Neue Arbeitswelt. hi!tech November 2012, 2,50 Unterwegs am ehighway. Energie ohne Ende. Globale Wirtschaft

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1 Das Innovationsmagazin hi!tech 3 12 November 2012, 2,50 von Siemens Österreich Unterwegs am ehighway Autobahn mit Oberleitung für LKW Energie ohne Ende Strom aus Wärme, die von der Erde kommt Globale Wirtschaft Produkt-Puzzle fordert Logistik Neue Arbeitswelt Vernetzt, flexibel, mobil und offen

2 Jetzt Pensionslücke berechnen: Manche Vorsorge denkt zu kurz. ZUKUNFTS- BONUS BIS Diese begleitet Sie ein Leben lang. Niemand weiß, was die Zukunft bringt. Wer allerdings früh genug vorsorgt, kann ihr ganz entspannt entgegenblicken. Sichern Sie sich jetzt mit der VorsorgePlus-Pension bzw. dem PensionsManagement Golden Gate Ihren ZukunftsBonus in der Bank Austria. Näheres bei Ihrer Betreuerin bzw. Ihrem Betreuer. vorsorgen.bankaustria.at Erstellt von UniCredit Bank Austria AG, 1010 Wien, Schottengasse 6 8, als Versicherungsagent für die Versicherungsprodukte der Bank Austria Creditanstalt Versicherung AG.

3 3 12 hi!tech das Innovationsmagazin von Siemens Österreich Inhalt 06 Foto Petra Meisel Das Coverbild dieser Ausgabe sowie die Fotos zur Coverstory wurden in der Siemens City Vienna fotografiert. Neue Arbeitswelt...6 Permanente Kommunikation und Information bestimmen unseren Alltag, Arbeitsund Privatleben verschmelzen miteinander, Millionen von Menschen teilen Informationen via Internet. Projekte und Flexibilität kennzeichnen die neue Arbeitswelt. hi!biz 32 Verantwortungsvoller Partner Interview mit Sibylle Würthner, CEE-HR-Leiterin, über die neue Arbeitswelt bei Siemens. Standard für Qualität Beim Entwerfen, Simulieren und virtuellen Zusammensetzen des neuen Mars-Rovers war Siemens-PLM-Software im Einsatz. News Perfekt verkleinert Miniaturausgaben von Zügen sollen dem Original bis ins Detail gleichen. Roco schafft das mit intelligenter Software. Reinigen schont Ressourcen Das Management von Wasserreserven entscheidet über die globale gesellschaftliche und wirtschaftliche Entwicklung. Mit Sicherheit gewinnen Sicher wird eine Stadt durch das Zusammenspiel von Systemen und Organisationen. Strom, der aus der Kälte kommt.24 Immer mehr Windturbinen werden an klimatischen Extremstandorten installiert und müssen dafür fit gemacht werden. LKW am ehighway Fahrzeuge mit Hybridantrieb können auf einer elektrifizierten Autobahn mit Stromabnehmern Fahrstrom aus einer Oberleitung beziehen. Die Zukunft ist wireless Zu den Schlüsselkomponenten der Industrie der Zukunft gehören zuverlässige Identifikation sowie leistungsstarke Vernetzung. Funk spielt dabei eine wichtige Rolle. Die neue Globalisierung Entwicklungs- und Schwellenländer sind die neuen Wachstumstreiber. Industrieländer müssen sich durch Innovation behaupten, Produkte werden zum weltweiten Puzzle, Logistik zur Herausforderung. IIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIII

4 hi!tech hi!future Die Zukunft der Stadt The Crystal in London, das neue Siemens- Städtezentrum, macht nachhaltige Stadtentwicklung erlebbar. News Medizin maßgeschneidert Forscher arbeiten an der personalisierten Medizin der Zukunft, die eine individuellere Behandlung von Patienten ermöglicht. Energie ohne Ende Die hohen Temperaturen im Inneren der Erde lassen sich zur klimaschonenden Gewinnung von Wärme und Strom nutzen. Geothermie gewinnt Anhänger. Kleiner Trend ganz groß Mikrotrends haben nicht selten großes Potential. Häufig sind es erfolgreiche Internet-Geschäftsmodelle, aus denen neue Nischenmärkte entstehen. Speichern lohnt sich Schwankende Strompreise und die Belastung der Netze durch unregelmäßige Alternativenergie-Lieferungen machen Batterien auch für die Industrie attraktiv. Eine Welt aus Catomen Der US-Informatikprofessor Seth Copen Goldstein arbeitet an Objekten aus programmierbarer Materie einer Ansammlung von winzigen Robotern. Miniflieger heben ab Die kleinen Flugmaschinen, auch Drohnen genannt, entwickeln sich zu universellen Problemlösern in der Wirtschaft und haben auch das Zeug zum Funtool. hi!life Umstiegs-Komfort...56 Komfortabel unterwegs sein geht auch mit öffentlichen Verkehrsmitteln und einer Smartcard als eticket. News...57 Die neue Seidenstraße...58 Der Tunnel zwischen Europa und Asien wird die Verkehrssituation in Istanbul verbessern. Und er ist das fehlende Glied zur Wiederbelebung einer alten Handelsverbindung. Im Milchparadies...60 Eine rasche Verarbeitung von Milch garantiert die hohe Qualität der Produkte der Alpenmilch Salzburg. Voraussetzung dafür ist eine präzise Steuerung der Produktion. Ultimative Funtools...62 Winterurlaub geht auch ohne Ski. Das Angebot an Schneefahrzeugen ist groß, der Spaß ohne Lernaufwand garantiert. 62 Smart City ist steigerbar...66 Wie Wien noch lebenswerter und grüner werden kann, erklärt Dr. Gabriele Payr, Generaldirektorin der Wiener Stadtwerke, in einem Interview. Blinde Passagiere...68 Mit dem Ballastwasser verteilen Schiffe Meerestiere und Mikroorganismen und richten damit Schaden an. In Zukunft sollen Eindringlinge abgetötet werden. hi!tech Leseraum...70 Erfolgreich forschen...72 Die Medizinische Universität und das AKH Wien wollen mit dem neuen Krankenhausinformationssystem, das ihre Zusammenarbeit unterstützt, auch den Spitzenrang bei Forschung und Lehre ausbauen. hi!toys...74 hi!tech

5 Arbeiten, wo immer man will das Büro findet in einem Trolley Platz, fährt mit oder wartet in Pausen sicher verwahrt im Locker. Neue Arbeitswelt Always on digitale Technik verbindet uns zu jeder Tages- und Nachtzeit mit der ganzen Welt und ermöglicht permanente Kommunikation und Information. Arbeits- und Privatleben verschmelzen miteinander, unsere Arbeitswelt verändert sich. Neue Arbeits- und Lebensmodelle Jeden Tag im gleichen Büro von neun bis fünf, jahrzehntelang? Diese Vorstellung eines Arbeitslebens ist einem erheblichen Teil der jungen Generation mittlerweile fremd. Doch wie, wo und in welcher Form werden wir wirklich in Zukunft arbeiten? Was sind die Faktoren, die die Arbeitswelt von morgen prägen? Die Treiber der neuen Entwicklungen stehen fest: Es sind Digitalisierung, Mobilität und Vernetzung, Globalisierung und Wissensökonomie. Gleichzeitig treten Generationen ins Arbeitsleben ein, die mit den neuen technischen Möglichkeiten aufgewachsen sind und neue Werte entwickelt haben, die sich auch im Arbeitsleben widerspiegeln. Ein zentraler Trend ist die neue Offenheit. Über Social-Media-Plattformen teilen Millionen Menschen Details aus ihrem Leben mit Freunden aus der ganzen Welt. In Wikis sammelt sich umfangreiches Wissen, das allen zugänglich gemacht wird. Unternehmen, Kunden und Lieferanten stellen einander immer mehr Unterlagen mit direktem Zugriff zur Verfügung. Bei Siemens gibt es Informationen und Unterstützung bei Problemen über das TechnoWeb. Crowdsourcing bewährt sich weltweit als Möglichkeit, Entwicklungsarbeit oder Problemlösungen an die riesige Menge von Internetusern auszulagern, und wird auch von Siemens genutzt. Der wichtigste Umbruch in der Wirtschaft lässt sich als Umbau der Organisation von der Hierarchie zum Netzwerk beschreiben. Elisabeth Dokaupil Petra Meisel IIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIII

6 Cover Coverstory Unternehmen wie Siemens vereinen inzwischen vier Generationen von ArbeitnehmerInnen mit sehr unterschiedlichen Kommunikations- und Lebensmodellen unter einem Dach. Von den Traditionalisten über die Babyboomer der Nachkriegszeit bis zu den Generationen X, Jahrgänge bis 1976, und Y zwischen 1977 und Besonders deutlich zeigen sich die Veränderungen bei den Digital Natives, die bereits online auf die Welt gekommen sind. Sie schätzen globales Teamwork, setzen auf Sinn in ihrer Beschäftigung, aber auch auf Spaß und Spiel. Lebenslanges Lernen ist für sie genauso eine Selbstverständlichkeit wie permanentes Feedback. Und das Lernen wichtiger Inhalte kann durchaus in Spielen verpackt sein. Wettbewerb gehört für diese Generation zum Alltag. International vernetzt in sozialen Netzwerken sind sie bereits perfekt an die Globalisierung angepasst, die in den letzten Jahrzehnten auch die Welt der Unternehmen und damit die Anforderungen an die MitarbeiterInnen verändert hat. Rund um die Uhr für Kunden in verschiedenen Zeitzonen da zu sein, ist zur Selbstverständlichkeit geworden. Ebenso Aufträge verschiedener Größenordnung in knappen Zeiträumen zu bewältigen und individuellen Problemstellungen mit innovativen Lösungen zu begegnen. Maßgeschneidertes Arbeiten ist gefragt. Immer mehr Projekte Generell nehmen selbst in Konzernen die Routinetätigkeiten immer weiter ab. Stattdessen nimmt die sogenannte Projektifizierung zu, berichtet das Zukunftsinstitut in seinem TrendUpdate Lifestyle goes Workstyle. Der Anteil der zeitkritischen Aufgaben wächst und das Management des Ausnahmefalls wird immer mehr zur Regel. Auch das Privatleben der Menschen hat sich in den vergangenen Jahrzehnten verändert. Der Anteil der Frauen im Beruf wächst, Männer kümmern sich zunehmend um den Nachwuchs und beide wollen zusätzlich ihre Hobbys leben. Der Tag wird ihnen oft zu kurz und speziell die Generation Y zieht es vor, nachmittags Zeit mit den Kindern zu verbringen und einen Teil der Arbeit abends zu erledigen. Ich habe selbst schon vor Jahren einen Teil meines Jobs außerhalb des Büros erledigt und bin froh über die Möglichkeiten des Siemens-Office-Konzepts. So kann ich flexibel auf die Anforderungen von Beruf und Familie reagieren und muss nicht jeden Tag Zeit im Auto oder der U-Bahn verbringen, betont Jens Schröter, beim Global Learning Campus von Siemens zuständig für Social Media und Collaboration. Hinter dem Siemens-Office-Konzept steht die Erkenntnis, dass viele MitarbeiterInnen inzwischen einen Großteil ihrer Arbeitszeit außerhalb des Büros verbringen: bei Kunden, in anderen Abteilungen, auf Messen, Kongressen, in Meetings oder natürlich in Form flexibler Arbeitsmöglichkeiten zuhause. Dazu hi!tech

7 kommt, dass die Unterlagen der modernen Businessnomaden fast alle elektronisch gespeichert sind. In der neuen Düsseldorfer Siemens Niederlassung können als Büro auch Sitzecken oder Theken gewählt werden. Es gibt Ruhezonen, in denen konzentriertes Arbeiten angesagt ist, und Bereiche, die für Teamarbeit oder Telefonkonferenzen eingerichtet sind. Zusätzliche persönliche Unterlagen können auch in einem mobilen Archiv untergebracht werden, das an jedem Ort im Unternehmen genutzt werden kann. Die MitarbeiterInnen können arbeiten, wo und wann sie wollen, im Büro, zuhause oder unterwegs. Büro ist also, wo man gerade ist. Die neue Zentrale, die derzeit in München gebaut wird, zeigt diese neue Art des Arbeitens besonders ausgeprägt. Schon jetzt wird das Siemens-Office- Konzept auch in Moskau und Shanghai gelebt. In Wien sorgt eine spannende Architektur mit einer großzügigen ComLine für eine Intensivierung der abteilungsübergreifenden Kommunikation. Skygardens mit WLAN, Sofas und Tischen für Meetings bieten Raum für konzentrierte, kreative und Teamarbeit. Teams können sich aber auch standort unabhängig treffen, etwa in Coworking Centers. Diese zum Teil firmeneigenen, aber auch privat betriebenen Büros zum Mieten gibt es in vielen europäischen Städten. Sie bieten modernste Einrichtungen für die Zusammenarbeit, vor allem auch bei Technologien, wo hohe Übertragungsraten notwendig sind. Beispiele dafür sind 3D- Daten oder komplexe Simulationen. Derzeit sind es noch primär Glasfasernetze, die das schaffen. In Zukunft sollen auch mobile Geräte mehr als 100 Megabyte pro Sekunde übertragen können. Ein zweiter wichtiger Faktor für das flexible Arbeiten an jedem Ort ist eine robuste IT-Sicherheitsarchitektur, die Siemens permanent den neuesten Entwicklungen anpasst und MitarbeiterInnen laufend in diesen Themen schult. Wie weit die Flexibilisierung mittlerweile gehen kann, zeigen die Vorreiter dieses Trends, Unternehmen der IT-Branche. T- Systems stellt inzwischen weltweite Teams zusammen, deren Mitglieder keine Büroarbeitsplätze mehr besitzen, sondern einander an verschiedenen Orten in regelmäßigen Abständen treffen. Doch für alle Berufe ist diese neue Welt nicht geeignet. Bei unserem Einstieg ins Siemens Office wurde darauf Rücksicht genommen und jeder Mitarbeiter dort abgeholt, wo er ist, betont Jens Schröter. Der Umstieg ist ein tiefgreifender Changeprozess. Neue Spielregeln Für die neue Arbeitswelt müssen auch neue Spielregeln gefunden werden. Es ist zum Beispiel nicht einfach, in den flexiblen Büros KollegInnen zu finden. Jens Schröter zeigt daher in der Statuszeile seines Computers an, wo er sich gerade aufhält. Führungskräfte und MitarbeiterInnen müssen sich in diesem flexiblen Elisabeth Dokaupil Petra Meisel IIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIII

8 Cover Coverstory Umfeld ihrer Verantwortung für die Einhaltung der gesetzlichen Vorschriften zum Thema Arbeitszeiten bewusst sein und sie in vollem Umfang leben. Vertrauenskultur Weil die Anwesenheit als Kontrollfaktor wegfällt, wird Vertrauen in der Beziehung zwischen Führungskräften und MitarbeiterInnen noch wichtiger als bisher. In Zukunft wird auch immer stärker nach Ergebnissen geführt werden. Generell wird die Arbeitswelt bunter werden. Berufsfelder sind nicht mehr fix, weil sich die Tätigkeitsfelder individualisieren, betont Wilhelm Bauer, Direktor des Fraunhofer-Instituts für Arbeit, Wirtschaft und Organisation. In Zukunft werden sich Menschen stärker darüber definieren, was, wo und vor allem wie sie arbeiten. Im TrendUpdate des Zukunftsinstitutes werden elf verschiedene Typen von Arbeit beschrieben. Bereits bekannt sind Knowledge Worker, weil sie der Wissensökonomie der Gegenwart den Namen gegeben haben. Parallel dazu entwickelt sich im technischen und Forschungssektor eine Gruppe von Hyperspezialisten, die weltweit über den Outsourcing-Markt gebucht werden. Störer, die als Kreative Veränderungen anstoßen oder Intermediäre, die Zusammenarbeit erleichtern, werden dazukommen. Daneben werden Jobhopper ihre zahlreichen Talente leben, aber auch viele Menschen mit unsicheren Arbeitsverhältnissen zurechtkommen müssen. Die neue Situation fordert auch die Gewerkschaften, die sich genauso wie die Unternehmen auf die neue Flexibilität einstellen müssen. Für Friedrich Hagl, Zentralbetriebsratsvorsitzender von Siemens in Österreich, ist es von entscheidender Bedeutung, dass Arbeit eine gesicherte Existenz ermöglicht: Wir wissen, dass heute mehr Flexibilität gefordert wird. Doch auch von der Arbeitgeberseite müssen Spielregeln eingehalten werden. Hagl betont, dass die Zukunftsmodelle ehrlich gemeint sein müssen: Alle Kampf der Mailflut Die Arbeitswelt ist für viele mit einer Flut an s verbunden. Während man bei der externen Kommunikation weiterhin nicht auf s verzichten kann, zeichnet sich bei interner Kommunikation ein Trend in Richtung soziales Internet ab. Echtzeitkommunikation, Blogs und Wikis ersetzen zunehmend die als internes Kommunikationstool. Junge MitarbeiterInnen, die mit dieser Art von Kommunikation aufwachsen, werden diese auch von ihrem Arbeitgeber künftig einfordern. Einen ersten Schritt in diese Richtung geht das IT-Unternehmen Atos: CEO Thierry Breton hat angekündigt, s für interne Kommunikation abschaffen zu wollen. Als Ersatz werden Social-Software-Applikationen und integrierende Cockpit-Lösungen angeboten. i hi!tech

9 müssen etwas dazu tun, dass die neue Arbeitswelt lebenswert für die MitarbeiterInnen ist. Diese Interessen teilen die Unternehmer, denn in einem globalisierten Umfeld und in einer kritischen Wirtschaftslage ist die Bedeutung qualifizierter MitarbeiterInnen nicht hoch genug einzuschätzen. Gleichzeitig entsteht ein Druck, die Produktivität weiter zu erhöhen und Überlastungssymptome nehmen zu. Siemens führt weltweit ein Health Management ein, dass das Unternehmen in die Lage versetzt, Gesundheit auch über die gesetzlichen Vorgaben hinaus zu fördern. Die neue Flexibilität, ebenso wie die Mischung von Privat- und Arbeitsleben, verlangt von allen Beteiligten die Bereitschaft, Verantwortung zu übernehmen. Auf sich selbst zu achten, sich fit und gesund zu halten, liegt genauso in der Verantwortung des einzelnen Mitarbeiters wie die Beschäftigung mit der Weiterbildung. Jeder sollte sich überlegen, wie er Recruiting 3.0 Die Agentur Razorfish hat für die McDonald s Kampagne Mein Burger den Burger-Konfigurator entwickelt. Mit Hack-Versuchen des Programmes wurde gerechnet, aber sie wurden nicht bestraft. Ganz im Gegenteil: Die Agentur hat im Quellcode folgende Nachricht hinterlassen. Glückwunsch, so weit kommen nicht viele. Zeit für den nächsten Schritt: talents@razorfish.de. sich fachlich auf dem letzten Stand halten kann, gemeinsam mit der Führungskraft, aber ohne unbedingt auf den Anstoß von außen zu warten, betont Stefan Lange, zuständig für Leadership, Development und Talent Acquisition im Cluster CEE. Lebenslanges Lernen, Neugier und der Spaß an neuen Herausforderungen sind die besten Vorraussetzungen, um das eigene Potential im Job auszuschöpfen. Reagiert werden muss in der Wirtschaft auch auf die demographische Entwicklung, die in den traditionellen Industrienationen zu einem Mangel an Nachwuchs führt. Dem steht eine wachsende Anzahl älterer Menschen gegenüber, mit unterschiedlichen Anforderungen an die Arbeitsumgebung. Sowohl in der Arbeitsplatzgestaltung wie auch in der Weiterbildung bieten wir auf ältere ArbeitnehmerInnen zugeschnittene Maßnahmen an, nennt Lange Beispiele. Zentral sind auch generationenübergreifende Teams, in denen Junge vom Know-how der Älteren profitieren und Ältere die Herangehensweise der Jüngeren an Herausforderungen kennen lernen. Lange: Die erfolgreiche Integration unterschiedlicher Generationen birgt unschätzbare Vorteile beim Know-how- Transfer und dem Engagement, mit dem MitarbeiterInnen ihre Aufgaben wahrnehmen und nützt damit MitarbeiterInnen und dem Unternehmen." i siemens.com/jobs siemens.com/pof Elisabeth Dokaupil Petra Meisel, Rita Newman IIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIII

