Schulwettbewerb in Niedersachsen Wald Ideen - Reichtum. Teilnehmer: Klasse 5C Realschule Bleckede Niendorfer Moorweg Bleckede

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1 Schulwettbewerb in Niedersachsen Wald Ideen - Reichtum Teilnehmer: Klasse 5C Realschule Bleckede Niendorfer Moorweg Bleckede

2 Projekt Wild und Wald Unsere Schule befindet sich in der Stadt Bleckede, welche in dem Biosphärenreservat Elbtalaue liegt. In Bleckede selbst, aber auch in der Umgebung von Bleckede liegt viel Wald. Die Kinder kommen auch in ihrer Freizeit oft damit in Berührung, woraus sich ein gesteigertes Interesse für dieses Thema in meiner Klasse ergab. Die Kinder der Klasse 5C zeigten im Allgemeinen ein sehr großes Interesse für das Thema Tiere. Unter Einbeziehung des Kerncurriculums, das die Behandlung des Themengebietes von Wildtieren vorsieht, ist unsere Idee erwachsen, dieses Thema in Verbindung mit dem Thema Wald näher zu beleuchten. Und die Tiere, die mit uns in einer Umgebung leben näher kennen zu lernen. Während der Einarbeitungshase in das Thema brachte ein Schüler einen Artikel aus der Lüneburger Landeszeitung mit, indem es um Wildschweine und Schäden durch Wildschweine ging. Da der Artikel für alle Schüler spannend war, kam von den Schülern die Frage auf, wie man solche Schäden vermeiden bzw. vermindern könnte. Wir haben uns daraufhin für ein Projekt entschieden, indem sowohl die Tiere des Waldes allgemein kennen gelernt wurden, aber vor allem auf die fehlenden Raubtiere (Beutegreifer) des Waldes mit Schwertpunkt auf das Thema Jagd eingegangen wurde. Der schuleigene Lehrplan der Biologie in der 5. Klasse sieht für dieses Fach 2 Stunden pro Woche vor. Während der Projektzeit hatte ich allerdings glücklicherweise 3 Stunden pro Woche mit meiner Klasse zur Verfügung. Eine Kooperation mit dem Fach Deutsch hat am Ende in Form eines kleinen Erlebnisberichtes stattgefunden. Die Schüler meiner 5. Klasse, hatten bisher noch an keinem Biologieprojekt teilgenommen, es war für sie Neuland. Sie waren hoch motiviert, vor allem weil das Projekt in einer Nachtwanderung im Wald mit einigen Jägern aus dem Neetzer Umland gipfelte. Auch von den Schülern kamen während des Projektes viele Fragen auf, wie beispielsweise: - Warum gibt es überhaupt Jäger? - Was sind Wildschäden - Welche Raubtiere gibt es bei uns? - Kann jeder in den Wald gehen und jagen? - Wie war Jagd früher? - Wild als Wirtschaftsfaktor? - Kann der Wolf den Jäger ersetzen? Diese Schülervorschläge habe ich in das Projekt mit aufgenommen und darin eingebunden.

3 Von Beginn an waren alle Schüler hoch motiviert, vor allem weil sie sehr aufgeregt wegen der bevorstehenden Nachtwanderung mit den Jägern waren. In eigner Regie wurde von einzelnen Schülergruppen die in der Vorbereitungszeit entstandenen Fragen in Bezug auf Jagd bearbeitet. Dazu haben sie eigenständig im Internet recherchiert, Jäger befragt und bei der Naturschutzbehörde angerufen. Die Ergebnisse haben die Gruppen in Form eines Referates und einer anschließenden Diskussion den anderen Schülern vorgestellt. Die zeitliche Abfolge der einzelnen Schritte habe ich vorgegeben, die Durchführung der Präsentationen und die anschließenden Diskussionen hat die Klasse mit meiner Hilfe durchgeführt. Vor allem die Präsentation um das Thema Wolf endete in einer regen Diskussion. Es wurden viele verschiedene Aspekte für das Pro und Contra um die Rückkehr des Wolfes genannt und rege diskutiert. Das große Interesse der Schüler zog sich wie ein roter Faden durch das gesamte Projekt, was ein produktives Arbeiten leicht möglich war und auch die Freude an der Sache an sich nicht zu kurz kam. Die Teilkompetenzen gemeinsam mit anderen planen und handeln zu können und andere motivieren können, aktiv zu werden, als auch vorausschauend denken und handeln wurde innerhalb dieses Projektes sehr gefördert. Ebenso wurde die Teilkompetenz selbstständig planen und handeln können durch die von mir getroffene Methodenauswahl gefördert. Die Methodenauswahl ergab sich schon teilweise aus den Fragen, die sich die Schüler selbst gestellt hatten. Da sie in Gruppen an jeweils einem Thema zusammengearbeitet hatten, liegt das kooperative Problemlösen, das selbstbestimmte und handlungsorientierte Lernen als Methode nahe. Aber auch das situierte Lernen, kam durch den aktuellen Bezug zur Wildschweinproblematik nicht zu kurz. Des Weiteren haben sie die Fähigkeit zur interaktiven Nutzung von Wissen und Information erlernt und/ oder ausgebaut. Die Kooperation wurde durch die Gespräche innerhalb der Arbeitsgruppen gefördert. Von der Exkursion, die im nahe gelegenem Wald in Neetze stattfand, waren fast alle Schüler und Schülerinnen begeistert. Viele hatten noch nie zuvor so engen Kontakt mit Jägern und es wurden viele Fragen gestellt. Die zu Anfang des Projekts gestellten Fragen wurden alle, z.t. mit Hilfe der Jäger, beantwortet und von den jeweiligen Gruppen vorgetragen. In einem abschließendem Gespräch wurde noch einmal über das Für- und Wider der Wolfsrückkehr diskutiert. Die Ängste, die viele Schüler am Anfang des Projektes vor Raubtieren hatten, konnten zumindest bei den meisten Schülern verringert werden. Aber auch die Notwendigkeit der Jäger in den Gebieten, in denen zu wenig bzw. keine Großraubtiere leben, stellte sich als Ergebnis unseres Projektes heraus. Als Abschluss dieses Projektes schrieben alle Schüler einen Erlebnisbericht über die Nachtwanderung mit den Jägern. Projektleiterin: Andrea Nemitz, Biologielehrerin, Realschule Bleckede

