Lehrangebote am Institut für Prozess- und Anwaltsrecht
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- Gabriel Klein
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1 Lehrangebote am Institut für Prozess- und Anwaltsrecht
2 Willkommen beim IPA Impressum Herausgeber und V.i.S.d.P IPA Institut für Prozess- und Anwaltsrecht Geschäftsführender Direktor Professor Dr. Christian Wolf Königsworther Platz 1, Hannover 1 Redaktion, Layout: stud. iur. Jaschar Mirkhani Erscheinungsdatum: Oktober 2013 Auflage: 500
3 Vorwort von Professor Dr. Christian Wolf Liebe Kommilitoninnen und Kommilitonen, mit dieser Broschüre wollen wir Sie über das vielfältige Lehrangebot des Instituts für Prozess- und Anwaltsrecht informieren. Das Institut bietet Ihnen ein breit gefächertes Spektrum von Veranstaltungen zur anwaltsorientierten Juristenausbildung an. Auf diesem Weg wollen wir sicherstellen, dass Sie zu einem möglichst frühen Zeitpunkt in Ihrem Studium Einblick in die anwaltliche Tätigkeit gewinnen und ein Verständnis für die zentrale Rolle der Anwaltschaft für den Rechtsstaat entwickeln. Das Institut für Prozess- und Anwaltsrecht kann sich dabei auf ein breites nationales und internationales Netzwerk stützen, welches Sie in der Form kaum an einer anderen Universität finden dürften. Beredtes Zeugnis dafür legen die zahlreichen Stellungnahmen von Rechtsanwälten, Hochschullehrern und ehemaligen Studierenden ab, die wir in der Broschüre zum Abdruck gebracht haben. Zu nennen ist zunächst unsere Vortragsreihe Studentenfutter: Drei- bis viermal im Semester laden wir Gäste ein, die über ihren beruflichen Werdegang berichten und einen Einblick in ihre Tätigkeit geben. Eine beindruckende Zahl von Persönlichkeiten war seit Begründung der Reihe im Wintersemester 2006/2007 bei uns zu Gast. Um nur drei Beispiele herauszugreifen: Frau Bundesjustizministerin Sabine Leutheusser-Schnarrenberger, Frau Dr. h.c. Renate Jaeger, Schlichterin der Rechtsanwaltschaft und vormals Richterin des Bundesverfassungsgerichts und Richterin am Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte, sowie Martin Kind, Geschäftsführer Hörgeräte Kind und Präsident von Hannover 96. Nach dem Vortrag besteht für alle die Gelegenheit ungezwungen bei Wein und Brot miteinander ins Gespräch zu kommen. Da kann es schon einmal vorkommen, dass der Präsident der Rechtsanwaltskammer Celle, Herr Dr. Remmers, oder der Seniorpartner einer großen hannoverschen Kanzlei neben Ihnen steht, angelockt durch den Referenten, und Sie anspricht, ob Sie schon einen Praktikumsplatz haben. An zweiter Stelle ist auf unser ADVO-Z-Studium hinzuweisen. Wir haben die Studienordnung deutlich vereinfacht und entschlackt, um die Studierbarkeit zu erleichtern. Man muss sich am Anfang nicht entscheiden, ob man auch das ADVO-Zertifikat erwirbt. Jede einzelne Lehrveranstaltung für sich ist Wert besucht zu werden. Sie werden sehen, am Ende ist es gar nicht so ein großer Aufwand allen Leistungsanforderungen zu entsprechen. Auf vier Dinge möchte ich in diesem Zusammenhang besonders hinweisen: (1) Da ist zunächst die Vorlesung zum Anwaltsrecht, angeboten von unserem Honorarprofessor Dr. Reinhard Gaier und Christian Dahns. Reinhard Gaier ist Richter des Bundesverfassungsgerichts und dort im ersten Senat u.a. für das anwaltliche Berufsrecht zuständig. Christian Dahns ist Geschäftsführer der Bundesrechtsanwaltskammer (BRAK) und innerhalb der BRAK für das Berufsrecht zuständig. Berufsrecht aus erster Hand! (2) Teil des ADVO-Z Programms ist auch ein vielfältiges Moot Court Angebot. Seit 1997 beteiligt sich die Universität Hannover an dem internationalen Willem C. Vis Moot. In den letzten Jahren mit herausragendem Erfolg. Das jeweilige Team hat unserer Universität große Ehre gemacht und zum Prestige der Juristenausbildung in Hannover erheblich beigetragen gelang 2
4 es uns die Aktivitäten auf den ICC Mediation Moot zu erweitern. Neben den beiden internationalen Moot Courts besteht die Möglichkeit am BAG Moot Court, dem Elsa Moot Court und dem Soldan Moot Court teilzunehmen. Letzterer wird von der Soldan Stiftung, der Bundesrechtsanwaltskammer, dem Deutschen Anwaltverein sowie dem Deutschen Juristen Fakultätentag, dem Zusammenschluss aller juristischen Fakultäten, veranstaltet. Mit der Durchführung wurde unser Institut betreut. Eine besondere Anerkennung für unsere anwaltsorientierte Juristenausbildung. (3) Mit der Legal Clinic, die von Herrn Professor Momsen geleitet wird, sind wir in Hannover neue Wege gegangen. Unter Anleitung eines erfahrenen Rechtsanwalts beraten Studierende Studierende und lösen deren rechtliche Probleme: law in action not in books! (4) Um zum Examen zugelassen zu werden, müssen Sie ein Praktikum bei einem Anwalt absolvieren. Wir helfen Ihnen weiter. Mit einer ganzen Reihe von Kanzleien haben wir ein Abkommen geschlossen. Statt vier Wochen dauert das ADVO-Z Praktikum sechs Wochen, die Anwälte haben sich verpflichtet Ihnen nach bestimmten Kriterien einen vertieften Einblick in die Anwaltstätigkeit zu geben. Das Beste daran: Das ADVO-Z Büro vermittelt Ihnen den Praktikumsplatz. Schließlich ist drittens der Schwerpunkt 8 Anwaltliche Rechtsgestaltung und Anwaltsrecht zu nennen. Auf besonders eindrückliche Art verbindet der Schwerpunkt Theorie und Praxis. Ein Großteil der Dozenten sind Rechtsanwälte, die in ihren Vorlesungen immer wieder ihre praktische Erfahrung einfließen lassen können. Der Schwerpunkt ergänzt sich hervorragend mit dem ADVO-Z Studium und ermöglicht eine Unterschwerpunktsetzung im Zivilrecht, der