10 Cover Coverstory Verantwortungsvoller Partner Wie sich Siemens auf die Arbeitswelt der Zukunft einstellt, berichtet Sibylle Würthner, CEE-HR-Leiterin. Welche Veränderungen in der Arbeitswelt sind für einen Konzern wie Siemens besonders relevant? Der steigende Bedarf an Flexibilität, um für Kunden weltweit rund um die Uhr da zu sein, und die zunehmende Projektorientierung sind wie in allen großen Konzernen auch bei uns wesentliche Entwicklungen ebenso das Verschmelzen von Berufs- und Privatleben durch mobile Kommunikationsmöglichkeiten. Im Sibylle Würthner: "Siemens gewinnt durch die erfolgreiche Kombination von traditionellen Werten und neuen Entwicklungen der Arbeitswelt an Attraktivität." Gegensatz zu jungen Branchen, wie IToder Internet-Firmen, arbeiten bei Siemens allerdings vier Generationen mit ganz unterschiedlichen Vorstellungen von Leben und Beruf zusammen. Was bedeutet der Unterschied in den Lebensentwürfen der MitarbeiterInnen für das Unternehmen? Siemens gewinnt durch die erfolgreiche Kombination von traditionellen Werten und neuen Entwicklungen der Arbeitswelt an Attraktivität. Teams aus Digital Natives und erfahrenen Experten werden auch von unseren Kunden geschätzt. Sie vertrauen Partnern, die genauso für innovative Lösungen stehen wie für Verlässlichkeit. Auch potentielle MitarbeiterInnen suchen Arbeitgeber, die im traditionellen Sinn respektvoll mit Menschen umgehen. Wie unterstützt Siemens organisatorisch und technisch den Übergang in die neue Arbeitswelt? Ein Beispiel ist die neue Bürolandschaft Siemens Office. Künftig sollen weltweit offene Büros gebaut werden. Neue Kommunikationstechnologien ermöglichen das flexible und nicht schreibtischgebundene Arbeiten an unterschiedlichen Plätzen im Unternehmen, unterwegs und zu Hause. Flexibilität bei Arbeitsort und -zeit verlangt von unseren Managern ein Führen über Ziele und Vertrauen in die MitarbeiterInnen. Gibt es schon Erfahrungen, wie MitarbeiterInnen mit der neuen Flexibilität der Arbeit umgehen? Vor allem die jungen Generationen von MitarbeiterInnen haben mit Laptop, Tablet oder Smartphone ihren Arbeitsplatz immer bei sich und streben einen Tagesablauf an, in dem Büro, Beschäftigung mit den Kindern und Sport oder Treffen mit Freunden untergebracht werden können. Auch Teilzeitarbeit gewinnt damit eine neue Bedeutung. Das gilt aber auch für ältere MitarbeiterInnen, die von ihren Kindern in die digitale Welt eingeführt worden sind. Wie funktioniert bei solchen Modellen die Einhaltung der Arbeitszeit? Die MitarbeiterInnen müssen sich ihrer Eigenverantwortung bei der Arbeitszeit bewusst sein. Es erfordert einiges an Disziplin, sich genug ruhige Zeit für die Arbeit zu reservieren, aber auch die Arbeit nicht ausufern zu lassen. In Österreich unterliegen selbstverständlich auch die flexiblen Arbeitsmodelle dem Arbeitszeit- und Arbeitsruhegesetz. MitarbeiterInnen müssen daher rechtzeitig melden, wenn eine Arbeit nicht in der erlaubten Zeit bewältigt werden kann. Trotz der neuen Flexibilität werden immer mehr Fälle von Überlastungsreaktionen gemeldet. Was läuft da schief? Im aktuellen, wirtschaftlich schwierigen Umfeld wird höhere Produktivität verlangt und die Belastung der MitarbeiterInnen steigt. Aber auch die zunehmenden Wünsche an die Freizeit erzeugen Stress. Es ist also gerade derzeit sehr wichtig, dass die MitarbeiterInnen darauf achten, dass ihr Privatleben intakt bleibt. Awareness ist der wichtigste Schutz vor Überlastungsreaktionen für die eigene Situation, aber auch für die von KollegInnen über Hierarchie- und Abteilungsgrenzen hinweg. Siemens hat in Österreich mit Leben in Balance ein neues Programm entwickelt, das MitarbeiterInnen durch eine Vielzahl von Maßnahmen dabei unterstützt, ein ausbalanciertes Leben zu führen. hi!tech

11 Mars-Roboter Curiosity beim Sammeln von Gesteinsproben. Extreme Bedingungen Beim Entwerfen, Simulieren und virtuellen Zusammensetzen des neuen Mars-Rovers war Siemens-PLM-Software im Einsatz. Mehr Wissen über den Mars Das 900 Kilogramm schwere Mars-Erkundungsfahrzeug Curiosity funkt störungsfrei seine Forschungsergebnisse zur Erde. Die Technik hält auch den widrigsten Umständen stand. Dazu hat auch Siemens- Product-Lifecycle-Management-(PLM-) Software beigetragen, die im gesamten Entwicklungsprozess des Fahrzeugs eingesetzt wurde. Die Wissenschaftler des Jet Propulsion Lab der NASA konnten damit den Rover digital entwerfen, simulieren und virtuell zusammensetzen, ohne einen Prototyp zu bauen. Curiosity muss extreme Temperaturdifferenzen, hohe Beschleunigungen, Vibrationen und Strahlung aushalten. Für die Fahrzeugentwicklung verwendeten die NASA-Wissenschaftler die Konstruktionssoftware NX und Teamcenter als Programm für Datenmanagement. Teamcenter erlaubt eine bessere Zusammenarbeit der unterschiedlichen Design-Gruppen, indem diesen stets die aktuellen Daten zur Verfügung gestellt werden. Mit NX wurde ein Temperaturmodell des Rovers erstellt. Die Forscher testeten den Rover dazu in einer speziellen Kammer, die mit Kohlendioxid-Atmosphäre, eiskaltem Fußboden und einem sonnenähnlichen Strahler die Bedingungen auf der Marsoberfläche imitiert. Aus den gewonnenen Daten und Ergebnissen berechnete das NX-Tool dann ein Temperaturmodell. Dieses kann auch Bedingungen simulieren, die auf der Erde nicht nachgeahmt werden können. Durch den Einsatz der PLM-Software blieben die Materialkosten im Rahmen, weil zunächst kein Prototyp in physischer Form konstruiert werden musste. Das Ergebnis ist schlussendlich der zurzeit am weitesten entwickelte Rover. Er wird unser Wissen über den Planeten weiter vertiefen und den Weg für künftige bemannte Missionen bereiten, ist der Leiter des Mars-Erforschungsprogramms bei der NASA, Doug McCuistion, überzeugt. In der Luft- und Raumfahrt sowie in der Automobilindustrie ist PLM-Software sehr verbreitet. In Kombination mit Automatisierungstechnik von Siemens kann sie Markteinführungszeiten um bis zu 50 Prozent reduzieren und spart dabei gleichzeitig Ressourcen sowie Energie ein. i siemens.com/plm Elisabeth Dokaupil, Eva Zwanzinger NASA/JPL-Caltech, Siemens IIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIII

12 hi!biz News Industrie spart Energie Die hohen Energiesparpotenziale in der Industrie nutzt Siemens auch bei eigenen Fertigungen, etwa im deutschen Kemnath, wo Komponenten für Magnetresonanz- und Computertomographie sowie Radiographie hergestellt werden. Hier wurden die jährlichen Energiekosten um rund 20 Prozent gesenkt. Die Investitionskosten von circa 3,4 Millionen Euro werden sich in weniger als sechs Jahren amortisiert haben. Gleichzeitig emittiert der Standort ein Viertel weniger Kohlendi- oxid. Verschiedene Maßnahmen trugen zu den Energieeinsparungen bei: Statt der alten Gas-Heizkessel erzeugt nun unter anderem ein Biomassekessel die benötigte Wärme. Strom liefert ein Erdgas-Blockheizkraftwerk. Darüber hinaus wurden Lüfter und Pumpen für die Klimaanlagen mit Hilfe von Frequenzumrichtern regelbar gemacht. Die Lüftung wird nach Bedarf gesteuert. i siemens.com/industry Nebel löscht besser Sofortiges Löschen durch ein Löschsystem ist die optimale Ergänzung zur frühzeitigen Brandmeldung. Durch automatische Löschsysteme wird ein Feuer rasch gelöscht oder in der Anfangsphase erstickt. Besonders effizient arbeiten Hochdruck- Wassernebelanlagen. Sie löschen mit extrem kleinen Tröpfchen. Dadurch verstärkt sich der Kühleffekt und die Verdrängung von Sauerstoff durch Verdampfung an der Glut wird intensiviert. Weniger Staub, weniger Kosten Bei der Stahlerzeugung fallen große Mengen Staub an. Bei herkömmlichen Nassentstaubungsanlagen sind Aufbereitungsanlagen für Wasser und Schlämme notwendig. Doch es geht auch anders. Der türkische Stahlerzeuger Karabük Demir Celik Sanayi ve Ticaret A.S. (Kardemir) wird für einen neuen Hochofen mit einer Produktionskapazität von zirka 1,2 Millionen Jahrestonnen eine Trockenentstaubungsanlage installieren. Die Abtrennung von Grobstäuben erfolgt dabei in einem speziell dafür entwickelten Fliehkraftabscheider (Zyklon), anschließend wird der Feinstaub in Gewebefiltern gesammelt. Insgesamt senkt die neue Anlage von Siemens den Staubgehalt im Abgas der Stahlproduktion auf weniger als drei Milligramm pro Normkubikmeter. Außerdem verbessert der neue Zyklon die Trennung wiederverwertbarer eisenhaltiger Staubanteile. i siemens.com/ metals Sichere Stromversorgung Stromausfälle können die Öl- und Gasindustrie durch eine Unterbrechung der Produktionsprozesse teuer zu stehen kommen. Um die Stabilität in den stromversorgenden Inselnetzen oder inselfähigen Netzen zu sichern, hat Siemens die automatische Lastabwurflösung entwickelt. Bei Ungleichgewichten zwischen Stromerzeugung und -verbrauch werden Verbraucher niedriger Priorität abgeschaltet und die dadurch frei werdende Energie stabilisiert das Netz. siemens.com/smartgrid hi!tech

13 DIE ZEIT HEILT NICHT ALLE WUNDEN DIE ZEIT HEILT Bei schweren Unfällen läuft die Zeit gegen uns. Warten Sie nicht. Helfen Sie sofort. Jetzt auf zum Erste-Hilfe-Kurs anmelden.

14 hi!biz Finanzierung GuD-Kraftwerk T-Power in Belgien: Siemens beteiligte sich an der Projektgesellschaft, ein Konsortium von 10 Banken übernahm die Fremdfinanzierung. Starker Partner Mit unterschiedlichen Modellen ermöglicht Siemens die Finanzierung von Infrastruktur- und Industrieprojekten. Starke Nerven, solide Finanzierung Unternehmen, die große Infrastrukturprojekte wie Kraftwerke, Flughäfen oder Krankenhäuser planen, brauchen erstens starke Nerven, zweitens eine solide Finanzierung und drittens zuverlässige Partner. Für das Gas- und Dampfturbinen(GuD)-Kraftwerk T-Power in Belgien wurde 2005 eine Projektgesellschaft unter Beteiligung von Siemens Financial Services (SFS) und der belgischen Firma Tessenderlo Chemie sowie einer Projektentwicklungsgesellschaft gegründet. Ein Bankenkonsortium von zehn Geldinstituten übernahm die Fremdfinanzierung. Das Kraftwerk in Belgien ist ein Musterbeispiel dafür, wie SFS bei großen Infrastrukturprojekten mit Joint Ventures vorgeht, erklärt Hans-Joachim Schulz aus der Project & Structured Finance Energy-Einheit der SFS. So arbeitet SFS stets mit zuverlässigen Partnern vor Ort zusammen, um zu gewährleisten, dass lokale Gegebenheiten wie Genehmigungsverfahren, Einbindung von angrenzenden Gemeinden und Ähnliches frühzeitig in die Planung einbezogen werden. Dies gilt auch für den Offshore-Windpark Lincs, der vor der britischen Ostküste errichtet wird. Die Umsetzung moderner Energiespartechnik trotz knapper Budgets Metro Santo Domingo: SFS organisiert Finanzierung mit einem Konsortium. gelingt mit Energiespar-Contracting. Dabei ermittelt Siemens die Energie- und Betriebskosteneinsparungen der Gebäude und übernimmt die Modernisierung. Die Städte zahlen die Investition aus den vertraglich garantierten Einsparungen. Weltweit hat Siemens bereits mehr als Gebäude im Rahmen von Energiespar-Contracting modernisiert. Die Betreiber der Gebäude sparten damit über eine Milliarde Euro, und die Umwelt wurde um 9,7 Mio. Tonnen CO2 entlastet. Management von Risiken Darüber hinaus kümmert sich SFS um das Management versicherungsfähiger Risiken, auch bei Anlagen, für die Versicherungen wegen der eingesetzten Technologien nur begrenzt bereit sind, eine Risikoabsicherung zu übernehmen. So hat SFS ein Versicherungskonzept für die leistungsstärkste Gasturbine der Welt im GuD-Kraftwerk Irsching entworfen. Zudem hilft Siemens Partnerfirmen bei der Finanzierung ihres Maschinenparks, etwa in Russland. Seit dem Kauf des Finanzunternehmens DeltaLeasing mit Sitz in Wladiwostok verfügt SFS in Russland über 15 Niederlassungen. Dort hat ServiceMontageIntegratsiya (SMI) neue Maschinen und Anlagen zur Metallverarbeitung für 1,36 Millionen Euro geleast. Eine der modernsten Kliniken Moskaus, das Perinatal Medical Centre, hat sich für Siemens beim Kauf von Computer- und Magnetresonanz- Tomographie entschieden. SFS Russland hat die Finanzierung übernommen. i Pictures of the Future, Katrin Nikolaus Siemens hi!tech hi!tech IIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIII IIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIII 15

15 Die neue Multiprotokollzentrale von Roco ist ein ideales Steuersystem für Lokomotiven mit DCC- oder Motorola-Decoder und für alle Digitalkomponenten. Sie verbindet Anlage und Digitalloks per WLAN, Smartphone oder Tablet und die dort installierten Steuer-Apps, etwa die Z21-Mobile-App. Perfekt verkleinert Alle Details exakt im Maßstab Auf Gleis zwei fährt ein railjet ein, eine elegante Zugsgarnitur aus sieben Wagen, die von einer separaten Lokomotive gezogen oder geschoben wird. Der moderne Hochgeschwindigkeits-Fernreisezug der österreichischen Bundesbahnen verbindet mitteleuropäische Städte wie München, Wien und Budapest. Beim streng maßstäblichen Modell von Roco schrumpft die echte Gesamtlänge von 205 Metern auf knapp 2,40 Meter. Jedes Detail, von der lupenreinen Beschriftung bis zur Steuerleitung, ist exakt im Maßstab 1:87 nachgebildet bereit für viele Kilometer unterwegs in der faszinierenden Welt der Modelleisenbahn. Roco-Modelle sind wegen ihrer Maßstabsgenauigkeit und ihres hohen Detaillierungsgrads bei passionierten Modellbahnfreunden in aller Welt beliebte und wertbeständige Sammlerstücke. Ihre Produktion stellt den Hersteller allerdings vor große Herausforderungen: die Entwicklungszeiten sind kurz, die Variantenvielfalt ist hoch, genauso wie die Baugruppen- und Werkzeugkomplexität. Vom Beginn der Produktentwicklung bis zu den letzten Schritten in der Produktion vergeht in der Regel ein Jahr. Am Anfang wird das gesamte Fahrzeug mit all seinen Bestandteilen konstruiert. Selbst wenn gute Vorbild-Zeichnungen vorhanden sind, ist die Konstruktion keine Kopierarbeit, weil im Modell andere physikalische Zusammenhänge zu berücksichtigen sind. So wären vorbildgerecht verkleinerte Gehäusewandstärken nicht praktikabel und auch die Zusammensetzung der Fahrzeuge aus Einzelteilen folgt im Modell anderen Notwendigkeiten. Neben Motoren, Getriebekomponenten und Rädern bestehen Eisenbahnmodelle überwiegend aus Metalldruckgussund Kunststoffspritzgussteilen. Sind diese fertig ausdetailliert, folgt die Konstruktion der zu ihrer Herstellung benötigten Formen und Werkzeuge. Im Fall des railjet sind das pro Wagen rund 20 Kunststoff-Spritzgusswerkzeuge. Sie werden vor allem wegen der enormen Feinheit der Details, die in weicheren Formen nicht zuverlässig herzustellen wären, mittels Funkenerosion im gehärteten Material erzeugt. Von der Artikelmodellie- Elisabeth Dokaupil Roco, Modelleisenbahn München GmbH IIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIII

16 hi!biz Modelleisenbahn rung über die Werkzeugkonstruktion bis zur Maschinenprogrammierung setzt Roco auf Siemens NX. Werkzeugdaten und Maschinenprogramme werden automatisiert aus der Artikelgeometrie abgeleitet. Durch ein zusätzliches Upgrade auf NX 7.5 und 64-bit-Verarbeitung erreichte Roco eine Reduktion der Berechnungszeiten um 50 Prozent. Von der ersten Skizze bis zur Produktion NX erlaubt den Modellbahnspezialisten von Roco durch seinen integrierten Systemansatz, den gesamten Vorgang der Produktentstehung mit nur einem Programm abzudecken. Von der ersten Skizze über die Entwicklung der Modelle und der zu deren Herstellung erforderlichen Werkzeuge bis hin zur Programmierung der Fertigungsmaschinen. Nur so gelingt die Herstellung von Modellen, die zugleich bis in alle Details dem Vorbild täuschend ähnlich sehen, beste Fahreigenschaften aufweisen, für den harten Betrieb auf der Anlage geeignet sind und die Geldbörsen der Enthusiasten nicht zu stark belasten. Im Normalfall wird die Geometrie durch Extrusion erzeugt und anschließend daraus die Baugruppe erstellt, erklärt Andreas Püber, seit 2006 als Konstrukteur am Standort Gloggnitz tätig. Seine Aufgabe ist, im Rahmen eines kontinuierlichen Verbesserungsprozesses Qualität und Produzierbarkeit der Modelle zu sichern und laufend zu verbessern. In der Baugruppenfunktion als Standard-Arbeitsumgebung erfolgt auch die Kollisionsprüfung. Sie ist wesentlich, weil die aus der Baugruppe herausgelösten Einzelteile wie Rahmen, Wagenkasten, Dach, Fensterbänder und Inneneinrichtung auf der sichtbaren Außenseite nahtlose Übergänge bilden und zugleich formschlüssig ineinander steckbar sein müssen. Sind die einzelnen Teile aus dem Verband der Baugruppe gelöst, erfolgt in einer eigenen Abteilung die Konstruktion Andreas Püber: Mit Siemens PLM konnten wir rasch Werkzeuge für die kompromisslose Umsetzung der Details unserer Modelle konstruieren. der für ihre Herstellung erforderlichen Kunststoff-Spritzgusswerkzeuge oder Zinkal-Druckgussformen. Mit NX können wir sehr schnell Werkzeuge konstruieren, die kompromisslos für die Umsetzung der vorbildnahen Details unserer Modelle optimiert sind, weiß Rudolf Vogel, Tooldesigner bei Roco. Intensiv genutzt wird in diesem Bereich das in NX serienmäßig enthaltene Modul Mold Wizard. Es dient der Automatisierung der relevanten Arbeitsschritte zur Werkzeugkonstruktion, die damit flexibel, schnell, sicher und automatisiert durchgeführt werden. Damit ist jedoch das Ende der durchgängigen Verwendung von NX als Entwicklungswerkzeug bei Roco noch nicht erreicht. In einer eigenen CAM-Abteilung werden aus den Geometriedaten der Formen unter Verwendung von NX die Programme für die Werkzeugmaschinen generiert, bis hin zur Elektrodenherstellung. Damit sind alle Voraussetzungen geschaffen, damit die Miniaturzüge in feinster Handarbeit produziert werden können. Zur Freude aller Fans, die der Faszination der Modelleisenbahnen erlegen sind. i siemens.com/plm Qualität bis ins Detail Roco ist gemeinsam mit dem deutschen Traditionshersteller Fleischmann Teil der Modelleisenbahn Holding GmbH mit Sitz in Bergheim bei Salzburg. Diese ist Marktführer im Segment Gleichstrom sowie die Nummer zwei im europäischen Geschäft für Modelleisenbahnen. 690 MitarbeiterInnen in vier Ländern erwirtschafteten 2011 einen Umsatz von 47 Millionen Euro. Roco steht für höchste Ansprüche an Maßstabsgenauigkeit, Detailtreue und Qualität sowie modernste Technik. Das Unternehmen zeichnet sich durch digitale Innovationen und eine stark internationale Produktpalette aus. hi!tech

