DAAD. Der DAAD und der akademische Austausch mit Vietnam. - Sachstandsbericht -
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- Johann Brahms
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1 DAAD Deutscher Akademischer Austausch Dienst German Academic Exchange Service Referat Südostasien Leiterin: Ilona Krüger Der DAAD und der akademische Austausch mit Vietnam - Sachstandsbericht - Stand: schä Sozialistische Republik Vietnam LAND Bevölkerung 92 Millionen (Quelle World Factbook) Hauptstadt Hanoi: Einwohner: rund 6,4 Millionen (Stand Okt. 2012) Staatsform Einparteiensystem Regierungschef Premierminister Nguyen Tan Dung (Wiederwahl im Juli 2011) Staatsoberhaupt Staatspräsident Truong Tan Sang (seit Juli 2011) BILDUNG Ministerien und Behörden: MOET (Ministry of Education and Training) MOST (Ministry of Science and Technology) MOLISA (Ministry of Labor, Invalids and Social Affairs VAST (Vietn. Akademie f. Wissenschaft und Technologie) VASS (Vietn. Akademie f. Sozialwissenschaften) Anzahl der Hochschulen/eingeschr. Studenten 2012: 421 Hochschulen eingeschriebene Studenten Vietn. Studenten in Deutschland: WS 2011/2012: (Quelle Stat.Bundesamt) Anzahl Hochschulkooperationen: 98 Kooperationen (Quelle HRK)
2 DAAD Deutscher Akademischer Austausch Dienst German Academic Exchange Service 1. Bildung Referat Südostasien Leiterin: Ilona Krüger Nach dem Zusammenbruch des Ostblocks stand Vietnam vor der Herausforderung, das eigene Hochschulwesen auf- bzw. auszubauen. In den Jahrzehnten zuvor war die bildungspolitische Elite des Landes zu Tausenden zur Grundausbildung, aber vor allem zur Weiterqualifizierung, in die Bruderstaaten delegiert worden. Das Hochschulwesen orientierte sich bis 1991 stark an der sowjetisch geprägten Struktur. Die meisten politischen Funktionsträger in Schlüsselpositionen rekrutierten sich aus zurückgekehrten Absolventen von osteuropäischen - darunter auch ostdeutschen - Studiengängen. Erst Anfang der 90er Jahre begann man mit der Einführung von Masterstudiengängen. Eine Regierungsverordnung beendete 1993 das osteuropäische Modell akademischer Grade und Titel endgültig. Die universitäre Qualifizierung erfolgte seither im Rahmen dreier Stufen: Allgemeiner Hochschulabschluss nach i.d.r. 4 Jahren, der dem amerikanischen Bachelor Grad nahe kommt (cu nhan), in bestimmten Fachbereichen äquivalente Spezialabschlüsse, z.b. Medizin (bac si), Ingenieurswesen (ky su), Masterstudium (thac si), Doktorat (tien si). Die Qualität der Ausbildung und die Anzahl der Absolventen im tertiären Bildungsbereich haben mit der rasanten wirtschaftlichen Entwicklung der letzten Jahre noch nicht Schritt halten können und sind dem heutigen Bedarf Vietnams nicht mehr angemessen. Zu den Problemen des vietnamesischen Bildungssystems zählen eine von Korruption geplagte Administration, eine oft unzureichende materielle Ausstattung der Lehreinrichtungen, Qualitätsmängel bei der Lehrer- und Dozentenausbildung sowie die Überfrachtung der Lehrpläne. Das vietnamesische Hochschulsystem öffnet sich zunehmend für internationale Kooperationen und Wissenschaftsaustausch. Ambitioniert sind die jüngsten Pläne der Regierung, bis zum Jahr 2020 flächendeckend qualifizierten englischen Fremdsprachenunterricht an allen Schulen für alle Schüler einzuführen. Das Interesse an einem Studium im Ausland ist sehr groß. Seit 2001 vergibt die vietnamesische Regierung staatliche Stipendien - primär für Masterkandidaten und Doktoranden, die ihren Abschluss im Ausland erwerben wollen. Auch Deutschland ist dabei ein beliebtes Studienland.
