VU-BERICHTE Fakultät Versorgungstechnik und Umwelttechnik (VU) Ausgabe 22 / 2008

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1 VU-BERICHTE Hochschule Esslingen Fakultät Versorgungstechnik und Umwelttechnik (VU) Ausgabe 22 / 2008 Student Johannes Kachel im neuen VU-Masterstudiengang Energie- und Gebäudetechnik: Die Dynamik der Energietechnik mitgestalten Der neue VU-Masterstudiengang Energie- und Gebäudetechnik hat inzwischen sein erstes Semester hinter sich. Dies ist ein guter Grund, einmal nachzufragen, wie er bei den Studierenden ankommt. Dipl.-Wirt.-Ing. (FH) Johannes Kachel ist im Masterstudiengang mit dabei. Prof. Dr.-Ing. Martin Dehli sprach mit ihm über seine Motivation und seine Ziele, sich bei einem solchen weiterführenden Studium zusätzliche Qualifikationen zu erwerben.? - Herr Kachel, Sie sind - zusammen mit weiteren Studierenden - gewissermaßen ein Pionier in Sachen "VU-Masterstudiengang" an der Hochschule Esslingen. Wie fühlt man sich dabei?! - Eigentlich ganz normal. Ich bin den Studienbetrieb ja schon von meinem Erststudium her gewohnt: Ich habe in Heidelberg Wirtschaftsingenieurwesen studiert und mich entschlossen, noch "eins draufzusetzen", um meine technischen Qualifikationen noch weiter zu vertiefen. Die Technische Gebäudeausrüstung und alles, was mit dem weiten Feld der Energie zusammenhängt, interessieren mich sehr.? - Woher kommt diese Motivation? Aus dem Inhalt: Energietechnik im Blickpunkt S. 10 Esslinger Industrietag 2008 S. 13 Ausland und Fremdsprachen S. 16 Verwahrlost unsere Sprache? S. 18 Hat Deutsch eine Zukunft? S. 19 Bachelor und Master S. 21 Dieter Dohlen hilft Hochschulen S. 24 Die Studenten-Fabrik S. 26 VU-Kolloquium im SS 2008 S. 33 VU-Kolloquium im WS 08/09 S. 40! - Ich bin in dieser Richtung bereits vorbelastet. Als Kind und als Jugendlicher habe ich so nebenbei viel vom elterlichen Betrieb zuhause mitbekommen: Ich habe gesehen, welche Aufgaben in unserem mittelständischen Unternehmen der Technischen Gebäudeausrüstung mit seinen über 40 Mitarbeitern zu bewältigen sind. Dazu gehören die klassische Heizungstechnik, innovative Lösungen wie die Wärmepumpentechnik und die Solarenergie, die Sanitärtechnik, die Klima- und Kältetechnik, die Elektrotechnik und manches mehr. So richtig interessant wurde das für mich aber erst, als ich mit dem Erststudium fertig war: Da habe ich im elterlichen Betrieb ein dreiviertel Jahr lang eine Reihe konkreter Projekte bearbeitet: etwa die Lagerhaltung neu organisiert und Aufträge abgewickelt? - Warum sind Sie gerade an der Hochschule Esslingen gelandet?! - Ich habe mich vorher gründlich umgeschaut. Weil ich aus Heilbronn komme, sollte es zunächst einmal eine Hochschule in Baden-Württemberg sein. Und da der Ruf der Hochschule Esslingen (HE) sehr gut ist, war meine Entscheidung für die Versorgungstechnik und Umwelttechnik in Esslingen nahe liegend. Das habe ich bisher nicht bereut: Denn beim Masterstudium erlebe ich, dass sich an der HE viel bewegt. Die Professoren vermitteln mir ein zielgerichtetes, aktuelles Wissen. Das gefällt mir.? - Haben sich Ihre Erwartungen erfüllt?! - Ja. Das kann ich auf jeden Fall sagen.? - Als Wirtschaftsingenieur sind Sie ja zunächst einmal mit den verschiedenen Studieninhalten der Versorgungstechnik nicht unbedingt in jeder Hinsicht vertraut gewesen! - Das stimmt. Deshalb habe ich mich vorher intensiv vorbereitet - gerade auf Simulationsrechnungen helfen, komplexe Vorgänge zu veranschaulichen - etwa die Rauchentwicklung bei hypothetischen Brandfällen in Großgebäuden 1

2 Interessant: Contractinglösungen in der Energieversorgung - z. B. mit geothermiebasierten Wärmepumpen denjenigen Gebieten, die für die Energietechnik und Gebäudetechnik identitätsstiftend sind: Dazu rechne ich vor allem die Thermodynamik, die das Hintergrundwissen für die Versorgungstechnik darstellt. Daneben habe ich mich vor dem Masterstudium noch näher mit der Heizungstechnik, der Regelungstechnik und der Energiewirtschaft beschäftigt.? - Wie kommen Sie im Studium mit Ihren Kommilitonen klar?! - Das läuft ganz prima: Wir sind eine überschaubare Gruppe. Das ist eine gute Voraussetzung, sich persönlich kennen zu lernen. Da ist zum Beispiel eine Studentin aus der klassischen Versorgungstechnik mit dabei, dann ein Architekt, außerdem ein Verfahrensingenieur Da kommen unterschiedliche Auffassungen und Meinungen zusammen, von denen wir in regelmäßigen Diskussionen gegenseitig profitieren. Ich bringe Johannes Kachel: Sieht ein wachsendes Potenzial für maßgeschneiderte Energiedienstleistungen in Richtung Energieeffizienz und Klimaschutz 2 meine Sichtweise als Wirtschaftsingenieur mit ein und lerne viel von den Anliegen und Auffassungen der anderen. Mit meinen Ideen bleibe ich nicht allein: Bei den Professoren und bei den Mitstudierenden finde ich die Resonanz, die ich mir wünsche.? - Sie haben genaue Vorstellungen, was Ihnen das Masterstudium bringen kann! - Ja. Ich möchte mir im Masterstudium vor allem eine breite und fundierte technische Wissensbasis erarbeiten - und daneben das Wissen, wie ich in der Energietechnik über den fachlichen Tellerrand hinausschauen kann. Da gibt es viele interessante Schnittstellen zu weiteren energierelevanten Bereichen. Das erscheint mir gerade angesichts der hohen Ölpreise und der drängenden Fragen des Klimaschutzes wichtig. Konkret bin ich davon überzeugt, dass sich später im Beruf auf dem Energiesektor viel bewegen lässt: Der höhere Energiepreis rechtfertigt auf vielen energierelevanten Gebieten Investitionen in Richtung Energieeinsparung.? - Haben Sie dafür ein Beispiel?! - Ja, natürlich: Das Thema Energie- Contracting erscheint mir ein ganz aktuelles Beispiel. Bei Industrie- und Gewerbekunden, aber auch bei größeren Wohngebäuden erwarte ich in Zukunft ein Potenzial für maßgeschneiderte Energiedienstleistungen in Richtung Energieeffizienz und Klimaschutz. Auf diesem Gebiet sehe ich Chancen, ohne die Risiken außer Acht zu lassen. Beispielsweise entwickeln sich neue Märkte für Geothermie-Wärmepumpen, für Holzpellet-Heizungen und eine ganze Reihe weiterer Techniken. Dabei ist es besonders reizvoll, dass jedes Projekt anders ist - also keine Standardlösungen von der Stange abgeliefert werden können. Wir Ingenieure müssen in Systemen denken können und individuelle Lösungen für jeden Einzelfall erarbeiten - und dabei auch auf bewährte Einzelkomponenten zurückgreifen können. Und als Wirtschaftsingenieur weiß ich, dass es wichtig ist, mit neuen Lösungen möglichst früh am Markt zu sein.? - Wie sehen Sie das künftige Profil des Versorgungs- und Energieingenieurs?! - Die Aufgaben und Herausforderungen werden zunehmend anspruchsvoller. Das bleibt nicht ohne Rückwirkungen auf die mittelständischen Betriebe in der Versorgungstechnik und der Technischen 1. Prozessmanagement und CAFM- Systeme - Energiedienstleistungen - Automationssysteme mit Labor 2. Energie- und Wärmetechnik - Kraftwerks- und Anlagentechnik - Dezentrale Energietechnik - Erneuerbare Energien 3. Heizungs- und Klimatechnik - Reinraumtechnik, Reinstmedienversorgung - Sonderprobleme der Heizungs- und Klimatechnik 4. Projektmanagement und Unternehmensführung - Projektmanagement, Methoden und Werkzeuge - Unternehmensführung - Qualitätsmanagement 5. Brandschutz und Sicherheitstechnik - Entrauchungssysteme - Sicherheitstechnik 6. Gebäude- und Anlagensimulation - Modellbildung - Simulationswerkzeuge Lehrinhalte des VU-Masterstudiengangs Energie- und Gebäudetechnik Gebäudeausrüstung. Weil aktuelle, hochwertige Kenntnisse wichtig sind, werden die Unternehmen in deutlich größerem Umfang auf gute Ingenieure zurückgreifen müssen. Das Thema Weiterbildung wird wachsende Bedeutung erlangen.? - Also ist ein VU-Masterstudium keineswegs verkehrt?! - Nein, keineswegs. Denn es ist nicht abgehoben, sondern praxisbezogen und zielgerichtet. Mit drei Semestern Studiendauer nimmt es nach meiner Meinung auch nicht zu viel Lebenszeit in Anspruch: In dieser Zeit geht es konzentriert zur Sache. O Mehr den je im Blickpunkt: Die Energieversorgung von Großgebäuden

3 Prof. Stäbler verabschiedet Prof. Dipl.-Ing. Stäbler mit seiner Gattin und VU-Dekan Prof. Fetzer Im Juli 2008 wurde Prof. Dipl.-Ing. Walter Stäbler - zusammen mit zwei weiteren Professorenkollegen der Hochschule Esslingen - von Rektor Prof. Dr.- Ing. Bernhard Schwarz im Rahmen einer Feier in den verdienten Ruhestand verabschiedet. Insgesamt 51 Semester stand er im Dienst der Studierenden. Prof. Dipl.-Ing. Walter Stäbler wurde 1943 in Stuttgart geboren. Schon in jungen Jahren konnte er durch den elterlichen Betrieb Einblicke in das Erwerbsleben gewinnen und dabei sein Verständnis für die Anliegen der mittelständischen Wirtschaft schärfen. Von 1961 bis 1964 absolvierte er eine Lehre zum Heizungsbauer bei der Firma Stumpf & Müller in Stuttgart; bis 1965 arbeitete er für diese Firma als Heizungsmonteur. Daraufhin absolvierte er das Studium zum graduierten Ingenieur an der Staatlichen Ingenieurschule Köln, wobei er den Schwerpunkt auf die Gas-, Wasser-, Heizungs- und Klimatechnik legte. Ab 1968 arbeitete er bei der Firma Trox in Neunkirchen an der Vlyn im akustischen und lufttechnischen Laboratorium. Hier führte er Versuche im Hallraum und im lufttechnischen Labor durch, war an der Entwicklung von Volumenstromreglern und Schalldämpfern beteiligt, untersuchte Raumströmungsprobleme und führte Schallleistungsmessungen durch. Noch im gleichen Jahr begann er mit dem Studium des Maschinenbaus an der Universität Stuttgart, das er 1972 als Diplom-Ingenieur erfolgreich abschloss. Am Ende des Studiums war er insbesondere mit dem Institut für Wärmetechnik von Prof. Dr. Schmidt näher vertraut. Aus diesem Institut ging z. B. auch Prof. Dr. Steimle hervor, der an der Universität/Gesamthochschule Essen lange Jahrzehnte den Lehrstuhl für Kälte- und Klimatechnik innehatte. Umfassende Industrieerfahrung Von Ende 1972 bis Anfang 1983 war Walter Stäbler für die Stuttgarter Firma Meissner & Wurst als Konstrukteur und Planer von Industrie- und Komfortklimaanlagen aller Art tätig - einschließlich der technisch anspruchsvollen Reinraumanlagen. Als Gruppenleiter und Handlungsbevollmächtigter war er Koordinator für die Technische EDV sowie Koordinator für Kernkraftanlagen. Dabei gehörten die Planung und Konstruktion lufttechnischer Anlagen für Kernkraftwerke zu seinem Arbeitsbereich - einschließlich Fragen der Genehmigungsverfahren und Störfalluntersuchungen. Neben der Sicherung der Qualität durch Festlegung von Konstruktionsrichtlinien und Erstellen unterstützender Software- Programme beschäftigte er sich auch mit der Steuerungs- und Regelungstechnik. Ebenso baute er eine Gruppe auf, die sich mit Erdbebenberechnungen sowie statischen und dynamischen Analysen befasste - damals bereits unter Verwendung der Finite-Elemente-Methode. Berechnungen dieser Gruppe wurden unter anderem beim Bau der Kernkraftwerke Iran 1 und 2, Grundremmingen sowie Mülheim-Kärlich verwendet. Auch in verschiedenen Ausschüssen war er aktiv: u. a. beim deutschen Institut für Normung, beim Verband deutscher Maschinen- und Anlagenbauer und bei der Forschungsvereinigung für Luft- und Trocknungstechnik. Auch führte er Schulungen für Kundendienst-Techniker durch, beschäftigte sich mit Fragen des Konstruktionsablaufs in der Industrie und übernahm die Vorbereitung und Einführung des computergestützten Zeichnens bei mehreren Firmen. Prof. Stäbler: Bekannt für hohe fachliche Kompetenz Anfang 1983 erfolgte der Ruf an die damalige Fachhochschule für Technik Esslingen. Er verstärkte damit das Kollegium des Fachbereichs Versorgungstechnik mit den Vorlesungen Thermodynamik, Technisches Zeichnen, Lufttechnik, Klimatechnik, Bauelemente der Klimatechnik, Auftragsabwicklung und EDV-basierte Anwendungen (CAD). Auf seinen Lehrgebieten betreute er zahlreiche Studien- und Diplomarbeiten - oft gemeinsam mit Ingenieuren aus mittelständischen ausführenden Unternehmen und Planungsbüros. Von 1993 bis 1999 war er Dekan des Fachbereichs Versorgungstechnik. Von 1999 bis 2007 war er Leiter des Instituts für Versorgungstechnik. An diesem Institut hatte er zuvor die Leitung des Labors für Luft- und Klimatechnik übernommen. Zwischen 2003 und 2005 war er Mitglied des Hochschulrats und setzte sich für die Belange der jetzigen Hochschule Esslingen ein. Daneben übernahm er verschiedene Ehrenämter - etwa von 1985 bis 1990 als stellvertretender Vorsitzender des Deutschen Kälte- und Klimatechnischen Vereins und von 1988 bis 1993 als Vorsitzender des Arbeitskreises der Dozenten für Klimatechnik. Prof. Stäbler ist Mitherausgeber und Mitautor des dreibändigen Handbuches der Klimatechnik und Verfasser verschiedener Aufsätze in Fachzeitschriften. Im Rahmen der Nebentätigkeit ist er seit 1980 Inhaber eines Ingenieurbüros für Heizung-Klima-EDV, Planung und Beratung. Gemeinsam mit Prof. Dr. Stohrer, dem späteren Rektor der HfT Stuttgart, baute Walter Stäbler 1987 den "Energieberater-Lehrgang" an der Technischen Akademie Esslingen (TAE) auf, der seither außerordentlich erfolgreich durchgeführt wird. Der Name Prof. Stäbler steht für umfassende technische und soziale Kompetenz. Während seiner langjährigen Arbeit an der Hochschule Esslingen hat er den Studierenden das erforderliche Wissen engagiert sowie stets praxisnah und anwendungsorientiert vermittelt. Das Wohl der Studierenden stand bei ihm immer an erster Stelle. Die Kollegen sowie die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Fakultät VU schätzen ihn wegen seiner fachlichen Kompetenz und wegen seiner Offenheit auch für persönliche Anliegen. Er hat sich nachhaltig für eine gute Zusammenarbeit eingesetzt und sich immer um einvernehmliche Lösungen bemüht. Die Fakultät VU dankt Prof. Dipl.-Ing. Walter Stäbler für die geleistete Arbeit und wünscht ihm für die Zeit des Ruhestandes alles Gute. De/Fe 3

4 Versorgungstechnik-Absolventen des Sommersemesters 2008: Diplom-Ingenieure der Versorgungstechnik mehr denn je gefragt Anschließend richtete Dipl.-Ing. (FH) Dipl.-Wirt.-Ing. (FH) Dietmar B. Ness, Vorstand des Vereins der Freunde der Hochschule Esslingen (VdF) sowie Geschäftsführer des Maschinenbauunternehmens Ness, ein Grußwort an die frischgebackenen Absolventen. Er hob hervor, daß die Absolventen stolz sein könnten auf ihren Abschluss, und lobte das qualitativ hochwertige Studium an der Hochschule Esslingen. Die positive Entwicklung auf dem deutschen Arbeitsmarkt habe sich fortgesetzt; deshalb könnten insbesondere Ingenieure mit guten Berufsaussichten rechnen. Allerdings gebe es bei der konjunkturellen Entwicklung nunmehr Belastungen vor allem durch den hohen Rohölpreis und die massiven Auswirkungen der nordamerikanischen Immobilienkrise. Zufriedene Mienen bei den VU-Absolventen und -Absolventinnen Für 31 Absolventen und Absolventinnen aus der Fakultät Versorgungstechnik und Umwelttechnik der Hochschule Esslingen (HE) begann am 25. Juli 2008 ein neuer Lebensabschnitt: Sie erhielten ihre Zeugnisse, mit denen ihnen die Befähigung zur Ausübung des akademischen Berufs des Diplom-Ingenieurs bzw. des Bachelors der Ingenieurwissenschaften bescheinigt wurde. Sie standen - zusammen mit weiteren 463 Absolventen - im Mittelpunkt der Abschlußfeier am Ende des Sommersemesters 2008 in der Esslinger Stadthalle. Festlich gestimmt und mit Freude feierten sie mit ihren Angehörigen das erfolgreiche Ende ihres Studiums der Versorgungstechnik und Umwelttechnik. Insgesamt 494 Absolventinnen und Absolventen der Hochschule Esslingen erhielten ihre Urkunden, mit denen ihnen ihr akademischer Abschluss bescheinigt wurde. Hiervon waren 77 % Männer und 23 % Frauen. 437 Absolventen besaßen die deutsche sowie 57 eine ausländische Staatsbürgerschaft. Der HE-Rektor Prof. Dr.-Ing. Bernhard Schwarz beglückwünschte in seiner Ansprache die Absolventen. Das Publikum Musikalischer Auftakt der Abschlussfeier durch die Hornbläser 4 antwortete darauf mit einem donnernden Applaus. Der Rektor hob die Bedeutung des - an einer deutschen Hochschule erworbenen - Diploms hervor, das man in aller Welt kenne. Der Diplom-Abschluss stehe für Tradition und Innovation und werde - auch angesichts des hochschulpolitisch verordneten Übergangs auf Bachelor- und Master-Abschlüsse - seinen Wert behalten. Neuer Bachelor-Abschluss: Bundesweit mit unklarem Profil Übrigens habe man beim Übergang auf die neuen Bachelor-Studienmodelle an der Hochschule Esslingen die bisherigen Inhalte eins zu eins übernommen, um damit einen Qualitätsverlust zu vermeiden. Sorge machten den Hochschulen die inzwischen uneinheitlichen Anforderungen an den neuen Abschlussgrad Bachelor, der nunmehr teilweise auch von nicht akademischen Einrichtungen verliehen werden dürfe. Leider weise der Bachelor-Abschluss ein unklares Profil auf, weil er über unterschiedliche Studienmodelle mit verschiedener Dauer eingeführt werde. Rektor Schwarz meinte dazu: Wer soll sich da noch zurechtfinden? Industrie und Wirtschaft sollten deshalb darauf achten, an welcher Hochschule ein Bachelor studiert habe, Die Hochschule Esslingen bürge auch in Zukunft für hohe Qualität, wobei die klassische Erkenntnis gelte: Menschen bilden heißt nicht, ein Gefäß zu füllen, sondern ein Feuer zu entfachen. Prof. Dr.-Ing. Schwarz merkte an, dass zwei Drittel aller Ingenieure in Deutschland Fachhochschul-Absolventen seien. Dies bestätige das Erfolgsmodell Fachhochschule eindrucksvoll. Emanuel Schumann hielt die Ansprache seitens der Absolventen Für die Absolventen sprach Emanuel Robert Schumann von der Fakultät Versorgungstechnik und Umwelttechnik (VU) über die Zeit seines Studiums und seine Eindrücke. Er zeichnete dabei ein positives Bild und machte deutlich, dass auch angesichts gestiegener Leistungsanforderungen ein menschlich bereicherndes Studium möglich sei. Dipl.-Ing. (FH) Michael Blodig wurde für seine sehr gute Diplomarbeit ausgezeichnet. Rechts sein Betreuer Prof. Dr.-Ing. Karl-Josef Albers

5 Umweltschutz: Muss bezahlbar bleiben Der Dekan der Fakultät Versorgungstechnik und Umwelttechnik, Prof. Dipl.- Ing. Gerhard Fetzer, lobte bei der Übergabe der Zeugnisse die VU-Absolventen: Sie hätten während des Studiums ihre Fähigkeiten zu ingenieurmäßigem Arbeiten in beachtlichem Ausmaß unter Beweis gestellt. Daneben hätten Fleiß, Nüchternheit, Kreativität und Realitätsnähe letztendlich zum erfolgreichen Abschluss geführt, der in mehr als 40 Prüfungsleistungen zu errringen gewesen sei. Prof. Fetzer wies zudem auf die vielfältigen und interessanten beruflichen Aufgaben hin, mit denen sich die Diplom-Ingenieure bei ihrem Berufsstart auseinanderzusetzen hätten: Die dynamischen Entwicklungen in der Versorgungstechnik und Umwelttechnik zielten - vor allem ausgelöst durch die Endlichkeit der Mineralölreserven, hohe Ölpreise sowie durch Umweltfragen - auf besonders energiesparende, umweltverträgliche Systeme. Doch müsse der Umweltschutz nicht nur heute, sondern auch in Zukunft bezahlbar bleiben. Der Preis der Firma Axima ging an Dipl.- Ing. (FH) Tobias Kempf und Dipl.-Ing. (FH) Gerold Kleineikenscheidt, die diese Auszeichnung aus den Händen von Dipl.-Ing. (FH) Olaf Wolf entgegennahmen. Mit dem Preis des Industrieverbandes Technische Gebäudeausrüstung Baden-Württemberg (ITGA) wurde Dipl.- Ing. (FH) Michael Blodig geehrt, dem der Preis von ITGA-Geschäftsführer Rechtsanwalt Jürgen Meyer überreicht wurde. De Dipl.-Ing. (FH) Michael Blodig wurde der Preis des Industrieverbands von ITGA-Geschäftsführers Rechtsanwalt Jürgen Meyer (links) überreicht. Faszination der Technik: VU-Absolventen des Sommersemesters 2008 bei der Besichtigung eines Müllheizkraftwerks Endlich: Diplomarbeit geschafft! Auch im Sommer 2008 präsentierten die Diplomandinnen und Diplomanden in der Fakultät Versorgungstechnik und Umwelttechnik eine große Themenvielfalt: Das galt für die Diplomarbeiten in den Instituten für Versorgungstechnik, Regelungstechnik und Brennstoffzellentechnik sowie für die von Industrie und Planungsbüros betreuten Arbeiten. Erstmals wurden auch Bachelor-Abschlussarbeiten erstellt. Und das waren die Themen: Diplomarbeiten: - Karin Armbruster: Untersuchung von Beimischschaltungen mit Dreiwegeventil am differenzdruckbehafteten Verteiler - Christian Baun: Experimentelle Untersuchungen zur Optimierung eines voll vormischenden Öl-Oberflächenbrenners - Ebubekir Bilgic: Analyse und Optimierungspotenziale der Kälteanlage des SWR-Studiogebäudes - Michael Blodig: Untersuchung des Strömungsverhaltens in Sicherheitstreppenräumen - Melanie Brauer: Parametrisierung und Validierung eines Aufstromfilters für die Rückhaltung von Biomasse - Stephanie Brenner: Energieausweis auf Grundlage des Bedarfs und Verbrauchsvergleich der Ergebnisse am Beispiel der Hochschule Esslingen - Jakob Busch: Senkung der Betriebskosten von Reinräumen durch Optimierung des Layouts und der Klimaanlage - Timo Danz: Integraler Planungsprozess - Untersuchung des optimalen Einsatzes des CAE-Programms CATS Christian Diepolder: Optimierung des Eigenwassermanagements bei Bosch Feuerbach - Nico Ebner: Untersuchungen zum Ausbreitungsverhalten von Wasserstoff als Detektionsmittel bei Leckagen in Flüssiggasnetzen - Igor Fischer: Bestimmung von Luftgeschwindigkeit und Volumenströmen, wie sie in der Reinraumtechnik Anwendung finden - Jochen Franz: Erstellung eines Programmsystems zur Berechnung der Grundwasserneubildung - Robert Garneata: Energetische Auswertung und Optimierung einer thermischen Solaranlage mit 400 qm Kollektorfläche anhand der VDI 6002 für eine Wohnsiedlung - Stefan Geßner: Untersuchungen von verschiedenen akustischen Abnahmemessungen an Industrieventilatoren - Jochen Glotz: Untersuchung der Montagezeit und der Verarbeitungsqualität von vorgefertigten Stockwerksleitungen im Vergleich zu herkömmlichen Rohrverlegesystemen - Michael Heinrich: Analyse und Beurteilung von Energieverbrauchskennwerten in einem Großunternehmen - Zeljka Heller: Optimierung eines Wärmekreislaufs im Wärmeverbund des Hauptklärwerks Mühlhausen Dipl.-Ing. (FH) Olaf Wolf (links) übergab den Preis der Firma Axima an Dipl.-Ing. (FH) Gerold Kleineikenscheidt (Mitte) und Dipl.-Ing. (FH) Tobias Kempf. 5

