FARBEDELSTEINE Kunststücke der Natur

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1 FARBEDELSTEINE Kunststücke der Natur

2 SCHILLERNDE WELT DER EDLEN STEINE Farbedelsteine üben seit Urzeiten eine magische Anziehungskraft auf uns Menschen aus. Sie zieren gekrönte Häupter und Kult gegenstände, sie werden wie ein kostbarer Schatz gehütet, getauscht oder als Zeichen aufrichtiger Hingabe verschenkt. Der geheimnisvolle Zauber, der von den edlen Preziosen ausgeht, liegt in ihrer einzigartigen Fähigkeit, Licht zu reflektieren und zu absor bieren. Und dies in unerschöpflicher Vielfalt: vom feurigen Rot des Rubins bis zum mystischen Schimmern des Opals. Mit der vorliegenden Broschüre eröffnen wir Ihnen eine neue Welt die faszinierende Welt der Farbedelsteine. Sie werden mit den wichtigsten Grundbegriffen der Edelsteinkunde vertraut gemacht und lernen die Geschichte und die gemmologischen Eigenschaften Ihres Lieblingssteins kennen. Wir wünschen Ihnen viel Vergnügen auf Ihrer Entdeckungsreise durch die bunt schillernde Welt der edlen Steine. 1

3 Kostbare Meisterstücke Die luxuriösen Cocktailringe sind ein funkelnder Beweis der hohen Hand werkskunst des Ateliers Bucherer 2

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6 INHALT Definition Edelstein Wertbestimmung Qualitätskriterien Sicherheitsgarantie von Bucherer Rubin Saphir Smaragd Aquamarin Beryll Turmalin Schatzkammern der Erde Tansanit Peridot Granat Amethyst Citrin Chrysoberyll Alexandrit Topas Spinell Von der Mine zum Juwel Handwerkskunst auf höchstem Niveau Codeerklärung

7 DEFINITION EDELSTEIN Der Begriff «Edelstein» ist bereits um 8000 v. Chr. entstanden. Heute definiert er ein sehr seltenes Mineral, einen in sich einheitlichen, natürlich entstandenen, festen Bestandteil der Erdrinde. Leider hält sich der Begriff «Halbedelstein» noch immer hartnäckig im Handel, obwohl dieser wegen seiner ungerechten, abwertenden Bedeutung nicht verwendet werden sollte. Früher nannte man die weniger harten Steine Halbedelsteine; heute werden sie als Schmucksteine bezeichnet. 6

8 WERTBESTIMMUNG Seltenheit, Beständigkeit und vor allem Schönheit bestimmen den Wert eines Farbedelsteins. Gerade die Schönheit ist jedoch ein Kriterium, das objektiv nur schwer messbar ist. Dies ist auch der Grund, weshalb Edelsteine im Gegensatz zu Diamanten ausser beim Gewicht nicht methodisch klassifiziert sind. Die Wertbestimmung eines Farbedelsteins ist Erfahrungssache. Unsere qualifizierten Gemmologen prüfen jeden einzelnen Stein auf die fünf Qualitätskriterien Farbe, Gewicht, Schliff, Seltenheit und Transparenz. Bereits feinste Nuancen innerhalb einer Bewertungskategorie wirken sich entscheidend auf den Preis aus. Der Einkauf eines Edelsteins ist eine Frage der Ethik und des Vertrauens. Unsere Edelsteinspezialisten verfügen über ein grosses Know-how und ein sicheres Gespür für die Preziosen. Dank internationaler Vernetzung, Direkteinkauf und hervorragenden Geschäftsbeziehungen auf dem Weltmarkt bürgen wir für eine makellose Qualität beim Einkauf der Edelsteine. 7

9 Cage by Bucherer

10 QUALITÄTSKRITERIEN FARBE Die Qualität der Farbe ist bei der Wertbestimmung des Farbedelsteins das Wichtigste. Der Experte beurteilt die Grundfarbe, den Farbton, die Farbintensität und -verteilung sowie das Farbenspiel und den Farbwechsel. Der Ursprung für die Farbe eines Edelsteins liegt in seiner chemischen Zusammen setzung und /oder seinem kristallinen Aufbau. Wird während seiner Entstehung ein geringer Anteil an metallischen Spurenelementen in die Kristallstruktur eingeschlossen, entsteht Farbe. Auch eine Unregelmässigkeit im Kristallwachstum kann eine Ursache dafür sein. Das selektive Filtern des eindringenden Lichts lässt nur jene Anteile an Spektralfarben wieder austreten, welche unsere Augen als Edelsteinfarben wahr nehmen. Die Farbenvielfalt ist so unermesslich, dass für die einzelnen Farbtöne keine exakten Bezeichnungen bestehen, sondern nur möglichst genau formulierte Farbbeschreibungen. Ein gutes Beispiel dafür ist die bunte Familie der Turmaline. Sie zeigt sich in der Natur in über 1000 verschiedenen Farbvariationen, Farbtönen und -kombinationen! 9