Strafverteidigung oder dem öffentlichen Recht. Der Seniorpartner einer Kanzlei, bei der ich meinen beruflichen Werdegang begonnen habe, hat zu den Berufsanfängern immer gesagt. Wir werden von unseren Mandanten dafür bezahlt, dort mit dem Denken anzufangen, wo der Palandt aufhört. Recht hatte er. Gerade der Anwaltsberuf stellt den Rechtsanwalt täglich vor neue Herausforderungen. Nicht vorgestanzte Lösungen sind gefragt, sondern die Fähigkeit durch eine sichere Beherrschung der Methodik eigenständige Lösungen im Interesse des Mandanten zu entwickeln und Gerichte und Gegner von der Richtigkeit des Lösungswegs zu überzeugen. Ziel der anwaltsorientierten Juristenausbildung muss es daher sein, Sie zum eigenständigen, kritischen Denken anzuleiten. Alle Lehrenden sind daher in der Forschung aktiv. Wir lehren nicht nur, was andere erforscht haben, sondern wir lassen Sie teilhaben an unserer eigenen Forschung. Gemeinsam mit Ihnen wollen wir als Partner über die Probleme nachdenken, die uns gerade beschäftigen. Das größte Kompliment, das Sie uns dabei machen können, ist unseren Lösungsansatz kritisch zu hinterfragen und aufzuzeigen, wo wir uns geirrt haben. Anspruchsvoll? Anstrengend? Herausfordernd? Ja, aber so ambitioniert und anspruchsvoll ist nun mal der Anwaltsberuf, denn reüssieren kann man als Anwalt nur, wenn man gelernt hat dort mit dem Denken anzufangen, wo der Palandt zu Denken aufhört. Mit herzlichen Grüßen Professor Dr. Christian Wolf - geschäftsführender Direktor IPA - 3
5 Geleitwort von Dr. Thomas Remmers Im Jahr 2003 ist die Reform der Juristenausbildung in Kraft getreten. Damit sollte auch das Studium stärker auf das Berufsbild des Rechtsanwalts ausgerichtet werden. Die Universität Hannover hat durch das Institut für Prozess- und Anwaltsrecht Pionierarbeit geleistet, damit die anwaltsorientierte Ausbildung auch tatsächlich gestärkt wird. Die juristische Fakultät bietet eine Vielzahl an Möglichkeiten an, bereits während des Studiums an Veranstaltungen aktiv teilzunehmen, um anwaltliche Sichtweisen kennenzulernen. Die Studenten können beispielsweise das ADVO-Zertifikat erwerben und so während des Studiums Grundfähigkeiten für den Anwaltsberuf erwerben. An der juristischen Fakultät gibt es mit dem Schwerpunktbereich 8 einen eigenen Anwaltsschwerpunkt im Studium, der unter Zuhilfenahme von renommierten Praktikern das anwaltliche Berufsfeld vermittelt. Weiter sind auch die Legal Clinic ( Juristische Beratungspraxis ), der Willem C. Vis Moot, die ICC Mediation Competition und der Soldan Moot, der 2013 in Hannover stattfindet, zu erwähnen, die den Studierenden in unterschiedlicher Weise Gelegenheit geben, praktische Erfahrungen zu sammeln. Nutzen Sie bereits während Ihres Studiums die Möglichkeit, sich frühzeitig mit dem Beruf des Rechtsanwalts zu befassen. Denn für jede praktische Erfahrung, die Sie während des Studiums sammeln, werden Sie im späteren Berufsleben dankbar sein. Ihr Dr. Thomas Remmers Präsident der Rechtsanwaltskammer Celle 4
6 Inhaltsverzeichnis Vorwort Professor Dr. Christian Wolf... Geleitwort Dr. Thomas Remmers... ADVO-Zertifikatsstudium... Schwerpunkt 8: Anwaltliche Rechtsberatung und Anwaltsrecht... Vortragsreihe Studentenfutter... Legal Clinic... Moot Courts... Willem C. Vis Moot Court... Hannover PreMoot... Moot Court Raum... ICC Mediation Competition... Soldan Moot zur anwaltlichen Praxis... BAG Moot Court... ELSA Moot Courts... Moot Court im Strafrecht
7 Das ADVO-Zertifikatsstudium Bei dem ADVO-Zertifikatsstudium handelt es sich um ein Zusatzstudium im Rahmen der Anwaltsorientierten Juristenausbildung am Institut für Prozess- und Anwaltsrecht. Durch gezielte Fokussierung auf den Kernbereich der anwaltlichen Tätigkeit werden bereits im Studium wichtige Kenntnisse und Fähigkeiten erlernt, die für den Anwaltsberuf von fundamentaler Bedeutung sind. Die Teilnehmer erhalten somit einen entscheidenden Wissensvorsprung. Durch ein detailliert geplantes und durchdachtes Konzept lässt sich das ADVO-Z Studium problemlos in den Studienalltag eingliedern. Der erfolgreiche Abschluss des ADVO-Z-Studiums verschafft den Absolventen zunächst einen Bewerbervorteil für die Anwalts- sowie die Wahlstation im Referendariat. Gleiches gilt natürlich auch für den Zugang zur Anwaltschaft nach dem zweiten Staatsexamen. Schließlich beweisen Absolventen, dass sie über die Grundfähigkeiten für den Anwaltsberuf verfügen und sich bewusst für diesen entschieden haben. Synergien bietet das ADVO-Z insbesondere für diejenigen Studierenden, die ihr Schwerpunktstudium im - ebenfalls vom IPA betreuten - Bereich Anwaltliche Rechtsberatung und Anwaltsrecht (SP 8) absolvieren wollen. Studierende, die das ADVO-Zertifikat abgeschlossen haben, erhalten ein Freisemester, d.h., dass nach 17 Nr. 4 NJAVO ein Studiensemester bei der Berechnung der Studienzeit für den Freiversuch nach 18 NJAG unberücksichtigt bleibt. "Das IPA in Hannover ist in vielerlei Hinsicht einzigartig: Die Lehrangebote weisen einen ausgezeichneten Mix aus Theorie und (Anwalts-)praxis aus. Wer wirklich Anwalt werden will (und nicht, weil er es aus Mangel an Alternativen muss), ist hier bestens aufgehoben". - Markus Hartung, Gründungsdirektor Bucerius Center on the Legal Profession 6
8 Das ADVO-Z: Konzept Lehrveranstaltungen (Pflichtveranstaltungen) Anwaltliches Berufsrecht, Kanzleimanagement, Vertragsgestaltung Sitzschein Sitzschein Sitzschein Fächerübergreifende Klausur des Pflichtveranstaltungsstoffes Lehrveranstaltung (Wahlpflichtveranstaltung) Spezialisierung 1 Lehrveranstaltung (Wahlpflichtveranstaltung) Spezialisierung 2 Sitzschein Prüfung Prüfung Sitzschein Praxissimulation: Teilnahme an einem Moot Court oder an einer simulierten Vertragsverhandlung Praxisleistung: sechswöchiges Anwaltspraktikum oder Teilnahme an der Legal Clinic 7