6 Strahlende Gesichter zum Studienabschluss: Dipl.-Ing. (FH) Phillipp Klein und VU-Dekan Prof. Dipl.-Ing. Gerhard Fetzer - Michael Hertler: Betriebsoptimierung einer Betonkerntemperierung zu Heizund Kühlzwecken - Tobias Kempf und Gerold Kleineikenscheidt: Beitrag zur Entwicklung einer Strategie für ein Umweltmanagementsystem an der Hochschule Esslingen - Phillipp Klein: Sanierung gebäudetechnischer Anlagen am Beispiel des Abwasserversuchsstandes der Hochschule Esslingen - Sebastian Osmera: Auswertung der Betriebsdaten von Nanofiltrations- und Umkehrosmoseanlagen in Deutschland bei der zentralen Trinkwasserenthärtung - Sebastian Reutter: Erarbeiten eines energetischen Sanierungskonzeptes - Stefan Rheiner: Energiegewinnung innerhalb von Trinkwassersystemen: Machbarkeitsstudie mit Betrachtung der Wirtschaftlichkeit - Marco Stiehl: Detektion, Entrauchung, Weitermeldung und Löschtechnik für die Bekohlungswege im Kraftwerk Altbach / Deizisau - Hartmut Vetter: Energetische Betrachtung eines mit Umweltenergie temperierten Bürogebäudes und Entwicklung eines wissensbasierten Reglers für die Gebäudeautomation zur Energieeinsparung - Franz Weber: Auswirkungen des Integrierten Energie- und Klimaprogramms der Bundesregierung auf den Bioerdgasmarkt: Technische und wirtschaftliche Bewertung möglicher Geschäftsmodelle am Beispiel der EnBW Gas GmbH - Markus Wellinger: Energiestudie für ein Schulzentrum mit Wirtschaftlichkeitsuntersuchung möglicher Energieerzeugungssysteme Bachelorarbeiten: - Yang Liu: Vergleich der strom- bzw. erdgasbasierten Multisplit-Technik in der Wärme- und Kälteerzeugung mit in Deutschland bisher marktüblichen Systemen der Wärme- und Kältebereitstellung für Großgebäude - Lei Wu: Spezifikation eines Sensorkalibrierstands und Bestimmung der Betriebsrahmenbedingungen - Xiaomin You: Planung eines Büroraums mit Kühlflächen und solar unterstützter Klimatisierung in Dubai - Jie Zhao: Evaluation of the Energy Consumption of an Office Building According to the LEED Rating System De Doppelabschluss: Künftig auch für deutsche VU-Studierende möglich Seit einigen Jahren arbeiten die Hochschule Esslingen und die Chinesisch- Deutsche Hochschule für Angewandte Wissenschaften (CDHAW) der Tongji- Universität Shanghai zusammen. Erfreulich: Demnächst können sich auch die VU-Studierenden der Hochschule Esslingen an der CDHAW einschreiben lassen und einen Doppelabschluss erwerben. Dabei brauchen sie keine Angst vor Sprachproblemen zu haben: Die erforderlichen Studienleistungen können an der CDHAW in Shanghai auf Deutsch und Englisch erbracht werden. De Wilo-Förderpreise für Gebäudeenergietechnik Der Dortmunder Pumpenkonzern Wilo fördert über eine entsprechende Stiftung begabte Studierende für besondere Leistungen auf dem Feld der Energieeffizienz in Gebäuden. Im April 2008 wurden bei einer Veranstaltung im Bildungszentrum der Wilo AG die ersten Förderpreise für Gebäudeenergietechnik an elf Studierende übergeben. Unter ihnen war auch Jörg Gamperling von der Fakultät Versorgungstechnik und Umwelttechnik (VU) der Hochschule Esslingen. Verleihung des Wilo-Förderpreises Premiere: Erstmals erlangten fünf chinesische VU-Studierende ihren Abschluss an der Hochschule Esslingen und zugleich an der Tongji-Universität Shanghai. Mit auf dem Bild: Die drei VU-Professoren mit Lehrauftrag an der Chinesisch-Deutschen Hochschule in Shanghai (CDHAW) Dr. Jochen Opländer, Mitinitiator der Stiftung, hob anläßlich der Preisübergabe hervor: "Wissen, Können, Wollen und Professionalität - das sind die Bausteine für eine erfolgreiche Zukunft. Unsere Stiftung soll in Forschung und Lehre Impulse zum schonenden Umgang mit Ressourcen und zur Nachhaltigkeit moderner Gebäudetechnik geben." VU-Student Jörg Gamperling betonte in seiner Dankesrede: "Als Hersteller von intelligenten gebäudetechnischen Bauteilen hat Wilo eine Vorbildfunktion. Wissenschaft und Praxis können noch enger zusammenarbeiten. Wenn Lehre und Praxis Hand in Hand' gehen, können wir Fragen der Energieversorgung und der effizienten Nutzung von Energien gut anpacken. De 6

7 einrichtungen für Fußbodenheizungen und Wärmeerzeuger besichtigen. Im Mercedes-Benz-Museum In der zweiten Hälfte des Tages waren wir zu Gast im Mercedes-Benz-Museum. Zunächst hörten wir einen Vortrag über die architektonischen Besonderheiten des Bauwerks, wobei auch das auf der Welt einzigartige Entrauchungskonzept hervorgehoben wurde. Exkursion des Semesters VUB 3: Hochtechnologie anschaulich gemacht Eine Menge Neues und technisch Hochinteressantes gab es für die Studierenden des Semesters VUB 3 bei ihrer Exkursionswoche im Mai Organisiert wurde sie von Prof. Dr.-Ing. Markus Tritschler. Hier der Bericht: Wärmetechnik auf neuestem Stand Zum Auftakt ging es ins Trainings- und Informations-Zentrum von Junkers in Wernau - einem Unternehmen der Bosch Thermotechnik. Dort begrüße uns Dipl.- Ing. (FH) Markus Geiger. Im Laufe des Vormittags hörten wir mehrere Vorträge über die Nutzung erneuerbarer Energien für die Wärmeversorgung, die Auslegung von Anlagen sowie die sinnvolle Geräteund Komponentenwahl, den Geräteaufbau und nicht zuletzt über die Funktion verschiedener Wärmepumpen-Typen. Zum Mittag wurden wir in die hauseigene Kantine eingeladen, wonach es frisch gestärkt zum Besuch der Fertigungsstätte für Gasheizgeräte im Herzen Wernaus ging. Dort wurden wir durch beinahe alle Produktionsbereiche geführt - angefangen von der Bestückung der elektrischen Platinen über die Installation der größeren Bauteile wie Kessel und Rohre, die Lackierung der Gehäuse bis hin zur Endkontrolle und Verpackung. Zum guten Abschluss wurde uns noch ein echter Höhepunkt geboten: Unser Tag bei Junkers endete im kleinen, aber feinen werksinternen Museum, in dem wir einiges über Hugo Junkers erfuhren - über seine Persönlichkeit und über die Vielzahl seiner Erfindungen. Komponentenprüfung im Blickpunkt Am zweiten Tag unserer Exkursion besichtigten wir zunächst die Prüfstände der Forschungsgesellschaft HLK Stuttgart. Die HLK beschäftigt sich unter anderem mit der Prüfung von Komponenten der Heiz- und Raumlufttechnik wie beispielsweise Thermostatventilen, Deckenstrahlplatten und Heizkörpern. In normierten Prüfverfahren werden Leistungsangaben ermittelt oder überprüft. Im Brandfall wird im Atrium ein "Tornado" erzeugt, der den Rauch aus den Brandebenen abzieht und über Dach befördert. Es ist der größte künstlich erzeugte Tornado, der es sogar bis ins Guinness- Buch der Rekorde geschafft hat. Der Entrauchungsventilator, der sich im Dach befindet, fördert im Brandfall einen Volumenstrom von m³/h aus dem Gebäude und erzeugt dabei einen Schalldruckpegel von 110 db(a). In der nachfolgenden Führung durch die Gebäudeversorgung erhielten wir einen Einblick in die Lüftungs- und Heizungstechnik des Museums. Außerdem wurden Fragen des Facility Managements erörtert. Am Ende des Tages war noch Zeit für einen Museumsbesuch. Stuttgarter Flughafen: In der Versorgungstechnik hoch hinaus Am dritten Tag trafen wir uns in der Abfertigungshalle des Stuttgarter Flughafens. Statt am Schalter anzustehen und das Gepäck aufzugeben, wurden wir von Herrn Kaschdailewitsch in Empfang genommen und gleich "hinter die Kulissen" geführt. Für die nächsten eineinhalb Stunden sollte uns eine spannende Führung durch die Gepäckbeförderung von Abfertigungshalle 1 bevorstehen. Wir standen zunächst hinter den Schaltern, Vielfältige Lösungen bei der Wärmetechnik für Wohngebäude Uns wurde ein Dauerbelastungstestverfahren vorgeführt, bei dem der Stellvorgang simuliert wurde, um die mechanische Belastung eines Thermostatkopfes zu prüfen. Dabei wurde das Ventil mit einer realistischen Wassertemperatur beaufschlagt. Ein weiteres Aufgabengebiet stellt sich mit der Modelluntersuchung von belüfteten Räumen. Hierbei werden bei neuen Raumkonzepten Referenzräume maßstäblich aufgebaut, um die Luftströmung zu simulieren. Weiter konnten wir Prüf- Ein Prüfstand der Forschungsgesellschaft HLK 7

8 Für die Neue Landesmesse: TGA vom Feinsten Architektonisch und technisch ungewöhnlich: Das Mercedes-Benz-Museum von wo aus die Gepäckstücke auf Förderbändern den Bodenraum in Richtung des so genannten Luftraums verlassen. Von hier aus ließ sich schon erahnen, wie komplex die gesamte Gepäckbeförderung ist. Um das Gepäck weiter zu verfolgen, mussten wir einen kleinen Umweg gehen und die Sicherheitsschleuse zur Luftzone durchlaufen. Nächste Station war die Leitzentrale der Gepäckbeförderung. Anhand einer großen CAD-Zeichnung wurden uns nun die Wege des Gepäcks mitsamt allen Sicherheitsschleusen und Erkennungsvorrichtungen erläutert. Die Gepäckstücke durchlaufen bis zu drei Röntgenmaschinen mit angeschlossenen Selektierbändern und eine kaum überschaubare Installation aus Beförderungsbändern, bis sie sortiert in Wagen geladen werden und aufs Rollfeld zu den jeweiligen Flugzeugen gebracht werden. Am Ende kamen wir zum Bereich, in dem die Fluggäste ihr am Flughafen eingetroffenes Gepäck identifizieren und abholen. Von hier an übernahm Herr Veith unsere Führung. Als verantwortlicher Leiter aller haustechnischen Anlagen am Flughafen zeigte er uns während der nächsten zwei Stunden in seinem unterirdischen Reich sämtliche versorgungstechnische Anlagen. Herr Veith, übrigens Versorgungstechnik-Absolvent der damaligen Fachhochschule Esslingen, verstand es bestens, uns Funktionsweisen und Arbeitsabläufe der verschieden Anlagen lebendig nahe zu bringen. Dazu erzählte er selbst erlebte Begebenheiten und berichtete von seinen Erfahrungen im Beruf. Als wir gegen Mittag wieder ans Tagslicht traten, hatten wir einen ordentlichen Fußmarsch hinter uns gebracht, aber vor allem auch einen guten Eindruck gewonnen, was die Versorgungstechnik so alles beinhaltet und wie einzelne Maschinen und Anlagen im Verbund aufgebaut und genutzt werden. Nach einer Mittagspause hatten wir es nicht weit bis zu unserer nächsten Station - die Neue Messe Stuttgart. Dort wurden wir vom verantwortlichen Leiter für die Haustechnik, Herrn Dipl.-Ing. Mattes, begrüßt. Dieser vermittelte uns anhand eines Modells die Größen- und Kostendimensionen der Messe. Weiter war Herr Dr.-Ing Bauer von der Firma DS Plan anwesend. Unter seiner Leitung wurde an der Messe das Schichlüftungs- System erstmals außerhalb von Büroräumen und in wesentlich größeren Dimensionen, nämlich in den Messehallen, umgesetzt. In einer leerstehenden Halle bekamen wir die Funktionsweise dieser besondern Art der Lüftung demonstriert und deren Handhabung erläutert. Was nun folgte, kann als eine Vertiefung der Erkenntnisse aus dem Flughafenbesuch beschrieben werden: Uns wurden erneut die unterschiedlichsten versorgungstechnischen Anlagen gezeigt. Was den Besuch der Messe besonders reizvoll gestaltete, war die Tatsache, dass wir neueste Technik bestaunen durften. Die Messe wurde 2007 fertiggestellt. Die Neue Landesmesse Stuttgart Als wir gegen 16 Uhr die Messe verließen, blieb uns noch genügend Zeit, von den Fildern hinab nach Esslingen zu kommen, denn unsere Exkursion war noch nicht beendet. Zum krönenden Abschluss waren wir gegen etwa 18 Uhr vom Unternehmen DS Plan zu einer Weinprobe in einem stilvollem Weinkeller aus dem 12. Jahrhundert eingeladen worden. Hier bekamen wir die Gelegenheit, die letzten drei Tage Revue passieren zu lassen, tranken eine Reihe vorzüglicher Esslinger Weine und lernten nebenbei auch noch etwas über den Weinanbau in der Region. Technische Gebäudeausrüstung für die Neue Landesmesse Stuttgart Die Studierenden des Semesters VUB 3 8

9 Student Daniel Keller: Beim Studium: Die Berufspraxis im Visier An der Hochschule Esslingen lassen sich die unterschiedlichsten Studiengänge belegen. Daneben können die Studierenden nach Wunsch neben dem gewählten Studium auch zahlreiche Zusatzqualifikationen erwerben. Für Daniel Keller war bei seiner Entscheidung der Studiengang Versorgungstechnik und Umwelttechnik (VU) besonders attraktiv. Inzwischen studiert er im 7. Semester und hat bereits den Studienabschluss im Blickfeld. Als Zusatzfach belegte er das Fach "Entrepreneurship". Prof. Dr.-Ing. Martin Dehli unterhielt sich mit ihm über seine Motive, sich im Studium nicht nur mit der Versorgungstechnik, sondern auch mit diesem Zweig der Betriebswirtschaft intensiv auseinanderzusetzen.? - Herr Keller, wie läuft s denn so beim Studium der Versorgungstechnik und Umwelttechnik?! - Recht gut. Das Studium macht Spaß: besonders jetzt im Hauptstudium, weil ich da - neben den Pflichtfächern - auch jene Fächer belegen kann, die mich besonders interessieren. Dazu gehört alles, was mit dem weitgespannten Gebiet "Energie" zu tun hat. Die Bereiche der Energieversorgung, der Energienutzung und der Energieeinsparung halte ich für sehr wichtig. Der Studiengang Versorgungstechnik und Umwelttechnik hat hierzu ja eine ganze Menge zu bieten.? - Sich mit dem Thema "Energie" näher zu befassen, ist angesichts hoher Ölpreise und der anstehenden Aufgaben beim Klimaschutz sicherlich keine schlechte Sache! - Ja. Das war auch ein wesentlicher Schwerpunkt bei meinem - ein Semester lang dauernden - Auslandsstudium an der Universität Wilna (Vilnius) in Litauen. Dort habe ich Vorlesungen zu dieser Thematik an der Fakultät Wärmetechnik (Thermal Engineering) gehört. Und mein Praxissemester während des VU-Studiums habe ich bei einem regionalen Energieversorgungsunternehmen in Baden- Württemberg absolviert.? - Welche Gründe haben Sie bewogen, an der Hochschule Esslingen zusätzlich auch das Fach "Entrepreneurship" zu belegen?! - Mich reizt die Idee der unternehmerischen Selbständigkeit. Ziel dieses Fachs ist nämlich, die Studierenden dazu zu befähigen, sich beruflich selbständig machen zu können, also eine eigene Firma gründen und erfolgreich führen zu können. Dazu gehört übrigens auch, einen Betrieb übernehmen zu können - etwa den väterlichen Betrieb oder eine durch Kauf erworbene Firma. Und schließlich geht es auch darum, gewissermaßen ein "Unternehmer im Unternehmen" zu werden - also mehr über das Projektmanagement zu erfahren.? - Welche Inhalte werden im Einzelnen vermittelt?! - Drei Semester lang werden - jeweils in sechs Zusammenkünften je Semester - verschiedene Schwerpunkte erarbeitet: im ersten Modul Persönlichkeitstraining, im zweiten und dritten Modul betriebswirtschaftliche Inhalte. Danach wird noch eine Abschlussarbeit erstellt.? - Was war das Thema Ihrer Abschlussarbeit?! - Ich habe mit Julia Müller - einer Kommilitonin, die Chemieingenieurwesen studiert - eine Biogasanlage projektiert. Ich bin gespannt, ob das Projekt auch tatsächlich umgesetzt wird. Konkret geht es um eine landwirtschaftliche GmbH in Mecklenburg-Vorpommern, an der fünf Bauern beteiligt sind. Der Betrieb verfügt über 100 Rinder und 200 Schweine. Bei der Viehhaltung fällt Gülle an, die nicht einfach auf die Felder ausgebracht werden kann, sondern vorher umweltverträglich vergoren werden muss. Das gelingt in einer Biogasanlage. Daneben baut der Betrieb Mais an - eine Pflanze, die verfüttert werden kann oder sich auch in silierter Form für die Biogasgewinnung nutzen lässt.? - Was soll mit dem Biogas geschehen? Daniel Keller und Julia Müller bei der Vorstellung ihrer Abschlussarbeit! - Unser Konzept sieht die Erzeugung von Strom und Wärme in einem Verbrennungsmotor-Blockheizkraftwerk vor. Der Strom soll ins öffentliche Netz eingespeist werden; für die Fernwärme sieht unser Modell eine Lieferung an einen Industriebetrieb in einem Kilometer Abstand von der Biogasanlage vor.? - Versorgungstechnik und Umwelttechnik sowie Betriebswirtschaft passen also durchaus zusammen?! - Unbedingt. Mir hat es Spaß gemacht, diese Gebiete verknüpfen zu können. O Förderpreis des VDMA für VU-Absolvent Für seine hervorragende Diplomarbeit erhielt in diesem Jahr der VU- Absolvent Dipl.-Ing. (FH) Tilmann Faßnacht den Förderpreis des Fachverbands Automation und Management für Haus und Gebäude (AMG) im Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau (VDMA). Die Festansprache hielt - im Beisein von VU-Dekan Prof. Dipl.-Ing. Gerhard Fetzer - der Geschäftsführer des Freiburger Unternehmens Sauter-Cumulus GmbH und Vorsitzender des Fachverbandes AMG des VDMA, Dipl.-Ing. Werner Ueberrhein. Er hob hervor, der Förderpreis werde als Anerkennung für besonders gute Leistungen verliehen. Dipl.- Ing. Faßnacht arbeitet übrigens inzwischen an seiner Promotion. VDMA-Preisträger Tilmann Faßnacht (Mitte) bei der Preisverleihung 9

10 Energietechnik im Blickpunkt Exkursionbericht der Semester VU 7, VUB 6 und VUB 5 Wichtigster heimischer Energieträger: Die Braunkohle Unsere Exkursion, organisiert von Prof. Dr.-Ing. Werner Braun, startete am 5. Mai 2008 in Esslingen vor der neuen Hochschul-Mensa. Insgesamt 18 Studierende aus den Semestern VU 7, VUB 6 und VUB 5 freuten sich auf eine abwechslungsreiche Woche. Die Reise führte uns von Esslingen über Metzingen und Würzburg bis in die neuen Bundesländer Sachsen und Brandenburg. Düsentechnik weltweit gefragt Erste Station war die Firma Lechler Düsentechnik in Metzingen. Der 1879 gegründete Familienbetrieb beschäftigt heute weltweit 660 Mitarbeiter, davon die Hälfte in Deutschland. Die Firma ist - neben dem Hauptstandort in Deutschland - in den USA, Indien, China, Ungarn und Großbritannien vertreten. Das Unternehmen ist in die Sparten Allgemeine Industrie, Umwelttechnik, Stahlindustrie und Landwirtschaftstechnik gegliedert. Angekommen in der Firma, wurden wir vom Geschäftsführer Herrn Lechler sowie von Herrn Bauer, dem Leiter der Sparte Umwelttechnik, in Empfang genommen. Herr Lechler gab uns in einer kurzen Einführung einen Überblick über die Aufgabengebiete und die aktuelle Marktsituation der Firma. Im Anschluss daran hielt Herr Schröder eine Präsentation über die Anwendung von Düsen im Bereich der Rauchgasentschwefelung. Der nachfolgende Vortrag von Herrn Möck bezog sich auf den Aufbau von Ein- und Mehrstoffdüsen, den Einsatz von Düsen in Verdampfungskühlern und den Vorteil von ganzheitlichen Systemen. Die Fertigung und Funktionsweise von Düsen wurden uns in einem Rundgang durch die Firma näher gebracht. Im weiteren Verlauf des Tages ging es dann zum Ventilatorhersteller Nicotra Gebhardt nach Waldenburg. Die Firma beschäftigt weltweit rund 1000 Mitarbeiter und erwirtschaftete im Jahr 2007 einen Umsatz von 175 Millionen Euro. Die Produktpalette der Firma Nicotra Gebhardt umfasst Industrieventilatoren, Dach- und Entrauchungsventilatoren, Fan Filter Units und Motoren für den Eigenbedarf. Nach der Firmenpräsentation durch Herrn Dr. Jorichs zeigte uns dieser den Produktionsablauf für Radialventilatoren. Dabei wurde uns auch ein innovatives Kan-Ban-System vorgestellt, welches mittels Webcam Bestellkarten aufnimmt und somit Bestellungen bei den Zulieferfirmen auslöst. Gebläse für den Brandschutz Im Anschluss an den Firmenrundgang stellte uns Herr Kramer verschiedene Entrauchungskonzepte vor. Dabei legte er besonderen Wert auf die Entrauchung durch Strahlstrom-Gebläse, welche den Rauch systematisch zum nächstgelegenen Absaugschacht blasen. Am Beispiel der neuen Tiefgarage der Stadthalle in Singen zeigte uns Herr Kramer die Funktionsweise dieser Gebläse im Brandfall mittels einer CFD-Simulation. Am späten Nachmittag ging es dann mit dem Bus nach Würzburg, wo wir gegen halb 9 an der Jugendherberge ankamen. Umwelttechnik für Kohlekraftwerke Am zweiten Tag besuchten wir die Firma Babcock Noell in Würzburg. Babcock Noell ist auf den Anlagenbau in der Umwelt-, Magnet- und Nukleartechnik spezialisiert. Begrüßt wurden wir von Herrn Welp, dem Bereichsleiter Umwelttechnik, und Herrn Projektleiter Lublow. Nach einer kurzen Firmenvorstellung durch Herrn Welp führte uns Herr Lublow in den Projektabwicklungsprozess am Beispiel der Rauchgasentschwefelungsanlage (REA) für die Kraftwerke Boxberg und das in der Planung befindliche Kraftwerk Hamburg-Moorburg ein. Die wichtigsten Eckpunkte des Projektmanagements sind der Angebotsprozess, die Projektorganisation, das Engineering, die Beschaffung, die Montageleitung und -überwachung, die Inbetriebnahme und der Projektabschluss mit der folgenden Gewährleistungszeit. Weitere Produktbereiche der Abteilung Umwelttechnik sind die Sprühabsorption (die Trocken- REA), Schüttschichtfilteranlagen sowie Dienstleistungen für Rauchgasentschwefelungsanlagen. Während der Kaffeepause und der Mittagspause gab es die Möglichkeit zu einem persönlichen Austausch mit den Vortragenden und dem Leiter der Personalabteilung. Dabei kam es zu interessanten Diskussionen. Auch die Möglichkeiten für Praktika und Bachelorarbeiten wurden erörtert. Zum Abschluss konnten wir Einblicke in das Arbeiten mit der 3-D- Planungssoftware PDMS gewinnen. Am Nachmittag nahmen wir an einer Führung in der Würzburger Residenz teil. Die Residenz wurde im 18. Jahrhundert von Balthasar Neumann im barocken Stil erbaut und diente den Würzburger Fürstbischöfen als Sitz. Beeindruckend war das Deckenfresko von Giovanni Battista Tiepolo in der Eingangshalle des Hauptgebäudes. Thema des Freskos ist die Verherrlichung des Fürstbischofs durch die damals bekannten vier Kontinente. Vermummte Gestalten bei der Besichtigung hochsensibler Bereiche 10

11 Blick auf die Marienburg in Würzburg Nach dem Besuch der Residenz ging es zu einer Weinprobe bei der Stiftung Juliusspital. Das Juliusspital wird heute als Krankenhaus und Seniorenstift genutzt. Im Juliusspital kann man noch heute eine der ältesten barocken Apotheken besichtigen. Neben dem Krankenhaus und Seniorenstift betreibt die Stiftung Forst- und Landwirtschaftsbetriebe sowie das Weingut. Im - mit 230 Holzfässern bestückten - historischen Fasskeller unter dem Fürstenbau erhielten wir einen Einblick in eines der ältesten, größten und renommiertesten Weingüter in Deutschland. In diesem wunderschönen Ambiente verköstigten wir die eine oder andere Flasche des Würzburger Weins. Strom und Wärme für Würzburg Weinprobe im historischen Fasskeller des Würzburger Juliusstifts Am dritten Tag unserer Exkursion besuchten wir das Gas- und Dampfturbinen(GuD)-Heizkraftwerk der Stadtwerke Würzburg. Herr Dipl. Ing. Lewetz, Geschäftsführer der Heizkraftwerk Würzburg GmbH, berichtete zunächst über den Aufbau und die momentane Modernisierung des Kohlekessels 2. Der GuD- Prozess besteht aus einer Turbine, in der Erdgas verbrannt wird. Der elektrische Wirkungsgrad dieser Anlage beträgt 47 %. Die ausgekoppelte Wärme wird über Wärmetauscher als Fernwärme ins örtliche Netz eingespeist. Durch die Modernisierung eines vorhandenen Kohlekessels zum Abhitzekessel, dem eine Dampfturbine nachgeschaltet ist, kann der elektrische Wirkungsgrad um über 20 % verbessert werden. Der Kraft-Wärme-Kopplungs-Wirkungsgrad dieser Anlage liegt bei bis zu 90 %. Die Modernisierung führt zu einer Reduzierung des CO2-Ausstoßes um Tonnen pro Jahr und zu einer Erhöhung der Eigenerzeugung der Stadtwerke Würzburg auf 80 %. Das Kraftwerk besitzt noch einen weiteren Kohlekessel als Kaltreserve, der nur in Notfällen zum Einsatz kommt. Anschließend genossen wir eine Führung durch die Anlage, in der sich einige Teilnehmer einen Kessel von innen ansehen durften. Nach einem reichlichen Mittagsmenü in der Kantine der Stadtwerke Würzburg fuhren wir nachmittags nach Cottbus, wo wir in den frühen Abendstunden eintrafen. Heimische Energie Braunkohle Der vierte Tag der Exkursionswoche führte uns zunächst zum Unternehmen Vattenfall nach Cottbus. Dort stand die Besichtigung des Braunkohletagebaus Welzow-Süd auf dem Programm. Hier bekamen wir einen Einblick in die Kohleförderung. Im eigentlichen Abbaugebiet gibt es drei Stationen, die besichtigt wurden: Zum ersten war dies das so genannte Vorfeld - also das Gebiet, das vor der Förderung geräumt werden muss, zum Beispiel Naturgebiete oder Wohnsiedlungen. Anschließend war der eigentliche Abbau im 64 bis 117 Meter tiefen Kohleflöz zu sehen. Jeder war beeindruckt von dem riesigen Ausmaß des Gebietes, das an eine Mondlandschaft erinnerte. Was bei uns ebenfalls große Begeisterung auslöste, war die Förderbrücke: ein gigantisches Bauwerk von feinster Ingenieurkunst. Die letzte Station im Tagebau war eine rekultivierte Fläche, in der das Unternehmen Vattenfall Mensch und Natur wieder das zurückgeben will, was man ihnen vorher nehmen musste. Im Großkraftwerk Schwarze Pumpe Am Nachmittag führte die Exkursion ins Braunkohleheizkraftwerk "Schwarze Pumpe" von Vattenfall. Dieses Braunkohlekraftwerk wurde Anfang der neunziger Jahre - nach Abbruch von Altanlagen - neu errichtet. Hier waren die Besichtigung des Kraftwerks und ein Vortrag zur Abscheidung von CO2 unsere Programmpunkte. Die elektrische Leistung der Anlage beträgt 2 x 800 MW. Neben der Stromerzeugung wird Dampf für Fernwärme (60 MWth) und industrielle Prozesse (400 t/h) ausgekoppelt. CO2-Abscheidung in Erprobung Seit 2001 forscht Vattenfall - wie auch andere Energieversorgungsunternehmen - an der CO2-Abscheidung, das dann unterirdisch in früheren Erdöl- oder Erdgaslagerstätten gespeichert werden soll, um eine industrielle Nutzung möglich zu machen. Es werden 3 Verfahren zur Abscheidung von CO2 näher geprüft: das Post-combustion -, das Pre-combustion - und das Oxyfuel - Verfahren. Vattenfall hat sich bei der Erforschung und dem Bau einer Pilotanlage, die dieses Jahr noch in Betrieb gehen wird, für die Oxyfuel-Technologie entschieden. Der Grund dafür war, dass das Verfahren einem einfachen Prozess zugrunde liegt und das Abscheidepotential am größten ist. Der Unterschied zu einer konventionellen Anlage ist die Verbrennung mit reinem Sauerstoff. Dadurch enthält das Abgas CO2 in erhöhter Konzentration, was die Abscheidung vereinfacht. Das CO2 wird nach der Abscheidung mittels mechanischer Energie verflüssigt und dann, bei der Pilotanlage, in zwei Tanks zwischengelagert, bevor es in die Lagerstätten gebracht wird. Der CO2-Abscheidegrad soll bei diesem Verfahren bei über 90 % liegen. Bis zum Jahr 2015 will Vattenfall eine Demonstrationsanlage von 300 bis 600 MW Leistung errichten, um die Wirtschaftlichkeit des Verfahrens nachzuweisen. Das erste wettbewerbsfähige Kraftwerk mit etwa 1000 MW Leistung soll 2020 ans Netz gehen. Beeindruckend ist der Aufwand, der bei der CO2-Abscheidung getrieben wird. Uns wurde sichtbar, dass große Anstrengungen unternommen werden, um der Klimaerwärmung entgegenzuwirken. Braunkohle-Tagebau in der Lausitz 11