4 Projektbericht Als wir erfahren haben, dass mit unserer Klasse ein Projekt durchgeführt werden soll, waren wir sofort begeistert, Vor allem als Frau Nemitz uns gesagt hat, dass sogar eine Nachtwanderung möglich ist. Aber bis dahin gab es noch viel für uns zu tun. Wir hatten viele Vorschläge und viele Fragen zum Thema Wald. Am meisten haben uns die Tiere interessiert, wir wollten auch in unserem Projekt was mit Tieren machen. Aber was genau wußten wir noch nicht. In der nächsten Stunde hat ein Mitschüler von uns einen Zeitungsartikel aus der Lüneburger Landeszeitung mitgebracht. Es wurde ganz viel über Wildschweine geschrieben und dass sie viele Schäden anrichten. Den Artikel haben wir gemeinsam mit Frau Nemitz gelesen und dann besprochen. Wir haben uns gefragt, was das für Schäden sind und warum es diese Schäden überhaupt gibt. Warum gibt es bloß so viele Wildschweine? fragten wir uns. Als erstes haben wir gelernt welche Tiere denn bei uns im Wald leben und was diese Tiere so fressen. Dadurch haben wir gesehen, dass die Wildschweine bei uns keine natürlichen Feinde haben. Sie finden ganz viel Futter auf den Feldern der Bauern und deshalb kriegen sie auch so viele Kinder. Nur die Jäger können dafür sorgen, dass es nicht immer mehr Wildschweine werde. Aber viele von uns fanden es nicht gut Tiere tot zu schießen und wir hatten viele Fragen. Warum muss Jagd sein? und seit wann gibt es eigentlich schon die Jagd?. Wäre es nicht viel besser, wenn es wieder Raubtiere gäbe, die die Wildschweine einfach fressen? Wie viele Wildschweine soll man eigentlich schießen? Diese Fragen haben wir im Unterricht gestellt. Und damit hatten wir dann auch unser Thema: Wald, Wild und Jagd.

5 Bei der Nachtwanderung sollten dann auch viele Jäger dabei sein, denen wir unsere Fragen auch noch stellen konnten Zu den einzelnen Fragen haben wir Gruppen gebildet und sollten diese zu Hause bearbeiten und dann der Klasse vorstellen. Dafür haben wir auch einige Jäger angerufen und mit der Naturschutzbehörde telefoniert. Einige von uns kannten sogar einen Jäger. Bevor wir allerdings mit unserer Lehrerin Frau Nemitz und Herrn Dipl. Ing. Forst Frank Corleis vom SCHUBZ in Lüneburg in den Wald durften, mußten wir erst noch lernen, wie man sich im Wald richtig benimmt. Wir haben ein Arbeitsblatt mit einen Wald-Knigge bekommen und dieses im Unterricht besprochen. Und danach ging es angeleitet von Frau Nemitz auch schon mit der Klärung der einzelnen Fragen zum Thema Jagd los. 1) Warum Jagd Jäger gibt es seit der Steinzeit. Zu der Zeit wurde mit feil und Bogen und mit dem Speer gejagt. Um das Fleisch zu essen und um aus dem Fell sich Decken und Tücher zu machen. Heute wird mit dem Gewehr gejagt. Bevor man aber ein Jäger wird, muss man eine Jägerprüfung machen, die ca. 9Monate dauert. Anhand von Spuren kann der Jäger beispielsweise erkennen, welche Tierarten und wie viele davon in seinem Revier leben. Man jagt die Tiere damit es nicht zu viele werden oder, wenn welche krank sind. Aus den Tieren kann man auch Felle, Teppiche usw. herstellen. Hier bei uns darf man Hirsche, Damwild, Enten, Hasen, Füchse, Rehe und Wildschweine jagen.

