. Helmut Frenzel. Mein Lebensweg mit und für das. Deutsche Sportabzeichen.

Transkript

1 1. Helmut Frenzel Mein Lebensweg mit und für das Deutsche Sportabzeichen.

2 Die ersten drei Bilder aus den Leistungsbuch Sportabzeichen

3 3 In dem Jahr, ich glaube es war 1931 als ich mit meinen Eltern an einem Sonntag in einem Ausflugslokal zum Kaffee trinken war, sah ich einen Feldwebel der damaligen Reichwehr, der an der Uniform ein Abzeichen trug. Meinen Vater habe ich gefragt was dies für ein Abzeichen ist. Er sagte, das ist das Sportabzeichen. Hier wusste ich das werde ich auch einmal erwerben. Erst 1933 kam ich dazu. Ich erwarb das Reichsjugendabzeichen. (Es war noch kein Hakenkreuz in den Abzeichen.) Die ersten Bedingungen bestand ich bereits am 20. Mai, also noch vor meinen 14. Geburtstag. Die 300m Schwimmen in 8,12 min, Weitsprung 5,01m, 100m Lauf 12,9sek. Kugelstoßen 8,82m und 20km Radfahren in 42,0 min.

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5 5 In den Jahren danach bis 1937 habe ich mich zwar sportlich betätigt aber keine Wiederholung des Sportabzeichens abgelegt. Erst in dem Jahr 1937 als ich am 13. Juni mein 18. Lebensjahr beendet hatte, ging ich an die Bedingungen des Reichssportabzeichens rann. Die ersten beiden Bedingungen gleich am 13. Juni. Die Ergebnisse waren 300 m Schwimmen 8,01 min. Weitsprung 5,23 m, 100m Lauf in 12,5sek, Speerwerfen 31,44m und 20km Radfahren in 42mi. Da mein Heimatort in der Umgebung ziemlich Bergig ist, war diese Strecke doch sehr schwierig zu fahren.

6 6 Im April 1938 kam ich zum Arbeitsdienst und anschließend ab November 1938 war ich Soldat. Dann kam der unselige Krieg. Da ahnte ich noch nicht, dass ich einmal in Bremen landen würde. Nach dem Krieg war ich bei den Engländern als Kraftfahrer um die schlechte Zeit zu überstehen. Danach kam die Zeit in der man sich erst einmal beruflich ausgerichtet hat habe ich mich einer Gruppe angeschlossen, die sich für das Sportabzeichen vorbereitete. Aus dieser Gruppe entstand dann die Leichtathletik Abteilung im Post-SV. Mit dem Sportabzeichen wurde es aber in diesem Jahr nichts. Beim Weitsprung holte ich mir einen Muskelriss in der Wade. So war es in 1964 vorbei. Hier sei gesagt, dass für ältere Sportler ein Weitsprung mit Anlauf, wegen Verletzungsgefahr ungeeignet ist. Deshalb hat der DLV Anfang der 1970 Jahre die Möglichkeit für den Weitsprung aus dem Stand eingeführt. Bei dieser Sitzung, wo es beschlossen wurde war ich anwesend. Von 1965 und in den Jahren danach bis 1975 eine regelmäßige Wiederholung des Sportabzeichens. Am Bustag 1974 hatte der Landessportbund Bremen seinen Verbandstag. Am Vormittag waren die Ehrungen und ich erhielt, für meine Tätigkeit für den Volkslauf die Silberne Ehrennadel des LSB. Hier ahnte ich noch nicht was meine Sportfreunde mit mir vorhatten.

7 7 Nach dem Mittagessen am Nachmittag begann die Mitgliederversammlung des Landessportbundes Bremen. Hier wurde eine neue Satzung beschlossen. Der LSB sollte aus einen Präsidium, Sport und Verwaltungsrat, sowie aus 7 Referaten bestehen. Meine Sportfreunde überredeten mich für das Referat Sportabzeichen zu kandidieren. Ich glaubte, ich würde nicht gewählt, weil der bisherige Verantwortliche für das Sportabzeichen bekannter war. Aber hier hatte ich mich getäuscht und auf mich fielen 13 Stimmen mehr bei der Wahl. Einige alte Prüfer verweigerten mir daraufhin die Mitarbeit. Meiner Frau habe ich erst einmal nichts gesagt. Im Bremer Leichtathletik Verband war ich ja schon Breitensport- und Volkslaufwart. Sie hat es dann in der Zeitung gelesen. War aber dann damit einverstanden. Nun begann für mich erst einmal die Vorbereitung für das Jahr Bisher waren die Disziplinen Laufen, Springen und Werfen zentral im Bremer Weserstadion. In der Zukunft sollten die Abnahmen näher an die Bewerber herangebracht werden. So verteilten wir ab dem Frühjahr 1975 immer die Abnahme montags, Weserstadion. Bez. Sportanlage Blockdiek, Bez. Sportanlage Huchting und Bez. Sportanlage Brombergerstraße/ später in auch die Bez. Sportanlage Findorff.