12 Industrie fördert Versorgungstechnik an Hochschulen Oxyfuel-Anlage zur Erprobung der CO2-Abscheidung Aus den Anfängen herausgekommen: Strom von der Sonne Am letzten Tag führte uns die Exkursion zum Photovoltaikkonzern Deutsche Solarworld in Freiberg bei Dresden. Dieses Unternehmen hat sich in nur wenigen Jahren vom einer Handelsgesellschaft zu einem Solarkonzern mit integriertem solarem Wertschöpfungsprozess - vom Rohstoff über den Wafer, die Zelle, das Modul bis hin zur Fertigung von Solarstromanlagen - entwickelt. Dabei werden mehr als Mitarbeiter an den Standorten in Deutschland, Spanien, Südafrika, Asien und den USA beschäftigt. Am Standort Deutschland gliedert sich die SolarWorld in die folgenden Sparten: DeutscheSolar: Hier findet der Fertigungsprozess der Wafer vom Rohmaterial Silizium bis hin zum Aufschneiden der Rohblöcke in 160 m dicke Scheiben und die anschließende Dotierung der Halbleiter statt. DeutscheCell: In Freiberg steht in direkter Fortführung der Waferproduktion die größte integrierte Solarzellenfabrik Europas, die unter Reinraumbedingungen eine jährliche Ausgangskapazität von 30 Megawatt aufweist. SolarFactory: In diesem Geschäftsbereich werden Solarzellen zu größeren Einheiten - den Modulen - zusammengefügt, gerahmt und wetterfest verkapselt. SolarLog: Eine Optimierung der Umschlags- und Kommissionierungskapazitäten des Konzerns erfolgt über ein fertigungsnahes Logistikzentrum. SolarMaterial: Diese Sparte beschäftigt sich mit der Umarbeitung, Veredlung und Rückgewinnung von Siliziummaterialien unterschiedlicher Herkunft - meist handelt es sich dabei um Nebenprodukte der Halbleiter- und Solarindustrie. Anspruchsvolles Ziel: Biokraftstoffe aus Holz Als letztes Ziel der Exkursion wurde die Firma Choren Industries in Freiberg besucht. Herr Vogels stellte uns die Gesellschaft und den Prozess zur Biokraftstoffherstellung vor (BtL, Biomass to Liquid). Die Firma Choren wurde im Jahr 2000 gegründet. Heute hat Choren etwa 250 Mitarbeiter und befindet sich in der zweiten Phase der Biofuel-Erzeugung. In der Beta-Anlage, einer halbkommerziellen Anlage, die gerade in Betrieb genommen wird, soll vorzugsweise Holz zu Biokraftstoff verarbeitet werden. Folgen sollen fünf kommerzielle Sigma-Anlagen. Der Stellenwert dieses Verfahrens lässt sich a. u. an den Partnern VW, Daimler und Shell erkennen. Der Biokraftstoff ist weitgehend CO2-neutral, und der dafür notwendige Biomasseanbau kann eine zusätzliche Perspektive für die Landwirtschaft sein. Das Produkt ist in beliebigen Konzentrationen mit konventionellem Diesel mischbar, und es sind keine Umbaumaßnahmen am Fahrzeug nötig. Theoretisch ist es möglich, auch andere Kraftstoffe - wie Kerosin für die Luftfahrt - herzustellen. Wichtig erscheint, dass für die BtL-Kraftstoffherstellung keine essbaren Rohstoffe verwendet werden, sondern Holz, landwirtschaftliche Abfallstoffe, C4-Pflanzen, Forstabfälle, Altholz und möglicherweise Müll. Zum Schluss bedanken wir uns herzlich bei Prof. Dr.-Ing. Braun, der diese Exkursionswoche geplant und durchgeführt hat. Nicht zu vergessen seien die verschiedenen Firmen und Unternehmen, die wir besuchen durften, und die uns so freundlich betreut haben. Insbesondere sei hier die Firma Lechler genannt, die uns finanziell kräftig unterstützt hat. Die Studierenden der Semester VUB 6 und VU 7 O Das aktive Zusammenwirken zwischen Industrie und Studierenden an Hochschulen kann eine Grundlage für einen erfolgreichen Einstieg in das Berufsleben und für ein praxisnahes Studium sein. Um den beidseitigen Austausch zu fördern, kooperiert das Unternehmen Imtech Deutschland seit 2008 mit den Fachhochschulen Esslingen, Münster und München. Inzwischen wurde ein entsprechender Vertrag mit der Hochschule Esslingen unterzeichnet. Dipl.-Ing. (FH) Jürgen Sautter, Technischer Leiter der Imtech-Niederlassung Stuttgart, stellte dazu fest: "Als Deutschlands größter technischer Gebäudeausrüster möchten wir unseren Teil dazu beitragen, dass Lehre und Forschung auf dem neuesten Stand bleiben und einen hohen Bezug zum Berufsalltag eines Ingenieurs haben." Unter anderem werden Studierende durch Stipendien unterstützt; daneben werden Praktika und Abschlussarbeiten in einem der 60 deutschlandweiten oder auch europäischen Standorte des Unternehmens angeboten. Im Rahmen eines "Imtech-Tages", der an den genannten Hochschulen veranstaltet wird, erhalten die Studierenden die Möglichkeit, sich über aktuelle Projekte, Berufschancen und Entwicklungsmöglichkeiten zu informieren. Imtech ist Deutschlands führender Anlagenbauer in der technischen Gebäudeausrüstung. Über Mitarbeiter planen, bauen und betreiben Energie-, Klima-, Kommunikations- und Sicherheitstechnik für Stadien, Flughäfen, Industrieanlagen und Großgebäude. Imtech Deutschland gehört zum Konzern Imtech N.V. mit Sitz in den Niederlanden. Imtech N.V. hat insgesamt Mitarbeiter. O Frühjahr 2008: Zwischen der Fakultät VU und dem Unternehmen Imtech wird ein Vertrag zur Förderung der Versorgungstechnik unterzeichnet. 12

13 Industrietag 2008 der Hochschule Esslingen An der Hochschule Esslingen: Industrietag 2008 zeigt Innovationskraft der heimischen Industrie Martin Dehli Große Resonanz bei den Studierenden: Die Ausstellungsstände der Industrie wurden insgesamt über 60 Referate gehalten. Klar, daß auch die Versorgungstechnik und Umwelttechnik (VU) mit dabei war. M+W Zander: Geothermie auch zur Stromerzeugung nutzen Am 28. Mai 2008 gab es für die Studierenden der Hochschule Eslingen (HE) wieder einmal eine ganz besondere Veranstaltung: An diesem Tag stellten sich über 90 Firmen - darunter 10 Firmen aus dem näheren und weiteren Umfeld der Versorgungstechnik und Umwelttechnik - im Esslinger Neckarforum vor. Sie waren auf Initiative der Fakultät Maschinenbau gekommen, um auf eindrucksvolle Weise zu zeigen, was heutzutage in der Industrie Sache ist. Bringen Baden-Württembergs Wirtschaft voran: Innovative Dickbrettbohrer Baden-Württemberg ist nach wie vor ein Musterländle - auch in der Wirtschaft. Hier ist die Heimat vieler international erfolgreicher Unternehmen - von besonders flexiblen und innovativen mittelständischen Betrieben bis hin zu marktgestaltenden Großunternehmen. Diese Firmen wissen, was sie am qualifizierten Ingenieurnachwuchs haben und brauchen: Nicht die stromlinienförmigen Karrieristen sind gefragt, sondern die Dickbrettbohrer, die beharrlich daran arbeiten, innovative Ideen in die Tat umzusetzen. Und die Hoffnung der Firmen ist nicht unbegründet, dass die Hochschule Esslingen gerade auch diese Dickbrettbohrer unter ihren Studierenden hat. Dass Esslinger HE-Absolventen in den Firmen willkommen sind und ihre Talente beim Berufsstart nicht brachliegen lassen müssen, zeigten die Unternehmen beim Industrietag 2008 auf eindrucksvolle Weise: Ihre Informationsstände waren ein Schaufenster der Leistungskraft. Mehrere tausend Studierende der HE sowie zahlreiche Studieninteressenten aus den Schulen der Region Mittlerer Neckar hatten Gelegenheit, sich über die heimische Wirtschaft zu informieren - beispielsweise, welche Möglichkeiten bei der Gestaltung des industriellen Praxissemesters in den Firmen geboten werden, und welche anspruchsvollen Aufgaben nach erfolgreich absolviertem Studium auf die frischgebackenen Ingenieure warten. Jede Menge Fachvorträge Neben den Informationsmöglichkeiten an den Firmenständen wurde den Besuchern eine Fülle hochinteressanter Fachvorträge geboten: In 14 Gruppen Dipl.-Ing. Engelhard von M+W Zander Den Anfang machte Dipl.-Ing. (FH) Manfred Engelhard von der Firma M+W Zander FE GmbH: In seinem Vortrag Geothermiekraftwerke - Neue thermodynamische Konzepte berichtete er engagiert von den Möglichkeiten, an den Stellen geothermaler Anomalien in der Erdkruste Erdwärme zur Energienutzung heranzuziehen. Neben den klassischen Standorten - etwa auf Island, den Philippinen, in Teilen der USA und in der Toskana - seien auch in Deutschland an verschiedenen begünstigten Standorten Nutzungsmöglichkeiten vorhanden: Habe sich die geothermale Wärmeversorgung punktuell schon seit Längerem als interessant erwiesen, eröffneten sich durch die Subventionierungspraxis im Rahmen des Erneuerbare-Energien- Gesetzes auch Ansätze für Techniken zur geothermalen Stromerzeugung. Industrietag 2008: Eindrucksvolle Leistungsschau der heimischen Wirtschaft 13

14 Industrietag 2008 der Hochschule Esslingen Geothermie-Heizkraftwerk auf Island mit 2 MW elektrischer Leistung Aus thermodynamischer Sicht sei wegen der vergleichsweise begrenzten nutzbaren Temperaturen der Wärmequelle - z. B. etwa 130 o C bei Thermalwasser aus rund 2000 Metern Tiefe im Voralpengebiet - ein aufwendigerer Dampfkraftprozess erforderlich: Gegenüber dem klassischen Clausius-Rankine-Prozess mit gleichbleibenden Temperaturen im Nassdampfgebiet weise der hier zu bevorzugende Kalina-Prozess mit dem Arbeitsmittelgemisch Ammoniak/Wasser gleitende Temperaturen im Nassdampfgebiet auf, so dass damit geringere mittlere Temperaturdifferenzen für die Wärmeübertragung möglich seien. Dies verbessere den - bei diesen Rahmenbedingungen recht begrenzten - thermischen Wirkungsgrad. Der Referent berichtete von konkreten Planungsvorhaben zur geothermalen Stromerzeugung im bayrischen Raum; dabei könne M+W Zander u. a. auf die Fachkompetenz des thermodynamisch versierten und ideenreichen Professors Kalina zurückgreifen. Gleitende Temperaturen beim Kalina- Prozess gegenüber dem klassischen Clausius-Rankine-Prozess 14 Bosch Thermotechnik: Führend im europäischen Wärmemarkt Beim zweiten Vortrag berichtete Katrin Seßner unter dem Titel Bosch Thermotechnik kennen lernen über die Bosch Thermotechnik. Dieses Unternehmen sei inzwischen der führende Anbieter im Markt der Wärmetechnik in Europa. Neben den beiden internationalen Marken Junkers und Buderus gehörten Katrin Seßner stellte das Unternehmen Bosch Thermotechnik vor. auch zahlreiche Regionalmarken - etwa Sieger, Nefit, Worcester, Vulcano, Dakon, e.l.m. Leblanc, Geminox, IVT und andere - zu Bosch Thermotechnik. Neben Heiztechniken wie gas- und ölbasierten Niedertemperatur- und Brennwertkesseln bereicherten elektrische Wärmepumpen, Pelletkessel und solarthermische Anlagen das Produktenspektrum. In Zukunft wolle man z. B. auch stromerzeugende Heizanlagen mit Stirlingmotor zur Marktreife führen. Im Wärmemarkt gehe die Entwicklung zu effizienteren Techniken sowie zu einer stärkeren Einbindung erneuerbarer Energien; Daneben sei der Weg weg vom spezialisierten Hersteller hin zum Systemanbieter gemäß der Devise Alles aus einer Hand kennzeichnend. Auch sei die Tendenz von einer bloß lokalen oder regionalen zu einer globalen Präsenz erkennbar. Bosch Thermotechnik werde von diesen Trends überdurchschnittlich profitieren Für den Berufsstart böten sich im Unternehmen zahlreiche interessante Aufgaben. Dabei gebe es Nachwuchsprogramme, mit denen die persönliche berufliche Entwicklung gefördert werde: etwa das TT-Einsteigerprogramm, das Robert- Bosch-Traineeprogramm sowie ein spezielles Doktorandenprogramm. Axima: Engagiert im Anlagenbau, im Energiespar-Contracting und in der Gebäudeautomation Der dritte Vortrag wurde von Dipl.-Ing. Jürgen Langstein von der Firma Axima beigetragen. Er berichtete unter dem Thema Ingenieure bei Axiama über die europäische Ausrichtung von Axima innerhalb der Suez-Unternehmensgruppe. Dabei könnten zum einen Dienstleistungen aus einer Hand für Großkunden erbracht und zum anderen die Vorzüge örtlicher Nähe im jeweiligen Heimmarkt genutzt werden. Die Leistungen des Unternehmens bezögen sich auf die Anlagentechnik (Planung und Projektierung sowie Projektmanagement), Energiedienstleitungen, Gebäudedienstleistungen und auf die Kältetechnik. Der Referent benannte einige typische, in Deutschland verwirklichte Vorhaben von Axima im Anlagenbau - etwa für große Unternehmen der Pharmazie und der Chemie. Er skizzierte die Aufgaben, die dabei von Projektingenieuren der Versorgungstechnik zu leisten seien: die Durchführung von technischen Berechnungen mit entsprechenden Hilfsmitteln (z. B. die Berechnung von Rohrnetzen, Druckverlusten, Schallemissionen, sowie die Aus- Dipl.-Ing. (FH) Jürgen Langstein berichtete über die Arbeitsgebiete der Firma Axima.

15 Industrietag 2008 der Hochschule Esslingen legung von Pumpen), die Planung von Systemen der technischen Gebäudeausrüstung (Systemwahl und Systemauslegung u. ä.), die Festlegung von Trassenverläufen und die Mitarbeit bei der Koordination, die Abstimmung von Schnittstellen und Leistungsgrenzen mit anderen Projektbeteiligten, die Abstimmung mit der Baustelle, die Komponentenauslegung und Bestellung, die Durchführung bzw. Unterstützung von Inbetriebnahmen, die Erstellung von technischen Dokumentationen und die Teilnahme an Besprechungen mit den Projektbeteiligten. Der Projektleiter habe dabei die folgenden Funktionen und Aufgaben: Er sei die zentrale Person in der Auftragsabwicklungs-Organisation, habe die Führungsverantwortung für einen Auftrag, d. h. für Termine, Qualität und Kosten, organisiere die Auftragsabwicklung und das Arbeitsteam, arbeite Pläne aus (Terminund Personaleinsatzpläne), führe Kontrollen durch und sorge dafür, dass Normen und Anforderungen eingehalten würden, stelle die notwendige Kommunikation im Team sicher, halte den Kontakt zum Kunden, stelle mit den Einkaufsverantwortlichen die Einkäufe sicher, stelle gemeinsam mit dem Auftragskaufmann die Auftragsfinanzierung und die Kostensteuerung sicher, erfülle auftragsbezogen die Verpflichtungen und nehme die Rechte von Axima wahr, stelle eine ausreichende Dokumentation sicher und beuge potenziellen Risiken vor. Bei der Verwirklichung von Energiespar- Contracting-Konzepten stünden die Lüftungs- und Klimatechnik, die Heizungs-, Wärme- und Energietechnik, die Kältetechnik, die Sanitärtechnik, der Rohrleitungsbau, der Brandschutz sowie die Gebäudeautomation im Vordergrund. Beim Industrietag 2008: Dipl.-Ing. (FH) Norbert Schaeberle (Firma Trane) erläuterte die Funktionsweise einer Kältemaschine anhand einer gläsernen Anlage. Axima versorge den jeweiligen Kunden mit Nutzenergie und übernehme dabei die Finanzierung, Planung und Erstellung sowie den Betrieb der Versorgungsanlagen. Von besonderer Bedeutung sei die laufende Messung und Optimierung im täglichen Betrieb, um dem Kunden eine Verminderung der Verbrauchskosten garantieren zu können. Der Vortragende wies auf zahlreiche erfolgreiche Contractinglösungen hin, die von Axima realisiert worden seien. Beim Energiespar-Contracting stellten sich eine Reihe von interessanten Aufgabenfeldern für Versorgungsingenieure: die Potenzialabschätzung, Messung an Anlagen, Projektierung, Anlagensimulation und Überwachung von Energieverbräuchen. Daneben seien die Auslegung und Projektierung sowie die Programmierung von digitalen Regelungs- und Gebäudeautomationssystemen weitere Aufgabenschwerpunkte. Bei der Gebäudeautomation gehe es um die Erstellung von Funktions-, Regelungs- und Steuerungskonzepten für Heizungs-, Lüftungs- und Kälteanlagen, um die Programmierung der DDC-Controller und der Gebäudeleittechnik, um die Inbetriebnahme von Gebäudeautomationssystemen, um die Projektierung und Inbetriebnahme von Busankopplungen, um die Dokumentation der Projekte sowie um die Betreuung und stetige Nachoptimierung der Anlagen. Dipl.-Ing. (FH) Ingo Pfirrmann informierte über innovative Lösungen des Unternehmens Georg Fischer. Grobanalyse Feinanalyse Vertrag und Finanzierung Georg Fischer - stark in der Rohrleitungstechnik Energiekosten vorher Umbau und Optimierung Betreuung und Nachoptimierung Der Weg zur nachhaltigen und dauerhaften Kostensenkung Energiespar-Contracting: Wichtiger Beitrag zur Ressourcenschonung, zum Klimaschutz und zur Kostensenkung Energiekosten nachher Im vierten Vortrag stellte Dipl.-Ing. (FH) Ingo Pfirrmann in seinem Vortrag Maßgeschneiderte Kunststofflösungen für fokussierte Applikationen die Tätigkeitsprofile der Firma Georg Fischer (GF) in der Versorgungstechnik vor. Im Mittelpunkt stünden Rohrleitungen, Rohrverbindungen, Rohrleitungsarmaturen und Regelungstechniken für den sicheren Transport von Flüssigkeiten und Gasen. Typische Anwendungsfelder seien die Wasseraufbereitung, Kühlaufgaben, der Transport korrosiver Medien, die Vertei- 15

16 Industrietag 2008 der Hochschule Esslingen Pflegebedürftig: Die deutsche SpracheS lung von Erdgas und Wasser im kommunalen Bereich, die Erzeugung von Reinwasser und von ultra-reinem Wasser sowie die industrielle Wasser und Abwasserbehandlung. Die genannten Felder hätten insbesondere in der Mikroelektronik, der Chemie, der Pharmazeutik, dem Schiffbau, dem Automobilbau, im Kraftwerkssektor, in der Energie- und Wasserversorgung, der Elektrotechnik, bei Kläranlagen, bei Schwimmbädern, in der Oberflächentechnik, in der Lebensmittel- und Getränkeindustrie sowie in der chemischen Prozessindustrie Bedeutung. Der Kundennutzen bestehe vor allem darin, dass sich Kunststoff-Rohrleitungssysteme als besonders sichere und wirtschaftliche Lösungen bewährt hätten. Die jeweiligen Kunststoffe seien resistent gegen chemische Stoffe, hielten harten Beanspruchungen stand, hätten ein geringes Gewicht, seien korrosionsfrei sowie von hoher Reinheit und böten optimale Durchflussqualitäten. Bei der Verwirklichung der entsprechenden Anwendungen sei es Aufgabe der Versorgungsingenieure, Rohre, Passstücke, Ventile, Mess- und Regeltechniken sowie die dazu gehörende Verbindungstechnologie sorgfältig aufeinander abzustimmen, um Lösungen für hohe Anforderungen bieten zu können. O Wachsende Bedeutung von Kunststoffen bei Rohrleitungssystemen in vielen industriellen Anwendungen In der Fakultät Versorgungstechnik und Umwelttechnik (VU) betreut Prof. Dr.- Ing. Hartmut Hantke diejenigen Studierenden, die im Rahmen ihres Studiums ins Ausland gehen; gleichzeitig kümmert er sich um die Belange von Studierenden, die von einer ausländischen Hochschule kommen und im Studiengang VU ein Semester lang studieren. Daneben ist Prof. Hantke Praktikantenamtsleiter in der Fakultät VU. Er hält u. a. die Vorlesung "Technisches Englisch". Prof. Dr.- Ing. Martin Dehli sprach mit ihm über seine Erfahrungen im Rahmen der - von Hochschulpolitikern und großen Industrieunternehmen gewünschten - Internationalisierung des Hochschulbereichs.? - Herr Hantke, in jüngster Zeit sind Ergebnisse umfassender Studien im Hochschulbereich veröffentlicht worden, wonach infolge des Umstiegs von Diplom- Studiengängen zu verkürzten Bachelor- Studiengängen deutsche Studierende inzwischen wesentlich seltener ein Auslandssemester einplanen: Es heißt, dafür fehle einfach die Zeit. Wie sind die Erfahrungen in der Fakultät Versorgungstechnik und Umwelttechnik (VU) hierzu?! - Wir können ein solches nachlassendes Interesse an Auslandsaufenthalten bei uns nicht feststellen. Im Gegenteil haben wir bei uns einen Anstieg. Mehr als jeder vierte Studierende sammelt bei VU während des Studiums Auslandserfahrungen. Die Hochschule Esslingen hat zahlreiche Verbindungen zu ausländischen Partnerhochschulen. Daneben bieten sich während des praktischen Studiensemesters entsprechende Möglichkeiten - bei ausländischen Firmen oder in Auslandsniederlassungen deutscher Auslandsverbindungen und Fremdsprachenkenntnisse Unternehmen wie z. B. Bosch Thermotechnik, M+W Zander, Viessmann, Stiebel Eltron, Züblin und anderen.? - Welche Staaten, Länder und Regionen sind dabei besonders gefragt?! - Englischsprachige Staaten stehen auf der Wunschliste oben: Großbritannien, die Vereinigten Staaten von Nordamerika, Australien und Neuseeland. In diesen Staaten gibt es nicht nur atemberaubend schöne Landschaften, sondern sie weisen auch eine ausreichend entwickelte industrielle Infrastruktur auf. Daneben finden sich dort teilweise besondere Bedingungen, die technische Herausforderungen darstellen: z. B. für Studierende mit Interesse an der Klimatechnik andere klimatische Bedingungen.? - Wie steht es mit anderen - europäischen und nichteuropäischen - Ländern?! - Italien, Finnland und Frankreich sind ebenfalls gefragt, die Staaten Osteuropas jedoch eher weniger. Persönlich würde ich mir wünschen, dass Lateinamerika ein wenig mehr im Blickpunkt stehen würde. Was Asien angeht, sind es dort vor allem die wirtschaftlich wachsenden Großstädte wie Shanghai, Beijing und Singapur, in denen auch deutsche Unternehmen vertreten sind.? - Auf den Hochschulen lastet inzwischen ein Erwartungsdruck, zahlreiche Lehrveranstaltungen auf Englisch umzustellen. Wie sieht man dies in der Fakultät VU?! - Ich bin froh, dass wir in der Fakultät VU in diesem Zusammenhang eine ein- 16

