Grußwort. Svenja Schulze Ministerin für Innovation, Wissenschaft und Forschung des Landes Nordrhein-Westfalen
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- Sebastian Meyer
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1 Grußwort Svenja Schulze Ministerin für Innovation, Wissenschaft und Forschung des Landes Nordrhein-Westfalen Auftaktveranstaltung Carbon2Chem 27. Juni 2016, Duisburg Es gilt das gesprochene Wort. (Verfügbare Redezeit: bis zu 10 Minuten) JK
2 Sehr geehrte Frau Ministerin, sehr geehrte Damen und Herren Abgeordnete, sehr geehrte Gastgeber und Projektpartner, sehr geehrte Damen und Herren, die Frage der Energieversorgung ist eine der entscheidenden globalen Herausforderungen unserer Gesellschaft. Die Endlichkeit von Energiereserven, der steigende Energiebedarf, ökologische und ökonomische Aspekte verlangen einen klugen und verantwortlichen Umgang mit Ressourcen. Für Deutschland und Nordrhein-Westfalen als bevölkerungsreiches Industrieland ist die Frage der Energieversorgung von besonderer Bedeutung. Daher hat Nordrhein-Westfalen in der Vergangenheit große Anstrengungen auf dem Gebiet der Energieforschung unternommen. Wenn nun ein Projekt mit einem finanziellen Umfang von 60 Millionen Euro in Nordrhein- Westfalen angesiedelt wird, dann freut mich das außerordentlich das wird Sie nicht verwundern. Das Projekt Carbon2Chem, das kann man ganz deutlich sagen, ist auch für eine so große und bedeutende Wissenschaftslandschaft wie die nordrhein-westfälische eine echte Bereicherung. Hier in Nordrhein-Westfalen wird zukünftig eine der zentralen Fragen der Energieforschung bearbeitet. Als Forschungsministerin dieses Landes macht mich das auch stolz. Umgekehrt gilt aber auch: Wenn in Deutschland über Forschung und Entwicklung zur Vermeidung, Reduktion oder Nutzung von CO2 gesprochen wird, dann ist der Gedanke an NRW naheliegend. Bei uns in Nordrhein-Westfalen wird mehr Energie umgewandelt und 2 / 5
3 genutzt als in jedem anderen Bundesland. Mit unserer starken und energieintensiven Industrie blicken wir auf eine lange Tradition in der Nutzung natürlicher Ressourcen. Das Energieland NRW mit seinen 72 Universitäten und Hochschulen sowie mehr als 50 außeruniversitären Forschungseinrichtungen ist zugleich auch das Zentrum der Energieforschung schlechthin in Deutschland. Hier arbeiten rund Forscherinnen und Forscher an modernen Lösungen für eine sichere, klimafreundliche und wirtschaftliche Energieversorgung. In NRW werden 47 Studiengänge an Universitäten und 75 Studiengänge an Fachhochschulen im Bereich erneuerbare Energien angeboten. Das ist der Spitzenwert in Deutschland, den wir halten und ausbauen wollen. Der Reduktion, Vermeidung und alternativen Nutzung von Kohlenstoff kommt in diesem Zusammenhang eine Schlüsselrolle zu. Beispielhaft für die herausragende CO2-Forschung in NRW seien hier nur die beiden Cluster EnergieForschung.NRW und EnergieRegion.NRW, das Max-Planck-Institut für Chemische Energiekonversion in Mülheim oder das Fraunhofer-Institut für Umwelt-, Sicherheits- und Energietechnik in Oberhausen genannt. Sehr geehrte Damen und Herren, dass unser Bundesland in diesem Bereich so gut aufgestellt ist, kommt nicht von ungefähr. Die großen gesellschaftlichen Herausforderungen unserer Zeit stehen im Mittelpunkt unserer Forschungsstrategie Fortschritt NRW und Klimaschutz und Ressourceneffizienz gehören ganz klar dazu. Deshalb haben wir unsere Vorreiterrolle in der Forschung auch entsprechend untermauert und bereits im Jahr 2013 als erstes Bundesland ein eigenes Klimaschutzgesetz verabschiedet. Ziel ist es, die CO2-Emissionen bis 2050 um 80 Prozent zu reduzieren. Carbon2Chem ist in NRW also nicht nur von einer hervorragenden Forschungslandschaft und forschungsfreundlichen Unternehmen umgeben. Das Projekt trifft hier auch auf ein entsprechendes Bewusstsein dafür, dass Handeln für den Klimaschutz geboten ist und dass die dazu notwendigen neuen Wege nur mit einer inter- 3 / 5
4 und transdisziplinären Zusammenarbeit zwischen Wissenschaft, Wirtschaft und Gesellschaft erfolgreich beschritten werden können. Wir verfolgen dabei einen Innovationsansatz, der die gesamte Wertschöpfungskette abbildet von der Grundlagenforschung über anwendungsnahe Forschung und Entwicklung bis hin zur Produktion der Unternehmen. Durch diese Innovationsförderung werden Verbünde zwischen Hochschulen, Forschungseinrichtungen und forschungsaktiven Unternehmen initiiert. Ein jüngstes Praxisbeispiel aus der CO2- Forschung in NRW ist das Projekt "Dream Production" der Covestro AG und der RWTH Aachen. Dabei wird Kohlendioxid in Polymere eingebaut, um zum Beispiel Schaumstoffe für Matratzen herzustellen. Die erste kommerzielle Anlage wurde inzwischen in Betrieb genommen. An diesem Projekt zeigt sich, wie Wissenschaft und Wirtschaft gemeinsam Innovationen möglich machen. Für die Energiewirtschaft in NRW bietet sich im internationalen Wettbewerb eine große Chance, wenn sie durch gute Ideen und innovative Technologien ihren Vorsprung sichert. Deshalb freut es mich, dass hier heute neben der Bundesministerin und renommierten Forschern aus NRW auch Sie, lieber Herr Dr. Hiesinger, als Vertreter von thyssenkrupp den Startschuss für dieses deutschlandweit einzigartige Forschungsprojekt geben. Durch die intensive Kooperation mit Unternehmen wie thyssenkrupp und anderen Institutionen aus der Praxis können wir zukunftsweisende Entwicklungen erwarten, die auch einen wichtigen Beitrag zum Erreichen ambitionierter Klimaschutzziele leisten werden. Sehr geehrte Damen und Herren, in diesem Jahr stellt die Landesregierung 8,2 Milliarden Euro für gute Studienbedingungen, für Lehre, Forschung und Entwicklung auf international wettbewerbsfähigem Niveau und damit für ein zukunftsfähiges Nordrhein-Westfalen zur Verfügung. Das ist so viel wie noch nie zuvor in der Geschichte unseres Landes über 40 Prozent mehr als beim Regierungswechsel im Jahr / 5
5 Investitionen, die es ermöglichen, unsere Spitzenposition nicht nur zu halten, sondern auszubauen. Carbon2Chem ist dabei ein wichtiger Meilenstein. Ich möchte allen Beteiligten für ihr Engagement herzlich danken, vor allem Herrn Prof. Schlögl vom Max- Planck-Institut für Chemische Energiekonversion in Mülheim und Herrn Prof. Deerberg vom Fraunhofer-Institut für Umwelt-, Sicherheits- und Energietechnik in Oberhausen, die ich als die beiden Vordenker von Carbon2Chem bezeichnen möchte. Im Namen der Landesregierung wünsche ich Ihnen und allen Beteiligten einen gelungen Start, eine gute Zusammenarbeit und viel Erfolg. Vielen Dank! 5 / 5
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