3 DAAD Seite 3 Aktuelle Bemühungen um die Reform des Hochschulwesens in Vietnam Die vietnamesische Regierung hat die Entwicklung von Forschungsuniversitäten der Spitzenklasse zu einem Eckpfeiler ihrer nationalen Bildungspolitik 2009 bis 2020 gemacht. Die Regierung hat sich zum Ziel gesetzt, dass bis zum Jahr 2020 vier vietnamesische Hochschulen zu den 200 weltweit besten gerechnet werden können. In dieser Gruppe sind die Hochschulen des Landes bisher nicht vertreten. Ein weiterer Grund für eine Reform der wissenschaftlichen Ausbildung ergibt sich aus dem Umstand, dass die Arbeitsmarktfähigkeit vieler Hochschulabsolventen nicht gegeben ist. Die vietnamesische Seite ist überzeugt, dass eine fundamentale und umfassende Erneuerung des vietnamesischen Hochschulwesens nur von außen möglich ist. Man geht davon aus, dass eine weniger umfassende Reform, mit welcher bestehende Institutionen nur umstrukturiert würden, an Widerständen und verkrusteten Strukturen scheitern würde. Als negative Beispiele werden heute die Bemühungen um die Modernisierung der beiden Nationaluniversitäten Vietnams angesehen. Sie wurden vor zehn Jahren aus dem Zusammenschluss der Fachuniversitäten (nach sowjetischem System) geschaffen und mit besonderer Förderung und Freiräumen ausgestattet. Um zu Eliteuniversitäten zu werden, wurden sie direkt dem Kabinett und nicht dem Ministry of Education and Training (MoET) unterstellt. Trotz dieser Vorzugsbehandlung wurde keine Verbesserung des Standards erreicht. Ein weiteres Problem, bestehende Hochschulen zu Spitzenforschungsuniversitäten auszubauen, wird darin gesehen, dass es in einem egalitär angelegten System schwierig ist, den finanziellen Input, der für den Ausbau einer bestehenden Hochschule notwendig wäre, durchzusetzen. Die dezentralen Entscheidungsgremien neigten dazu, eigene Einrichtungen protegieren zu wollen und somit einer nötigen Konzentration von Finanzmitteln entgegenzuwirken. Daher wurde die Entscheidung getroffen, vier neue Hochschulen mit internationaler Unterstützung zu gründen. Die Weltbank hat finanzielle Unterstützung für die Universitäten in Ho Chi Minh Stadt und Can Tho in Aussicht gestellt. Die Asian Development Bank (ADB) wird den Aufbau der Universitäten in Ha Noi und Da Nang finanzieren. Bei der Reform des Bildungswesens orientiert sich das vietnamesische Erziehungsministerium unter anderem auch am deutschen Modell und hat wiederholt Interesse an diesbezüglicher Beratung und Zusammenarbeit mit Deutschland zum Ausdruck gebracht. Insbesondere im Bereich Berufsbildung und Fachhochschulen wird hier auf vietnamesischer Seite ein großes Potential für zukünftige Kooperationen mit Deutschland gesehen, da dem deutschen Bildungssystem in diesem Bereich Modellcharakter beigemessen wird. Wegweisend für das vietnamesische Hochschulwesen soll u.a. die 2008 als eine von vier New Model Universities gegründete Vietnamesisch-Deutsche Universität in Ho Chi Minh Stadt (s.u.) werden. Die Umsetzung dieser Pläne für das Hochschulwesen sowie weiterer Ziele für das Bildungswesen sind nur erreichbar, wenn die nötige Anzahl qualifizierter Hochschuldozenten zur Verfügung stehen. Übergangsweise kann ein Teil der Fachleute aus dem Ausland hinzugezogen werden, während eigene Nachwuchskräfte qualifiziert werden. Um die hohen Ziele des Landes zu erreichen, ist bei dieser Ausgangslage mit einer Umsetzungsphase von 15 bis 20 Jahren zu rechnen. Die eingangs erwähnte Bildungsstrategie für den Zeitraum von 2009 bis 2020 sieht außerdem vor, dass 20 Prozent des Haushaltes für Bildung verausgabt werden, weitere Mittel sollen aus Studiengebühren fließen. 3