17 Pflegebedürftig: Die deutsche SpracheS deutige und klare Priorität auf die hochwertige Wissensvermittlung in deutscher Sprache legen - dies ist Konsens unter den VU-Professoren und den studentischen Vertretern im Fakultätsrat. Die Erfahrungen haben gezeigt, dass Vorlesungen in Englisch, die von deutschsprachigen Professoren für deutschsprachige Studierende gehalten werden, häufig nur sehr begrenzt für die Vermittlung differenzierter, technisch-wissenschaftlich anspruchsvoller Inhalte geeignet sein können. Die Effizienz solcher Bemühungen ist aus unserer Sicht meist eher begrenzt. Das passt nicht mit dem politischen Wunsch nach kürzeren Studienzeiten und anspruchsvollen Inhalten in der erforderlichen Breite zusammen. Wir sollten nicht vergessen, dass in den Technikwissenschaften die Kenntnisse ständig zunehmen und wir uns deshalb auf die Vermittlung aktuellen, möglichst breit angelegten technischen Wissens zu konzentrieren haben.? - In der Fakultät VU steht also die Vermittlung hochwertiger technischer Fähigkeiten und Kenntnisse im Mittelpunkt! - Ja, genau. Unsere Studierenden sind vorwiegend technisch begabt - und bringen aus der Schule oft Defizite in Fremdsprachenkenntnissen mit. Andererseits bevorzugen sprachlich gewandte, technisch weniger begabte Studierende andere Fakultäten. Eine vor allem technische Begabung muss nicht unbedingt ein Nachteil sein - denn in der Berufspraxis tut sich ein hervorragender Ingenieur mit begrenzten Fremdsprachenkenntnissen viel leichter als ein fremdsprachlich versierter Mitarbeiter mit mangelnden technischen Kenntnissen. Wir wollen unseren Studierenden keine unnötigen Hürden in Form von fremdsprachlichen Pflichtvorlesungen aufbauen, die dann möglicherweise zu einer erhöhten Studienabbrecherquote führen. Dies sind wir den Studierenden und den Unternehmen schuldig, die dringend auf eine ausreichende Zahl von Ingenieuren angewiesen sind.? - Gibt es in der Fakultät VU die Möglichkeit, sprachliche und schriftliche Beiträge in einer Fremdsprache zu leisten?! - Aber natürlich. Selbstverständlich betreuen wir, wenn dies vom Studierenden bzw. vom beteiligten Industrieunternehmen gewünscht ist, z. B. auch englischsprachige Diplomarbeiten. Es gibt sprachlich motivierte Studierende, die wir entsprechend fördern und betreuen. Über solche Studierende freuen wir uns besonders. Aber dies ist bei unseren Studierenden eher die Ausnahme und nicht die Regel. Manche haben viel Spaß an einer Fremdsprache, tun aber nicht viel für die Vertiefung ihrer Sprachkenntnisse. Dann bleibt es eher flach und undifferenziert und verharrt auf dem Niveau des Globalesischen. Schwierig wird es dann, wenn sich die Betreffenden ihrer Mängel nicht bewusst sind. Solche Defizite und fremdsprachlichen Selbstüberschätzungen sind übrigens nicht nur bei Studierenden zu beobachten, sondern auch bei manchen Professoren. Steigendes Interesse an einem Praxissemester im Ausland? - An die Hochschulen werden immer wieder Wünsche herangetragen! - Sicher. Diese Erwartungen der Wirtschaft können wir bis zu einem gewissen Grade durchaus flexibel aufnehmen. Aber sie sollten nicht zu absoluten Maßstäben gemacht werden - denn die Hochschulen sind autonom. Vor zwanzig Jahren waren es Erwartungen an bessere deutsche Sprachkenntnisse, dann wurde mehr betriebswirtschaftliches Zusatzwissen angemahnt, danach ging es um so genannte "Soft Skills", weiter wurde das Erfordernis von Existenzgründungswissen thematisiert, und nun geht es angesichts der Globalisierungstendenzen in der Wirtschaft um die Vertiefung von Englischkenntnissen.? - A propos bessere deutsche Sprachkenntnisse: Deutsch hat ja durchaus einen nicht zu unterschätzenden Stellenwert im internationalen Umfeld! - Ohne Zweifel. Die Attraktivität deutscher Unternehmen und deutscher Industrieprodukte, die große Zahl ausländischer Studierender an deutschen Hochschulen und die anhaltende Zuwanderung nach Deutschland zeigen dies. Und wir sollten nicht vergessen: Es gibt nur wenige so hoch differenzierte Sprachen wie das Deutsche. Über unsere Sprache lassen sich viele kulturelle und zivilisatorische Schätze erschließen - weit über den rein praktischen Sprachgebrauch hinaus. Der Reichtum unserer Kultur hängt in grundlegender Weise mit unserer Sprache zusammen. Hier haben wir eine besondere Verantwortung. Das ausgeprägte Bewusstsein für die Pflege der eigenen Sprache begegnet mir bei meinen englischen und französischen Professorenkollegen - hieran können wir uns durchaus ein Beispiel nehmen.? - In Deutschland kann es ja vorkommen, dass jemand, der um Achtsamkeit für die deutsche Sprache wirbt, der Provinzialität geziehen wird! - Ja, dies kann ich bestätigen. Dies wäre in England oder Frankreich nicht denkbar. Unsere Sprache ist der Zugang zur Universitas - zur Vielfalt unserer Bildungswerte, auf die wir als Hochschule achten sollten. Wer nicht auf seine Muttersprache achtet, hat häufig auch kein Interesse an Allgemeinbildung. Übrigens: Wer kein Verständnis für seine eigene Sprache - etwa für ihre grammatikalischen Regeln, die Bedeutungen von Wörtern, für den Satzbau, für Poesie - hat, tut sich auch mit dem Erwerb einer Fremdsprache in der Regel schwer.? - Was bringen die Studierenden an deutschen Sprachkenntnissen mit?! - Da sprechen Sie ein heikles Thema an. Ein Beispiel: Die Studierenden haben in einem Kurzvortrag jeweils über ihre Erfahrungen im Praxissemester zu berichten. Dabei kommt es nicht selten vor, dass Wörter falsch gebraucht oder auf Folien falsch geschrieben werden. In einem solchen Falle geht jedoch keineswegs ein Raunen durch den Saal - weil dies den meisten gar nicht auffällt. Aus den Personalabteilungen von Firmen erhalte ich immer wieder den Hinweis, dass diese Bewerbungsschreiben erhalten, die gleichsam mit Schreibfehlern gespickt sind.? - Was lässt sich dagegen tun?! - Bei der Durchsicht und Durchsprache von Diplom- bzw. Bachelorarbeiten sowie bei den Vorträgen unserer Studierenden über ihr Praxissemester weise ich auf Schreibfehler, grammatikalische Fehler oder auf einen unsachgemäßen Sprachgebrauch hin. Und vor allem: Ich empfehle den Studierenden, mehr zu lesen, denn die Fähigkeit und Bereitschaft zum Lesen hat angesichts der Übermacht der Bilder in den visuellen Medien deutlich abgenommen. O 17

18 Pflegebedürftig: Die deutsche SpracheS Verwahrlost die deutsche Sprache?»Wie denken die Deutschen über ihre Muttersprache und über Fremdsprachen?«- Die Gesellschaft für deutsche Sprache hat in Zusammenarbeit mit dem Deutschen Sprachrat durch das Institut für Demoskopie Allensbach eine repräsentative Bevölkerungsumfrage durchgeführt. Es geht dabei u. a. um die Einstellung der Deutschen zu dem empfundenen Sprachverfall, der Rolle der deutschen Sprache in Europa, den Anglizismen, den deutschen Dialekten, der Rechtschreibreform und den Rechtschreibfähigkeiten und der Akzeptanz von Tabu-Wörtern. Auf einer Pressekonferenz der Gesellschaft für deutsche Sprache im Bundespresseamt Berlin wurden die Ergebnisse dieser repräsentativen Befragung von Dr. Rüdiger Schulz, Projektleiter im Institut für Demoskopie Allensbach, vorgestellt. (Eine detaillierte Zusammenfassung der Studie wird im Herbst 2008 im Dudenverlag veröffentlicht.) Im April 2008 wurden insgesamt bevölkerungsrepräsentativ ausgewählte Personen ab 16 Jahren mündlich-persönlich zum Thema deutsche Sprache im weitesten Sinne befragt. Zwei Drittel meinen, die deutsche Sprach drohe zu verkommen In der Wahrnehmung einer großen Mehrheit der Bundesbürger droht die deutsche Sprache mehr und mehr zu verkommen. 65 Prozent teilen diese Einschätzung. Vor allem Ältere sorgen sich über einen Verfall der deutschen Sprache, aber auch von den Jungen sieht dies jeder Zweite so. Vielfältige Ursachen werden dafür angeführt: Dass heute weniger gelesen und mehr ferngesehen wird, dass der Einfluss anderer Sprachen auf die deutsche Sprache stark zunimmt und ganz allgemein weniger Wert gelegt wird auf eine gute Ausdrucksweise schon im Elternhaus, in der Schule, in den Medien, insbesondere auch bei der Kommunikation via SMS oder . Hinzu kommen Verunsicherung durch die Rechtschreibreform sowie mehr und mehr unverständliche Abkürzungen. 42 Prozent der Bevölkerung urteilen, dass sich viele Bürgerinnen und Bürger heute schlechter ausdrücken können als noch vor 20, 30 Jahren. Positiv wird allerdings von jedem Dritten angemerkt, dass der Wortschatz der Leute heute größer ist als früher, dass vor allem durch die Arbeit am Computer mehr gelesen und geschrieben wird als früher (23 Prozent), und 18 Prozent darunter vor allem viele Jüngere haben sogar den Eindruck, dass die deutsche Sprache vielseitiger, lebendiger geworden ist. Mit der Rechtschreibreform haben sich nur wenige angefreundet (9 Prozent), die Mehrheit - 55 Prozent - spricht sich auch jetzt noch dagegen aus. Vielen ist die Rechtschreibreform letztlich gleichgültig (31 Prozent). Rechtschreibkenntnisse: Nicht besser geworden Spiegelt sich im allgemeinen Lamento über einen Verfall der Sprachkultur lediglich eine Verklärung der guten alten Zeit? Die Rechtschreibkenntnisse der Bevölkerung jedenfalls haben sich in den letzten 20 Jahren nicht verschlechtert, aber auch trotz Explosion der höheren Bildungsabschlüsse in diesem Zeitraum nicht verbessert. Wörter wie Lebensstandard oder Rhythmus konnte damals wie heute nur jeder Zweite bzw. knapp jeder Dritte korrekt schreiben. Und auch Jüngere, unter 30-Jährige, schneiden bei diesem Test nicht schlechter ab als Altersgleiche vor gut 20 Jahren. Zwar reicht dieser kleine Rechtschreibtest nicht aus, das allgemeine Gefühl eines Verfalls der Sprachkultur in Deutschland zu widerlegen, weckt allerdings Zweifel an Pauschalurteilen. Zwei von fünf Befragten stören sich an Anglizismen An die zunehmende Verwendung englischer Ausdrücke wie Kids, Event, Meeting oder haben sich inzwischen viele Deutsche gewöhnt, aber 39 Prozent in überdurchschnittlichem Anteil Ältere ohne Englischkenntnisse stören sich daran. Junge Deutsche geben jetzt in hohem Anteil an, wenigstens einigermaßen gut Englisch zu sprechen oder zu verstehen, ein Urteil, das allerdings in vielen Fällen einem Härtetest nicht standhalten dürfte. Die Verwendung englischer Wörter stört junge Deutsche überwiegend nicht. Seltener als Ältere bedauern sie die Verdrängung der deutschen Sprache, urteilen dagegen häufiger, dass dies die Verständigung mit dem Ausland erleichtert oder die deutsche Sprache moderner, internationaler macht. 19 Prozent der Bevölkerung sind der Ansicht, dass man mit englischen Wörtern oft besser ausdrücken kann, was man sagen will. Europäische Union: Deutsch kommt zu wenig vor Die Mehrheit der Bevölkerung fordert eine stärkere Verwendung der deutschen Sprache in der Europäischen Union (53 Prozent). Auch junge Deutsche sind davon überzeugt, dass die Vielfalt der Sprachen zur kulturellen Vielfalt Europas gehört und erhalten bleiben sollte. Eine Erleichterung der Verständigung, zum Beispiel durch Einigung auf Englisch als gemeinsame Sprache in der EU, würde den kulturellen Verlust nach Meinung der großen Mehrheit nicht aufwiegen (78 Prozent). Dem Volk aufs Maul geschaut: Ergebnisse einer Umfrage im Auftrag der Gesellschaft für deutsche Sprache 18

19 Pflegebedürftig: Die deutsche SpracheS Kinder sollten heute in der Schule vor allem Englisch (98 Prozent), Französisch (48 Prozent) oder Spanisch lernen (32 Prozent). Fast jeder Fünfte empfiehlt auch Chinesisch (19 Prozent). Dialekt, Mundart wird noch von jedem Zweiten gesprochen, aber mit leicht abnehmender Tendenz. Bayerisch und norddeutsches Platt bleiben am beliebtesten, Schwäbisch und Alemannisch sind ebenfalls wohlgelitten, die verbreitete Abneigung gegenüber dem Sächsischen hat sich eher noch verstärkt. Hat Deutsch eine Zukunft? Jutta Limbach Tabuwörter - Wörter, die der Gossensprache entstammen oder heute nicht (mehr) politisch korrekt sind wie zum Beispiel Idiot oder Scheiße - werden teils von vielen selbst verwendet (71 bzw. 63 Prozent). Über das Wort geil regt sich nur noch jeder Fünfte auf. Wörter wie Titten oder ficken stoßen vor allem Frauen sowie Ältere in hohem Anteil ab. Herr Minister, sehen Sie eine Tendenz zur Verwahrlosung der deutschen Sprache auch im Hochschulbereich? Als Wissenschaftsminister bewegt mich das Ziel der Internationalisierung der Hochschulen. Da kann ich auf Überempfindlichkeiten über den Zustand der deutschen Sprache doch keine Rücksicht nehmen! Uneins sind die Deutschen über die bevorzugte Form der Anrede. Ob generisches Maskulinum ( Lieber Teilnehmer ), Paarform mit Beidnennung ( Liebe Teilnehmerinnen, liebe Teilnehmer ) oder eine geschlechtsneutrale Anrede ( Liebe Teilnehmende ) - keine dieser drei Anredevarianten wird von einer klaren Mehrheit präferiert, aber insgesamt zwei Drittel sowohl der Frauen als auch der Männer sprechen sich für eine der beiden geschlechtergerechten Anreden aus. O (Mitteilung der Gesellschaft für deutsche Sprache) Wer spricht in hundert Jahren noch Deutsch? - Jutta Limbach, bis vor kurzem Präsidentin des Goethe-Instituts und früher Richterin am Bundesverfassungsgericht, sucht in ihrem neuen Buch eine Antwort. Im folgenden Beitrag, der in Auszügen der Frankfurter Allgemeinen Zeitung Nr. 96 ( ) entnommen ist, stellt sie ihre wichtigsten Thesen vor. Wohl noch nie ist in deutschsprachigen Ländern ein so gutes Deutsch von einer so großen Zahl von Menschen gesprochen und geschrieben worden. Diese Behauptung wird Protest auslösen, ist doch die deutsche Sprache ein beliebter Gegenstand moralisierender Nörgelei. Es ist ein deutscher Aberglaube, zu meinen, dass man einem geschätzten Kulturgut am besten dient, wenn man seinen Zustand bejammert und seinen Verfall prophezeit. Wer Texte sucht, die Kauderwelsch aufbieten, wird reiche Beute finden. Doch wird die deutsche Sprache nicht wegen der Seitensprünge in fremde Reviere und wegen der dabei erzeugten Mischlinge dahinwelken. Besser als jede Beckmesserei bewahrt gute Literatur die poetische und sprachschöpferische Kraft unserer Sprache. Literaturpreis-Jurys haben weniger ein Qualitäts- als ein Mengenproblem zu meistern. Gleichwohl sei die populäre Sprachkritik nicht gering geschätzt, beweist sie doch Sensibilität für Fragen der Sprachästhetik. Dieses aus der Gesellschaft kommende Schutzbedürfnis bestätigt die These, dass die Sprache eine öffentliche Angelegenheit ist. Nicht eine Akademie schreibt vor, wie das Deutsche richtig gesprochen und geschrieben wird. Die Sprachgemeinschaft ist es, die unsere Muttersprache fortbildet. Das meint auch der Bundestag, der im Streit um die Rechtschreibreform dem Bundesverfassungsgericht mitteilte, "dass sich die Sprache im Gebrauch der Bürgerinnen und Bürger... ständig und behutsam, organisch und schließlich durch gemeinsame Übereinkunft weiterentwickelt. Mit einem Wort: Die Sprache gehört dem Volk." In der Tat: Die Muttersprache ist eine Privat- und öffentliche Angelegenheft freier Bürger, Trend zum Englischen: Bedroht den Status des Deutschen Nicht die Frage, ob Rohheit mit einem oder zwei "h" geschrieben werden sollte, macht die deutsche Sprache gegenwärtig zu einem Politikum. Zwei Phänomene sind es, die die Sprachpolitik herausfordern: die Globalisierung und die Migration. Der mit der Wirtschaft einhergehende Trend zum Englischen als einziger Weltsprache bedroht nicht nur den Status des Deutschen als Europasprache. Auf längere Sicht können die - kulturelle Unterschiede einebnenden - Kräfte zu einem Verkümmern der anderen Sprachen führen. Der Glaube, die deutsche Sprache werde sich als Kultursprache, als die Sprache der Dichter und Denker behaupten, dürfte sich mit der Zeit als treuherzig erweisen. Denn eine Sprache, Jutta Limbach: Es gilt die Humboldtsche Einsicht, dass die Muttersprache der Königsweg zur Persönlichkeitsbildung ist. Der mit dem Spracherwerb verbundene geistige Prozess bringt Selbstbewusstsein und ein kulturelles Wertesystem hervor. 19

20 Pflegebedürftig: Die deutsche SpracheS Deutsch unter Druck? Jutta Limbach: Man könnte schier verzweifeln über die deutsche Sprachflucht in der Europäischen Union. die in der Arbeitswelt immer weniger gesprochen wird, verarmt und taugt eines Tages nur noch als Schlüssel zum Sich- Erinnern an die Blütezeit deutscher Hochkultur. Mangels eines fortgebildeten Wortschatzes lässt sie uns sprachlos bei der Reflexion von Gegenwartsproblemen und dem Entwurf von Zukunftsplänen in der entgrenzten Welt. Die Sorge, dass auch von der Europäischen Union ein Druck auf eine internationale Verkehrssprache ausgehen könnte, scheint auf den ersten Blick unbegründet. Denn der Reformvertrag von Lissabon setzt diesem Trend die Maxime der Mehrsprachigkeit entgegen. Die Europäische Union hat sich zum Ziel gesetzt, die kulturelle und sprachliche Vielfalt zu respektieren und das kulturelle Erbe zu bewahren. Im Sinne dieser Aufgabe hat die Europäische Kommission das Jahr 2008 dem interkulturellen Dialog gewidmet. Eingedenk der Tatsache, dass sprachliche und kulturelle Vielfalt zugleich Quelle von Reichtum, aber auch von Spannungen ist, gilt es, die positiven Auswirkungen der Vielsprachigkeit Europas zu stärken. Auf den ersten Blick berechtigen die offiziellen Sprachregeln der Europäischen Union zu großen Erwartungen. Seit ihrer Gründung sind alle offiziellen Sprachen der Mitgliedstaaten gleichberechtigt. Zudem ist die deutsche Sprache seit 1993 neben der englischen und französischen zur dritten internen Amtssprache in der Kommission gewählt worden. EU-Brüssel: Defizite in Deutsch Doch die Wirklichkeit sieht anders aus. Unsere Landsleute in Brüssel haben aus diesem privilegierten Status kaum Kapital zu schlagen vermocht. Die Tatsache, dass laut dem Eurobarometer rund 83 Millionen Menschen in der Europäischen 20 Union Deutsch als Muttersprache und seit der Ost-Erweiterung rund 6 Millionen als Fremdsprache sprechen, hat sie im Gebrauch der deutschen Sprache kaum zu stimulieren vermocht. In sieben Ländern hat Deutsch einen offiziellen Status. Der deutsche Sprachraum mit seinen vierzehn Sprachnachbarn ist ein Transitund Austauschgebiet par excellence zwischen Nord und Süd sowie zwischen Ost und West. Gäbe es nicht die Lichtblicke einer in Brüssel Deutsch sprechenden Kanzlerin und den Protest des Bundestags wegen der fehlenden Übersetzung Brüsseler Texte in die deutsche Sprache, man könnte schier verzweifeln über die deutsche Sprachflucht in der Union. Wir können nur hoffen, dass der Deutsche Bundestag und das Auswärtige Amt nicht zu spät erwacht sind, um die Versäumnisse künftig wettzumachen. Eine kluge Personal- und Sprachpolitik ist gefordert. Diese darf jedoch nicht aus den Augen verlieren, dass auch die anderen Europäer ihre Sprache lieben und sie nicht verkümmern lassen wollen. Das Bildungsziel der Mehrsprachigkeit ist ein normatives Konzept und kein Sprachregime. Sprachgewirr an Berliner Schulen Wer Anschauungsunterricht in Sachen kultureller und sprachlicher Vielfalt sucht, braucht nicht auf Reisen in fremde Länder zu gehen. In vielen deutschen Städten zeigen bereits die Geschäftsbezeichnungen der Gaststätten und Feinkostläden eine Vielfalt von Sprachen und Kulturen an. Auch wenn einige Politiker noch Schwierigkeiten haben, das Wort "Einwanderungsland" in den Mund zu nehmen, müssen sie sich der Tatsache stellen, dass hierzulande fast sieben Millionen Ausländer - darunter rund drei Millionen Muslime - leben, die Deutschland als zweite Heimat betrachten. Die zugewanderten Menschen sprechen in vielen Zungen. Ein Beispiel bietet das babylonische Sprachengewirr auf Berliner Schulhöfen, dem wir mit Deutschpflicht und Pausensprache zwei neu zusammengesetzte Wörter verdanken. In siebzig Berliner Oberschulen ist Deutsch für die große Mehrzahl der Schüler nicht die Muttersprache. Mitunter werden dort acht bis zehn verschiedene Herkunftssprachen gesprochen. Die aus kultureller Zwietracht resultierenden Gewaltausbrüche haben die Politik herausgefordert, sich erneut und grundsätzlicher der Integration von Zuwanderern anzunehmen. Eigene Integrationsund insbesondere Sprachkurse sollen den Zuwanderern helfen, sich in der deutschen Kultur und Politik zurechtzufinden und am gesellschaftlichen Leben teilzuhaben. Das Erlernen der deutschen Sprache ist ein notwendiges, wenn auch kein ausreichendes Mittel der Integration. Eine aktive Bürgerschaft ist ohne die Fähigkeit, sich sprachlich zu verständigen, kaum möglich. Nicht nur der Druck und die Pflicht, Deutsch zu lernen, auch das Erlernen der Herkunftssprache werden im heißen Streit erörtert. Viele Kinder aus Zuwandererfamilien beherrschen weder die Landes- noch ihre Muttersprache. Gibt es - wie es in dem Berliner Schulstreit behauptet worden ist - ein Grundrecht auf Muttersprache? Ist der deutsche Staat verpflichtet, Kindern aus Einwandererfamilien das Erlernen ihrer Mutterund Herkunftssprache zu ermöglichen? Gibt es wenigstens eine Art Minderheitenrecht, das den Staat verpflichtet, Kultur und Sprache der zugewanderten Volksgruppen zu schützen und zu fördern? Weder das Grundgesetz noch andere deutsche Rechtsquellen geben eine positive Antwort auf diese Frage. Diese Rechtslage schließt aber nicht aus, die zugewanderten Minderheiten bei dem Versuch zu unterstützen, ihr kulturelles Erbe und ihre Sprache zu pflegen. Für alle gilt die Humboldtsche Einsicht, dass die Muttersprache der Königsweg zur Bildung der Persönlichkeit ist. Der mit dem Spracherwerb verbundene geistige Prozess bringt Selbstbewusstsein und ein kulturelles Wertesystem hervor. In der Bundesrepublik sollte die Bereitschaft reifen, die Tatsache, dass Migrantenkinder sich in zwei Sprachwelten zurechtfinden müssen, nicht nur als Defizit, sondern als Schatz zu betrachten. O T-Com welcomes you aboard : Die geplagten Schwaben werden selbst beim Mallorca-Urlaub noch vom Globalesisch-Prahlsprech deutscher Großunternehmen belästigt.

21 Hochschulreform im Spiegel S der Meinungen: Aufsätze, Beiträge und StellungnahmenS Brauchen wir Bachelor und Master? Prof. Dr. Helmut Böhme Unrichtige Aussage von deutschen Hochschulpolitikern: Die Preisgabe der Diplom-Abschlüsse sei wegen der EU-weiten Harmonisierung notwendig. Der folgende Beitrag ist der Informationsplattform der Zeitschrift Baukultur - dem offiziellen Organ des Verbandes Deutscher Architekten- und Ingenieurvereine e. V. - entnommen (vgl. Baukultur 4/2008). Die VU-Berichte drucken den Beitrag in leicht gekürzter Form ab. Mit dem Bologna-Prozess soll ein einheitlicher europäischer Hochschulraum geschaffen werden. Nehmen wir einmal an, es stünde tatsächlich in der Sorbonne- und Bologna-Erklärung, dass ein Diplom in Deutschland abgeschafft werden müsste - was wären dann die Vorteile? Zunächst wird eine solche Forderung im Bologna-Prozess gar nicht erhoben. Vielmehr wird von Harmonisierung und Vergleichbarkeit, aber vor allem von der uneingeschränkten Achtung der Vielfalt der Kulturen, der Sprachen, der nationalen Bildungssysteme geschrieben. Was also hat die englische Bezeichnung und US-amerikanische Ausrichtung von Studiengängen oder gar die Vorlesungssprache Englisch mit der uneingeschränkten Achtung auch vor der deutschen Sprache und unseres bewährten und in der ganzen Welt hoch geachteten Bildungssystems zu tun? Interessant ist, dass die genannten Erklärungen zwar vom europäischen Hochschulraum reden, jedoch in Europa gar nicht über die möglicherweise notwendigen Harmonisierungsmaßnahmen gesprochen wurde. Vielmehr wurde durch die deutschen Landespolitiker den Hochschulen auf dem Dienstweg ohne Wenn und Aber kritiklos das angloamerikanische Bildungssystem aufgezwungen. Dabei wurde geflissentlich übersehen, dass ein Bildungssystem immer mit dem gesamten politischen und wirtschaftlichen System eines Landes verknüpft ist, folglich also die Abschaffung und Änderung dieses Systems Voraussetzung für eine andere Bildung sein müsste. Man kann also nicht - losgelöst vom deutschen Bildungssystem - einfach Bachelor- und Master-Studiengänge einführen, ohne dass das gesamte Bildungssystem in Deutschland infrage gestellt wird. Unverständlich ist dabei die unausgesprochene, aber praktizierte Haltung nach dem Motto: US-amerikanisch ist gut, deutsch ist schlecht. Dabei gibt es ein einheitliches US-amerikanisches Bildungssystem nicht. Vielmehr hat sich, durch die Entstehungsgeschichte der USA bedingt, ein Bildungskonglomerat entwickelt, das natürlich auch für uns interessante Bildungsvarianten beinhaltet, aber insgesamt alles andere als vorbildhaft ist. Kaum Widerstand gegen falsche Bildungspolitik Erschreckend ist die Widerstandslosigkeit, mit der diese falsche Bildungspolitik hingenommen worden ist. Ganz vereinzelt kam es zu Protesten. Es scheint niemanden zu interessieren, dass z. B. der Bakkalaureus (wie auch der Magister) aus Deutschland kommt - aber bei uns vor langer Zeit wegen Wertlosigkeit wieder verschwunden ist. Betrachtet man die an sich löbliche Absicht der Vergleichbarkeit von Studienleistungen, stößt man unweigerlich auf die Unmöglichkeit der objektiven Messung geistiger Leistungen. Man muss sich wohl oder übel einiger "Vehikel" bedienen (Zensuren u. ä.). Da aber Zensuren weltweit unterschiedlich eingeteilt und gewertet werden (Noten von 5 bis über 100), taugen diese nur im Zusammenhang mit einer genauen Darlegung der Stoffgebiete, ihrer konkreten Inhalte sowie Art und Umfang von Prüfungen. Auch gibt es nirgends eine objektive, definierte, sondern immer nur eine subjektive, selbst innerhalb eines Landes nicht vergleichbare Werteskala der Noten (zum Beispiel an Grundschulen, Gymnasien, Berufsschulen usw.). Vergleich von Äpfeln und Birnen Über solche "Nebensächlichkeiten" hat man sich mit der Einführung eines "Leistungspunktsystems" hinweggesetzt. Damit kann man jetzt Äpfel und Birnen addieren - es ist ja alles Obst. Es kommt dabei nicht mehr auf tatsächlich Erlerntes und erbrachte Leistungen, sondern auf die Absolvierung von Kursen, Modulen oder anderen Aktivitäten (z. B. Auslandsaufenthalt, Praktikum, Berufserfahrung u. ä.) an. Mit diesem Trick lassen sich alle "Leistungen" in der Welt in eine "Vergleichbarkeit" pressen Der Versuch, durch bestimmte Nachweisforderungen beim Studium dieses Problem zu beheben, ist nicht mehr als ein Feigenblatt. Die angesetzten Leistungspunkte werden subjektiv "eingeschätzt". Dies tun auf der Welt viele verschiedene Leute in Gremien - gewissermaßen eine Art Geistesgötter- Versammlung, mit den unterschiedlichsten Vorstellungen über die Bewertung von anrechenbaren Studienleistungen. Dabei kann von einer realen, objektiven Wichtung keine Rede sein, denn Leistungsschein ist Leistungsschein, ganz gleich, worauf er beruht und wer ihn definiert hat... In die gleiche seltsame Art der Wertung geistiger Leistungen passt der sogenannte "impact-factor", bei dem über eine US-amerikanische Wissenschaftszeitung und über die Anzahl von Veröffentlichungen (natürlich nur dort) eine Rangliste (zu deutsch: "Ranking") dazu führt, dass deutsche Wissenschaftler meinen, man dürfe nur noch in Englisch publizieren, um "in" zu sein - als ob das irgendjemand in den USA interessieren würde. Übrigens ähneln sich da große Staaten sehr: So haben wir früher in Ostdeutschland festgestellt, dass in sowje- 21

