M A L S C H U L E Aquarell

Transkript

1 M A L S C H U L E Aquarell

2 Alwyn Crawshaw produzierte acht erfolgreiche Serien des britischen Fernsehsenders Channel 4, die weltweit ausgestrahlt wurden, und schrieb 28 Bücher mit Malanleitungen viele davon Bestseller. Die Gesamtauflage beträgt eine Million Bücher, und viele Künstler auf der ganzen Welt arbeiten nach seinen Vorgaben. Er ist Autor des Magazins Leisure Painter und mehrerer Videos über das Malen. Er hält Vorträge und unterrichtet Malgruppen.

3 Alwin Crawshaw M A L S C H U L E Aquarell Schritt-für-Schritt-Anleitung für Anfänger

4 ISBN: by Bassermann Verlag, einem Unternehmen der Verlagsgruppe Random House GmbH, München Die englische Originalausgabe erschien bei HarperCollinsPublishers Ltd unter dem Titel: You can paint: Watercolour Alwyn Crawshaw, 2000 Alwyn Crawshaw zeichnet als Autor für dieses Buch verantwortlich der deutschen Übersetzung by Verlagsgruppe Random House GmbH, 2010, übersetzt als Lizenz von HarperCollinsPublishers Ltd Die Verwertung der Texte und Bilder, auch auszugsweise, ist ohne die Zustimmung des Verlags urheberrechtswidrig und strafbar. Dies gilt auch für Vervielfältigungen, Übersetzungen, Mikroverfilmung und für die Verarbeitung mit elektronischen Systemen. Projektkoordination dieser Ausgabe: Dr. Iris Hahner Umschlaggestaltung: Atelier Versen, Bad Aibling Übersetzung: Ulrich Magin, Leinfelden-Echterdingen Redaktion und Producing: no:vum, Susanne Noll, Leinfelden-Echterdingen Satz (für no:vum): Rund ums Buch Rudi Kern, Kirchheim/Teck Die Informationen in diesem Buch sind von Autor und Verlag sorgfältig erwogen und geprüft, dennoch kann eine Garantie nicht übernommen werden. Eine Haftung des Autors bzw. des Verlags und seiner Beauftragten für Personen-, Sach- und Vermögensschäden ist ausgeschlossen. Druck und Bindung: Printed in

5 INHALT Einleitung 6 Mit diesem Buch arbeiten 8 Grundmaterial 10 Techniken 12 Tiere und Vögel 66 Menschen 74 Einfache Gebäude 78 Wasser 82 Farben mischen 18 Dreidimensionale Objekte 22 Obst 24 Gemüse 32 Blumen 38 Himmel 46 Bäume 52 Vorder- und Hintergrund 58

6 EINLEITUNG Ich kann doch nicht malen. Ich bin kein Künstler, sagen mir Leute häufig und ich antworte jedes Mal: Haben Sie es denn versucht? Die Antwort lautet: Nein oder Ja, ich habe es versucht, aber ich bin nicht gut. Dann frage ich: Hat Ihnen jemand gezeigt, wie es geht?, und erhalte immer als Antwort: Nein. Nun, beim Malen ist es wie bei jedem anderen Handwerk: Man muss es erlernen. Es erwartet ja auch niemand, dass man sich an ein Klavier setzt und sofort spielen kann. Und beim Malen ist es genauso. Ich habe mehr als 35 Jahre Malen unterrichtet und nutze nun diese Erfahrung, um dieses Buch zu schreiben. Er wird Sie in die wunderbare Welt der Aquarellmalerei einführen. Aquarelle sind sehr beliebt, da man damit sehr viele unterschiedliche Sujets malen kann. Sie haben zudem den Vorteil, dass sie keine besonderen Materialien brauchen und daher ideal für Anfänger sind. Selbst wenn Sie im Freien malen, benötigen Sie nur einen Stift, einen Farbkasten, einen Pinsel, Papier und Wasser. Das Buch will Ihnen Lust darauf machen, mit dem Malen anzufangen und dann nach immer Höherem zu streben. Deshalb habe ich die Anleitungen bewusst einfach gehalten. Ich beschreibe alle Malutensilien und Materialien, 6 Einleitung