11 GEWICHT Das Gewicht ist die einzige quantifizierbare Grösse bei der Beurteilung von Farbedelsteinen. Es wird in Karat ausgedrückt, in einer seit der Antike bestehenden Gewichtseinheit für Edelsteine (1 ct = 0.2 gr). HÄRTEGRAD Der Härtegrad war früher eine der wenigen Möglichkeiten zur einwandfreien Bestimmung der Edelsteine, da ein härterer Edelstein einen weicheren zu ritzen vermag. Die Härteskala reicht von 1 bis 10. Der Diamant mit Härtegrad 10 ist der härteste Edelstein und die härteste natürliche Substanz der Erde überhaupt, während der Korund (Saphir und Rubin) mit Härtegrad 9 der härteste Farbedelstein ist. Cabochon Rund Herz Cushion Briolette Marquiseoder Navette 10

12 SCHLIFF UND FORM Edelsteine schleifen ist eine Kunst für sich. Erst der richtige Schliff lässt den Edelstein in vollendeter Schönheit erstrahlen. Bei der Bestimmung von Art und Form des Schliffs nimmt der Edelsteinschleifer in erster Linie auf die Beschaffenheit des Rohsteins Rücksicht. Die Form des Rohsteins bestimmt die Endform des geschliffenen Steines. Klare und einschlussfreie Steine erhalten durch ihre Facettenanordnung eine optimale Brillanz. Einschlussreiche und undurchsichtige Steine werden im gewölbten Cabochonschliff verarbeitet und zeigen auf diese Art ihre schönste Farbe. Aber auch spezielle Lichteffekte wie der Katzenaugeneffekt, der Asterismus beim Sternsaphir oder das bunte Opalisieren des Opals kommen im Cabochonschliff am schönsten zur Geltung. Tropfen Baguette Princess Trillant Oval Smaragdschliff 11

13 Natürlicher Spinell aus Vietnam mit parallel eingelagerten Mineraleinschlüssen und Spannungshöfen, 50-fach vergrössert 12

14 TRANSPARENZ Grundsätzlich gilt: Je reiner und transparenter ein Edelstein, desto wertvoller ist er. Es kommt aber vor, dass gerade besondere Einschlüsse aus einem Edelstein einen Star machen. Bei den begehrten Sternrubinen oder Sternsaphiren bilden nadelartige Einschlüsse einen sechsstrahligen Stern, der elegant an der Oberfläche schwebt. Gleichzeitig sind Einschlüsse untrügliche Zeichen für die Echtheit von Farbedelsteinen und unterstreichen deren individuellen Reiz. Einschlüsse können auch die Funktion eines Fingerabdrucks übernehmen. Sie geben neben der Herkunft Informationen über die Entstehungsgeschichte eines Edelsteins. Wunderwerke der Natur wie die Edelsteine Rubin, Saphir, Smaragd, Spinell und Granat wurden durch Metamorphose gebildet. Das Gestein wurde so gewaltigem Druck und hohen Temperaturen ausgesetzt, dass sich die dabei freigesetzten chemischen Elemente zu Mineralien und Edelsteinen kristallisierten. 13

15 SICHERHEITSGARANTIE VON BUCHERER Damit Sie Gewissheit über Echtheit und Qualität Ihres Farbedelsteins haben, pflegen die Edelsteineinkäufer enge, internationale Kontakte zu den vertrauenswürdigsten Händlern. Unter Berücksichtigung der im Edelsteinhandel angewandten Fair-Trade- Regeln werden meist vor Ort und möglichst ohne Zwischenhandel die schönsten Steine für Sie ausgesucht. Feine Edelsteine sind selten, die Nachfrage dafür ist umso höher. Unsere Experten trennen mit Kennerblick die besonderen von den gewöhnlichen Steinen. Dank jahrelanger Erfahrung, aktuellen Marktkenntnissen und einem sicheren Gespür für das Aussergewöhnliche bietet Bucherer seinen Kundinnen und Kunden nur die allerbesten Qualitätssteine an. Beim Kauf eines Edelsteins spielen Ethik und Vertrauen eine wichtige Rolle. Die Richtlinien der CIBJO (Confédération Internationale de la Bijouterie, Joaillerie et Orfèvrerie, des Diamants, Perles et Pierres) sind für uns richtungsweisend und werden gemäss Ethikkodex der Uhren- und Schmuckbranche in die Praxis umgesetzt. Nach einer langen Reise in die Schweiz werden die Edelsteine durch unsere Experten im Edelsteinlabor erneut einer eingehenden Prüfung unterzogen. Identifikationen, Qualitäts- und Herkunftskontrolle sowie Wertbestimmungen gehören zur anspruchsvollen Tätigkeit unserer Gemmologen. In Zusammenarbeit mit weltweit führenden unabhängigen Edelsteinlabors können wir jeden Edelstein einwandfrei bestimmen. 14

16 Unsere Gemmologen bilden sich stetig weiter, um jederzeit auf dem Laufenden über die neusten Methoden der Weiterveredelung von Edelsteinen zu sein. Bucherer ist der erste Schweizer Juwelier, der seine Edelsteine nach dem Full-Disclosure-Prinzip deklariert. Das bedeutet, dass jeder Bucherer-Kunde von einer vollumfänglich transparenten Informationspolitik zum Thema Edelsteine und deren Veredelungsmethoden profitiert. Jeder neu eingekaufte Edelstein erhält neben der Namensbezeichnung einen Deklarationscode zugeteilt, der einfach und verständlich aufgebaut ist. Sie finden ihn auf Seite