22 Hochschulreform im Spiegel S der Meinungen: Aufsätze, Beiträge und StellungnahmenS tischen Fachbüchern Unmassen von nahezu ausschließlich "einheimischer" Literatur angegeben wurden - man möge einmal die US-amerikanische Fachliteratur daraufhin betrachten. Keine pauschale Anerkennung der neuen Studienabschlüsse Für die Vergleichbarkeit der Ausbildungsleistungen gäbe es ein sehr einfaches und weitgehend korrektes System, nämlich die Zertifizierung nach entsprechenden Kriterien. Nach der Wende hat man dies durch die Anerkennung von Studienleistungen in der DDR mit Erfolg praktiziert. Da sich sowohl die USA als auch Großbritannien eindeutig gegen eine pauschale Anerkennung der neuen Studienabschlüsse und für eine Einzelprüfung entschieden haben - dies würde ja sonst auch ein Widerspruch zu ihrem eigenen System und seiner Handhabung sein - wird auch dieses Ziel durch die neuen Abschlüsse nicht erreicht. Deutscher vorauseilender Gehorsam Es ist fast müßig, zu erwähnen, dass innerhalb Europas Deutschland wieder einmal mit vorauseilendem Gehorsam am weitesten ist und andere Staaten durchaus nicht so willfährig wie wir ihr Kleid ablegen. Dazu kommt, dass die ganze Welt bisher wusste, was eine deutsche Ingenieurausbildung wert ist, wobei deren Anerkennung bisher problemlos war. Dieser Vorteil entfällt jetzt. Bildungstraditionen in Deutschland - seit Jahrhunderten gewachsen 22 Ein weiteres Argument für das neue System ist die Behauptung, es kämen mehr ausländische Studierende. Wieder wird übersehen, dass vor Jahrzehnten oder gar vor 100 Jahren weitaus mehr Ausländer in Deutschland als heute studierten - übrigens waren dafür gute Deutschkenntnisse erforderlich. Die nachlassende Nachfrage war - neben dem sinkenden Ansehen in der Zeit des Nationalsozialismus - auf die nach 1945 sinkende Ausbildungsqualität zurückzuführen. Wenn nun ein Ausländer in Deutschland das gleiche - niedrigere - Niveau wie in seinem Heimatland angeboten bekommt, dann ist nicht erkennbar, warum ein Studium in Deutschland dann noch attraktiv sein sollte. Allerdings entsteht ein Nebeneffekt: Ausländer bekommen leichter Arbeit in Deutschland. Ist dies so gewollt? Auch ein Studium Deutscher im Ausland bringt keinen Leistungsvorteil - einzig positiv wäre das Kennenlernen von Land und Leuten - aber dazu braucht man kein neues Bildungssystem. Rückzug aus der deutschen Sprache? Wie sieht es mit der offenbar angestrebten Abschaffung der deutschen Sprache in der Wissenschaft (und nicht nur dort) aus? Die wahre geistige Leistungsfähigkeit eines Menschen beruht unstrittig auf dem Denkprozess, der sich seiner Muttersprache bedient. Dies wurde gerade auch - von in der Nazizeit emigrierten - hochkarätigen deutschen Wissenschaftlern immer wieder bestätigt. Es kann ja auch gar nicht anders sein - wobei es natürlich immer Ausnahmen geben mag. Wenn jetzt in Deutschland viel in Englisch abläuft (Tagungen, Veröffentlichungen usw.), dann ist der Abstieg Deutschlands in die untere Wissenschaftsliga vorprogrammiert. Allerdings freuen sich Großbritannien und die USA, weil diese Staaten große wirtschaftliche Vorteile daraus ziehen. In der Europäischen Union werden englische Muttersprachler bei Stellenbesetzungen bevorzugt; gleichzeitig haben deutsche Firmen Ausschreibungsnachteile durch die Pflicht, sich dabei der englischen Sprache bedienen zu müssen. In diesem Zusammenhang sollte selbstverständlich sein, dass das Erlernen von Fremdsprachen (es soll übrigens noch ein paar andere wichtige Sprachen außer Englisch geben) für die Kommunikation sehr wichtig ist - auch wenn da ein US-Bürger kaum zustimmen wird. Kulturelle Identität - wegreformiert? Die englische Sprache ist nicht auf Grund ihrer Vorzüge so verbreitet, sondern weil die Eroberungs- und Machtpolitik (Kolonien, Weltkriege) und die dadurch entstehende wirtschaftliche Kraft dies erzwungen hat. Als Kommunikationssprache ist Englisch heute unumgänglich - als Denk- und Arbeitssprache jedoch in Deutschland untauglich, es sei denn, man will die deutsche Identität, also auch die Nation als selbständige Größe, abschaffen. Ob dies beim größten europäischen Volk funktioniert? Oder wünscht man sich eine Zeit herbei, in der - ähnlich wie früher zuzeiten der Latein-Dominanz - eine elitäre, sich des Englischen bedienende Minderheit den Ton angibt? Dieser Minderheit stünde die große Masse der Deutschsprechenden gegenüber; damit würde eine Zweiklassengesellschaft mit all ihren Problemen geschaffen. Die englische Sprache zahlt den Preis dafür, eine Weltsprache zu sein - sie verliert ihre sprachliche Einheit und Qualität: Die Zeit des Oxford-Englisch ist vorbei; Englisch sinkt herab zu einer reinen Verständigungssprache. Es gibt noch ein weiteres Argument für die Beibehaltung und Weiterentwicklung - und eben nicht für die Abschaffung - des deutschen Bildungssystems: Wie oft wird in Deutschland betont, man habe keine Rohstoffe, sondern nur die Menschen und ihren Geist. Wie verträgt sich diese Feststellung damit, dass man das weltweit bekannte und anerkannte Produkt, nämlich unser Bildungssystem in seiner Gesamtheit, abschafft? Ist denn Deutschland in den vergangenen 200 Jahren auf Grund seines oder des USamerikanischen "Systems" zum Konkurrenten geworden? Übrigens: Funktionierende Kurssysteme, Stufung der Ausbildung u. ä. gab es bereits vor mehr als 100 Jahren in Deutschland mehrfach -

23 Hochschulreform im Spiegel S der Meinungen: Aufsätze, Beiträge und StellungnahmenS man braucht dabei also wahrlich nicht andere zum Vorbild zu nehmen. Man sollte in Deutschland selbstbewusst seine eigenen Bildungserfahrungen nutzen und verbessern und nicht in peinlicher geistiger Unterwürfigkeit nach Westen schauen. Gerade in Zeiten der Globalisierung müssen die eigenen Werte genutzt werden. Anpassen sollte nicht unterwerfen bedeuten, denn wir verlieren Respekt und Achtung des Auslandes. Die mit dem Wechsel des Bildungssystems in Deutschland selbst auftretenden Probleme werden offensichtlich ebenfalls ignoriert: In der deutschen Gesellschaft sind die Begriffe des Bildungssystems seit Jahrhunderten gewachsen und akzeptiert - ihre Abschaffung ohne jeden Nutzen für einen deutschen Bürger führt zur Ablehnung. Man denke nur daran, dass es den "Ingenieur" nicht mehr geben wird. - Große Kosten entstehen durch die Umwandlung der Bildungsabschlüsse in der Gesellschaft und in der Wirtschaft, während die Landesregierungen Zusatzkosten ablehnen, dafür aber ihren Mitarbeitern Zusatzarbeit aufbürden. Die gesamte Volkswirtschaft wird über Jahrzehnte in der Bewertung verunsichert sein, und die Bezahlung der neuen Ausbildung fällt geringer aus, weil Niveau und Akzeptanz fehlen. Der Anreiz zum Studium sinkt genauso wie die berufliche Einsetzbarkeit als Folge der Spezialisierung. O Neustrelitz, Juni 2008: Prof. Dr. Helmut Böhme Impressum: Redaktion: Prof. Dr.-Ing. Martin Dehli (De) Bilder: AG Wärmepumpen, Alstom, ASUE, Axima, Bosch, Bravo, Dehli, Der Spiegel, FAZ, Fetzer, Fluent, GDS, GF, Imtech, Jokers, M+W Zander, MWK, Schwäbische Zeitung, Studierende VUB 3 / VUB 5 / VUB 6 / VU 7, TGA Fachplaner, Vattenfall, Zellmann Public Viewing Von Ulrich Greiner ( Die Zeit Nr. 27 vom , S. 55): Aus für Clinton hieß neulich eine Überschrift, als Hillary sich im Kampf gegen Barack Obama endlich geschlagen gab. Dieses Aus für... liest man immer dann, wenn es mit einer Person oder einer Sache wirklich aus ist oder sein soll - so wie Jeremia sagt: Rahel beweinete ihre Kinder und wollte sich nicht trösten lassen, denn es war aus mit ihnen. Das Aus für... verdankt sich der journalistischen Not, angesichts ständig wachsender Schriftgrößen mit möglichst wenig Zeichen auszukommen. So bringen uns die Zeitungen ein schräges Deutsch bei. Noch schräger ist das Public Viewing. Früher, als man noch deutsch redete, sagte man Open Air dazu, und noch früher, als man kein Englisch konnte, sprach man von Freilichtbühne. Englisch aber können die meisten immer noch nicht, denn Public Viewing heißt Aufbahrung, öffentliche Zurschaustellung einer Leiche. Hoffentlich kommt bald das Aus für Public Viewing. O Obamas Berliner Rede: Ohne deutsche Übersetzung Einer der Kandidaten für das Amt des Präsidenten der USA, Barack Obama, hielt am 24. Juli 2008 an der Siegessäule in Berlin eine Wahlkampfrede. Zu diesem Public Viewing kamen etwa Zuschauer. Dabei bediente sich Obama ausschließlich des nordamerikanischen Idioms; eine Übersetzung ins Deutsche wurde von den Wahlkampforganisatoren nicht für erforderlich befunden. Die Wahlkampfhelfer des Konkurrenten McCain bewerteten hiernach das Verhalten der deutschen Zuhörer als unterwürfig. O Die Zahl der Abiturienten steigt von Jahr zu Jahr. Doch das Studium verliert an Attraktivität: Warten auf den Ansturm können - z. B. mit einem Hochschulpakt für zusätzliche Studienplätze. Aber die Bewerber bleiben aus: Im vorigen Jahr haben 17 Prozent mehr junge Menschen das Abitur oder die Fachhochschulreife erworben als im Jahr Trotzdem sank im selben Zeitraum die Zahl der Studienanfänger um 5 Prozent. Und das Statistische Bundesamt hat noch eine widrige Zahl parat: 28 Prozent mehr Abiturienten haben eine betriebliche Berufsausbildung begonnen, statt durch ein Hochschulstudium dem Mangel an Akademikern zu begegnen. Ob jemand seine Studienberechtigung gleich, später oder gar nicht in ein Studium ummünzt, ist grundsätzlich seine private Entscheidung. Das Hochschul- Informations-System (HIS) hat trotzdem nach Gründen gefragt. Ein Viertel derer, die auf ein Studium (zunächst) verzichten, lässt sich von Studiengebühren abschrecken (die zum Umfragezeitpunkt in sieben Ländern erhoben wurden). Andere haben Sorge, dass ihnen das straff organisierte Bachelorstudium zu wenig Zeit fürs Jobben und Privates lässt; wieder andere schreckt ab, dass sie sich an vielen Unis einem Auswahlverfahren stellen müssen; bei etlichen reicht die Abi-Note nicht für das gewünschte Fach. Die meisten indes wissen: Eine ordentliche Berufsausbildung bedeutet oft einen sicheren Arbeitsplatz und verhindert nicht, später noch zu studieren. Das Nachsehen bei dieser Art Karriereplanung haben allerdings die Berufsbewerber mit mittlerem Schulabschluss. Ein Faktum, das gern übersehen wird, wenn äußere Restriktionen für die Studienabstinenz verantwortlich gemacht werden: Die wahren Wissenschaftsjünger schreckt das nicht. Die Uni Bonn etwa und die TU München erleben trotz Gebühren und Tests einen Bewerberboom - wie Bayern insgesamt einen Zuwachs an Studierenden verzeichnet. O Satz und Gestaltung: Martin Dehli Hochschule Esslingen (HE), University of Applied Sciences, Fakultät Versorgungstechnik und Umwelttechnik, Kanalstraße 33, Esslingen Tel. (0711) Fax (0711) martin.dehli@hs-esslingen.de Von Birgitta Mogge-Stubbe (Aus. Rheinischer Merkur Nr. 32/2008, , S. 17) Nur Ärger mit den Prognosen. Da haben sich Experten in Bund, Ländern und Hochschulen den Kopf zerbrochen, wie sie des Studentenansturms Herr werden Studienanfänger: Tendenz fallend 23

24 Hochschulreform im Spiegel S der Meinungen: Aufsätze, Beiträge und StellungnahmenS Mit Deutsch könnten wir bei denen gleich wieder einpacken.? - Das Image der klassischen Hochschulen ist: trocken, verstaubt, praxisfern, besserwisserisch, abgehoben... Wissenschaftsrat gibt neue Impulse: Poptitan Dieter Dohlen bringt als Didaktikexperte die Hochschulen auf Touren Der Wissenschaftsrat stellte im Juli 2008 in einer Aufsehen erregenden Studie fest, die Professoren an Hochschulen seien Autodidakten, was ihre pädagogischen und rhetorischen Fähigkeiten angehe; sie bräuchten dringend Nachhilfe, um bei den Studierenden besser anzukommen. Gleichzeitig gewann der Wissenschaftsrat den Superstar und Poptitan Dieten Dohlen als Berater, um den Professoren didaktisch ein wenig auf die Sprünge zu helfen. Dieter Dohlen, beim Fernsehsender RTL unter Vertrag, hat nicht nur mit seiner Sendereihe Deutschland sucht den Superstar in den letzten Jahren eine supergeile Karriere hingelegt, sondern wird demnächst - wenn alles klappt - zugleich im Nebenamt Professor an der neu zu gründenden privaten RLT-University of Infotainment mit Sitz in Köln. Für die VU-Berichte sprach Prof. Dr.-Ing. Martin Dehli fiktiv mit Dieter Dohlen.? - Herr Dohlen, Sie werden demnächst Professor an einer der renommiertesten Privat-Unis in Deutschland. Warum genau wollen Sie diesen Job machen?! - Ich möchte zeigen, dass es auch anders geht. Denn an den normalen staatlichen Hochschulen läuft ja so ziemlich alles schief, was schief laufen kann. Die Profs dort sind die absoluten Langweiler: Sie nerven total mit ihrer Hard Core Science, statt endlich etwas mehr Soft Studies zu bringen. Diese Typen machen alles viel zu diffikult: Sie texten die Studis voll zu, statt sie richtig anzutörnen. Mein Tipp: Die Profs sollen endlich das sagen, was die Studis hören wollen - und nicht immer nur das, was sie in ihrer Scheuklappenmentalität für wichtig halten.? - Haben Sie das auch in Ihrer Beraterfunktion beim Wissenschaftsrat und bei der Hochschulrektorenkonferenz gesagt?! - Aber sicher! Die Studis sind doch inzwischen Kunden der Hochschulen, denn sie bezahlen ja jetzt für ihr Studium. Wir von RTL wissen positv: Wenn wir am Publikumsgeschmack vorbeiproduzieren, sinkt die Einschaltquote. Der Wurm muss ja schließlich dem Fisch schmecken und nicht dem Angler, sonst beißt der Fisch nicht an! Auf den Hochschulbereich übertragen heißt das: Zu viel Anspruch bringt zu viel Stress beim Studium - und damiit leere Hörsäle und hohe Durchfallquoten. Wollen die Profs das denn wirklich?? - Welche Studienrichtungen werden Sie an der RTL University anbieten?! - Ja, ich weiß. Das kann so nicht bleiben. Mit der RTL University werden wir den Hochschulen die Impulse geben, die das deutsche Hochschulwesen wieder nach vorn pushen. Ich glaube an puren Genuss - nicht nur im Fernsehen, sondern auch im Studium. Was soll denn schlecht daran sein, wenn sich die Studis endlich mal richtig wohlfühlen?? - Welche Abschlussgrade werden Sie anbieten?! - Den Bachelor of Infotainment und - als weiterführenden Abschluss - den Master of Advanced Media Performance. Dank des Privatisierungskonzepts im deutschen Hochschulwesen werden das dann staatlich voll anerkannte Abschlüsse mit Zugangsberechtigung zum staatlichen Höheren Dienst.? - Ihre Mission, Ihre Vision?! - Aufhören mit dem verkopften Studium. Da büffeln die Studenten Gleichungen, Gleichungen, Gleichungen... Ohne das alles bekommt man leichter einen guten Job - ich bin dafür das beste Beispiel. Und dann: die Studiengänge entmüllen, entrümpeln und nochmals entrümpeln! Es muss Schluss sein mit dem Fakt, dass sich die Absolventen mental so down fühlen, dass sie nur noch als Miesepeter durchs Leben wanken und sich vor lauter Selbstzweifeln nichts mehr zutrauen. Übrigens: Auch Durchrasseln kann Spass machen - zumindest für die andern, die dabei zuschauen.? - Wenn Sie die Welt retten könnten...! - Was heißt hier könnten? - Ich kann die Welt retten und mich dabei echt gut! - Medienwissenschaften, Event Management, Fan Culture, Cheerleader Practise, Public Viewing Sciences, Hollywood History, PR Strategy, Professional Advertising und Propaganda Knowledge.? - Welche Sprache sehen Sie vor?! - Englisch natürlich - aus Rücksicht auf die deutschen Wissenschaftsminister! 24

25 Hochschulreform im Spiegel S der Meinungen: Aufsätze, Beiträge und StellungnahmenS Künftige Studierende der RTL Infotainment University fühlen! Ich will die PanEuropean Infotainment University aufbauen und am Schluss ganz Hollywood übernehmen.? - Eine Umfrage hat kürzlich ergeben, dass sich 80 Prozent der deutschen Jugendlichen Dieter Dohlen als Vater wünschen. Wie schaffen Sie es bloß, eine so hohe Akzeptanz zu erreichen?! - Ich wirke positiv auf meine Zielgruppe: Ich sage einfach: Ihr seid ein großartiges Publikum! Ihr gebt mir so viel zurück! Ich bin o.k.; werdet so wie ich - dann seid Ihr auch o.k.! Macht s so wie ich - dann seid Ihr die total coolen Typen! Wenn Ihr meine Performance bringt, dann seid Ihr die Größten! - Beim Studium müssen die fünf E s rüberkommen: Enchantment, Excitement, Enjoyment, Entertainment, Embracement: Bezauberung, Anreizung, Genuss, Unterhaltung, Umarmung!? - Werden sich Mark Matlock und Thomas Godoy bei Ihnen zum Studium einschreiben?! - Das ist nicht nötig: Denen wird wegen der von ihnen bei Deutschland sucht den Superstar erbrachten Lebensleistung ohne Prüfung der Master-Titel verliehen. Die beiden haben gezeigt, dass sie mehr drauf haben als viele andere.? - Wie sieht das bei den Söhnen und Töchtern betuchter Eltern aus?! - Denen werden wir ein exklusives Rundum-Sorglos-Happy-Study -Paket anbieten: Wenn schon ihre Eltern als großzügige Förderer der RTL University in Erscheinung treten, dann sollen es die Kinder doch wohl besser und leichter haben als ihre Eltern, die früher beim Studium genug geschuftet haben.? - Sie sind zurzeit nicht verheiratet. Warum?! - Ehrlich: Ich habs immer wieder versucht. Am guten Willen lag es also sicher nicht. Das Problem - rundheraus gesagt - waren meine potenziellen Schwiegermütter. Ich habe nicht nur beruflich, sondern auch privat ein strenges Qualitätssicherungssystem - die RTL-Akkreditierung. Das ist zur Absicherung der Einschaltquoten nötig. Und da beziehe ich natürlich auch die potenziellen Schwiegermütter mit ein. Das designierte Rektorenteam der Kölner RTL Infotainment University? - Ich verstehe nicht...! - Die bleiben ja nicht im Hintergrund, sondern sollen zu meiner PR-Strategie passen. Ich habe denen gesagt: Guckt Euch doch mal Germany s next Top Model an! Dann wisst Ihr, wie Ihr Eure Bodies durchstylen könnt, und was alles an Anti-Aging machbar ist. Leider sind dann doch alle meine potenziellen Schwiegermütter beim Qualitätssicherungstest durchgerasselt. Den Test habe ich bei Heidi Klum in Auftrag gegeben, die sie dann auf den Catwalk geschickt hat. Alle durchgerasselt!!! Eigentlich schade...! - Die VU-Berichte wünschen Ihnen eine Top-Performance bei Ihren künftigen Aufgaben als Professor! O Thomas Godoy (rechts unten): Heißer Aspirant auf den RTL-Master Flächendeckende Evaluationen aller Studiengänge werden nicht fortgeführt Die Evaluationsagentur Baden-Württemberg (evalag) wird sich künftig verstärkt mit Fragen der institutionellen Qualitätssicherung und -entwicklung an Hochschulen beschäftigen. Dafür wurde die evalag-stiftungssatzung geändert. Die in den Jahren 2001 bis 2006 praktizierten flächendeckenden Evaluationen aller Studiengänge an den Hochschulen werden nicht fortgeführt. Dies wurde von einzelnen Beobachtern der Hochschulen als Zeichen gewertet, dass das Ministerium für Wissenschaft und Kunst Baden-Württemberg (MWK) erkannt habe, dass die flächendeckenden Evaluationen aller Studiengänge zu einem nicht vertretbaren bürokratischen Aufwand für Hochschulverwaltungen und Professoren geführt haben, für den es kaum eine rationale Begründung gab. Vielmehr habe es sich dabei nicht zuletzt um ein Disziplinierungsinstrument gehandelt, mit dem das MWK - wie die Wissenschaftsministerien anderer Bundesländer auch - einer irrationalen, gegen die Hochschulen gerichteten Stimmung in der Öffentlichkeit sowie in Wirtschaftsverbänden zu entsprechen versucht habe. Für Wissenschaftsminister Prof. Dr. Peter Frankenberg sind Qualitätssicherung und -entwicklung nach wie vor eine zentrale und ständige Herausforderung in einem zunehmend wettbewerblich orientierten Hochschulsystem. O Platz 9 für Minister Frankenberg Wissenschaftsminister- Ranking Jährlich lässt der Deutsche Hochschulverband das Ansehen der Wissenschaftsminister durch seine Mitglieder bewerten. Nach der neuesten Erhebung belegt Minister Frankenberg Platz 9. Brandenburgs Wissenschaftsministerin Johanna Wanka eroberte Platz 1. Der Hamburger Wissenschaftsminister Jörg Dräger trägt als 16. die rote Laterne. O 25

26 Hochschulreform im Spiegel S der Meinungen: Aufsätze, Beiträge und StellungnahmenS zum Studienabschluss - vorbei die Zeit, als die Deutschen die Senioren unter Europas Hochschulabgängern waren. Gewiss, der Widerstand war groß. Doch nun beharren auch die Ingenieure nicht mehr auf ihrem "Dipl.-Ing.". Und selbst die allerletzten Bastionen wanken: In den Staatsexamensfächern Medizin und Jura finden demnächst große Konferenzen statt. Dort wird beraten, wie man auch in diesen Disziplinen ein gestuftes Studienprogramm entwickeln kann. (Auszüge aus Der Spiegel Nr. 18/2008, Titelgeschichte Die Turbo-Uni, S ) Deutschlands Hochschulen hat eine Revolution erfasst: Schneller, straffer und zugleich praxisnah soll das Studium werden. Studenten stöhnen, Professoren bangen um ihre Freiheit. Die Wirtschaft aber freut sich über die neuen Turbo- Absolventen. Unter 50 Stunden pro Woche läuft im Studium nichts. Ganze vier Tage konnte ich in den Semesterferien nach Hause fahren. Ansonsten: büffeln, büffeln, büffeln." - "Zu viel Stoff und zu wenig Zeit." - Nicht Denken, sondern bloßes Pauken ist gefordert. - "Durchziehen, einfach durchziehen heißt meine Devise." - "Nur Fakten werden abgefragt, Diskussionen sind unerwünscht." Dies sind Stimmen von Studenten, die mit der schönen neuen Hochschul-Reformwelt in Deutschland konfrontiert sind. Kein Zweifel: Studieren in Deutschland, das ist nicht mehr, was es war. Es weht ein scharfer Wind an den Hochschulen. Vorbei die Zeiten, da Selbständigkeit und Selbstverwirklichung großgeschrieben waren. Heute muss selbst manch Einser- Abiturient sich gewaltig strecken, damit er die Klausuren besteht. Stille Revolution - öffentlich kaum wahrgenommen Denn eine stille Revolution hat die deutschen Hochschulen erfasst. Von der Öffentlichkeit erstaunlich wenig wahrgenommen, haben die Bildungspolitiker den Hochschulen eine Rosskur verordnet, die kaum mehr etwas in Hörsaal und Labor beim Alten belässt. Reform folgt auf Reform, jedes Semester hält neue Überraschungen bereit. Vor allem ein Ziel haben sich die Reformer auf ihre Fahnen geschrieben: Das gemütliche 26 Die Studenten-Fabrik Bummelstudium von gestern hat ausgedient; ausgebildet wird nun der flexible, allzeit einsatzbereite Turbo-Absolvent. Das gesamte Curriculum wird neu geordnet: Schneller und straffer soll alles gehen. Gleichzeitig heißt die Parole: Praxisbezug. Schon nach sechs bzw. sieben Semestern gibt es den ersten Abschluss, knapp über 20-Jährige sollen künftig reif sein für den Start in den Job. Das Studium gilt nicht mehr als Insel des Geistes. Nun heißt es: Hier wird die wirtschaftliche Elite fit für die Zukunft gemacht. Die Aussage eines Insiders: Sämtliche Bereiche der Hochschule werden auf Effizienz getrimmt." Tatsächlich: Zunehmend verstehen sich Uni-Präsidenten als Unternehmensführer, Wirtschaftsvertreter sitzen in den Hochschul-Gremien, Hochschulen sieben die Bewerber für Studienplätze selbst aus, Institute wetteifern im Exzellenz-Wettbewerb um Prestige und Fördermillionen. Und Studiengebühren sind vielerorts zum Symbol des Umbaus geworden. Besonders deutlich offenbart sich der Wandel in der wohl größten Strukturreform der deutschen Hochschule, seit Wilhelm von Humboldt die Einheit von Forschung und Lehre ersann: dem so genannten Bologna-Prozess. Ziel ist die Umstellung sämtlicher Hochschulabschlüsse. Diplom und Magister werden abgeschafft. Fortan gibt es nur noch Bachelor und Master: Den Bachelor-Titel bekommt, wer - als Akademiker light - sechs oder sieben Semester Crashkurs in Grundlagen bestanden hat. Der Master wartet meist nach anderthalb bis zwei weiteren Jahren Aufbaustudium. Radikal wie in keinem anderen Land wird die Bildung gekürzt. In nur acht Jahren zum Abitur, dann noch drei Jahre bis Mit der ungeheuren Belastung von der Politik alleingelassen Unterstützung erhoffen sich die Hochschulen von der Politik. Allzu sehr habe diese die Lehranstalten bei der Bewältigung der "ungeheuren Belastung" des Strukturwandels alleingelassen, klagt Margret Wintermantel, die Präsidentin der Hochschulrektorenkonferenz. Nun sei es Zeit für eine "Phase der Nachsteuerung". Der Preis des Umbaus, so viel ist jetzt klar, war hoch. Dem Kölner Rechtswissenschaftler Bernhard Kempen zum Beispiel, dem Präsidenten des Deutschen Hochschulverbands, graust es beim Trend zur allgemeinen Verschulung: "All diese haarklein festgelegten Module führen zu einem Scheuklappen-Studium, das den Blick nach rechts und links verstellt. Damit werden wir keine Innovationsträger und Funktionseliten heranziehen." Und auch Imke Buß vom Freien Zusammenschluss von Studenten- und Studentinnenschaften meint: "Es geht an den Unis nicht mehr um Bildung, sondern nur noch um Ausbildung." Beiden Seiten, Professoren wie Studenten, wurden enorme Opfer abverlangt. So war die Umbauarbeit in den Hochschulen "mit einer irrsinnigen Bürokratie verbunden", klagt Hochschulforscher Pasternack. All das hat viel kostbare Zeit gekostet. Genervt stöhnt der Max-Planck -Forscher Wolf Singer: "Wenn Sie einen Wissenschaftler total inaktivieren wollen, dann lassen Sie ihn die Bologna-Reform organisieren." Manch ein Professor hatte sich damit abzufinden, dass seine Arbeit immer mehr zu der eines Lehrers wird. Zudem sehen viele den geheiligten akademischen Schutzraum in Gefahr. Allzu sehr halte der wirtschaftsliberale Effektivitätswahn Einzug in Vorlesungen und Seminare. Die Angst geht um vor einer Uni-Welt, in der Rektoren wie industrielle Chief Executive Officers auftreten und

