verbirgt. Z.B. die Abendmahlsfeier. Und darum möchte ich heute ein paar Dinge dazu sagen. Warum feiern wir das Abendmahl und warum eigentlich?
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- Kristin Waltz
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1 Predigt: Thema: Abendmahl Text: 1. Korinther 11, 23-27: Denn ich habe von dem Herrn empfangen, was ich auch euch überliefert habe, dass der Herr Jesus in der Nacht; in der er überliefert wurde, Brot nahm, und als er gedankt hatte, es brach und sprach: Dies ist mein Leib, der für euch ist; dies tut zu meinem Gedächtnis. Ebenso auch den Kelch nach dem Mahl und sprach: Dieser Kelch ist der neue Bund in meinem Blut, dies tut, sooft ihr trinkt, zu meinem Gedächtnis. Denn sooft ihr dieses Brot esst und den Kelch trinkt, verkündet ihr den Tot des Herrn, bis er kommt. Wer also unwürdig das Brot isst oder den Kelch des Herrn trinkt, wird des Leibes und Blutes des Herrn schuldig sein. Es gibt ein paar Dinge, die muss man von Zeit zu Zeit immer wieder mal ansprechen. Denn die Gemeinde verändert sich und Neue kommen hinzu. Und nicht alle wissen, was sich dann hinter bestimmten Handlungen in der Gemeinde verbirgt. Z.B. die Abendmahlsfeier. Und darum möchte ich heute ein paar Dinge dazu sagen. Warum feiern wir das Abendmahl und warum eigentlich? Das Abendmahl hat einen Vorläufer aus dem Alten Testament. Das Passahfest. Die Grundlage für das Passahfest war der Auszug Israels aus Ägypten. Doch bevor sie in das gelobte Land und aus der Sklaverei Ägyptens ausziehen konnten, mussten sie etwas sehr Wichtiges tun. Etwas, was auch heute noch beim Abendmahl enthalten ist. Lesen wir einmal die Anweisung aus 2. Mose 12,3-6: Redet zur ganzen Gemeinde Israel und sagt: Am Zehnten dieses Monats, da nehmt euch ein jeder ein Lamm für ein Vaterhaus, je ein Lamm für das Haus! Wenn aber das Haus für ein Lamm nicht zahlreich genug ist, dann nehme er es mit seinem Nachbarn, der seinem Haus am nächsten wohnt, nach der Zahl der Seelen, nach dem Maß dessen, was jeder isst, sollt ihr ihn auf das Lamm anrechnen. Ein Lamm ohne Fehler, ein männliches, einjähriges, soll es für euch sein; von den Schafen oder von den Ziegen sollt ihr es nehmen.
2 Hier gibt Gott eine klare Anweisung. Ein einjähriges Schaf und wer keine Schafe hat, eine einjährige Ziege. Und es soll in der Nacht gegessen werden. Aber sie sollten es nicht nur einfach schlachten und essen, sondern hier sollte noch etwas ganz Besonderes geschehen. Das lesen wir dann in den Versen 12-14: Und ich werde in dieser Nacht durch das Land Ägypten gehen und alle Erstgeburt im Land Ägypten erschlagen, vom Menschen bis zum Vieh. Auch an allen Göttern Ägyptens werde ich ein Strafgericht vollstrecken, ich, der Herr. Aber das Blut soll für euch zum Zeichen an den Häusern werden, in denen ihr seid. Und wenn ich das Blut sehe, dann werde ich an euch vorübergehen: So wird keine Plage, die Verderben bringt, unter euch sein, wenn ich das Land Ägypten schlage. Und dieser Tag soll euch eine Erinnerung sein, und ihr sollt ihn feiern als Fest für den Herrn. Als ewige Ordnung für alle eure Generationen sollt ihr ihn feiern. Gott hatte Gericht über Ägypten beschlossen, weil der Pharao Gottes Volk nicht aus dem Land ausziehen ließ. Deshalb sollten die Israeliten in jedem Haus ein Lamm schlachten, das Blut an den Türpfosten streichen und das Lamm aufessen. Wenn dann das Gericht kommt, sollen alle Häuser verschont werden, an denen das Blut der Lämmer ist. Und das Ergebnis lesen wir dann in den Versen 29-30: Und es geschah um Mitternacht, da erschlug der Herr alle Erstgeburt im Land Ägypten vom Erstgeborenen des Pharao, der auf seinem Thron saß, bis zum Erstgeborenen des Gefangenen im Kerker, auch alle Erstgeburt des Viehs. Da stand der Pharao nachts auf, er und alle seine Hofbeamten und alle Ägypter, und es entstand ein großes Jammergeschrei in Ägypten, denn es gab kein Haus, in dem nicht ein Toter war. Ein sehr schlimmes Ereignis. Gott hat Gericht gehalten. Aber sein Volk sollte verschont werden. Nicht weil die Israeliten besser waren, als die Ägypter. Auch die Israeliten waren Sünder, wie alle anderen auch. Aber sie waren das Volk Gottes. Und wer den Anweisungen Gottes gehorchte, der wurde verschont.