4 DAAD Seite 4 1. Entwicklung der DAAD-Förderung Obwohl es Austauschprogramme mit dem Süden Vietnams sogar während des Krieges gab, konnten die akademischen Beziehungen zum Norden erst Jahre nach Ende des Krieges und nach der Wiedervereinigung Vietnams aufgenommen werden. Einen Aufschwung nahmen die Austauschbeziehungen nach der deutschen Wiedervereinigung, als der DAAD auf den Austauschprogrammen und Hochschulkontakten der ehemaligen DDR aufbauen konnte. Nach Schätzungen haben Vietnamesen an DDR-Hochschulen studiert; viele von ihnen nehmen heute Führungspositionen in Vietnam ein. Hierzu gehört auch der derzeitige Präsident Nguyen Thien Nhan, der in den 70er Jahren in Deutschland studiert und promoviert hat. Die deutsche Sprache wird an Hochschulen in Hanoi und Ho Chi Minh Stadt (HCMC) gelehrt. An beiden Standorten hat der DAAD insgesamt 4 Lektoren an Deutschabteilungen platziert. Zwischen Vietnam und Deutschland besteht seit fast 30 Jahren eine vielseitige Zusammenarbeit auf mehreren Gebieten, darunter auch im Rechtsbereich. Einen Höhepunkt dieser Kooperation stellt die Anfang 2008 durch die beiden Regierungen erfolgte Unterzeichnung der Gemeinsamen Erklärung über Zusammenarbeit im Rechtsbereich dar. Zur Umsetzung der Erklärung unterschrieben im April 2009 Vertreter beider Regierungen ein Programm, das die durchzuführenden Maßnahmen konkretisiert. Im Herbst 2012 erfolgte die Erstbesetzung einer Langzeitdozentur in Rechtswissenschaften an dem 2010 gegründeten Zentrum für Deutsches Recht an der Hanoi Law University, an dem ein Konsortium deutscher Hochschulen beteiligt ist. Das Zentrum leistet einen wichtigen Beitrag zur Unterstützung der bilateralen rechtlichen Zusammenarbeit durch qualifiziert ausgebildete Juristen. Im Rahmen des BMZ-finanzierten DAAD Beraterprogramm sind seit 2004 insgesamt 5 Projekte in den Fachbereichen Ressource Management, Agrarwissenschaft, Geologie, Sozialund Kulturwissenschaft und Nutztiergenetik gefördert worden. Davon sind 2 Projekte (Nutztiergenetik an der Vietnam National University Hanoi und Sozial- und Kulturwissenschaft am National Institute of Animal Science (NIAS) Hanoi) zurzeit in der Förderung. Mit der Beratungsleistung, die u.a. auf die Verbesserung der Hochschuladministration oder die Steigerung der Dienstleistungsfähigkeit und Netzwerkbildung zielt, soll ein Beitrag zur Strukturbildung an der Partnerhochschule geleistet werden. Mit dem Johann Gottfried Herder-Programm unterstützt und vermittelt der DAAD den Einsatz deutscher emeritierter Hochschullehrer an ausländischen Hochschulen weltweit. Es richtet sich an emeritierte und pensionierte deutsche Hochschullehrer aller Fachrichtungen, in Ausnahmefällen auch an Führungskräfte im Ruhestand aus Wirtschaft und Verwaltung, die Interesse an einem längerfristigen (mindestens einsemestrigen) Lehraufenthalt an einer Gasthochschule haben. Ab Oktober 2013 wird