27 Hochschulreform im Spiegel S der Meinungen: Aufsätze, Beiträge und StellungnahmenS Fakultäten wie Profit-Center, die um die begehrten Drittmittel konkurrieren. Der Münchner Sozialpsychologe Heiner Keupp spottet, Begriffe aus der Welt der Wirtschaft tauchten immer öfter im "neuen Jargon des Hochschulmanagements auf. Es seien Plastikwörter": Leistungskontrolle heißt "Benchmarking", Studenten werden zu "Kunden", Hochschulen "schöpfen Ressourcen aus" und "stellen Synergien her". Die Studenten zahlen mit Stress und Prüfungsangst. "Einige halten den hohen Leistungsanforderungen nicht stand. Früher hatten sie eher Probleme mit der Selbstorganisation, jetzt wird der vorgegebene Stundenplan zum Stressfaktor." Sprunghaft stieg die Nachfrage bei den psychologischen Beratungsstellen. Ist das die Bologna-Reform wirklich wert? Jung, smart, formbar, flexibel: So hatte sich die Wirtschaft den Zukunfts-Absolventen gewünscht. Die Hochschule war auserkoren als Fabrik, die ihn liefern sollte. Doch halten die neuen Bachelors, was sich Bildungsstrategen und Personalchefs von ihnen versprochen haben? Taugen sie als neue, frische Elite? Oder spucken die Hochschulen nur Discount- Akademiker aus, denen es an Fachwissen und Lebenserfahrung mangelt? Ex-Kultur-Staatsminister Nida- Rümelin: Eine Katastrophe Bildungsforscher sind ausgeschwärmt, um die neue Spezies des Bachelors zu durchleuchten. Ihre Erkenntnisse fallen ernüchternd aus. "Praktisch alle, die vor fünf Jahren noch optimistisch waren, sagen heute: Das ist eine Katastrophe", konstatiert der Münchner Philosophieprofessor und ehemalige Kultur-Staatsminister Julian Nida-Rümelin. Ganz so düster sehen es zwar nicht alle. Grund zu großer Sorge geben die Befunde, welche die Forscher zusammengetragen haben, allerdings: - Trotz steigender Zahl von Abiturienten nehmen weniger Studenten ihr Studium auf - obwohl sich alle Experten einig sind, dass Deutschland eigentlich mehr Akademiker braucht. - Das starre Korsett des Studienplans lässt kaum Zeit für Auslandssemester und Praktika - diese aber gelten als wichtige Türöffner für den beruflichen Erfolg. - Mancher Bachelor muss feststellen, dass sein Abschluss in anderen Ländern bisweilen nichts gilt - dabei war gerade die internationale Anerkennung das zentrale Anliegen der ganzen Umstellung. - Für die betreuungsintensiven neuen Studiengänge fehlt es oft schlicht an Dozenten - und dies, obwohl die Politik im Hochschulpakt eigens hierfür über eine Milliarde Euro bereitgestellt hatte. - Viele Bachelors bemühen sich nach ihrem Abschluss vergebens um einen Platz im Master-Studium - doch noch ist völlig unklar, wie viele Bachelors die Industrie überhaupt einstellen mag. - Am meisten leiden unter der Straffung des Lehrstoffs Studenten ohne elterliche Finanzspritzen, die neben dem Studium jobben müssen - und dies, obwohl das deutsche Hochschulwesen, verglichen mit anderen Ländern, es sozialen Aufsteigern ohnehin schon schwerer macht. - Besonders deprimierend aber sind Zahlen, die eine Studie des Hochschul-Informations-Systems (HIS) zutage förderte. Die Untersuchung befasst sich damit, ob es denn gelungen sei, die Epidemie des Studienabbrechens einzudämmen. Denn das galt als eines der wichtigsten Ziele der Reform. Das Ergebnis fiel schlimmer aus, als es Bologna-Skeptiker befürchtet hatten: In vielen Studienfächern werfen nicht weniger, sondern mehr das Handtuch. Während insgesamt jeder Fünfte das Studium vorzeitig aufgibt, ist es unter den Bachelor-Studenten sogar jeder Vierte. Noch weniger bleiben an den Fachhochschulen bei der Stange: Dort liegt die Abbrecherquote bei 39 Prozent. Einziger Trost: Wenn Bachelor-Studenten hinschmeißen, dann tun sie es bald. Ingenieure und Volkswirte hatten von jeher nie viel Anlass, sich über lasche Professoren oder unklare Leistungsanforderungen zu beklagen. Hier schlägt nun zu Buche, dass die neuen Bachelor-Kurse den Stoff noch kompakter und damit schwerer verdaulich servieren. Deshalb nimmt die Zahl derer, die aufgeben, zu. Gerade bei Fachhochschülern kommen häufig finanzielle Ursachen für den Abbruch hinzu. So stammen dort viele angehende Ingenieure aus sozial schwächerem Milieu. Meist müssen diese Studenten nebenbei arbeiten - fürs Jobben aber bleibt neben den Crashkursen für den Bachelor meist wenig Zeit. Wie sieht es mit der Vergleichbarkeit aus? - Hochschulforscher Pasternack: "Mit der Begründung, international anerkannte Studienangebote schaffen zu wollen, hat man in Deutschland ein System etabliert, das nicht einmal mehr national vergleichbar ist", spottet der Wissenschaftler. So bietet etwa Nordrhein-Westfalen sechs verschiedene Modelle für ein Bachelor-Master-Lehramtsstudium - da wird schon der Wechsel an die Nachbaruni zum Hindernislauf. Als noch schwieriger kann sich der Wechsel ins Ausland erweisen. Denn die vorgeblich so internationalen Abschlüsse Made in Germany sind im Ausland keineswegs überall willkommen. Hinzu kommt: Viele Hochschulen haben so viele personelle und finanzielle Ressourcen ins Bachelorstudium gesteckt, dass diese im Masterstudium zwangsläufig fehlen. Einige Bundesländer sahen sich bereits gezwungen, rigorose Übergangsquoten beim Wechsel vom Bachelor zum Master zu verordnen. Jedes Bundesland geht mit diesem Problem auf eigene Weise um: Nordrhein-Westfalen etwa rang sich durch, allen Lehreranwärtern nach bestandenem Bachelor den Zugang zum Master-Studium zu gewähren. So großzügig sind die Hochschulleiter in Baden-Württemberg nicht. Wenn es nach ihnen geht, soll hier nur weiterstudieren, wer gute Noten hat. 22 Großfirmen machten Druck Es waren nicht zuletzt Wünsche aus der Industrie, die den Bologna-Reformern als Ansporn dienten: Zu alt und zu praxisfern seien die Absolventen, pflegten Personalchefs zu klagen. Der Wechsel zum Bachelor und Master müsse "so schnell wie möglich erfolgen", drängelten vor zwei Jahren die Personalvorstände von 22 großen deutschen Unternehmen in einer gemeinsamen Erklärung. Wenn es um Fähigkeiten der Absolventen geht, stehen auf der Wunschliste der Firmen einer Umfrage des Deutschen Industrie- und Handelskammertags zufolge ganz oben: Teamfähigkeit, Selbständigkeit und Selbstmanagement, Einsatzbereitschaft sowie Kommunikationsstärke. Beschäftigungsbefähigung oder "Employability" heißen solche Qualifikationen im Personalchefsprech. Gerade in dieser Disziplin stellte das Centrum für Hochschulentwicklung vielen Bachelor- Studiengängen ein gutes Zeugnis aus. Auch das Institut der Deutschen Wirtschaft Köln (IW) kommt zu einer vorsichtig optimistischen Einschätzung: "Zu Beginn war die Skepsis gegenüber den neuen Abschlüssen wesentlich größer, doch das beginnt sich zu wandeln". O 27

28 Hochschulreform im Spiegel S der Meinungen: Aufsätze, Beiträge und StellungnahmenS Ein Hohes Lied auf den Hochschulrat? Auszüge aus dem Rheinischen Merkur Nr. 33/2008, S. 33) von Hermann Horstkotte In den vergangenen zehn Jahren haben fast alle Bundesländer Hochschul- oder Aufsichtsräte an ihren Universitäten und Fachhochschulen eingerichtet. Den ehrenamtlichen Gremien gehören oft zwischen 6 und 12 Mitglieder an, die überwiegend nicht aus der jeweiligen Hochschule stammen. Baden-Württembergs Wissenschaftsminister Peter Frankenberg bringt die Neuerung auf den Punkt: Wir haben mit den Hochschulräten die Kompetenz der Wirtschaft in die Entscheidungen der Hochschulleitungen einbezogen. Sie soll für die Profilierung der einzelnen Hochschulen und damit für den Wettbewerb untereinander sorgen. Die personelle Zusammensetzung ist allerdings im Wesentlichen vom Ministerium und dem Senat, dem höchsten Kreis der akademischen Selbstverwaltung, abhängig. Die Räte haben je nach Land unterschiedliche Kompetenzen. In Mecklenburg-Vorpommern beschränken sie sich auf die bloße Beratung der Hochschulleitung. Hingegen bestimmen die Aufsichtsgremien in Baden-Württemberg und Nordrhein-Westfalen beispielsweise auch den Rektor oder Präsidenten, also den geschäftsführenden Vorstand der Hochschule. Dieses Wahlrecht für den Chefposten stand bisher traditionell den Senatoren zu, also den Lehrenden, Lernenden und sonstigen Mitarbeitern. Neuregelung führt immer wieder zum Streit Mit der Neuregelung kommt es zwischen den Räten mit angeblicher Managerhybris und den Werktätigen in den Denkfabriken immer wieder zum großen Krach. Beispiele sind die Hochschulen in Tübingen, Freiburg, Reutlingen, Cottbus sowie jüngst in Siegen. Bremen verzichtet bisher auf Hochschulräte, Brandenburg begnügt sich mit einem fürs ganze Land. O Minister Frankenberg: Kompetenz der Wirtschaft für die Hochschulen Hochschulen sollten sich selbst verwalten Fragen des Rheinischen Merkur an Michael Hartmer, Jurist und Geschäftsführer des Deutschen Hochschulverbandes zum Thema Hochschulrat :? - Angenommen, Sie könnten einen idealen Hochschulrat gesetzlich kreiern. Welche Aufgaben gäben Sie ihm?! - Dem Ideal kommen die Hochschulen am nächsten, in denen Hochschulräte, Rektorats- und Senatsmitglieder vertrauensvoll zusammenarbeiten - unabhängig von der gesetzlichen Vorgabe. Die gesetzliche Implementierung des Hochschulrates in Deutschland begünstigt Streit. Der Senat ist als zentrales Entscheidungsinstrument der Hochschule vom Gesetzgeber geschlachtet worden. In allen Bundesländern bezieht der Rektor seine Legitimation letztlich vom Hochschulrat. Das ist ein Kulturbruch für eine Institution, der die Verfassung eine Selbstverwaltungsgarantie gibt.? - Was würden Sie konkret ändern?! - Mein Hochschulrat würde nur vom Senat gewählt und bestellt - ohne staatliche Beteiligung und Einflussnahme. Er hätte ein Vorschlagsrecht für die Wahl des Rektors, der vom Senat gewählt wird. Seine Aufgaben würden durch die bislang nicht erfolgte Defizitanalyse des Senats bestimmt. Ausschlaggebendes Kriterium für die Wahl eines Hochschulrates sollte immer sein Sachverstand sein. Persönlichkeiten, die in anderen Lebensbereichen Hervorragendes leisten, aber die heutige Hochschullandschaft vornehmlich aus der Erfahrungsperspektive ihres studierenden Nachwuchses wahrnehmen, müssen nicht gute Hochschulräte sein.? - Was ist bei allen unterschiedlichen Regelungen der 16 Bundesländer der größte Mangel?! - Der Hauptfehler der Länder besteht darin, Wettbewerb zu predigen und ihn nicht zuzulassen. Gerade in der Hochschulorganisation strotzen die Hochschulgesetze vor Detailverliebtheit. In Deutschland gibt es noch Dutzende Rektorate, die ihre Entscheidungsbefugnisse zwischen Ministerialerlassen und Hochschulratsbeschlüssen suchen müssen. Vielleicht ist Geduld nötig. Allerdings darf es nicht Jahrzehnte dauern, bis die Hochschulen über ihre Organisationsstrukturen selbst entscheiden können. O Das Warmwasserspeicher-Team praktizierte erfolgreiche Zusammenarbeit Warmwasserspeicher aus Kunststoff: Fakultätsübergreifende Projektarbeit Eine Machbarkeitsstudie zur Entwicklung eines Warmwasserspeichers aus Kunststoff wurde als fakultätsübergreifende Projektarbeit von den Fakultäten Versorgungstechnik und Umwelttechnik (VU), Maschinenbau (MB) sowie Chemieingenieurwesen Farbe-Lack-Umwelt (AN) durchgeführt. Trinkwasserspeicher werden heute meist aus Stahlblech gefertigt. Dabei wird entweder Edelstahl verwendet oder die Oberfläche mit le oder Kunststoff vor Korrosion geschützt. Dies ist teuer und aufwändig. Deshalb entwickelten sechs Studierende eine Machbarkeitsstudie zu einem Trinkwasserspeicher aus Kunststoff. Sie berücksichtigten neue Ansätze hinsichtlich Materialwahl, Form, Herstellungsverfahren, Hygiene und Kosten. Die Arbeiten teilten sich so auf, dass von den MB- Studierenden Hilsheimer, Mödinger und Schroth die Konzeption, Festigkeit, CAD- Ausarbeitung und Fertigungsverfahren entwickelt wurden, die VU-Studierenden Kleineikenscheidt und Wellinger beschäftigten sich mit den technischen Anforderungen und der Strömungssimulation, und der AN-Student Hahn befasste sich mit Hygieneanforderungen und der Werkstoffauswahl. Im März 2008 stellten die Studierenden ihr neues Konzept vor. Die Betreuung erfolgte durch die Professoren Dr. Messerschmid, Dr. Fischer und Dr. von Seggern. Anschriftenänderungen: Bitte teilen Sie uns Ihre Anschriftenänderungen mit, damit wir Ihnen die VU-Berichte auch weiterhin zusenden können. Unsere -anschrift: Martin.Dehli@hs-esslingen.de 28

29 Imtech-Tag an der Fakultät VU Imtech-Tag an der Fakultät VU: Kernkompetenz Technische Gebäudeausrüstung Dienstleistungsangebote würden hinsichtlich Beratung, Konzeption und Planung, Forschung und Entwicklung, Engineering, Projektsteuerung, Finanzierung, Betrieb und Management, Schulung und Training sowie Wartung und Service erbracht. Der Innovation werde im Unternehmen Imtech breiter Raum gegeben: Dies beziehe sich auf die Konzeption der Anlagen, auf die Entwicklung von Verarbeitungsmethoden, auf die Entwicklung von Schlüsselkomponenten sowie auf die Entwicklung von Softwarelösungen. Martin Dehli Was passiert im Brandfall? - Entrauchungsversuche zeigen Strategien zum Brandschutz auf. Am 12. Juni 2008 war die Firma Imtech zu Gast an der Fakultät VU, um sich den Studierenden umfassend vorzustellen. Einen ganzen Nachmittag lang bot sich damit die Gelegenheit, sich durch die Experten des Hauses Imtech gewissermaßen aus erster Hand über die neuesten Entwicklungen in der Technischen Gebäudeausrüstung (TGA) und in anderen technisch verwandten Gebieten informieren zu lassen. Über 70 VU-Studierende nahmen diese Möglichkeit wahr. Unternehmensprofil mit vielen innovativen Facetten Nach der Eröffnung der Veranstaltung durch VU-Dekan Prof. Dipl.-Ing. Gerhard Fetzer stellte Dipl.-Ing. (FH) Gerhard Kessler in seinem Vortrag Präsentation des Unternehmens die Firma Imtech mit ihren verschiedenen Facetten vor: Imtech sei Deutschlands führender Anlagenbauer in der technischen Gebäudeausrüstung. Die Zentrale des Unternehmens befinde sich in Hamburg. Über Mitarbeiter seien bei der Planung, dem Bau und dem Betrieb von Energie-, Klima-, Kommunikations- und Sicherheitstechnik für Industrieanlagen, Stadien, Arenen, Flughäfen und andere Gebäude tätig. Der Jahresumsatz komme auf etwa 1 Mrd. Euro; der Marktanteil in Deutschland betrage rund 20 %. In über 60 Niederlassungen in Deutschland sowie in einigen Ländern Osteuropas biete Imtech seinen Kunden Dienstleistungen in Schiffbau- und Dockbautechnik, Kraftwerks- und Energietechnik, Contracting, Reinraumtechnik, Daten-, Netzwerk- und Sicherheitstechnik, Umweltsimulation und Prüfstandstechnik an. Die Imtech-Deutschland-Gruppe gehöre zum europaweit agierenden Imtech-N.V.- Konzern mit Sitz im niederländischen Gouda. Imtech N.V. habe insgesamt Mitarbeiter, erwirtschafte einen Jahresumsatz von rund 2 Mrd. Euro und sei an der Amsterdamer Börse notiert. Die Imtech Deutschland sei insbesondere aus der Traditionsfirma Rudolf Otto Meyer (RuD) hervorgegangen, die vor genau 150 Jahren in Hamburg gegründet worden sei. Seit Anfang 2002 firmiere man unter dem Namen Imtech. Bei den Leistungen im Rahmen der Technischen Gebäudeausrüstung stünden vor allem die Wärme- und Kältetechnik, die Luft- und Klimatechnik, die Elektrotechnik, die Gebäudeautomation und MSR-Systeme, die Brandschutztechnik, die Daten- und Kommunikationstechnik, die Sanitärtechnik sowie das Gebäudemanagement und technische Dienstleistungen im Mittelpunkt. Daneben verfüge Imtech über Kompetenzzentren in der Kraftwerks- und Energietechnik, im Contracting, bei Forschung und Entwicklung, bei der Projektentwicklung, bei der Reinraumtechnik, bei der Umweltsimulation und bei der Prüfstandstechnik sowie in der Schiffbau- und Dockbautechnik. In der Lufttechnik habe man eine führende Position: Dies gelte z. B. für die verschiedensten Anwendungsgebiete der innovativen Drallströmung; hier seien beispielsweise der Brandschutz sowie die Schadstoffabfuhr über Luftströmungen bei Fertigungsanlagen zu nennen. Daneben stünden in der Luft- und Klimatechnik innovative Quellluftsysteme im Blickpunkt: Quellluftauslässe seien für die Standardisierung in Industriebereichen sowie für Deckenkühlgeräte entwickelt worden. Um flexibel auf die sich ändernden Herausforderungen von Märkten und Techniken reagieren zu können, werde auf die Fähigkeit zum adaptiven Wandel im Unternehmen Wert gelegt. Dabei gehe es um die Veränderung von Abläufen, die Anwendung von neuen Werkzeugen (Tools), den Wandel in der Projektabwicklung, innovative Vertragsmodelle sowie die ganzheitliche Betrachtung der erforderlichen Aufgaben. Dipl.-Ing. (FH) Kessler verdeutlichte die Leistungen des Unternehmens anschaulich durch zahlreiche Beispiele ausgeführter Anlagen und Gebäude - etwa von Reinräumen in Fabrikationsanlagen der Halbleiterindustrie und der Pharmazeutik, von Forschungs-, Entwicklungs-, Fertigungs- und Verwaltungsgebäuden in verschiedensten weiteren Industriebereichen, sowie von Messen, Hotels und Gebäuden der öffentlichen Verwaltung. Dipl.-Ing. (FH) Gerhard Kessler 29

30 Imtech-Tag an der Fakultät VU Simulation von Gebäuden und RLT-Anlagen Im zweiten Vortrag mit dem Titel HK Sim berichtete Prof. Dr.-Ing. Rüdiger Detzer, Leiter der Forschung und Entwicklung von Imtech in Hamburg, über die Bedeutung der Simulationstechnik auf den Gebieten von Heizung und Klimatisierung. Dabei gab er zunächst einen Überblick über Anwendungsbereiche von Simulationsrechnungen: Imtech konzentriere sich auf die energetische Gebäudesimulation, auf die Anlagensimulation, auf Energiestudien und auf strömungstechnische Simulationen. Dabei sei es von Belang, die Ergebnisse von Simulationsrechnungen immer auch anhand von konkreten Versuchen zu überprüfen, abzustimmen und zu erhärten. Hierzu dienten Versuche, die häufig im Labor - etwa im Imtech-Forschungsund Entwicklungszentrum in Hamburg -, aber auch durchaus vor Ort vorgenommen werden würden. Er stellte in diesem Zusammenhang verschiedene Software-Simulationsmodule vor, die miteinander verknüpft werden könnten: Zum Beispiel seien zur raumlufttechnischen Anlagensimulation u. a. ein h,x-modul (zur Abbildung von Zustandsänderungen im h,x-diagramm), ein Heiz- und Kühllastmodul, ein Wetterdaten-Modul sowie ein Kostendatenmodul miteinander verknüpft. Der Software HK SIM sei eine objektorientierte Programmiersprache zugrunde gelegt. Turbulenzarme Schichtlüftung in einer Großküche Mit zahlreichen Beispielen verdeutlichte Prof. Dr. Detzer den Nutzen der Simulationsrechnungen: etwa bei der Simulation der Wärmeerzeugung, Abwärmenutzung (aus Sterilisations-, Kälte- und Drucklufterzeugungsanlagen) und -verteilung in einem Pharmawerk. Weiter zeigte er den Nutzen der dynamischen Gebäudesimulation anhand eines Großgebäudes auf, bei der zur Wärme- und Kälteversorgung zwei Wärmepumpenlösungen - je nach Variante - mit bzw. ohne einen Eisspeicher durchgerechnet Windströmungen um ein Werksareal worden seien. Weitere Beispiele machten die Bedeutung der Simulationsrechnungen zur Verwirklichung energieoptimierter Energieversorgungssysteme sichtbar. Die Simulationsrechnung gestatte es, das zeitlich und energietechnisch optimale Zusammenwirken der verschiedenen Anlagenkomponenten in Gebäuden sowie in Produktionsprozessen darzustellen. Drallströmung hilft beim Brandschutz Der dritte Vortrag mit dem Titel Brandschutz, der wiederum von Prof. Dr.- Ing. Rüdiger Detzer gehalten wurde, widmete sich dem - immer wichtiger werdenden - Thema der Entrauchung im Brandfalle. Brandereignisse der letzten Jahre hätten die Öffentlichkeit für dieses Thema sensibilisiert. Versuche sowie Simulationen hätten gezeigt, dass z. B. bei Hallen ohne Absaugung der entstehende Brandrauch oft durch eine Zirkulationsströmung nach oben steige und dann wieder nach unten ströme und damit eine Erstickungs- und ggfs. Vergiftungsgefahr darstelle. Fallstudien - etwa der Brand einer Supermarkt-Kasse - deuteten auf eine hohe Verrauchungsproblematik bereits nach wenigen Minuten hin. Imtech habe Rauchsimulationen z. B. für die Hallen der Flughäfen in Frankfurt und Stuttgart erstellt. Während die Feuerwehr im Brandfalle zu einer Überdruck-Belüftung greifen müsse, sei bei geeigneter Ausstattung das Einschichten einer gezielten Schichtströmung die bessere Lösung. Hierzu seien u. a. entsprechende Schichtlüftungsauslässe notwendig. Tunnelbrände stellten ein nicht zu unterschätzendes Risiko dar. Imtech halte hierzu eine Lösung bereit, die sich auf die Erzeugung eines kleinen Wirbelsturms (Tornados) stütze. Wirbelstürme wiesen eine ausgeprägte Rotationsströmung auf, in deren Zentrum sich ein ausgeprägter Unterdruck bilde; so entstehe eine stabile Strömung mit vergleichsweise großem Einzugsbereich. Deshalb komme es darauf an, eine entsprechende Rotations- oder Drallströmung zu erzeugen, um auf diese Weise schadstoffhaltige Luft wirksam abführen zu können. Damit der Rauch oben bleibe, sei eine entsprechende Kante notwendig, an der die Luft abzusaugen sei. Anhand konkreter Anwendungen - etwa in Gießereien, in Flughafenbereichen oder auch im Atrium des neu errichteten Prof. Dr.-Ing. Rüdiger Detzer (Mitte) 30 Schadstoffabfuhr in einer Gießerei

