemaligen Pilotgebiet wird aber sicherlich auch in Zukunft ein Schwerpunkt liegen. Die im Wettbewerb erfolgreiche Arbeitsstruktur bleibt bestehen. In der klima werk stadt essen werden die im Wettbewerb aufgebauten und geknüpften Kontakte und Netzwerke gepflegt, ausgebaut und aufrecht gehalten. Die im Wettbewerb beschriebene und z.t. bereits praktizierte Partizipation wird bei Projekten der klima werk stadt essen angewandt. InnovationCity Ruhr Überregionale Zusammenarbeit, Internationales Über den Wettbewerb InnovationCity Ruhr ergaben sich durch das Essener Projekt klima werk stadt essen diverse konkrete Ansatzpunkte für interkommunale bzw. regionale Zusammenarbeit. Der Wettbewerb löste in den teilnehmenden Kommunen jeweils Aktivitäten aus, die ihrerseits dann u.a. zu Reaktionen innerhalb wie auch außerhalb der Verwaltungsstrukturen führten. Insbesondere die ausgelösten Handlungen interessierter Dritter, z.b. der LOI-Geber, sorgen nun in der Perspektive dafür, dass auch außerhalb der im Wettbewerb ausgewählten Stadt Bottrop das Thema aktuell bleibt. Die im Wettbewerb behandelten Themen- und Aufgabenfelder waren in den Bewerbungen der Kandidaten zwangsläufig identisch bzw. zumindest sehr ähnlich. Dadurch besitzt nun eine ganze Gruppe von Kommunen in der Region jeweils für ein spezielles Themenfeld ein individuelles und auf die lokalen Gegebenheiten abgestimmtes Handlungskonzept. Dies ist für die Stadt Essen eine gute Grundlage für den fachlichen Austauschs zwischen den Kommunen und für eine regionale Zusammenarbeit im jeweiligen Feld. Als Muster für diesen Sachverhalt kann die Beteiligung der Stadt Essen und anderer Städte aus der Metropole Ruhr am Forschungsprojekt eiktii der RWE Deutschland AG im Bereich Elektromobilität angeführt werden. Durch die Einbindung weiterer Partner aus Süddeutschland, Aachen und dem Raum Berlin ist eiktii sogar ein gutes Beispiel für eine überregionale Zusammenarbeit, die durch den Wettbewerb InnovationCity Ruhr erst ermöglicht bzw. erleichtert wurde. Nach dem gleichen Prinzip kann davon ausgegangen werden, dass durch die Beteiligung der Stadt Essen am Wettbewerb InnovationCity Ruhr gute Voraussetzungen für die Bilanzbericht 2011 Integriertes Energie- und Klimakonzept der Stadt Essen 13

14 erfolgreiche Teilnahme an den Bewerbungen um Förderprojekte im Bereich Energieeffizienz und Klimaschutz im Rahmen der nächsten EU-Förderperiode geschaffen wurden. Großes Interesse am Projekt klima werk stadt essen besteht auch auf internationaler Ebene. So bildeten die Essener Aktivitäten und der Wettbewerb InnovationCity Ruhr den fachlichen Hintergrund für Delegationsreisen internationaler Gäste aus der Türkei (Metropolregion Izmir) und Japan (u.a. aus der japanischen Umwelt-Metropole Kitakyushu) sowie für den 3. Tag der Konsulate im Rahmen der Energie-Leitmesse E-world energy & water Letztlich bietet das Projekt meotec einen guten Ansatz, um die Themen und Aufgaben der klima werk stadt essen sowie der weiteren Teilnehmer des Wettbewerbs InnovationCity Ruhr mit den auf dem Weg zum Klimaschutz notwendigen Produkten, Dienstleistungen und technischen Lösungen im Rahmen einer regionalen bzw. überregionalen Zusammenarbeit zu versorgen. 7. Die Klimainitiative Essen Handeln in einer neuen Klimakultur Am hat die Bundesforschungsministerin Frau Prof. Dr. Annette Schavan in einer bis zuletzt spannenden Auszeichnungsveranstaltung Essen neben Delitzsch, Magdeburg, Stuttgart und Wolfhagen als Gewinner des bundesweiten Wettbewerbs Energieeffiziente Stadt des Bundesforschungsministeriums (BMBF) bekannt gegeben. Sie sagte: Diese Städte haben mit ihren Ideen beim Thema Energieeffizienz in Deutschland die Nase vorn - und sind damit im Kampf gegen den Klimawandel bestens gerüstet. Sie sind mit Ihren zukunftsweisenden Konzepten Vorreiter für Innovationen, die auf andere Städte und Kommunen übertragbar sein werden. Ihre umfassenden Ansätze zur effizienten Nutzung von Energie werden einen großen Beitrag zum Klimaschutz leisten. Das Potenzial von Städten und Kommunen zum Energiesparen ist riesig, und damit auch ihr Potenzial für den Klimaschutz. Die jetzt beginnende dritte Phase des Wettbewerbs umfasst einen Zeitraum von bis zu fünf Jahren. Jedes Gewinner-Konsortium erhält bis zu 1 Mio. pro Jahr, um die prämierten Ansätze weiter voranzutreiben und auf ihre Praxistauglichkeit zu überprüfen. 1. Der Wettbewerbsbeitrag mit einer Vielzahl von Ideen und Projekten, wie Klimaschutz in Essen umgesetzt werden kann, hat die Wettbewerbsjury überzeugt. Am Wettbewerbsbeitrag sind neben der Essener Versorgungs- und Verkehrsgesellschaft mbh (EVV) und dem Umweltamt der Stadt Essen auf der Forschungsseite die Universität Duisburg-Essen mit dem Zentrum für Logistik & Verkehr (ZLV) und dem Institut für Stadtplanung und Städtebau (ISS), das Center for Responsibility Research (CRR) des Kulturwissenschaftliche Institutes Essen (KWI) sowie die TRC Transportation Research Consulting GmbH beteiligt. Weitere Praxispartner sind die kommunalen Unternehmen Stadtwerke Essen AG, EVAG und Allbau Managementgesellschaft mbh. Der Rat der Stadt Essen hat daher auch in seiner Sitzung am beschlossen, das vom Bundesministerium für Bildung und Forschung positiv begutachtete und zur Förderung vorgesehene Projekt Klimainitiative Essen mit seinen Forschungs- und Praxispartnern umzusetzen. Dabei sollen die relevanten städtischen Dienststellen und die Unternehmen die Umsetzung des Projektes nach Kräften unterstützen. Hintergrund Die Bundesregierung hat sich mit einem Reduktionsziel von 40 % weniger CO 2 -Emissionen (1990 bis 2020) ehrgeizige Ziele für den Klimaschutz gesetzt. Mit einem für die Stadt Essen geschätzten Energieverbrauch von fast kwh (2007) und einer CO 2 -Emission von fast kg (jeweils pro Einwohner und Jahr) sind diesbezüglich gegenüber 1990, wie in den allermeisten anderen Städten, bisher nur marginale Erfolge zu verzeichnen. 1 (aus der Presseerklärung des BMBF) Bilanzbericht 2011 Integriertes Energie- und Klimakonzept der Stadt Essen 14

15 Die Entwicklung neuer Handlungsoptionen, ihre Verknüpfung untereinander sowie die Verankerung in unterstützenden Rahmenkonzepten sind notwendig, um Fortschritte erzielen zu können. Als einen Erfolgsfaktor setzen die Anstrengungen koordiniertes Handeln in Form eines grundlegenden bürgerschaftlichen Engagements voraus, das Ergebnis einer neuen Klimakultur ist und in effektives und effizientes Handeln überführt wird. Hauptziele des Vorhabens Übergeordnete Zielvorgabe des dargestellten Projektes ist es, die Reduktionsziele des Bundes bis 2020 in Essen zu realisieren. Dazu sollen Energie-Einsparpotentiale und Klimaeffizientes Handeln in den Bereichen der generellen Nutzbarmachung regenerativer Energieträger sowie gezielt in den Bereichen Mobilität und Gebäudenutzung und durch querschnittsorientierte Maßnahmen auf der Ebene der Stadtplanung, der Dienstleistungsentwicklung und des Netzwerkaufbaus auf den Weg gebracht werden. Der Antrag der Stadt Essen verfolgt als zentralen Projektansatz die Entwicklung einer neuen Klimakultur auf der Ebene der Bürgerinnen und Bürger, der privaten und gewerblichen Investoren, der Entscheider auf betrieblicher Ebene sowie aller beteiligten Organisationen in der Lebensgemeinschaft Stadt. Diese neue Klimakultur soll Rahmen und Grundlage für ein klimabewusstes Leben und Handeln aller darstellen und durch konkrete Maßnahmen in verschiedenen Handlungsfeldern nachhaltig unterstützt werden. Es wird erwartet, dass der soziokulturelle Rahmenansatz zur Förderung dezentralisierter Teilhabe und des Bottom-Up-Ansatzes zählbar positiven Einfluss auf die Klimabilanz Essens hat und die technischen, ökonomischen, organisatorischen und administrativen Maßnahmen dynamisieren. Diese neue Klimakultur soll Rahmen und Grundlage für ein klimabewussteres Leben und Handeln darstellen und durch konkrete Maßnahmen in den verschiedenen Handlungsfeldern nachhaltig unterstützt werden. Einen Überblick über die Projektstruktur, Handlungsfelder und das Umsetzungskonzept liefert nachfolgende Darstellung: Bilanzbericht 2011 Integriertes Energie- und Klimakonzept der Stadt Essen 15

16 Gesamtprogramm des Projektes Klimainitiative Essen Organisation Das Förderprojekt Klimainitiative Essen wird intensiv mit den anderen Aktivitäten der Stadt Essen zur energieeffizienten und klimagerechten Stadt verknüpft. Insbesondere gilt dies für das Integrierte Energie- und Klimakonzept (IEKK) unter der Dachmarke klima werk stadt essen und für die Aktivitäten im Rahmen des ExWoSt-Modellvorhabens Urbane Strategien zum Klimawandel. Die Ergebnisse fließen ein in das Qualitätsmanagementsystem European Energy Award (EEA) sowie die Mitgliedschaften im KlimaBündnis und im Konvent der Bürgermeister Europäischer Städte. Die bestehenden Organisationsstrukturen im Konzern Stadt Essen werden auch für die Steuerung und Abstimmung dieses Förderprojektes genutzt, wobei den besonderen Bedingungen eines Forschungsprojektes mit einer Reihe externer Partner Rechnung getragen werden muss. Die Projektleitung der Klimainitiative Essen liegt bei der Stadt Essen in Verbindung mit der EVV. Das Umweltamt übernimmt für die der Stadt Essen zufließenden Fördermittel die administrative Verwaltung. Bilanzbericht 2011 Integriertes Energie- und Klimakonzept der Stadt Essen 16

17 Finanzierung und Umsetzung Gemäß Ratsauftrag haben die Stadt Essen und ihre Projektpartner beim Projektträger Jülich den entsprechenden Förderantrag gestellt. Mit Schreiben vom wurde der Antrag bewilligt und eine Förderung in Höhe von rd. 5 Mio. für einen Förderzeitraum von fünf Jahren zugesprochen. Auf die Stadt Essen entfallen dabei rd. 2,1 Mio.. Die wesentlichen Umsetzungsmaßnahmen sollen in einer aufzubauenden Klimaagentur angesiedelt werden, die gleichermaßen Beratungsstelle, Dienstleistungszentrum, Entwicklungsagentur für neue Projekte und Marketing sein wird und gemeinsam von den Projektpartnern betrieben werden soll. Die personelle Besetzung der Agentur zur Umsetzung des Projektes erfolgt aus den Fördermitteln, so dass die Beschäftigung von Personal in der Klimaagentur kostenneutral erfolgt. 8. ExWoSt-Vorhaben Urbane Strategien zur Klimaanpassung Stadt begegnet Klimawandel - Integrierte Strategien für Essen ExWoSt-Modellvorhaben zur Anpassung an die Folgen des Klimawandels Von den Folgen des Klimawandels, wie häufigere, anhaltende Hitzeperioden sowie Starkregenereignisse, sind insbesondere Ballungsräume betroffen und vor große Herausforderungen gestellt. Unter o.g. Motto hat sich das Umweltamt im Jahre 2009 um die Teilnahme an dem Modellvorhaben des Experimentellen Wohnungs- und Städtebaus (ExWoSt) "Urbane Strategien zum Klimawandel Kommunale Strategien und Potenziale" beworben, welches vom Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung (BMVBS) gemeinsam mit dem Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR) ausgeschrieben wurde. Die Bewerbung erfolgte vor dem Hintergrund, Fördermittel und Unterstützung für die im Integrierten Energie- und Klimakonzept der Stadt Essen (IEKK) enthaltene übergreifende Maßnahme Mit dem Klimawandel umgehen zu erschließen. Die Zusage erfolgte im Februar Ziel dieses Modellvorhabens ist es, ein integriertes Maßnahmenkonzept zur klimagerechten Stadtentwicklung im Ballungsraum in einem breiten Beteiligungsprozess zu entwickeln. Der integrative Ansatz basiert auf der Betrachtung relevanter Handlungsfelder der Stadtentwicklung unter der Einbeziehung sowie Mitwirkung unterschiedlicher Akteure. Aufgabenstellungen sind, die absehbaren Folgen des Klimawandels zu identifizieren, Auswirkungen und Betroffenheit auf die entsprechenden Handlungsfelder (z. B. Stadt-, entwicklungs-, Freiraumplanung, Wasserhaushalt, Infrastruktur, Gesundheit, Wirtschaft, Biodiversität) zu bewerten und Anpassungserfordernisse auf Ebene der Gesamtstadt sowie der Region und für ausgewählte Quartiere zu definieren. Die Erarbeitung erfolgt in fachspezifischen Arbeitsgruppen, die sich an Handlungsfeldern der Stadtentwicklung orientieren und Forschungswerkstätten, um bereits vorhandenes Wissen, Erfahrungen und neue Forschungsergebnisse in den Prozess zu transferieren. Anhand ausgewählter Stadträume und Quartiere werden über Szenarien (Grobszenario, Szenarienwerkstätten, Feinszenarien) Kernthemen des Klimawandels und seiner Folgen aufgearbeitet und Maßnahmenvorschläge exemplarisch vertieft sowie örtlich konkretisiert. In den Arbeitsgruppen und Werkstätten des Essener Modellvorhabens wirken zahlreiche Akteure als Kooperationspartner und Projektbeteiligte mit, indem sie ihr fachliches Know-how einbringen oder selbst Träger von Maßnahmen sind (z. B. Universitätsinstitute, DWD, Wasser- u. Regionalverbände, städtische Fachbereiche und Tochtergesellschaften, Firmen der Immobilienwirtschaft, Soziale Dienste, Umweltverbände). Bilanzbericht 2011 Integriertes Energie- und Klimakonzept der Stadt Essen 17