ein Dozent an der Thai Nguyen University of Technologie (TNUT) gefördert und kann so wichtige Impulse zur Vernetzung der Gastuniversität mit Hochschulen in Deutschland, zur Erneuerung und Modernisierung des Lehrangebots der Gastuniversität geben und zudem deutsche Sprache und Wissenschaftskultur im Ausland vermitteln. Im Dezember 1999 wurde das Vietnamesisch-Deutsche Zentrum (VDZ), ein Kooperationsprojekt zwischen der TU Hanoi und dem DAAD, eröffnet. Es dient als Bildungsund Begegnungsstätte und bietet Deutschkurse für Studenten und Lehrer der TU an. Die DAAD-Außenstelle im VDZ, die im Oktober 2003 eingerichtet wurde, bietet Studien- und 4
5 DAAD Seite 5 Förderberatung zu den DAAD-Programmen und vermittelt Kontakte zu deutschen Hochschulen. Im Süden des Landes ist der DAAD durch ein Informationszentrum (IC Ho Chi Minh City) vertreten, das in den Räumen der Deutschen Kulturstiftung, einem Zusammenschluss von Goethe Institut, German Business Association und dem DAAD, untergebracht ist. Am 23. Mai 2003 wurde mit dem Ministerium für Erziehung und Ausbildung (MoET) ein Abkommen über ein Regierungsstipendienprogramm unterzeichnet. Die Vereinbarung sieht vor, dass jährlich bis zu 100 junge akademische Führungskräfte in Deutschland promovieren, einen Masterstudiengang oder ein Vertiefungsstudium durchführen sollen. Das Programm wird von der vietnamesischen Regierung aus Weltbankmitteln finanziert. Der DAAD übernimmt die Sprachkurskosten in Vietnam und in Deutschland und zahlt jährlich eine Studien- und Forschungsbeihilfe. Die DAAD-Beteiligung an diesem Programm (2012: Euro) wird vor allem aus Mitteln des Auswärtigen Amtes finanziert. Im Rahmen dieses Programms wurden seit 2004 insgesamt 309 Stipendiaten gefördert. Das Programm ist Ende 2012 ausgelaufen und wird durch das Programm 911 ersetzt, das vorsieht, bis zu Promotionen bis 2020 zu ermöglichen; davon im Ausland. Bis zu 180 Promotionsstipendien sollen jährlich nach Deutschland vergeben werden. Im Rahmen der Hochschulzusammenarbeit mit Entwicklungsländern sind aus Mitteln des BMZ im Jahr 2013 insgesamt EUR für Aufbaustudiengänge mit entwicklungsbezogener Thematik an deutschen Hochschulen, Beraterprogramme und Hochschulpartnerschaften mit Vietnam zur Verfügung gestellt worden. Seit 2009 fördert der DAAD im Rahmen des Programms Bachelor Plus vierjährige Bachelor- Studiengänge, mit dem Ziel, die Mobilität von Studierenden zu erhöhen und den fachlichen und interkulturellen Gewinn des Auslandsstudiums zu steigern. Im Rahmen dieses Programms bietet die Hochschule Reutlingen zusammen mit der Vietnam National University in Ho Chi Minh City seit 2012 fortlaufend den Studiengang International Logistics Management Plus an. Erfolgreich konnten in Vietnam bildungs- und forschungspolitische Maßnahmen miteinander verknüpft werden: Auf der Basis gewachsener Forschungskooperationen und im Rahmen der Marketingaktivitäten deutscher Hochschulen im Ausland bietet die FH Köln, unterstützt aus DAAD-Mitteln im Rahmen des Programms Studienangebote deutscher Hochschulen im Ausland seit 2008 gemeinsam mit der Vietnam Academy for Water Resources (VAWR) in Hanoi einen zweijährigen Masterstudiengang Technology and Resources Management in the Tropics and Subtropics (TERMA) an. Seit 