3 Hier werden übrigens auch zwei Prinzipien deutlich. Der König war vor Gott für sein Volk verantwortlich. Wenn der König Gott gegenüber treu war, dann ging es dem Volk gut. Wenn der König Gott gegenüber aber ungehorsam war, dann musste auch das Volk darunter leiden. Und warum wurde auch die Erstgeburt des Viehs mit dem Tod geschlagen? Nun, ganz einfach. In der Schöpfung sehen wir, dass Gott dem Menschen die Herrschaft über die Tiere gab. 1. Mose 1,26: Und Gott sprach: Lasst uns Menschen machen in unserem Bild, uns ähnlich! Sie sollen herrschen über die Fische des Meeres und über die Vögel des Himmels und über das Vieh und über die ganze Erde, und über alle kriechenden Tiere, die auf der Erde kriechen. So, wie ein König die Verantwortung über sein Land trägt, so hat der Mensch die Verantwortung über die ganze Erde, insbesondere über die Tiere. Damit bilden die Natur und der Mensch eine Schicksalsgemeinschaft. Das sehen wir z.b. auch bei der Sintflut. Nicht die Tiere hatten gesündigt, sondern der Mensch. Trotzdem wurden bei der Sintflut nicht nur alle Menschen, die nicht in der Arche waren, getötet, sondern auch alle Tiere. Aber diese Schicksalsgemeinschaft gilt nicht nur im Negativen, sondern auch im Positiven. Römer 8,19-21: Denn das sehnsüchtige Harren der Schöpfung wartet auf die Offenbarung der Söhne ( und der Töchter) Gottes. Denn die Schöpfung ist der Nichtigkeit unterworfen worden nicht freiwillig, sondern durch den, der sie unterworfen hat auf Hoffnung hin, dass auch selbst die Schöpfung von der Knechtschaft der Vergänglichkeit frei gemacht werden wird zur Freiheit der Herrlichkeit der Kinder Gottes. Der Mensch erwartet seine Auferstehung. Und die Natur auch. Oder besser gesagt, sie erwartet ihre Wiederherstellung. Und im Weiteren wird auch die Abhängigkeit des Menschen von der Natur beschrieben. Denn unsere Herrlichkeit ist nicht nur von Christus abhängig, sondern sie wird wieder verbunden werden mit
4 dem ursprünglichen Auftrag. Nämlich über die Schöpfung Gottes zu herrschen. Nun aber in Herrlichkeit und Gerechtigkeit und ohne Umweltzerstörung. Zurück zum Passahfest. Es bedeutet übrigens Herausholung. Es zeigt das erlösende und rettende Handeln Gottes an seinem Volk. Er befreit es aus der Hand eines grausamen Tyrannen. Und Ägypten steht auch als Synonym für die Sünde. Der Mensch in der Gefangenschaft der Sünde wird von Gott gerettet und Gott erschafft sich ein Volk. Hier Israel. Wir sehen, dass das Blut hier eine große Rolle spielt. In anderen Bibelstellen wird auch darauf hingewiesen, dass sie auch Brot essen sollten. Brot und Blut kennen wir natürlich auch von der Abendmahlsfeier. Noch eine kleine Anmerkung zum Brot. Im Alten Testament wird ausdrücklich erwähnt, dass es sich um ungesäuertes Brot handelt. Das verschafft uns heute manchmal Schwierigkeiten, weil wir heute beim Bäcker kein ungesäuertes Brot mehr kaufen können. Während aber im Alten Testament ausdrücklich vom ungesäuerten Brot die Rede ist, wird das im Neuen Testament nicht mehr gesagt. Alle Texte, die sich mit dem Abendmahl befassen, lassen offen, um was für Brot es sich handelt. Manche sind heute der Meinung, da das Abendmahl auf das Passahfest zurückgeht, das es sich um ungesäuertes Brot handeln müsse. Andere sagen dann aber, dass wir heute im Neuen Testament leben und dass es dort keinen Hinweis auf ungesäuertes Brot gibt. Ich denke, da es keine neutestamentliche Anweisung gibt, dass es nicht mehr unbedingt ungesäuert sein muss. Vielleicht hat Gott das auch vereinfacht, weil er wusste, dass ungesäuertes Brot in unseren Tagen schwierig zu besorgen ist. Man müsste es selbst