6 Der natürliche Feind fehlt vielen Tieren, wie z.b. beim Reh. Deshalb müssen die Menschen diese Rolle übernehmen. 2) Wildschäden in der Landwirtschaft Wildschäden sind im Sinne der Jagdgesetze Beschädigungen der von Landwirten genutzten Flächen durch jagdbare Tiere. Wir haben herausgefunden, dass diese Schäden hauptsächlich vom Schwarzwild, den Wildschweinen, verursacht werden. Diese laufen zu den Feldern und ernähren sich z.b. vom Saatgut. Auch von reifen Feldfrüchten ernähren sich Wildschweine, dies ist auch ein großer Schaden für die Bauern. Viele Wildschweine machen die Wiesen kaputt, sie durchwühlen sie auf der Suche nach Engerlingen und Mäusen. Wildschäden in der Forstwirtschaft Hiermit ist gemeint, dass die Tiere die Pflanzen schädigen. Dies tun sie, indem sie sie annagen, schälen oder sich an ihnen Reiben. Bei der Diskussion um unser Referat haben wir gelernt, dass diese Schäden zu länger andauernden Schäden führen können. Wenn die Rehe immer nur die gleichen leckeren Baumarten herausfressen kann aus dem Wald, der erst aus vielen verschiedenen Baumarten bestand, in einigen Jahren ein artenarmer Baumbestand werden. Dies hat viele Auswirkungen auf die Tiere, die da leben.

7 3) Jagd als Wirtschaftsfaktor Wir haben für unseren Vortrag einen Jäger aus Walmsburg befragt. Pro Kopf ißt ein Deutscher ungefähr 71 Fleisch pro Jahr. Davon sind ungefähr 0,25kg Wildbrett. Wir dachten, dass sich diese Zahl recht klein anhört, aber der Jäger hat uns erzählt, dass die deutschen Jäger gerade mal die Hälfte des heimischen Wildbedarfs decken. Als Gründe hat er uns genannt, das die meisten Jäger in Deutschland keine Berufsjäger sind, sondern die Jagd als Hobby betreiben. Der zweite Grund ist eine nachhaltige Nutzung (wir haben im Unterricht gelernt, daß das heißt: es wird nur soviel Wild erlegt, wie nachkommt -> geboren wird). Z.B 10 Rehe, jedes davon bekommt ein Junges, davon werden höchstens 10 geschossen, dadurch sind es nächstes Jahr auch wieder 10 Rehe. Würde man das nicht beachten, würde es bald keine Rehe mehr in dem Wald geben. Wir haben erfahren, dass Jagd nicht wirtschaftlich ist, da in der Regel die Kosten die Einnahmen übersteigen. 4) Kann der Wolf den Jäger ersetzen? Weil gerade vor einiger Zeit in unserer Gegend ein Wolf gesehen wurde, haben wir uns mit de Thema Wolf beschäftigt. Und wir haben uns die Frage gestellt, ob wir dann nicht auf die Jäger verzichten könnten, wenn der Wolf wieder da wäre. Denn dann würde ja der Wolf die Tiere fressen, die zuviel sind oder krank sind. Der Wolf ist ein Fleisch und Allesfresser. Was er aber dann wirklich frisst, hängt davon ab welche Beutetiere es gibt. Bei uns jagt er meistens Hirsche, Rehe und junge Wildschweine.

8 Einige Mitschüler sagten, dass sie nicht wollen, dass der Wolf bei uns lebt, weil sie Angst vor ihm haben. Wir haben darüber lange geredet und uns gefragt, woher diese Angst kommt. In allen Märchen, die wir kennen wo Wölfe mitspielen, sind diese böse. Wenn man sich richtig verhält ist der Wolf normaerweise für den Menschen nicht gefährlich. Wer einen Wolf sieht, sollte sich ruhig verhalten und das Tier beobachten, aber nicht versuchen, sich anzunähern. Frau Nemitz hat dann ein etwas umgewandeltes Märchen von Rotkäppchen vorgelesen. In diesem Märchen war der Wolf gar nicht böse. Wir haben herausgefunden, dass man den Wolf in Deutschland nicht jagen darf, weil er unter Naturschutz steht. Aber es gibt hier ja nur ganz wenige Wölfe und deshalb brauchen wir auch weiter die Jäger. Wir haben gelernt, dass viele Jäger es nicht gut finden, wenn der Wolf wieder zurück nach Deutschland kommt. Sie sehen ihn als Konkurrenten. Ein Jäger hat uns erzählt, dass wenn der Wolf wieder da wäre man nicht mehr so gut Rehe schießen könnte, weil diese dann mehr rumlaufen und mehr aufpassen. Wenn es genug große Raubtiere gäbe, wären die Jäger nicht mehr so notwendig, aber bei uns gibt es ja nur ganz wenige davon, deshalb brauchen wir die Jagd.