17 Effizient reinigen Abwasserreinigung, Trinkwasserproduktion und Transport sind die Basis für Lebensqualität und wirtschaftlichen Erfolg. Wasserreserven managen Wasser gehört zu den wichtigsten Ressourcen der Menschheit. Das Management von Wasserreserven ist unerlässlich, um die Ziele für den gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Fortschritt zu erreichen, betont daher der dritte United Nations World Water Development Report. Während in vielen Ländern Abwasser erfolgreich geklärt wird und damit die Wasserressourcen sauber erhalten bleiben, landen in anderen große Teile industrieller und städtischer Abwässer aufgrund fehlender Infrastruktur ungefiltert auf landwirtschaftlichen Flächen. Effiziente Trinkwasserproduktion und Abwasserreinigung sind daher entscheidende Themen für die Zukunft. Singapur ist ein typisches Beispiel eines Landes, wo Wassermanagement auf Grund der geographischen Lage eine wichtige Rolle spielt. Der kleinen, sehr dicht besiedelten Halbinsel fehlt ein Umland, das Wasser liefern könnte. Meerwasserentsalzung ist hier ein essenzieller Bestandteil des Wassermanagements. Konventionelle Meerwasser-Entsalzungsanlagen verbrauchen zwischen 7 und 70 kwh zur Herstellung eines Kubikmeters Süßwasser. Die weitaus effizienteren Umkehrosmose-(Reverse Osmosis, RO-)Anlagen liegen immerhin auch noch zwischen 3,4 und 4,8 kwh/m 3. Eine neue Siemens-Technologie benötigt nur rund die Hälfte dieses Werts. Das neue Verfahren kombiniert zwei Methoden: eine auf hohe Salzfrachten spezialisierte Elektrodialyse und eine kontinuierliche Elektrodeionisation (CEDI), die kleinere Salzmengen entfernt. Diese elektrochemische Wasser- Entsalzung basiert auf dem Einsatz eines elektrischen Felds. Dabei wandern die in dem Wasser gelösten Salzionen also die positiv geladenen Natrium-Ionen und die negativ geladenen Chlorid-Ionen zu den jeweils entgegengesetzten Elektroden. Die Ionenaustauscher-Membranen ermöglichen im Zuge der Wanderbewegung die Trennung der Salzionen und des Wassers, sodass im Resultat Wasser mit einem Salzgehalt von unter 0,5 Prozent, also Süßwasser, entsteht. Verluste durch Lecks in den Leitungen Wo Wasser knapp ist oder mit hohem Einsatz gewonnen werden muss, ist es besonders wichtig, beim Transport zu den Verbrauchern die Verluste möglichst gering zu halten. In solchen Regionen gefährden die Lecks Leben und Gesundheit. In wasserreichen Ländern kosten sie nur Geld, wenn auch nicht wenig. Es gibt Netze in Indien, bei denen bis 60 Prozent des Wassers auf dem Weg zum Verbraucher versickern, berichtet Mar- Elisabeth Dokaupil LBS, ebswien, Siemens IIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIII

18 hi!biz Abwasser Das Abwasser von Wien durchströmt in etwa 20 Stunden die mechanische und die beiden biologischen Reinigungsstufen der ebswien-hauptkläranlage. Dann läuft es geklärt in die Donau ab und beeinflusst die Wasserqualität nicht. schont Ressourcen tin Geiger, Leiter des Fachbeirats Trinkwasser des World Wide Fund for Nature. Zusätzlich sinkt auch die Wasserqualität, weil Verunreinigungen, etwa Mikroorganismen, in die undichten Rohre eindringen können. Doch auch in den Industrienationen sind bei weitem nicht alle Wasserleitungen dicht. Laut offiziellen Angaben der Stadt London verliert das km lange Leitungsnetz je Anschluss 217 Liter Trinkwasser pro Tag. Gäbe es nur ein Prozent weniger Schwund, könnten weitere Menschen mit Wasser versorgt werden. Die Suche nach Lecks ist zeit- und kostenaufwändig, weil Durchflussmesser im Allgemeinen nur in den Hauptleitungen installiert sind. Außerdem erfolgt bisher kaum eine netzweite Auswertung der Messwerte. Mit der neuen Siemens Siwa LeakControl kann diese Arbeit nun automatisch erledigt werden. Eingesetzt werden dazu Ultraschalldurchflussmesser, die nach dem Echolotprinzip arbeiten und Zu- und Abflüsse erfassen. Eine Methode, die bei verschiedenen Flüssigkeiten funktioniert, z.b. bei der Abwasserkontrolle. Die Messgeräte werden von außen an einer Leitung angebracht und senden die Messdaten per Funk zur zentralen Prozessleitstelle. Für die Suche nach Lecks werden die Messwerte der Nachtstunden verwendet, wenn typischerweise kaum Wasser entnommen wird, die Lecks aber weitersprudeln. Ein plötzlicher Anstieg zwischen den Nachtmesswerten zweier Tage ist ein deutlicher Indikator für ein neues Leck. Zusätzlich zur Druck- und Flussverteilung erfolgt auch eine hydraulische Simulation des Wassernetzes und die berechneten Werte werden mit den Sensordaten verglichen. Empfohlen wird, einmal pro Quartal das Gesamtnetz zu durchforsten. Für ein 500 Kilometer langes Netz mit einigen hundert Knoten benötigt ein PC etwa zehn Minuten. Beim ersten Test in einer europäischen Großstadt mit einem gut gepflegten Leitungsnetz zeigte sich, wie wichtig solche Software ist. Es fanden sich schon nach dem ersten Durchlauf in jedem Stadtteil eine Mit der LeakControl von Siemens kann die Suche nach Lecks automatisch erledigt werden. Eingesetzt werden dazu Ultraschalldurchflussmesser, die nach dem Echolotprinzip arbeiten. hi!tech

19 hi!biz Abwasser der mit hohem Energieaufwand zugeführt werden muss. Konventionelle Belüftungssysteme sind allerdings wegen der Tenside und anderer Verunreinigungen nur wenig wirksam. Die neue Anlage arbeitet daher mit einer Kombination von energiesparender Tellerbelüftung zu Beginn des Prozesses und einer feinblasigen Belüftung im zweiten Schritt. Ein nachgelagertes System sorgt zusätzlich dafür, dass die Menge des anfallenden Klärschlamms deutlich reduziert wird. Das Wasser wird nach der Behandlung in der Landwirtschaft eingesetzt. Snackproduktion: die Menge des benötigten Frischwassers konnte um bis zu 70 Prozent reduziert werden. oder mehrere Leckagen. Effizienter Umgang mit Wasser gewinnt auch in der Industrie an Bedeutung. Nachhaltigkeitsinitiativen in den Unternehmen, verschärfte Umweltrichtlinien und Kostenüberlegungen sind die Treiber dafür. So hat Siemens für eine Snackfabrik in Chile eine Lösung entwickelt, bei der die Menge des für die Herstellung von Kartoffelchips und anderen Snackprodukten benötigten Frischwassers um bis zu 70 Prozent reduziert wird. Das Abwasser durchläuft zuerst ein umfassendes Stärkerückgewinnungssystem, wird dann gefiltert und in der primären Aufbereitungsstufe von Öl und Fett befreit. Flüssigkeiten und Feststoffe werden in einem MemPulse-Membran- Bioreaktor voneinander getrennt. Der Weg zum wieder nutzbaren Wasser in hoher Qualität endet mit einem Umkehrosmosesystem und einer UV-Desinfektion. Weit höhere Anforderungen an die Wasserreinigung und -aufbereitung ergeben sich in Kläranlagen im Umfeld von Städten und Industriegebieten. Eine komplexe Mischung muss hier kostengünstig und mit möglichst geringem Platzaufwand aufbereitet werden, wobei Sondermüll soweit wie möglich vermieden werden soll. Gesucht sind innovative Wasserwaschmaschinen. Eine derartige Kläranlage reinigt nun die Abwässer des 35 ha großen Industriegebietes Inegöl nahe der 1,9-Millionen-Einwohnerstadt Bursa in der Türkei. Die bisherige Kläranlage war für die boomende Region zu klein geworden. Mehr Kapazität, weniger Schlamm Die Anforderungen waren groß: Die Kapazität sollte von auf Kubikmeter angehoben und die Anlage mit einem biologischen Klärschlammreduktionssystem ausgestattet werden. Gleichzeitig sollten Energiebedarf und Betriebskosten gesenkt werden. Siemens hat das geschafft. Nun arbeitet in der Türkei die europaweit größte biologische Kläranlage. Entscheidend für das Funktionieren einer Kläranlage ist die Effizienz, mit der die Bakterien das Abwasser aufbereiten können. Sie benötigen dazu Sauerstoff, Mikroben liefern Wärme Auch bei der Klärschlammtrocknung gibt es ein neues biologisches Verfahren, das erstmals in einer der weltweit größten Abwasseraufbereitungsanlagen im chinesischen Shenyang eingesetzt wird. Hier sollen rund Tonnen Nassschlamm pro Tag getrocknet werden. Die dafür benötigte Wärme erzeugen Mikroben, die Nährstoffe im Schlamm abbauen und dabei Wärme produzieren. Dafür ist nur mechanische Energie für die Belüftung und Durchmischung des Schlamms notwendig. In China wird der Feststoffgehalt des Klärschlamms durch die Trocknung von 20 auf 65 Prozent erhöht, sodass das Produkt als Dünger oder Brennstoff dienen kann. Das Verfahren funktioniert auch bei niedrigen Außentemperaturen. In New Hampshire, USA, wurde es bei 10 C getestet. Inzwischen geht die technische Entwicklung weiter. Forscher arbeiten an Wassermanagement-Systemen, um die Vorräte effizienter zu nutzen und an Reinigungsverfahren, die es erlauben, Abwasser möglichst energieeffizient und gründlich zu säubern, sodass es wieder von Menschen genutzt werden kann, in der Industrie oder sogar als Trinkwasser. i siemens.com/water Elisabeth Dokaupil Siemens, ebswien IIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIII

20 »Bis 2020 soll die Wiener Hauptkläranlage energieautark sein«wie die Wiener Hauptkläranlage Wasser effizient reinigt und wie 2020 die Energieversorgung ausehen wird, berichtet Ing. Christian Gantner, Generaldirektor der ebswien. Welche Position hat Wien bei der Abwasserreinigung im europäischen Vergleich? Wien verfügt über eine der modernsten Kläranlagen Europas. Das Abwasser durchströmt in etwa 20 Stunden die mechanische und die beiden biologischen Reinigungsstufen, bevor es geklärt in die Donau abläuft und dort die Wasserqualität nicht beeinflusst. Die Donau hat unterhalb von Wien dieselbe Wasserqualität wie oberhalb der Stadt. Generell lassen sich Kläranlagen aber schwer vergleichen. Jede Stadt muss andere Formen der Verunreinigungen von Haushalten, Industrie oder Landwirtschaft bewältigen. Wichtig ist auch, wohin das gereinigte Wasser abfließen soll. Stehende oder fließende Gewässer machen einen großen Unterschied. Welche Bedeutung hat die eingesetzte Technik für die Abwasserreinigung? Unsere mechanisch-biologische Kläranlage arbeitet wie viele andere nach einem bewährten System. Die Kläranlage lässt sich aber nur dann optimal ausnutzen, wenn die Verfahrenszustände präzise an Temperatur und Schmutzfracht der Abwässer angepasst werden können. Um das zu erreichen, haben wir im Zusammenhang mit dem Ausbau der zweiten biologischen Reinigungsstufe gemeinsam mit der TU Wien ein eigenes Steuerungssystem entwickelt. Ing. Christian Gantner: In sechs Faultürmen werden wir aus dem Klärschlamm 20 Mio. Kubikmeter Klärgas gewinnen. Wo sehen Sie aktuell die größten Herausforderungen beim Betrieb der Kläranlage? Abwasserreinigung ist ein sehr energieintensiver Prozess. Wir benötigen dafür rund ein Prozent des Gesamtstromverbrauches von Wien. Das ist ein entscheidender Kostenfaktor. Um möglichst unabhängig von fossilen Energieträgern zu werden, setzen wir seit Jahren auf eine Erhöhung der Energieeffizienz und den Einsatz von erneuerbaren Energieträgern. Wo sehen Sie aktuell die größten Herausforderungen beim Betrieb der Kläranlage? Ein wichtiger Punkt ist die laufende Optimierung der Verfahrenstechnik. Ältere Belüfter oder Pumpen werden durch moderne Anlagen ersetzt. Den Niveauunterschied beim Ablauf des gereinigten Wassers in den Donaukanal nützen wir zur Stromgewinnung mit einer Kaplanturbine. Ein Windrad erzeugt Strom, der für die Beleuchtung der unterirdischen Versorgungsgänge ausreicht. Unser zertifiziertes Energiemanagementsystem umfasst aber auch die IT und Beschaffungsprozesse. So ist es gelungen, den Strombezug um 10 Prozent zu reduzieren. Wie sehen Sie die Zukunft der Energieversorgung der Hauptkläranlage Wien? Wir wollen 2020 energieautark sein. Die Vorarbeiten für das Projekt EOS (Energie- Optimierung, Schlammbehandlung) laufen bereits auf Hochtouren. In sechs 35 Meter hohen Faultürmen werden wir aus dem Klärschlamm 20 Mio. Kubikmeter Klärgas gewinnen und daraus Strom und Wärme erzeugen. Damit senken wir den Ausstoß um t CO2-Äquivalente pro Jahr und unterstützen Wien beim Erreichen der Klimaschutzziele. Die Erneuerung der Vorklärung und der ersten biologischen Reinigungsstufe schafft den Platz für das Projekt, die Ausfaulung ermöglicht die Finanzierung. Die Reduktion der Menge des Klärschlamms ist ein weiterer Vorteil. Er wird wie bisher in unmittelbarer Nähe der ebswien verbrannt. Der gesamte Umbau erfolgt im laufenden Betrieb. Wien ist eine wachsende Stadt. Wie lange reicht die Hauptkläranlage? Die Kläranlage ist auf 4 Mio. Einwohnerwerte ausgelegt. Derzeit liegt die Belastung bei rund 3 Mio. Einwohnerwerten. Wien kann weiter wachsen. i hi!tech

21 Mit Sicherheit gewinnen Eine sichere Stadt entsteht durch das perfekte Zusammenspiel von Systemen und Organisationen, die aktuelle Informationen intelligent verarbeiten. Alle wichtigen Informationen werden auf einem Bildschirm dargestellt. Sicherheit ist Lebensqualität Städte in aller Welt kämpfen um gute Positionen in Rankings der Smart Citys. Um dabei möglichst weit nach vorne zu kommen, muss die Stadtverwaltung Umweltund Wasserqualität genauso im Griff haben wie den Verkehr. Und sie muss sicher sein. Safe Cities bieten ein hohes Ausmaß an Lebensqualität und sind auch für Investoren attraktiv. Um eine Stadt sicher zu machen, genügt es nicht, den öffentlichen Raum zu überwachen, gut funktionierende Rettungs-, Polizei- oder Feuerwehreinheiten zu installieren oder große Unternehmen abzusichern. Im Ernstfall müssen alle Sicherheitssysteme und Blaulichtorganisationen perfekt zusammenspielen. Derzeit erfolgen die Aktionen oft hintereinander. Einsatzfahrzeuge stehen im Stau, jeder hat andere Informationen, weiß Walter Michor, Spezialist für Sicherheitstechnologien bei Siemens. Tatsächlich sollten die Steuerung der Ressourcen und die Verteilung der Information von einer Stadteinsatzzentrale ausgehen, die auch das Verkehrsmanagement übernimmt. Aktuelle Informationen gibt es bei modernen Systemen zeitgleich nicht nur am Bildschirm in der Zentrale, sondern auch auf den mobilen Geräten der Einsatzkräfte. Die Zentrale unterstützt die gestressten MitarbeiterInnen bei der Beurteilung der Situation und macht konkrete Vorschläge zu einer Entschärfung. Die Intensität der Zusammenarbeit der Organisationen hängt vom Risiko-Level ab. Eine Fußball-WM stellt andere Anforderungen als eine lokale Bombendrohung. Daher müssen die Systeme aller Organisationen auch allein agieren können kein Problem, wenn sie multiautoritätsfähig sind. Auch bei der Infrastruktur gibt es große Unterschiede beim Risiko und den möglichen Folgen. Flughäfen oder Bahnhöfe müssen intensiver überwacht werden als andere öffentliche Plätze. Bei den Unternehmen zählen Raffinerien oder Pharmakonzerne zu den heiklen Bereichen. Die für die Überwachung eingesetzten Geräte entscheiden dabei nicht alleine über die Sicherheit. Kameras etwa werden immer kleiner und preiswerter. Den Unterschied macht die Intelligenz und Vernetzung der Geräte und dahinterliegenden Systeme, weiß Michor. Es genügt Elisabeth Dokaupil Caro/Caro/picturedesk.com, Siemens IIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIII

22 hi!biz Sicherheit nicht, eine Flut von Daten zu speichern. Ziel ist eine automatische Auswertung von Gefahrensituationen. Moderne Kameras analysieren selbständig die Videos und erkennen sicherheitsrelevante Situationen. Wenn ein Zaun überklettert wird, Gegenstände fehlen oder am Flughafen herrenlose Koffer herumstehen, schlagen sie Alarm. Mit moderner Software ausgestattet, sind sie auch in der Lage, aus der Schlange vor der Kartenkontrolle im Fußballstadion bekannte Hooligans herauszufiltern und während des Spiels eine Überfüllung in den Gängen oder Ausschreitungen zu erkennen und durch entsprechende Maßnahmen zu reduzieren. Ernstfall am Computer simulieren Im Ernstfall erleichtert eine neue Software von Siemens die Evakuierung von Stadien und Gebäuden. Den Entwicklern ist es gelungen, das Verhalten großer Menschenmengen in einem Programm zu erfassen, mit dem verschiedene Evakuierungsszenarien getestet werden können. Sie beschäftigen sich mit folgenden Fragestellungen: Wie ändern sich das Fluchtverhalten und die benötigte Zeit unter verschiedenen äußeren Einflüssen? Wie kann die Evakuierungsdauer verkürzt werden? Wo entstehen Knotenpunkte und Engpässe und wie lassen sich diese verhindern? Die Software kann in der Prävention zum Einsatz kommen, aber auch zur direkten Beeinflussung von Evakuierungen dienen. Auch für Unternehmen lässt sich ein derartiges Modell nutzen, am besten als Teil eines Gesamtsystems, das Sicherheit managt. Ein umfassendes Sicherheitsmanagement wird durch eine Integration von Zutrittskontrolle, Videoüberwachung und Einbruchschutz in der Siemens-Plattform Siveillance Fusion möglich, berichtet Werner Gletthofer, Siemens. Das Resultat ist eine komplette Übersicht und Kontrolle der täglichen Sicherheitsaktivitäten eines Unternehmens. Bezieht man auch das Gebäudemanagementsystem ein, lässt sich noch zusätzlich der Energieverbrauch optimieren. Zutritt und Identifizierung erfolgen in diesem Gesamtsystem über biometrische Funktionen, auch auf weltweit verstreuten Standorten. Eine Verifizierung ist über die Videosysteme möglich. Alle Sicherheitsapplikationen lassen sich auf einem einzigen Bildschirm dynamisch darstellen. Auf einen Sicherheitsvorfall reagiert das Gebäude automatisch und löst Alarmsysteme aus das spart Zeit und rettet Leben, betont Gletthofer. Solche Intelligent-Response-Systeme können auch Personen innerhalb und außerhalb des Gefahrenbereiches warnen und zwar über unterschiedliche Medien: über Evakuierungssysteme, die ganz konkrete Anweisungen geben, wer was zu tun hat, bis zu Mails, SMS oder Telefonanrufen. In Zukunft werden intelligente Informations- und Responsesysteme in viel größerem Umfang als bisher zur Grundausstattung einer Stadt gehören. Das hat auch mit der Entwicklung der Sensortechnik zu tun, so Michor. Sensoren werden regelmäßig die Luft- und Wasserqualität an verschiedenen Stellen prüfen und die Ergebnisse automatisch veröffentlichen. Über das Verkehrsmanagement werden wir staufrei zu unserem Ziel geleitet falls wir nicht schon bei Beginn der Fahrt den Vorschlag eines Umsteigens auf öffentliche Verkehrsmittel angenommen haben, weil das gerade schneller geht. i siemens.com/buildings siemens.com/infrastructure-cities Die IT in der Einsatzzentrale unterstützt gestresste MitarbeiterInnen bei der Beurteilung der Situation und macht konkrete Vorschläge. Mit der Hand identifiziert Das Venenmuster der Handinnenfläche wird mittels Infrarot-Kamera aufgenommen und in einer Datenbank abgespeichert. Hält der Anwender dann seine Hand vor den Leser, sendet der integrierte Sensor über LEDs eine Nah- Infrarotstrahlung an die Hand. Das sauerstoffarme Blut absorbiert diese und ein Venenbild wird aufgenommen. Ist dieses mit dem zuvor gespeicherten Bild ident, ist der Zutritt frei. Das Gerät funktioniert berührungslos und erfüllt daher auch alle hygienischen Anforderungen. Bisher nutzen weltweit etwa 8 Millionen Menschen diese Technik. Das Handflächenvenenmuster ist äußerst komplex und befindet sich vor Manipulationen geschützt innerhalb des Körpers. hi!tech