9 Das ADVO-Z: Vorlesungen Pflichtveranstaltungen Kanzleimanagement und Gebührenrecht Im Rahmen dieser Vorlesung soll vermittelt werden, warum eine Kanzlei eine sinnvolle, individuell angepasste Prozess- und Organisationsstruktur benötigt und welche Aufgaben dabei wichtig sind. Welche Führungsaufgaben müssen erfüllt werden, welche Steuerungsinstrumente sind unverzichtbar, welche Kennzahlen geben Auskunft über den Zustand einer Kanzlei? Welche Innovationsprozesse sind Pflicht und welche persönlichen Fähigkeiten benötigt ein Anwalt? Wie wird die eigentliche juristische Tätigkeit sinnvoll geplant und doch mit individueller Kreativität bewältigt? Dabei wird aufgezeigt, welche Unterstützungsleistungen erforderlich sind und welche Rolle die Mitarbeiter spielen. Grundlagen der Vertragsgestaltung Diese Veranstaltung möchte einen Einblick in die notarielle Vertragsgestaltung eine Domäne der Kautelarjuristen vermitteln. Der Notar lässt sich als der klassische Vertragsgestalter bezeichnen. Notare erfüllen hoheitliche Funktionen, weshalb sie zur Beachtung besonderer berufständischer Regeln verpflichtet sind. Die Kernpflichten der notariellen Amtstätigkeit sind in 14 BNotO festgeschrieben, wonach der Notar seine Pflichten getreu seinem Eid ( 13BNotO) zu verwalten hat. Er hat sein Amt folglich unabhängig und unparteiisch auszuüben. Dies erfordert bei der Gestaltung von Verträgen eine besondere Abwägung der Positionen, ein hohes Maß an Abstraktionsvermögen und an Kreativität. Alle Universitäten lehren Beamtenrecht, lehren Gehorsam nicht aber, für den Rechtsstaat und das Recht zu kämpfen. Die Universität Hannover ist eine rühmliche Ausnahme - sie engagiert sich in vorbildlicher Weise auch für die Ausbildung zum Rechtsanwalt. - Professor Dr. Hans-Jürgen Hellwig, Partner bei Hengeler Mueller, Frankfurt 8
10 Das ADVO-Z: Vorlesungen Anwaltliches Berufsrecht Das Berufsrecht der Anwälte ist eine komplexe aber gleichzeitig auch bewegliche Materie. Diese Veranstaltung wird den Studierenden einen umfassenden Überblick über die verschiedenen Bereiche des anwaltlichen Berufsrechts geben und zudem ausgewählte Themenbereiche vertiefen. Neben aktuell ausgewählten Themen werden in der Veranstaltung folgende Schwerpunkte behandelt: Rechtsgrundlagen des anwaltlichen Berufsrechts (u.a. BRAO, BORA, FAO, Art. 12 GG), Anwaltliche Berufspflichten und Privilegien, Fragen der Zulassung (Versagung/Widerruf, unvereinbare Tätigkeiten), Formen beruflicher Zusammenarbeit (Sozietät, Bürogemeinschaft, Kooperation), Berufsaufsicht, berufsrechtliche Sanktionen, Anwaltsgerichtsbarkeit, Anwaltliche Pflichten aus dem Mandatsvertrag, Mandatsführung, Anwaltshaftung. Professor Dr. Hans-Jürgen Hellwig, Partner bei Hengeler Mueller, Frankfurt Rechtsanwalt u. Notar Herbert P. Schons, Präsident RAK Düsseldorf Rainer Tögel, Sprecher des Vorstands der D.A.S., München Wahlpflichtveranstaltungen Anwaltsbezogene Gebiete des besonderen Verwaltungsrechts Thema der Blockveranstaltung ist jeweils eine aktuelle Gesetzesänderung oder Novelle, welche für den spezialisierten Anwaltsmarkt im Bereich Verwaltungsrecht besonders praxisrelevant ist. So sind beispielsweise bereits die durch die Umsetzung der Industrierichtlinie geänderten Immissionsschutzrechte mit den Schwerpunkten Neue Umweltinformationspflichten für Behörden und Betreiber und Neuer Ausgangszustandsbericht und Rückführungspflicht für Industriegrundstücke sowie Das neue Umweltrechtsbehelfsgesetz im Allgemeinen behandelt worden. Das anwaltsorientierte Studium bietet erstmals die Gelegenheit Veranstaltungen mit Praktikern zu besuchen und von diesen, auch anhand von Fällen aus der Praxis, kurzweilig und praxisorientiert zu lernen. Durch die Anwendbarkeit des Erlernten steigt die Motivation und Jura macht plötzlich durchgängig Spaß. - Kim Gericke, Absolventin Schwerpunkt 8 9
11 Das ADVO-Z: Vorlesungen Vertiefung und Ergänzung Zivilverfahrensrecht Blockveranstaltung Großvorhaben, Beschleunigung der Planungsprozesse, Öffentlichkeitsbeteiligung Die Vorlesung vertieft die erworbenen Grundkenntnisse im Zivilverfahrensrecht und beleuchtet diese aus Sicht der Praxis. Die anwaltliche Perspektive und Taktik im Verfahrensrecht sowie die Lösung von Rechtsfällen unter besonderer Berücksichtigung der aktuellen höchstrichterlichen Rechtsprechung bilden einen Schwerpunkt. 25 VwVfG regelt unter der Überschrift Beratung, Auskunft in Abs. 1 die grundsätzliche Verpflichtung der Behörde zur Beratung von Antragstellern und zur Aus- kunftserteilung (Abs. 1). Abs. 2 konkretisiert die Beratungspflicht. Der Entwurf des Planungsvereinheitlichungsgesetzes Gesetz zur Verbesserung der Öffentlichkeitsbeteiligung und Vereinheitlichung von Planfeststellungsverfahren (BT-Drs. 17/9666) sieht vor, diese Regelung durch Abs. 3 zur frühen Öffentlichkeitsbeteiligung zu ergänzen. Diesen Gesetzestext nebst Änderungsantrag hat der Innenausschuss am nach Anhörung der Sachverständigen am beschlossen. Ziel des Gesetzentwurfs ist es laut Bundesregierung, durch die Einführung einer Frühen Öffentlichkeitsbeteiligung die Planung von Vorhaben zu optimieren, Transparenz zu schaffen und damit die Akzeptanz von Genehmigungs- und Planfeststellungsentscheidungen zu fördern. Ich wollte immer Rechtsanwältin werden, deshalb habe ich Jura studiert. Zu meiner Zeit gab es solche tolle Angebote, wie die des IPA nicht. Was wären wir dankbar gewesen, wenn wir einen solchen Einblick in die Anwaltstätigkeit erhalten hätten. - Gerlinde Fischedick, Hauptgeschäftsführerin Rechtsanwaltskammer Celle 10