17 RUBIN Der Rubin (lat. rot) ist der kostbarste Edelstein und steht für die leidenschaftliche Liebe. In seinem feurigen Glanz spiegeln sich Leben und Kraft. Die äusserst seltenen Exemplare von mehr als 5 Karat sind sogar noch wertvoller als vergleichbar grosse, farblose Diamanten. Rubine gelten als Abend- oder Nachtsteine, da sie unter künstlichem Licht glutrot zu leuchten beginnen. Die wertvollsten Rubine stammen aus dem Mogok-Tal in Myanmar und strahlen in klarem Purpur. Die begehrteste Farbe dieser Rubine ist das «Taubenblutrot», ein sattes Karminrot mit bläulichen Reflexen. Leuchtend rote, oft leicht ins Lila oder ins Bräunliche spielende Rubine stammen aus Thailand, während in Sri Lanka eher hellrote, oft pastellfarbene Steine abgebaut werden. Rubine in allen Rottönen, einige davon opak (undurchscheinend), werden in Ostafrika gefunden. Manchmal zeigt der Rubin einen zart schimmernden, silbrig glänzenden Lichteffekt. Die sogenannte Seide entsteht durch feinste Rutileinlagerungen. MINERALGRUPPE ZUSAMMENSETZUNG FARBE VORKOMMEN Korund Härte: 9 Aluminiumoxid mit Einlagerungen anderer Elemente. Das charakter istische Rubinrot stammt vom Spuren - element Chrom Rot in verschiedenen Tönen Myanmar, Thailand, Kambodscha, Vietnam, Sri Lanka, Tansania, Kenia, Mosambik 16

18 SAPHIR Als Saphire (griech. sappheiros, blauer Stein) wurden ursprünglich alle blauen Edelsteine bezeichnet. Heute ist allgemein bekannt, dass der Saphir in vielen Farben des Regenbogens vorkommt. Nur die blauen Saphire werden jedoch einfach als Saphire bezeichnet, alle anderen tragen als Zusatz eine Farbbezeichnung. Die kostbarsten Saphire aus Sri Lanka und Madagaskar strahlen in hellem, reinem Blau. Rarer und entsprechend begehrter sind die Saphire aus Kaschmir und Myanmar, während jene aus Thailand und Australien etwas geringer geschätzt werden. Eine absolute Rarität ist der Padparadscha, ein intensiv orange leuchtender Saphir mit lachsfarbenem Roséton. Ein geheimnisvolles Phänomen, das am häufigsten bei Saphiren aus Sri Lanka und Myanmar auftritt, heisst Asterismus. Dabei leuchtet im Saphir, der im kunstvollen Cabochonschliff angefertigte wurde, dank eingelagerter Rutilnadeln ein sechsstrahliger Stern. Der grösste geschliffene Stein dieser Art, der Stern von Indien mit 536 Karat, ist im American Museum of Natural History in New York zu bewundern. MINERALGRUPPE ZUSAMMENSETZUNG FARBE VORKOMMEN Korund Härte: 9 Aluminiumoxid mit Einlagerungen anderer Elemente. Das Blau des Saphirs stammt von den Spuren elementen Titan und Eisen Blau in verschiedenen Tönen, farblos, rosa, orange, gelb, grün, violett, schwarz Sri Lanka, Thailand, Kambodscha, Myanmar, Australien, USA (Montana), Madagaskar, Tansania, heute selten auch Kaschmir 17

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20 SMARAGD Der Name Smaragd ist persischen Ursprungs und bedeutet «grüner Stein». Als Zeichen besonderer Gunst verschenkte Kleopatra Smaragde aus ihrer Privatmine im Assuan-Tal. Unter den Beschenkten befand sich auch Julius Cäsar, der den grünen Edelstein aufgrund seiner Heilwirkung anderen Edelsteinen vorzog. GRÜNES GOLD VON AMERIKA Erst als die Spanier die Schätze der Inkas und Azteken raubten, darunter Steine von aussergewöhnlicher Grösse und Schönheit, tauchte der Smaragd in Europa häufiger auf. Die Inkapriester verrieten die genaue Lage ihrer Smaragdfundstellen nie, und so blieben die reichsten Vorkommen der Welt im heutigen Kolumbien bis ins 19. Jahrhundert unentdeckt. Aus Kolumbien stammen die bis heute kostbarsten Smaragde. Sie sind von einem ins Bläuliche spielenden Grün mit feinen Einschlüssen, die man beim Smaragd «Jardin» nennt. Grosse Smaragde wurden früher auch in Indien gefunden. MINERALGRUPPE ZUSAMMENSETZUNG FARBE VORKOMMEN Beryll Härte: 7,5 7,75 Aluminium-Beryllium- Silikat. Die grüne Farbe stammt vom Spurenelement Chrom, manchmal auch zusätzlich vom Vanadium Grün, bläulich grün, gelblich grün Kolumbien, Brasilien, Afghanistan, Indien, Pakistan, Sambia, Simbabwe, Madagaskar, Ural 19