23 Nicht nur das Erwärmen von Getriebe oder Hydrauliköl ist bei extremen Wetterverhältnissen notwendig sogar spezielle Legierungen für den Turm werden eingesetzt. Strom, der aus der Kälte kommt Immer mehr Windturbinen werden an klimatischen Extremstandorten installiert und müssen für extreme Wetterbedingungen fit gemacht werden. Exponierte, ungenutzte Flächen Die Windkraft erobert immer neue Regionen - zum einen ist da die offene See, zum anderen sind es die sogenannten Cold-Climate-Standorte. Vor allem im Norden Skandinaviens, Amerikas und Asiens gibt es noch reichlich ungenutzte Flächen. Cold-Climate-Standorte sind meist exponiert der Wind kann ungehindert über das Land hinwegfegen und erreicht Rekordstärken. Die Ausbeute an diesen Standorten ist sehr gut und Menschen, die sich von den Riesen gestört fühlen, gibt es in diesen Regionen so gut wie keine, sagt Hans-Günter Heil, der beim Verband der Deutschen Maschinenund Anlagenbauer den Arbeitskreis Cold Climate Version leitet. Zwar sind die Cold-Climate-Orte prädestiniert für die Windkraftnutzung, doch die Bedingungen sind extrem. Das Thema ist die Kälte, sagt Hans-Günter Heil. Tiefsttemperaturen von bis zu minus 45 Grad Celsius, orkanartige Winde mit starken Turbulenzen und teils starke Niederschläge stellen an die Maschinen enorme Ansprüche. Hinzu kommt die Herausforderung der Aufstellung der Anlagen. Denn was für den Betrieb gut ist menschenleere Gegenden ist beim Aufbau eher hinderlich. Schließlich fehlt die Infrastruktur, also Straßen zum Transport der Komponenten, Unterkünfte für die Monteure und natürlich auch ein Netzanschluss zum Abtransport des Stroms. Das alles muss erst erstellt werden. Siemens rüstet daher seine Windräder speziell für den Einsatz in der Eiseskälte. Bereits 1986 wurde im kanadischen Quebec die erste Anlage mit einem sogenannten Cold Weather Package installiert. Das beinhaltet ein beheiztes Getriebe, beheiztes Hydrauliköl und ein beheiztes Anemometer zum Messen der Windgeschwindigkeit auf der Gondel. Seit 1994 sammelt der Konzern Daten über den Betrieb von Windrädern in Extrem-Klimazonen. Heute bietet Siemens ein System zum Enteisen der Rotorblätter an. Dabei werden elektrische Heizelemente im Blatt integriert und bei Bedarf angeschaltet, so schmilzt das Eis und der Betrieb geht problemlos weiter. Getestet werden die Systeme der neuesten Generation gerade in Schweden an zwei verschiedenen Standorten: Brahehus und Kyrkberget, mit je einem 2,3 MW starken Windrad. Wichtig ist vor allem das Erkennen der aktuellen Wettersituation, sagt Finn Daugaard Madsen, Innovation Manager Daniel Hautmann Siemens IIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIII

24 hi!biz Windkraft bei Siemens Wind Power in Brande, Dänemark. Herrscht Vereisungsgefahr? Müssen die Blätter enteist oder die Anlage gar gestoppt werden? Antworten auf solche Fragen erhalten die Windradbetreiber direkt von der Anlage. Denn Eis am Blatt stört die Aerodynamik und mindert den Ertrag. Auch Unwuchten, die sich leicht messen lassen, entstehen. Doch es geht um weit mehr als Eis am Rotorblatt. Die Spezialisten passen sogar die Auswahl des Werkstoffs für den Turm an. Bei extremer Kälte ist eine spezielle Legierung gefragt. In den letzten Jahren haben wir 15 2,3-Megawatt-Anlagen mit diesem Paket in Schweden installiert, sagt Madsen. Mit den damit gesammelten Daten wollen die Ingenieure das Enteisungs-System und die Anlagensteuerung noch besser machen, sagt Madsen. Oben im Maschinenhaus sind es vor allem die Schmieröle und Fette in den Lagern oder im Getriebe, die der Kälte trotzen müssen. Im Betrieb erreichen sie ihre Idealtemperatur von rund 60 Grad Celsius, sind dünnflüssig und schmieren Zahnräder oder Gleitflächen ideal. Sind sie kalt und zähflüssig, ist die Schmierwirkung schlecht, der Verschleiß hoch. Worst case ist eine Trennung der Anlage vom Netz. Dann kühlt sie auf Außentemperatur ab und das kann minus 50 Grad bedeuten. Maschine in Schockstarre Will der Betreiber die Anlage, etwa nach der Reparatur, wieder starten, muss er zuerst verschiedene Teile vorwärmen. Denn die Maschine ist in eine Art Schockstarre verfallen. Einfach wieder anschalten geht jetzt nicht mehr. Öl und verschiedene Elektronikkomponenten mögen es wärmer, bevor sie wieder zu arbeiten beginnen. Dauert der Stillstand, etwa wegen eines Stromausfalls, länger, spenden leistungsstarke Akkus Stromstärken und versorgen die wichtigsten Funktionen. Etwa die Pitch-Antriebe der Rotorblätter und das Nachführen des Ma- schinenhauses in den Wind. So überleben die Turbinen orkanartige Stürme. Auch einige Skilifte in den Alpen werden bereits von Windrädern mit Strom versorgt. Je kälter, desto besser ist hier die Devise. Denn wenn es sehr kalt ist, ist die Luft trocken. Und wo kein Niederschlag fällt, kann sich auch kein Eis an den Rotorblättern bilden. In Mitteldeutschland beispielsweise sieht das aber ganz anders aus. Temperaturen um den Gefrierpunkt sind in den Wintermonaten die Regel. Und damit Eis am Flügel. Und sich lösende Eisklumpen können wegfliegen. Ferner beeinträchtigen Schnee und Eis die Aerodynamik und senken die Stromernte. Damit es erst gar nicht zu gefährlichen Situationen kommt, messen Sensoren die Luftfeuchtigkeit und die Temperatur. Zwischen etwa plus sechs und minus zehn Grad besteht Vereisungsgefahr. Viele Anlagen werden dann sicherheitshalber abgeschaltet und liefern in der Folge weniger Strom. Eine Lösung sind beheizte Rotorblätter. Die Heizung wird in der Regel nach einem bestimmten Prozedere für einige Minuten aktiviert, wozu die Anlage stillstehen muss. Oft überwachen Kameras den Abschmelzvorgang. Letztlich sicher sein, dass die Blätter eisfrei sind, können die Spezialisten aber erst, wenn die Anlage wieder frei von Unwuchten arbeitet. Zahlreiche Hersteller bieten solche Enteisungssysteme an: entweder pusten Gebläse heiße Luft in die Flügel oder einlaminierte Leiterschleifen erhitzen die Blattoberfläche. Siemens hat sich für letztere Lösung entschieden. Doch natürlich verbrauchen Heizungen Energie. Forscher arbeiten deshalb an Oberflächen mit Lotuseffekt, die das Anhaften von Schnee und Eis unmöglich machen. Noch stecken diese Techniken aber im Prototypen-Stadium. i siemens.com/windpower hi!tech

25 hi!biz E-Logistik LKW am ehighway Ist die Zukunft des LKW-Transports elektrisch? Fahrzeuge mit Hybridantrieben könnten auf einer elektrifizierten Autobahn mit Stromabnehmern Fahrstrom aus einer Oberleitung beziehen. E-Truck in der Praxis Die Infrastruktur Straße kann relativ kostengünstig erweitert, zum ehighway ausgebaut und mit gängigen Verkehrssteuerungsmaßnahmen ertüchtigt werden. E-Trucks sind als Zweikraft-Fahrzeuge besonders flexibel. Sie lassen sich sowohl im Fahrleitungsnetz als auch dieselelektrisch angetrieben auf nicht elektrifizierten Straßen einsetzen. Bei entsprechendem Energiemix kann der elektrische Betrieb CO 2 -neutral erfolgen. Fahrzeuge können Bremsenergie zurückgewinnen, via Oberleitung untereinander Energie austauschen oder sie zurück ins Netz speisen. Fahrzeugkonstrukteure können auch auf schwere Schaltgetriebe und beim Einbau von Radnabenmotoren auf Kardanwelle und Ausgleichsgetriebe verzichten. Das bringt Einsparungen bei Gewicht und Volumen und erlaubt völlig neue Konstruktionen. Transportbedarf steigt dramatisch Aktuelle Prognosen zur Entwicklung des Güterverkehrs sagen für die nächsten Jahrzehnte eine dramatische Zunahme der weltweiten Transportleistung voraus je nach Szenario um mindestens 50 Prozent bis zum Jahr 2050, in manchen Regionen sogar um das Doppelte. Zwar gibt es noch Reserven auf der umweltfreundlichen Schiene. Doch das gilt nicht für alle Transporte. Vielfach ziehen sich Bahnunternehmen aus der Fläche zurück, setzen auf Punkt-zu-Punkt-Verbindungen zwischen großen Zentren und bieten Eil- oder Paketdienste überhaupt nicht mehr an. Diese Aufgaben müssen daher die Straßen übernehmen. Wie aber lässt sich Lkw-Verkehr energieeffizienter und umweltfreundlicher gestalten? Es gibt eine Reihe guter Argumente dafür, den Lkw-Verkehr zu elektrifizieren, betont Dr. Michael Lehmann, Siemens. Elektromotoren stellen im Gegensatz zu Benzinmotoren ihr maximales Drehmoment aus dem Stand zur Verfügung geradezu ideal beim Anfahren eines Lastzuges mit schwerer Ladung. Sie kommen ohne komplexe mechanische Konstruktionen wie zum Beispiel Schaltgetriebe aus. Und während der Wirkungsgrad von Verbrennungskraftmaschinen nur bei rund 40 Prozent liegt, setzen Elektromotoren nahezu die gesamte elektrische Energie in Bewegung um und arbeiten dabei praktisch CO 2 -frei. Besonders spannend an der Elektromobilität ist, sagt Lehmann, dass sich elektrischer Strom auf sehr unterschiedliche Weise erzeugen lässt auf dem Fahrzeug mit Dieselmotor und Generator oder Brennstoffzellen sowie in stationären Kraftwerken aus regenerativen Quellen wie Sonne, Wind oder Biogas. Das kann nicht nur die Umwelt schonen, sondern auch Transporte zunehmend unabhängig machen von schwindenden Erdöl-Ressourcen und politischen Verwerfungen in Förderländern. Siemens entwickelte im Rahmen des Enuba-Forschungsprojekts, gefördert durch das deutsche Umweltministerium, ein ganzheitliches Konzept zum Einsatz elektrischer Energie im Straßengüterverkehr. Zwei serienmäßige 18-t-Lkw von Mercedes-Benz wurden mit einem seriellen Hybridantrieb ausgerüstet. Solche dieselektrischen Antriebe mit den Hauptkomponenten Generator, Gleichrichter, Zwischenspeicher, Umrichter und Fahrmotor sind aus der Bahntechnik seit langem bekannt und wurden auch bei sogenannten Hybrid-Stadtbussen erfolgreich eingesetzt. Für Generator und Fahrmotor wurden permanenterregte Drehstrom-Synchronmaschinen gewählt, die im Gegensatz zu elektrisch erregten Motoren keine Energie für den Aufbau des Magnetfelds benötigen und bis zu 97 Prozent des Stroms in kinetische Energie umsetzen. Extrem hoher Wirkungsgrad Der dieselelektrische Hybridantrieb bringt weitere Vorteile in Sachen Effizienz: So kann der Verbrennungsmotor, der nur den Generator antreibt, ohne die ständigen Lastwechsel des normalen Fahrbetriebs gleichmäßig im optimalen Drehzahlbereich betrieben werden. Auch elektrisches Bremsen mit dem Fahrmotor, der dann ebenfalls als Generator arbeitet, und das Rekuperation genannte Zurückspeisen der dabei gewonnenen elektrischen Energie sind problemlos möglich. Bei Tram und Eisenbahn ist Rekuperation bereits Stand der Technik. Beim Antrieb ist der serielle Hybrid sehr flexibel, weil man für Stromgeneratoren ganz nach Bedarf Diesel-, Benzin- oder Siemens como Siemens IIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIII

26 E-Trucks lassen sich sowohl im Fahrleitungsnetz als auch dieselelektrisch angetrieben auf nicht elektrifizierten Straßen einsetzen. hi!tech _logistik_CE3.indd :23

27 V hi!biz E-Logistik U Der Antrieb des LKW erfolgt immer über einen Elektromotor. Er wird entweder über eine Oberleitung mit Strom versorgt oder via Generator von einem starken Dieselmotor. Aktiv bewegliche Stromabnehmer ermöglichen automatisches An- und Abbügeln Flüssiggasmotoren einbauen kann. Auch Brennstoffzellen, Gasturbinen und Batterie-Stacks lassen sich einplanen. Die Enuba-Trucks, für deren Weiterentwicklung Daimler und Siemens vor kurzem eine Intensivierung ihrer Zusammenarbeit vereinbart haben, sollen als echte ZweikraftFahrzeuge ihre Energie auch aus einer Oberleitung beziehen. Mit Transformator und Gleichrichter wird der aus dem öffentlichen Netz gelieferte Drehstrom in Gleichstrom mit 650 Volt Spannung umgewandelt. Ein gesteuerter Wechselrichter sorgt dafür, dass die elektrische Brems energie der Fahrzeuge netzkonform zurückgespeist werden kann. Auch die Oberleitung weist einige Besonderheiten auf. Anders als bei einer Tram wurde die rund Meter lange Testanlage in der deutschen Uckermark mit zwei parallelen Fahrdrähten ausgestattet. Während nämlich bei den schienengebundenen Bahnen die Rückstromführung über den Fahrweg erfolgen kann, brauchen Straßenfahrzeuge wie Oberleitungs- oder Trolley-Busse stets zweipolige Systeme für Hin- und Rückführung des Stromes. Allerdings sind diese Modelle vergleichsweise langsam unterwegs. Trucks auf Autobahnen müssen aber 90 km/h schaffen. Deshalb haben wir elastisch aufgehängte Kettenwerke mit ein- und auszweigenden Fahrdrähten installiert, wie sie bei der Bahn üblich sind, berichtet Michael Lehmann. Tragseil und Fahrdraht werden über eine Nachspanneinrichtung im Innern der Abspannmaste auf dem Gestänge eines Trolley-Stromabnehmers, verfügt über zwei Wippen und ein pneumatisches System, mit dem sich die Position und die Andruckkraft an die Fahrleitung steuern lassen, so Gerstenberg. Die intelligente Steuerung des Stromabnehmers erkennt vorhandene Fahrdrähte und bügelt automatisch an. Sie entscheidet auch, ob der Stromabnehmer Fahrbewegungen ausgleichen oder sich zur Verschleißminderung seitlich verschieben soll. Und sie bügelt sofort ab, wenn der Fahrer den Blinker zum Überholen betätigt oder ausweicht. Bei gut Mess- und Testfahrten, darunter etliche mit Anhänger und 40 Tonnen Gesamtgewicht, haben sich Konzept und Technik bestens bewährt, betont der Leiter des Forschungsprojekts, Holger Sommer. Insgesamt Kilometer legten die E-Trucks dabei zurück, unter Fahrdraht und auf nicht elektrifizierten Strecken. Die Steuerungselektronik der Stromabnehmer wurde bei Vollbremsunge, Hindernissen, Ausweich- und Überholmanövern gefordert. Parallel zur praktischen Erprobung führten die Siemens-Experten umfangreiche Untersuchungen zu den straßenverkehrs- und leittechnischen Aspekten der E-Trucks durch. Das Ergebnis: bereits ab wenigen zehntausend Kilometern Fahrleistung jährlich ließe sich die Rentabilitätsschwelle erreichen. ständig mechanisch sehr fest gespannt. Das ist zwar aufwändiger, sorgt aber auch bei hohen Fahrgeschwindigkeiten für eine technisch sichere und verschleißarme Stromübertragung zum Fahrzeug. Neuer Doppelstromabnehmer Komplett neu konzipiert wurde der Doppel-Stromabnehmer der E-Trucks. Sie müssen bei allen Geschwindigkeiten zuverlässig an- und abbügeln und Bewegungen innerhalb der Fahrspur aktiv nachregeln können, schildert Frank Gerstenberg vom Berliner Forschungszentrum von Siemens Infrastructure Logistics die Vorgaben. Der neue Stromabnehmer sitzt Für die Stromversorgung können bewährte Komponenten genutzt werden. i IIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIII Siemens como 2628_logistik_CE3.indd 28 Siemens siemens.com/mobility siemens.com/hybrid-drives hi!tech :53 Insera

28 Vorsorge von UNIQA bis Z. Gewählt zur vertrauenswürdigsten Versicherung Österreichs. Vorsorge von e bis A wie Altersvorsorg rung. Z wie Zahnversiche Inserat_Herbst_210x280_ISOcoatedv2eci.indd _logistik_CE3.indd :54 10:27

29 Die Zukunft ist wireless Zu den Schlüsseltechnologien der Industrie der Zukunft gehören eine zuverlässige Identifikation sowie eine leistungsstarke Vernetzung. Funk spielt dabei eine wichtige Rolle, meinen die Siemens-Experten Markus Weinländer und Karl Glas. BIA-Galvanik setzt für seine Galvanisierungsanlage auf Funktechnologie. Was sind die wichtigsten Anforderungen, mit denen Industrieunternehmen derzeit konfrontiert sind? Markus Weinländer: Neben global verteilten oder mobilen Fertigungseinrichtungen gehört die Varianten- statt der Massenfertigung sicher zu den wichtigsten Anforderungen, denen sich Industrieunternehmen von heute stellen müssen. Zentral gesteuerte Systeme stoßen hierbei an ihre Grenzen. Trotz Dezentralisierung haben wir nach wie vor irgendwo auf höchster Ebene ein Leitsystem, das zentral über allem steht. Auf der anderen Seite hat man vom Internet gelernt, dass sich selbst organisierende dezentrale Systeme stabiler, robuster und günstiger funktionieren. In die Industrie übertragen heißt das: Sich selbst organisierende Strukturen in den Fertigungseinheiten übernehmen die Fertigungsplanung bis hin zu Steuerungsaufgaben. Welche Rolle spielt die Funktechnologie für neue Produktionslösungen? Markus Weinländer: Jedes einzelne Teilprodukt muss identifiziert werden können. Zusätzlich muss es, um Steuerungsund Monitoringaufgaben zu übernehmen, auch Metadaten wie zum Beispiel Produktionsanweisungen oder Qualitätsdaten transportieren können Daten, die gegebenenfalls auch aktualisiert werden müssen. Dazu haben wir heute im Prinzip nur eine Option: RFID (Radio Frequency Identification), die Technologie, mit der man auch Daten schreiben kann. Und hierzu braucht man die Funktechnologie. Doch auch bei selbstorganisierenden Strukturen kommt man ohne datentechnische Vernetzung nicht aus. Bei der Kommunikation zwischen den Maschinen und dem Produkt hat sich RFID bewährt. Für die Kommunikation zwischen den Maschinen beziehungsweise den Monitoring- und advance, Fachmagazin für Totally Integrated Automation Siemens, Annette Kradisch IIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIII

30 hi!biz Industrie Leitsystemen kommt die aktuelle WLAN- Technologie ins Spiel. Echtzeit und Sicherheit sind in der Automatisierungstechnik unverzichtbar. Lässt sich das bei drahtlosen Verbindungen garantieren? Karl Glas: Ein Funknetz ist ein sogenanntes Shared Medium, das heißt, dass sich alle Teilnehmer die Übertragungsstrecke durch das Medium Luft teilen müssen. Die Funksysteme selbst sorgen nun dafür, dass die verfügbare Bandbreite dynamisch unter den Benutzern aufgeteilt wird. In einem WLAN nach dem Standard IEEE bekommt jeder Teilnehmer gleichberechtigt für eine bestimmte Zeit die volle Bandbreite zur Verfügung gestellt nach dem Motto: Wer zuerst kommt, funkt zuerst. Alle anderen Teilnehmer müssen dann warten. Auch wenn die Bandbreite groß genug ist und der Ablauf schnell genug, ist die Echtzeitfähigkeit mit dieser Art der Kommunikation nicht unbedingt gewährleistet, da ohne weitere Maßnahmen die Reihenfolge der Datenübertragung nicht vorhersehbar beziehungsweise vorherbestimmbar ist. Welche Lösung gibt es für dieses Problem? Karl Glas: Das patentierte Protokoll ipcf (industrial Point Coordination Function) Markus Weinländer, Leiter Produktmanagement Industrielle Identifikation, und Karl Glas, Industrielle Netzwerkkomponenten: Selbst in kritischen Umgebungen lassen sich zuverlässige, robuste und echtzeitfähige Funkverbindungen aufbauen und aufrechterhalten. sorgt dafür, dass jeder Teilnehmer pro Zyklus angesprochen wird, und gewährleistet auf diese Art die Echtzeitkommunikation. Außerdem lässt sich so auch eine Safety-Kommunikation funkzellenübergreifend realisieren. Welche Rolle spielen die Mobilfunkstandards UMTS und LTE in der Industrie? Karl Glas: Webbasierte Zusammenarbeit, Dienstleistungen wie Wartung oder Trouble Shooting oder einfache SMS über das Handy sind aus dem industriellen Umfeld nicht mehr wegzudenken. UMTS, das Zellennetz der 3. Generation, ist heute weltweit Standard. LTE bietet als Zellennetz der vierten Generation künftig mit bis zu 50 Mbits/s Bandbreite die drahtlose Basis für die Integration weiterer Dienste in das Funknetz. Welche Rolle spielt die im Handel etablierte UHF-Technologie für die Industrie? Markus Weinländer: Die relativ große Reichweite von fünf bis acht Metern bei niedrigen Transponderkosten macht UHF-RFID als Basis für ein durchgängiges Identifizierungssystem in Produktion und Logistik interessant. Der Vorteil der größeren Reichweite ist aber gleichzeitig auch der Nachteil. In der Fertigung selbst gibt es viel Metall und auch Flüssigkeiten und damit sehr viele Störungen durch Reflexion. Inzwischen kann man aber sagen, dass UHF-RFID-Systeme in der Fertigung bei Reichweiten von ein bis zwei Metern stabil sind. Was war das Ziel der Entwicklung der Ultra-High- Frequency-(UHF-)Technik? Markus Weinländer: UHF ist für den Handel entwickelt worden, um in der Pulklesung möglichst viele Teile zu erfassen. Die Pulklesefähigkeit ist von Vorteil in Produktionen mit geringer Fertigungstiefe, wenn alle Zulieferer ihre Teile mit Transpondern ausrüsten. Allerdings muss sie dann auch selektieren können. Das heißt: Bei der Pulklesung muss klar sein, ob der Airbag oder die Karosserie gemeint ist. Das ist nicht ganz trivial, denn Störungen durch Reflexionen können dazu führen, dass relevante Transponder nicht, nicht relevante aber sehr wohl gesehen werden. Sind die Herausforderungen des UHF-Einsatzes bewältigbar? Markus Weinländer: Inzwischen haben wir eine neue Generation von UHF-Lesern sowie UHF-Smart-Labels entwickelt, mit denen wir die Probleme sehr gut in den Griff bekommen und erreicht haben, dass UHF-RFID für die Industrie tauglich ist. Ein Beispiel ist der Einsatz des RFID-Systems Simatic RF600 in den Mercedes-Werken Rastatt und Kecskemét (Ungarn). Dabei begleiten Einweg- Transponder die Karosse vom Rohbau bis in die Endmontage. Das System erfüllte mit einer Leserate von durchschnittlich 99,99 Prozent sämtliche Anforderungen. UHF ist auch absolut kompatibel mit WLAN, da sich die Frequenzbänder nicht überlappen. i siemens.com/rfid hi!tech

