Leben im kosmischen Schießstand

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1 Leben im kosmischen Schießstand oder Wie sicher leben wir? Viel zu spät Am 7. Januar 2002 rauschte der Asteroid "2001 YB5" in einer Entfernung von nur Kilometern an der Erde vorbei. Mit seinen 300 Metern Durchmesser hätte er bei einem Einschlag verheerende Zerstörungen ausgelöst. Astronomen entdeckten die kosmische Zeitbombe erst im Dezember viel zu spät für eventuelle Gegenmaßnahmen Wolfgang Stegmüller Seite 2 1

2 Die Erdatmosphäre schützt uns! Die Erde ist immer wieder Zielscheibe von Meteoriten, Kometen und Asteroiden.! Dass es dabei nur selten zu Katastrophen kommt, verdanken wir alleine der Erdatmosphäre. In der Lufthülle verglühen die meisten Geschosse aus dem All und kommen gar nicht am Erdboden an.! Die mit Kratern gespickten Oberflächen von Mars, Merkur und Mond beweisen aber, dass Einschläge nicht selten sind Wolfgang Stegmüller Seite 3 Gerade einmal vor 100 Jahren Das Inferno kam ohne Vorwarnung: Am 30. Juni 1908 erhellte ein greller Blitz den Himmel über Sibirien. Eine gigantische Druckwelle raste durch die bewaldete Einöde und knickte auf 2000 qkm Bäume wie Streichhölzer um. Erdbeben- und Luftdruckwellen liefen mehrfach um die Erde. Was war passiert? Ein vermutlich nur 20 Meter großer Steinmeteorit war in 10 bis 20 Kilometern Höhe über dem Fluss Steinige Tunguska in Ostsibirien explodiert. Die Explosion setzte nach heutigem Wissen die Sprengkraft von rund 1000 Hiroshima-Bomben frei Wolfgang Stegmüller Seite 4 2

3 2007 TU24 - knapp vorbei Mit Kilometer pro Stunde ist am Morgen des Dienstag, 29. Januar 2008 der Asteroid "2007 TU24 " an der Erde vorbeigeschossen. Der rund 250 Meter große kosmische Brocken näherte sich der Erde um bis auf Kilometer - das ist etwa ein Drittel weiter als die Strecke zum Mond Wolfgang Stegmüller Seite 5 Menschen nach Einschlag in Peru erkrankt Nach dem Einschlag eines Meteoriten in der Nähe ihres Dorfes sind 200 Peruaner an einer rätselhaften Übelkeit mit Erbrechen und Kopfschmerzen erkrankt. Wissenschaftler untersuchten am Dienstag, den 18. September 2007 in der Nähe des Bauerndorfes Carancas den dicken Rauch, der von dem acht Meter tiefen und 20 Meter breiten Krater aufstieg, den der Himmelskörper bei seinem Einschlag am Samstag gerissen hatte Wolfgang Stegmüller Seite 6 3

4 Kleine Ursache große Wirkung Wolfgang Stegmüller Seite 7 Die Frage ist nicht ob, sondern wann Wolfgang Stegmüller Seite 8 4

5 Warm anziehen das reicht nicht aus Wolfgang Stegmüller Seite 9 Bekannte Impaktstrukturen auf der Erde Wolfgang Stegmüller Seite 10 5

6 Asteroiden verschieben oder sprengen Bereits seit geraumer Zeit denkt man bei Nasa und Esa über machbare Abwehrstrategien gegen Asteroiden nach. Mögliche Maßnahmen wären:! Sprengung mit Kernwaffen im Orbit der Erde! Ablenkung der Flugbahn mit Sonnensegel! Ablenkung der Flugbahn mit Massetraktor! Ablenkung der Flugbahn mit großen Spiegeln! Ablenkung der Flugbahn mit Laserkanonen Wolfgang Stegmüller Seite 11 Kollision vor 470 Millionen Jahren Ein Viertel aller Meteoriten, die heute die Erde treffen, haben ihren Ursprung in einer gewaltigen Asteroiden-Kollision vor 470 Millionen Jahren. An der Grenze zwischen äußerem und innerem Sonnensystem waren damals zwei vermutlich einige hundert Kilometer große Asteroiden zusammengestoßen, wie die Universität Heidelberg mitteilte Wolfgang Stegmüller Seite 12 6

7 Asteroid wird haarscharf vorbeifliegen Ein 400 Meter großer Asteroid wird nach Prognosen US-amerikanischer Astronomen nur haarscharf an der Erde vorbeischrammen. Lediglich etwa der dreifache Erddurchmesser wird unseren Heimatplaneten demnach am 13. April 2029 von dem Gesteinsbrocken namens Apophis trennen, das ist etwa ein Zehntel der Mondentfernung. So nah wie Apophis kommt der Erde im Mittel nur einmal in 1300 Jahren ein Asteroid Wolfgang Stegmüller Seite 13 Bekannte Impaktstrukturen auf der Erde Wolfgang Stegmüller Seite 14 7