21 AQUAMARIN Der Name Aquamarin bedeutet «Wasser des Meeres». In ihm spiegeln sich die Farben des Ozeans: zartes Hellblau, leuchtend tiefes Blau oder helles Türkis. Der hochtransparente Edelstein ist ein wunderbarer Schmuck, leger oder chic getragen, zu jeder Tagesoder Nachtzeit. Die begehrteste Aquamarinfarbe ist ein reines Hellblau. In dieser klaren Farbe leuchten Steine aus Brasilien und Mosambik. Die verschiedenen Farbintensitäten werden durch Bezeichnungen wie Santa Maria klassifiziert. Dieser Name steht für die charakteristische Farbe der Aquamarine aus der heute erschöpften Mine Santa Maria in Brasilien. Weitere Aquamarinvorkommen befinden sich in Afrika. Das helle Blau dieser Edelsteine schimmert metallisch mit verschiedenen Graureflexen. MINERALGRUPPE ZUSAMMENSETZUNG FARBE VORKOMMEN Beryll Härte: 7,5 7,75 Aluminium-Beryllium- Silikat. Die blaue Farbe stammt vom Spurenelement Eisen Blassblau bis dunkel blau, blaugrün Brasilien, Madagaskar, Nigeria, Mosambik, Simbabwe, Namibia, Pakistan 20

22 BERYLL Im feurigsten Grün leuchtet der Smaragd, in verschiedensten Blautönen funkelt der Aquamarin und das zarte Rosa des Morganits verzaubert die Frauen auf der ganzen Welt. Wer aber weiss, dass diese so unterschiedlichen Schönheiten derselben Edelsteinfamilie angehören? Smaragd, Aquamarin und Morganit sind Berylle, ebenso wie der Goldberyll, der grüne, der rote oder der farblose Beryll. Ihre chemischen und physikalischen Eigenschaften stimmen im Wesentlichen überein, ihre Farben könnten jedoch unterschiedlicher nicht sein. Der Name Beryll stammt ursprünglich aus Indien. Ausgehend vom Sanskritwort «veruliyam». Das lateinische Wort «beryllus» galt im Mittelalter als Oberbegriff für alle klaren Kristalle. Daraus abgeleitet ist auch das Wort Brille, denn bereits in der Antike wurde Beryll für die Herstellung von Brillengläsern verwendet. MINERALGRUPPE ZUSAMMENSETZUNG FARBE VORKOMMEN Beryll Härte: 7,5 8,0 Aluminium-Beryllium- Silikat. Die Farbe stammt von den Spurenelementen Vanadium, Eisen oder Mangan Goldgelb, gelbgrün, gelb, rosa, rot, farblos Brasilien, Madagaskar, Mosambik, Namibia, Simbabwe, Nigeria, USA, Sri Lanka 21

23 TURMALIN Der Farbenreichtum des Turmalins ist einmalig: Er umfasst jede nur erdenkliche Nuance. In einem einzelnen Stein können mehrere Farbtöne kombiniert sein und für überraschende Effekte sorgen. Früher bezeichnete man jede Farbvariante des Turmalins mit einem eigenen Namen. Der Einfachheit halber wird heute nur noch die Bezeichnung Turmalin verwendet, in Kombination mit der entsprechenden Farbe. SCHATZKAMMERN DES TURMALINS Die wichtigsten Vorkommen befinden sich in Brasilien. Rote, grüne oder blaue Turmaline stammen aus Namibia, Afghanistan oder Sri Lanka. Mehrheitlich grüne Turmaline werden in Sambia und Simbabwe gefunden, mehrfarbige auf Madagaskar und in Mosambik. 22

24 2 MONTANA, USA USA GUATEMALA 9 MALI NIGERIA 3 KOLUMBIEN BRASILIEN BOLIVIEN NAMIBIA URUGUAY 11 SCHATZKAMMERN DER ERDE

25 RUSSLAND TSCHECHIEN KASCHMIR 2 AFGHANISTAN 3 8 PAKISTAN CHINA 14 INDIEN MYANMAR VIETNAM THAILAND 1 2 SRI LANKA KENIA 1 9 TANSANIA SAMBIA MOSAMBIK SIMBABWE MADAGASKAR SÜDAFRIKA 8 9 AUSTRALIEN RUBIN 2 SAPHIR 3 SMARAGD 4 AQUAMARIN 5 TANSANIT 6 CHRYSOBERYLL 7 ALEXANDRIT 8 TURMALIN 9 GRANAT 10 EDELTOPAS 11 AMETHYST 12 CITRIN 13 SPINELL 14 PERIDOT 15 BERYLL

26 BEGEHRTER PARAÍBA-TURMALIN Das Jahr 1987 brachte der Edelsteinwelt eine überraschende Sensation: In Brasilien wurden zum ersten Mal Paraíba-Turmaline gefunden. Wer ihre elektrisierende Farbe einmal gesehen hat, wird sie nie mehr vergessen. Heute gehören sie zu den begehrtesten Edelsteinraritäten. Normalerweise sind Eisen, Mangan, Chrom und Vanadium als farbgebende Elemente verantwortlich für die vielen schönen Farben der Turmaline. Anders verhält es sich beim Paraíba-Turmalin. Er verdankt seine herrliche Farbe dem Element Kupfer. Das Zusammenspiel von Kupfer und Mangan ruft eine Vielfalt faszinierend schöner Farben hervor: Smaragdgrün, Türkis bis Himmelblau, Saphirblau, Indigo und Blauviolett bis Purpur. MINERALGRUPPE ZUSAMMENSETZUNG FARBE VORKOMMEN Turmalin Härte: 7,0 7,5 Bor-Aluminium-Silikat in komplizierter, wechselnder Zusammensetzung, ver schiedene farbgebende Spurenelemente Farblos, rosa, rot, gelb, braun, grün, blau, violett, schwarz, mehrfarbig Brasilien, Afghanistan, Sri Lanka, USA, Sambia, Nigeria, Mosambik, Simbabwe, Namibia, Madagaskar, Tansania 25