12 Das ADVO-Z: Vorlesungen Vergaberecht Unter Vergaberecht sind die Regeln und Vorschriften zu verstehen, die dem Staat eine bestimmte Vorgehensweise beim Einkauf von Gütern und Leistungen vorschreiben. Einkauf bedeutet dabei jede Inanspruchnahme einer Leistung am Markt gegen Entgelt. Darunter fallen beispielsweise die Regeln darüber, wie eine Stadt vorzugehen hat, wenn sie zum Bau eines neuen Rathauses den Architekten oder Bauunternehmer sucht, wenn sie Abfallentsorgungsdienstleistungen in Auftrag geben oder auch Computer für ihre Verwaltung kaufen möchte. Probleme der Strafverteidigung Die Veranstaltung richtet sich an Teilnehmer mit guten Grundlagenkenntnissen im Strafund Strafverfahrensrecht und ist inhaltlich eine Fortsetzung der Veranstaltung Strafprozessrecht. Sie zielt auf die Vermittlung und Vertiefung von speziellen Kenntnissen, die der Rechtsanwalt als Strafverteidiger - speziell im Haupt- und in den Rechtsmittelverfahren - haben sollte. Es werden schwerpunktmäßig unter Berücksichtigung neuerer höchstrichterlicher Rechtsprechung Fragestellungen erörtert, die den Strafverteidiger in seiner täglichen Arbeit herausfordern und die speziell im Kontext des gerichtlichen Hauptverfahrens zu lösen sind. Das hannoversche Programm zur anwaltsorientierten Juristenausbildung bietet den Studenten die Möglichkeit, bereits zu einem sehr frühen Zeitpunkt, einen guten Einblick in die für die anwaltliche Praxis wichtigen Rechtsgebiete zu erhalten. - Moritz von Bismarck, Associate CMS Hasche Sigle, Hamburg 11
13 Das ADVO-Z: Leistungsnachweise Pflichtveranstaltungen: Eine fächerübergreifende schriftlichen Klausur (Fragen- und Themen-Klausur), die thematisch alle Inhalte umfasst und im Anschluss an die Lehrveranstaltungen zentral vom IPA gestellt und korrigiert wird. Die inhaltlichen Fragestellungen sollten aber von den Dozenten geliefert werden. Wahlpflichtveranstaltungen: Eine schriftliche Klausur oder eine entsprechende mündliche Leistung, die vom jeweiligen Dozenten bestätigt und benotet wird. Die mündliche Leistung könnte beispielsweise im Rahmen eines Proseminars erbracht werden. Rechtsanwalt u. Notar Herbert P. Schons, Präsident RAK Düsseldorf Praxissimulation: Teilnahme an einem Moot Court oder einer fiktiven Vertragsverhandlungssituation (schriftlicher Vertragsentwurf und mündliche Vertragsverhandlung). Praxisleistung: Erweitertes sechswöchiges Anwaltspraktikum, das die in der ADVO-Z Ordnung bereits jetzt festgelegten Anforderungen erfüllt, oder die Teilnahme an der Legal Clinic.... noch Fragen? Eine Liste aller aktueller Veranstaltungen und Dozenten finden Sie im Vorlesungsverzeichnis sowie online. 12
14 Schwerpunkt 8: Anwaltliche Rechtsberatung und Anwaltsrecht Der Schwerpunkt Anwaltliche Rechtsberatung und Anwaltsrecht ermöglicht allen, die sich für den Anwaltsberuf interessieren und sich gezielt auf die anwaltliche Tätigkeit vorbereiten wollen, sich mit der Materie bereits im Rahmen des Schwerpunktstudiums auseinander zu setzen. Vertiefungsansatz In dem Schwerpunkt sollen das anwaltliche Denken und die zentrale Rolle des Rechtsanwalts für den Zugang zum Recht und damit für den Rechtsstaat vermittelt werden. Aufbauend auf einem, für jede anwaltliche Tätigkeit erforderlichen Grundwissen des Anwaltsrechts, der Vertragsgestaltungslehre und den allgemeinen Prozesslehren ermöglicht der Schwerpunkt 8 im Anschluss eine Vertiefung entweder im Bereich der anwaltlichen Tätigkeiten im Zivilrecht, im Strafrecht oder im öffentlichen Recht. Das Schwerpunktstudium erstreckt sich über zwei Semester. Insgesamt müssen 16 Semesterwochenstunden gehört werden. Somit handelt es sich regelmäßig um 4 Vorlesungen mit je 2 Semesterwochenstunden im Winter- und 4 Vorlesungen mit je 2 Semesterwochenstunden im Sommersemester. Dabei kann eine der 4 Lehrveranstaltungen des Sommersemesters das Seminar sein, in dem auch die Studienarbeit vorgestellt wird. Grundmodul Spezialisierung im Zivilrecht Spezialisierung im Öffentlichen Recht Spezialisierung im Strafrecht 13
15 Grundmodul Zivilrecht Öffentliches Recht Obligatorisch für jeden Studierenden des Schwerpunkts 8 sind die Vorlesungen des Grundmoduls: Anwaltliches Berufsrecht/ Kanzleimanagement sowie allgemeine Verfahrenslehre und Grundlagen der Vertragsgestaltung. In den Vorlesungen Anwaltliches Berufsrecht und Kanzleimanagement werden zunächst die rechtlichen und betriebswirtschaftlichen Grundlagen der Anwaltstätigkeit vermittelt. Die Vorlesungen allgemeine Verfahrenslehre und Grundlagen der Vertragsgestaltung knüpfen an die Haupttätigkeitsfelder des Rechtsanwalts an, nämlich die Prozessführung und die gestaltende Rechtsberatung. Dabei werden in der allgemeinen Verfahrenslehre insbesondere Grundsätze, Gemeinsamkeiten und Unterschiede des zivilrechtlichen-, strafrechtlichen- und öffentlich-rechtlichen Verfahrens herausgearbeitet. Die Kenntnisse der Grundlagen der Vertragsgestaltung werden praxisorientiert und durch viele Beispiele vermittelt. Das zivilrechtliche Spezialisierungsmodul beinhaltet zunächst eine Vertiefung im Prozessrecht, und zwar dem Erkenntnisverfahren der ZPO. Aufbauend auf die Kenntnisse aus dem Hauptstudium liegt der Schwerpunkt in den Rechtsmittelverfahren. Darüber hinaus wird das Internationale Zivilprozessrecht gelehrt. Aufbauend auf die Kenntnisse im Bereich