7 Blick auf mein Studio, 40 x 28 cm Zeichenpapier die Sie brauchen, und zeige Ihnen genügend grundlegende Techniken des Aquarellierens, um Ihnen eine sichere Basis zu verschaffen. Es ist notwendig, diese Grundtechniken zu beherrschen, bevor Sie ein richtiges Bild malen. Rasen Sie also nicht voll Enthusiasmus durch das Buch, bevor Sie die Grundlagen gemeistert haben. Lernen bedeutet sowohl Herausforderung als auch Belohnung und macht genauso viel Spaß wie das Malen eines Meisterwerks. Jedes Mal, wenn Sie eine Farbe mischen oder einen Pinselstrich machen, haben Sie etwas gelernt und Erfahrung gesammelt. Je erfahrener Sie sind, desto selbstsicherer werden Sie und desto mehr werden Sie malen wollen. Wenn Sie den Anleitungen aufmerksam folgen und regelmäßig mit einem gewissen Eifer und Begeisterung üben, sind Sie auf dem besten Wege, ein Aquarellkünstler zu werden. Vor allem: Haben Sie Spaß beim Malen. Einleitung 7

8 MIT DIESEM BUCH ARBEITEN Dieses Anleitungsbuch wendet sich an Anfänger. Es beschreibt die Materialien, die Sie brauchen, zeigt Ihnen zudem die grundlegenden Aquarelltechniken und lehrt Sie, Farben zu mischen. Es bietet Übungen und Bildbeispiele, die Sie nachmalen können, um die gelernten Techniken anzuwenden. Ich habe den Anleitungstext möglichst einfach und kurz gehalten und die Übungen und Bildbeispiele in einzelne Schritte unterteilt, die einfach nachzuvollziehen sind. Ich empfehle Ihnen, das Buch zuerst ganz zu lesen, ohne einen Stift oder Pinsel anzufassen. Das lohnt sich! Kirche von Hickling, 40 x 28 cm Zeichenpapier 8 Mit diesem Buch arbeiten

9 Machen Sie sich mit den Farbbezeichnungen vertraut, erlernen Sie die Techniken, und was Sie mit ihnen bewirken und wie Sie das bewirken. Beachten Sie, wie sich die Bilder im Laufe der Übungen und Bildbeispiele entwickeln. Wenn Sie das Buch ausgelesen haben, spielen Sie mit Ihren Utensilien: Nehmen Sie etwas Schmierpapier und malen Sie mit den Farben und Pinseln einfach drauflos. Sehen Sie, was alles passiert, wenn Sie Wasser hinzufügen oder wenn Sie nasse Farbe über nasse Farbe malen. Oder versuchen Sie, einen feinen Strich zu ziehen, und beobachten Sie, wie lange es dauert, bis die Farbe trocknet. Freunden Sie sich mit Ihren Pinseln und dem Papier an, bevor Sie die Farbmischungen oder die einzelnen Techniken ausprobieren. Vielleicht glauben Sie, die Bildbeispiele seien zu schwierig. Aber denken Sie daran, dass diese nur das Ergebnis mehrerer einfacher Stadien sind. Wenn Sie diese Stadien sorgfältig Schritt für Schritt beachten, sehen Sie, wie sich das Bild entwickelt. Das Format des Bildes wird jeweils beim Endergebnis gezeigt. Die meisten Übungen in diesem Buch wurden in den Formaten gemalt, in denen sie abgebildet sind. Ich bin mir sicher: Wenn Sie dieses Buch bis zum Ende durchgearbeitet haben, werden Sie Ihre eigenen Lieblingssujets darstellen wollen. Mit diesem Buch arbeiten 9

10 GRUNDMATERIAL Sie müssen nicht sofort viele teure Malutensilien kaufen. Je weniger Sie anfangs haben, desto weniger müssen Sie beherrschen. Mit größerer Erfahrung werden Sie mehr und andere Pinsel, Papiere und Farben haben wollen. Es ist gut, wenn man Fortschritte machen und experimentieren möchte Aquarelle sind das perfekte Medium dafür. Aber am Anfang halten wir es einfach! Farben Ich empfehle Ihnen Näpfchen, keine Tuben. Damit haben Sie eine größere Kontrolle über die Farbmenge, die Sie mit Ihrem Pinsel aufnehmen. Es gibt zwei Qualitäten: Studienund Künstlerfarben. Ich verwende Künstlerfarben; es gibt jedoch auch sehr gute und günstige Studienfarben. Ideal sind folgende Farben in Ihrer Palette: Alizarinkarmesin, Lichter Ocker, Französisch Ultramarin, Kadmiumgelb hell, Kadmiumrot, Hookers Grün 1 und gelegentlich Coelinblau (vgl. S. 18). Pinsel Die besten Aquarellpinsel sind Rotmarderhaarpinsel. Sie sind aber auch am teuersten, da sie aus echtem Rotmarderhaar gefertigt werden. Es gibt jedoch auch exzellente Synthetikpinsel, die erheblich weniger kosten. Ich verwende einen Pinsel in der Größe Nr. 10 (die Zahl benennt die Größe der Pinselhaare) als großen Pinsel und einen in Größe Nr. 6 (kleiner) sowie einen Spitzpinsel in der Größe Nr. 2 für die feinen Linien. Papier Im Handel werden die unterschiedlichsten Papierqualitäten angeboten. Ich habe im ganzen Buch Bockingford-Aquarellpapier und weißes Zeichenpapier verwendet. Beide sind günstig und dennoch von hoher Qualität. Sie sind als Blöcke in unterschiedlichen Formaten erhältlich. Selbst erfahrene Künstler finden es bisweilen beängstigend, mit dem gezückten Pinsel vor einem großformatigen, Aquarellfarben gibt es in Tuben oder Näpfchen. 10 Grundmaterial