27 TANSANIT Als man 1967 den ersten Tansanit fand, zog dieser sofort die Aufmerksamkeit der Juweliere auf sich. Kein Wunder, ist er doch der einzige Edelstein, dessen Farbe sich mit derjenigen des Saphirs vergleichen lässt. Zur hohen Wertschätzung dieses aussergewöhnlichen Edelsteins trägt bei, dass bis heute nur ein einziges Tansanitvorkommen bekannt ist: am Fuss des Kilimandscharo im Norden Tansanias. Dort entdeckte man Ende der Achtzigerjahre auch die extrem seltenen grünen Variationen, die ihre ungewöhnliche Farbe einem Anteil Chrom verdanken. Besonders beliebt ist der Tansanit, auch Zoisit genannt, in den USA, in Japan und in Deutschland. MINERALGRUPPE ZUSAMMENSETZUNG FARBE VORKOMMEN Zoisit Härte: 6,5 7,0 Kalzium-Aluminium- Silikat. Die blaue Farbe wird durch den Gehalt an Vanadium hervor gerufen Saphirblau, amethystviolett Tansania 26

28 PERIDOT Im Jahre 1749 fielen ausserirdische Peridote im Meteor von Krasnojarsk auf die Erde nieder. Dies war für die damalige Zeit eine neue und kuriose Entdeckung. Für Schmuckzwecke waren diese Peridote aber ebenso wenig geeignet wie die Millionen kleiner Kristalle, die im Lavafluss des Vulkans Mauna Loa zu finden sind. Tatsächlich ist die Entstehung von Peridoten auf vulkanische Aktivitäten zurückzuführen. Die wertvollsten Exemplare werden heute in Myanmar und in Pakistan gefunden. Sein frisches, frühlingshaftes Grün macht ihn zu einem beliebten Edelstein. Eine extreme Rarität sind Peridotkatzenaugen und vierstrahlige Sternperidote. MINERALGRUPPE ZUSAMMENSETZUNG FARBE VORKOMMEN Olivin Härte: 6,5 7,0 Magnesium-Eisen-Silikat. Farbgebendes Spurenelement ist Eisen Gelbgrün, olivgrün, bräunlich Myanmar, Pakistan, USA (Arizona, Hawaii), China 27

29 GRANAT Als Granat werden die Mitglieder einer komplexen Mineralgruppe bezeichnet, die in vielen Farben auftreten und entsprechend viele Namen haben. Am bekanntesten ist der Granat in der Farbe des Feuers. Wir beschränken uns auf die roten und grünen Granatvarietäten. PYROP, ALMANDIN UND RHODOLITH Feurig rot funkelt der Pyrop, ein im 18. und 19. Jahrhundert aufgrund seiner bräunlichen Farbnuance viel gefragter Edelstein. Der Almandin schimmert rot mit einem feinen Stich ins Violette. Sein Name ist abgeleitet von Alabanda, einer Edelsteinstadt der Antike. Der Rhodolith, ein Mischkristall aus Almandin und Pyrop, zeigt sich in einem samtigen Rot mit feinem himbeerrotem Unterton. GLÜHEND LEUCHTENDER SPESSARTIN In einer der wenigen unberührten Gegenden unserer Erde, im Nordosten Namibias, wurden im Jahre 1991 die ersten Mandaringranate entdeckt. Das satte Rot-Orange der seltenen Edelsteinvarietät Spessartin erinnert an das glühende Leuchten des Abendhimmels, nachdem die Sonne bereits hinter dem Horizont verschwunden ist. GRÜNE VARIETÄTEN Nicht ohne Grund heisst es in alten Legenden, ein Granat sei schwierig zu verstecken. Sein funkelndes Licht schimmere selbst unter der Kleidung hervor. Die Ursache für diese ausserordentliche Brillanz liegt im hohen Lichtbrechungsindex der Granate. Diese Eigenschaft bringt auch die grünen Varietäten zum Strahlen. Der Grossular wurde von der Natur mit feinen gelben, grünen, braunen oder erdigen Zwischentönen ausgestattet. Der Tsavolith, einer der schönsten Grossulare, ist ein junger Edelstein mit einer uralten geologischen Geschichte. Seine Heimat ist das ostafrikanische Buschland an der Grenze zwischen Kenia und Tansania. Dort entstand er bereits vor Abermillionen von Jahren. Erst 1967 wurde er entdeckt und erhielt den Namen Tsavolith zu Ehren des Tsavo-Nationalparks und des Flusses Tsavo, der das wildtierreiche Gebiet durchzieht. Seine Farbenskala reicht von einem zarten Hellgrün über ein tiefes Blaugrün bis zu einem kräftigen Dunkelgrün. 28