31 Imtech-Tag an der Fakultät VU Drallströmung: Künstlicher Wirbelsturm im Kleinformat Mercedes-Benz-Museums in Stuttgart - habe Imtech dieses Prinzip erfolgreich verifiziert. Prof. Dr. Detzer zeigte hierzu einen Film, der die Entstehung eines künstlich erzeugten, vertikalen Wirbelsturms zur Abfuhr von Brandrauch im Mercedes-Benz-Museum demonstrierte. Wirksame Entrauchung eines Tunnels im Brandfall Anspruchsvolle Technk für Kraftfahrzeug-Prüfstände Der vierte Vortrag Prüfstandstechnik wurde von Dr.-Ing. Klaus Fröhlich, zuständig für das Kompetenzzentrum Umweltsimulation und Prüfstandstechnik bei Imtech Hamburg und Stuttgart und zugleich Leiter der Imtech-Niederlassung Beijing, gehalten. Bei Prüfständen gehe es darum, die Umweltbedingungen beim Betrieb vom Kraftfahrzeugen auf den Prüfständen zu simulieren. Bei Prüfständen werde zwischen Prüfständen für die Forschung und Entwicklung (F&E) sowie Prüfständen in der Produktion unterschieden. F&E-Prüfstände würden zur Entwicklung von Produkten, die Optimierung von Bauteilen und Produkten, die Verbesserung der Haltbarkeit, die Reduzierung des Kraftstoffverbrauchs und die Verringerung der Abgasemissionen von Motoren eingesetzt. Als Beispiel zeigte der Referent die Anforderungen auf, die an die Abgas-Emissionen von Personenkraftfahrzeugen gestellt würden: Hier seien bei den EU-Normen weitere Verschärfungen der Grenzwerte abzusehen (bis hin zur Euro-6-Vorschrift ab 2014), die sich bei Ottomotoren auf Kohlenmonoxid (CO) sowie Stickoxide (NOx) und Kohlenwasserstoffe (HC), bei Dieselmotoren auf CO, NOx und HC sowie Partikel bezögen. Die Emissionswerte seien anhand eines EU-Fahrzyklus auf dem Prüfstand zu erfassen. Bei einem Motorenprüfstand zur Umweltsimulation werde der Motor mit Hilfe eines Motortransportsystems auf ein Schwingfundament innerhalb einer Umhausung gefahren und über eine Welle mit einer Belastungsmaschine verbunden. Als Baugruppen des Prüfstandes benannte Dr. Fröhlich das Abgassystem, das Verbrennungsluftsystem, das Kühlwassersystem, das Kaltwassersystem, die Fortluftanlage, die Zuluftanlage, das Druckluftsystem, das Feuerlöschsystem, die Gaswarnanlage, die Prüfstandssteuerung und Automatisierung, die Stromversorgung sowie die Mess-, Steuer- und Regeltechnik. Dazuhin seien das Kraftstoffsystem, das Motorölsystem und die Leckageabfuhr von Belang. Beim Betrieb seien die Kraftstoffkonditionierung, die Motorölkonditionierung, die Kühlung der Belastungsmaschine, das Kraftstoffmess-System, die Abgas-Messanlage, die Motormesstechnik, die Ladeluftkonditionierung und die Motorkühlwasserkonditionierung sicherzustellen. Anhand von Bildern wurde die Komplexität von F&E-Motorenprüfständen veranschaulicht. Der Referent zeigte die Bandbreite von Prüfständen - von Kleinmotoren für Motorsägen über Kraftfahrzeugmotoren bis hin zu großen Schiffsdieselmotoren - auf. Bei der Auslegung - etwa bei Fragen der Kühlluftführung innerhalb der Umhausung - werde auf Modellversuche wie auch auf Simulationsrechnungen zurückgegriffen. Schematischer Aufbau eines Motorenprüfstandes Imtech plane zusätzlich auch Klimakammern für Kraftfahrzeuge. Eine weitere Spezialität seien Schwenkprüfstände, Akustikprüfstände und Höhenkammern. Dr.-Ing. Klaus Fröhlich Prüfstände in der Produktion seien für Band-Ende-Prüfungen, die Qualitätskontrolle, die Funktionsprüfung und die Überprüfung von wesentlichen Leistungsdaten ausgelegt. Sie seien zur Überprüfung der Produktenqualität - etwa von Kraftfahrzeugmotoren - unerlässlich. Damit könne auf die warme Prüfung eines Motors verzichtet werden. Anhand einer Reihe ausgeführter Anlagen in der Kraftfahrzeugfertigung wurde die Bedeutung von Prüfständen sichtbar, wobei insbesondere auch die großen Dimensionen einzelner Band-Ende-Prüfstände aufgezeigt wurden. Motorenprüfstand für Forschung und Entwicklung (F&E) 31

32 Imtech-Tag an der Fakultät VU Hohe Energieeffizienz - wichtig für den Klimaschutz Im fünften Vortrag des Imtech-Tags referierte Dipl.-Ing. (FH) Olaf Iglesias in seiner Funktion als Leiter Dienstleistungen über das Thema Energieeffizienz - der nachhaltige Beitrag zum Umweltschutz. Zunächst benannte er die - vor dem Hintergrund ansteigender globaler Temperaturen angestrebten - Klimaschutzziele: Im Kyoto-Protokoll sei eine Verringerung der weltweiten CO2-Emissionen zwischen 1998 und 2012 um - 5,2 % vereinbart. Die Klimakonferenz auf Bali habe als Zielsetzung einen Fahrplan zur Senkung der CO2-Emissionen um 25 % bis 40 % postuliert. Der EU-Gipfel von 2007 sehe eine Senkung der CO2-Emissionen um 20 % bis 2020 vor; bei Teilnahme anderer Nationen werde das Einsparziel auf 30 % erhöht. Deutschland senke seine CO2-Emissionen von 1990 bis 2012 um - 21 %; das jüngst beschlossene deutsche Energie- und Klimaprogramm sehe bis 2020 eine Absenkung um - 40 % vor, falls alle EU-Staaten eine Verminderung um 30 % erreichten. Im Folgenden erörterte der Vortragende die Möglichkeiten, diese Ziele zu erreichen. Er verwies auf die - seiner Meinung nach nur begrenzt durchsetzbaren - weltweiten Ausbaupläne zur verstärkten Nutzung der Kernenergie, machte auf die Klimarelevanz beim Zubau neuer Stein- und Braunkohlekraftwerke aufmerksam und hob die begrenzten CO2- Emissionen von erdgasbefeuerten GuD- Kraftwerken hervor, die jedoch zu weiterer Importenergie-Abhängigkeit führe. Zu den erneuerbaren Energien merkte er an, nicht alle davon seien nachhaltig klimafreundlich. Aus Sicht von Dipl.-Ing. (FH) Olaf Iglesias sei es angesichts der eingeschränkten Verwirklichungsaussichten der genannten Optionen umso wichtiger, dem Themenbereich Energieeinsparung und Energieeffizienz noch mehr Aufmerksamkeit als bisher zu widmen. Dies sehe Dipl.-Ing. (FH) Olaf Iglesias 32 das integrierte Energie- und Klimaprogramm der Bundesregierung vor, in dem z. B. hocheffiziente Kraft-Wärme-Kopplungsanlagen, eine weitere Verschärfung der Energieeinsparverordnung für den Gebäudebereich, Förderprogramme zur energetischen Sanierung von Gebäuden, eine zielgerichtete Verwendung von Erlösen aus dem CO2-Emissionszertifikatehandel und weitere Ausbauziele für erneuerbare Energien im Strom- und Wärmemarkt thematisiert würden. Der Referent betonte, effiziente Energieeinspar-Techniken und -Konzepte müssten hohen Energieverbräuchen und hohen Energiekosten entgegengesetzt werden. Der intelligente Umgang mit Energie sei die Voraussetzung, aus dem Energie-Problem eine gemeinsame Chance zu machen. Der Referent verglich hierauf die CO2- Vermeidungskosten verschiedener technischer Optionen, wobei insbesondere die solare Stromerzeugung über Photovoltaik schlecht abschneide. Er stellte verschiedene, von Imtech verwirklichte Energieeinsparprojekte vor, bei denen bestehende Anlagen saniert worden seien; hier hätten sich keine Kosten bei der CO2-Vermeidung ergeben, sondern im Gegenteil Kosteneinsparungen. Anhand der Sanierung des SLK-Klinikums Heilbronn, des Einsparcontracting mit der Klinik Bayreuth, des Einsparcontracting der Caterpillar-Liegenschaften in Kiel und des Einsparcontracting mit den Rheinischen Kliniken Bonn erläuterte er die Sinnfälligkeit einer Verbesserung der Energieeffizienz durch Gebäudewärmedämmung, Sanierung der Wärmeerzeugung und -verteilung bei Heizungsanlagen, dezentrale Kraft-Wärme-Kopplung und weitere energetische Maßnahmen. Imtech habe hierzu das Integrale Energiecontracting-Angebot IntEC entwickelt. Dabei würden alle Maßnahmen durch Imtech auf eigene Kosten und eigenes Risiko umgesetzt; die Vergütung erfolge ausschließlich durch nachgewiesene Einsparungen. Dabei würden wirtschaftliche Energie-Einsparpotentiale erschlossen und eine Imtech-Erfolgsgarantie gegeben. Das IntEC-Angebot könne auch eine Energiebezugsoptimierung umfassen, wobei das Beschaffungsmanagement unabhängig von Versorgern, ein strukturierter Energiebezug durch genaue Kenntnis der Liegenschaft und des Marktes, die Schaffung von Vertragstransparenz und die Nutzung bundesweiter Marktzugänge im Vordergrund stünden. Personalleiter Ole Hesse Versorgungsingenieure gefragt Den sechsten Vortrag des Imtech-Tags trug Ole Hesse, Personalleiter der Hamburger Zentrale des Unternehmens Imtech, bei. Er berichtete zum Thema Karriere bei Imtech Deutschland. Zunächst verdeutlichte er, dass bei Imtech die Projektarbeit ein wesentlicher Schwerpunkt für Ingenieure sei. Ingenieure der Versorgungstechnik und Umwelttechnik seien bei der abwechslungsreichen und beruflich erfüllenden Projektarbeit stark gefragt. Bei Projekten - etwa bei der Planung, dem Bau und dem Betrieb von Großgebäuden - eröffneten sich den Ingenieuren die Möglichkeiten, im Projektteam zu arbeiten, selbst Projektleiteraufgaben zu übernehmen, im Controlling tätig zu werden und in weiteren spezialisierten Arbeitsbereichen den verschiedensten Projekten zuzuarbeiten. Ole Hesse schätzte den zusätzlichen Bedarf bei Imtech in den kommenden zwei Jahren auf etwa 200 Ingenieure ein. Anhand von Imtech-Projekten - etwa dem Neubau des Bundesnachrichtendienstes (BND) in Berlin mit 180 Mio. Euro Vertragsvolumen, dem Stadion Sankt Petersburg mit 150 Mio. Euro Vertragsvolumen und der Neuen Messe Friedrichshafen mit 50 Mio. Euro Vertragsvolumen - erläuterte er die Herausforderungen, die sich den Versorgungsingenieuren sowie weiteren Projektingenieuren und -kaufleuten stellten. Die Projektarbeit sei ein abwechslungsreiches, motivierendes Arbeitsumfeld, lasse Raum für Eigeninitiative, sichere eine markt- und leistungsgerechte Bezahlung und sei mit konsequenten Schulungs- und Weiterbildungsmaßnahmen verbunden. Die Projektarbeit eröffne längerfristig auch die Perspektive, Leitungsfunktionen - etwa in Niederlassungen - zu übernehmen. Während des praktischen Studiensemesters und der Diplom- bzw. Bachelorarbeit könnten Studierende früh mit Im-

33 Imtech-Tag an der Fakultät VU Versorgungstechnik- und Umwelttechnik-Kolloquium im Sommersemester 2008 tech in Verbindung kommen. Imtech biete auch ein Stipendien-Programm für Studierende an, das nach erfolgreichem Studienabschluss an eine zweijährige Beschäftigungsverpflichtung geknüpft sei. Innerhalb des Unternehmens würden fähige Mitarbeiter mit einem speziellen Personalprogramm gefördert und auf höherwertige Aufgaben vorbereitet. Hiernach moderierte Ole Hesse unter der Thematik Jungingenieure stehen Rede und Antwort eine farbige und aufschlussreiche Diskussion zwischen den VU-Studierenden sowie den beiden Imtech-Jungingenieuren Dipl.-Ing. (FH) Miltiadis Foustanis und Dipl.-Ing. (FH) Cornelia Rößler; beide sind übrigens Esslinger VU-Absolventen. Zunächst stellte Ole Hesse dem Publikum die Frage, was die Studierenden zum Studium motiviert habe, und wie sie sich den künftigen Beruf vorstellten. Dies führte z. B. zu folgenden Antworten: Ich bin begeistert von der Versorgungstechnik und Umwelttechnik. Diese Art Technik ist interessant. Ich erwarte von meinem künftigen Arbeitgeber, dass die Zeit im Beruf sowie die Zeit für mich und die Familie im Gleichgewicht sind. Ich will etwas Neues. Ich suche die Herausforderung. Überstunden gehen dann in Ordnung, wenn ich das Ergebnis meiner Arbeit sehen kann. Die beiden Imtech-Jungingenieure berichteten hierzu über ihre Berufserfahrungen: Ich arbeite gern an Projekten; die machen auch nach einigen Jahren Beruf Spaß. Projektarbeit ist eine positive Herausforderung. Ich kann mich voll mit der Firma und der jeweiligen Aufgabe identifizieren. Ich trage bei den Projekten Verantworung und bin meine eigene Klein-Unternehmerin. Beim Berufsstart sprang ich ins kalte Wasser, konnte mir aber immer Rat bei anderen Projektingenieuren holen. O VU-Kolloquium im Sommersemester 2008: Herausforderung Energieeffizienz Martin Dehli Hocheffiziente Kohlekraftwerke: Beitrag zur Verringerung von CO2-Emissionen In den letzten Jahren hat sich viel verändert: Rekordpreise beim Rohöl als dem nach wie vor weltweit wichtigsten Energietrager, Umweltgesichtspunkte und die Sorge um die Klimaentwicklung bestimmen in starkem Maße das Handeln der Versorgungsingenieure. Auch im Versorgungstechnik- und Umwelttechnik-Kolloquium an der Hochschule Esslingen im Sommersemester 2008 standen diese Aspekte im Mittelpunkt der verschiedenen Vorträge. Die hohe Aufmerksamkeit, die den Referenten dabei entgegengebracht wurde, machte das Interesse der Zuhörer und deren Bemühen sichtbar, für die Grundfragen der Energietechnik langfristig sinnvolle Lösungen zu finden. Energiepreisentwicklungen machen neue Lösungen der Gebäudetechnik wirtschaftlich Zum Beginn der Veranstaltungsreihe am 2. April 2008 stand das Thema Neue Entwicklungen bei der Brennwerttechnik im Mittelpunkt, das von Dipl.- Ing. Michael Plothe, dem Leiter der Komponentenentwicklung wandhängender Gasbrennwertgeräte bei Bosch Thermotechnik, behandelt wurde. Der Referent stellte zunächst den Geschäftsbereich Bosch Thermotechnik innerhalb des Unternehmensbereichs Gebrauchsgüter und Gebäudetechnik des Hauses Robert Bosch GmbH vor; dieser Geschäftsbereich nehme inzwischen mit einem Jahresumsatz von knapp 3 Mrd. je Jahr und einer Zahl von knapp Beschäftigten eine bedeutende Stellung innerhalb des Bosch-Konzerns ein. Er machte auf den Sachverhalt aufmerksam, dass Bosch Thermotechnik damit - noch vor Vaillant, Viessmann, Baxi und MTS - die führende Position für Heizungsprodukte in Europa besitze. Die international vertretenen Marken Bosch, Junkers und Buderus würden durch Regionalmarken wie Vulcano, Geminox, Nefit, Worcester, Dakon, IVT, Sieger und e.l.m. leblanc ergänzt. Der Vortragende stellte sodann das Produktenspektrum vor, das wandhängende Heizgeräte, bodenstehende Heizgeräte, Regelsysteme, Solarthermie, Wärmepumpen, Festbrennstoffkessel, Warmwasserthermen, Heizflächen und Heizungszubehör umfasse. im Folgenden ging er auf die Absatzerwartungen für den europäischen Markt der Wärmeversorgung ein und verdeutlichte, dass Bosch Thermotechnik beim Absatz in Europa davon ausgehe, dass sich die Techniken der Brennwertnutzung und der Nutzung ausgewählter regenerativer Energien (Wärmepumpen, Pelletkessel, Solarkollektoren) durchset- Imtech-Jungingenieure Miltiadis Foustanis und Cornelia Rößler Dipl.-Ing. Michael Plothe 33

34 Versorgungstechnik- und Umwelttechnik-Kolloquium im Sommersemester 2008 Biomasse-Pelletkessel zen würden, wobei sich für das Jahr 2015 ein Marktanteil für regenerative Systeme von etwa 33 %, für die Brennwerttechnik von rund 30 %, für die Heizwerttechnik von rund 21 % und für die Trinkwassererwärmung von etwa 16 % ergeben könne. Wandhängende und stehende Kessel Ein weiterer Schwerpunkt der Ausführungen waren die Inhalte der "Öko-Design-Studie", die im Auftrag der Europäischen Kommission erarbeitet worden sei. Als politische Ziele für das Jahr im Vergleich zu seien dabei als Rahmenbedingungen ein Rückgang der CO2-Emissionen um 20 %, eine Verbesserung der Energieeffizienz um 20 % und ein Anteil an erneuerbaren Energien von 20 % vorgegeben worden. Dabei seien das Verkehrswesen sowie Systeme für die Gebäudebeheizung und die Trinkwassererwärmung mengenmäßig besonders wichtig. Der Referent wies auf das Vorhaben einer Kategorisierung und Etikettierung von Geräten hinsichtlich ihrer Energieeffizienz hin, wobei bis 2009 die folgenden Kennzeichnungen angestrebt werden würden: A+++ : Energieeffizienz > 120 % (z. B. elektrische Erdsonden-Wärmepumpen, beste Gas-Absorptionswärmepumpen) A++ : Energieeffizienz > 104 % (z.b. gasbetriebene Absorptionswärmepumpen, elektrische Erdkollektor-Wärmepumpen) A+ : Energieeffizienz > 88 % (z. B. beste Brennwertkessel in Kombination mit Solarkollektoren, elektrische Luft-Wärmepumpen) A:Energieeffizienz > 80 % (z. B. beste Brennwertkessel, außen aufgestellte elektrische Luft-Wärmepumpen) B : Energieeffizienz > 72 % (z. B. durchschnittliche Brennwertkessel, außenstehende elektrische Luft-Wärmepumpen) C : Energieeffizienz > 64 % (z. B. beste Niedertemperaturkessel, schlechte Brennwertgeräte) D : Energieeffizienz > 56 % (z. B. durchschnittliche Niedertemperaturkessel, beste Standardkessel in Kombination mit Solarkollektoren) E : Energieeffizienz > 48 % (z. B. schlechte Niedertemperaturkessel, beste Standardkessel) F : Energieeffizienz > 40 % (z. B. durchschnittliche Standardkessel, elektrische Widerstandsheizung in Kombination mit Solarkollektoren) G : Energieeffizienz < 40 % (z. B. schlechte Standardkessel, elektrische Widerstandsheizung) Dipl.-Ing. Plothe berichtete, dass bis zum Jahr 2013 bei Neuanlagen nur noch die R egenerativ 33% Brennw ert 30% Heizw ert21% Warm w asser16% Absatzzahlen im häuslichen Wärmemarkt Europas in Tausend Stück: Regenerative Techniken, Brennwerttechnik, Heizwerttechnik, Warmwassersysteme Kategorien A+++ bis B zulässig sein sollten. Es könne erwartet werden, dass eine solche Produktenkennzeichnung ein wesentliches Hilfsmittel für die Kaufentscheidung werde. Bis 2013 sei die stufenweise Erhöhung der Mindestanforderungen für energetische Wirkungsgrade vorgesehen. Die konventionelle Technik werde im europäischen Markt stark an Bedeutung verlieren; ab dem Jahr 2013 werde die Brennwerttechnik zum Mindeststandard für Heizsysteme. Auch seien ab 2013 noch strengere Emissionsgrenzwerte zu erwarten, wobei bei den NOx-Emissionen die beste NOx-Klasse (heute: unter 70 mg/kwh: NOx-Klasse 5) auf 35 mg/kwh abgesenkt werde. Abschließend skizzierte der Referent die Auswirkungen der geplanten EU-Initiativen auf die Gas-Brennwerttechnik: Es seien mehr Kombinationen konventioneller Techniken mit Techniken zur Nutzung regenerativer Energieformen zu erwarten; dies bringe neue Herausforderungen für die Regelungstechnik sowie eine Funktionserweiterung z. B. in der Gerätehydraulik mit sich; daneben erwarte der Markt von den Herstellern Systemlieferungen. Darüber hinaus sei das Erreichen höchster Wirkungsgrade durch Systemoptimierung, eine weitere Optimierung von Brennertechnik und Verbrennungssystemen zur Erreichung einer geregelten Verbrennung sowie eine verstärkte Nutzung von Hocheffizienzpumpen anzustreben. Mit Sonnenenergie kühlen Der zweite Vortrag im Rahmen des VU- Kolloquiums wurde am 16. April 2008 von Dipl.-Ing. (FH) Torsten Koller, Mitarbeiter am Institut für Thermodynamik und Wärmetechnik (ITW) der Universität Stuttgart, beigetragen. Er referierte über das Thema "Kleine Absorptionskältemaschinen für die solare Kühlung. Der Vortragende machte zunächst auf Entwicklungsaktivitäten bei kleineren Absorptionskältemaschinen in den USA und in Japan ab etwa dem Jahr 1980 aufmerksam, die später wegen damals zurückgehender Ölpreise wieder eingestellt worden seien. Inzwischen - angesichts wieder stark gestiegener Ölpreise - habe das Interesse an der Entwicklung kleiner Absorptionskältemaschinen wieder deutlich zugenommen. Dipl.-Ing. (FH) Koller stellte sodann den Kaltdampf-Kältemaschinenprozess mit mechanischer Verdichtung dem Absorptionskälteprozess gegenüber und sprach 34

35 Versorgungstechnik- und Umwelttechnik-Kolloquium im Sommersemester 2008 zur Kristallisation in bestimmten Zustandsbereichen. Demgegenüber seien beim Absorptionskälteprozess mit dem Stoffpaar Ammoniak / Wasser Verdampfertemperaturen von etwa - 40 bis 20 o C - also in einem weiten Temperaturbereich - möglich. Ammoniak gelte als Naturprodukt mit guten umwelttechnischen Eigenschaften (GWP = 0; ODP = 0). Andererseits sei Ammoniak in hohen Konzentrationen giftig und erfordere deshalb spezielle sicherheitstechnische Aufwendungen, die jedoch gut lösbar seien. Dipl.-Ing. (FH) Torsten Koller dabei die Verwirklichung des "thermischen Verdichters" anstelle des mechanischen Verdichters an; hierbei würden meist die Stoffpaare Ammoniak / Wasser sowie Wasser / Lithiumbromid genutzt. Als weitere Technik sei die sorptionsgestützte Klimatisierung zu erwähnen, bei der als Adsorptionsmittel Silicagel oder Lithiumchlorid verwendet werde. Anhand statistischer Zahlen erläuterte der Referent, dass im kleinen Leistungsbereich Absorptionskältemaschinen bisher weltweit einen kaum nennenswerten Anteil besäßen. Demgegenüber könnten jedoch solarthermische Kälteanlagen, die sich auf die Absorptionstechnik stützten, längerfristig an Bedeutung gewinnen. Dies liege in der Tatsache begründet, dass der Strombedarf weltweit weiter ansteige und zudem in warmen Regionen mit der Technik des Kaltdampf-Kältemaschinenprozesses die Tendenz zu Strom-Sommer-Leistungsspitzen weiter zunehme und deshalb nicht nur Kosten für die bezogene elektrische Energie, sondern auch für die erforderliche elektrische Leistung entstünden. Auch könne mit der Einbindung von solarer Wärme ein Beitrag zur Begrenzung von CO2-Emissionen geleistet werden. Solar betriebene Absorptionskältemaschinen seien nicht zuletzt angesichts steigender Komfortansprüche und einer Tendenz hin zur klimaintensiven Glasarchitektur von Belang. Daneben ließen sich etwa auch im bedeutenden asiatischen Markt durch verbesserte Klimatisierungstechniken Energieeinsparungsmöglichkeiten ausschöpfen. Beim Absorptionskälteprozess würden mit dem Stoffpaar Wasser / Lithiumbromid Verdampfertemperaturen von etwa 5 bis 6 o C erreicht. Nachteilig seien der Betrieb des Kältemittels im Vakuumbereich (2 mbar) innerhalb des Verdampfers und die Neigung von Lithiumbromid Von besonderem Interesse war die Darstellung der Versuchsanlage am Institut für Thermodynamik und Wärmetechnik (ITW) der Universität Stuttgart. Dipl.-Ing. (FH) Koller beschrieb ausführlich das Gesamtkonzept der Anlage und machte auf die versuchstechnischen Lösungen zur Ermittlung wichtiger Messgrößen wie etwa Temperaturen, Volumenströme, solare Einstrahlungen u. ä. aufmerksam. Hierauf aufbauend stellte er die gewonnenen Leistungswerte der Anlage - insbesondere die COP-Werte - vor. Weiter informierte er die Zuhörer über seine Erfahrungen mit einem Eisspeicher, der als wichtige Speicherkomponente diene und die stochastisch anfallende solare Einstrahlung ausgleiche; daneben könne dieser bei Leistungsspitzen in der Kälteanforderung die Absorptionskälteanlage unterstützen. Hierzu stellte der Referent charakteristische Messergebnisse über den Betrieb des Eisspeichers vor. Zusätzlich machte er auf Simulationsergebnisse aufmerksam, die mit dem Programm TRNSYS16 gewonnen worden seien, und die den Nutzen der Absorptionskälteanlage über das Jahr hinweg verdeutlichten. Schließlich benannte Dipl.-Ing. (FH) Koller in einem Ausblick die Ziele, die für die Weiterentwicklung von kleinen Absorptionskältemaschinen wesentlich seien: eine erhebliche Reduzierung der Herstellungskosten, die Verbesserung der Steuerungs- und Regelungstechnik sowie die Einbeziehung von zweistufigen Anlagen in die Entwicklungsvorhaben. Höchste Wirkungsgrade für moderne Kohlekraftwerke Im dritten Vortrag im Rahmen des VU- Kolloquiums berichtete am 30. April 2008 Dr. Georg Stamatelopoulos, der Leiter Berechnung und Entwicklung der Alstom Power Systems GmbH Stuttgart, über das Thema "Hocheffiziente Dampferzeuger für moderne Kohlekraftwerke. Dr. Georg Stamatelopoulos Dabei stellte er wichtige Querverbindungen zwischen den Gebieten der Kraftwerkstechnik, der Werkstoffkunde und der Großdampferzeugertechnik her. Zunächst präsentierte er Übersichtsinformationen über das Unternehmen Alstom, das weltweit Anlagen, Ausrüstungen und Dienstleistungen für die Energieerzeugung und für den Schienentransport anbiete. Dabei ging er insbesondere auch auf die Niederlassung Stuttgart der Alstom Power Systems GmbH ein, die aus dem Unternehmen Energie- und Verfahrenstechnik (EVT) hervorgegangen sei, die ihrerseits auf die 1921 gegründete Kohlescheidungsgesellschaft (KSG) zurückgegangen sei. Als Produktenspektrum der Alstom Power Systems GmbH benannte er vor allem Großdampferzeuger, Zirkulierende Wirbelschichtfeuerungen, Feuerungssysteme für Kohle, Öl und Erdgas sowie Kohlemahlanlagen. Darauf stellte er Beispiele für Großdampferzeuger vor - u. a. für den deutschen RWE-Braunkohlekraftwerksstandort Niederaussem (für 1000 MWe) sowie das chinesische Steinkohlekraftwerk Weigaoqiao (für 2 x 900 MWe). An interessanten neuen Vorhaben benannte er u. a. die Dampferzeuger für das EnBW-Rheinhafendampfkraftwerk Karlsruhe (für 890 MWe), für den Eon- Kritische Bereiche von Dampferzeugern für künftige Kohlekraftwerke mit Wirkungsgraden über 50 % 35