18 Aktivitäten 2010 Veranstaltungen Das Essener Modellvorhaben startete mit einer Auftaktveranstaltung am unter reger Beteiligung mit ca. 50 Teilnehmer/-innen und bemerkenswerter Medienresonanz. Die Veranstaltung erfüllte das Ziel über Hintergründe, Ziele und Durchführung des bundesweiten ExWoSt-Modellvorhabens, die Bausteine des Essener Projektes, die Forschungsassistenzen und die regionalen Auswirkungen des Klimawandels zu informieren und die Beteiligten zur Mitwirkung im Essener Vorhaben und zum Austausch über vorliegende Klimaforschungen sowie projekte anzuregen. (Presseartikel aus Borbecker Nachrichten v ) Des Weiteren wurde das Essener Modellvorhaben auf der bundesweiten Auftaktkonferenz Urbane Strategien zum Klimawandel am 7./ in Berlin im Rahmen des Marktplatzes vorgestellt. Daran schlossen sich weitere Teilnahmen an ExWost-Querschnittworkshops und bundesweiten Veranstaltungen zur Klimaanpassung mit Präsentationen aus dem Essener Modellvorhaben und Erfahrungsaustausch mit anderen Projekten (Jena, Leipzig etc.) an. Ebenso erfolgte eine Mitwirkung im Projekt dynaklim (Dynamische Anpassung an die Auswirkungen des Klimawandels in der Emscher-Lippe-Region) und es wurde eine Projektkooperationspartnerschaft vereinbart. Des Weiteren fanden Arbeitsgruppen sowie Forschungs- und Szenarienwerkstätten statt. Zwischenergebnisse aus den Arbeitsgruppen und Werkstätten Klimatische Ausgangssituation und Klimawandel Zur Beurteilung der klimatischen Ausgangssituation wurde auf die Klimaanalyse Stadt Essen (Regionalverband Ruhr 2002) mit Aktualisierungen 2010 zurückgegriffen, in der Klimatope (Bereiche mit ähnlicher klimatischer Ausprägung), Klimafunktionen, Luftaustauschverhältnisse, Klimatische Last- und Gunsträume räumlich dargestellt sind. Bezogen auf den Klimawandel wurden langjährige Auswertungen und Trends (Temperatur, Bilanzbericht 2011 Integriertes Energie- und Klimakonzept der Stadt Essen 18

19 Niederschläge, Extremereignisse) des DWD und Szenarien von Regionalklimamodellen herangezogen. Die Messungen der Klimaanalyse ergaben bereits Temperaturunterschiede von bis zu 8 K zwischen den innerstädtischen Bereichen mit hoher Bebauungs- und Bevölkerungsdichte gegenüber dem Umland (Ruhrtal) in sommerlichen Strahlungsnächten. In Bereichen mit ausgeprägten Stadtklima (Wärmeinseln) sind zudem fast doppelt so viele Sommertage als im Umland (Freilandklimatope) zu verzeichnen. Darüber hinaus deuten Werte der DWD-Station Essen Bredeney für die letzten Jahrzehnte einen Anstieg der Zahl der Sommertage an. Nach den Klimaprojektionen ist um die Mitte des Jahrhunderts eine Zunahme der Temperaturen und Hitzeperioden im Ruhrgebiet zu erwarten. Für die sogenannten Tropennächte (nächtl. Min.-Temperatur tmin. 20 C) wird eine Verdreifachung prognostiziert. Dies führt in den ohnehin bestehenden stadtklimatisch geprägten und verdichteten Bereichen zu erhöhten bioklimatischen Belastungen, insbesondere für empfindliche Bevölkerungsgruppen, wie z. B. ältere Menschen, Kranke und auch sozial Benachteiligte (Forschungswerkstatt Gesundheit). Vor dem Hintergrund der demografischen Entwicklung und der Ermittlung im Modellvorhaben, dass ca. ein Viertel sensibler Einrichtungen, wie Seniorenwohnheime, Kindergärten, Schulen, Krankenhäusern in den klimatischen Lasträumen mit hoher Bevölkerungs- und Siedlungsdichte um die Innenstadt liegt, wurde hier ein Handlungsschwerpunkt gesehen. Arbeitsgruppe und Forschungswerkstatt zum Thema Gesundheit, Demographie und Soziales: In der Arbeitsgruppe und Forschungswerkstatt zum Thema Gesundheit, Demographie und Soziales wurden neben dem Netzwerkaufbau, erstem Austausch und Grundlagenarbeiten, Ideen für Ansatzpunkte zum Umgang mit den Extremereignissen Hitzeperioden, Hitzewellen entwickelt Diese wurden abgeleitet aus punktuellen Aktivitäten und bereits bestehenden Angeboten sowie Strukturen. Über Verhaltenshinweise hinaus wurden planerische und bauliche Anregungen gegeben, die entweder von vornherein oder nachträglich die Bedingungen bei Hitzwellen abmildern können: So sollte zukünftig beim Neubau von Altenheimen der Standortauswahl ein besonderes Gewicht zukommen, diese sollten möglichst nicht in Wärmeinseln sondern nach Möglichkeit an Bereiche mit klimatisch ausgleichenden Grünflachen angegliedert oder ausreichend große Außenanlagen geplant oder errichtet werden. Des Weiteren ist ein ausreichender Sonnenschutz und Materialien, die eine Aufheizung reduzieren, bei Gebäuden von Einrichtungen für gefährdete Personengruppen und empfindliche Nutzergruppen vorzusehen. Auf einen praktischen Vorschlag hin, wird in einem Stadtgebiet eine Kartierung sozialer Einrichtungen durchgeführt, mit dem Ziel entsprechende Maßnahmen, wie Sonnenschutz, Dämmung, Reduzierung Energieeinsatz, Nutzung alternativer Energien, Regenwasserbewirtschaftung und Umsetzungsmöglichkeiten z.b. über das Projekt ÖKOPROFIT umzusetzen. Für ein Grobszenario wurde ein innenstadtnahes Gebiet von ca. 11 qkm mit rund Einwohnern ausgewählt (Gebietskulisse der Innovation City Ruhr Bewerbung), welches stadtklimatisch dominiert wird und in dem Veränderungspotenziale u. a. durch Strukturwandel, Stadtumbau und das Programm Soziale Stadt gegeben sind. Ein hierfür entwickeltes Grobszenario Cool City zeigt räumlich visualisiert Handlungsstrategien und Entwicklungsoptionen auf, die bereits an vorhandene positive Ansätze anknüpfen: Nutzung des demografischen Wandels, Strukturwandels und Modernisierungsbedarfs für einen klimaangepassten Städtebau u. die Erweiterung von Freiflächen, Integration von Klimaanpassung / -schutz, Bilanzbericht 2011 Integriertes Energie- und Klimakonzept der Stadt Essen 19

20 Ausschöpfung der Potenziale von Dach-, Fassaden-, Innenhof- und Straßenbegrünung, Ausbau u. Öffnen von Luftleitbahnen (i. R. ökologischer Umbau Gewässer, Bahntrassen) Klimaanpassung für soziale Einrichtungen Exemplarisch wurde in dieser Gebietskulisse für ein Modellquartier (Altendorf/Westviertel) ein klimatologisches und städtebauliches Feinszenario durchgeführt. Nach Verlagerung eines großen Warenmarktes soll hier ein höherwertiges Wohn- und Mischgebiet entstehen (Abriss Neubau). Über eine Städtebauliche Konzeptstudie und den Einsatz des mikroskaligen Simulationsmodell ENVI-met konnte nachgewiesen werden, dass durch geeignete grün- und städtebauliche Maßnahmen (z. B. Gebäudeanordnung, geringer Anteil versiegelter Flächen) die Temperaturen an einem Sommertag um 2 5 K gegenüber der bestehenden Situation gesenkt und darüber hinaus positive Einflüsse auf die Umgebung erzielt werden können. Tagsituation der potentiellen Temperatur im Ist-Zustand für das Feinszenario Tagsituation der potentiellen Temperatur im Plan-Zustand für das städtebauliche Feinszenario Bilanzbericht 2011 Integriertes Energie- und Klimakonzept der Stadt Essen 20

21 Arbeitsgruppen zum Thema Wasserhaushalt und -infrastruktur In zwei Arbeitsgruppen ( Zuviel (zu wenig) Wasser / Wasser in der Stadt - Gestaltung und Lösung ) wurden zu erwartende Klimafolgen, heutige und absehbare Probleme aber auch Chancen diskutiert sowie Ideen und Ansatzpunkte zum Umgang mit Wasserhaushalt u. infrastruktur entwickelt sowie erste Lösungsansätze herausgearbeitet. Erste Analysen haben ergeben, dass in der langjährigen Rückbetrachtung ( ) die jährlichen Niederschlagsmengen in Essen zugenommen haben, wobei die Niederschläge im Sommerhalbjahr im Mittel gleichbleibend sind, während sie im Winterhalbjahr stetig zunehmen. Geplante Aktivitäten 2011 In der Arbeitsgruppe Wasser sollen im Jahre 2011 zunächst weitere Auswertungen langjähriger Niederschlagsbeobachtungen und regionale Klimaprojektionen durchgeführt werden. Ein weiterer Aufgabenschwerpunkt wird 2011 die Ermittlung und kartographische Darstellung sensibler Bereiche sein. Als wassersensible (vulnerable) sind solche Bereiche zu verstehen, die heute schon ein Risikopotenzial enthalten, welches sich durch den Klimawandel zum Teil zusammen mit anderen Rahmenbedingungen (dichte Kanalnetze) verschärfen kann (überschwemmungsgefährdete und grund-wassernahe Bereiche). Außerdem ist der Entwurf eines Maßnahmenprogramms mit bereits laufenden und geplanten Maßnahmen sowie Untersuchungen zur Eingrenzung von Prognose-unsicherheiten und Maßnahmen der Öffentlichkeitsarbeit und Eigenvorsorge vorgesehen. Weitere Aktivitäten erstrecken sich auf die Fortsetzung der Arbeitsgruppen sowie Forschungs- u. Szenarienwerkstätten mit Vertiefung und Erweiterung der Themen. Vorgesehen ist ein zweites Modellquartier im Bestand zu untersuchen. Neben den Arbeiten mit Expertenkreisen in den anstehenden Arbeitsgruppen und Werkstätten sowie externen Fachveranstaltungen wird ein Schwerpunkt in der zweiten Hälfte des Modellvorhabens die Öffentlichkeitsarbeit sein. An bundesweiten ExWost-Veranstaltungen sind 2011 Querschnittsworkshops in Regensburg und Syke; die Halbzeitkonferenz des Modellvorhabens findet am 15. September 2011 in Essen statt. Bilanzbericht 2011 Integriertes Energie- und Klimakonzept der Stadt Essen 21

22 9. Nationale und internationale Perspektiven 9.1 Städteaustausch Klimaschutz (Tampere) Im Rahmen eines ersten Besuches der Europabeauftragten der Stadt Essen in Tampere zur Sondierung künftiger gemeinsamer EU-Förderprojekte wurde die Teilnahme der Stadt Essen an einem transnationalen Projekt angeboten. Das Projekt sollte unter der Lead-Partnerschaft von Tampere mit weiteren sechs europäischen Partnerstädten die Schnittstelle zwischen Energieeffizienz und Bürgerbeteiligung in drei Workshops behandeln. Eine Förderung wurde von Tampere aus dem EU-Förderprogramm Europa für Bürgerinnen und Bürger beantragt. Das Projekt mit dem Namen Sustainable Lifestyles übersetzt Nachhaltige Lebensstile sollte die Frage behandeln, wie lokale Behörden nachhaltige, energieeffiziente Lebensstile fördern können. Hierzu war ein Einführungsworkshop in Tampere, Finnland, ein Workshop zum Thema Mobilität in Tartu, Estland, und ein Workshop zum Thema Städtische Vielfalt in Essen geplant. Die Entscheidung der EU-Kommission erfolgte im Juni 2011, von 85 Bewerbungen waren 28 erfolgreich. Der Antrag von Tampere erreichte 69,75 von geforderten 72 Punkten und wurde leider abgelehnt. Gründe für diese knappe Niederlage war die geringe Beteiligung neuer Mitgliedsstaaten der EU. Eine weitere Zusammenarbeit mit Tampere und ggfs. auch eine Einladung von Tampere an die angedachten Teilnehmer aus Essen zu einem Energieworkshop in Tampere wurde in Aussicht gestellt. Grundsätzlich ist bisher mit den Essener Partnerstädten Tampere und Grenoble eine Sondierung gemeinsamer EU-Förderprojekte vorgesehen, zumal diese Städte seit Jahren intensiv in EU-Projekten involviert sind. 9.2 Präsentation Energiestandort Essen in Brüssel Im Oktober 2010 wurde in der Europarunde ein Vorschlag von Jens Geier, Mitglied des Europäischen Parlaments, diskutiert, die Stadt Essen als Energiestandort in Brüssel vorzustellen. Die Europarunde ist eine im Oktober 2009 vom Verwaltungsvorstand beschlossene Runde aus Vertretern der Geschäftsbereiche der Stadtverwaltung, der Universität Duisburg-Essen und der Regionalagentur MEO, die unter Geschäftsführung der Europabeauftragten der Stadt Essen die Essener Europaarbeit koordiniert. Nachdem im August 2010 bereits ein Vertreter der europäischen Kommission zu Gast war, wurde im Oktober 2010 Herr Geier eingeladen. Ziel der Überlegung war, gemeinsam mit Partnern den Wirtschaftsstandort Essen mit seinen besonderen Kompetenzen im Themenfeld Energie / Klimaschutz im Vorfeld der neuen EU-Förderperiode gegenüber den Entscheidungsträgern der EU zu positionieren. Als Instrument soll eine modular aufgebaute Kampagne dienen, bestehend aus folgenden Komponenten: o Einwöchige Ausstellung in den Räumen des Europäischen Parlaments o Eröffnung / Stehempfang in der Ausstellung für Parlamentarier und Presse o Informationsbroschüre (zweisprachig), aufbauend auf Inhalten der Ausstellung o Infoveranstaltung in Form eines Fachvortrags mit Podiumsdiskussion in den Räumen der Landesvertretung NRW für die Zielgruppe EU-Kommission, Mitglieder relevanter Ausschüsse, Interessensvertreter etc. Die Finanzierung ist über Unternehmenspartner vorgesehen, die vom Veranstalter, der EWG, angesprochen werden. Zur Prüfung und zur weiteren Konkretisierung des Projektes erfolgte im Mai 2011 eine erste Reise der EWG nach Brüssel mit Fachgesprächen und Ortsterminen im EU-Parlament und in der Landesvertretung NRW. Die Reise bestätigte, dass sich das Projekt gemeinsam mit den Partnern in den verfügbaren Räumlichkeiten grundsätzlich realisieren lässt. Für die Ansprache der Zielgruppen wurde vereinbart, dass auch die Brüsseler Partner jeweils ihre Kontakte und Verteilerlisten bedienen. Bilanzbericht 2011 Integriertes Energie- und Klimakonzept der Stadt Essen 22