30 DIAMANTÄHNLICHER DEMANTOID Der Star unter den grünen Granaten ist der seltene Demantoid. Sein Name kommt aus dem Holländischen und bedeutet so viel wie «der Diamantähnliche». Nicht ohne Grund, denn der Demantoid ist die kostbarste Granatvarietät und einer der wertvollsten Edelsteine überhaupt. Bemerkenswert ist auch seine hohe Dispersion, sprich seine Fähigkeit, das durch die geschliffenen Facetten eindringende Licht in die Farben des Regenbogens aufzuspalten. Das betörende Licht- und Farbenspiel beherrscht der Demantoid meisterlich besser noch als der Diamant. MINERALGRUPPE ZUSAMMENSETZUNG FARBE VORKOMMEN Olivin Härte: 6,5 7,0 Eisen-Magnesium-Silikat. Farbgebendes Spurenelement ist Eisen Braun, rot, violett, orange, gelb, grün, farblos, diverse Mischfarben Myanmar, Pakistan, USA, div. afrikanische Länder, Russland, Indien, Sri Lanka, Australien 29

31 Cage by Bucherer

32 AMETHYST Magische Fähigkeiten werden vielen Edelsteinen nachgesagt, doch der Amethyst übertrifft sie alle. So soll er die Gunst der Göttin Fortuna anziehen, Schönheit, Wohlstand und angenehme Träume verheissen sowie Zauber und böse Gedanken abwehren. Darüber hinaus soll er Geisteskraft, Weisheit und Würde verleihen, Glücksbringer der Liebenden sein und Trunkenheit verhindern. Daher auch sein Name: Amethyst bedeutet auf Griechisch «nicht betrunken». Der Amethyst ist der wertvollste Vertreter in der Familie der Quarze. Sein heiteres Farbenspiel reicht von Rosaviolett über helle Fliedertöne bis zu dunklem Violett. Feine, transparente Exemplare werden hauptsächlich zu Schmucksteinen geschliffen, während halbtransparente oder opake Amethyste im Kunstgewerbebereich verarbeitet oder graviert werden. Ein besonders interessanter Edelstein ist der Ametrin. Der zweifarbige Kristall ist eine Kombination aus Amethyst und Citrin. Er leuchtet auf der einen Seite violett, auf der anderen gelb. MINERALGRUPPE ZUSAMMENSETZUNG FARBE VORKOMMEN Quarz Härte: 7 Siliziumdioxid. Das farb gebende Spurenelement ist Eisen Violett, blass rotviolett Brasilien, Uruguay, Bolivien, Russland, USA, Madagaskar, Namibia, Sambia, Indien 31

33 CITRIN Um 1750 passierte einem Steinschneider in Lissabon ein Missgeschick: Ein blassgelber Citrin fiel in die noch glühende Asche. Als der Mann den Stein aus dem Feuer holte, staunte er nicht schlecht, funkelte der Citrin doch plötzlich braunrot. Diesem Zufall verdanken wir die Entdeckung des Verfahrens, wie die Farbe von Citrinen beeinflusst werden kann. In natürlicher Form leuchten Citrine zart- bis zitronengelb. Werden sie gebrannt, beginnen sie sattgelb bis braun zu strahlen. Die braunroten Steine werden Madeiracitrine genannt, denn ihre Farbe erinnert an den bekannten Wein. Nicht jeder Citrin wird als solcher «geboren». Wird ein Amethyst künstlich erhitzt, verwandelt er sich in einen hell- bis dunkelgelben oder gar rotbraunen Citrin. Diese Steine tragen oft Zusatzbezeichnungen wie Bahia-, Gold- oder Rio-Grande-Citrine. Wegen seiner farblichen Ähnlichkeit wird der Citrin noch heute fälschlicherweise als Topas bezeichnet, ohne jedoch je dessen Wert zu erreichen. MINERALGRUPPE ZUSAMMENSETZUNG FARBE VORKOMMEN Quarz Härte: 7 Siliziumdioxid. Das farb gebende Spurenelement ist Eisen Hellgelb bis dunkelgelb, goldbraun Brasilien, Bolivien, Russland, Madagaskar, USA 32

34 CHRYSOBERYLL Der leuchtend honiggelbe bis grünbraune Chrysoberyll verdankt seine Bekanntheit seinen zwei seltenen Varietäten: dem Chrysoberyll-Katzenauge und dem Alexandrit. Die Meister unter den Edelsteinschleifern zaubern aus halbtransparenten oder opaken Chrysoberyllen ein Katzenauge hervor: Ein silbernes Lichtband scheint dabei wie losgelöst vom Edelstein über dessen Oberfläche zu schweben. «Chatoyance» nennt sich dieses Phänomen, das bei einigen Edelsteinarten zu beobachten ist. Das edelste von allen ist jedoch das Chrysoberyll-Katzenauge. MINERALGRUPPE ZUSAMMENSETZUNG FARBE VORKOMMEN Quarz Härte: 8,5 Beryllium-Aluminat. Die farbgebenden Spurenelemente sind Eisen und Chrom Goldgelb, grüngelb, grün, bräunlich, rot Brasilien, Sri Lanka, Myanmar, Tansania, Simbabwe, Madagaskar, Russland 33