der Vollstreckungsverfahren (ZPO II) enthält das Modul die Vorlesung Zwangsvollstreckungs- und Insolvenzrecht. Zuletzt beinhaltet die zivilrchtliche Vertiefung eine Vorlesung in dem äußerst praxisrelevanten Bereich der Rechtsgestaltung und Durchsetzung im Familien- und Erbrecht. Inhaltlich werden hier z.b. die Erstellung eines Testaments oder Ehevertrages sowie das familiengerichtliche Verfahren den Gegenstand der Vorlesung bilden. Im Bereich der öffentlich-rechtlichen Spezialisierung rückt die Internationale Rechtsdurchsetzung in den Mittelpunkt des Schwerpunktstudiums. Dabei wurden zum Teil wiederum anwaltsspezifische, praxisorientierte Veranstaltungen aus anderen Schwerpunkten in das Spezialisierungsmodul integriert. Die Vorlesung Internationale Streitbeilegung ist dem Schwerpunkt 5 entnommen. Der Veranstaltung Vergaberecht entspricht der entsprechenden Vorlesung des Schwerpunktes 6, welche auch die Privatisierung öffentlicher Aufgaben zum Inhalt hat. Darüber hinaus werden unter der Überschrift anwaltsbezogene Gebiete des besonderen Verwaltungsrechts die zunehmend praxisrelevante Haftung, Öffentlichkeitsbeteiligung und die Klagerechte im Umweltrecht aus dem Blickwinkel anwaltlicher Beratungstätigkeit ins Visier genommen. Strafrecht Die Spezialisierung im Bereich des Strafrechts bezieht sich auf die für die Strafverteidigung besonders wichtigen Themengebiete, wie den Gang des Ermittlungsverfahrens und des Hauptverfahrens sowie auf das Rechtsmittelverfahren. Das Modul besteht aus den anwaltsspezifischen Vorlesungen des strafrechtlichen Schwerpunkten (SP 4). Zunächst gilt es auch hier, wie im Zivilrecht, das Verfahrensrecht zu vertiefen mit der Vorlesung Strafprozessrecht III, welche auf die verfahrensrechtlichen Kenntnisse aus dem Hauptstudium aufbaut. Daneben wird in den Vorlesungen Strafverteidigung I und Strafverteidigung II die Tätigkeit des Strafverteidigers praxisorientiert vermittelt. Vervollständigt wird das Modul durch das Sanktionenrecht. 14
16 Mehrwert und Synergien Neben einer fachlichen Vertiefungsmöglichkeit in ausgewählten Gebieten des Zivil-, Straf- oder Öffentlichen Rechts bietet der Schwerpunkt eine intensive Befassung mit dem rechtlichen Rahmen der anwaltlichen Tätigkeit. Ergänzt wird dies durch Veranstaltungen wie Kanzleimanagement und Vertragsgestaltung, die eine Brücke zwischen Theorie und Praxis bauen. Da die Veranstaltungen zu einem großen Teil von Praktikern gehalten werden, erhalten die Studierenden zudem auch Zugang zu den Tricks of the Trade. Besondere Synergien bildet der Schwerpunktbereich für Studierende, die auch das ADVO-Z erlangen möchten. Dieses ist durch das Belegen einer Zusatzveranstaltung und das Ablegen von weiteren Leistungsnachweisen mit wenig Zeitaufwand möglich. Studierende, die das ADVO-Zertifikat abgeschlossen haben, erhalten ein Freisemester, d.h., dass nach 17 Nr. 4 NJAVO ein Studiensemester bei der Berechnung der Studienzeit für den Freiversuch nach 18 NJAG unberücksichtigt bleibt.... noch Fragen? Schwerpunkt 8 Eine Liste aller aktueller Veranstaltungen und Dozenten finden Sie im Vorlesungsverzeichnis sowie online. Ich habe mich bewusst für den Schwerpunkt 8 entschieden, weil er praxisbezogen ist. Ich wollte die Gelegenheit wahrnehmen, im Rahmen der universitären Ausbildung auch Einblicke in das Anwaltsleben zu bekommen. Diese Einblicke hat man in der Regel während des Studiums nicht. Auch die gewonnenen Dozenten bzw. Lehrkräfte im Schwerpunkt 8 sind sehr engagiert und machen den Schwerpunkt 8 zu einem spannenden und lernreichen Gebiet. - David Heideck, Absolvent Schwerpunkt 8 15
17 Die Vortragsreihe Studentenfutter Das IPA lädt Studierende und die örtliche Anwaltschaft zu Vorträgen ausgewählter Praktiker ein. Geboten wird neben spannenden Voträgen auch die Möglichkeit zu anschließenden Gesprächen bei Brot und Wein. Eben echtes Studentenfutter Dr. h.c. Renate Jaeger, ehemalige Richterin des BVerfG und am EGMR Idee Unter dem Motto Studentenfutter steht eine öffentliche Vortragsreihe, die Studierenden sowie der örtlichen Anwaltschaft gleichermaßen offen steht. Die Vorträge sollen den Studierenden einen Einblick in die unterschiedlichen Tätigkeitsfelder der Anwaltstätigkeit vermitteln. Im Vordergrund stehen dabei das rechtsgestaltende und das rechtsverändernde Wirken der Rechtsanwaltschaft. Darüber hinaus soll der Vielfältigkeit der anwaltlichen Praxis und der Betätigungsfelder für Juristen im Allgemeinen Rechnung getragen werden. Kennzeichnend für die Vorträge ist jeweils, dass ausgewählte Praktiker über ihren beruflichen Alltag berichten und anschließend in geselliger Atmosphäre zu Gesprächen mit den Studierenden oder Berufskollegen zur Verfügung stehen. Die Juristische Fakultät als diskussionsfreudige Gemeinschaft von Lehrenden und Lernenden mit spannenden Gästen bei Wein und Brot erlebbar zu machen, ist der Kerngedanke der Vortragsreihe. Die Vortragsreihe Studentenfutter eröffnet den Studierenden eine sehr gute Gelegenheit, die Vielfalt der juristische Tätigkeiten und ihrer Auswirkungen schon früh kennenzulernen und stellt so eine große Hilfe bei den weiteren Überlegungen zur Berufswahl dar. - Dr. Thomas Remmers, Präsident RAK Celle 16
