Die Co-Fachleiterin Heidi Kaderli begleitet aktuell den Aufbau einer Selbsthilfegruppe mit Essstörungen.
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- Emilia Gehrig
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1 SELBSTHILFE 24. FEBRUAR 2017 Mit der Ess-Brech-Störung brechen Von Bulimie betroffene Menschen bleiben oft über Jahre unerkannt und allein mit ihrer Sucht. In der Selbsthilfegruppe kann der Weg aus dem schädlichen Kreislauf beginnen. von Patrick Schmed Die Co-Fachleiterin Heidi Kaderli begleitet aktuell den Aufbau einer Selbsthilfegruppe mit Essstörungen. Fotos: Patrick Schmed «Es hat gut getan, zum ersten Mal fühlte ich mich richtig verstanden, ohne mich verstellen oder erklären zu müssen» mit treffenderen Worten hätte das zweite Treffen der Selbsthilfegruppe zum Thema Bulimie nicht beendet werden können. Heidi Kaderli von der Selbsthilfe BE, Beratungszentrum Thun begleitet den Aufbau und kann unter anderem die Verhaltensregeln an eine Gruppe weitergeben, die zu einem gewinnbringenden Austausch unter Gleichbetroffenen beitragen. «An erster Stelle steht die Schweigepflicht, der nicht nur ich, sondern auch jedes 1 von , 18:31
2 Mitglied der Selbsthilfegruppe unterliegt.» Im Vertrauen «Die Teilnahme an der Gruppe hat mich sehr viel Überwindung gekostet, aber dann habe ich Vertrauen gefasst und die Vorteile des Austauschs mit Gleichbetroffenen erfahren», sagt eine Teilnehmerin. Wer unter Bulimie leide, sei es gewohnt, die Umwelt zu täuschen und manchmal auch sich selbst. So bleibe die Essstörung häufig über Jahre unerkannt. «Sie kann sich bis ins Alter manifestieren», sagt Heidi Kaderli. Angst, Scham und Schuldgefühle würden dazu führen, dass man sich eher zurückziehe als über die Probleme zu sprechen. Gerade hier biete die Selbsthilfegruppe einen geschützten Rahmen, um sich zu überwinden und gezielte Heilungsschritte einzuleiten. «Viele sprechen hier zum ersten Mal über ihre Probleme», weiss Kaderli. Beim Eingang des Beratungszentrums liegen Flyer für die unterschiedlichsten Selbsthilfegruppen auf. In der Triage Der Kontakt zum Beratungszentrum Thun der Selbsthilfe BE ist eine gute Anlaufstelle, wenn man sich selbst aus schwierigen Situationen helfen möchte. Heidi Kaderli und ihre Kollegin wissen fast immer Rat. Oft können sie eine anfragende Person in eine bestehende Selbsthilfegruppe vermitteln, bei der Selbsthilfegruppe Bulimie sind beispielsweise weitere Gleichbetroffene willkommen. «Bei Themen, zu denen es keine Selbsthilfegruppe gibt, wird eine Warteliste angelegt, bis es zu einer Gruppengründung kommt», sagt Kaderli. Manchmal seien die Betroffenen bei einer anderer Institution besser aufgehoben, zum Beispiel beim Blauen Kreuz für Alkoholprobleme oder bei der Berner Gesundheit mit ihren begleiteten Gruppen. Oder bei Fachspezialisten. «Wir sind gut 2 von , 18:31
3 vernetzt», bestätigt die Fachfrau. Zuhören und sich mitteilen, gemeinsam finden Gleichbetroffene den Weg aus ihrer Essstörung. Mit Gruppenraum Neu zu gründende Selbsthilfegruppen treffen sich in der Regel im Beratungszentrum Thun. Zwei bis drei Mal sind Heidi Kaderli oder ihre Co-Leiterin Barbara Rüegsegger Müller während des Grundüngsprozesses dabei, danach geht die Gruppe selbstständig weiter, je nachdem in anderen Lokalen wie Kirchgemeindezentren, Sälen oder anderen Lokalen. Der Gruppenraum in Thun kann für zehn Franken pro Treffen gebucht werden. Wo auch immer die Gruppe sich nach der Gründungsphase trifft, sie kann bei Schwierigkeiten immer auf die Fachleiterinnen zurückgreifen. «Für das nächste Treffen der Selbsthilfegruppe Bulimie konnte ich eine Frau vermitteln, welche die Essstörung erfolgreich überwunden hat und ihre Erfahrungen mitteilt», erzählt Heidi Kaderli. Im Austausch mit anderen Gleichbetroffenen kann man das Gesunde pflegen, einander im Positiven unterstützen und Mut machen. 3 von , 18:31
4 Jungfrau Zeitung - Mit der Ess-Brech-Störung brechen Der Gruppenraum bietet Platz, Licht und eine freundliche Umgebung für den Austausch. Beitrag zur Gesundheit Zusammenbringen, wer sich und anderen zur Besserung verhelfen kann, das ist die Aufgabe der Selbsthilfe BE mit vier Standorten im Kanton Bern. Das Angebot ist kostenlos und kann von jedermann und jederfrau in Anspruch genommen werden. «Wir haben einen Auftrag vom Kanton und erhalten von ihm finanzielle Unterstützung», betont Heidi Kaderli. Selbsthilfe ist anerkannt und gehört zu einem gesunden Gesundheitssystem, was eine Betroffene schon mal mit der Aussage «Dieses Treffen hat mir mehr gebracht als die letzte teure Therapiestunde» auf den Punkt brachte. Selbsthilfe BE Beratungszentrum Thun Marktgasse Thun Telefon info@selbsthilfe-be.ch ARTIKELINFO Artikel Nr Uhr Autor/in: Patrick Schmed Anzeigen 4 von , 18:31
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