8 Die Langläufe wurden alle im schönen Bremer Bürgerpark abgenommen und die Schwimmbedingungen im Stadionbad, Hallenbad Tenever und im Horner Bad abgenommen. 8 Mit dem 20 km Radfahren wurde es eine bewegte Geschichte. Wir hatten einen Rundkurs durch das Bremer Blockland ausgesucht, dieser war einmal zu durchfahren aber schwer zu kontrollieren. So gingen uns schon mal Radfahrer verloren, die dann die Startnummer in den nächsten Tagen abgaben. Nach dem sich ein Maßensturz auf dieser Strecke ereignete, gingen wir auf anraten der Polizei in die Hemelinger-Marsch. Man konnte ohne Autoverkehr die Strecke überprüfen. Bei einer Abnahme hatte ein Bewerber einen Plattfuß, der Fahrer hat aber kurzer Hand sein Flickzeug ausgepackt seinen Reifen geflickt, dann weiter gefahren und die Bedingung noch erfüllt. Dies war eine enorme Leistung. Eines Tages einen Tag vor der Abnahme Radfahren, wurde mir mitgeteilt dass ein große Baustelle direkt am Zielpunk sei. Also nichts wie hin. Kurzerhand habe ich in der Gegenrichtung eine 2km Strecke mit dem Wagen ausgemessen und das Radfahren konnte mit Schwierigkeiten durchgeführt werden. Alle waren zufrieden.

9 9 Da das Verhältnis zum Bürgerpark Direktor Herrn Werner Damke ein Gutes war, habe wir einen Rundkurs von 5 km im Bürgerpark und Stadtwald benutzen können. Bis zu meinen Ausscheiden fand das Radfahren dort auch statt. Vor jedem Start wurden die Teilnehmer belehrt und mussten unterschreiben dass sie auf eigene Verantwortung teilnehmen. In Bremerhaven war Otto Glasen Obmann und für die Abnahme auf verschiedenen Sportanlagen zuständig. Ebenso in Bremen Nord mit Fritz Degenhardt Da ich bei der Übernahme des Referates Sportabzeichen mir einen Prüferstab aufbauen musste, konnte ich auf die Kampfrichter vom BLV zurückgreifen. Einige alten Prüfer kamen nach einen Jahr auch wieder, obwohl diese erst mit mir die Arbeit für das Sportabzeichen verweigert hatten. Später habe ich dann mit Günter Mättig in eigener Regie jährlich Lehrgänge für Prüferinnen und Prüfer durchgeführt. Die Referatsangehörigen kamen zweimal im Jahr zusammen, um über das vergangene Jahr zu berichten und die Termine für die nächste Saison fest zu legen. Zum Referat gehörten je ein Vertreter aus Bremerhaven, Bremen Nord und die 4 Obleute der Abnahmesportanlagen Bremen Stadt und der Obmann für Schwimmen.

10 10 Ich war bei jeder Abnahme anwesend und bin eingesprungen wenn ein Prüfer fehlte. In Bremerhaven, Bremen Nord und beim Schwimmen war ich einmal im Jahr um den Kontakte zu halten. In jedem Jahr am dritten Sonnabend im Februar kamen die Prüferinnen und Prüfer mit Anhang zu einen vergnüglichen Essen und einem Abend mit Tanz zusammen. Damit wurde der Zusammenhalt zwischen Bremerhaven, Bremen Nord und Bremen Stadt gefördert. Übrigens war ich bemüht den Umgangston bei den Abnahmetagen freundschaftlich mit den Bewerbern zu gestalten. Vor meiner Zeit war es doch ziemlich befehlerisch und rau zugegangen. Um die Abnahmetermine bekannt zu geben wurde vom Landessportbund Bremen in den ersten Jahren meiner Tätigkeit am Jahresanfang ein Handzettel gedruckt und verteilt. Da ich durch den Volkslauf gute Verbindungen zu Druckereien hatte, fand ich eine Druckerei, die uns ein Heft mit den Terminen und einiges Wissenswerte über das Sportabzeichen druckte. Das ganze wurde auch noch durch Werbeanzeigen finanziert. Das erste Heft erschien 1980 und erschien jedes Jahr bis zu meinen Ausscheiden.