backen oder in einem jüdischen Geschäft kaufen. Da es theologisch also nicht genau zu belegen ist, was für ein Brot zu gebrauchen ist, denke ich, dass es eine Gewissensentscheidung ist. Jesus hat übrigens mit seinen Jüngern das Abendmahl nicht am Passahfest gefeiert, wo das Passahlamm geschlachtet wurde, sondern einen Tag zuvor. Das macht deutlich, dass man auch nicht alle Regeln des Passahfestes auf das Abendmahl übertragen kann. Denn Jesus selbst hat dem Abendmahl neue Regeln gegeben. Aber eines bleibt. So, wie Gott Israel aus der Sklaverei
5 Ägyptens befreit hat, so hat Jesus uns durch seinen Tod am Kreuz aus der Sklaverei der Sünde befreit und durch seinen Tod den Zorn Gottes über die Sünde auf sich selbst genommen. Und das wird auch schon mit dem Passahlamm und dem Blut am Türpfosten angedeutet. Denn Gott ist nicht nur zornig über den Pharao, sondern vor allem über die Sünde. Der Tod kam ja nicht wegen des bösen Pharaos in die Welt, sondern durch die Sünde des Menschen. Jesus bricht durch sein Opfer die Macht der Sünde und des Todes. So wie Gott sein Volk damals aus Ägypten herausgeführt hat, führt Jesus heute sein Volk aus der Sünde und dem Tod hinaus in das ewige Leben. In die Heiligkeit, in die Auferstehung und in die Herrlichkeit. Dazu hat Jesus seinen Leib am Kreuz zerbrechen lassen, was mit dem Brotbrechen symbolisiert wird. Christi Leib wurde zerbrochen um uns zu erlösen. Dabei spielt natürlich auch das Blut eine herausragende Rolle. Mit dem Blut wird sowohl Strafe und Gericht ausgedrückt, aber mit dem Blut wird auch ein Bund besiegelt. Beim Passahmahl wurde Wein gegeben. Die Frucht des Weinstocks, wie es bei Lukas heißt, symbolisiert eigentlich Israel. Lukas schreibt uns aber auch, dass der Weinstock keine Frucht brachte. Es musste also auch etwas Neues kommen. Und heute wissen wir auch, dass es ohne Christus keine Erlösung geben kann. Der Auszug Israels aus Ägypten, der alte Bund und das Passahfest sind also nur die Vorschattung eines besseren Bundes und einer endgültigen Erlösung des Menschen. Und deshalb muss auch das Passahfest durch ein neues Fest, dem Abendmahl, ersetzt werden. Alle diese Dinge zeigen die Einzigartigkeit des Handels Gottes auf und belegen die Wichtigkeit des Abendmahls. Es ist viel mehr als ein kirchlicher Ritus. Die Einsetzungsworte des Paulus sagen uns, dass wir es zum Gedächtnis tun sollen. Dabei ist es aber auch wichtig zu erkennen, worum es eigentlich geht. Und so sehen wir die Anfänge des Abendmahls eigentlich schon bei der Vertreibung aus dem Paradies, wo die Bibel uns schon einen Retter ankündigt. Und es zieht sich weiter im Auszug Israels aus Ägypten, was für die Israeliten mit vielen Schwierigkeiten verbunden war, aber auch, dass Gott immer wieder rettend eingegriffen hatte, ja sogar eingreifen musste, weil sonst sein Werk kein
6 Bestand haben würde. Das erinnert mich auch irgendwie an mein Leben. Das Passahfest hält die Eckpunkte des Heilshandeln Gottes fest und diese Eckpunkte sind auch auf das Abendmahl übertragen. Das Abendmahl macht deutlich: Jesus rettet! Und das Abendmahl weist nicht nur auf das zurückliegende Handeln Gottes, sondern auch nach vorne. Wir sollen das Abendmahl feiern, bis er kommt. Jesus wird wiederkommen. So wie Israel damals, wenn auch unter Schwierigkeiten, das gelobte Land erreicht hatte, so werden wir auch unser gelobtes Land durch die fürsorgliche Führung Gottes erreichen. Und das Abendmahl wird seinen Abschluss finden im Hochzeitsmahl des Lammes und wir werden Jesus unseren Herrn und Retter sehen. Freust du dich schon?
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