35 ALEXANDRIT Der Alexandrit ist einer der seltensten und kostbarsten Edelsteine überhaupt und einer der faszinierendsten. Benannt wurde er nach Zar Alexander II., weil er angeblich am Tag der Volljährigkeit seiner Majestät im Ural entdeckt wurde. Besonders begehrt ist der Alexandrit wegen seiner Eigenschaft, die Farbe zu wechseln. Leuchtet er bei Tageslicht in zartem Olivgrün, erstrahlt er bei Kunstlicht in sattem Himbeerrot mit violetten Reflexen. Diesen «Zaubertrick» beherrscht dieser Edelstein, da im Sonnenlicht die blaue, im Kunstlicht die rote Farbe vorherrscht. Im Fachjargon wird dieser faszinierende Lichteffekt Changieren genannt. Feine Alexandrite erzielen immer hohe Preise. Der Käufer ist jedoch gut beraten, jeden Stein auf einen schönen Farbwechsel hin zu prüfen. Eine besonders gesuchte Rarität ist das Alexandrit-Katzenauge. MINERALGRUPPE ZUSAMMENSETZUNG FARBE VORKOMMEN Quarz Härte: 8,5 Beryllium-Aluminat. Farbe und Farbwechsel entstehen durch Eisen, Chrom und Vanadiumspuren Bei Tageslicht grün, bei Kunstlicht rot Russland (Ural), Sri Lanka, Brasilien, Tansania, Simbabwe 34

36 TOPAS Der Topas funkelt in allen Farben des Sommerhimmels: zartrosa wie der Sonnenaufgang, gelb und golden wie die Morgensonne oder azurblau wie der Nachmittagshimmel. Er soll die Nerven beruhigen, das logische Denken fördern und vor Neid und Missgunst bewahren. Wohl deshalb findet man den Topas bei vielen Kirchenschätzen. Da der blaue Topas heute in der Natur kaum mehr zu finden ist, wird ihm die Farbe künstlich verliehen. Sehr selten sind die naturfarbenen Rosatopase. Steine in lebhaften Gelbtönen werden hauptsächlich bei Ouro Preto in Brasilien gefunden und werden besonders geschätzt. MINERALGRUPPE ZUSAMMENSETZUNG FARBE VORKOMMEN Topas Härte: 8,0 Fluor-Aluminium-Silikat. Die Spurenelemente Eisen und Chrom sowie Un regelmässig keiten im Kristallgitter sind die Ursachen für seine zarten Farbtöne Farblos, gelb, orange, orange-rosa, rosa. Sehr selten: lila, rot Brasilien, Russland, Tansania, Nigeria, Pakistan, Myanmar, Sri Lanka 35

37 Pastello by Bucherer

38 SPINELL Im Mogok-Tal in Myanmar werden seit Langem feinste Rubine aus zuckerweissem Marmor geschlagen. Erst um die Jahre 1820 entdeckte man, dass es sich bei einigen dieser Exemplare nicht um Rubine, sondern um Spinelle handelte. Dennoch tragen diese Edelsteine häufig die Bezeichnung Rubin, wie zum Beispiel der 361 Karat schwere Timur Ruby in einer diamantbesetzten Halskette der englischen Kronjuwelen. Obwohl Spinelle meistens dort gefunden werden, wo auch Rubine vorkommen, sind die geförderten Mengen viel kleiner. Nur selten wurden sie in der Vergangenheit in der begehrten, rubinroten Farbe gefunden. Die Entdeckung eines prächtig roten Spinells in Tansania und die neuen Vorkommen von pastellfarbenen Spinellen in Vietnam haben diesem Edelstein zu einer Renaissance verholfen. In den letzten 10 Jahren ist sein Bekanntheitsgrad stetig gestiegen und heute ist der Spinell so begehrt und wertvoll wie der Rubin, Saphir und Smaragd. Der Mogok-Spinell bildet doppelpyramidale Kristalle. Die roten Prachtstücke werden von den Myanmaren nicht selten ungeschliffen in ihren Schmuck eingefasst. MINERALGRUPPE ZUSAMMENSETZUNG FARBE VORKOMMEN Spinell Härte: 8,0 Magnesium-Aluminat. Farbgebende Spurenelemente sind Chrom, Eisen und Kobalt Rot, rosa, lila, purpur, violett, braun, blau, schwarz Myanmar, Sri Lanka, Tansania, Russland, Pakistan, Afghanistan, Thailand, Vietnam 37