18 Studentenfutter: Themengebiete Unter dem Motto Unternehmer im Gespräch Will der Manager ein Staudinger-Gutachten lesen oder erwartet er, dass sein Anwaltsteam den Staudinger nicht nur gelesen hat, sondern auch schnell zum Punkt kommt? Wie Unternehmer denken und inwieweit auch juristische Risiken ihre Entscheidungen beeinflussen, soll im Rahmen der Unternehmergespräche vermittelt werden. Hierzu lädt das IPA Vorstände, Geschäftsführer und Manager der oberen Führungsebene ein, um den Studierenden aus erster Hand unternehmerisches Denken und die praktischen Bedürfnisse ihrer zukünftigen Mandanten zu vermitteln. Unter dem Motto Anwaltsbiographien Anwälte sind nicht nur Rechtsberater; sie sind auch Unternehmer in eigener Sache. Wie sind Kanzleien strukturiert, welche Anforderungen stellen sie an den juristischen Nachwuchs und wie sieht der Arbeitsalltag von Rechtsanwälten aus? Diese und viele andere Fragen werden durch die Referenten aus erster Hand beantwortet. Martin Kind Stephen Denyer, Partner Allen & Overy, Frankfurt Unter dem Motto Rechtsanwältinnen Längst ist der Rechtsanwaltsberuf keine Männerdomäne mehr. Was zeichnet den Beruf der Rechtsanwältin aus? Praktikerinnen berichten aus ihrem Alltag. Eine Vortragsreihe nicht nur von und für Frauen. Unter dem Motto Politische Prozesse Recht ist nichts statisch unpolitisch Vorgegebenes, sondern entwickelt sich ständig auch in und durch Gerichtsverfahren fort. Unter diesem Thema soll diese Entwicklung veranschaulicht werden. Unter dem Motto Studentenfutter on Tour Gute Rechtskenntnisse allein machen noch keine guten Anwälte. Neben der fachlichen Qualifikation ist es daher Anliegen des IPA, die Fähigkeit zum Diskurs zu fördern und das universitäre Umfeld erlebbar zu machen. 17 Sabine Leutheusser- Schnarrenberger, Bundesjustizministerin Rechtsanwalt Dr. Kleine-Cosack, Freiburg
19 Studentenfutter: Rückblick Seit dem Sommersemester 2006 gelingt es bereits, hochklassige Referenten für die Vortragsreihe zu gewinnen. Die Räumlichkeiten füllten u.a. - Rechtsanwältin Dr. Margarethe Gräfin von Galen, Präsidentin der Berliner Rechtsanwaltskammer - Martin Kind, Geschäftsführer der Kind Hörgeräte GmbH & Co. KG und Vorsitzender und Geschäftsführer Hannover 96 - Sabine Leutheusser-Schnarrenberger, Bundesjustizministerin - Rechtsanwalt Dr. Thomas Remmers, Partner bei Stobbe Rechtsanwälte und Präsident der Rechtsanwaltskammer Celle - Dirk Rossmann, Geschäftsführender Gesellschafter der DIRK ROSSMANN GmbH - Rechtsanwalt Wolfgang Wieland, MdB, Bürgermeister und Justizsenator a.d. - Rechtsanwalt Dr. Nikolas von Wrangell, Partner der Sozietät Brinkmann. Weinkauf - Jerzy Montag, MdB, Rechtspolitischer Sprecher der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen - Dr. h.c. Renate Jaeger, Leiterin der Schlichtungsstelle der Rechtsanwaltschaft und ehemalige Richterin des BVerfG und am EGMR Aktuelle Termine finden Sie online: Das IPA nimmt die Anwaltsorientierung wörtlich. Die Konzeption anwaltsorientierter Lehrangebote folgt strikt den tatsächlichen Bedürfnissen der Anwaltschaft. Diese werden mit großem Aufwand ermittelt, etwa in gemeinsam mit der NJW veranstalteten Roundtables mit Vertretern von Kanzleien ganz unterschiedlichen Zuschnitts. Darin können die Praktiker ihre Anforderungen an die Juristenausbildung formulieren. Das ist echte Integration der Praxis in die Lehre. - Tobias Freudenberg, NJW-Chefredaktuer 18
20 Legal Clinic Authentische anwaltliche Beratung in der Universität erlernen Idee In der LEGAL CLINIC können interessierte Studierende der Juristischen Fakultät der Leibniz Universität Hannover unter Anleitung eines erfahrenen Anwalts selbst erste Berufserfahrungen sammeln, indem sie für ratsuchende andere Studierende aller Fakultäten der LUH selbst eine kostenlose außergerichtliche Rechtsberatung durchführen. Mehrwert Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer erhalten durch die Durchführung von Rechtsberatungen und durch eine begleitende Lehrveranstaltung einen fundierten Einblick in Mandantengespräche, Fristenverwaltung, Erfassen eines realen Sachverhaltes und selbstständiges Zeitmanagement. Folgende Fähigkeiten und Kompetenzen können durch die Mitarbeit in der LEGAL CLINIC entwickelt werden: Beratungsfähigkeit und Verhandlungsgeschick, Fähigkeit zur Sachverhaltsermittlung anhand eines konkreten Lebenssachverhaltes, Problemlösungsfähigkeit sowie rechtliche Analyse- und Argumentationsfähigkeit Außerdem bekommen die Studierenden bereits Einblicke in die juristische Arbeitsorganisation. Der Zweck der Ausbildung in de LEGAL CLINIC umfasst aber nicht nur die Verbesserung professioneller Kompetenzen, sondern auch die Herausbildung bestimmter ethischer Werte wie das Streben nach Gerechtigkeit und Verantwortungsgefühl. Die Ausbildung in der LEGAL CLINIC kann im Rahmen verschiedener Schwerpunktbereiche, der Schlüsselkompetenzen oder des Kursprogramms von ELPIS I und II alternativ durch Leistungsanrechnung berücksichtigt werden. legalclinic@jura.uni-hannover.de 19
21 Moot Courts Moot Courts sind simulierte Gerichtsverhandlungen, in denen Studierende die rechtliche Vertretung der Prozessparteien darstellen. Die Simulation beinhaltet die Vorbereitung und Durchführung eines Prozesses in rechtlicher wie tatsächlicher Hinsicht. In Moot Courts lernen Studierende, die erlangten theoretischen Fähigkeiten in der Praxis umzusetzen. Hierbei arbeiten die Teilnehmer wie echte Anwälte. Vom Verfassen der Klageschrift über die Klageerwiderung bis zu den mündlichen Verhandlungen vertreten die Studenten ihren Mandanten und treffen auf Teams anderer Universitäten - eine willkommene Abwechslung zum theoretischen Studienalltag! Die juristische Fakukltät der Leibniz Universität Hannover bietet die folgenden Moot Court Veranstaltungen an: - Willem C. Vis International Commercial Arbitration Moot Court - ICC Mediation Competition - Soldan Moot zur anwaltlichen Praxis - ELSA Moot Courts - BAG Moot Court - Moot Court im Strafrecht Ich halte das angebotene Programm für ausgezeichnet geeignet, einen vertieften Einblick in die anwaltliche Denk- und Arbeitsweise zu erhalten. Besonders gut finde ich die Möglichkeit, das erworbene Wissen auch in praktischen Veranstaltungen sofort umzusetzen. Und aus meiner Teilnahme an verschiedenen Veranstaltungen weiß ich, dass das Ganze auch noch Spaß macht! - Thomas Kohlmeier, Vorstand Legial AG, München 20