23 9.3 Vorbereitung auf EU-Projekte Um die äußerst komplexen EU-Thematiken in den Konzern der Stadt Essen einzubringen, wurden in 2010 ca. 300 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in elf EU-Seminaren geschult, wobei die Seminare auch Externen zugänglich waren. Eines dieser Seminare beschäftigte sich mit dem EU-Förderprogramm Intelligente Energie Europa. Im Februar 2010 erschien die 126-seitige Broschüre EU-Förderleitfaden für den Konzern Stadt Essen in einer Auflage von 500 Exemplaren, von denen mehr als 400 bereits innerhalb des Konzerns angefordert und verteilt wurden. Im Herbst 2011 wird die Präsentation der Europaarbeit in Essen im Internet erfolgen. Hier wird die Frage fokussiert: Was hat Essen von Europa? Der Auftritt umfasst neben einer Highlight-Liste von 10 EU-Förderprojekten auch eine Gesamtliste, um zu zeigen, welche Projekte in Essen mit Hilfe von EU-Fördermitteln umgesetzt wurden. Das Europabüro der Stadt Essen wird die Fachbereiche intensiv bei der Konzeption von künftigen EU-Projekten für den Bereich Energie und Klima in folgenden Förderprogrammen beraten: Intelligente Energie Europa (IEE) Inhalt: Ziel: Einsatz von erneuerbaren Energien für den Massenmarkt Zusammenarbeit auf europäischer Ebene in den Bereichen Energieversorgungssicherheit und Umweltschutz Austauschförderung steht im Mittelpunkt: Entwicklung von Ideen, Know-how und Konzepten zur Energieeffizienz auf europäischer Ebene sowie deren Verbreitung vor Ort. Aktionen: Aktion 1: Energieeffizienz und rationale Nutzung von Energie (SAVE) Aktion 2: Neue und erneuerbare Energiequellen (ALTENER) Aktion 3: Energie im Verkehrswesen (STEER) 7. EU-Forschungsrahmenprogramm Zusammenarbeit Energie Themen sind u.a.: Erneuerbare Energien, umweltfreundliche Kohletechnologien, intelligente Energienetze, Energieeffizienz und Energieeinsparung, Wissensbasis für die energiepolitische Entscheidungsfindung Zusammenarbeit: Zwischen Hochschulen, Forschungseinrichtungen und Unternehmen u. a. in Verbundprojekten (Collaborative Projects) oder Exzellenznetze (NoE Network of Excellence). Förderung und Anträge: Zuschüsse zwischen 50% und 100% für die förderfähigen Ausgaben Antragsberechtigte: Insbesondere juristische Personen in einem Konsortium von mindestens drei Organisationen aus mindestens drei unterschiedlichen Staaten der EU Folgende Finanzierungs- bzw. Kofinanzierungsmöglichkeiten durch Bund und Land NRW sollten geprüft werden: Energieförderung auf Bundesebene: Bilanzbericht 2011 Integriertes Energie- und Klimakonzept der Stadt Essen 23

24 Themen: Energieeinsparung bzw. Anwendung von Erneuerbaren Energien Klimaschutzinitiative Biomasse zum Ausbau der Erneuerbaren Energien bis zum Jahr 2020 Erneuerbare Energien Marktanreizprogramm der BAFA Mini-KWK-Anlagen eine BMU-Klimaschutzinitiative Kälteanlagen Effizienzsteigerung in Unternehmen KfW Mittelstandsbank Förderung Erneuerbarer Energien und Energieeffizienz und Umweltschutz in Unternehmen KfW für Wohnimmobilien Energieförderung auf Landesebene NRW: progres.nrw Programm für rationelle Energieverwendung, regenerative Energien und Energiesparen Förderung der Markteinführung, Innovation, Energiekonzepte und Energieberatung Investive Maßnahmen im Bestand Verbesserung der energetischen Situation in bestehenden Sozialwohnungen und bei denkmalgeschützten Gebäuden mit zinsgünstigen Darlehen zur Anteilfinanzierung Gebäude-Check Energie, Solarcheck NRW und Startberatung Energie (Baujahr vor 1980). 10. Darstellung der Maßnahmen nach Handlungsfeldern UAG A Immobilien Die Unterarbeitsgruppe A Immobilien des Konzerns Stadt, in der Fachbereich Immobilienwirtschaft (FB 60) Allbau AG Grün und Gruga Essen (GGE) Grundstückverwaltung Stadt Essen GmbH (GVE) Stadtwerke Essen AG (SWE) Sport- und Bäderbetriebe Essen (SBE) beteiligt sind, hat zahlreiche im IEKK aufgeführte Maßnahmen und Projekte umgesetzt und / oder mit der Umsetzung wurde begonnen. 10 Kommunale Gebäude energetisch sanieren Insbesondere die Umsetzung zahlreicher Fördermaßnahmen des Landes- und des Bundes unterstützen die energetische Sanierung von städtischen Gebäuden bzw. machen diese erst möglich. Die Novellierung der ENEV 2009 zum bedingt, dass nach dem Elektrospeicherheizungen in Nichtwohngebäuden nicht mehr betrieben werden dürfen. Zahlreiche kommunale Anlagen werden sukzessive im Rahmen der Fördermaßnahmen durch alternative Energieträger ersetzt. Bilanzbericht 2011 Integriertes Energie- und Klimakonzept der Stadt Essen 24

25 Die Dämmung der Außenhülle von Gebäuden ist ein entscheidender Faktor zur Reduzierung der Transmissionswärmeverluste. Durch das Konjunkturpaket II konnten zusätzliche energetische Maßnahmen umgesetzt werden. Die Immobilienwirtschaft der Stadt Essen beabsichtigt auch in den nächsten Jahren Bestandsimmobilien umfangreich energetisch zu sanieren. Aus dem Investitionspakt (Bund/Länder/Kommunen) zur energetischen Erneuerung sozialer Infrastruktur sind Fördermittel bewilligt worden, um Schulen zu sanieren. Am Standort des Gymnasiums Essen-Überruhr wird der Neubau der Naturwissenschaften, Musik und Kunst sowie der Ganztagseinrichtungen in Passivhausbauweise errichtet. Bild: zukünftige Ansicht des Gymnasiums Essen-Überruhr Auf dem Dach des Neubaus (Passivhaus) ist eine Bürgerphotovoltaikanlage vorgesehen. Hier erfolgt eine Doppelnutzung des Daches sowohl als Gründach als auch als Aufstellfläche für Photovoltaikelemente. Die Beheizung wird durch ein Blockheizkraftwerk (BHKW) erfolgen. Der durch das BHKW erzeugte Strom wird direkt durch die Schule genutzt werden. Die beiden Schulgebäude der beiden Grundschulen an der "Raadter Straße" und "Hatzper Straße" können aufgrund ihres nicht mehr zeitgemäßen baulichen Zustandes nicht weiter bestehen. Als Ersatz und zur Sicherstellung eines ordnungsgemäßen Unterrichtsbetriebes sollen am Standort "Raadter Straße" ein Grundschulneubau und eine Kindertagesstätte errichtet werden. Auch dieser Neubau wird in Passivhausbauweise erstellt. Neben Ästhetik, Form und Modernität sollen in besonderer Weise die Funktionalität der unterschiedlichen Nutzungen "Grundschule Offener Ganztag Kindertagesstätte" Berücksichtigung finden. 11 Energiemanagement in kommunalen Gebäuden stärken Die Einstellungen der Heizungs-Regelungsanlagen werden von allen städtischen Unternehmen den Besonderheiten der jeweiligen Gebäude und der spezifischen Nutzung angepasst. Die Immobilienwirtschaft der Stadt Essen beschäftigt Techniker, die vor Ort die Anlagen zur Wärmeerzeugung regelmäßig überprüfen und individuell einstellen. Über die ständige objektscharfe Verbrauchserfassung findet eine fortlaufende Kontrolle statt, um die Regelparameter zu optimieren. Kernbestandteile des Verbrauchscontrollings der Immobilienwirtschaft der Stadt Essen und der städtischen Unternehmen : Transparenz über den Ist-Verbrauch, wertender Vergleich zu anderen Immobilien mit ähnlicher Nutzung, Einwirken auf den Nutzer sowie sowie Erfolgskontrolle. Bilanzbericht 2011 Integriertes Energie- und Klimakonzept der Stadt Essen 25

26 Für öffentliche Gebäude besteht gemäß der EnEV 2009 die Pflicht zur Erstellung und zum öffentlichen Aushang von Energieausweisen. Diese gilt für Gebäude mit mehr als m² Nettogrundfläche, in denen Behörden und sonstige Einrichtungen für eine große Anzahl von Menschen öffentliche Dienstleistungen erbringen und die deshalb von diesen Menschen häufig aufgesucht werden. Hiervon sind vor allem Schulgebäude betroffen. Von der Immobilienwirtschaft der Stadt Essen wurden sämtliche erforderlichen Energieausweise ausgestellt, von denen die meisten auf Grundlage des Energieverbrauchs erstellt wurden. Bei größeren Baumaßnahmen werden Energieausweise auf Grundlage von Bedarfsberechnungen erstellt, um die Energieeinsparerfolge vorab aufzeigen zu können. Die Stadt Essen bezieht seit dem den Strom über die EVV. Die EVV wird zunächst 25% des Strombedarfs durch die Belieferung mit Ökostrom decken. Die Ökostromquote wird in den nächsten Jahren um jährlich zwei Prozentpunkte gesteigert werden. Der Ökostrombezug muss zertifiziert sein. Die EVV wird sicherstellen, dass durch den Ökostrombezug keine höheren Kosten für die Stadt Essen entstehen als durch einen Normalstrombezug mit marktüblichem Ökostromanteil. Weitere städtische Töchter sind in den Strombezug aufgenommen worden. Der aktuelle Energiebericht 2010 der Immobilienwirtschaft der Stadt Essen zeigt die Erfolge der bisherigen Maßnahmen detailliert auf und wird regelmäßig fortgeschrieben. Damit wird insgesamt ein umfassendes Energiemanagement aufgebaut, um weitere Erfolge bei der Energieeinsparung zu erfassen. 12 Energieeinsparung vor Ort: Nutzer und Profis sind aktiv Die Immobilienwirtschaft der Stadt Essen setzt bei der Energie- und Wassereinsparung nicht allein auf bauliche Maßnahmen, wie beispielsweise Wärmedämmung der Außenhülle oder Erneuerung von Haustechnik, sondern versucht auch die Nutzer/innen einzubeziehen. Von den mobilen Einsatzkräften, die vor Ort den Betrieb der Heizungsanlagen städtischer Immobilien kontrollieren, werden auch die Hausmeisterin oder der Haumeister unmittelbar in die Technik eingewiesen und laufend fachlich unterstützt. Erfolgreich wurden Ende 2009 rund 200 Hausmeisterinnen und Hausmeister durch die Energieagentur NRW im Auftrag der städtischen Immobilienwirtschaft geschult. Derzeit ist ein weiteres Schulungsprogramm für Hausmeisterinnen und Hausmeister sowie für Vertreter der Kindertagesstätten geplant. 13 Reduzierung von Stromheizungen in Gebäuden Die aktuelle Auswertung des Energieberichtes 2010 zeigt, dass der Bedarf für Heizstrom seit 2003 stetig gesunken ist (insgesamt um fast 17%). Maßnahmenpakete zur Reduzierung von Heizstromanlagen: KP II-Maßnahmen und Investitionspakt, Abbruch von Gebäuden, Verkauf von Gebäuden, Umstellung auf andere Energiearten, Energieliefercontracting. Durch KP II-Maßnahmen und Maßnahmen aus dem Investitionspakt wurden und werden bis Stromheizungen umgerüstet, z. B.: Astrid-Lindgren-Schule (Holzpellet- / Erdgasbrennwertkessel) Bürgerhaus Oststadt (Erdgasbrennwertkessel) Kita Sachsenring (Erdgasbrennwertkessel) Schule am Morungenweg (Erdgasbrennwertkessel) / ohne Turnhalle Schule im Bergmannfeld (Erdgasbrennwertkessel) Laurentiusschule (Erdgasbrennwertkessel) Es wird eine Reduzierung durch die Umrüstung auf andere Heizmedien und Contracting von 40% erwartet. Bilanzbericht 2011 Integriertes Energie- und Klimakonzept der Stadt Essen 26

27 Die Umsetzung wird kurzfristig erfolgen. Die restlichen strombeheizten Pavillons stehen auf der Liste der aufzugebenden Gebäude. 14 Kommunale Gebäude: Erneuerbare Energien nutzen! Die Stadt Essen und die kommunalen Betriebe nutzen die sich bietenden Chancen, um den Einsatz erneuerbarer Energie in kommunalen Gebäuden zu erhöhen. In 2009 wurde die Solaranlage der Stadtwerke auf dem Rathausdach in Betrieb genommen. Projekte mit Photovoltaik wurden weiter von der EVAG, der Allbau AG und GVE umgesetzt bzw. vorbereitet. Von mehreren kommunalen Unternehmen wird derzeit der weitere Einsatz erneuerbarer Energien bei anstehenden Sanierungen geprüft bzw. planerisch vorbereitet. Das Geothermiezentrum Bochum hat in mehreren Untersuchungsphasen die Nutzung geothermischer Anlagen analysiert und dabei die prinzipielle Nutzbarkeit festgestellt. Zurzeit sind allerdings die technischen bzw. wirtschaftlichen Voraussetzungen im kommunalen Gebäudebestand nicht gegeben. Ausblick: Aufgrund der kontinuierlich steigenden Betriebs- und Instandhaltungskosten besteht für das kommunale Gebäudemanagement ein unverminderter Handlungsdruck für energetische Sanierungsmaßnahmen: Zum Einen werden hierdurch die öffentlichen Haushalte belastet und zum Anderen das Klima, weil hohe Mengen des klimaschädlichen Gases CO 2 ausgestoßen werden. Da sich die Stadt Essen, wie andere Gemeinden und Städte auch, in einer schwierigen Haushaltslage befindet, kann man sich oft nicht oder nicht in erforderlichem Umfang an Kreditprogrammen bedienen. Daher fördern diverse Landes- und Bundesprogramme insbesondere die energetische Sanierung von sozialen Einrichtungen wie Schulen, Kindergärten und Sportstätten mit Hilfe von Zuschüssen. Die kontinuierliche Pflege verlässlicher aktueller Daten des Immobilienbestandes und des Energieverbrauchs wird zukünftig eine deutlich verbesserte Planungsgrundlage sowie Controlling und Benchmarking ermöglichen und damit helfen, die Energiekosten zu senken. UAG B: Erneuerbare Energien/alternative Technologien In diesem Handlungsfeld werden Ansätze einer zukünftigen Energieversorgung modellhaft erprobt bzw. die Verbreitung von Technologien konzeptionell vorgedacht. Aktuell ist das Aufgabenfeld durch eine schnelle Weiterentwicklung der Rahmenbedingungen geprägt, die sich an den überörtlichen Zielsystemen, den gesetzlichen Regelungen und einem sich schnell entwickelnden Markt festmachen lässt. Der Anteil spezieller Anlagen zur Nutzung Erneuerbarer Energien und alternativer Technologien macht derzeit zwar noch einen geringen Anteil an der gesamten Energieversorgung in Essen aus, ist jedoch für die mittelund langfristige Reduzierung der Treibhausgase von großer Wichtigkeit. Zukünftig wird die dezentrale Energieerzeugung durch Bürger/innen und Unternehmen an Bedeutung gewinnen. Dies gilt auch für den Einsatz von Mikro-KWK-Anlagen sowie von Mikrowindanlagen. Bezüglich des Einsatzes vom KWK-Anlagen mit Nahwärmenetzen haben die Stadtwerke Essen erste Prototypen in der Humboldt-Siedlung (584 Wohnungen) und in der Borbecker Börde (84 Einfamilienhäuser) 2010 in Betrieb genommen. Für 2011 ist der Anschluss von 26 Einfamilienhäusern der Allbau AG vorgesehen. Vor dem Hintergrund der skizzierten Entwicklungen sind die Aktivitäten bei den Maßnahmen im IEKK zu bewerten, die im Folgenden näher beschrieben werden: 15 Know-how bündeln: Erneuerbare Energien in und für Essen fördern Im Juli 2010 haben die Städte Duisburg und Essen ein neues Kooperationsprojekt aus der Taufe gehoben, um den Einsatz erneuerbarer Energien weiter zu intensivieren und das Know-how zu bündeln. Die enuvo-rhein ruhr partner Gesellschaft für Erneuerbare Energien mbh hat mit Unterstützung der beteiligten Fachämter der Städte Essen und Duisburg ein Solarpotentialkataster aufgebaut. Aufgrund komplexer Berechnungen lassen sich profitable Standorte und passende Installationen im Vorfeld zielsicher auswählen und optimieren. Mit Bilanzbericht 2011 Integriertes Energie- und Klimakonzept der Stadt Essen 27

