Programm zur Förderung von Maßnahmen zur Entwicklung von Natur und Landschaft (ENL) Rückblick auf die vergangene Förderperiode

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1 Programm zur Förderung von Maßnahmen zur Entwicklung von Natur und Landschaft (ENL) Rückblick auf die vergangene Förderperiode

2 Rückblick Vorteile / positive Aspekte: sehr breites Förderspektrum mit durchschnittlich drei Millionen Euro im Jahr sehr gute Finanzausstattung sehr hohe Fördersätze zulässig durch die Bereitstellung von Verpflichtungsermächtigungen (Land) Förderung mehrjähriger Vorhaben möglich erstmals auch Projektpersonal förderfähig unbare Leistungen des Projektträgers (Eigenleistungen) bis zur Höhe der Eigenanteile berücksichtigungsfähig

3 Rückblick Nachteile / negative Aspekte: aufgrund der ELER-Kofinanzierung (75%) sehr hoher Verwaltungs- und Kontrollaufwand beim Zuwendungsgeber, sehr hohe Anforderungen an Projektträger (Einhaltung von Vorschriften, Beachtung von Nebenbestimmungen und Auflagen, Dokumentationspflichten, ) finanzielle Risiken bei festgestellten Fehlern für die Projektträger (Nichterstattung von Kosten, Rückforderungen, Sanktionen) und beim Zuwendungsgeber (Rückerstattungspflicht zu Unrecht gezahlter Beträge an den ELER) die Pflicht zur Vorfinanzierung (Erstattungsprinzip) bzw. die Notwendigkeit zur Aufbringung der Eigenanteile (Anteilsfinanzierung) bedeutet insbesondere für Naturschutzprojektträger einen finanziellen Kraftakt (da i.d.r. keine wirtschaftlichen Interessen verfolgt werden)!

4 Rückblick auf ENL 2007 bis 2015 Förderung von 150 Naturschutzvorhaben mit einer Bewilligungssumme von rund Euro (Tendenz: finanziell umfangreiche Vorhaben mit langen Durchführungszeiträumen)

5 Wer hat Zuwendungen erhalten? bewilligte Fördermittel in Euro % Vereine / Verbände (!) Gemeinden, Landkreise LPV / DVL Landwirtschaftsunternehmen Land Thüringen Summe

6 Welche Vorhaben wurden gefördert? Vereine / Verbände: Maßnahmen zur Lebensraumverbesserung für Amphibien, Reptilien, Vögel, Säugetiere, Anlage / Optimierung von Kleingewässern (Wechselkröte, Kammmolch, Laubfrosch) Sicherung und Optimierung von Quartieren (Fledermäuse) Aufstellen von Nisthilfen (Weißstorch) Bau von Querungshilfen (Fischotter) Baumpflanzung und Pflege (Rotmilan, Eremit) Etablierung extensiver Weidewirtschaft (Wiesenknopf-Ameisenbläuling, Amphibien) Umweltbildung (Literatur, Informationstafeln, Lehrpfade, Beobachtungstürme, )

7 Welche Vorhaben wurden gefördert? Gemeinden und Landkreise: Erstpflege/ Optimierung von Lebensräumen Naturschutz-Informationsangebote (Infotafeln, Ausstellungen) Land Thüringen: 20 Fachbeiträge Offenland zur Managementplanung Managementplan Wolf für Thüringen Fachbeiträge zu Fledermaus- Objekten Datenerfassung für Fachbeiträge Wald zur Managementplanung Dauerausstellungen zu Nationalen Naturlandschaften (NP Hainich, BR Vessertal - Thüringer Wald, BR Rhön, )

8 Welche Vorhaben wurden gefördert? Landwirtschaftsunternehmen: spezielle Pflegetechnik, Zäune Landschaftspflegeverbände, DVL: Beratung zu Naturschutzbelangen bzw. zur Inanspruchnahme von Förderprogrammen des Naturschutzes Umsetzung von Maßnahmen aus den ersten Fachbeiträgen Offenland zur Managementplanung (v.a. Sukzessionsbeseitigung) Artenschutzprojekte (Steinkauz, Rhön- Quellschnecke, Steinkrebs, )

9 Verhältnis zwischen Bewilligung und Auszahlung Bewilligung Auszahlung in in

10 Warum kamen nicht alle bewilligten Fördermittel zur Auszahlung? in geringem Umfang: Hauptgrund: aber auch: Kürzung / Sanktionierung von Zahlungsanträgen bewilligte Fördermittel wurden nicht abgerufen (v.a. bei umsetzungsorientierten Naturschutzvorhaben ist eine präzise Kostenplanung zum Zeitpunkt der Antragstellung / Bewilligung selten möglich, Konkretisierung erfolgt häufig erst im Laufe des Vorhabens, lange Projektlaufzeiten) unterlassene oder verspätete Mitteilung an die Bewilligungsbehörde zu wesentlichen Ereignissen oder Änderungen

11 Empfehlungen an künftige ENL-Projektträger - banal, aber trotzdem wichtig - Zuwendungsbescheide incl. Anlagen gründlich lesen (Auflagen, Nebenbestimmungen, ), im Zweifel bei der Bewilligungsbehörde nachfragen gutes Büro -Projektmanagement (Buchführung, Terminüberwachung, Kostenüberwachung, Dokumentation, ) absichern den Mitteilungspflichten gegenüber dem Zuwendungsgeber (gemäß ANBest-P unverzüglich ) nachkommen

12 Empfehlungen an künftige ENL-Projektträger bei der Planung von Vorhaben bzw. bei der Antragsbegründung einen Schwerpunkt auf Kostenplausibilität legen ( ist insbesondere auch wegen der hohen ENL-Fördersätze ein Thema ) Umsetzung flächenbezogener Maßnahmen erst beantragen, wenn zumindest die grundsätzlichen Zustimmungen von Eigentümern, Flächennutzern und betroffenen Behörden vorliegen; ggf. erst ein Vorbereitungsprojekt durchführen; möglichst frühzeitige Information / Beteiligung aller Betroffenen (Abstimmungen immer dokumentieren!)