31 Weltweit tätige Unternehmen bedienen globale Absatzmärkte und produzieren auch in vielen Ländern. Das Konzept des Elektronikwerkes in Goa (Indien) wurde an die lokalen Bedingungen angepasst. Die neue Globalisierung Entwicklungs- und Schwellenländer sind die neuen Wachstumstreiber, Industrieländer müssen sich durch Innovation behaupten, Produkte werden zum weltweiten Puzzlespiel, Logistik zur Herausforderung. Die Weltwirtschaft verändert sich Wir befinden uns mitten in einem Globalisierungsschub, unterstützt von modernen Informations- und Kommunikationstechnologien und getrieben vom wachsenden Freihandel und zunehmender Liberalisierung. Seit 1970 hat sich das Volumen des Welthandels auf mehr als 15,2 Billionen US-Dollar fast verfünfzigfacht. Gleichzeitig verschieben sich die Warenströme. 40 Prozent des Handelsvolumens werden mittlerweile innerhalb der Entwicklungs- und Schwellenländer abgewickelt. Im Jahr 2000 war es erst ein Viertel. In den vergangenen Jahrzehnten haben sich auch die Player der Globalisierung verändert. Dabei geht es längst nicht nur um China. Brasilien, Indien, Indonesien, Mexiko und die Türkei machen den traditionellen Handelsriesen aus Europa und den USA massive Konkurrenz. Es ist unübersehbar, dass derzeit fundamentale Umbrüche in der Struktur der Weltwirtschaft im Gang sind, betont Tom Kirchmaier von der London School of Economics (LSE). Wachstum in herkömmlichen Industrien wird künftig vor- Pictures of the Future Siemens IIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIII

32 hi!biz Wirtschaft Das effizienteste Kohlekraftwerk der Welt ist das von Siemens installierte Waigaoqiao III in China. nehmlich in den heutigen Schwellenländern stattfinden. Für die bereits hochentwickelten Länder bedeutet das, sie müssen ihr Wachstum noch stärker durch Innovation unterlegen." In den Schwellen- und Entwicklungsländern entstehen derzeit Fertigungsstandorte, die wichtige Zulieferfunktionen erfüllen, gleichzeitig aber auch die Bedürfnisse der lokalen Märkte optimal abdecken. Fertigung sei, so betont der Harvardökonom Professor Dani Rodrik, enorm wichtig für den ökonomischen Aufstieg eines Landes: Fertigung bringt Jobs, die relativ gut bezahlt sind, fördert private Investitionen und ebnet den Weg für eine weitere Diversifikation in der Wirtschaft. Hier muss man ansetzen und systematisch Beschäftigung aufbauen. Multinationale Technologieunternehmen wie Siemens reagieren auf diese Entwicklungen, indem sie in hochentwickelten Ländern in besonders komplexe Fertigungsindustrien und Forschungsaufgaben investieren. Die Fertigungs standorte in den Schwellenländern werden aber nicht nur in ihrer Zulieferfunktion gesehen. Sie sind auch in der Lage, die Bedürfnisse lokaler Märkte optimal abzudecken. Denn auf den wachsenden Märkten der Schwellenländer wird die Anpassung an lokale Kundenbedürfnisse immer wichtiger. Daher findet auch Innovation zunehmend in Schwellenländern statt. Zahl der Smart-Produkte erhöhen In Zukunft müssen multinationale Unternehmen ihre Prozesse und Strukturen dezentralisieren und multilokal agieren. Ziel der Investitionen von Siemens in Schwellenländern ist es auch, langfristig die Zahl der sogenannten Smart-Produkte zu erhöhen. Das sind Produkte, die einfach zu bedienen, wartungsfreundlich, robust und kostengünstig und damit perfekt auf die Bedürfnisse bestimmter Marktsegmente abgestimmt sind. Die Wahl von Fertigungsstandorten wird für multinationale Unternehmen daher immer komplexer. Vorbei ist die Zeit von kurzfristigen Reaktionen auf zu erwartende Lohnkostenvorteile. Globale Fertigungsnetze werden aktiv in Anlehnung an die Unternehmensstrategie sowie die Kundenanforderungen geplant. Bei Siemens haben wir einen neuen Ansatz zum Global Manufacturing China wird grün Mit rund einem Viertel der weltweiten energiebedingten CO 2 -Emissionen liegt China bereits vor den USA auf Platz 1 der Treibhausgas-Emittenten. Doch das Land hat schon begonnen zu handeln. Umweltschutz und Effizienzsteigerung sind nun wesentliche Faktoren in der Wirtschaftsplanung Chinas. Heute ist China der größte Windmarkt der Welt und Heimat einiger der weltgrößten Windkraft-Unternehmen. Vor allem bei Windkraftanlagen auf offenem Meer gibt es angesichts sehr flacher Küsten in China ein gigantisches Potenzial. Off- Shore-Marktführer Siemens hat an der Küste vor Shanghai neben einer Rotorblattfabrik auch eine Maschinenhausfertigung für Windkraftanlagen in Betrieb genommen. Wasserkraft ist schon seit 100 Jahren im Strommix Chinas fest etabliert. Damals installierte Siemens in der Provinz Yunnan Generatoren für das erste Wasserkraftwerk des Landes. Allerdings befindet sich ein Großteil der Wasserkraftwerke hunderte Kilometer von den nächstgelegenen großen Verbraucherzentren entfernt. Hochspannungs-Gleichstromübertragungen (HGÜ) sorgen für eine verlustarme Stromübertragung. Mit der Tianjin Eco-City hat China ein replizierbares Modell einer grünen Stadt geschaffen. Etwa 20 Prozent des Stroms der Ökostadt sollen aus erneuerbaren Energien stammen, um die Hälfte weniger Wasser verbraucht werden und der Verkehr zu 90 Prozent mit Fahrrädern, öffentlichen Verkehrsmitteln oder Elektroautos erfolgen. hi!tech

33 hi!biz Wirtschaft Trendwende in Südamerika: Boomländer wie Brasilien und Kolumbien werden zu Herstellern von Hitech-Produkten: In Brasilien fertigt Siemens Kondensatoren für Hochspannungsgleichstrom-Übertragungen (HGÜ), in Kolumbien werden Trafos hergestellt. Footprint Design entwickelt, der das Netzwerk systematisch analysiert und optimiert, betont Jörg-Henning Kaske, Siemens-Spezialist für Standards und Richtlinien der Fertigungsnetzwerksplanung. Dabei kann auch herauskommen, dass Fertigungsstätten in Industrienationen gestärkt werden. Bei High-End-Produkten, für die man gut ausgebildete Arbeiter und intensive Forschung benötigt, ist der Zugang zu Innovatoren wesentlich wichtiger als der zu billigen Arbeitskräften, betont Eric Spiegel, CEO Siemens USA. Kernstück der Planungsprozesse von Siemens für Fertigungsstätten sind Wirtschaftlichkeit, Schnelligkeit, Lieferflexibilität, Prozessqualität und Innovationsfähigkeit. Im Rahmen der neuen Globalisierung entstehen Produkte, bei denen eine hohe Anzahl von Materialien und Verarbeitungsschritten in ganz unterschiedlichen Teilen der Welt erfolgen. Metalle, Halbleiter oder Kunststoffe müssen zu einer Vielzahl verschiedener Teilkomponenten wie Mikrochips, Platinen und Displays verarbeitet, in Endmontagewerken zusammengeführt und dann an Kunden auf dem ganzen Planeten verteilt werden. Die globale Logistikkette eines Hightechproduktes besteht aus Schiffen, Flugzeugen, Zügen und LKWs. Nur durch den Einsatz von Computern schafft man es, Transportzeiten kurz und die Lager klein zu halten. Solche weltumspannenden Supply Chains sind oft unkalkulierbaren Risiken ausgesetzt. Den Klimawandel und die steigenden Energiekosten sehen Experten, die im Rahmen einer Studie von Pricewaterhouse Coopers befragt wurden, als größte Herausforderungen. Der Großteil geht davon aus, dass sich bis 2030 als Folge höherer Transportkosten verstärkt regionale Produktionsnetzwerke mit nahegelegenen Zulieferern etablieren werden. Das bedeutet allerdings nicht, dass weltweit aktive Hersteller die Produktion in einer Art Antiglobalisierung zurück in die Heimat verlagern. Vielmehr sollten sich besonders in den aufstrebenden Märkten Asiens autonome Netzwerke herausbilden, die mit geringen Transportkosten lokale Märkte beliefern. Sensibilisierung für Nachhaltigkeit Eine grundlegende Veränderung könnte auch die höhere Sensibilisierung der Verbraucher für Nachhaltigkeitsthemen bewirken, die zu einer spürbaren Neuorientierung im Konsumentenverhalten führt werden sich vor allem westliche Kunden häufiger für heimische Produkte als für Importwaren interessieren. Gleichzeitig erwartet man bis zu diesem Zeitpunkt einen Durchbruch bei intelligenten Verkehrsleitsystemen und autonomen Transportmitteln im Güterverkehr, die die Logistik effizienter und umweltschonender machen sollen. Ein besonders kritischer Faktor für globalisierte Produkte sind Naturkatastrophen. So hat der vergleichsweise harmlose Vulkanausbruch in Island den europäischen Flugverkehr lahmgelegt. Ganz andere Dimensionen hatte die Katastrophe von Fukushima. Man kann sich nicht auf alle Eventualitäten vorbereiten. Wichtig ist es im Ernstfall, schnell, flexibel und kreativ zu sein und vor allem aus jeder Krise zu lernen, weiß Martin Bellhäuser, Siemens-Spezialist für die Koordination in der globalen Lieferkette im Krisenfall. Aus der Katastrophe von Fukushima hat er vor allem eine Lehre gezogen: Es ist uns klar geworden, dass es sehr störanfällig sein kann, sich mit der Beschaffung auf nur einen Lieferanten für ein bestimmtes Produkt zu konzentrieren. Wir bemühen uns daher auch weitere Quellen zu erschließen. Die Flutkatastrophe in Thailand hat gezeigt, wie gefährlich es sein kann, wenn ein Großteil der Weltproduktion von Computerfestplatten in einer Region stattfindet. Trotz dieser Herausforderungen zweifelt niemand an einer weiteren Aufholjagd der Schwellenländer. Weniger beeindruckend als die Wachstumsraten ist aller- Pictures of the Future Siemens Christina Lehner IIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIII

34 dings die Entwicklung des Human Development Index der Vereinten Nationen, der die Lebensqualität misst. Dort liegt China aktuell auf Platz 101, Indien, dem das größte Wachstumspotenzial prognostiziert wird, auf 134. Brasilien belegt Platz 84 und Südafrika 124. Alle diese Länder haben gegenüber dem Vorjahr Plätze eingebüßt. Laut OECD hat die Ungleichverteilung der Einkommen seit den 80er Jahren dramatisch zugenommen. Vom Weltwirtschaftsforum wird sie aktuell als die größte Gefahr für die Welt gesehen. Die Globalisierung unserer Tage ist eine andere als die, die wir vor 20 Jahren erlebt haben, und sie wird sich weiterhin verändern, betont Prof. Dr. Dani Rodrik, Harvard. Wir beginnen gerade, die Nachteile einer nicht ausreichend kontrollierten Globalisierung zu verstehen. Die Finanzkrise hat uns eine wichtige Lektion erteilt. Der Markt ist eine tolle Sache. Er muss aber vom Staat in die richtigen Bahnen gelenkt werden. Er fordert strengere Regeln der Welthandelsorganisationen, um bei einer Manipulation von Wechselkursen eingreifen zu können. Im Spezialstahl für Trafos Der russische Stahlproduzent NLMK ist eines der wenigen Unternehmen weltweit, die Elektrostahl für Transformatoren herstellen können. Um die notwendige Qualität zu schaffen, benötigt NLMK Know-how. Besonders heikel ist die richtige Legierung, die das Brummen einer Trafostation verhindert. Neben der Legierung spielt auch die Mikrostruktur des Materials eine wichtige Rolle, die durch Temperatur, Grad der Verformung sowie die chemische Zusammensetzung beeinflusst wird. Dazu muss das Equipment für die Stahlproduktion auf dem neuesten Stand Bereich der Mobilität von Arbeitskräften sollten allerdings die Bestimmungen gelockert werden. Ebenfalls ungelöst ist das Problem der Folgen für die Umwelt, wenn Milliarden von Menschen ähnliche Ansprüche haben wie die Bewohner der Industrienationen. sein. Siemens-Automatisierungssysteme zur Überwachung der Produktionsprozesse sind ein entscheidender Faktor. Andererseits ist Siemens auch ein potenzieller NLMK-Kunde für Stahl, der für Transformatoren und Elektromotoren eingesetzt werden kann. Siemens ist als erster deutscher Konzern eine strategische Partnerschaft mit den Initiatoren der künftigen Innovationsstadt Skolkovo eingegangen und will hier mit Partnern einen Radiofrequenz- Hochleistungsgenerator für lineare Teilchenbeschleuniger entwickeln. Dazu ist ein neues, weltweit gültiges, wirtschaftliches und sozial ausgleichend wirkendes Modell von Nachhaltigkeit gefragt. Ein höherer Lebensstandard muss möglich sein, ohne die Welt zu zerstören. i siemens.com/industry siemens.com/pof Bruttoinlandsprodukt pro Kopf (US $) Neue Weltwirtschaft: Wachstumsmotor Schwellenländer Warenexporte, Mrd. US $ Industrienationen Entwicklungs- und Schwellenländer (ohne BRIC) BRIC Länder (Brasilien, Russland, Indien, China) USA Kanada UK Deutschland Frankreich Italien Japan Russland Mexiko Türkei Brasilien China Indonesien Indien Die Schwellenländer holen auf. Sie werden auch in den nächsten Jahren deutlich stärker wachsen als die Industrieländer Der Welthandel wächst rasant. Das zeigt die Statistik der Warenexporte. Schwellenländer und BRIC spielen eine wichtige Rolle. hi!tech

35 Siemens hat in das Kompetenzzentrum für Städte rund 35 Millionen Euro investiert. Die Zukunft der Stadt The Crystal, das Siemens-Zentrum für nachhaltige Stadtentwicklung, wird mit der Hälfte der Energie vergleichbarer Bürogebäude auskommen. Stadtentwicklung erlebbar gemacht Siemens hat sein erstes Zentrum für nachhaltige Stadtentwicklung in London eröffnet. Das futuristische Gebäude an den Royal Victoria Docks beherbergt die weltweit größte Ausstellung zum Thema Zukunft von Städten und Stadtentwicklung. The Crystal so der Name ist Konferenzzentrum, urbane Dialogplattform, Technologie- und Innovationszentrum in einem. Das Unternehmen strebt für das Gebäude die Zertifizierungen LEED Platinum und BREEAM Outstanding an die jeweils höchste Auszeichnung für nachhaltiges Bauen. Es soll als erstes Gebäude der Welt die jeweiligen Topbewertungen dieser beiden Zertifizierungsstandards erreichen. Die passive Gebäudearchitektur und die installierten Technologien zur Ressourcenschonung tragen dazu bei, dass The Crystal mit der Hälfte der Energie vergleichbarer Bürogebäude auskommen und etwa zwei Drittel weniger Kohlendioxid emittieren wird. Die Glasfassade erinnert an einen schwarzen Kristall. Die Fassaden sind so angeordnet und verwinkelt, dass möglichst viel Tageslicht ins Gebäude fällt, gleichzeitig aber auch jene Teile des Inneren beschattet werden, wo direkter Sonneneinfall nicht erwünscht ist. Viele Baustoffe und -teile sind aus ressourcenschonendem Material und recycelbar. Fotovoltaikanlagen auf dem Dach erzeugen einen Teil des Stroms. Praktisch die gesamte Heizung und Kühlung übernehmen regenerative Energiequellen vor Ort. Sonnenkollektoren und eine Erdwärmepumpe sorgen für warmes Wasser und gutes Klima. Im gesamten Gebäude geht kein Tropfen Wasser verloren. Siemens hat in das Kompetenzzentrum für Städte rund 35 Millionen Euro investiert. Das Markenzeichen wird im The Crystal bewusst nicht verwendet. Siemens will für Begegnungen von Entscheidern über Infrastrukturprojekte, Stadtmanagern, -entwicklern und -architekten eine neutrale Umgebung bieten und zur offenen Diskussion einladen. Weitere Kompetenzzentren sind in Shanghai und Washington geplant. i siemens.com/thecrystal Siemens, Eva Zwanzinger Siemens IIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIII

36 hi!future News Intelligent geregelt Bisher musste das Mittelspannungsnetz, das Spannungen von einem bis 75 kv umfasst, anhand von simulierten Szenarien gesteuert und periodisch angepasst werden. Eine neue Siemens-Software ermöglicht es, neben den Hochspannungsnetzen jetzt auch Mittelspannungsnetze zu automatisieren. Mit ihrer Hilfe kann anhand der wenigen vorhandenen Messdaten zuverlässig der Zustand des gesamten Netzes errechnet werden. Basierend darauf regelt ein Optimierungsprogramm die Spannung, sodass das Stromnetz flexibel auf Einspeisungen reagiert und sich insgesamt im zulässigen Spannungsband betreiben lässt. Die intelligente Steuerung des gesamten Netzes schafft die Voraussetzung für eine stärkere Integration dezentraler, alternativer Energieerzeuger, wie Kleinwasserkraftwerke, So- Die Größe macht effizient Siemens hat die Windturbine mit den weltweit längsten Rotorblättern in der Teststation der Sechs-Megawatt-Offshore-Windkraftanlage im dänischen Østerild in Betrieb genommen. Mit 75 m Länge haben die Rotor- Das Rotorblatt der weltgrößten Windturbine wird in einem Guss aus Glasfaser hergestellt. Leitstand bei Salzburgnetz, wo die neue Regelung für die Mittelspannung im Einsatz ist. larparks und Photovoltaik auf Hausdächern. Energieversorger erhalten zusätzlich die Möglichkeit, über das bestehende Netz mehr Netznutzer zu bedienen. Entwickelt wurde die Technik gemeinsam mit der Salzburg Netz GmbH im Rahmen des vom österreichischen Klimaund Energiefonds geförderten Projekts ZUQDE. Seit Januar ist sie im Salzburger Lungau im Einsatz. i siemens.com/smartgrid blätter des Typs B75 fast die Spannweite eines Airbus A380 und überstreichen mit m 2 eine Fläche von zweieinhalb Fußballfeldern. Die einzelnen Rotorblätter wurden im von Siemens patentierten IntegralBlade-Verfahren in einem Guss aus glasfaserverstärktem Epoxydharz und Balsaholz hergestellt und weisen weder Nähte noch Klebestellen auf. Sie sind extrem robust und fangen bei Windgeschwindigkeiten von zehn Metern pro Sekunde die Energie aus 200 Tonnen Luft ein. Zusätzlich konnte eine Gewichtsreduktion von 20 Prozent, verglichen mit konventionellen Herstellmethoden, erzielt werden. i siemens.com/windpower Gleiche Energie, mehr Strom Mit verbesserten Turbinen aus der gleichen Menge Primärenergie mehr Strom als bisher produzieren: das wird durch ein technisches Design von Siemens möglich, das den Wirkungsgrad um bis zu zwei Prozentpunkte steigert. Biogasanlagen, kombinierte Gas- und Dampfkraftwerke oder kleinere Kohlekraftwerke profitieren davon besonders. Die neuen Turbinen lassen sich viel schneller anfahren. In Industrieanlagen lässt sich Abwärme noch effizienter verwerten. siemens.com/energy Software oder Hardware Die Entscheidung zwischen Software (Mikrocontroller) und Hardware (ASIC) oder einem Zwischenweg mit programmierbaren Logikbausteinen legt 80 Prozent des Energieverbrauchs der Schaltung fest. Das österreichische Siemens-Forscherteam um Johann Notbauer entwickelt deshalb ein Simulationstool, mit dem Elektroniker bereits an diesem frühen Punkt im Schaltungsdesign den Energieverbrauch und die Kosten von Mikrochips optimieren können. Es unterteilt die Gesamtfunktion einer Schaltung in einzelne Schritte. siemens.com/innovation hi!tech