28 Hilfe dieses internetbasierten Katasters kann der Hauseigentümer eine erste realistische Einschätzung erhalten, ob sein Dach als Kollektorfläche für eine Solar- oder Fotovoltaikanlage geeignet und wirtschaftlich ist. Ab Juli 2011 ist das Kataster online unter nutzbar. Neben der kostenfreien Information sind noch weitere Dienstleistungen geplant. Dieser Service soll von einer Handwerkervermittlung bis hin zu Finanzierungsmodellen reichen. Eine weitere Maßnahme im Kontext des Integrierten Energie- und Klimakonzeptes (IEKK) ist der Dialog Wärmevision Dieser bezieht sich auf den Raumwärmebedarf in Essen und dessen zukünftige Entwicklung. Umfasst werden Privathaushalte und Büroräume, nicht aber der Bedarf an Prozesswärme in der Industrie. Es geht bei dem Dialog insbesondere. um gemeinsam getragene, zukunftsorientierte Strategien zur Erhöhung der Energieeffizienz und um den verstärkten Einsatz Erneuerbarer Energien in der Wärmeversorgung von Immobilien. Dazu haben 2010 Gespräche mit Akteuren des Essener Wärmemarktes stattgefunden. Der Raumwärmesektor in Essen ist mit einem Anteil von 40% an den gesamten CO 2 Emissionen der Stadt Essen beteiligt. Insbesondere den hohen Anteil an Nachtspeicherheizungen in Essen gilt es auch aufgrund der gesetzlichen Vorgaben durch umweltfreundlichere Heizungssysteme auf Gas- und Fernwärmebasis oder durch Pellets und Wärmepumpentechnik, zu ersetzen. Aus den durchgeführten Interviews, die in einer Feldskizze zum Thema Wärme und Klimaschutz in Essen ihren Niederschlag gefunden haben, wird 2011 ein Dialogprozess zunächst getrennt für die Anbieter- und Nachfrageseite durchgeführt. Zentrale Frage wird die Mobilisierung der Nachfrageseite sein. Evtl. ist für diesen Bereich eine Art Marktforschung erforderlich, um zielgenaue Angebote machen zu können. Die RWE Effizienz GmbH und Siemens haben 2011 ein umfangreiches Forschungs- und Entwicklungsprojekt (Windspeicherheizungen) in einer Pilotsiedlung in Essen-Stoppenberg mit 108 Wohneinheiten gestartet. Ziel ist die Erprobung eines innovativen Lademodells zur verbesserten Integration von Windstrom in Elektroheizungen. Es ist geplant, bis zum Ende der Heizperiode 2011/2012 konkrete Ergebnisse zum Lastmanagement im Endkundensegment zu entwickeln. Dadurch könnte eine bessere Integration von regenerativ erzeugtem Strom in das bestehende Netz erzielt werden. Ebenfalls 2011 startete die RWE Effizienz GmbH einen Markttest zu SmartMeter und SmartGrid, um einen zeitvariablen Zukunftstarif in 50 Testhaushalten in Essen mit intelligenten Haushaltsgeräten zu testen. Die Karl und Veronica Carstens Stiftung Natur und Medizin e.v. plant auf dem Gelände des Industriedenkmals Kokerei Zollverein eine energieeffiziente und umweltfreundliche Vorbildimmobilie als Verwaltungs-, Informations- und Schulungszentrum, deren Energiekennwerte weit über den gesetzlichen Kennwerten liegen sollen. Die Errichtung eines innovativen Gebäudes wird durch das Ökozentrum Hamm begleitet. Neben zahlreichen innovativen Techniken ist als eine von verschieden möglichen Wärmeträgern die Nutzung von Grubenwasser vorgesehen. Bilanzbericht 2011 Integriertes Energie- und Klimakonzept der Stadt Essen 28

29 16 Biomasse nutzen Zurzeit konzentrieren sich die Aktivitäten in diesem Bereich auf die Realisierung des Konsensprojektes Biomasseheizwerk Gruga. Holzreste aus Essens Wäldern und Rückschnitt von Straßenbäumen werden zukünftig Grugabad, Kur vor Ort sowie die anderen Gebäude und Anlagen in der Gruga mit Wärme versorgen nahm das große Projekt, an dem zahlreiche Stadttöchter beteiligt sind, seinen Anfang. Durch den Betrieb werden voraussichtlich Tonnen CO 2 pro Jahr eingespart. Rund 75 Prozent des gesamten Wärmebedarfs kann über zwei Feststoffkessel mit Holzverbrennung gedeckt werden. Für Spitzenzeiten werden zwei Gaskessel installiert, die bei Bedarf schnell zugeschaltet werden können. Als Redundanzeinrichtungen sichern sie zudem die konstante Wärmeversorgung. Zwischenzeitlich notwendige Planungsveränderungen aufgrund brandschutztechnischer und wasserrechtlicher Auflagen sollen den Zeitplan des Bauvorhabens allerdings nicht verzögern, sodass ab Herbst 2011 das 4 Mio. teure Großprojekt der Stadt Essen sämtliche Gebäude und Anlagen im Grugapark mit umweltfreundlicher Wärme versorgen wird. Die Anlage ist so konzipiert, dass eine Kraftwärmekopplung auf Basis von naturbelassenem Holz nachgerüstet werden kann, wenn diese Technologie auf dem Markt erprobt und zu wirtschaftlichen Konditionen erhältlich ist. 17 Photovoltaik Zur Förderung der Solarenergienutzung ist neben der Erstellung eines Solarkatasters der Ausbau von Bürgersolaranlagen im Integrierten Energie- und Klimakonzept vorgesehen. Auch 2010 wurden Photovoltaikanlagen auf städtischen Dächern fertig gestellt und zusätzliche Flächen geprüft, so dass weitere Bürger sich an entsprechenden Anlagen beteiligen können. Es befinden sich auf 21 Dächern Photovoltaikanlagen (davon 14 Bürgerphotovoltaikanlagen) mit einer Gesamtleistung von 557 kwp. Sie können jährlich ca kwh/a elektrischen Strom erzeugen und somit CO 2 -Emissionen von 309 t/a vermeiden. Zurzeit wird auf dem Dach des Neubaus (Passivhaus) für das Gymnasium Essen-Überruhr eine Bürgerphotovoltaikanlage mit einer Leistung von 35 kwp geplant. Interessierte Bürgerinnen und Bürger haben die Möglichkeit, sich u.a. im Rahmen eines Stammtisches Bürgersolaranlagen, der regelmäßig tagt, zu informieren. Grundlageninformationen stellt das Umweltamt in einem Flyer und im Internet ( => Energie) bereit. 19 Weltwasserstoffkonferenz 2010 in Essen und Förderung von Zukunftsenergien Vom 16. bis 21. Mai 2010 fand in Essen die 18. Weltwasserstoffkonferenz WHEC (World Hydrogen Energy Conference) mit 1200 Fachteilnehmern aus 50 Nationen statt. Mehr als 200 Unternehmen und Organisationen waren auf dem Kongress und der dreitägigen Fachmesse vertreten. Die EnergieAgentur.NRW und das Umweltamt Essen hatten die Ausrichtung und die Organisation der 18. WHEC 2010 übernommen. Ein wichtiges Ziel war, neben der Fachwelt auch die breite Öffentlichkeit über die Anwendungsmöglichkeiten der Wasserstofftechnologie zu informieren. Dementsprechend gehörten auch Informationstage für Schüler, Lehrer und Studenten zum Programm. Zusammen mit den Fachleuten besuchten rund Gäste die Konferenz, die Fachmesse und das Begleitprogramm. Beim Bürgersonntag am 16. Mai 2010 am Essener Baldeneysee informierten sich weit mehr als Besucher über konkrete Anwendungen und nutzten die Probefahrten mit Brennstoffzellenfahrzeugen und Bussen. Um den Weg zur breiten Markteinführung zu ebnen, werden zukünftig eine gezielte Forschungsförderung, eine effektive Marktaktivierung und verbindliche, weltweit gültige Standards erforderlich sein. Ausblick Die Maßnahmenentwicklung in diesem Handlungsfeld wird sich zukünftig noch stärker als bisher flexibel an die dynamische Marktentwicklung anpassen müssen. Die Förderung von Bürgersolaranlagen und die Entwicklung neuer Finanzierungsmöglichkeiten sind weiterhin wichtig, um allen Bürgern/innen eine einfache Möglichkeit anzubieten, in Erneuerbare Bilanzbericht 2011 Integriertes Energie- und Klimakonzept der Stadt Essen 29

30 Energien zu investieren. Um die technische Machbarkeit zu demonstrieren, wird es zukünftig in den Feldern Geothermie und Abwärmenutzung, aber auch bei Anlagen der Kraftwärmekopplung und der Nutzung der Brennstoffzelle notwendig sein, Pilotprojekte zu initiieren, um auch in diesen Feldern die technische Machbarkeit zu demonstrieren. Hinzu kommen der Ausbau der Vernetzung in diesem Handlungsfeld sowie die spezielle Ansprache von Zielgruppen wie Sportvereinen und Kirchengemeinden, die als Multiplikatoren für Bürger/innen eine wichtige Funktion übernehmen können. UAG C: Planen und Freiraumentwicklung Die klima werk stadt essen setzt im Rahmen des Leitbildes des Stadtentwicklungsprozesses Essen Perspektive ( Mitte Vielfalt Wandel ) und der Ziele der räumlichen Entwicklung der Stadt einen Handlungsschwerpunkt in der Integrierten Stadtentwicklung. Neben den weiten Themenfeldern effiziente Energieerzeugung und Wärmeversorgung, Mobilität, Bürgeraktivierung und Ausbildung einer Klimakultur fokussiert die Stadtplanung auf die Bereiche Flächennutzung, Freiflächen, Infrastrukturen, Stadtumbau und Innenentwicklung. Das günstige Verhältnis unbesiedelter (49%) zu besiedelten Flächen (51%) wird durch die Darstellungen des Regionalen Flächennutzungsplans (als Bezugsgrundlage) gesichert. Eine Ausdehnung von Siedlungsflächen hat es im Vergleich zum nicht mehr gültigen kommunalen Flächennutzungsplan nicht gegeben. Das intendierte Leitbild der kompakten und durchgrünten Stadt beinhaltet gleichermaßen das Modell der Stadt der kurzen (verkehrsvermeidenden) Wege. Dies setzt intelligente und klimaschonende Verkehrssysteme, wie einen leistungsfähigen ÖPNV oder alternative Mobilitätskonzepte, voraus. 20 Klimaschutz im Städtebau verankern Städtebauliche Innenentwicklung und Nachverdichtung stellen in diesem Zusammenhang ein wesentliches Element des Klimaschutzes dar. Die Ausnutzung der RFNP-Potenziale für Wohnen und Gewerbe zur Deckung absehbarer spezifischer Bedarfe sichert einerseits die erforderliche städtebauliche Entwicklung und bewahrt andererseits durch den verbindlich definierten Rahmen die Freiräume und natürlichen Lebensgrundlagen. Die Bebauungsplanung orientiert sich dabei an den Prinzipien einer energetisch optimierten Stadtplanung, die in einem Leitfaden anschaulich zusammengefasst sind (Amt für Stadtplanung und Bauordnung, 2009). Der Leitfaden dient nicht nur verwaltungsintern als Arbeitshilfe, sondern ist auch von externen Büros zu berücksichtigen, die mit der Aufstellung von B-Plänen beauftragt sind. Als richtungweisend sind mittlerweile verschiedene projektierte Klimaschutzsiedlungen anzusehen, die sich im Nordwesten, Westen und Südosten über das Stadtgebiet verteilen. Ziel ist es, durch eine erhebliche Reduzierung des Heizwärmebedarfes die jährlichen CO 2 - Emissionen zu senken, so dass die Anforderungen der Energieeinsparverordnung bis zu 60% unterschritten werden. Die Dilldorfer Höhe in Kupferdreh, ein Vorhaben der Allbau AG (49 Wohneinheiten in Mehrfamilien- und 17 Wohneinheiten in Einfamilienhäusern), befindet sich im Bau. Für das städtische Grundstück an der Neustraße in Bergeborbeck (ca. 30 Wohneinheiten im Geschosswohnungsbau und als Einfamilienhäuser) läuft die Vermarktung an Investoren an. In einem speziellen Ausschreibungs- und Auswahlverfahren werden potenzielle Investoren gezielt angesprochen. Über den Kaufvertrag hat die Stadt die rechtliche Möglichkeit, ihre Klimaschutzziele aktiv zu verankern und durchzusetzen. Beide Siedlungen nehmen am Landesprogramm 100 Klimaschutzsiedlungen in NRW teil. Auf dem ehem. Güterbahnhof West an der Hagenbeckstraße in Frohnhausen laufen die Planungen für ein energieoptimiertes Wohnquartier nach den Grundsätzen des solaren Städtebaus (s. Leitfaden energetisch optimierte Stadtplanung). Hier entstehen günstig zur Sonne orientiert und mit gutem Oberflächen-Volumen-Verhältnis ca. 80 Wohneinheiten als Bilanzbericht 2011 Integriertes Energie- und Klimakonzept der Stadt Essen 30