11 Die Grundausstattung für Anfänger leeren Blatt Papier zu sitzen. Und ganz sicher schreckt es auch den entschlossensten Anfänger ab. Beginnen Sie also klein: Malen Sie keine Bilder, die größer als 25 x 38 cm sind, fertigen Sie aber auch keine Miniaturen an. Denn dann bekommen Sie kein Gefühl für die Farbbewegungen und Pinselstriche. Und als goldene Regel für das Aquarellieren gilt, das Papier stets leicht schräg zu halten, damit die Farbe auf der Oberfläche herabfließen kann. Andere Utensilien Ein 2B-Bleistift ist ein guter Universalstift, da er sehr weich ist. Ich empfehle auch einen Knetradierer, der sehr sanft wirkt und das Papier kaum beschädigt. Sie brauchen zudem einen Wasserbehälter: Ein Marmeladenglas eignet sich gut dafür. Und zuletzt: Bevor Sie nach draußen gehen, sollten Sie mit Ihren Materialien vertraut sein. So macht das Malen im Freien einfach viel mehr Spaß. Grundmaterial 11

12 TECHNIKEN Es gibt vielerlei Arten, Farbe auf das Papier aufzubringen und Effekte zu erzielen. Sicher finden Sie im Laufe Ihrer künstlerischen Entwicklung Ihre eigenen Methoden. Wenn Sie jedoch die grundlegenden Techniken üben, die auf den nächsten Seiten beschrieben sind, lernen Sie, wie sich Pinsel, Papier und Farbe verhalten. Aber am wichtigsten ist, dass so Ihr Weg zum Aquarellieren beginnt. Gleichmäßige Lavierung Die grundlegendste Technik ist die Lavierung. Damit wird traditionell Farbe auf eine größere oder kleinere Fläche aufgetragen. Die goldene Regel ist, die Farbe sehr wässrig zu halten, damit sie auf dem Papier herabfließt und verläuft. Deshalb üben wir zuerst die gleichmäßige Lavierung. Nehmen Sie mit dem großen Pinsel mit Wasser verdünnte Farbe auf. Beginnen Sie auf dem Papier oben links und führen Sie den Pinsel mit einem sicheren Strich. Am Ende setzen Sie den Pinsel vom Papier ab und beginnen den nächsten Strich, der die Unterkante des ersten Strichs berührt. Fahren Sie so fort und nehmen Sie falls nötig erneut mit Wasser verdünnte Farbe auf. 12 Techniken

13 Abgestufte Lavierung Abgestufte Farblavierung Diese Lavierung setzt man ein, wenn die Farbe übergangslos heller werden soll. Die Technik wirkt (wie alle Lavierungen) auch auf kleinem Raum. Diese Lavierung ändert von oben nach unten allmählich ihre Farbe. Ich setze sie häufig beim Malen des Himmels ein. Gehen Sie wie bei der gleichmäßigen Lavierung vor, fügen Sie der Farbe aber nach und nach Wasser hinzu, damit sie nach unten hin heller wird. Gehen Sie wie bei der gleichmäßigen Lavierung vor, fügen Sie der ersten gemischten Farbe aber andere Farben hinzu, während Sie abwärts arbeiten. Halten Sie die Farbe nass. Techniken 13