37 Dr. Achim Plum: "Es ist Ziel der molekularen Medizin, die Behandlung besser auf den Patienten abzustimmen." Medizin maßgeschneidert Über biomedizinische Innovationstrends und die Medizin der Zukunft sprach hitech mit Dr. Achim Plum, Principal Consultant für die Innovationsstrategie der Siemens CT in der Biotechnologie. Was verbirgt sich hinter dem Begriff Personalisierte Medizin, die als Zukunftstrend gehandelt wird? Das Konzept der Personalisierten Medizin zielt darauf ab, die Behandlung besser auf den individuellen Patienten abzustimmen und so die Erfolgschancen einer Therapie zu verbessern und Kosten durch Fehlbehandlungen einzusparen. Die gängigen Therapien für viele Volkskrankheiten wie Krebs wirken oft bei mehr als der Hälfte der Patienten nicht. Studien, die auf statistischer Evidenz beruhen, beweisen nur, dass neue Medikamente herkömmlicher Therapie überlegen sind. Um für einen einzelnen Patienten vorhersagen zu können, ob eine Therapie wirkt, müssen wir feststellen können, ob sie an den molekularen Ursachen der Krankheit angreift. Diese können bei individuellen Patienten sehr unterschiedlich sein. Wie funktioniert die Personalisierte Medizin? Personalisierte Medizin beruht auf einer sehr viel genaueren, molekularen Diagnostik, bei der wir auf die molekularen Treiber hinter einer Krankheit schauen und dann idealerweise Therapien auswählen, die genau dort angreifen. Aber das Konzept geht noch weiter: So können wir bereits heute für viele Medikamente vorhersagen, ob sie im Körper eines Patienten langsam oder schnell abgebaut werden und ob sie ungewollte Nebenwirkungen haben. Langfristig wollen wir aber Krankheiten eher verhindern anstatt sie zu behandeln. Dazu müssen wir verstehen, wie hoch das individuelle Risiko des Patienten für bestimmte Krankheiten ist und geeignete individualisierte Präventionsstrategien entwickeln. Gibt es heute bereits Personalisierte Medizin? Besonders in der Krebstherapie gibt es eine Reihe von Medikamenten, die nur verabreicht werden dürfen, wenn bestimme molekulare Ursachen vorliegen. So dürfen bestimmte antikörperbasierte Therapien gegen einen außer Kontrolle geratenen Rezeptor auf der Oberfläche von Tumorzellen nur dann eingesetzt werden, wenn nicht eine krebstypische Veränderung eines Gens namens KRAS vorliegt. Diese Mutation führt dazu, dass Elisabeth Dokaupil Siemens, Science Photo Library/picturedesk.com IIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIII

38 hi!future Medizin»Während heute noch Lokalisation und Symptomatik im Mittelpunkt stehen, werden wir zukünftig vielleicht Krankheiten nach ihrem molekularen Mechanismus klassifizieren. «der therapeutische Antikörper nicht mehr wirken kann. Ein Test auf diese Mutation vor dem Einsatz der teuren Medikamente spart allein in den USA 600 Millionen Dollar jährlich bei der Therapie von Darmkrebspatienten. Wie sieht die Pharmaindustrie diese Entwicklung? Während sich für die diagnostische Industrie viele neue Chancen ergeben, hatte die pharmazeutische Industrie anfänglich ein sehr gespaltenes Verhältnis zur Personalisierten Medizin. Die Angst, dass ursprünglich große Märkte in immer kleinere Fragmente zerfallen und diese Märkte nicht die explosiv angestiegenen Kosten der Medikamentenentwicklung decken, ist nach wie vor sehr groß. Aber es setzt sich gleichzeitig die Erkenntnis durch, dass sich durch genaue Kenntnis des molekularen Defekts Medikamente langfristig gezielter und schneller entwickeln lassen. Werden wir in einigen Jahren Krankheiten noch wie bisher nach Organen benennen, wenn ihre Behandlung sehr unterschiedlich sein kann? Im Grunde stehen wir vor einem Paradigmenwechsel in der Art, wie Krankheiten klassifiziert werden. Während heute noch weitgehend Lokalisation und Symptomatik im Mittelpunkt stehen, werden wir zukünftig vielleicht Krankheiten nach ihrem molekularen Mechanismus klassifizieren. Letztendlich würden sich dadurch auch die Märkte wieder vergrößern, denn ein Wirkstoff, der einen bestimmten molekularen Defekt kompensiert, könnte dann bei allen Erkrankungen, die auf diesem Defekt beruhen, zum Einsatz kommen. Wie lassen sich die molekularen Ursachen von Krankheiten diagnostizieren? Mit zunehmendem Wissen um die molekularen Mechanismen von Krankheiten werden immer mehr und komplexere Daten zur Entscheidung über Therapien beitragen. Treiber hinter dieser Entwicklung sind immer neuere und billigere Technologien, um umfassende molekulare Signaturen von Patienten zu erstellen. Zunehmend lernen wir auch diese Signaturen zu interpretieren und daraus neues Wissen abzuleiten. In dem Maße, wie diese umfassenden Ansätze aus der Forschung als Präzisionsdiagnostik Einzug in die Klinik halten, wird aus der auf statistischer Evidenz beruhenden Medizin eine wissensbasierte Medizin. Welche Beiträge kann denn die Informations- und Kommunikationstechnologie zur molekularen Medizin leisten? Grundsätzlich geht es natürlich erstmal darum, große Mengen an Daten sicher zu verarbeiten und zu speichern und schnell dort nutzerfreundlich bereitzustellen, wo sie gebraucht werden. Dies benötigt enorme Rechen-, Speicher- und Datenübertragungskapazitäten. Aber damit ist noch keine medizinische Entscheidung getroffen. Zunehmend werden IT-getriebene Entscheidungsunterstützungssysteme eine Rolle spielen, die die molekulare Signatur des Patienten und das vorhandene Wissen um die Krankheit im Hinblick auf konkrete Therapiefragestellungen interpretieren und dem Arzt Optionen mit hohen Erfolgschancen vorschlagen. Die letztendliche Entscheidung wird aber allein aus rechtlichen Gründen der Arzt treffen. Wie könnte die Medizin im Jahr 2050 aussehen? Letztlich werden wir versuchen, den individuellen Patienten zu virtualisieren, d.h. in einem möglichst genauen mathematischen Modell im Computer abzubilden, um Präventions- und Behandlungsstrategien zu simulieren. Wann dies soweit sein wird, hängt aber nicht zuletzt von der Weiterentwicklung der Informationsund Kommunikationstechnologie ab, denn die aktuellen Rechenkapazitäten reichen nicht aus, um die vollständigen virtuellen Patienten zu berechnen. An diesen Herausforderungen wird aber fieberhaft in verschiedenen interdisziplinären öffentlichen Forschungsinitiativen gearbeitet, an denen auch Siemens als Industriepartner beteiligt ist. i siemens.com/innovation hi!tech

39 Energie ohne Ende Die hohen Temperaturen im Inneren der Erde lassen sich zur klimaschonenden Gewinnung von Heizwärme und Strom nutzen. Geothermie gewinnt daher immer mehr Anhänger. Die Erde ist heiß, sehr heiß In 99 Prozent unseres Planeten herrschen Temperaturen von über Grad Celsius, der Erdkern in über Kilometer Tiefe bringt es sogar auf Grad. Verantwortlich für dieses gigantische Energiereservoir sind die Restwärme aus der Zeit der Erdentstehung vor 4,6 Milliarden Jahre und der Zerfall von radioaktiven Elementen. Vulkanausbrüche und heiße Quellen zeugen an der Erdoberfläche von diesem fast unerschöpflichen Energiespeicher. Erdwärme hat als Energiequelle einige entscheidende Vorteile, sagt Horst Kreuter, der als deutscher Geothermieexperte im Vorstand der International Geothermal Association sitzt. Bei ihrer Nutzung wird kein klimaschädliches Kohlendioxid freigesetzt, die Kraftwerke für die Gewinnung von Wärme oder Strom benötigen relativ wenig Platz und stehen zudem ununterbrochen bei jedem Wetter zur Verfügung. Über 60 Staaten nutzen Erdwärme schon seit Jahrzehnten, besonders intensiv in Regionen, in denen heißes Thermalwasser direkt an der Oberfläche austritt oder nur wenige 100 Meter tief gebohrt werden muss. Länder wie Island, Costa Rica oder Neuseeland können so zwischen 5 und 20 Prozent ihres Strombedarfs mit geothermischen Kraftwerken decken. Auch auf dem europäischen Kontinent ist das Potenzial der Erdwärme alles andere als zu vernachlässigen. In dem kleinen Ort Larderello in der Toskana speisen seit nunmehr 100 Jahren heiße Quellen ein geothermisches Kraftwerk. Stetig erweitert liefern heute mehrere Anlagen etwa Millionen Kilowattstunden pro Jahr, genug für etwa eine Million Haushalte. In Deutschland findet Erdwärme vor allem als günstige und umweltfreundliche Heizquelle immer mehr Freunde. Mit Erdsonden nur knapp unter der Erdkrume oder relativ flachen Bohrungen bis 400 Meter Tiefe brachte es die sogenannte oberflächennahe Geothermie 2011 immerhin auf Millio- Jan Oliver Löfken Kim Hart/Robert Harding/picturedesk.com IIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIII

40 hi!future Geothermie Geothermie-Kraftwerk in Island: auf der Vulkaninsel kommt jede Menge heißes Wasser aus der Erde. Ein erheblicher Teil des Strombedarfes wird damit gedeckt. hi!tech

41 Strom aus Erdwärme Für geothermische Stromerzeugung sind zwei Bohrungen, ein nachhaltiger Thermalwasserkreislauf und ein Kraftwerk notwendig. Gefördertes Wasser wird nach der Nutzung wieder in den Speicher zurückgeführt. Die Dampfturbine muss an die Verhältnisse in geothermischen Kraftwerken angepasst sein. Die Siemens-Turbine verfügt über einen speziellen Strömungsweg für Geothermie. nen Kilowattstunden Heizwärme. In Deutschland sind heute etwa solcher Erdwärmeanlagen installiert. Tendenz zunehmend. Bei steigenden Gas- und Ölpreisen ist auch in den Staaten des Donaubeckens das Interesse an der Geothermie geweckt. Im September 2011 wurden die ersten Daten zu dem geothermischen Potenzial in Slowenien, Österreich, Ungarn und der Slowakei gewonnen im Rahmen des Projekts Transenergy präsentiert. Wegen der besonderen Geologie in dieser Region ist hier der Wärmefluss durch die oberen Erdschichten mit bis zu 100 Watt pro Quadratmeter überdurchschnittlich hoch. Messungen in über Bohrlöchern zeigten, dass die Steiermark und Gebiete um Györ und Wien besonders gut für geothermische Anlagen geeignet sind. Vor allem das geothermische Heizen von Neubauten wird in diesen Regionen in den kommenden Jahren stark zunehmen. Denn die Technologie, aufbauend auf relativ flachen Bohrungen, Erdsonden, Wärmepumpen und gut isolierten Bauten, ist ausgereift und wettbewerbsfähig. Durch Erdwärme auf 40 bis 100 Grad aufgeheiztes Wasser reicht aus, um diese Anlagen wirtschaftlich betreiben zu können. Anders sieht es dagegen bei der Königsdisziplin der Geothermie aus: der Stromgewinnung. Hier sind höhere Temperaturen von über 150 Grad gewünscht, um über einen Wärmetauscher Wasserdampf zu erzeugen, mit dem wiederum mittels einer Dampfturbine ein Stromgenerator angetrieben werden kann. Erfolgreiche Pilotprojekte Pilotprojekte zur geothermischen Stromerzeugung gibt es in Europa bereits einige. So fördert seit 2000 das Heizkraftwerk im österreichischen Altheim 106 heißes Thermalwasser aus gut Meter Tiefe, um neben gut 12 Megawatt Wärme auch ein Megawatt elektrische Leistung zu liefern. Im Elsass erreicht die Wassertemperatur sogar bis zu 175 und speist seit vier Jahren ein Kraftwerk mit 1,5 MW elektrischer und 30 MW thermischer Leistung. Die Anlage in Soultz-sous- Forêts nimmt dabei weltweit eine Sonderstellung ein, da hier kein Thermalwasser gefördert, sondern kaltes Wasser unter Hochdruck in den Untergrund gepresst wird. Durch ein Bohrloch gelangt das Wasser in etwa Meter Tiefe, wird dort wie in einem Durchlauferhitzer von dem heißen Gestein aufgeheizt und gelangt dann durch ein zweites Bohrloch wieder an die Oberfläche. Hot-Dry-Rock- Verfahren kurz HDR oder petrothermale Geothermie nennen Experten diese Methode. Temperaturen über 100 Grad reichen rein theoretisch zwar zur Erzeugung von Wasserdampf zum Antrieb einer Dampfturbine aus, doch wäre der Wirkungsgrad ausgesprochen gering. Bessere Bedingungen können aber mit Medien erreicht werden, die bei niedrigeren Temperaturen als Wasser verdampfen. Solche sogenannten Organic Rankine Cycle (ORC) - Turbinen werden sowohl im Elsass und in Jan Oliver Löfken Siemens, GFZ Potsdam

42 hi!future Geothermie Altheim als auch im deutschen Geothermiekraftwerk im pfälzischen Landau genutzt. Statt Wasser wird hier beispielsweise die organische chemische Substanz Isopentan verwendet, die bereits bei knapp 30 in die Dampfphase übergeht. Seit Mitte 2008 liefert dieses Kraftwerk etwa drei Megawatt elektrische Leistung. Wir sehen weltweit eine stark steigende Nachfrage nach Geothermie- Dampfturbinen, eine Technologie zur Stromgewinnung, die nachhaltig ist und Potential besitzt, ist Markus Tacke, CEO der Geschäftseinheit Industrial Power im Siemens-Sektor Energy, überzeugt. Der Technologiekonzern entwickelte daher eigens eine Dampfturbine, die SST-400 GEO, mit der eine Leistung von bis zu 60 Megawatt erreicht werden kann. Im Unterschied zu herkömmlichen Turbinen ist diese aus extrem korrosionsbeständigen Materialien gefertigt. Damit kann sie selbst chemisch aggressiven Flüssigkeiten und Dämpfen lange standhalten. Zudem testet Siemens in einem ORC-Forschungsprojekt mit dem Moscow Power Engineering Institute und der Moscow State University ein neuartiges Arbeitsmedium des US-Konzerns 3M, das aus Kohlenstoff, Fluor und Sauerstoff besteht und unter Normaldruck bei 49 Grad verdampft. Der Vorteil: Das organische Medium ist absolut umweltverträglich was für Siemens unter dem Aspekt der Nachhaltigkeit wichtig ist, betont Dr. Martin Tackenberg von Siemens Corporate Technology (CT). Hohe Kosten für Bohrungen Aber trotz hoher geothermischer Potenziale im Untergrund und ausgereifter Turbinentechnik kommt die Stromgewinnung mit Erdwärme bisher nur schleppend voran. Ein Grund dafür liegt in den hohen Kosten für die nötigen kilometertiefen Bohrungen, die längst nicht immer auf ausreichend große Thermalwasser-Reservoire stoßen. Und die technische Alternative des Hot-Dry-Rock-Verfahrens erfuhr vor wenigen Jahren einen deutlichen Dämpfer. Denn im Dezember 2006 kam es beim Deep-Heat-Mining- Projekt in Basel wegen des eingepressten Wassers zu spürbaren Erdstößen mit einer Stärke von bis zu 3,5 auf der Richterskala. Größere Schäden entstanden zwar Wegen der besonderen Geologie ist der Wärmefluss durch die oberen Erdschichten im europäischen Zentralraum mit bis zu 100 Watt pro Quadratmeter überdurchschnittlich hoch. Das ist das Ergebnis der Untersuchungen im Rahmen des EU- Projektes Transenergy. nicht, doch die Verunsicherung der Bevölkerung führte zum Stopp des Projekts. Mangelnder Akzeptanz bei den Anwohnern wollen Geothermie-Experten nun mit mehr Aufklärung und Risikoforschung entgegenwirken. So kann eingepresstes Wasser zwar als Auslöser für Erdbeben wirken. Doch können diese niemals stärker sein als natürlich vorkommende Beben in der Region. Eine Beschränkung auf Gebiete mit sehr geringem Bebenrisiko müsste daher in Betracht gezogen werden. Denn Investoren für Geothermie-Kraftwerke werden sich nur von dem zukunftsweisenden Potenzial begeistern lassen, wenn sie keinen Projektstopp durch verängstigte Bürger und Politiker befürchten müssen. Wir nutzen seit rund 100 Jahren Geothermie. Und bislang ereignete sich kein einziges schwereres Unglück, bei dem Menschenleben in Gefahr waren oder katastrophale wirtschaftliche Schäden auftraten, sagte Geowissenschaftler Ernst Huenges, der am Geoforschungszentrum Potsdam die Abteilung für Geothermie leitet, als er 2009 in einem Interview auf das Basel-Beben angesprochen wurde. So schwindet der vereinzelte Widerstand gegen die Geothermie, je mehr Wissen über dieser Energiequelle vermittelt wird. Jüngster Beleg dafür ist das Erdwärme-Kraftwerk in Insheim (Südpfalz), das in Kürze mit knapp fünf Megawatt elektrischer Leistung in Betrieb gehen und Strom für rund Haushalte liefern wird. Werden weitere Projekte wie geplant umgesetzt, könnte in Deutschland das Ziel der Bundesregierung, bis 2020 knapp Millionen Kilowattstunden Geothermie-Strom jährlich zu erzeugen, noch erreicht oder gar übertroffen werden. i siemens.com/energy transenergy-eu.geologie.ac.at Helge Cladrowa hi!tech

43 Kleiner Trend - ganz groß Mikrotrends haben nicht selten großes Potential. Häufig sind es erfolgreiche Internet-Geschäftsmodelle, aus denen neue Nischenmärkte entstehen. Gutscheinjäger und Nischen-Facebook Nicht nur die großen, auch die kleinen Trends haben es in sich: Selbst wenn sie zuerst nur als App oder Service auftauchen, können sie zu einer großen Bewegung werden. Das von Trendforscher Matthias Horx gegründete Zukunftsinstitut widmet den Mikrotrends eine eigene Studie, aus der wir einige interessante Details zitieren. Basis der Mikrotrends sind oft bereits erfolgreiche Internet-Geschäftsmodelle, aus denen neue Kundenbedürfnisse und damit Geschäftschancen entstehen. Ein erfolgreiches Beispiel ist Coupflip seine Geschäftsbasis sind jene rund 40 Prozent der bei Groupon erworbenen Gutscheine, die nicht eingelöst werden. Coupflip hat sich darauf spezialisiert, die Gutscheine an interessierte Schnäppchenjäger weiterzuverkaufen. Das Manko, dass GPS-Navigation in geschlossenen Räumen nicht funktioniert, macht sich der Wifarer zu Nutze: Zum Tracken des Aufenthaltsorts können Orientierungsbedürftige einfach WLAN nutzen. Aber auch im Bereich Social Media gibt es Nischen: Der Platzhirsch Facebook bedient mittlerweile ein so großes Publikum, dass Menschen mit speziellen Interessen einander schwer finden. Special Interest Social Networks machen es möglich, sich mit Gleichgesinnten zu vernetzen. Viele dieser heute existierenden Netzwerke werden möglicherweise wieder verschwinden. Inzwischen haben sie aber auch Unternehmen etwas zu bieten: einen spannenden Einblick in teils sehr spezielle Zielgruppen. Das Portal Lawyrs vernetzt Juristen und Jusstudenten aus 184 Ländern, Netmoms.de wird von Müttern zum Austausch über Kinder und alle damit verbundenen Highlights und Probleme benutzt. Was Communities alles auf die Beine stellen können, zeigt der Crowdfunding-Trend. Über Plattformen wie Kickstarter werden Projekte verschiedener Art finanziert. Eine gemeinsame Idee kann durch kleine Beiträge vieler Menschen Gestalt annehmen. Dieses Wir-Gefühl bildet auch die Basis neuer urbaner Bürger-Communities: die gemeinsamen Projekte reichen vom Gemeinschaftsgarten über Bademöglichkeiten bis zum Brückenbau. Bürger-Communities gestalten das Stadtbild mit oder sogar um. Bei spacehive.com zum Beispiel geht es um Projekte im öffentlichen Raum von Nachbarschaftsgärten bis zu Spielplätzen. Die neue Engagement-Kultur sollte auch Unternehmen dazu anregen, neue CSR-Projekte ins Leben zu rufen als Teil einer langfristigen Marketingstrategie. Auch beim Reisen werden die Mechanismen sozialer Netzwerke Einzug halten. Über Plattformen wie Flinc lassen sich Mitfahrgelegenheiten in Echtzeit finden. Die Airline KLM bietet Social Seating an: die Daten aus dem Facebook- oder Linked- In-Profil sind die Basis dafür, Menschen mit gleichen Interessen nebeneinander zu setzen, um eine angenehme Reise mit einem interessanten Sitzpartner zu ermöglichen. Der Weg wird damit zu einem erstrebenswerten Ziel. Energiesparwettbewerb Infolge der stark zunehmenden Verbreitung von Smartphones sind Millionen von Menschen im Besitz eines vielseitigen Taschencomputers, der mit Hilfe von Apps zu einem Multifunktionsgerät erweitert werden kann und zum willkommenen Begleiter in allen Lebenslagen wird. Ein gutes Beispiel dafür ist Social Metering. Darunter versteht man eine soziale, interaktive Nutzungsform der Smart-Metering-Technologie. Smart Meter liefern Daten über den Energieverbrauch dem einzelnen Haushalt genauso wie den Energieversorgern. Sie schaffen damit die Basis für ein stabiles Netz. Gleichzeitig können Endverbraucher damit ihr Verbrauchsverhalten optimieren. Dabei helfen Self-Metering-Tools, die spielerisch zum Energiesparen anregen. Sabine Nebenführ Christina Lehner IIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIII

44 hi!future Mikrotrends Die Social-Metering-App des deutschen Start-Ups GreenPocket inszeniert, basierend auf diesem Spieltrieb, einen Wettbewerb via Facebook und schafft dadurch Bewusstsein für ein möglichst CO 2 -effizientes Leben. Ein Großprojekt zum Thema Self Metering wird in Finnland gestartet, wo ab 2013 alle Haushalte über einen Smart Meter verfügen müssen. Die Bürger sollen sich über soziale Netzwerke mit Freunden zu Microgrids zusammenfinden und so Energie untereinander teilen und managen. Durch das Verschmelzen von Smart Grids, Cloud Computing und sozialen Netzwerken haben Konsumenten nicht nur ihren Stromverbrauch besser im Griff. Längerfristig könnten sie auch aktiv an der Energiewende mitarbeiten und in neue energiebezogene Geschäftsmodelle eingebunden werden. Im Bereich der Energie zeichnet sich noch ein anderer Trend ab: die Nutzung unkonventioneller, dezentraler Arten der Energieerzeugung, das sogenannte Energy Harvesting. Kohlenstoff-Nanoröhrchen in Kunststofffasern können Körpertemperaturunterschiede nutzen, um Strom zu erzeugen. In Autositze eingelassen lassen sich damit die Reichweiten von Elektroautos erhöhen. Wer seine Energie beim Tanzen nützen will, sollte sich die Nacht in der Organic Disco um die Ohren schlagen: Pro Tänzer können bis zu 20 Watt erzeugt werden. Dass ungewöhnliche Wege der Energieerzeugung salonfähig werden, hat der New Yorker Bürgermeister Michael Bloomberg bewiesen: Die Nutzung des Überdrucks im Wassersystem zur Gewinnung elektrischer Energie wurde von ihm persönlich genehmigt. i Mikrotrends: Janine Seitz, Adeline Seidel, Christian Rauch, Patrick Mijnals, Anja Kirig, Cornelia Kelber Juli 2012, 127 Seiten, Das Team des Zukunftsinstituts erfasst kontinuierlich neue Mikrotrends, die geclustert und auf ihr langfristiges Potenzial abgeklopft werden. Die Studie Mikrotrends bietet eine Sammlung dieser Trends. Neben der Themenclusterung in Lifestyle, Marketing, Food, Märkte, Konsum, New Work und Gesellschaft wird auch die Branchenrelevanz geprüft. hi!tech

45 Siestorage mit Lithium-Ionen-Akkus hilft dem italienischen Stromversorger Enel bei der Stabilisierung des Netzes. Speichern lohnt sich Schwankende Strompreise und die Belastung der Netze durch unregelmäßige Lieferungen aus alternativen Energiequellen machen Batterien auch für die Industrie attraktiv. Jan Oliver Löfken Siemens, Fraunhofer UMSICHT IIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIII

46 hi!future Stromspeicher Garantiert unterbrechungsfrei? Europas Stromversorgung ist die zuverlässigste der Welt. In Deutschland musste ein Stromkunde 2011 durchschnittlich gerade mal für gut 15 Minuten auf Elektrizität verzichten. Privathaushalte spüren solche Ausfallzeiten kaum, doch für Industrieunternehmen oder Krankenhäuser kann selbst ein kurzes Blackout fatale Folgen haben. IT-Firmen, Verkehrsleitstellen und Rechenzentren greifen für eine garantiert unterbrechungsfreie Versorgung auf Kurzzeitspeicher, basierend auf Bleiakkus, zurück. Bei komplexen Industrieproduktionen können selbst Sekunden-Blackouts zu Ausfällen von Anlagen führen, deren Hochfahren Tage brauchen kann. Und mit der Energiewende hin zum Einsatz einer steigenden Zahl erneuerbarer Stromquellen wächst die Befürchtung, dass die Versorgungssicherheit sinken und gleichzeitig die Preise in Zeiten von Spitzenbelastung steigen könnten. Unsere Industrie verbraucht über 40 Prozent des europäischen Stroms, sagte EU-Energiekommissar Günther Oettinger auf einer Tagung der Europäischen Investitionsbank in Luxemburg. Für die Industriestandorte in Europa werde kungsgrade, dass eine Flüssigbatterie nur etwa 30 Prozent Verluste aufweist. Damit lassen sich sehr robuste und langlebige Batterien bauen, sagt Tom Smolinka vom beteiligten Fraunhofer-Institut für Solare Energiesysteme ISE in Freiburg. Zudem lassen sich die Redox- Flow-Batterieblöcke für einen höheren Strombedarf flexibel vergrößern. Dieser Vorteil unterscheidet sie von klassischen Bleiakkus. Ausgehend von einer 2-Kilowatt-Pilotanlage arbeiten die Fraunhofer-Forscher an Speichersystemen mit der zehnfachen Leistung. Und in wenigen Jahren könnte die Megawatt-Schwelle überwunden werden. Allerdings schätzt Berthold, dass die Flüssigbatterien noch zwei- bis dreimal teurer sind als der ausgereifte Blei-Stromspeicher. Doch mit der Entwicklung großflächiger Membranen könnten die Kosten für kleine Megawattspeicher auf unter Euro pro installiertem Kilowatt sinken. Bis dahin werden auch andere Speichertechnologien weiterentwickelt werden und mit den Flüssigbatterien konkurrieren. Das US-Unternehmen Aquion Energy in Pittsburgh setzt dabei für die Batterielektroden auf sehr günstige und in Massen verfügbare Substanzen wie Mangan und Natrium. Gefüllt mit einem wässrigen Elektrolyten sind diese Stromspeicher zwar alles andere als leicht und handlich. Doch lassen sich die Module, die so groß wie Ölfässer sind, ohne Probleme zu großen Anlagen zusammenschalten. Und mit geringen Kosten von etwa 240 Euro pro Kilowattstunde (kwh) Speicherkapazität sieht sich Aquion-Direktor Scott Pearson durchaus wettbewerbsfähig. Testreihen haben zudem ergeben, dass diese Natrium-Mangan-Batterien rund Ladezyklen standhalten und damit etwa dreimal länger einsatzfähig sind als klassische Bleiakkus. Ähnliche Ansätze, die wartungsfreie und mit zwei Stunden relativ schnell la- Flüssigbatterien, die derzeit von einem Konsortium von Fraunhoferinstituten entwickelt werden, eignen sich auch als Stromspeicher für Unternehmen. Strom daher das Maß aller Dinge sein. Für eine absolut sichere firmeneigene Stromversorgung sind also neue Batteriesysteme gefragt. Sie könnten signifikant mehr Leistung bereitstellen als derzeit etablierte Backup-Anlagen und sehr viel schneller Stromengpässe überbrücken als Dieselgeneratoren. Geringe Verluste mit Redox-Flow Genau dieses Ziel verfolgen zahlreiche Entwickler weltweit. Ein viel versprechender Stromspeicher-Kandidat sind Flüssigbatterien, die derzeit von einem Konsortium mehrerer Fraunhofer-Institute entwickelt und getestet werden. Diese Batterien werden Schwankungen bei der Produktion von Wind- und Solarstrom gut ausgleichen können, sagt Sascha Berthold vom Fraunhofer-Institut für Umwelt-, Sicherheits- und Energietechnik in Oberhausen. Doch diese sogenannten Redox-Flow-Batterien eignen sich auch als Stromspeicher für Unternehmen. In mehreren gestapelten Reaktionskammern können Verbindungen aus dem Metall Vanadium Elektronen aufnehmen oder abgeben. Getrennt durch spezielle Kunststoff-Membranen erreichen diese Zellen so hohe Wir- hi!tech

47 hi!future Stromspeicher dende Batterien für den stationären Einsatz ermöglichen, nutzen Elektroden aus Natrium und Nickel. Die kleine Firma Ambri, eine Ausgründung des Massachusetts Institute of Technology (MIT), baut günstige, dreischichtige Stromspeicher auf der Basis von Magnesium. Die erste Lage, die sich nach Erhitzen eines Metallpulvers auf 700 Grad Celsius bildet, besteht aus reinem Magnesium und wirkt als negative Elektrode. Eine zweite Schicht, die ein Salz aus Magnesium, Kalium, Natrium und Chlor enthält, wirkt als Elektrolyt. Als dritte Schicht übernimmt eine Magnesium-Antimon-Legierung die Rolle der positiven Elektrode. Sehr langlebig und zugleich günstig soll dieser Batterietypus sein. Ein erster Prototyp, bei dem Hunderte einzelne Module einen ganzen 40-Fuß-Container füllen, erreichte eine Speicherkapzität von kwh. Erneuerbaren Strom zwischenspeichern Siemens setzt für viele seiner Speicherprodukte auf die bewährte Technologie der Lithium-Ionen-Akkus. Bereits Anfang des Jahres installierte das Unternehmen eine Pilotanlage von Siestorage für den italienischen Stromversorger Enel. Mit einer Kapazität von 500 kwh soll das System die Stabilisierung des Stromnetzes erleichtern und regenerativ erzeugten Strom zwischenspeichern. Gekoppelt mit einer speziell zugeschnittenen Leistungselektronik lässt sich das modulare System bis auf kwh Kapazität vergrößern, um bis zu acht Megawatt Leistung bereitzustellen. Ein wesentlicher Vorteil der Lithium- Ionen-Technologie gegenüber den günstigeren Blei- oder Natrium-Mangan-Batterien sind neben der deutlich höheren Kapazität die schnellen Lade- und Entladezeiten. So brauchen die Speichersysteme weniger Platz und können flexibler eingesetzt werden. Der Energiespeicher ist zur Notstromversorgung genauso einsetzbar wie für die Steigerung der Energieeffizienz von Gebäuden, Inselnetze, kleinere autarke Eigenbedarfsnetze oder für das öffentliche Verkehrswesen und für Anwendungen in der Elektromobilität. Stromspeicher auf Lithium-Basis bieten zudem das größte Optimierungspotenzial. Liegt die theoretische Kapazitätsgrenze der heute favorisierten Lithium-Akkus mit einer positiven Elektrode aus Lithiumkobaltoxid bei knapp 400 Wattstunden pro Kilogramm (Wh/ kg), können Lithium-Schwefel-Systeme prinzipiell schon über Wh/kg erreichen. Die Lithium-Luft-Technologie stößt sogar erst bei gut Wh/kg an ihre Grenzen. Von der Einsatzreife sind diese Ansätze aber noch weit entfernt und stehen im Fokus zahlreicher Forschungsprojekte weltweit. Immerhin schafften erst vor wenigen Monaten Forscher von der britischen University of St. Andrews in Fife, einen Lithium-Luft-Akku mit rund Wh/kg im Labor zu fertigen. Dieser hielt in Testläufen etwa 100 Ladezyklen stand, enthielt aber auch teure Kathoden aus nanoporösem Gold. Vor einem möglichen Einsatz beispielsweise in Elektroautos, die mit einer Ladung über 500 Kilometer weit fahren sollen, muss die Stabilität auf mindestens Ladezyklen gesteigert und nach günstigeren Baukomponenten als Gold gesucht werden. Auf diese High-End-Stromspeicher müssen Industrieunternehmen für firmeneigene Strompuffer nicht warten. Denn die verfügbaren oder kurz vor der Marktreife stehenden Systeme reichen für die meisten Backup-Anwendungen bereits aus. Zudem ist es absehbar, dass sich die Strompreise in naher Zukunft viel flexibler gestalten werden als heute üblich. Seit wenigen Jahren macht der stundenaktuelle Preis für eine Kilowattstunde an der Strombörse in Leipzig (EEX) deutlich, wie stark wehende Winde und ein sonnenreicher Tag die Kurse purzeln lässen. Sobald die Stromversorger solche an den Leipziger Börsenkurs gekoppelten Tarife anbieten, eröffnet sich Unternehmen ein neues Kalkulationsmodell. Es ist nicht ausgeschlossen, dass sich die Investition in einen firmeneigenen Stromspeicher dann schon nach wenigen Jahren amortisieren wird. Stromautonomie könnte zu einem industriellen Wettbewerbsvorteil werden. Als Teil von virtuellen Kraftwerken können sich Betriebe auch selbst als Stromversorger betätigen speziell in Spitzenlastzeiten ein attraktives Geschäft. i siemens.com/siestorage siemens.com/energy In virtuellen Kraftwerken werden mehrere kleinere dezentrale Stromerzeugungsanlagen gebündelt und wie ein einziges Kraftwerk betrieben. Auch Industrieunternehmen können Teil eines virtuellen Kraftwerks sein. Jan Oliver Löfken Siemens hi!tech IIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIII

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49 hi!future Nanotechnik Eine Welt aus Catomen Der US-Informatikprofessor Seth Copen Goldstein arbeitet an Objekten aus programmierbarer Materie einer Ansammlung von winzigen Robotern. Objekte aus intelligenten Partikeln, die jede denkbare Form und Farbe annehmen. Wird das bald Realität? Bei unserem Projekt Claytronics arbeite ich mit rund 20 Kollegen genau daran. Unser Ziel ist programmierbare Materie, aus der sich greifbare 3-D-Objekte formen lassen. Diese Objekte wären auch an anderen Orten reproduzierbar. Also eine übertragbare synthetische Realität. Wir nennen das Telepario vom lateinischen Wort parere für erzeugen. Also das Erschaffen an einem anderen physischen Ort als dem eigenen. Dafür gäbe es ein riesiges Einsatzgebiet. Welche Objekte könnten dabei entstehen? Bei Pariomodellierung könnten Designer oder Architekten beispielsweise über weite Entfernungen hinweg gemeinsam dreidimensionale Objekte gestalten. Bei Pariopräsenz könnten Anwender realistische Roboterkopien ihrer selbst verschicken, was etwa Ärzten in der Telemedizin ganz neue Möglichkeiten geben könnte. Das sind nur einige von vielen Ideen, die schon bald Realität sein könnten. Wie sind Sie auf diese Ideen gekommen? Claytronics kombiniert modulare Robotik, Nanotechnologie und Informatik miteinander alles Forschungsgebiete, für die ich mich sehr interessiere. Vor diesem Projekt hatte ich daran geforscht, wie sich Computer direkt aus Molekülen konstruieren lassen. Dabei bin ich auf ein Molekül gestoßen, das seine Leitfähigkeit ändert, wenn man seine Form manipuliert. Also so etwas wie eine sehr winzige Computerschaltung. Dann habe ich mich gefragt: Wenn man einen Computer erschaffen kann, indem man die Form eines Moleküls ändert, könnte man es dann nicht auch andersherum probieren? Also sehr kleine Computer nutzen, um eine Form zu erschaffen? Wofür steht der Begriff Claytronics? Clay, also Lehm, weil man aus unserer Materie Dinge formen könnte, und tronic, weil sich diese Materie elektronisch kontrollieren lassen wird. Die Basis der Materie ist ein Catom ein Claytronics- Atom. Das ist im Grunde ein sehr kleiner, programmierbarer Roboter. Damit die Materie sehr dicht werden kann und damit sich die Roboter zugleich gut aneinander vorbeibewegen können, sollten die kleinen Maschinen rund sein. Und gleichzeitig müssen sie sehr klein sein, damit die Gegenstände und Personen, die sie als Gesamtmasse darstellen, eine hohe dreidimensionale Auflösung haben und möglichst realistisch aussehen. Welche Eigenschaften müssen Catome haben? Sie sollten so einfach wie möglich aufgebaut sein. So dürfen sich in ihrem Inneren keine beweglichen Teilchen befin- Den Aufbau des Objekts organisieren die Catome selbst Mikrometerkleine Catome könnten sehr realistische Darstellungen von Objekten ermöglichen. Ein Sack voller Claytronics-Partikel könnte nicht nur zur Trompete werden. Wenn Gäste kommen, könnte man daraus auch einfach einen Zusatztisch oder ein Bett machen. Industry Journal Carnegie Mellon University, Seth Copen Goldstein

50 Seth Copen Goldstein: "Claytronics kombiniert modulare Robotik, Nanotechnologie und Informatik miteinander alles Forschungsgebiete, für die ich mich sehr interessiere." Elementen mit einer zentralen Steuereinheit zu kontrollieren. Die Komplexität wäre schlicht zu groß. Außerdem würde der Austausch von Informationen und Steuerkommandos sehr viel Zeit und Energie verbrauchen. Darum haben wir ein paar eigene Programmiersprachen entwickelt, mit denen die Catome lokal Entscheidungen treffen können, also gerade nicht zentral gesteuert werden. Damit können sie ihre Aufgaben erledigen. Wie weit ist Ihre Forschung? Wir konnten beweisen, dass das Ganze im Prinzip funktioniert. Momentan arbeiten wir mit Prototypen in Zylinderform, die sich fortbewegen, indem sie Magnete an- und abschalten, um aneinander entlangzurollen. Sie sind 44 Millimeter groß, also etwa so groß wie ein Tischtennisball. Aber wir forschen bereits an Einheiten, die weniger als einen Millimeter messen und Elektrostatik zur Fortbewegung nutzen. den. Das senkt die Produktionskosten und vermeidet Ausfälle. Sie brauchen natürlich Rechen- und Speicherfähigkeit. Außerdem Vorrichtungen für Energieversorgung und Kommunikation sowie Sensoren, damit wir permanent ihre jeweilige Position ermitteln können. In einem späteren Schritt könnte man auch darüber nachdenken, die Seiten der Catome in verschiedenen Farben zu gestalten. Sie könnten sich für eine unterschiedliche Farbgebung dann drehen und dadurch noch realistischere Abbilder erzeugen. Auch lichtsensitive Sensoren wären denkbar, wodurch sich Catom- Objekte als künstliche Kameras oder Augen nutzen ließen. Je nach Größe der Catome könnte man Elektrostatik oder Elektromagnetismus nutzen, damit sich die einzelnen Partikel bewegen können oder sich auch fest zusammenschließen. Dafür brauchen die Teilchen Energie. Wir denken über viele Wege der Energieversorgung nach von einem speziellen Tisch als Auflage mit positiven und negativen Elektroden über Fotovoltaik bis zu berührungsloser Übertragung durch elektrostatische Felder. Auf jeden Fall sollten die Catome in der Lage sein, Energie durch Kooperation weiterzuleiten. Sie erschaffen quasi durch virtuelle Verdrahtungen Schaltkreise. Ihre Materie wird also aus Millionen von dreidimensional beweglichen Kleinstcomputern bestehen. Wie wollen Sie die steuern? Das ist aktuell unsere größte Herausforderung. Der Knackpunkt dieses Projekts ist nämlich nicht die Hardware, es ist die Software. Es ist praktisch unmöglich, Millionen von miteinander interagierenden Wie groß werden die Catome am Ende sein? Ein Millimeter ist unserer Erfahrung nach die Obergrenze für eine einigermaßen realistische Darstellung von Formen, die man nur betrachten möchte. Wenn man die Gegenstände aber auch anfassen will, braucht man Catome, die rund 50 Mikrometer klein sind, also 50 Tausendstel Millimeter, um die Textur einer Oberfläche wiedergeben zu können. Am Ende könnten wir einen Mikrometer kleine Catome haben, die sehr realistische Darstellungen von Objekten und sogar lebenden Wesen erlauben. Es würde ein komplett neues Feld von Anwendungen eröffnen. Wer in einem kleinen Appartement lebt, dem würde statt einiger Möbel ein Sack voller Claytronics-Partikel genügen. Wenn er Gäste bekommt, formen die Partikel einen Tisch, wenn er schlafen geht, ein Bett. i hi!tech