2012 bietet die Hochschule für Wirtschaft und Recht Berlin ebenfalls mit Unterstützung aus DAAD-Mitteln im Rahmen des o.g. Programms - gemeinsam mit der Banking Academy of Vietnam in Hanoi und der Ho Chi Minh City Open University in Ho Chi Minh City einen zweijährigen Masterstudiengang Financial and Managerial Accounting an. Mit dem Programm exceed - Hochschulexzellenz in der Entwicklungszusammenarbeit werden deutsche Hochschulen gemeinsam mit ihren Partnern in den Entwicklungsländern gefördert, um wirkungsvolle und innovative Beiträge zur Verwirklichung entwicklungspolitischer Ziele (MDGs und andere globale Herausforderungen) zu erbringen. Ziel ist die nachhaltige Stärkung der Hochschulen in den Bereichen Lehre, Forschung und Dienstleistung. Hierzu werden aus BMZ-Mitteln über 5 Jahre bis zu 1. Mio. Euro pro Jahr und pro Projekt bereitgestellt. Die fünf internationalen Kompetenzzentren erarbeiten wissenschaftliche Beiträge mit Leuchtturmwirkung zu Entwicklungszielen wie Ernährungssicherung, Bildung, Gesundheit 5
6 DAAD Seite 6 als auch Wasser- und Ressourcenmanagement. Dieses Programm ist bei den vietnamesischen Hochschulen auf großes Interesse gestoßen. An 3 von 5 geförderten Projekten sind Partnerhochschulen aus Vietnam als Kernpartner beteiligt. TU Braunschweig Excellence Center for Development Cooperation Sustainable Water Management Hauptpartner in Vietnam: Water Resources University Hanoi, Vietnam weiterer Partner: National University of Ho Chi Minh City FH Köln Center for Natural Resources and Development (CNRD) Hauptpartner in Vietnam: Vietnam Academy for Water Resources, Hanoi LMU München Centre for International Health (CIH.LMU) Hauptpartner in Vietnam: Universität Da'Nang Außerdem beteiligt ist die nationale Universität HCMC, da die Lehre an der sehr jungen medizinischen Fakultät in Da Nang derzeit noch zu großen Teilen von Personal aus HCMC getragen wird. Damit ist Vietnam neben Mexiko das Land, das die meisten Partnerhochschulen in den 5 geförderten Vorhaben hat. Die Vorhaben aus Braunschweig und Köln bemühen sich nicht zuletzt aufgrund der thematischen Nähe um eine Vernetzung der Aktivitäten und planen ggfs. auch gemeinsame Aktivitäten, sofern dies zeitlich und inhaltlich möglich und sinnvoll ist. Seit dem Projektstart von exceed im Jahr 2009 wurden jedes Jahr verschiedene Aktivitäten mit und in Vietnam durchgeführt. Die LMU München bietet jährlich mit ihren Partnern in Ho Chi Minh Stadt ein Academic Teacher Training an. Die TU Braunschweig führt regelmäßig in Hanoi Regional Meetings speziell für alle Partner in Südostasien durch. Nach einem Rotationsverfahren findet in diesem Jahr auch das Netzwerktreffen des CNRD (FH Köln und Partner) in Vietnam statt. Zudem bietet die FH Köln mit ihrem vietnamesischen Partner in 2014 ein Training zum Thema GIS and Modeling Applications for River Basin Management an. Alle Projekte wurden erfolgreich evaluiert und das Programm exceed startet voraussichtlich in eine zweite Phase von Das Programm PAGEL, das der DAAD mit Mitteln des BMZ seit 2005 durchführt, stärkt die Aus- und Weiterbildungskapazitäten und fördert nachhaltige Entwicklung durch Partnerschaften für den Gesundheitssektor in Entwicklungsländern. Bi- oder multilaterale Hochschulpartnerschaften