31 Reiheneinfamilienhäuser in einem attraktiven Preissegment. Kennzeichen des Quartiers ist die integrierte Lage im Stadtteil, die hervorragende ÖPNV-Anbindung (Strab, S-Bahn) und die Tatsache, dass eine langjährige Bahnbrache für die Innenentwicklung wieder genutzt wird. Das planerische Konzept sieht daneben ein autoarmes Quartier vor. Die Stellplatzanlagen bleiben am Rand und die Gebäude werden lediglich von Wohnwegen erschlossen. Der Bauträger steht fest und hat sich bereits mit einem letter of intent grundsätzlich zu den Zielen von InnovationCity Essen bzw. zur klima werk stadt essen bekannt. Wie auch in anderen Fällen soll hier ein Blockheizkraftwerk zum Einsatz kommen. Stadtumbau und energieeffizientes Bauen verbunden mit der Anlage eines lokalklimatisch wirksamen Sees und umgebenden Grünflächen wird im Stadtumbaugebiet Niederfeld in Altendorf betrieben. In einem vielbeachteten public-private-partnership-projekt zwischen Stadt Essen und Allbau AG werden rd. 180 nicht mehr marktfähige Wohnungen durch ca. 60 energieeffiziente Geschosswohnungen ersetzt. In einem Stadtteil mit vielfältigen Strukturschwächen stellt das Vorhaben die Initialzündung für weiter gehende positive Veränderungen dar. Neue städtebauliche Strukturen (Punkthäuser statt geschlossener Blockrandbebauung) i. V. m. einem durchgrünten Wohnumfeld und dem 2 ha großen Niederfeldsee werten das gesamte Quartier nachhaltig auf, indem neue Lagequalitäten und damit Investitionsanreize geschaffen werden. Über die vom Land NRW geförderte Innovation durch Einzeleigentümer (IdEE) werden im direkten Umfeld Hauseigentümer mit Hilfe eines neuen Beratungsnetzwerkes zur Sanierung ihrer Wohnungsbestände angeregt, um deren langfristige Marktfähigkeit zu gewährleisten. Partner in diesem Netzwerk sind u. a. Haus und Grund NRW, die Architektenkammer NRW, die NRW.Bank und die EnergieAgentur.NRW. Hier wird die Strategie besonders deutlich durch den Ausstrahlungseffekt von Leuchtturmprojekten weitere Vorhaben anzustoßen und inhaltlich anzudocken. Die Wahrnehmbarkeit und die Effekte werden somit umso größer. In Kupferdreh entwickelt die Stadt auf der Brache einer Zementfabrik ein hochattraktives Wohn- und Mischgebiet in direkter Seelage, das Wohnen und Arbeiten verbindet und gleichzeitig exzellent an den ÖPNV und auf kurzem Fußweg an den Ortskern mit dem Marktplatz angebunden ist. Hier kann das Thema Wohnen am Wasser nach mindestens aktuellem EnEV-Standard in Form von Atrium-, Doppel- und Stadthäusern sowie Eigentumswohungen (insgesamt ca. 80 WE) an einem der wenigen Standorte im Verlauf der Ruhr realisiert werden. Die Planung ist eng verzahnt mit der Umsetzung der Planfeststellung Kupferdreh, die u. a. einen Neubau und eine Aufständerung des S-Bahnhofes sowie die Verlegung und Offenlegung des Deilbaches vorsieht. (Klima)ökologische Maßnahmen, wie die Anlage eines Feuchtbiotops, wurden bereits durchgeführt. Ein sehr ähnliches Projekt ist die Revitalisierung der Flächen der ehemaligen Kammgarnspinnerei am Kettwiger Stausee. Auslaufende gewerbliche Nutzungen werden durch ein neues Wohngebiet und ergänzende tertiäre Nutzungen als Kreativquartier ersetzt. Es entstehen ca. 180 Wohneinheiten im Geschosswohnungsbau und als Stadthäuser. Die Zugänglichkeit des Ruhrufers wird optimiert und das Ortsbild aufgewertet. Die klimatisch ungünstige Situation der fast vollständigen Hallenbebauung und Versiegelung kann durch die weniger dichte Wohnbaunutzung wesentlich verbessert werden. Wiedernutzung und Nachverdichtung werden in Form städtischen Wohnens in integrierter und zentraler Lage in Rüttenscheid verfolgt. Gut erschlossene und infrastrukturell ausgestattete Standorte werden stark von Lebensstilgruppen mit ausgeprägter urbaner Affinität nachgefragt. Durch die Auflösung von Gemengelagen können häufig auch Konflikte beseitigt und gesunde Wohnverhältnisse gewährleistet werden. Im Zuge der verbindlichen Bauleitplanung werden standardmäßig klimaschützende Festsetzungen getroffen. Für Wohnungs- und Gewerbebau werden z. B. für Flachdächer Dachbegrünungen und für Stellplatzanlagen Baumpflanzungen festgelegt. Für Bürostandorte spielt die Nachhaltigkeit von Büroimmobilien hinsichtlich der Qualität und Werthaltigkeit der Investition eine zunehmend wichtige Rolle. Zertifizierungen nach Bilanzbericht 2011 Integriertes Energie- und Klimakonzept der Stadt Essen 31

32 nationalen und internationalen Standards (z. B. DGNB: Deutsche Gesellschaft für nachhaltiges Bauen; LEED: Leadership in Energy and Environmental Design) werden verstärkt von den Investoren nachgefragt und tragen so auf diesem Teilmarkt zum Klimaschutz bei. Prominentestes Beispiel ist das ThyssenKrupp Quartier, das auf der Grundlage einer langjährig betriebenen Rahmenplanung entstanden ist und die neben dem Krupp Park mit See, neuen Verbindungen nach Altendorf nun noch eine neue Wohnsiedlung an der Dickmannstraße vorsieht, die i. R. des Experimentellen Wohnungs- und Städtebaus des Bundesministeriums unter den Aspekten des Klimaschutzes- und der Anpassung an die Klimafolgen geplant werden soll. Wärmedämmung wird über das Hof- und Fassadenprogramm der Stadt Essen im Rahmen des Programms Soziale Stadt seit 2003 in den Essener Stadtteilen Altendorf und Katernberg vorangetrieben. Mit dem Programm kann vorrangig der Fassadenanstrich gefördert werden, aber auch der Anstrich einer neu errichteten Wärmedämmfassade. Das Programm ist in Altendorf beendet und in Katernberg liegt ein letzter Bewilligungsbescheid bis über Fördermittel von rund vor. In zehn Prozent der Anträge wurden Wärmedämmfassaden gefördert. Die Zielsetzung des Programms unterstützt in Katernberg den Erhalt vorrangig nicht unter Denkmalschutz stehender, aber denkmalwerter Zechenhäuser rund um das Weltkulturerbe Zollverein. Gleiches gilt für die Häuser der Gründerzeit mit aufwendig gestalteten Stuckfassaden. Nur ein kleinerer Teil der Gebäude stammt aus den 1950er und 1960er Jahren. Diese sind von geringen Wandstärken um die 30 cm geprägt und haben entsprechend schlechte Dämmqualitäten. Der Großteil der Eigentümer solcher Objekte verbindet mit der Neugestaltung der Fassade eine Wärmedämmung. Insgesamt sind ca. 60 Wärmedämmfassaden im Rahmen des Programms unterstützt worden. Im Essener Norden steht ein Vorranggebiet für den Bau von Windenergieanlagen zur Verfügung. 22 Mehr Grün Mehr Klima (2010) Sicherung und Entwicklung städtischer Grünflächen Mit dem nach Gesamtfertigstellung rd. 23 ha großen Krupp-Park, den insgesamt rd. 4 ha großen Grünflächen im Universitätsviertel sowie den geplanten Grünflächen im Niederfeld entstehen in hochverdichteten innerstädtischen Quartieren große auch in ihr Umfeld wirkende klimatische Ausgleichsräume. Der rd. 12 ha nördliche Teil des Krupp-Parks wurde in 2009 eröffnet. In 2010/2011 werden die Übergangsbereiche entlang der Altendorfer Straße hergestellt. Das Universitätsviertel befindet sich in der Fertigstellung. Gestaltung / Begrünung des öffentlichen Raumes Grün und Gruga Essen ist für rd Bäume an Straßen und in Grünanlagen außerhalb des Waldes zuständig; rd Stück hiervon sind Straßenbäume. Die Pflanzung und der Ersatz von Straßenbäumen sind eine ständige Aufgabe. Die dauerhaften Entwicklungsmöglichkeiten am jeweiligen Baumstandort, die Betrachtung ganzer Baumkollektive und insbesondere die Wahl der Baumart werden auch vor dem Hintergrund des Klimawandels, der Zunahme von Extrem-Wettereignissen und neuer Baumkrankheiten zukünftig noch stärker zu beachten sein. Attraktive Gestaltung von Fuß- und Radwegen - Rheinische Bahn Die gesamte ehemalige Bahntrasse aus der Essener Innenstadt bis nach Duisburg - unmittelbar an den Rhein - hat eine Länge von rd. 21 km. Der Essener Abschnitt aus der nördlichen Innenstadt bis zur Stadtgrenze Mülheim umfasst etwa 4,6 km und wurde 2010 durch den RVR realisiert. Einzelmaßnahmen werden noch in 2011 fertig gestellt; hierzu zählt auch der Abzweig nach Essen-Borbeck sowie zum Segerothpark. Bis Mai 2011 soll die Nutzbarkeit der Trasse hergestellt werden. Die Rheinische Bahn ist die wichtigste zentrale Ost-West-Freiraum-Verbindung im mittleren Stadtgebiet von Essen. Hierdurch kann der umweltfreundliche Verkehr in diesem Bereich deutlich gestärkt werden. Durch die neue Bilanzbericht 2011 Integriertes Energie- und Klimakonzept der Stadt Essen 32

33 Wegeführung werden zahlreiche Barrieren im örtlichen Radwegenetz aufgelöst und es entstehen neue Öffnungen, Anschlüsse und Verbindungen in die angrenzenden Quartiere. In planerischer Vorbereitung befindet sich die Fortführung der Rheinischen Bahn nach Osten bis zur Kray-Wanner-Bahn und Jahrhunderthalle Bochum. Handlungsprogramm: Essen. Neue Wege zum Wasser Im Handlungsprogramm Essen. Neue Wege zum Wasser erfolgte in 2010 die Umsetzung zahlreicher Einzelmaßnahmen (Grünflächen- und Gewässer-Entwicklung, Maßnahmen im Wegenetz) mit dem Ziel, die Durchgängigkeit des Grün- und Freiraumsystems zu verbessern und angrenzende Wohnquartiere hierdurch weiterzuentwickeln. Ein Schwerpunkt waren auch in 2010 die Wege entlang des Emscher-System, die gemeinsam mit der Emschergenossenschaft hergestellt wurden, die Fertigstellung der Wasser-Route, die das Ruhrtal mit dem Neuen Emschertal verbindet sowie vorbereitende Maßnahmen entlang der Naturroute. Nachhaltige Waldbewirtschaftung des städt. Waldes (Forstbetriebsplan) Im Rahmen der neuen mittelfristigen Forstbetriebsplanung, die von der Deutschen Forstberatung als Auftragnehmer erstellt wurde, werden die Auswirkungen des möglichen Klimawandels bezüglich der Stabilität der Waldbestände (z.b. häufigere Sturmereignisse) oder Variabilität der Waldbäume (Anpassung an z.b. geänderte Stresssituationen: Trockenheit, Schädlinge, ) auf dem Stand von Wissenschaft und Forschung berücksichtigt. Ein wichtiges Waldpflegeziel ist das Erreichen einer ausreichenden forstlichen Nutzung, da ansonsten die Stabilität und Vitalität der Waldbestände zunehmend gefährdet würde. Die nachhaltige Nutzung von Holz als Energieträger und Baustoff ist dabei ebenfalls als Beitrag zur CO²-Reduktion einzustufen. Die Nutzung hat bei zunehmender Naturnähe des städtischen Waldes immer gleichzeitig die Zielsetzung der Pflege und Erhaltung des verbleibenden Baumbestandes und der Verjüngung des Waldes in der Regel durch Naturverjüngung. Die Bäume werden vitaler und widerstandsfähiger gegen Immissionsbelastung, Sturm- und Insektenschäden. Das neue Forstbetriebswerk für die Jahre 2010 bis 2020 wurde am vom Rat der Stadt Essen beschlossen (Vorlage 2024/2009/6A). Nicht gesicherte Ressourcen können in den nächsten Jahren zur Aufgabe der Wirtschaftlichkeit bei der Baum- und Waldpflege mit erhöhten Verkehrssicherungsaufwendungen führen. Zusätzlich können Extrem-Wetterereignisse die Bedingungen in diesem Bereich noch verschärfen. UAG D: Verkehr / Mobilität Der Kfz-Verkehr erzeugt einen großen Anteil der Treibhausgase insbesondere des CO 2 - Ausstoßes. Ein ganz wesentlicher Einflussfaktor in diesem Handlungsfeld ist die Entscheidung des Einzelnen bei seiner Mobilitätswahl. Das Handeln der Kommune spielt ebenfalls eine wichtige Rolle, da die Verkehrsinfrastruktur weitgehend von den Städten geplant, vorgehalten und die Verkehrsentwicklung von vielfältigen Faktoren der Stadtentwicklung mit geprägt wird. Kurzfristig kann auf das Verkehrsverhalten insbesondere mit Kampagnen und Verbesserung der Rahmenbedingungen des Umweltverbunds eingegangen werden, langfristig durch Konzepte und Maßnahmen, die auf eine Veränderung des Modal-Split abzielen, also des Anteils einzelner Verkehrsträger am Verkehrsgeschehen. Klimarelevante Maßnahmen im Sektor Verkehr und Mobilität betrafen auch in 2010 wesentlich die Aktionen zur Bewusstseinsbildung und zum alternativen Verkehrsverhalten, die Projekte zur Förderung des Radverkehrs, die Zusatzangebote des ÖPNV zum Kulturhauptstadtjahr, sowie Marketingaktionen und Infrastrukturmaßnahmen des ÖPNV, z.b. im Haltestellenbereich. Herauszustellen wären die entstandenen oder in Bau befindlichen Radverkehrsanlagen auf ehemaligen Bahntrassen. Die umgesetzten Einzelmaßnahmen hatten das Ziel, die Verkehrsmittelwahl in Richtung des Umweltverbundes zu beeinflussen und die Attraktivität alternativer Angebote im Stadtgebiet zu erhöhen. Nur durch eine gezielte Weiterentwicklung des Umweltverbundes kann der Bilanzbericht 2011 Integriertes Energie- und Klimakonzept der Stadt Essen 33