22 Fakten & Ablauf Der Willem C. Vis Moot Der Willem C. Vis Moot ist mit über 300 teilnehmenden Universitäten weltweit der größte Moot Court. Der Wettbewerb ist nicht nur eine der größten Herausforderungen für Studierende, sondern und vor allem auch eine prägende Erfahrung! Der Vis Moot bietet die Erarbeitung einer neuen und immer wichtiger werdenden Rechtsmaterie, die Verbesserung und Perfektionierung der Sprachkenntnisse sowie die direkte Anwendung des Gelernten in den PreMoots in Deutschland, Europa und der ganzen Welt. Den Höhepunkt findet der Wettbewerb jeweils in Hongkong und in Wien bei den mündlichen Verhandlungen der Haupt- und Finalrunden. Mehrwert Teilnehmer erhalten internationalen Kontakt zu anderen Studierenden sowie zu Praktikern aus der ganzen Welt. Während des Wettbewerbs erfolgt eine sehr intensive Betreuung durch Professoren und Rechtsanwälte. In der Vorbereitungsphase ist das Team zudem bei internationalen Großkanzleien zu Probeverhandlungen eingeladen, anschließend besteht die Möglichkeit zu Gesprächen mit RechtsanwältInnen und PartnerInnen. Schließlich erhält jeder Student für die Teilnahme den Fremdsprachenschein, den Schlüsselqualifikationsnachweis, ein Freisemester und sofern zutreffend den Leistungsnachweise für das ADVO-Z (Moot Court). Congratulations on the opening of your moot court room. Thank you so much for asking about giving one or two remote talks - I would absolutely love to! - Benjamin Hayward, Associate Lecturer und Coach des Vis Moot Teams der Deakin University (Australien) 21
23 Der Willem C. Vis Moot Teilnahmevoraussetzungen Die Teilnehmer sollten über gute Englischkenntnisse verfügen und die Bereitschaft haben, sich zeitlich entsprechend einzubringen. Außerdem sollte das Interesse vorhanden sein, mittels intensiver Teamarbeit über den Tellerrand der klassischen (deutschen) Juristenausbildung hinauszublicken. Die Bewerbungsfrist und die Rekrutierung des Teams beginnt jeweils im Juni/Juli.... noch Fragen? VisMootHannover It is good to see that we are technically connected. Over the years we have developed a very nice and friendly relationship with the University of Hanover. And with your new moot court room it is now even possible that our students and your students can stay in touch and meet any day at any time. - Professor Rajesh Sharma, City University Hong Kong 22
24 Der Willem C. Vis Arbitration Moot ist ein Lehrprogramm mit vielen Facetten. Verhandelt wird nicht nur beim Endausscheid in Hongkong und Wien, sondern u.a. auch in Düsseldorf, Madrid, München, New York, Leuven und natürlich auch in Hannover. Um auf die Endausscheidungen in Wien bestens vorbereitet zu sein, haben sich in den letzten Jahren größere Vorbereitungsveranstaltungen entwickelt, sogenannte Premoots. Mit 23 teilnehmenden Universitäten im letzten Jahr hat sich der PreMoot in Hannover zu einem der größten Vorbereitungstreffen in Europa entwickelt. Hannover PreMoot Vis Mooties gehören zu den engagiertesten Jurastudenten mit großen Stärken in der Teamarbeit und besonderem Verständnis für die Anfordernisse des Anwaltsberufs. Vor diesem Hintergrund ist es aus Anwaltssicht besonders lobenswert, was das Team um Professor Wolf mit dem Pre Moot auf die Beine gestellt hat: Hervorragende Referenten auf der Premoot Konferenz, exzellente Schiedsrichter, die den Teams wirklich weiterhelfen, und sehr gute Teams aus unterschiedlichen Jurisdiktionen. Hannover ist wirklich ein Must in der Vorbereitung auf den Vis Moot geworden! - Dr. Alexandra Diehl, Senior Associate Clifford Chance, Düsseldorf 23
25 Moot Court Raum An Fakultäten in den USA gehört ein Raum für simulierte Verhandlungen zur Grundausstattung. Seit Dezember 2012 verfügt die Leibniz Universität nun ebenfalls über einen solchen Moot Court Raum. Bis dato einmalig in Deutschland bietet dieser Raum die Möglichkeit, sich intensiv und lebensnah mit der juristischen Praxis auseinanderzusetzen - nicht nur auf nationaler Ebene. Zu den Highlights des Raumes zählen u.a. eine moderne Videotechnologie mit Aufnahmefunktion aus drei verschiedenen Kameraperspektiven. Diese Videotechnologie verfügt auch über ein Konferenzsystem, welches es ermöglicht, Remote Lectures, also Vorlesungen mit Dozenten aus der ganzen Welt, abzuhalten. Auch im kommenden Semester gibt es wieder zahlreiche Möglichkeiten, verschiedene Vorlesungen zu internationalen Themen zu besuchen.... weitere Informationen zum Moot Court Raum: uni-hannover.de/ Schöne Grüße aus New York City. As the coach of the Harvard Law School team we congratulate you on the opening of the video moot court room and we look forward to opportunities to use it in the future. - James Hosking, Partner Chaffetz Lindsey LLP, New York City und Coach Vis Moot Team Harvard Law School 24