mit Beteiligung in Deutschland und in Entwicklungsländern sind die Grundlage für Kooperationsprojekte in PAGEL. Sie dienen der Verbesserung von Lehre und Forschung an den Partnerhochschulen, der Weiterbildung von Hochschulangehörigen und ihrer Einbindung in die internationale akademische Kooperation. In Vietnam wird seit 2013 ein Projekt der Universität Lübeck mit dem Vietnam Bach Mai Hospital, Hanoi Medical University mit dem Thema Improvement of Radiation Oncology for Cancer Patients in Hanoi gefördert. Durch die Bildungsmessen des mit BMBF-Mitteln unterstützten Konsortiums internationales Hochschulmarketing GATE Germany wurde in Vietnam intensiv für den Studien- und Forschungsstandort Deutschland geworben: Seit dem Jahr 2000 finden jährlich Promotion Touren auf dem German Higher Education and Research Fair in Hanoi und Ho Chi Minh City mit bis zu 20 deutschen Universitäten, Fachhochschulen und Sprachschulen (ca Besucher) statt; im Dezember 2007 außerdem durch Beteiligung an der European Higher Education Fair in Hanoi (die nächste EHEF findet im Sommer 2014 in Hanoi und Ho Chi Minh City statt) und im Dezember 2013 an der Französisch Deutschen Hochschulmesse. 6
7 DAAD Seite 7 Derzeit besteht ein Netzwerk von 98 Hochschulkooperationen zwischen Deutschland und Vietnam. Das Interesse von Vietnamesen an einem Studium in Deutschland ist ungebrochen. Unter den Studierenden aus Asien haben die Vietnamesen Platz drei erreicht. Zum WS 2011/2012: waren insgesamt Studierende aus Vietnam an deutschen Hochschulen eingeschrieben. Das Programm Studien- und Forschungsstipendien von heute für Megacities von morgen, das aus Mitteln des BMBF seit 2009 finanziert wird, bietet Studierenden, Doktoranden, Postdocs, Senior Scientists und Senior Experts aus ausgewählten Ländern die Möglichkeit, im unmittelbaren Umfeld von 10 ebenfalls vom BMBF finanzierten Megacity- Kooperationsprojekten zu studieren bzw. zu forschen. Das Programm läuft in 2013 aus. Insgesamt wurden 18 Stipendiaten gefördert: 5 Doktoranden, 3 Wissenschaftler und 10 Senior Experts. Seit 2012 finanziert das BMBF das überregionale Fachprogramm Nachhaltiges Wassermanagement (NaWaM). Das Fachprogramm ist Bestandteil des Förderschwerpunkts Nachhaltiges Wassermanagement (NaWaM) im Rahmenprogramm Forschung für nachhaltige Entwicklungen (FONA). Im DAAD-Fachprogramm werden z.z. 11 Studierende und sechs Doktoranden aus Vietnam mit einem Individualstipendium gefördert. Darüber hinaus nahmen Wissenschaftler und Experten aus Vietnam an vier Seriellen Sommerschulen in Deutschland teil. Im Januar 2014 wurden weitere vier Studierende und vier Doktoranden als Kandidaten für ein NaWaM-Stipendium nominiert. In Kürze wird der DAAD dem BMBF einen Antrag auf Verlängerung des Programms bis 2021 vorlegen. Mit dem Programm Fachbezogene Partnerschaften mit Hochschulen in Entwicklungsländern" wird den deutschen Hochschulen die Möglichkeit gegeben, mit einer, oder mehreren Hochschulen im Entwicklungsland zusammenzuarbeiten. Im Mittelpunkt des Programms steht die Strukturbildung an der ausländischen Hochschule, die sowohl durch Curricula- oder Modulentwicklung, wie auch die Einrichtung internationaler Studiengänge und die gegenseitige Anerkennung von Universitätsabschlüssen