34 einzelne Verkehrsteilnehmer dazu bewegt werden, z.b. seinen PKW zugunsten eines alternativen Angebotes stehen zu lassen und sich so klimaschonender zu verhalten. Im Verkehrsbereich sind in Essen noch größere Einsparpotentiale klimarelevanter Stoffe gegeben. In vorhandenen Plänen und Programmen, z.b. dem Nahverkehrsplan, sind unterschiedlichste Maßnahmen aufgeführt, die geeignet sind, die formulierten Klimaschutzziele zu unterstützen. Es gilt aber weiterhin, dass sich aufgrund der Haushaltssituation die angedachten Maßnahmen nur langfristig umsetzen lassen. 24 Klimafreundliches Verkehrs- und Mobilitätsmanagement Das Hauptaugenmerk in diesem Schwerpunkt liegt in der besseren Organisation des Verkehrsgeschehens. Betrachtet wird sowohl die Entstehung der Mobilität im gewerblichen Bereich, im privaten Umfeld als auch die Abwicklung des Verkehrs auf Straßen, Wegen und Schienen. Das kommunale Mobilitätsmanagement ist Gegenstand einer geförderten Beratung der Stadt Essen im Rahmen des dena-modellprojektes effizient mobil. Ziel des Projektes war es, Betriebe und Kommunen über die Potenziale von Mobilitätsmanagement zu informieren, Best-Practice-Beispiele vor Ort in Gang zu setzen und eine belastbare Datengrundlage für bundesweite Maßnahmen zu generieren. Ein zentraler Gedanke des Projekts war es, die Regionalisierung zu fördern. In einem ersten Schritt wurde versucht, Strategien für eine verstärkte und nachhaltige Nutzung des Umweltverbundes (z.b. ÖPNV, Rad, Fahrgemeinschaften u.a.) zu entwickeln. Im Fokus stand besonders der Weg der Beschäftigten zur Arbeit. In gleicher Weise wird die innerbetriebliche Mobilität, z.b. Dienstfahrten und die Organisation des Fuhrparks, betrachtet. Es sollen Möglichkeiten zu Einsparungen beim Verbrauch von fossilen Kraftstoffen gefunden werden. Dabei lassen sich häufig ökonomische und ökologische Vorteile verknüpfen. Es wurde ein Paket von möglichen Maßnahmen für Essen zusammengetragen, das im nächsten Schritt zu einem Mobilitätskonzept weiterentwickelt werden soll. Im Jahr 2010 wurde die Kommunikation für eine bewusste Mobilität in der Verwaltung z.b. im Intranet ausgebaut. Von der Verwaltung wurden folgende Projekte unterstützt: Einsatz von Dienstfahrrädern und Installation von Fahrradabstellanlagen, Bewerbung des Firmentickets bei den Beschäftigten, Einsatz von Fahrradkurieren, Bewerbung der Mitfahrbörse ( Ausstattung der Konzern Stadt Essen Fahrzeugflotte mit Erdgasfahrzeugen. Die Stadt Essen ist von 66 Maßnahmen des Luftreinhalteplans betroffen und setzt diese schrittweise um. Die meisten dieser Maßnahmen haben auch einen positiven Einfluss auf den CO 2 -Ausstoß. Ein Schwerpunkt stellte 2010 die Umweltzone dar, durch die die Erneuerung des Fahrzeugparks beschleunigt wurde und wird. Das MUNLV hat in einem ersten Schritt eine Machbarkeitsstudie für ein regionales LKW-Routing erarbeiten lassen. Weitere Aktivitäten betreffen z.b. Modernisierungskampagnen und die Förderung alternativer Antriebe. Diese Aktivitäten werden fortgeführt. Mittlerweile betreibt die RWE Deutschland AG z.b. in Essen 21 Ladestationen (Stand 2010), sie sind an zentralen Stellen aufgestellt, so dass Elektrofahrzeuge dort aufgeladen werden können. Weiterhin wurden im zur Verfügung stehenden Rahmen Maßnahmen zur Optimierung von verkehrstechnischen Abläufen zur Verflüssigung des Verkehrs, Erhöhung der Sicherheit und Beschleunigung des ÖPNV durchgeführt. 25 Unser ÖPNV. Unsere Klimahelden Im Essener ÖPNV wurden 2010 unterschiedlichste Einzelprojekte abgeschlossen, hierzu wären im Bereich Infrastruktur z.b. der Umbau des Verkehrsplatzes Steele, der Umbau des Busbahnhofes Hbf oder der barrierefreie Ausbau weiterer Straßenbahnhaltestellen im Stadtgebiet zu nennen. Ebenfalls in 2010 wurden Zusatzangebote im Rahmen des Kulturhauptstadtjahres geleistet, hierzu zählten der Betrieb des Folkwangbusses zur Direktanbindung des Museums, die zusätzlichen Fahrten auf der Kulturlinie 107 (5 Minuten- Takt in der Hauptverkehrszeit) und die Fortführung der Seelinie. Als weitere ÖPNV- Bilanzbericht 2011 Integriertes Energie- und Klimakonzept der Stadt Essen 34

35 Maßnahmen können der neue Schnellbus Heisingen Hauptbahnhof und die Neufassung der Ringlinien 164/184 in Freisenbruch und Horst aufgezeigt werden. Die EVAG- Busflotte hat auch 2010 eine weitere Veränderung erfahren und der Bestand an Altfahrzeugen konnte weiter abgebaut werden. In 2010 lagen die Beförderungszahlen der EVAG knapp unter 123 Mio. Fahrten und damit geringfügig unter Vorjahresniveau. Besondere Marketing-Aktionen betrafen den Absatz von Sonderticketformen, z.b. das FirmenTicket und das KombiTicket. 26 Radverkehr fördern Bestandteile der Öffentlichkeitsarbeit zum Radverkehr 2010 waren die Erstellung ausführlicher Informationen über das Radverkehrs-Angebot, Presseinformationen zu neuen Infrastruktur-Angeboten, Werbemaßnahmen für das Radfahren und Bewusstseinsbildung zu den Zusammenhängen von Verkehrsmittelwahl und Klimaschutz, z.b. das Angebot einer neuen Fahrradkarte der Stadt Essen, das Angebot von Radtouren-Faltblättern, die Zusammenstellung aller Fahrrad-Termine im Fahrrad-Kalender, Pressearbeit zu realisierten Maßnahmen, Infostände bei großen Stadtfesten, das Einstellen aktueller Informationen auf der Internetseite sowie das Angebot von Radtouren. Diese bezogen sich vielfach auf Angebote des Kulturhauptstadtjahrs. Hervorzuheben ist in diesem Zusammenhang das Stillleben Ruhrschnellweg, das größte Fahrrad-Event, das das Ruhrgebiet bisher erlebt hat. Ebenfalls zum Kulturhauptstadtjahr wurde die neue Ausstellung "Verkehrswege im Wandel Von der Bahntrasse zum Radweg erarbeitet und ab August präsentiert. Mit dem Bau der Haltestelle Zollverein wurden Schutzstreifen auf der Gelsenkirchener Straße angelegt. Ebenso wurden Schutzstreifen auf der Gerlingstraße im Zuge der Deckenerneuerung markiert. Auch die Radfahrstreifen unter dem Hauptbahnhof, die eine Querung der Innenstadt erleichtern, wurden fertig gestellt. Im Mittelpunkt stand im Jahr 2010 der Abschluss des Umbaus ehemaliger Bahntrassen zu Fuß- und Radwegen. Die Trasse der früheren Museumsbahn der Emscherpark-Eisenbahn, die östlich der Straße Schonnebeckhöfe vom Zollvereinweg nach Norden zur Schurenbachhalde verläuft, wurde als Nordsternweg im Mai eröffnet. Kurz darauf folgte im Juni die Eröffnung der 4,3 Kilometer langen Trasse der Rheinischen Bahn vom Universitätsviertel bis zum Terrassenfriedhof in Schönebeck. Mit Fertigstellung dieser Trassen konnte die Stadt die Rundkurse der Route Nord von der Innenstadt über Zollverein nach Altenessen und der Route West über Kulturpfad, Grugatrasse und Rheinische Bahn freigeben. Komplettiert wurden die drei Rundkurse, die zum Kulturhauptstadtjahr unter dem Motto EssenErfahren eröffnet wurden, durch die Route Süd um den Baldeneysee, die um den Abstecher zur Kulturlandschaft Deilbachtal ergänzt wird. Alle Routen sind komplett mit einer Radverkehrs-Wegweisung ausgestattet und auf ansprechenden Flyern mit Erläuterungen dargestellt. Neben der neuen Radstation am Bahnhof Kupferdreh konnte die Radstation am Hauptbahnhof im Spätherbst wieder in das DB-Gebäude am Hauptbahnhof zurückkehren. Das gemeinsame Leihradsystem metropolradruhr startete 2010 in 10 Ruhrgebietsstädten. Die ersten acht Stationen in Essen wurden im Juli in der Innenstadt installiert. Anfang 2011 wuchs das Angebot auf 20 Stationen, weitere sollen folgen. UAG E: Initiativen in Wirtschaft und Bevölkerung Die im IEKK aufgeführten Maßnahmen bilden den Rahmen, um Wirtschaft und Bevölkerung umfassend zu Energie- und Klimafragen anzusprechen, um damit bei diesen Zielgruppen weitere Aktivitäten auszulösen. Im Hinblick auf die anvisierten Klimaschutzziele ist es besonders wichtig, dass alle Zielgruppen ihren Beitrag leisten, um den CO 2 -Ausstoß mit konkreten Aktivitäten zu senken und ihrerseits als Multiplikatoren bei weiteren Menschen tätig zu werden. Dargestellt sind im Folgenden die vielfältigen Aktivitäten, die jeweils einen Impuls bei den unterschiedlichen Zielgruppen auslösen sollen. In ihrer Gesamtheit sollen sie dazu beitragen, dass sich eine neue Klimakultur in Essen herausbildet. Gegenüber dem verabschiedeten Bilanzbericht 2011 Integriertes Energie- und Klimakonzept der Stadt Essen 35

36 Konzept gab es punktuell Änderungen hinsichtlich Maßnahmenumfang und Zielgruppen. Zu den Schlüsselmaßnahmen erfolgten im Einzelnen nachfolgende Umsetzungen: 29 Gebäude klimagerecht modernisieren Mit vielfältigen Initiativen galt es, Bürgerinnen und Bürgern Angebote zu energieeffizienten Maßnahmen bei der Gebäudemodernisierung aufzuzeigen und bei einer persönlichen CO 2 - Bilanz zu unterstützen. Das Projekt AltBauNeu als Serviceplattform für regionale Altbauinitiativen wird durch finanzielle Unterstützung des Ministeriums für Wirtschaft, Mittelstand und Energie des Landes NRW und Essener EVU en in Essen zunächst bis 2011 weitergeführt. Basis sind eine erweiterte interaktive Internet-Plattform, Medien zur Öffentlichkeitsarbeit in Form von Print-Medien sowie unterschiedliche Informationsangebote und persönliche Beratungen. Ergänzt wurde das Projekt durch spezielle Essener Angebote wie das Beratungsangebot Modernisierung +plus, dem Essener Heizspiegel, einer Thermografieaktion, Aktion Energiesparer NRW und ergänzende Maßnahmen speziell für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Stadtverwaltung (Aktionstag E-Fit und Stromspartipps). Die einzelnen Angebote wurden von der Essener Bevölkerung gut bis sehr gut angenommen. Inzwischen wurden ca Gebäude im Essener Stadtgebiet thermografiert, 86 Häuser in 72 Kategorien im Rahmen der Auszeichnung Energiesparer NRW ausgezeichnet. Für das Essener Stadtgebiet wurden 2011 Zusagen von Kfw-Mitteln (Bauen und sanieren) mit einem Volumen von 78,0 Mio. (zinsverbilligte Darlehen) für Wohneinheiten und 1.0 Mio (Zuschüsse zu Gebäudemodernisierung) für insgesamt Wohneinheiten erteilt (Quelle: kfw Bankengruppe). Damit wurde 2010 von Seiten der kfw Bankengruppe eines der höchsten Zusagevolumen zur Verfügung gestellt. 30 Wohnen ohne Nachtspeicher Für den Schwerpunkt Wohnen ohne Nachtspeicher wurden 2009 die gesetzlichen Voraussetzungen von Bundesseite geschaffen, dass nahezu alle derzeitigen Nachtstromspeicherheizungen bis 2020 ausgetauscht sein müssen wurde im Rahmen der Marketingaktivitäten und der Zielgruppenansprache Hausbesitzer angesprochen mit dem Ziel, dass sie den Austausch zum Anlass nehmen, eine effiziente Energieversorgung einzubauen. Mit den Essener EVU`en wurden Gespräche für Bürgerberatungen in 2011 abgestimmt. 31 Energieeffiziente Wirtschaft Im Rahmen einer energieeffizienten Wirtschaft wurde das erfolgreiche Ökoprofit-Projekt mit einer 6. Runde weitergeführt und erfolgreich abgeschlossen. Die Netzwerkarbeit wurde ausgebaut sowie Rezertifizierungen durchgeführt, um weitere Ressourceneinsparungen zu erzielen. Für die städtischen Betriebe und Tochterunternehmen ergibt sich aus den bisherigen Ökoprofit-Projekten ein Einsparvolumen von ca jährlich. Eine Förderung durch das MUNLV wurde aufrechterhalten und für die 7. Runde liegt bereits der Zuwendungsbescheid vor (Start September 2011). Im Jahre 2010 fand zum zweiten Male der EnergieKongress Ruhr in Essen mit einem umfassenden Vortragsprogramm und vorbildlichen Beispielen für Unternehmen und Kommunen statt. Veranstalter waren die Agentur Sauber in Kooperation u.a. mit der EWG, der Wirtschaftsförderung Metropole Ruhr, Baum Consult und dem Ökozentrum in Hamm. Der EnergieKongress Ruhr mit dem Schwerpunktthema Energie intelligent nutzen hat zum Ziel, Unternehmen, aber auch Institutionen und öffentliche Verwaltungen, über die verschiedenen Möglichkeiten zur intelligenten Nutzung von Energie zu informieren. Die Veranstaltung folgt dabei dem Motto aus der Praxis für die Praxis und umfasst ein breites Spektrum von best-practice-beispielen zur Energieeffizienz. In rund 60 Vorträgen stellen Entscheider aus Unternehmen und Kommunen während des EnergieKongress Ruhr eigene, innovative Projekte vor, mit denen bereits erfolgreich Energie und Kosten gespart werden. Bilanzbericht 2011 Integriertes Energie- und Klimakonzept der Stadt Essen 36