36 Versorgungstechnik- und Umwelttechnik-Kolloquium im Sommersemester 2008 Biomasse: Weltweit wichtigste erneuerbare Energie Der vierte Vortrag im Rahmen des VU- Kolloquiums wurde am 28. Mai 2008 von Prof. Dr.-Ing. Martin Dehli von der Fakultät Versorgungstechnik und Umwelttechnik (VU) der Hochschule Esslingen beigetragen. Er referierte über das Thema "Erzeugung und Nutzung von Brenngasen aus Biomassen. Fortschritte bei Werkstoffen: Stähle für wichtige Komponenten von Kohlekraftwerks-Dampferzeugern in Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft Kraftwerksstandort Scholven (Westfalen) (für 800 MWe) und für den Kraftwerksstandort Ninghai (China) (für 1000 MWe). Weiter ging er auf technische Lösungen für die Minderung von Stickoxiden in den Rauchgasen, auf die Modernisierung von bestehenden Kraftwerken sowie auf die Technik der Kohlemühlen ein. Im Mittelpunkt des Vortrags standen die Beschreibung des gegenwärtigen Standes der Technik sowie Aspekte der absehbaren Weiterentwicklung bei konventionellen Kohlekraftwerken. Dabei verwies Dr. Stamatelopoulos auf die Frischdampfparameter 280 bar / 600 o C / 620 o C bei Kohlestaubfeuerungen und gab als Nettowirkungsgrade bei Steinkohlekraftwerken etwa 45 %, bei Braunkohlekraftwerken rund 43 % an. Diese Parameter träfen z. B. auf den neuen Block 8 des EnBW-Rheinhafendampfkraftwerks Karlsruhe sowie auf den neuen Block am RWE-Kraftwerksstandort Neurath zu. Austritts-Sammler aus Alloy 617 Als Ziel würde - für die Zeit um ein Nettowirkungsgrad bei Steinkohlekraftwerken von etwa 50 % angestrebt, der mit Frischdampfparametern von 350 bar / 700 o C / 720 o C erreicht werden könne. Dabei seien vier kritische Bereiche zu beachten: die oberen Dampferzeuger- Umfassungswände, die Heizflächenendstufen (Überhitzer und Zwischenüberhitzer), die Austritts-Sammler sowie eine Reihe von Armaturen. Wichtig in diesem Zusammenhang sei die Entwicklung und Qualifizierung geeigneter Werkstoffe, wozu insbesondere das Vorhaben Comtes 700 beitrage; in dieser Hinsicht seien umfassende Erfahrungen u. a. über die Langzeit-Dauerfestigkeit bei einer Teststrecke in einem bestehenden Dampferzeuger am Kraftwerksstandort Scholven gesammelt worden. Eine wichtige Aussage sei, dass in einer Reihe thermisch hoch beanspruchter Bereiche der Übergang von ferritischen und austenitischen Stählen auf sehr kostspielige nickelbasierte Werkstoffe erforderlich sei. Während für Kraftwerks-Dampferzeuger mit den Frischdampfparametern 250 bar / 540 o C / 560 o C (Stand 1995) allein kostengünstige ferritische Stähle eingesetzt worden seien, erfordere der heutige Stand mit Frischdampfparametern von 280 bar / 600 o C / 620 o C neben 80 % ferritischen Stählen bereits 20 % teurere austenitische Stähle; bei künftigen Anlagen mit den Frischdampfparametern 350 bar / 700 o C / 720 o C sei von Anteilen von 56 % ferritischen Stählen, 15 % austenitischen Stählen und 29 % nickelbasierten Werkstoffen auszugehen. Der Vortragende machte zunächst darauf aufmerksam, dass die deutsche Energiepolitik - als Teil der Vorhaben zum Klima- und Ressourcenschutz - das Ziel verfolge, im Jahr 2030 rund 10 % des Erdgasaufkommens durch Biogas bzw. Bioerdgas bereitzustellen. Dies entspräche - wenn künftig gleich viel Erdgas wie heute verwendet werde - jährlich etwa 9 bis 10 Milliarden Normkubikmetern (Mrd. m 3 ) Bioerdgas bzw. rund 2 bis 2,5 % des jährlichen Primärenergieverbrauchs in Deutschland. Dafür wären etwa 1,5 bis 2 Millionen Hektar der gesamten landwirtschaftlichen Nutzfläche in Deutschland von derzeit 12 Millionen Hektar notwendig. Biomasse - und damit auch Biogas bzw. Bioerdgas - besitze, anders als Solarenergie und Windenergie, den Vorteil einer planbaren stetigen Nutzbarkeit. In Deutschland werde die Stromerzeugung aus regenerativen Energien wie Wind, Sonne, Kleinwasserkraft, Holz, Pflanzenöl und Biogas stark subventioniert. Unter Biogasen würden Brenngase verstanden, die beispielsweise durch die Zersetzung von organischen Abfallstoffen in Deponien, Kläranlagen und Güllebehältern in der Landwirtschaft, aber auch aus nachwachsenden Rohstoffen wie Mais entstünden. Die Fördermaßnahmen für Biogas hätten zu einem starken Ausbau entsprechender Anlagen in Deutschland geführt: Im Jahr 2006 seien rund Anlagen zur Erzeugung von Biogas und zur gekoppelten Erzeugung von Strom Prof. Dr.-Ing. Martin Dehli 36

37 Versorgungstechnik- und Umwelttechnik-Kolloquium im Sommersemester 2008 Biogas bzw. von etwa m³ Bio- Erdgas. Vom Biomasse-Transport über die Biogas-Erzeugung und -aufbereitung, über die Einspeisung ins Erdgasnetz und Fortleitung bis zu den Kunden und Wärme in Blockheizkraftwerken aus Biogas betrieben worden; die installierte elektrische Leistung habe dabei 1000 Megawatt (MWe) betragen, wobei damit 2006 etwa 5,4 Mrd. kwh Strom sowie zusätzlich Wärme in ähnlichem Umfang erzeugt worden sein dürften. Während die Möglichkeiten der Deponiegas- sowie Klärgaserzeugung und -nutzung inzwischen weitgehend ausgeschöpft seien, böten sich bei der Verwertung von Maissilage, Rüben, Gras, Grünabfall, Rapspresskuchen, Rückständen aus der Nahrungsmittelverarbeitung (z. B. Altfette, Flotatfette, Speiseabfälle, Biertreber, Traubentreber, Schlempe, Zuckerrübenblattsilage u. ä.) sowie Gülle erhebliche zusätzliche Verwertungsmöglichkeiten. So liefere z. B. der Maisanbau auf einer Fläche von einem Hektar jährlich einen Ertrag von rund m³ Biogas entstehe aus organischen Stoffen unter Sauerstoffabschluss mit Hilfe von bestimmten Bakterien. Dabei seien Temperaturen zwischen etwa 35 und 55 o C von Vorteil. Biogas bestehe aus den beiden Hauptkomponenten Methan (CH4) im Umfang von etwa 40 bis 75 % sowie Kohlendioxid (CO2) mit etwa 25 bis 55 %. Daneben enthalte es weitere Begleitstoffe wie Wasserdampf (H2O), Stickstoff (N2), Sauerstoff (O2), Schwefelwasserstoff (H2S), Ammoniak (NH3) und Wasserstoff (H2). Vor allem Schwefelwasserstoff und Wasser würden vor einer energetischen Nutzung abgetrennt. Das entstandene und freigesetzte - als klimawirksam bekannte - Gas Kohlendioxid (CO2) belaste die Atmosphäre nicht, weil zuvor bei der Entstehung von pflanzlichen Stoffen dieselbe Menge der Atmosphäre entnommen worden sei. Der Gärrest werde auf die Äcker ausgebracht. Bisher werde Biogas meist in unmittelbarer Nähe der Biogasanlagen mit Blockheizkraftwerken (BHKW) in Strom sowie Wärme umgewandelt und der Strom ins öffentliche Netz eingespeist. Da aber in ländlichen Gebieten häufig kein ausreichender Wärmebedarf vorhanden sei, müssten für die weitere Erschließung des Biogaspotentials andere, zusätzliche Wege gefunden werden. Der erste Weg bestehe darin, örtlich begrenzte Biogasnetze aufzubauen, mit denen Gasverbraucher in der Nähe (z. B. Gewerbegebiete mit ganzjährig möglichst gleichmäßigem Gasverbrauch oder auch neue Wohngebiete) erreicht werden könnten. Biogas-Anlage mit Biogas-Aufbereitung zu Erdgasqualität Der zweite Weg sehe vor, das Biogas zu veredeln und auf die höhere Qualitätsstufe des Erdgases zu bringen; damit könne es dann als "Bioerdgas" oder "Biomethan" ins bestehende Erdgasnetz eingespeist werden. Erdgas habe einen höheren Methangehalt als Biogas: Erdgas L bestehe aus rund 80 bis 85 % Methan; Erdgas H habe einen Methangehalt von bis zu 98 % Methan. Bei der Veredelung von Biogas zu Bioerdgas müsse also im Wesentlichen der Kohlendioxidgehalt stark verringert werden, damit der Methananteil ansteige. Dafür gebe es geeignete technische Verfahren wie z. B. die Druckwechseladsorption und die Druckwasserwäsche. Fachleute gingen davon aus, dass die gesamte europaweite Erdgas-Infrastruktur grundsätzlich geeignet sei, entlang der Erdgastransport- und -verteilungsleitungen biogene Gase zu erzeugen, zu Erdgasqualität aufzubereiten und einzuspeisen. Damit könnte Biogas bzw. Bioerdgas nicht nur für die gekoppelte Strom- und Wärmeerzeugung sowie für den Einsatz als Kraftstoff in Erdgasfahrzeugen dienen, sondern auch für die Wärmeversorgung. Die Gaswirtschaft habe sich die von der Politik gestellte Aufgabe schon teilweise zu Eigen gemacht und konkrete Maßnahmen zur Entwicklung des Bioerdgasmarktes angekündigt. Dazu gehöre die Bereitschaft, das zu Erdgasqualität aufbereitete Biogas uneingeschränkt in das Gasnetz aufzunehmen und zu vermarkten, allen Kunden Bioerdgas zur Erfüllung vorgesehener Nutzungsverpflichtungen anzubieten sowie 10 % Bioerdgas in der Flotte der Erdgasautos einzusetzen. Erste Handelsplattformen zur Vermarktung von Bioerdgas würden zur Zeit aufgebaut. Anlage zur Biogaserzeugung und -nutzung in einem Blockheizkraftwerk (BHKW) zur dezentralen gekoppelten Erzeugung von Strom und Wärme Die heutige Biogaserzeugung weise noch beträchtliche Verbesserungsmöglichkeiten auf. Diese müssten in Zukunft ausgeschöpft werden, um die Biogasbzw. Bioerdgaserzeugung langfristig 37

38 Versorgungstechnik- und Umwelttechnik-Kolloquium im Sommersemester 2008 wirtschaftlich voll wettbewerbsfähig zu machen. Dazu gehörten die Optimierung der Zusammenarbeit zwischen landwirtschaftlichen Betrieben und Verwertungsunternehmen, eine Steigerung der Hektarerträge durch spezielle Pflanzenzüchtungen, eine Erhöhung der Gaserträge pro Tonne Frischmasse, eine Verminderung des Flächenbedarfs durch Fruchtfolgeoptimierung, eine Verbesserung der Transportlogistik sowie der Lager- und Konservierungstechniken, technische Fortschritte bei der Fermentation, beim Methanaustrag und bei der Stabilisierung der biologischen Vorgänge, bei der Instandhaltung, bei der Gasaufbereitung, bei der Automatisierung und bei der Fernüberwachung. Auch könnten schonende Anbaumethoden durch eine biologische, reduzierte Düngung, durch einen geschlossenen Düngungskreislauf und durch Maßnahmen zur Nitrifikationshemmung bei der Gärrestdüngung umgesetzt werden, um das Grundwasser zu schützen. Der Umweltverträglichkeit diene auch das Ziel, eine unkontrollierte Methanfreisetzung zu vermeiden. Dr. rer. nat. Rüdiger Beising Weltweiter Klimawandel: Inzwischen unbestrittenes Faktum Im fünften Vortrag im Rahmen des VU- Kolloquiums berichtete am 4. Juni 2008 Dr. rer. nat. Rüdiger Beising, bis zu seinem Ruhestand Umweltschutzbeauftragter der EnBW AG und nunmehr wissenschaftlicher Experte für Klimafragen, über das Thema "Klimaschutz: Wissenschaftlicher Kenntnisstand und Strategien in der Energiewirtschaft. Befürchtete Kipp-Prozesse des Klimasystems: Starke Reaktionen bereits auf kleinere Klimaveränderungen Zu Beginn seines Vortrags machte der Vortragende anhand umfassender statistischer Ergebnisse auf die Klimaveränderungen in den vergangenen Jahrzehnten aufmerksam, die sich insbesondere in einem Anstieg der globalen Mitteltemperatur zeigten. Dabei ging er auf natürliche sowie anthropogene Einflussfaktoren ein. Im Hinblick auf die anthropogenen Einflussfaktoren verwies er auf die wichtigsten Treibhausgase wie Kohlendioxid (CO2), Methan (CH4) und Lachgas (N2O) sowie auf ozonbildende Treibhausgase und auf Aerosole; daneben zeigte er den Einfluss von Landnutzungsänderungen auf. Für die Zuhörer als sehr eingängig erwiesen sich die Darstellungen von - die ganze Erdoberfläche erfassenden - Forschungsergebnissen, die mit Hilfe von Satelliten gewonnen wurden; diese verdeutlichten aus Sicht des Referenten eine Entwicklung hin zu einer gewissermaßen "gläsern" gewordenen Welt. Von besonderem Interesse erwiesen sich die inzwischen erarbeiteten Simulationsmodelle, um Szenarien über künftige mögliche Entwicklungen bei globalen Klimaveränderungen abzuschätzen. Dr. Beising verwies hierzu auf Modellrechnungen, die künftig mögliche Temperaturveränderungen aufzeigten; daneben machte er auf Mechanismen wie z. B. Meeresströmungen aufmerksam, bei denen sich ebenfalls Veränderungen infolge klimatischer Rückwirkungen einstellen könnten. Weiter wies er auf Modellrechnungen hin, in denen eine Verringerung der Eisbedeckung Grönlands sowie eine damit verbundene Erhöhung des Meeresspiegels simuliert wurde. Weiter stellte er Ergebnisse vor, die aus den wissenschaftlichen Untersuchungen gewonnen wurden, die im Rahmen der Initiativen des Weltklimarates (IPCC) erarbeitet worden seien. Die Ausführungen unterstrichen die Auffassung, dass die Menschheit am Anfang eines neuen Phänomens stehe: dass der Mensch zum ersten Mal in der Geschichte aktiv ins Klima eingreife. Die von Dr. Beising vorgestellten Statistiken verdeutlichten den Zusammenhang zwischen den klimatischen Veränderungen und der weiter wachsenden Weltbevölkerung, dem "energetischen Nachholbedarf" von Entwicklungs- und Schwellenländern und der ausgeprägten Nutzung fossiler Energieträger. Der Referent machte darauf aufmerksam, dass neben einer Verminderung von Treibhausgasemissionen auch aktive Anpassungsmaßnahmen an die Klimaänderungen notwendig seien. In diesem Zusammenhang benannte er u. a. landwirtschaftliche Bewässerungsmaßnahmen, den verstärkten Anbau hitzeresistenter Pflanzen, Deichbauten und Emissionen klimawirksamer Gase je Einwohner in den Jahren 1990 und

39 Versorgungstechnik- und Umwelttechnik-Kolloquium im Sommersemester 2008 Beitrag zum Klimaschutz: Weiterer Zubau von Kernkraftwerken andere Küstenschutzmaßnahmen sowie auf Menschen bezogene Vorsorgemaßnahmen bei Hitzeperioden. Als Maßnahmen zur Verminderung von Treibhausgasemissionen sprach der Referent insbesondere energietechnische Effizienzverbesserungen, die Umstellung auf weniger emissionswirksame fossile Energieträger, die Nutzung erneuerbarer Energien, den Ausbau der Kraft-Wärme- Kopplung, die Abscheidung und Einlagerung von CO2, die stärkere Nutzung der Kernenergie, die Kernfusion, strukturelle Änderungen im Verkehrssektor, den Ausbau des CO2-Emissionszertifkatehandels sowie weitere Maßnahmen an. Schließlich ging er auf die zahlreichen Initiativen großer Energieversorgungsunternehmen bei der verstärkten Nutzung erneuerbarer Energien zur Stromerzeugung ein. Dabei benannte er die einzelnen Vorhaben insbesondere von Eon, RWE, EnBW und Vattenfall. Dr. Beising verwies auch auf Akzeptanzfragen bei der Nutzung der Kernenergie in Deutschland, die - im Gegensatz zu anderen bedeutenden Staaten - einen Ausbau der Stromerzeugung aus Kernenergie in Deutschland als wenig wahrscheinlich erscheinen ließen. Technisch anspruchsvoll: Thermische Solarenergie auch zur Heizungsunterstützung Der sechste Beitrag im Rahmen des VU- Kolloquiums wurde am 28. Juni 2008 von Prof. Dipl.-Ing. Walter Stäbler von der Fakultät Versorgungstechnik und Umwelttechnik (VU) der Hochschule Esslingen gehalten. Der Vortrag "Sanierung einer Heizungsanlage durch Öl-Brennwertkessel und solare Heizungsunterstützung stellte zugleich die Abschiedsvorlesung von Prof. Stäbler dar (vgl. auch Seite 3 dieser Ausgabe der VU-Berichte ). Prof. Stäbler zog dabei eine Bilanz der jüngst durchgeführten Verbesserungsmaßnahmen an seinem eigenen Wohnhaus mit integriertem Büro, das vor über drei Jahrzehnten gebaut worden sei. Vor jeder Sanierung stehe eine Gebäudeanalyse. Angesichts hoher Heizölpreise sei eine durchdachte Investition in die Technische Gebäudeausrüstung allemal besser als Investitionen in Hedge-Fonds und andere spekulative Anlagen. In seinem Falle habe sich gezeigt, dass im Hinblick auf eine Sanierung der Gebäudehülle nur die Erneuerung des Dachs (mit entsprechender Wärmedämmung) wirtschaftlich sinnvoll gewesen sei; das Hauptaugenmerk habe der Sanierung der Anlagentechnik für Heizung und Trinkwassererwärmung gegolten. Der Ersatz des 33 Jahre alten Heizölkessels durch einen neuen Öl-Brennwertkessel für raumluftunabhängigen Betrieb habe auch eine Sanierung des Kamins notwenig gemacht. Daneben sei eine groß dimensionierte Thermosolaranlage sowohl zur Trinkwassererwärmung als auch zur Heizungsunterstützung installiert worden, wobei diese durch einen drucklosen Solarspeicher und einen Druckspeicher - u. a. - als hydraulische Weiche genutzt - ergänzt worden sei. Die Komplexität der Anlage habe eine speziell angepasste Regelungstechnik erforderlich gemacht. Prof. Stäbler berichtete, dass er auch eine Photovoltaikanlage zur solaren Stromerzeugung mit einer Höchstleitung von 7 kwe installiert habe; diese beziehe er jedoch - wegen ihrer nur über hohe Subventionen erreichten Marktfähigkeit - nicht in seine Ausführungen ein. Prof. Dipl.-Ing. Walter Stäbler Die thermischen Solarkollektoren seien auf dem nach Südwesten ausgerichteten Dachteil mit seiner Neigung von 24 o aufgebracht worden. Bei Kollektoren, die auch zur Heizungsunterstützung dienten, sei dem Aspekt der Überhitzung im Sommer - bei fehlendem Wärmebedarf - Aufmerksamkeit zu widmen, da Temperaturen von maximal 160 bis 180 o C erreicht werden würden, die zu Schäden an den Kollektoren führen könnten. Hierzu seien Lösungen am Markt verfügbar, bei denen bei Überhitzungsgefahr eine selbsttätige Entleerung der Wärmeträgerflüssigkeit erfolge (so genanntes Drain-back -System). Der Vortragende berichtete, dass bei seinem System oberhalb von 90 o C die Entleerung greife; damit würden z. B. Dampfschläge, die ab 100 o C auftreten könnten, sowie weitere Schädigungen der Anlage vermieden. Zur Wiederbefüllung sei - zusätzlich zur üblichen Kreislaufpumpe - eine zweite Pumpe notwendig. Weiter ging Prof. Stäbler ausführlich auf die Auslegung des drucklosen Solarspeichers ein. Die bestehende Heizungsverteilungsanlage weise Heizkörper auf, die bei der damaligen Planung weit überdimensioniert worden seien. Im Erdgeschoss sei zudem eine Fußbodenheizung vorhanden, die seinerzeit zur Raumtemperierung gedacht gewesen sei. Heute gelinge es, die Heizkörper mit niedrigeren Temperaturen zu betreiben und die Fußbodenheizung über den Rücklauf aus den Heizkörpern zu versorgen. Damit sei bei zahlreichen Betriebszuständen die Einbindung von Solarwärme zum Heizen möglich; weiter könne der Öl-Brennwertkessel praktisch die ganze Heizperiode über im erwünschten energiesparenden Kondensationsbetrieb gefahren werden. Prof. Dipl.-Ing. Walter Stäbler Prof. Stäbler erläuterte die zahlreichen, an das jeweilige solare Angebot und die jeweilige Wärmenachfrage angepasste Betriebweisen der Anlage. Diese seien durch eine komplexe hydraulische Ver- 39

40 Versorgungstechnik- und Umwelttechnik-Kolloquium Versorgungstechnik- und Umwelttechnik-Kolloquium im Wintersemester 2008/09 Solare Wärme vom Dach netzung der Anlagenkomponenten möglich, die einen flexiblen Betrieb gewährleisteten. Allerdings gebe es hierfür keine geeignete, am Markt verfügbare Standard-Regelungstechnik. Der Referent berichtete über die von ihm genutzten Regelstrategien; daneben brachte er zum Ausdruck, dass er die in den nächsten Jahren zu gewinnenden Betriebserfahrungen dazu nutzen werde, in dieser Hinsicht weitere regelungstechnische Optimierungen vorzunehmen. O Druckloser Solarspeicher VU-Berichte im Internet Wer die VU-Berichte nicht nur in Papierform, sondern auch in digitalisierter Form lesen möchte, hat schon seit Längerem die Möglichkeit dazu: Ein Gang ins Internet macht s möglich. Die Ausgaben 14 bis 22 sind dort vollständig als PDF- Dateien farbig verfügbar. Die Internet- Anschrift dazu im direkten Zugang lautet: Wer den indirekten Weg gehen möchte, wählt sich zunächst auf die Seite der Hochschule Esslingen ein: Dort ist im nächsten Schritt die Rubrik Versorgungstechnik und Umwelttechnik anzuklicken. Von dort aus ist in einem weiteren Schritt nur noch die Rubrik VU-Berichte anzuwählen. De 40 Auch im Wintersemester 2008/2009 finden an der Hochschule Esslingen wieder sechs Veranstaltungen im Rahmen des "VU-Kolloquiums" statt. Dies sind die einzelnen Vorträge: Mittwoch, 8. Oktober 2008: Klimaschutz: Energieeffizienz in Gebäuden und Unternehmen Dipl.-Ing. Jörg Trippe, TPI Trippe und Partner Ingenieurgesellschaft mbh Mittwoch, 22. Oktober 2008: Erneuerbare Energien in der Anwendung - Gebäude- und Energietechnik Dipl.-Ing. (FH) Manfred Engelhard, M+W Zander FE GmbH Mittwoch, 5. November 2008: Flüssiggas als Substitut im Erdgasmarkt Dipl.-Ing. Bernd Mazzoli, Geschäftsführer der Thermogas GmbH, EnBW Mittwoch, 26. November 2008: Industrielle Energiekonzepte in der Papierbranche Dipl.-Ing. Christopher Soldwedel, Geschäftsführender Gesellschafter, Eproplan GmbH Mittwoch, 10. Dezember 2008: Fördertechnik und Aufzüge - Teil der Technischen Gebäudeausrüstung Dipl.-Ing. (FH) Uwe Göritz Mittwoch, 14. Januar 2009: Öko-Management von Liegenschaften - Ansatzpunkte zur Umsetzung Prof. Dr.-Ing. Markus Tritschler, Fakultät Versorgungstechnik und Umwelttechnik (VU), Hochschule Esslingen Die Vorträge finden jeweils um Uhr im Gebäude 8, Hörsaal S 8.008, am Standort Stadtmitte der Hochschule Esslingen (HE) statt. De Exkursion zum Solar-Decathlon-Haus Im Solar-Decathlon-Haus Im Mai 2008 besichtigten 35 VU-Studierende bei einer Exkursion zur Robert Bosch GmbH in Gerlingen-Schillerhöhe das Solar-Decathlon-Haus. Dieses besonders energieeffiziente Gebäude wurde - mit Förderung des Hauses Bosch - von Studierenden der TU Darmstadt entworfen. Es gewann den Architekturwettbewerb Beste Solararchitektur - Solar Decathlon Amerika. Dipl.-Ing. (FH) Markus Geiger stellte den Studierenden das Gebäudekonzept im Rahmen von zwei Vorträgen vor. Unter der fachkundigen Führung der am Entwurf beteiligten Studentin Frau Gehrung von der TU Darmstadt konnten sich die VU-Studierenden von der Vielfalt der im Gebäude verwirklichten Ideen überzeugen. De Thermodynamik-Lehrbuch in neuer Auflage Das Lehrbuch Grundlagen der Technischen Thermodynamik ist 2008 in der sechsten, erweiterten Auflage im Vieweg- und Teubner-Verlag, Wiesbaden, erschienen. Das Standardwerk, das von den Autoren Prof. Dipl.-Phys. Ernst Doering, Prof. Dr.-Ing. Herbert Schedwill und Prof. Dr.-Ing. Martin Dehli - früheren bzw. heutigen Angehörigen der Fakultät VU der Hochschule Essslingen - verfasst ist, hat einen Umfang von 433 Seiten, verfügt über 303 Abbildungen und 45 Tabellen sowie 56 Aufgaben. Das Lehrbuch weist die folgenden Kapitel auf: Thermodynamische Grundbegriffe - Der Erste Hauptsatz - Der Zweite Hauptsatz - Ideale Gase - Reale Gase und Dämpfe - Thermische Maschinen - Kreisprozesse - Energie, Exergie und Anergie - Wärmeübertragung - Feuchte Luft - Verbrennung - Tafeln und Lösungen zu den Aufgaben. O

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