gefördert werden kann. Im Rahmen dieses Programms befinden sich derzeit 3 Projekte in der Förderung: - Univ. Freiburg mit der Hanoi Medical University, der Hue University und der University of Medicine and Pharmacy (HCMC) im Bereich der Humanmedizin (Psychosomatische Medizin und Psychotherapie - Univ. Siegen mit der Water Resources University in Hanoi (sowie der NUL, Laos und der SIIT, Thailand) im Bereich der Umweltwissenschaften (Capacity Building in Environmental Engineering and Management - HU Berlin mit der University of Agriculture in Hanoi im Bereich der Rechts-, Wirtschaftsund Sozialwissenschaften (Etabilierung eines M.SC. Programms in Ländlicher Entwicklung) Im Rahmen des Alumniprogramm AA fördert der DAAD ein Projekt der TU Dresden und der Hanoi University of Technolgoy mit dem Ziel ein NANO-Netzwerk aufzubauen. Ausländische Alumni sind dank ihres Studien- oder Forschungsaufenthaltes an deutschen Hochschulen eine hervorragend qualifizierte und Deutschland besonders gewogene Personengruppe, die sich häufig in Schlüsselpositionen in Wissenschaft, Politik, Wirtschaft und Kultur befindet. Vernetzung und lebenslanges Lernen sind Grundvoraussetzungen, damit die Alumni als Experten, Entscheidungsträger und Partner im Ausland in Kontakt mit Deutschland und auf dem neuesten Stand der Entwicklungen bleiben. Die deutschen Hochschulen haben bereits in 7
8 DAAD Seite 8 den letzten Jahren in der Betreuung und Bindung ihrer Alumni - nicht zuletzt mittels Unterstützung durch den DAAD aus Mitteln des AA seit 2006 und des BMZ seit Erhebliches geleistet. 2. Vietnamesisch-Deutsche Universität Eine umfassende Neuorientierung des vietnamesischen Hochschulwesens soll mit internationaler Unterstützung stattfinden. Die Vietnamese-German University (VGU) in Ho Chi Minh Stadt ist die erste staatliche Hochschule mit ausländischer Beteiligung. Ziel der vietnamesischen Regierung ist es, eine forschungsbasierte Modellhochschule (New Model University) aufzubauen, deren Vorbild auf das gesamte System übertragen werden kann. Die VGU (eine Initiative Hessens) wurde am 10. September 2008 eröffnet. Der am 17. Februar 2009 gegründete Konsortialverein VGU e.v. stellt mit seinen 37 Mitgliedshochschulen und institutionen (darunter auch der TU9-Verbund) das akademische Rückgrat der VGU dar. Ständige Gäste im Vorstand sind DAAD, BMBF, Ministerium für Wissenschaft und Kunst Baden-Württemberg (MWK BW) sowie das Hessische Ministerium für Wissenschaft und Kunst (HMWK). Im ersten Jahr wurden Studierende in Englisch und Basiswissenschaften ausgebildet, das Fachstudium begann am 19. Oktober Die Lehrveranstaltungen (Arbeitssprache Englisch) werden bis zum Campusneubau in einem Übergangsgebäude auf dem Campus der Eastern International University in Binh Duong stattfinden. Der VGU eigene Campus wird unweit des jetzigen Übergangscampus in der Region Binh Duong bis voraussichtlich 2017 fertiggestellt. Finanziert wird der Bau aus Mitteln der Weltbank in Höhe von 180 Mio. US-Dollar (weitere Info: Zurzeit werden zehn Studienprogramme (ein MBA, sechs Master- und drei Bachelorprogramme mit Foundation Year) angeboten. Die Programme werden vorrangig im Cluster Ingenieurwissenschaften aufgebaut: 2,5 Jahre MSc. Business Information Systems (HS