37 Eine Begleitausstellung ergänzte die Fachforen. Eine Fortführung des Kongresses ist für März 2012 vorgesehen, aber noch abhängig von möglichen Sponsorenpartnern. Mit den 4. Öko-Tagen der Kreishandwerkerschaft Essen, und dem Umweltjahrmarkt mit einer Vielzahl von Netzwerkpartnern fanden weitere öffentlichkeitswirksame Aktionen des Umweltamtes statt. Das Motto des 11. Essener Umweltjahrmarktes lautete Umwelt und Kultur. Fast 50 Informations- und Verkaufsstände informierten die Besucherinnen und Besucher über die Essener Umwelt und deren Schutz. Vorgestellt wurden insbesondere Innovationen aus dem Bereich der regenerativen Energien, wie der Hybrid- und Solartechnik. Von Naturfarben bis hin zur Altbausanierung und Wärmedämmsystemen wurde eine breite Palette an umweltgerechten Produkten präsentiert. Die Vielseitigkeit und das Ausstellungsspektrum sollen auch zukünftig den Umweltjahrmarkt prägen. 32 Klimaschutz bilden, beraten, auszeichnen Das Thema Klimaschutz wird im Rahmen von kleineren und größeren Maßnahmen an eine Vielzahl von Zielgruppen transportiert. Beispiele dafür sind: der Essener Umweltpreis (2010 mit Sponsor Allbau AG zum Thema Essen wohnt natürlich ), ein aktuelles Fortbildungsangebot zur Ausbildung von Klimabotschaftern für Klimaschutz in Kindereinrichtungen, unterschiedliche Fachvorträge im Rahmen des Umweltforums, Projekte in Schulen, Projektarbeiten von Inspektorenanwärtern der Stadt Essen (Mobilitätsverhalten der Essener Bevölkerung), Beratungsangebote der städtischen Umweltberatung und eine enge Kooperation mit der Verbraucher-Zentrale NRW und der VHS Essen. 33 Weniger Energieverbrauch günstiger leben Im Rahmen eines arbeitsmarktpolitischen Projektes erfolgte die Umsetzung des EnergieSparService Essen mit der Neuen Arbeit der Diakonie Essen als Projektträger und weiteren Kooperationspartnern. Im August 2009 ist das Projekt EnergieSparService mit der Qualifizierung von 15 Energiesparhelfer/innen an den Start gegangen. In der Zeit vom bis wurden 1126 Haushalte aufgesucht, um sie individuell über Einsparmöglichkeiten zu beraten und anschließend die notwendigen Energiesparartikel einzubauen. Es wurden Energiesparlampen, 1013 abschaltbare Steckerleisten, 676 Wassersparartikel und 113 Zeitschaltuhren eingebaut. Dass die Energiesparhelferinnen mit ihrer Dienstleistung sehr gut angenommen werden, wird durch die Anzahl der Neukunden deutlich, die aufgrund von Kunden-Empfehlung Kontakt zum EnergieSparService aufgenommen haben. Über diesen Weg konnten mit über 250 Neukunden Termine für einen Hausbesuch vereinbart werden. Das zeigt, dass die engagierte und professionelle Arbeit der Energiesparhelfer/innen in den Haushalten sehr erfolgreich ist. Einsparpotenziale ( ) Gesamt (1126 Haushalte) Energieeinsparung: kwh Wassereinsparung: m³ Kostenersparnis: CO 2 -Einsparung: 349 t Durchschnitt pro Haushalt: Energieeinsparung: 534 kwh Wassereinsparung: 5 m³ Kostenersparnis: 132 CO 2 -Einsparung: 310 kg Die angegebenen Einsparpotentiale sind berechnet worden unter der Voraussetzung gleichbleibender Energie- und Wasserkosten. Da die bisherige Förderung über den Pakt 50+ (KomET) am ausläuft, hat die NEUE ARBEIT gemeinsam mit dem JC Essen ein Anschlussprojekt geplant. Das Förderinstrument Bilanzbericht 2011 Integriertes Energie- und Klimakonzept der Stadt Essen 37

38 wird die Arbeitsgelegenheit mit Mehraufwandentschädigung gem. 16 d SGB II (AGH MAE) sein. Die Zahl der Teilnehmer/innen wird sich auf 30 verdoppeln, was der großen Anfrage von Neukunden des EnergieSparService Rechnung tragen wird. Die enge Kooperation mit der Allbau AG und der RWE Deutschland AG, die das Projekt als Sponsoren unterstützen, wird auch im Rahmen des Anschlussprojekts weiter geführt und ausgebaut. Ausblick Die Maßnahmen konnten nur unter Nutzung und Erweiterung vorhandener Netzwerke/Kooperationen und mit Einwerbung von Sponsorenmitteln sowie Abruf von Fördergeldern realisiert werden. Die dabei getroffenen Absprachen und Festlegungen haben dazu geführt, dass einige der vorgenannten Projekte in 2010 realisiert und zum Teil auch schon für 2011 gesichert werden konnten. Damit sind Kostensenkungen für die Stadt Essen und die Zielgruppen und CO 2 -Reduzierungen absehbar, die zukünftig noch stärker im Rahmen der Evaluation erfasst werden sollen. Weitere besondere Aktivitäten, die 2010 begonnen und 2011 weitergeführt werden sind: o Informationen für Bürger zu Fotovoltaik- und Solarthermieeinsatz (mit entsprechendem Infomaterial) o Aktion Ein fleischloser Tag mit den Aspekten Klimaschutz/CO 2 -Reduktion und Gesundheit UAG F: Energieeffiziente Beschaffung Im Bereich umweltfreundliche Beschaffung hat die Stadt Essen die Möglichkeit, durch eigenes Handeln direkt zur Energieeinsparung und zum Klimaschutz beizutragen. Die Aktivitäten in diesem Handlungsfeld bauen auf den langfristigen Strategien in diesem Feld auf, die bereits große Beiträge zu einer ressourcenarmen Verwaltung geleistet haben. 34 Umweltfreundliche Beschaffung im Konzern Stadt Kommunen müssen aufgrund Ihrer besonderen Verantwortung insbesondere auch im Bereich der klimagerechten Beschaffung mit gutem Beispiel vorangehen und bei Beschaffungen und der Vergabe öffentlicher Aufträge eine Vorreiterrolle und Signalfunktion übernehmen. Damit tragen sie unmittelbar zur Reduzierung vielfältiger Umweltprobleme bei und fördern gleichzeitig die Entwicklung und Vermarktung umweltfreundlicher Produkte. Bedeutend ist auch das Multiplikationspotential der öffentlichen Hand, die als ein Vorbild von umweltbewussten Verbrauchern und privatwirtschaftlichen Beschaffern nachgeahmt wird. Essen war 1982 Modellstadt des Bundesumweltamtes für das Projekt Umweltfreundliche Beschaffung. Per Dienstanweisung sind alle Beschaffungsstellen angewiesen, umweltfreundliche Produkte zu berücksichtigen. Dies ist entsprechend in den verschiedenen Vergabeverordnungen festgelegt. Seit Beginn des Projektes ÖKOPROFIT im Jahre 2002 nehmen städtische Dienststellen an den jährlichen Ökoprofitrunden teil. Damit werden wichtige Voraussetzungen zur Ressourceneinsparung sowie zur Erreichung von ökonomischen Einsparzielen geschaffen. Im September 2009 ist der Startschuss für den 6. ÖKOPROFIT-Durchgang in Essen gegeben worden, an dem sich vier Tochterunternehmen (Berufskolleg Mitte der Stadt Essen; Essener Arbeit-Beschäftigungsgesellschaft mbh (EABG); Jugendhilfe Essen ggmbh und die Sparkasse Essen) beteiligten. Die Workshops und Beratungen wurden noch bis Ende 2010 durchgeführt. Nach den bisherigen Erfahrungen realisieren quasi alle beteiligten Unternehmen und öffentlichen Einrichtungen erhebliche Einsparungen durch die Umsetzung der identifizierten Verbesserungsmaßnahmen. Für die weiteren Durchgänge wird deshalb angestrebt, immer auch mehrere kommunale Einrichtungen zu beteiligen, um die damit verbundenen erheblichen wirtschaftlichen Einsparungen für die Stadt realisieren zu können. Seit 2008 werden die ab 1960 eingesetzten L12 (Pilz)-Leuchten durch moderne elektrische Leuchten ersetzt. Zu den in getauschten Leuchten sind in 2010 weitere Bilanzbericht 2011 Integriertes Energie- und Klimakonzept der Stadt Essen 38

39 3.500 Leuchten hinzu gekommen, hierdurch konnte eine weitere Reduzierung der CO 2 Belastung um 18t/a erreicht werden. Bis Ende werden insgesamt Leuchten umgerüstet sein. In Wohnstraßen erfolgte während des Wartungsintervalls eine Leistungsreduzierung von 70W auf 50W bei ca. 500 Leuchten mit einer CO 2 Reduzierung von ca. 21t/a. Bei sonstigen Projekten konnte eine Leistungsreduzierung mit einer CO 2 Einsparung von ca. 5t/a erreicht werden. Hinsichtlich der umweltfreundlichen Beschaffung von Papier ist die Stadt Essen 2009 und 2010 im Städtewettbewerb um die höchste Recyclingquote als Recyclingpapierfreundlichste Stadt Deutschlands ausgezeichnet worden. Gewinner des Städtewettbewerbs waren neben Essen die Städte Bonn und Halle (Saale), die gemeinsam den Titel Recyclingpapierfreundlichste Stadt Deutschlands 2010" erhalten haben. Die Siegerstädte zeichnen sich dadurch aus, dass sie auch in den Schulen und Hausdruckereien (nahezu) komplett auf Recyclingpapier umgestellt haben. Die Gewinnerstädte wurden auf der 12. Beschaffungskonferenz am 01. Oktober 2010 im Rahmen einer festlichen Preisverleihung ausgezeichnet. Der Titel war dotiert mit jeweils einer Tonne Recyclingpapier, die in Form eines symbolischen Gewinnerschecks an die Städtevertreter übergeben wurde. Mit der Einführung des Papieratlasses ist es gelungen, Städte zur Umstellung auf Recyclingpapier zu motivieren, da anschaulich aufgezeigt wird, welche Mengen an Energie, Wasser und CO 2 -Emissionen eingespart werden. Durch die Verwendung von Recyclingpapier anstelle von Frischfaserpapier konnte in der Essener Verwaltung eine Einsparung von ca. 58 t CO 2 pro Jahr erreicht werden. Auch 2011 hat sich die Stadt Essen an o.g. Städtewettbewerb beteiligt, eine erneute Auszeichnung wurde in Aussicht gestellt. Des Weiteren ist für 2011 geplant, gemeinsam mit den Vertretern des Arbeitskreises der Essener Umweltverbände (RunderUmwelttisch Essen/RUTE) die intensive Bewerbung von Recyclingpapier auf die Beteiligungsgesellschaften und eigenbetriebsähnlichen Einrichtungen des Konzerns Stadt Essen sowie auf Krankenhäuser und Wirtschaftunternehmen, auszudehnen. Des Weiteren hat der Fachbereich Beschaffungsmanagement der Stadt Essen für alle Mitarbeiter/-innen eine Webseite im städtischen Netz mit umweltfreundlichen Produkten für den gesamten Beschaffungsbereich geplant. Bereits seit Juni 2008 wird von Seiten des Umweltamtes ein regelmäßiger Stromspartipp im Intranet sowie praktische Nutzerhinweise an besonderen Geräten (wie Monitore oder Lampen) veröffentlicht. Damit soll gegen die tägliche Energieverschwendung vorgegangen und nachhaltig das Bewusstsein der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der kommunalen Verwaltung geschärft werden. Die Aufgaben in diesem Handlungsfeld werden auch in den kommenden Jahren kontinuierlich fortgesetzt bzw. finden Berücksichtigung im Rahmen der Leistungsausschreibung und der laufenden Beratungstätigkeit und Informationsbereitstellung für die internen und externen Akteure. Das Essener Systemhaus (ESH) ist seit Jahren bemüht, aktuelle Maßnahmen zur Energieeinsparung umzusetzen. Die vorhandene IT-Struktur im Rechenzentrum, der Einsatz von Computern, Laptops und Druckern verbrauchen enorm viel Strom. Um der Entwicklung immer schnellerer und leistungsstärkerer Geräte mit immer höherem Energieverbrauch entgegen zu wirken, sieht das Essener Systemhaus u.a. folgende Energiesparmaßnahmen vor: Seit 1999 arbeitet das ESH mit Herstellern von IT-Ware mit niedrigem Energieverbrauch zusammen und berücksichtigt bei der Neubeschaffung die aktuell günstigsten Energy- Standards. Sukzessive werden bei der Neubeschaffung nur noch Green-PC s und stromsparende TFT-Displays neuester Entwicklung eingesetzt. Bilanzbericht 2011 Integriertes Energie- und Klimakonzept der Stadt Essen 39

40 Daneben setzt das ESH kontinuierlich durch die Visualisierung von Servern und Temperatureinsparungen in den Serverräumen weitere Energiesparmaßnahmen unter Beachtung wirtschaftlicher Gesichtspunke um. 11. Controlling Gesamtstädtische CO 2 -Bilanz Die kommunale CO 2 -Bilanz gibt an, wie viele Tonnen Kohlendioxid in einer Kommune durchschnittlich pro Einwohner innerhalb eines Jahres (t/e/a) durch Energieverbrauch emittiert werden. Hier fließen konkrete Angaben ein: z.b. der Energieverbrauch in den kommunalen Liegenschaften, der Strom- und Erdgasverbrauch der Einwohner und des Gewerbes oder die Kfz-Dichte. Aus der Addition dieser Daten ergibt sich die in der Kommune emittierte Gesamtmenge CO 2 pro Jahr. Die Stadt Essen hat sich 2008 entschieden, sich an der von der Schweizer Firma ECOSPEED entwickelten Bilanzierungssoftware mit dem Namen ECORegion zu beteiligen, die sich dadurch auszeichnet, dass bundesweite Durchschnittsdaten mit lokalen Daten kombinierbar sind. Die Berechnung von CO 2 -Emissionen basiert auf der Erhebung von Struktur- und Verbrauchsdaten der Wirtschaft, der Verwaltung, der privaten Haushalte und berücksichtigt ebenfalls den Sektor Verkehr. Die der Berechnung zugrunde liegenden Daten stehen z.t. erst mit einer Verzögerung von bis zu 2 Jahren zur Verfügung. Zurzeit wird im Umweltamt die CO 2 -Bilanz für das Jahr 2009 fortgeschrieben. Wie aber im Bilanzbericht 2010 ausgeführt, erfolgt im Bilanzierungsmodell der Firma ECOSPEED keine Bereinigung meteorologischer und ökonomischer Einflussfaktoren. Zur Einschätzung der realen Jahresemissionen ist eine Darstellung der Bilanzergebnisse nur aussagefähig, wenn eine entsprechende Zeitreihe verfügbar ist und für den gleichen Zeitraum umfassende Witterungs- und Wirtschaftsdaten vorliegen. Es wird daher vorgeschlagen, die CO 2 -Bilanz in 3-5-Jahreszyklen zu veröffentlichen. Kommunen müssen seit 2008 CO 2 -Bilanzen erstellen, wenn sie eine Förderung durch das Integrierte Klimaschutzkonzept des Bundes-Umweltministeriums in Anspruch nehmen oder den europaweiten Konvent der Bürgermeister unterzeichnen möchten. Zudem ist das Programm eine Ergänzung zum Maßnahmenkatalog des von der EnergieAgentur.NRW organisierten European Energy Award, an dem auch die Stadt Essen seit 2008 teilnimmt. Die CO 2 Bilanzierung ist auch eine wichtige Voraussetzung, um die Nachhaltigkeit von umgesetzter Politik nachträglich zu bewerten und die Entwicklungen von Siedlungsräumen strategisch und systematisch auszurichten. Die Stadt Essen hat die Nutzungsrechte für das Online-Tool zur Erstellung der CO 2 -Bilanz bisher selbst finanziert. Das Ministerium für Klimaschutz, Umwelt, Landwirtschaft, Natur- und Verbraucherschutz des Landes Nordrhein-Westfalen bietet seit 2011 allen Kommunen des Landes unter ein Internet-Tool mit der Software ECORegion zur CO 2 -Bilanzierung an. Das Tool, mit dem die Kommunen eigene kommunale CO 2 -Bilanzen erstellen können, ist kostenfrei. Jede registrierte Kommune erhält einen eigenen geschützten Zugang. In Gesprächen mit Verbänden, Energieversorgern und IT.NRW hat das Ministerium darum gebeten, möglichst viele Basisdaten zur Verfügung zu stellen, damit vorab bereits möglichst viele Daten in die Datenbanken eingepflegt werden können, wodurch den Kommunen die Bilanzierungsarbeit auch erleichtert wird. Bilanzbericht 2011 Integriertes Energie- und Klimakonzept der Stadt Essen 40