9 Am besten an unserem Projekt fanden wir die Nachtwanderung im Neetzer Wald. Wir haben den Jägern viele Fragen gestellt und diese haben uns auch alle unsere Fragen gerne beantwortet. Danach haben wir etwas über den Wald gelernt und ein kleines Suchspiel gemacht. Und das Beste war die Zeit mit dem Jäger auf dem Hochsitz. Jeder Jäger war mit 2-3 Kindern für ca. 1! Stunden auf dem Hochsitz. Bei einem Lagerfeuer haben wir uns am Ende erzhlt, welche Tiere wir gesehen haben. Ich habe auf dem Hochsitz (es war ein bißchen eng) 12 Rehe, 1 Kiebitz und einen Fuchs gesehen. Dann hat mir am Abend auch noch gefallen, dass wir nach dem Hochsitz ein Lagerfeuer gemacht haben. Wir haben noch eine Art Schatzsuche mit Herrn Corleis gemacht. Sinja-Sophie F. Der war der schönste Tag von allen, weil wir so viele Tiere gesehen haben. Z.B. 4 Rehe, 1 Fuchs und 3 Feldhasen. Bei den 4 Rehen war sogar eine Rikke dabei. Das Schönste fand ich das Lagerfeuer, als Herr Corleis mit dem Signalhorn die Signale gemacht hat. Aber dieser Tag war der schönste und beste Tag berhaupt. Dave Das fand ich gut: Dass wir 2 Rehe und 3 Hasen und 2 Gänse gesehen haben. Das fand ich nicht so gut: Dass man immer auf irgendwelche Tiere warten muss. Das habe ich gelernt: Dass man still sein muss, wenn man Tiere sehen will. Dass man nicht immer jedes Tier schiessen darf. Dennis Wir haben 1 Kiebitz, 12 Rehe und 1 Fuchs gesehen. Der war nur 25-30m von und weg. Das Beste war der Fuchs. Der Jäger hat uns ganz schön abgelenkt mit seinen Geschichten. Wir haben auch noch eine Uhu gesehen. Mark-Steven Mir hat gut gefallen, dass wir so viel gesehen haben und unser Jäger war sehr nett. Der Jagdhund war auch voll cool. Ich fand es schade, dass wir keine Wildschweine gesehen haben. Wir haben sogar ein verletztes Reh gesehen. Julia

10 Segeberger Zeitung Hungrige Wildschweine untergraben Bundesstraße Fredeburg - Wildschweine machen sich im Fredeburger Wald an der Bundesstraße 207 zu schaffen und drohen die Fahrbahn zu untergraben. Auf der Suche nach Fressbarem haben die Schweine nur wenige Zentimeter neben der Asphaltdecke bis zu knapp ein Meter tiefe Löcher gewühlt. Vor einigen Monaten war an der Stelle ein Trecker mit zwei Anhängern voller Maiskörnern verunglückt. Der Mais, eine Lieblingsspeise der Wildschweine, war damals nicht vollständig entfernt worden. Nun scheint eine Rotte diesen reichlich gedeckten, wenn auch nicht ganz ungefährlichen, Futterplatz entdeckt zu haben. Die Straßenmeisterei hat die Gefahrenstelle inzwischen durch eine in den Boden gerammte Bake markiert. An der Stelle kommen immer wieder gerade Lastwagen mit einem Rad auf die Bankette. Diese würde an den Wühlstellen der Wildschweine nun möglicherweise leichter wegbrechen. Die Böschung wird noch in dieser Woche wieder aufgefüllt, kündigt Gerhard Diedrichs, Leiter des Lübecker Amtes für Straßenverkehr an. Dabei soll gröberes Material verwendet werden, um den Wildschweinen möglichst es Spaß am Herumwühlen zu nehmen. Allerdings haben auch wir die Natur nicht hundertprozentig im Griff, so Diedrichs. Weil ein Trecker Mais verloren hatte, haben Wildschweine direkt neben der Fahrbahn tiefe Löcher in den Boden gegraben. Foto: HOLGER MAROHN