Heilbronn und HS Furtwangen), 2 Jahre MSc. Computational Engineering (Ruhr-Universität Bochum), 2 Jahre MSc. Global Production Engineering (TU Berlin) 2 Jahre MSc. Mechatronics and Sensor System Technology (Hochschule Karlsruhe), 2 Jahre MSc. Traffic and Transport (TU Darmstadt), 2 Jahre MSc. Sustainable Urban Development (TU Darmstadt), 2 Jahre MBA Small- and Medium-sized Enterprise Development (U Leipzig), 3 Jahre (plus Foundation Year) BSc. Computer Science (FH Frankfurt, HS Bonn Rhein-Sieg, FH Köln) 3 Jahre (plus Foundation Year) BSc. Electrical Engineering Technology (FH Frankfurt), 3 Jahre (plus Foundation Year) B.A. Finance and Accounting (U Frankfurt). Kapazität: WS 2013/14: ca. 750 Studierende, bis 2016 (Phase 1): Studierende, 8
9 DAAD Seite 9 bis 2020 (Phase 2): Studierende, bis 2030 (Phase 3): Studierende. 9
10 DAAD Seite Daten und Fakten Der DAAD fördert zudem den individuellen Austausch von Studierenden, Graduierten, Wissenschaftlern, Künstlern und Administratoren. Im Jahr 2013 wurden insgesamt 914 Stipendien für Studierende, Graduierte und Wissenschaftler vergeben. Davon entfielen 279 Stipendien an Deutsche und 635 Förderungen an Vietnamesen. DAAD Förderungen der letzten Jahre: Achsentitel Diagrammtitel Vietnamesen Deutsche DAAD-Alumni (Personenförderung): 2011 Ingenieurwissenschaften % Mathematik, Naturwissenschaften % Rechts-/Wirtschafts-/ Sozialwissenschaften % Sprach-/ Kulturwissenschaften % Veterinärmedizin, Agrar-/ Forst-/ Ernährungswissenschaften, Ökologie 381 9% Medizin 176 4% Kunst-/Musik-/ Sportwissenschaften 136 3% Sonstige Fächer 87 <1% 10
11 DAAD Seite 11 Vietnamesische Studenten in Deutschland: Das Interesse von Vietnamesen an einem Studium in Deutschland ist ungebrochen. Unter den Studierenden aus Asien haben die Vietnamesen den Platz drei erreicht. Insgesamt waren Vietnamesen nach der letzten Zählung des Statistischen Bundesamtes (im WS 2011/12) an deutschen Hochschulen eingeschrieben. 1994/ / / / / / / / / / / / / / / / / /
12 DAAD Seite 12 Kontakte: Ilona Krüger Referatsleiterin Referat 422 Südostasien Deutscher Akademischer Austauschdienst Kennedyallee 50 D Bonn Tel: , Fax: Anke Stahl Leiterin der DAAD-Außenstelle Hanoi Vietnamesisch-Deutsches Zentrum an der Technischen Universität Hanoi 1 Dai Co Viet Hanoi Viet Nam Fon: , Fax: stahl@daadvn.org DAAD Informationszentrum Ho Chi Minh City Reimar Müller 18 Duong So 1, Cu Xa Do Thanh, Phuong 4, Quan 3 Ho Chi Minh City Vietnam Tel: Fax: mueller@daadvn.org DAAD-Langzeitdozent (Jura) Prof. Dr. Thomas Schmitz Hanoi Law University Centre for German Law 87 Nguyen Chi Thanh Dong da Hanoi tschmit1@gwdg.de DAAD-Lektoren (Germanistik) Dr. Gerhard Jaiser Hanoi University of Languages & International Studies (ULIS) Abteilung für deutsche Sprache Duong Thang Long Cau Giay Hanoi jaiser@daadvn.org Stefanie Vauteck Hanoi University Abteilung für Deutsche Sprache KM 9 Duong Nguyen Trai Thanh Xuan Hanoi und Hanoi Law University 87 Nguyen Chi Thanh Dong da Hanoi vauteck@daadvn.org Raimar Müller Universität für Geistes- und Gesellschaftswissenschaften Fakultät für Geistes- und Gesellschaftswissenschaften Deutschabteilung Dinh Tien Hoang 1 Distrikt Ho-Chi-Minh-Stadt mueller@daadvn.org 12
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