39 VON DER MINE ZUM JUWEL Die Edelsteinvorkommen sind nicht gleichmässig über die Erde verteilt. Die Lagerstätten konzentrieren sich auf die Länder im sogenannten Edelsteingürtel, der sich vom nördlichen Wendekreis des Krebses bis zum südlichen Wendekreis des Steinbocks ausbreitet. Auf der Suche nach den begehrten Preziosen unterscheiden die Geologen zwischen primären und sekundären Lagerstätten. PRIMÄRE LAGERSTÄTTEN In den primären Lagerstätten befinden sich die Edelsteine im Verbund mit ihrem Muttergestein. Die Kristalle sind gut erhalten. Die Ergiebigkeit dieser Lagerstätten ist jedoch eingeschränkt. Es muss viel taubes, das heisst nicht edelsteinhaltiges Gestein beseitigt werden. SEKUNDÄRE LAGERSTÄTTEN In den sekundären Lagerstätten finden sich jene Edelsteine, die durch Erosion vom Ort ihrer Entstehung abtransportiert und anderswo wieder abgelagert wurden. Härtere Kristalle wurden dabei abgerundet, weniger harte zerkleinert oder vernichtet. Die Suche nach Edelsteinen gestaltet sich hier um ein Vielfaches leichter und produktiver als bei den Primärlagerstätten. WAHRE KUNST DES SCHLEIFENS Das Schleifen von Edelsteinen ist nicht nur ein Kunsthandwerk, sondern auch eine wahre Wissenschaft. Die Natur hat die Edelsteine mit einer unendlichen Vielfalt an inneren Merkmalskombinationen ausgestattet, sodass nur die erfahrensten Schleifer in der Lage sind, die schönste Farbe und das intensivste Feuer in einem Edelstein zu entfachen. Beim Ebochieren definiert der Schleifer die Farbsättigung, die Form und die Grösse des zu facettierenden Edelsteins. Dieses Vorformen ist der schwierigste und wichtigste Arbeitsschritt. Von seinem Gelingen massgeblich abhängig sind das Gewicht und damit der erreichbare Wert des geschliffenen Edelsteins. Die Politur am Ende der vielen Schleifprozesse verleiht dem Edelstein seine verführerische Brillanz. 38

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42 HANDWERKSKUNST AUF HÖCHSTEM NIVEAU Jeder Anblick eines Edelsteins inspiriert unsere Edelsteineinkäufer zu einer Schmuckkreation, die das erlesene Kleinod würdig in Szene setzt. Zusammen mit den Designern unseres Ateliers werden diese Ideen weiterentwickelt und in einer detailgetreuen Schmuckzeichnung festgehalten. Sie dient als Vorlage für den Goldschmied und den Edelsteinfasser. Mit Kunstfertigkeit und handwerklichem Geschick verwandeln unsere Goldschmiede die zweidimensionale Idee schliesslich in ein echtes Schmuckstück. Mit ruhiger Hand und grösster Sorgfalt setzt der Juwelenfasser am Schluss dem Schmuckstück die Krone auf, indem er den Edelstein gekonnt in die dazu passende Goldfassung einsetzt. 41

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44 CODEERKLÄRUNG Code Definition N Kategorie der naturbelassenen Steine Nicht weiterveredelt. Kategorien der Weiterveredelung A Z E Q F H O R U Derzeit ist uns nicht bekannt, ob diese Steine weiterveredelt sind respektive werden oder es ist von uns nicht feststellbar. Unsere Annahme: Sind nicht weiterveredelt. Derzeit ist uns nicht bekannt, ob diese Steine weiterveredelt sind respektive werden oder es ist von uns nicht feststellbar. Unsere Annahme: Können weiterver edelt sein. Üblicherweise weiterveredelte Steine. Möglich sind eine oder mehrere Arten der Weiterveredelung, die dem Code E nachfolgend aufgeführt sind. Zusammengesetzte Steine. Aus Material der Steinart selbst und /oder fremden Materialien hergestellt. Arten der Weiterveredelung und wichtigste Auswirkungen Risse und Poren sind gefüllt mit härtendem Material (Glas, Harz). Steine sind stabilisiert. Die Transparenz kann erhöht und allenfalls die ursprüngliche Farbe intensiviert sein. Steine sind erhitzt worden. Häufig ist dadurch die ursprüngliche Farbe intensiviert oder verändert. Allenfalls ist die Transparenz erhöht. Insbesondere Korunde können in Rissen Fremdsubstanzen haben, die nach dem Erwärmungsprozess übrig geblieben sind. Risse und Poren sind gefüllt mit nicht härtendem, farblosem Material (Öl, Wachs). Die Transparenz ist erhöht und allenfalls die ursprüngliche Farbe intensiviert. Steine sind bestrahlt worden: Gamma-, Elektronen- oder Neutronen bestrahlung. Ursprüngliche Farbe ist intensiviert oder eine neue Farbe erzeugt worden. Diffusion von farbgebenden Stoffen in die Steine bei hoher Temperatur. Die Farbe einer dünnen Schicht unter der Oberfläche der Steine ist intensiviert oder verändert. 43

45 Dadurch erhalten Sie, in konsequenter Art und Weise, die notwendigen Kurz informationen über die Weiterveredelung oder die Naturbelassenheit unserer Schmuck- und Edelsteine. Beispiele von Deklarationen Zur einfacheren Verständlichkeit führen wir hier drei handelsübliche Dekla rationen an: Deklaration Rubin EH Topas blau EHR Saphir N Bedeutung Rubin, weiterveredelt (E = enhanced), erhitzt (H = heated) Topas, blau, weiterveredelt (E = enhanced), erhitzt (H = heated) und bestrahlt (R = Irradiation) Saphir, nicht weiterveredelt (N = naturbelassen) Aus praktischen Gründen sind die Codeerklärungen kurz gefasst. Sie sind als gemmo logische Hinweise zu verstehen. Für weitere Fragen und persönliche Beratungen stehen Ihnen unsere ausgebildeten Gemmologen zur Verfügung. 44

46 UHREN SCHMUCK JUWELEN Basel Bern Davos Genève Interlaken Lausanne Locarno Lugano Luzern St. Gallen St. Moritz Zermatt Zürich Berlin Düsseldorf Frankfurt Hamburg München Nürnberg Wien Paris bucherer.com