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12 12 Nach 24 Jahren im November gab sich der Landessportbund eine neue Satzung und das Referat Sportabzeichen wurde dem Breitensport zugeordnet. So wurde es für mich Zeit, da ich auf meinen 80. Geburtstag zu steuerte, die Arbeit an einen Nachfolger zu übergeben. Vier Jahre habe ich dann noch in den Sommermonaten je einmal im Monat die Prüfungen der Langstrecken und das Radfahren als Obmann übernommen. Es war eine schöne Zeit die ich mit dem Deutschen Sportabzeichen und den Prüfern verbracht habe. Hier noch einige Namen von einigen Prüferinnen und Prüfern die mir immer besonders zur Seide standen. Arnold Schilling als Obmann im Weserstadion. Im Weserstadion und später auf Platz 11 Wilma Ißmer Ullrich und Renate Sahlfeldt. Blockdiek, Christel und Alwin Visser in Huchting, Ingelore Rosenköter (Findorff), Karin und Jonni Dittmer (Schwimmen), Günter Meier (Turnen). In Bremen Nord als Obmann Fritz Degenhardt und in Bremerhaven Otto Glasen. Bei den Prüfer Lehrgängen unterstützte mich Günter Mättig und die letzte Zeit als Günter Mättig beruflich verhindert war, dann Ullrich Sahlfeldt. Als Prüfer Heinz Diesing (60 mal die Bedingungen für das Sportabzeichen erfüllt) und Christian Grothenn

13 13 Ohne die vielen Prüferinnen und Prüfer wären die Aufgaben für mich gar nicht zu bewältigen gewesen. Allen sei dafür herzlichste gedankt. Für die Anpassung der Leistungen für 1993 die dann neu erscheinen sollten, war ich für Laufen, Springen und Werfen zum großem Teil beteiligt. In den 24 Jahren habe ich an allen Sitzungen der Arbeitsgemeinschaft Sportabzeichen der Landessportbünde teilgenommen. Im übrigen war ich immer der Meinung das Sportabzeichen ist keine Weltmeisterschaft oder Olympische Spiele, aber die Leistung muss stimmen und der Bewerber hat Freude und ist Stolz auf seine Leistung. Bei einer Abnahme für das Radfahren meinte ein Teilnehmer, weil er mehrmals Luft auf pumpen musste, müsste ihm Zeit gutschrieben werden. Dies haben wir natürlich nicht getan. Mit Hilfe der Sparkasse Bremen und auf meine Anregung, in den Jahren als ich Referatsvorsitzender war wurden folgende Wettbewerbe durchgeführt: Schulwettbewerb, Familienwettbewerb, Vereinswettbewerb und die Ehrungen der Wiederholer und 50 Wiederholungen. Die Urkunden habe ich selbst am Computer angefertigt.

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15 15 Die Sportabzeichen Prüfer auf der Bremer Bez. Sportanlage Blockdick Verabschiedung bei meiner letzten Sitzung der Arbeitsgemeinschaft Sportabzeichen der Landessportbünde.

16 16 Die Statistik von LSB Bremen.

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19 19 In den 24 Jahren meiner Tätigkeit als Vorsitzender des Referates Sportabzeichen im Bundeslandes Bremen ist natürlich vieles mehr geschehen. Viel Gutes und weniger Gutes, auch mancher Ärger. In den Jahren wo ein findiger Kopf herausgefunden hatte, das in dem Belag der Laufbahnen Toxische Stoffe sein sollten. So mussten wir doch an den Sportabzeichen Abnahmetagen einige male die Sportgeräte im Auto verstauen und auf eine andere Sportanlage ausweichen. Auch in den Jahre wo das Unglück im Atomkraftwerk in Tschernobyl geschah gab es Schwierigkeiten wir haben dieses aber alles gemeistert und überstanden. In dieser Zeit ist noch vieles geschehen, worüber man schreiben könnte. Ich habe dies aber nicht alles aufgeschrieben.