41 Hiermit wird erstmals ein landesweiter Standard geschaffen, der auch ein Benchmarking möglich macht. CO 2 -Minderung durch Maßnahmen: Der Stadt Essen wurde im Rahmen eines Förderantrages im Zuge der Klimainitiative des Bundesministeriums für Umwelt eine Förderung zur beratenden Begleitung bei der Umsetzung des Integrierten Energie- und Klimakonzeptes (IEKK) zugesagt. Es ist geplant, in diesem Baustein eine breite, beratende Begleitung der im IEKK genannten Einzelmaßnahmen, insbesondere ein Controlling dahingehend durchzuführen, um die konkreten Effekte der jeweiligen Maßnahmen und Projekte festzuhalten. Hierzu zählt v.a. eine Auswertung der Maßnahmen im Hinblick auf die Höhe der erzielten CO 2 -Reduzierung. (Ausschnitt Datenblatt Aktivitäten aus der Datenbank zum IEKK) Da für die Abschätzung der CO 2 Einsparung durch die jeweilige Maßnahme spezialisierte Kenntnisse erforderlich sind, soll mit der Umsetzung und externen methodischen Beratung dieses Teilbausteins fakultativ im Rahmen des Förderprojektes Mitte bis Ende 2011 begonnen bzw. die bestehenden Angaben weiter verfeinert werden. 12. European Energy Award Ergebnisdarstellung des Auditierungs- und Zertifizierungsverfahrens zum European Energy Award (eea) Mit Ratsbeschluss vom 25. Juni 2008 wurde der eea als Qualitätsmanagementinstrument und Zertifizierungsverfahren im kommunalen Klimaschutz eingeführt. Basis des eea ist ein EDV-gestütztes Audit-Tool, das eine praktikable Durchführung der Ist-Analyse und Planung der zukünftigen Energieaktivitäten ermöglicht. Das Land NRW unterstützt die Anwendung des eea mit einer Festbetragsförderung für vier Jahre. Die Bewertung der in der Kommune erbrachten Maßnahmen wird auf der Basis eines standardisierten Punktesystems durch ein Energieteam mit der Methode der Selbstbewertung durchgeführt. Beteiligt waren Vertreter aus vielen städtischen Fachbereichen und kommunalen Unternehmen, die mit Unterstützung eines Essener Ingenieurbüros die Anforderungen in den beiden letzten Jahren systematisch bearbeitet haben. Wesentlicher Bestandteil der Audit-Tools ist ein Maßnahmenkatalog, der ca. 100 Maßnahmen aus sechs verschiedenen kommunalen Handlungsfeldern nennt. Die Handlungsfelder Entwicklungsplanung / Raumordnung, Kommunale Gebäude und Anlagen, Bilanzbericht 2011 Integriertes Energie- und Klimakonzept der Stadt Essen 41

42 Ver- und Entsorgung, Mobilität, Interne Organisation sowie Kommunikation und Kooperation stimmen weitgehend mit den Essener Maßnahmenpaketen im Rahmen des Integrierten Energie- und Klimakonzeptes überein. Am 08. September 2010 hat die Stadt Essen erfolgreich die erstmalige Auditierung im European Energy Award (eea) durch einen externen Gutachter abgeschlossen. Die nachfolgenden Ausführungen enthalten die im externen Audit korrigierten Werte. Insgesamt wurden von der Stadt Essen von 464 möglichen 277 Punkte erreicht und damit 60% der möglichen Punkte. Damit wurde offiziell bestätigt, dass die Energie- und Klimaaktivitäten der Stadt Essen auch im überregionalen Maßstab die Anforderungen an eine integrierte und systematische Vorgehensweise erfüllen. Stärken und Schwächen in den einzelnen Handlungsfeldern zeigt das folgende Profil: Gesamtergebnis des eea -Audits der Stadt Essen am (60%) Deutlich werden an dieser Darstellung bereits die Stärken im Bereich Interne Organisation, aber auch die Bereiche Mobilität, Ver- und Entsorgung erreichen gute Ergebnisse. Die größten Potenziale liegen im Bereich Kommunale Gebäude, Anlagen. In allen sechs Handlungsfeldern können in den nächsten Jahren weitere Fortschritte erzielt werden, sofern die Maßnahmenvorschläge des Integrierten Energie- und Klimakonzeptes umgesetzt werden können. Aus den Grafiken auf den folgenden Seiten können die Ergebnisse des Audits detailliert entnommen werden. Neben den bisher erreichten Punkten sind auch die anvisierten Verbesserungen mit den bereits geplanten Maßnahmen bewertet. In den nächsten Jahren soll durch die weitere systematische Arbeit der Punktestand regelmäßig gesteigert werden, um die Auszeichnung des eea in Gold zu bekommen, wofür 75% der maximalen Punktzahl erreicht werden müssen. Handlungsfeld Entwicklungsplanung/Raumordnung (76%) Bilanzbericht 2011 Integriertes Energie- und Klimakonzept der Stadt Essen 42

43 Hervorzuheben sind unter dem Punkt Leitbild die quantifizierten Klimaschutzziele der Stadt Essen. Mit der Erstellung einer CO 2 -Bilanz und der zukünftigen Fortschreibung kann die Entwicklung des CO 2 -Verbrauchs beobachtet werden und eigene Werte mit anderen Kommunen verglichen werden. Vorbildlich ist auch die Entwicklung eines umfassenden Energie- und Klimaschutzprogramms mit 160 Einzelmaßnahmen, das im Jahr 2009 aus dem Klimaschutzkonzept entwickelt wurde. Bei städtebaulichen Wettbewerben und Ausschreibungen wird das Thema Energie zukünftig eine größere Rolle spielen als bisher. Im aktuellen regionalen Flächennutzungsplan sind viele klimaschutzbezogene Ziele verankert, daher werden bei behördenverbindlichen Instrumenten auch 100% der möglichen Punkte erreicht. Die bisherigen Entwurfs- und Bebauungsplanungen beinhalten bisher keine bzw. wenige energetischen Anforderungen, dies wird sich jedoch durch den geplanten Leitfaden Energieeffizienz in der Stadtplanung und durch die Erstellung von Energiekonzepten für Baugebiete ändern. Das gleiche wird für die Berücksichtigung des Themas Energie in privatrechtlichen Verträgen gelten. Handlungsfeld Kommunale Gebäude und Anlagen (44%) In diesem Handlungsfeld werden regelmäßig große Einsparpotenziale erzielt. Die Bestandsaufnahme befindet sich im Aufbau und wird ggf. zu weiteren Effizienzsteigerungen führen. Das Controlling ist aufgrund der monatlichen Auswertung bereits sehr gut, wird aber in den nächsten Jahren weiter verbessert. Über das Konjunkturpaket werden viele Sanierungen ermöglicht, so dass in den nächsten Jahren der Umfang der Gebäude, die in der Sanierungsplanung einbezogen sind, deutlich erhöht wird. Die energetischen Sanierungen werden darüber hinaus auch Einfluss auf die Energieeffizienz-Kennzahlen haben. Durch eine umfangreiche Hausmeisterschulung konnten hier bereits 100% der Punkte erreicht werden. Eine Internalisierung externer Kosten bei Investitionsentscheidungen erfolgt nicht, jedoch soll zukünftig die Wirtschaftlichkeit regenerativer Energien bei Generalinstandsetzungen und dem Austausch von Anlagen im Rahmen der Bauunterhaltung generell überprüft werden. Der Anteil regenerativ erzeugter Wärme an der kommunalen Wärmeversorgung ist noch sehr gering. Mit dem Biomasseheizwerk Grugapark und anderen Projekten kann sich hier jedoch in den nächsten Jahren eine Verbesserung ergeben. Entwicklungspotenzial besteht auch im Bereich der Wärme- und Stromversorgung durch erneuerbare Energien. Die 20% ergeben sich aus der Verpachtung der kommunalen Dachflächen für Bürger-PV-Anlagen. Bei der Straßenbeleuchtung und dem Lastmanagement werden ebenfalls gute Werte erreicht. Bilanzbericht 2011 Integriertes Energie- und Klimakonzept der Stadt Essen 43

44 Handlungsfeld Ver- und Entsorgung (51%) Die Stadt Essen hat in einigen Bereichen keinen oder nur geringen Einfluss auf die Versorgung und Entsorgung. Daher wurde die Anzahl der möglichen Punkte in den Bereichen Abgabe, Abwärme Stromproduktion und Energetische Nutzung von Deponiegas auf Null gesetzt. Stärken liegen bisher in den Bereichen Kooperation und Lieferverträge mit regionalen Energieversorgern, dem Angebot der Stadtwerke, der Sensibilisierung der Kundschaft durch entsprechende Angaben auf den Rechnungen, der Klärgasnutzung, dem Abfallkonzept oder auch der energetischen Nutzung von Abfällen. Handlungsfeld Mobilität (68%) Mit 68% der möglichen Punkte erreicht Essen auch im Bereich Mobilität ein sehr gutes Ergebnis. Besondere Stärken zeigen sich in den Bereichen "Kombinierte Mobilität", "Mobilitätsinformation und -beratung" und "Mobilitätsveranstaltungen, -aktionen" die jeweils bereits 95% der möglichen Punkte erzielen. Weitere Stärken sind in den Bereichen "Qualität des ÖPNV-Angebots" mit 90% der möglichen Punkte, "Unterstützung bewusster Mobilität" und "Fahrzeuge der Verwaltung" vorhanden. Ein weiteres Optimierungspotential zeigt sich insbesondere im Bereich "Vortritt für den ÖPNV" mit 20% der möglichen Punkte und 5% weiteren geplanten Maßnahmen sowie im Bereich "Gestaltung des öffentlichen Raumes. Wenn alle geplanten Maßnahmen realisiert werden, können in Zukunft 77% der möglichen Punkte in diesem Handlungsfeld erreicht werden. Bilanzbericht 2011 Integriertes Energie- und Klimakonzept der Stadt Essen 44

45 Handlungsfeld Interne Organisation (77%) Das Handlungsfeld "Interne Organisation" erreicht mit 77% das beste Ergebnis unter den Handlungsfeldern. Besondere Stärken sind die Bereiche "Gremium", "Organisation, Abläufe", "Weiterbildung" und "Finanzregelungen für Dienstreisen und -wege"; in diesen Bereichen werden bereits 100% der möglichen Punkte erreicht. Weitere Stärken zeigen die Bereiche "Erfolgskontrolle, Audit" mit aktuell 95% der möglichen Punkte, "Personalressourcen, Produkte" mit 90% der möglichen Punkte, "Jahresplanung, Aktivitätenprogramm" mit 80% der möglichen Punkte und "Leistungsvereinbarungen" mit bisher 70% der möglichen Punkte. Potenziale bestehen besonders im Bereich "Neue Finanzierungsmodelle", in welchem bisher 20% der möglichen Punkte erreicht werden. In den Bereichen "Beschaffungswesen" und "Budget für energiepolitische Kommunalarbeit" werden bisher jeweils 50% der möglichen Punkte erreicht, auch hier bestehen weitere Potenziale. Handlungsfeld Kommunikation und Kooperation (54%) Bilanzbericht 2011 Integriertes Energie- und Klimakonzept der Stadt Essen 45

46 Im Handlungsfeld Kommunikation und Kooperation liegen besondere Stärken im Bereich Information und Veranstaltungen, Aktionen für Bürger mit jeweils bereits 100% der möglichen Punkte. Mit der gesamtstädtischen Klimaschutzkampagne wird auch das Thema Klimaschutz im Marketing eingesetzt und Essen präsentiert sich sowohl den eigenen Bürgern als auch Auswärtigen als engagierte Kommune. Mit anderen Kommunen steht man in engem fachlichen Austausch und entwickelt gemeinsame Projekte dies gilt auch für die Kooperation mit der Wirtschaft. Die Umsetzung der geplanten Maßnahmen wird in vielen Bereichen zu einer Erreichung der 100% führen. Potenziale liegen jedoch noch in der Arbeit mit Schulen ebenso wie der finanziellen Förderung beispielsweise durch Förderprogramme und bei den mustergültigen energetischen Standards. Preisverleihung EEA 2010 am 13. Januar 2011 in Bottrop Am 13. Januar 2011 ist die Stadt Essen offiziell für Ihre vorbildliche Energie- und Klimaschutzpolitik von der EnergieAgentur.NRW mit dem European Energy Award ausgezeichnet worden. NRW Umweltminister Johannes Remmel überreichte im Jugend- Kombi-Haus in Bottrop neben 27 weiteren Kommunen auch Oberbürgermeister Reinhard Paß den Preis und gratulierte der Stadt zu ihrer nachhaltigen Energie- und Klimaschutzstrategie. Die Preisverleihung zum European Energy Award am in Bottrop war durch eine äußerst positive Presseresonanz gekennzeichnet, wie nachfolgendes Beispiel zeigt. (Presseartikel aus WAZ vom Samstag, 15. Jan. 2011) Weiterentwicklung European Energy Award in Hinblick auf Gold-Zertifizierung Bei der Auditierungssitzung im September 2010 hat Essen 60% der maximal möglichen Punkte erreicht. Zukünftig geht es nun darum, den Blick nach Vorne zu richten und zu analysieren, welche Projekte/Maßnahmen als nächste Schritte durchzuführen sind, um im Jahre (bzw. 2014) die European Energy Award Zertifizierung in Gold zu erreichen, die bereits eine Reihe von Nachbarstädten, wie u.a. Bottrop, Düsseldorf, Bielefeld und Bochum, erhalten haben. Im Nachgang zum erfolgreichen Auditierungsverfahren fand Ende 2010 ein Workshop im Rahmen der Fachgruppe 1 statt, in dem noch einmal die Stärken und Schwächen, die im Rahmen des Auditierungsverfahrens aufgetreten sind, mit Unterstützung des akkreditierten Beraters analysiert und interpretiert wurden. Es ging insbesondere darum festzulegen, welche strategischen Projekte mittelfristig aufgrund der aktualisierten eea-bewertungsrichtlinien bearbeitet werden müssen, um das bisherige Ergebnis weiter zu verbessern. Bilanzbericht 2011 Integriertes Energie- und Klimakonzept der Stadt Essen 46

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