14 Nass-in-Nass Diese Aquarelltechnik ist sehr aufregend. Wenn Sie nasse Farbe auf nasse Farbe malen, führt das beim Aquarell bisweilen zu glücklichen Zufällen. Auf diesen Flächen können Sie das Ergebnis Ihres Bildes zwar nicht beeinflussen, aber es sieht großartig aus. Die Erfahrung wird Ihnen zeigen, wie Sie diese glücklichen Zufälle schaffen und kontrollieren. Beginnen Sie mit Gelb, fügen Sie dann Grün und später Rot hinzu. Die Farben mischen sich. Sobald sie trocken sind, fügen Sie ein kräftiges Rot hinzu, um die Textur des Apfels darzustellen. Lassen Sie die Farbe ihren eigenen Weg gehen, wechseln Sie während der Arbeit die Farben. Nach dem Trocknen deuten Sie mit dem Spitzpinsel die Fugen an. Diese Technik ist ideal für Gebäude. 14 Techniken

15 Nass-auf-Trocken Weiche Ränder So kann man eine Gemälde aufbauen. Denken Sie daran, dass Farbe auf einem nassen Untergrund verläuft und Sie auf einem trockenen Untergrund scharfe Ränder erhalten. Manchmal braucht man weiche Ränder, keine scharfen. Diese Technik werden Sie häufig benötigen. Legen Sie eine Lavierung in einer beliebigen Farbe an und lassen Sie sie trocknen. Malen Sie mit unterschiedlichen Farben über die trockene Farbe. Für feine Linien nehmen Sie weniger Wasser, sonst verläuft die Farbe. Nehmen Sie Wasser für den ersten Strich und fahren Sie mit Farbe fort. Versuchen Sie es auch umgekehrt: zuerst die Lavierung, dann das Wasser. Das braucht viel Übung. Techniken 15

16 Trockenpinseltechnik Mit dem trockenen Pinsel zu malen bedeutet, einen Pinsel, der wenig Farbe und Wasser trägt, so über das Papier zu streichen, dass er es nicht immer berührt also manche Stellen ohne Farbe bleiben. Dieser Effekt stellt sich von allein ein, wenn nur noch wenig Farbe auf dem Pinsel ist. Je rauer die Papieroberfläche, desto deutlicher ist der Effekt. Zum Üben ziehen Sie den Pinsel über ein Taschentuch oder Löschpapier, um die Farbe zu reduzieren. Die Technik eignet sich gut für sonnenglänzendes Wasser. Führen Sie den Pinsel mit waagerechten Strichen über das Papier. Halten Sie die Striche gerade, sonst scheint das Wasser abwärts zu fließen. Ziehen Sie den Pinsel vom Feldende zu sich und betonen Sie die Technik im Vordergrund stärker. Nachdem die Farbe getrocknet ist, fügen Sie hier dunklere Flecke hinzu. 16 Techniken

17 Farbe heraussaugen Farbe herauszusaugen bedeutet, an einer Stelle Farbe wegzunehmen. Die Technik wird zum Entfernen eines Farbüberschusses (der entweder absichtlich oder unabsichtlich entstand) eingesetzt oder als Kompositionselement im Bild. Saugt man Farbe heraus, wird das Papier darunter niemals ganz weiß. Immer bleibt ein Schimmer, der an die Farbe erinnert. Bei einigen Papiersorten ist das Heraussaugen leichter als bei anderen. Malen Sie eine Stelle blau und wischen Sie die noch feuchte Farbe mit einem Papiertaschentuch ab, um Wolken darzustellen. Das ist einfach, aber sehr effektiv. Streichen Sie mit dem nassen Pinsel mehrmals über die Stellen, die entfernt werden sollen. Dann wischen Sie mit dem Taschentuch die Farbe weg. Der Baumstamm (weißes Papier) ist viel weißer als der Zaun und das Tor, die ich abgetupft habe. Techniken 17

18 FARBEN MISCHEN Alle Farben, die Sie brauchen, lassen sich aus den drei Primärfarben Rot, Gelb und Blau mischen. Natürlich gibt es viele Nuancen von Rot, Gelb und Blau. Das heißt, dass Sie sehr viele unterschiedliche Farben mischen können. Anfängerpalette Anfängern im Aquarellieren empfehle ich, mit der unten gezeigten Palette zu beginnen. Mit ihr können Sie praktisch jede gewünschte Farbe mischen. Ich selbst benutze diese Farben; tatsächlich setze ich bei den meisten meiner Bilder nur Alizarinkarmesin, Lichten Ocker und Französisch Ultramarin zum Farbenmischen ein. Ich verwende zusätzlich ein Grün, wenn ich Landschaften male. In diesem Buch führe ich die Farben immer in der Reihenfolge auf, in der sie gemischt werden sollten. Um hellere Farben zu erhalten, nehmen Sie beim Mischen mehr Wasser (siehe die untere Reihe), für dunklere Farben mehr Farbe (Pigment) oder weniger Wasser. Anfängerpalette Alizarinkarmesin Kadmiumgelb hell Französisch Ultramarin Lichter Ocker Hookersgrün 1 Kadmiumrot Coelinblau Anfängerpalette mit mehr Wasser 18 Farben mischen