26 ICC Mediation Competition Bei der ICC International Commercial Mediation Competition handelt es sich um den weltweit einzigen internationalen Studierendenwettbewerb im Bereich der Mediation. Veranstaltet wird er von der Internationalen Handelskammer (ICC) in Paris. Wie bei internationalen Studierendenwettbewerben üblich, ist die Verhandlungssprache Englisch. Die anzuwendenden Rechtsmaterien basieren auf der Arbeit internationaler Organisationen und Arbeitsgruppen. Die Leistungen der Studierenden werden von erfahrenen Praktikern bewertet. Am 8. Durchgang 2013 nahmen Teams von 66 Universitäten aus 30 Nationen teil. Sie wurden von rund 120 Praktikern bewertet. Die Leibniz Universität Hannover beteiligt sich seit 2011 und konnte 2013 zum ersten Mal unter die besten 25 Teams gelangen - ein großartiger Erfolg! Für die Teilnahme erhalten die Studenten den Fremdsprachenschein, den Schlüsselqualifikationsnachweis, den Proseminarschein und sofern zutreffend den Leistungsnachweise für das ADVO-Z (Moot Court)
27 Soldan Moot zur anwaltlichen Praxis Der Soldan Moot zur Anwaltlichen Berufspraxis (Soldan Moot) ist ein bundesweiter Moot Court Wettbewerb für Studierende deutscher Jurafakultäten. Anhand eines fiktiven Falls wird ein deutsches Gerichtsverfahren simuliert und Studierende werden so mit der forensischen Tätigkeit von Rechtsanwälten vertraut gemacht. Studierende sollen als Interessensvertreter einen Fall rechtlich analysieren, Beweismittel würdigen und Rechtsmeinungen formulieren. Dabei sollen sie sich auch mit den Gegenargumenten auseinandersetzen und das Gericht schließlich von ihrer Position überzeugen. Thematisch wird jedes Jahr ein Fall behandelt, der den Studierenden auch wichtige Kenntnisse des anwaltlichen Berufsrechts vermittelt. Der Soldan Moot findet in Hannover statt. Als für das globale Recruiting einer internationalen Großkanzlei verantwortlicher Partner weiß ich, wie wichtig nicht nur Jura pur ist, sondern auch Sozialkompetenz, wirtschaftliches Verständnis und praktische Fähigkeiten. Insoweit freue ich mich immer über Jurastudentinnen und -studenten der Uni Hannover, die mich regelmäßig durch ihre Kenntnisse und Fähigkeiten, aber auch durch ihre Persönlichkeit beeindrucken. - Dr. Finn Zeidler, Partner bei Latham & Watkins, Frankfurt 26
28 ELSA Moot Courts Die European Law Students' Association bietet jährlich auf lokaler, nationaler und internationaler Ebene Moot Courts aus verschiedenen Rechtsgebieten an. ELSA Deutschland Moot Court Der jährlich von ELSA Deutschland e.v. ausgerichtete EDMC bietet Studierenden die Möglichkeit, ihre im Studium erworbenen Kenntnisse des Zivilrechts und Zivilprozessrechts zu erproben, indem sie in einem praktischen Fall die Rolle des Klägers oder Beklagten vertreten. ELSA Moot Court im Strafrecht Seit 2007 veranstaltet ELSA Hannover e.v. in Zusammenarbeit mit Hochschullehrern der Juristischen Fakultät einen Moot Court im Strafrecht. Teams aus Hannoveraner Studierenden repräsentieren dabei vor dem Landgericht Hannover die Staatsanwaltschaft oder die Verteidigung. ELSA Moot Court Competition EMC² ist ein Projekt von ELSA International und befasst sich inhaltlich mit WTO-Recht. Nach einer schriftlichen Vorrunde, an der Teams aus der ganzen Welt teilnehmen, treffen sich die besten Teams zur mehrtägigen Finalrunde in Genf, um dort zu versuchen, sich auf den 1. Platz zu plädieren. Interessierte Studierende aus Hannover können sich über ELSA Hannover an dem Wettbewerb beteiligen. 27
29 Das Bundesarbeitsgericht richtet jährlich einen arbeitsrechtlichen Moot-Court aus. Der BAG Moot-Court ist Teil einer praxisnahen Ausbildung von Studierenden der Rechtswissenschaft. Er hat das Ziel, Rhetorik und freie Rede zu fördern und angehende Juristinnen und Juristen mit Anforderungen des beruflichen Alltags vertraut zu machen. BAG Moot Court Im Rahmen einer simulierten Gerichtsverhandlung wird die beste Bearbeitung eines fiktiven arbeitsrechtlichen Falles ermittelt. Zur Vorbereitung der Verhandlung fertigen die Teams im Herbst Klageschrift oder Klageerwiderung. Teilnahmeberechtigt sind Studierende der Rechtswissenschaften ab dem vierten Semester. Anwaltsorientierte Ausbildung in Hannover hilft nicht nur dabei, sich über die eigenen beruflichen Ziele klar zu werden. Man wird zugleich Teil eines Netzwerks, durch das man sie auch verwirklichen kann. - Sven Hasenstab, Vice President Moot Alumni Association 28
30 Moot Court im Strafrecht Der fakultätsinterne Moot Court im Strafrecht wird im Rahmen des Schwerpunktstudiums und des ADVO-Zertifikats angeboten, richtet sich aber auch an interessierte Studierende anderer Schwerpunktgruppen sowie Studierende ab dem 3. Semester. Anhand eines echten Falles aus dem Bereich des Wirtschaftsstrafrechts wird der Verfahrensgang von der Anklage bis in die Hauptverhandlung mit Beweisaufnahme und Urteil von den Studierenden gemeinsam mit dem Dozenten erarbeitet. Zu Beginn wird die anonymisierte Verfahrensakte ausgeteilt und deren Bearbeitung sowie die rechtliche Bewertung und der weitere prozessuale Verfahrensgang im Detail besprochen. Hierbei können die Studierenden ihre Kenntnisse aus dem materiellen Recht erstmals praktisch anwenden und das Verfahrensrecht in der Anwendung erlernen, vertiefen und erfahren. Für die Praktische Durchführung der Verhandlungen werden die Studierenden in drei Gruppen Staatsanwaltschaft, Verteidigung und Gericht eingeteilt. Diese bearbeiten die Akte aus ihrer jeweiligen Perspektive, erstellen die Anklage, nehmen als Verteidiger Stellung, verhandeln die Anklage vor Gericht und schreiben am Ende das Urteil. Hierzu findet eine Hauptverhandlung vor Gericht statt, bei der ihm Rahmen der Beweisaufnahme Beweisdokumente in das Verfahren eingeführt und Zeugen sowie der Angeklagte vernommen werden. 29
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