19 Die goldene Regel Die wichtigste Regel beim Farbenmischen ist, die in der Mischung vorherrschende Farbe zuerst in die Palette zu geben (mit Wasser) und erst danach kleinere Mengen anderer Farben hinzuzufügen. Beispielsweise nehmen Sie zum Mischen von Rot-Orange zuerst die Hauptfarbe Rot in die Palette und geben anschließend Gelb hinzu. Wenn Sie mit Gelb beginnen, müssen Sie sehr viel Rot hinzugeben, um das Gelb zu übertrumpfen und ein rötliches Orange zu erzielen. Sie brauchen also mehr Farbe, mischen mehr als nötig, verlieren Zeit und sind frustriert. Halten Sie sich daher an die goldene Regel die vorherrschende Farbe zuerst. Vorherrschende Farbe zuerst Gelb + Blau + Rot + Blau = Rot = Gelb = Hellgrün Mauve Rot-Orange Blau + Rot + Gelb + Gelb = Blau = Rot = Dunkelgrün Violett Gelb-Orange Farben mischen 19

20 Nur drei Farben mischen Französisch Ultramarin + Alizarinkarmesin + Lichter Ocker Mischen Sie diese Farben in Ihrer Palette: Dann fügen Sie diese anderen Farben hinzu und prüfen Sie die Farbe: Alizarinkarmesin + Lichter Ocker + Französisch Ultramarin mehr Gelb mehr Rot mehr Blau mehr Wasser zur Mischung nun noch mehr Gelb nun noch mehr Rot 20 Farben mischen

21 Weitere Farbmischungen Denken Sie daran, dass Wasser wie das Hinzufügen von Weiß wirkt es macht die Farbe heller. Hookersgrün 1 + Alizarinkarmesin Nun versuchen Sie, diese Farben hinzuzufügen: mehr Blau mehr Rot mehr Gelb nun noch mehr Blau So mischen sich die Farben, wenn sie ineinanderlaufen (Nass-in-Nass, S. 14). nun noch mehr Wasser nun noch mehr Grün Um Schwarz zu erzeugen, mischen Sie die drei Primärfarben mit etwas Wasser. Farben mischen 21

22 DREIDIMENSIONALE OBJEKTE Das ist vielleicht die wichtigste Lektion, die Sie lernen. Fehlt der Kontrast, wirkt Ihr Bild flach und hat keine erkennbaren Formen. Betrachten Sie die Gegenstände auf dieser Seite. Sie wirken nur dann echt, wenn Sie Schatten hinzufügen. Denken Sie daran, dass Hell auf Dunkel immer formgebend ist und ein Objekt dreidimensional erscheinen lässt. Eine Mischung aus Französisch Ultramarin, Alizarinkarmesin und einem Hauch Lichten Ocker ergibt eine gute Schattenfarbe. Nur durch den Einsatz der Schattenfarbe wird die flache Form zur Kiste. Der Apfel wirkt flach, bis unten und an der Seite die Schattenfarbe hinzugefügt wird. 22 Dreidimensionale Objekte

23 Da Aquarellfarben transparent sind, lässt die Schattenfarbe (die senkrechte Linie) die Farbe darunter durchscheinen aber dunkler. Die Schattenfarbe lässt die Tulpe im Inneren hohl wirken. Die weiße Kugel existiert gar nicht ohne Schatten. Und die kleinen Reflexe des weißen Papiers, die auf jeder Kugel ausgespart wurden, machen sie glänzend und rund. Aus einer Fläche machen die Schatten eine offene Dose. Die Schatten auf all diesen Objekten wurden gemalt, nachdem die erste Lavierung getrocknet war. Dreidimensionale Objekte 23

24 UNVERKÄUFLICHE LESEPROBE Alwyn Crawshaw Malschule Aquarell Basics für Einsteiger Gebundenes Buch, Pappband, 96 Seiten, 18,8x24,5 ISBN: Bassermann Erscheinungstermin: August 2010 Von einzelnen Bildelementen zur gelungenen Komposition Das Buch führt Malanfänger in die Grundlagen der Aquarellmalerei ein. Es macht mit den wichtigsten Techniken bekannt und zeigt, wie Farben gemischt und einzelne Bildelemente Schritt für Schritt gestaltet werden. Kleine Übungen und Beispiele vertiefen das Erlernte, so dass nach und nach harmonische Bilder kreiert werden können.