51 hi!future Drohnen Miniflieger heben ab Die kleinen Flugmaschinen, auch Drohnen genannt, sind hypeverdächtig - als breit einsetzbarer Problemlöser in der Wirtschaft genauso wie als Funtool. Wirtschaftliches Potential Miniflieger haben ihre großen Kollegen überholt. So lässt sich zumindest das Messeprogramm der Internationalen Luft- und Raumfahrtausstellung in Berlin interpretieren, wo sie als derzeit dynamischstes Segment definiert werden. Mit dieser Aussage scheint bewiesen, dass die kleinen Flugmaschinen, auch Drohnen genannt, in Bezug auf ihr wirtschaftliches Potential erwachsen geworden sind. Die unbenannten Fluggeräte, einst für den militärischen Einsatz konzipiert, segeln längst auch zivil durch den Luftraum. Fernsehsender liefern mit ihnen spektakuläre Perspektiven aus der Vogelperspektive. Man denke nur an die Bilder von der Eröffnung der Olympischen Spiele in London. Der Vorteil der Mini-Luftschiffe: Sie sind auch für den professionellen Einsatz wesentlich billiger als Helikopter, die pro Stunde rund Euro kosten. Allein in den USA heben jeden Monat neue unbemannte Flieger ab. Bauern kontrollieren damit ihre Felder, Ölkonzerne ihre Pipelines, Jäger den Wildbestand, Naturschützer die Entwicklung der Fauna und Hobbyflieger den Griller des Nachbarn. In Kleinstdrohnen steckt heute nicht viel mehr Technik als in einem Smartphone. Die Autopilot-Funktion von Drohnen wird mit denselben elektronischen Bauteilen gesteuert, die im iphone für Komfort sorgen. GPS, Lagesensor, Beschleunigungsmesser, Kreiselinstrument und der Hauptprozessor ermöglichen es Drohnen, sich zu orientieren und selbständig Routen abzufliegen. Jedes Standard-Smartphone besitzt mittlerweile hochentwickelte Trägheitssensoren, um seine Position zu erfassen. Eine Eigenschaft, die in nahezu jeder Anwendung vorkommt, etwa bei Spielen, Karten und Augmented Reality. Die Nachfrage nach hochauflösenden Kameras in Handys hat zu einer ähnlichen Revolution bei den Bilderfassungs-Chips in Drohnen geführt. Kleineres und besseres GPS in Handys hat dieselbe Technik für Drohnen verfügbar gemacht. Und bei Funk- Modulen, Speichern und Batterien setzt sich die Auflistung fort. Fehlt also nur noch die Kunst zu flie- Christian Pressler microdrones.com, Draganfly Innovations Inc. IIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIII

52 Fluggerät vom Weltmarktführer Microdrones, unterwegs zur Vermessung und Kartierung aus der Luft. gen. Da spielerische Drohnen selten mehr als ein Kilo wiegen, reichen schon kleine Elektromotoren, um sie abheben zu lassen. Die halten je nach Akku-Power eine halbe oder eben mehrere Stunden durch, sind kaum lauter als eine Biene und werden, wenn die Kraft nachlässt, einfach wieder aufgeladen. Aber auch Solardrohnen schweben längst über die Erde. Ein Modell des britischen Rüstungsherstellers QinetiQ hielt sich schon 2010 zwei Wochen in der Luft. Und der Studiengang Luftfahrt/Aviation der Fachhochschule Joanneum in Graz entwickelt solarbetriebene Flugdrohnen mit einer Flügelspannweite von sieben Metern, die Lawinenopfer aufspüren sollen. Die Industrie hat längst das Einsatz- Der Draganflyer ist besonders leicht und faltbar hi!tech

53 Das Siemens-System zur Überwachung von Baustellen ermöglicht eine Optimierung von Planung und Logistik und spart Zeit, Geld und Energie. Es erstellt und aktualisiert regelmäßig ein dreidimensionales Modell der Baustelle, dokumentiert den Fortschritt und erkennt Abweichungen. Mit hoher Genauigkeit und Benutzerfreundlichkeit wirbt Aeryon Scout. Die Drohnen liefern bessere Bilder als die Alternativen Satelliten, Flugzeuge oder Helikopter und werden häufig in der Industrie eingesetzt. spektrum von Drohnen erkannt und ihre klugen Köpfe ins Rennen geschickt. Siemens-Forscher entwickeln derzeit ein System zur Überwachung von Baustellen, das mit einer optimierten Planung und Logistik Zeit, Geld und Energie sparen soll. Der Trick: Mithilfe ferngesteuerter Drohnen wird der Zustand einer Baustelle aus den verschiedensten Blickwinkeln erfasst. Aus den gewonnen Daten wird ein zeitabhängiges 3D-Modell erzeugt und semantisch ausgewertet. Das Modell wird mit Plänen der Baustelle verglichen, wobei signifikante Abweichungen im Baufortschritt erkannt werden. Dafür sorgt eine Augmented-Reality-Technik, die diese Pläne über die aktuellen Bilder legt. Abweichungen werden dann durch Farbmuster kenntlich gemacht. So kann die Bauleitung ihre Planungen ständig den aktuellen Erfordernissen anpassen. Das System, das derzeit an verschiedenen Baustellen in Österreich getestet wird, soll auch für Wartung und Instandhaltung von Gebäuden und Anlagen wertvolle Informationen liefern. Denkbar ist auch der Einsatz in der Stadtentwicklung oder bei Ampelplanungen. Vor kurzem überflog eine Drohne die Seestadt Aspern in Wien. Sie war mit einem Dokumentationssystem von Siemens CT ausgestattet und lieferte aktuelle Daten zum Baufortschritt. Über 1500 Fotos aus der Vogelperspektive schufen die Basis für eine photogrammetrische Auswertung und die Erstellung von 3D- Modellen der verschiedenen Baustellen. Roboter hilft Weingärten spritzen Drohnen können aber nicht nur Überwachungs- und Kontrollaufgaben übernehmen, mit ein bisschen Technik haben sie auch das Zeug zum Flugroboter. In Luxemburg wird derzeit ihr Einsatz in Weinbergen getestet. Ein unbemannter Kleinhubschrauber soll den Winzern künftig beim Spritzen der Reben an steilen Hängen helfen. Ein erstes Modell hat bereits seine Bewährungsprobe bestanden. Der 85 Zentimeter hohe und 1,80 Meter lange Hubschrauber kann in etwa einem Meter Höhe die Reben überfliegen. Damit er nicht vom Kurs abweicht, werden zunächst dreidimensionale Karten erstellt, nach denen die Flugbahn festgelegt wird. Insgesamt reiche der Spritzmittel-Tank für etwa einen halben Hektar Fläche. Weltmarktführer bei Drohnen im betrieblichen und behördlichen Bereich ist der deutsche Hersteller Microdrones. Über Stück wurden bereits verkauft vor allem an Polizei, Feuerwehr und Rettung. Doch auch für Landvermessungen und in der Archäologie haben sich unsere Modelle bewährt, betont Michael Weilguny, der im April 2012 den Österreich- Vertrieb übernahm. Unsere handgefertigten Geräte kosten ab Euro, sind einfach zu bedienen und haben eine leichte, aber stabile Carbonhülle, wie sie auch in der Formel 1 eingesetzt wird. Mit einer speziellen Software lassen sich die Drohnen so vorprogrammieren, dass sie bestimmte Strecken selbst abfliegen. Die Elektromotoren halten dabei 20 bis 30 Minuten durch. Genug, um jetzt eben auch in der Alpenrepubik durchzustarten, meint Weilguny: Derzeit sind hierzulande bereits 25 Stück im Einsatz. Der Grund für den Hype der Miniflieger liegt aber längst nicht nur in der großen Zahl von Einsatzmöglichkeiten im wirtschaftlichen, kommunalen und wissenschaftlichen Umfeld. Sie haben das Zeug zum coolsten Funtool. Auf der Hobby Expo China in Peking zeigten unzählige Bastler ihre neuesten Modelle. Und Firmen wie DJI Innovations aus Shenzen hatten schon fertige Produkte mit vorinstallierten HD- Kameras zur Hand, die um weniger als Dollar glückliche Abnehmer fanden. Die Privatdrohnen stehen ihren militärischen Ahnen in nichts nach. Fast könnte man also meinen, die Geschichte des Computers wiederhole sich. Der Computer war auch lange Hoheitsgebiet des Militärs, bis Christian Pressler Siemens, Aeryon Labs Inc., AR.Drone, RMIT University

54 hi!future Drohnen Das coole Spielzeug: Mit der AR.Drohne 2.0 lässt sich die Erde von oben filmen und das Ergebnis mit Freunden teilen. Anwendungen für iphone, ipad und Android-Geräte. Gadget für Jogger: Joggobot, der fliegende Quadrokopter, ist einfach nur Begleiter oder Trainer, der zum Tempomachen animiert. Commodore seinen C64 auf den Markt brachte. Das Modell war plötzlich leistbar, hatte die passende Größe für zu Hause und bot der großen, kreativen Bastlerszene eine breite Spielfläche. Und diese Bastler haben es heute ja noch um ein Vielfaches leichter. Im Internet gibt es Tausende Inter essensgruppen zum Thema Drohnen, wo sich Fans der kleinen Fluggeräte darüber austauschen, wie sie ihre Modelle noch weiter aufrüsten, höher fliegen lassen, leistungsfähiger machen. Steuerbar mit Smartphone-Schwenk Das beste Beispiel dafür ist das Spielzeugmodell AR.Drone. Das Modell funktioniert so: Ein Schwenk des Smartphones, und die Drohne fliegt eine Kurve. Zweimal den Bildschirm antippen und sie schlägt eine Pirouette. Das Video der Bordkamera wird dabei live auf das Smartphone übertragen. Das macht Spaß und ist nicht verboten. Spielzeugdrohnen wie die Ar.Drone gelten als Freizeitbeschäftigung und zählen zu den ferngesteuerten Modellfliegern. Wer will, kann sie steigen lassen. Nur in der Nähe von Flughäfen und über Gefängnissen ist das verboten. Laut Hersteller greift das Konzept. Zehntausende Ar.Drone wurden weltweit bereits verkauft. Wenn eine Community nun so rasant wächst, bleiben die Interessensgruppen nicht lange aus: Im Internet kursieren Bauanleitungen, wie man die Quadrokopter mit einer Fernbedienung verbinden und so hundert Meter Flughöhe erreichen kann. Allein die oben genannten Beispiele zeigen, wie breit das Einsatzspektrum von Drohnen mittlerweile ist. Kein Wunder also, dass die EU-Kommission jetzt an einem umfassenden Fahrplan zur zivilen Nutzung arbeitet. In einem Arbeitsdokument mit dem sperrigen Titel Towards a European Strategy for the Development of Civil Applications of Remotely Piloted Aircraft Systems regt man in Brüssel an, den zivilen Luftraum über den 27 EU-Mitgliedstaaten für schwere Drohnen zu öffnen. Dazu zählen Modelle mit einem Abfluggewicht von über 150 Kilogramm. Unterhalb dieser Gewichtsgrenze regulieren die EU-Mitgliedstaaten den Zugang zum Luftraum selbst. Handlungsbedarf ist in Europa in jedem Fall gegeben: In 19 Mitgliedstaaten werden derzeit nämlich rund 400 verschiedene unbemannte Luftfahrzeuge entwickelt.. Und das Gewicht der Geräte reicht von der Größe eines Airbus 320 bis zu ein paar Gramm. Verkehrsregelung am Himmel ist also dringend geboten. i www. draganfly.com exertiongameslab.org/joggobot hi!tech

55 Das eticket dient zur Registrierung für die verschiedenen Verkehrsmittel sowie der Anfangs- und Endpunkte der einzelnen Fahrten. Umstiegs-Komfort Komfortabel unterwegs sein geht auch mit Öffis und einem eticket. Die Smartcard registriert die Fahrten für die Abrechnung. Ein eticket für alles Umsteigen heißt die Devise, wenn wir in Zukunft schnell und ökologisch von A nach B kommen: vom Auto in öffentliche Verkehrsmittel und dann auf das Fahrrad oder ins Auto eines Car-Sharing- Anbieters. Die Organisation dieser neuen Wegeketten übernehmen intelligente IT- Systeme von Siemens. Auch das mühsame Kaufen von Tickets bei verschiedenen Verkehrsträgern kann man sich in Zukunft ersparen. Abgerechnet wird über ein elektronisches Ticket. Beim eticket handelt es sich um eine Smartcard in Kreditkartenformat, die mit einem aktiven RFID-Chip ausgestattet ist. Sie dient zur Registrierung für die verschiedenen Verkehrsmittel sowie der Anfangs- und Endpunkte der einzelnen Fahrten. Dabei werden zwei Verfahren unterschieden: Beim Check in, Check out wird die Chipkarte zu Beginn und Ende der Nutzung eines Verkehrsmittels auf eine Lesefläche gelegt. Im kontaktlosen Be in, Be out -System ist dies nicht mehr erforderlich. Die Karte wird sowohl im Eingangsbereich des Fahrzeugs wie auch später mehrmals während der Fahrt mit einer Raumerfassung berührungslos registriert. Bei der späteren Verarbeitung der Daten wird der Verlauf der Reise rekonstruiert, der für den Kunden günstigste Tarif errechnet und zum Beispiel mit Kreditkarte bezahlt oder vom Guthaben auf der Karte abgebucht. Die von Siemens entwickelte Smartcard ist die Schlüsselkomponente zur Vernetzung verschiedener Verkehrsmittel. Sie bietet nicht nur Interoperabilität zwischen Betreibern öffentlicher Verkehrsmittel, sondern kann auch multimodal durch Verknüpfungen mit Parken, Car-Sharing oder Fahrradverleihsystemen eingesetzt werden. Verkauf, Abrechnung und Verbuchung erfolgen zentral durch das SAPbasierte Hintergrundsystem Ptnova, das sich problemlos in die IT-Systeme beteiligter Institutionen integrieren lässt und Informationen zum Customer Relationship Management bereitstellt. i siemens.com/mobility Elisabeth Dokaupil, Eva Zwanzinger Siemens, Dieter Möbus / ChromOrange / picturedesk.com IIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIII

56 hi!life News Wartungsarmes Licht aus LED Der EU-weite Umstieg von Glühlampen auf effizientere Leuchten betrifft auch die Straßenbeleuchtung. Viele Kommunen setzen dabei auf LED-Technologie, durch die sich nicht nur Energie, sondern auch Wartungseinsätze einsparen lassen. Zusätzlich geben LED Farben bedeutend besser wieder als andere Straßenlaternen und bringen historische Gebäude nachts eindrucksvoller zur Geltung. Für die meisten historischen Altstadtlaternen gibt es keine standardisierten Nachrüstsätze, da sie handwerklich als Kleinserien gefertigt wurden. Ein neu entwickeltes Standard- Modul von Osram soll die Lösung bringen. Es besteht aus einem kompakten LED-Modul und sechs Platinen mit jeweils sieben warm-weiß leuchtenden Oslon-LED und lässt sich für jede beliebige Laterne anpassen. Die Charakteristik der historischen Straßenbeleuchtung bleibt Privates Kraftwerk auf dem Dach Das neue kompakte LED-Modul lässt sich für jede beliebige Straßenlaterne anpassen. durch die flexible Gestaltbarkeit des Moduls erhalten. Da die Platinen des Moduls einzeln kontaktiert sind, können sie bedarfsweise gesteuert werden. Ist die Laterne an einer Wand montiert, werden die zur Wand zeigenden LED nicht betrieben. Außerdem kann die autarke Steuerung mittels Vorschaltgeräten anhand astronomischer Tabellen die Helligkeit der Beleuchtung automatisch an Sonnenauf- und Untergang anpassen. i Photovoltaikanlagen zur Energiegewinnung stehen derzeit bei Privathaushalten hoch im Kurs. Franz Ziering, bei Bosch Solar Energy AG für das Photovoltaik-Projektgeschäft zuständig, sieht für diese saubere Form der Energieerzeugung weiteres Potenzial. Er selbst hat sich durch regionale Monteure zwei PV-Anlagen auf dem Dach installieren lassen, deren Kosten sich in spätestens 15 Jahren amortisieren. Mit der kleineren (4,6 kw) versorgt er sein Haus und den Überschuss der größeren (15 kw) speist er ins Netz. Gesteuert wird die Anlage durch einen Sinvert-Wechselrichter von Siemens, die monokristallinen Module kommen von Bosch. Durch eine private PV- Anlage verändert sich das Verbraucherverhalten nachhaltig, da elektrische Geräte eher tagsüber betrieben werden als nachts. i siemens.com/sinvert Schnell und sicher ans Ziel Durch das neue vollautomatische Metrosystem Val werden im südkoreanischen Uijeongbu jährlich mehr als 30 Mio. Fahrgäste schneller an ihr Ziel gelangen. Die gummibereiften Val- 208-Fahrzeuge sowie das automatische Zugsicherungssystem ATC von Siemens ermöglichen hohe Geschwindigkeiten bei gleichzeitig kurzen Beschleunigungs- und Abbremsphasen und somit eine sichere Fahrt bei Steigungen und engen Kurvenradien. siemens.com/mobility Intelligenter Brandschutz Etwa ein Drittel aller Brände hat elektrische Ursachen. Störlichtbögen, die durch einen Kabelbruch innerhalb einer Leitung entstehen, bleiben oft unbemerkt und können Kabelbrände verursachen. Ein neuer Brandschutzschalter identifiziert durch eine Software gezielt gefährliche Störlichtbögen direkt über den Strom- und Spannungsverlauf und unterbricht den Stromkreislauf automatisch in Sekundenbruchteilen. siemens.com/brandschutz hi!tech

57 hi!life Istanbul Eine der beiden Brücken über den Bosporus: für die Überwindung der Meerenge in der Stadt Istanbul benötigen Pendler immer noch häufig bis zu drei Stunden. Die neue Seidenstraße Der Tunnel zwischen Europa und Asien wird nicht nur die Verkehrssituation in Istanbul verbessern. Er ist das fehlende Glied zur Wiederbelebung einer der ältesten Handelsverbindungen der Erde. Historische Schätze Beim Bau des Tunnels durch den Bosporus funkte zuerst einmal die Vergangenheit dazwischen. Immer wieder musste die mächtige Tunnelbohrmaschine, die sich unterirdisch durch den Bosporus fräste, unfreiwillige Pausen einlegen. Sie musste darauf warten, dass die Archäologen alle historischen Schätze aus der wechselvollen Geschichte Istanbuls freigelegt hatten, auf die man gestoßen war: Relikte des antiken Hafens von Konstantinopel, Überreste byzantinischer Kriegsschiffe und steinzeitlicher Gräber. Die osmanischen Sultane träumten bereits um 1860 von einem Tunnel durch die Meerenge zwischen Europa und Asien. Auch die ins Auge gefasste Routenführung war der heute gewählten verblüffend ähnlich. Die Technologie zur Realisierung gibt es erst heute. Der Marmaray-Eisenbahntunnel, dessen Freigabe für den Verkehr für das letzte Quartal 2013 auf dem Zeitplan steht, ist also ein echtes Jahrhundertprojekt. Das 1,4 Kilometer lange Unterwassersegment ist bereits fertig. An den zusammen 12,2 Kilometer langen Zubringerstrecken wird derzeit noch gearbeitet genauso wie am Neubau von drei unterirdischen Stationen und der Modernisierung von 37 existierenden Bahnhöfen. Auch die oberirdischen Linien werden auf einer Länge von rund 63 Kilometern erheblich aufgerüstet. Insgesamt 440 U- Bahn-Fahrzeuge, die meisten davon aus einheimischer Produktion, sollen in Zukunft alle zwei bis zehn Minuten zwischen den beiden Enden Istanbuls verkehren. Die Fahrzeit zwischen den Stationen Gebze und Halkalı beträgt dann voraussichtlich vier Minuten. Für den Stadtverkehr der weltweit einzigen Metropole, die sich über zwei Kontinente erstreckt, ist das eine gewaltige Entlastung. Zwar gibt es neben den zahlreichen Fähren, die Europa mit Asien verbinden, zwei Brücken, die über den Bosporus führen. Dennoch brauchen die Pendler zwischen den Erdteilen im Moment oft bis zu drei Stunden für die einfache Fahrt. Denn Istanbul ist die mit über Einwohnern pro Quadratkilometer am dichtesten besiedelte Stadt des Landes mit dem meisten Verkehr. Insgesamt jedes fünfte in der Türkei zugelassene Auto ist in der Megacity unterwegs. Nach der Fertigstellung des Marmaray-Tunnels dürfte der Anteil der Fahrten mit öffentlichen Verkehrsmitteln steigen. Ab 2014 rechnet man mit einem Anstieg von 3,6 Prozent im Jahr 1997 auf 28 Prozent. Doch auch für diejenigen, die weiterhin mit dem Auto fahren wollen oder müssen, rücken Asien und Europa bald ein gutes Stück näher zusammen. Denn auch der Startschuss für den Bau einer zweiten Röhre für den Straßenverkehr ist schon gefallen. Ein Interkontinental-Trip vom europäischen in den asiatischen Teil Siemens ITS magazine Guido Alberto Rossi/TIPS/picturedesk.com, ATAŞ S. IIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIII

58 Insgesamt wird die Tunnel-Passage durch die Meerenge 5,4 Kilometer lang. Die Straße verläuft bis zu 27 Meter unter dem Meeresgrund. Istanbuls dauert für Autofahrer auf diesem Weg nur noch rund 15 Minuten. Damit wird auch die Fahrt zwischen dem Atatürk-Flughafen und dem Sabiha- Gökçen-Flughafen erheblich verkürzt. Die Vorarbeiten an der sogenannten Highway Tube Passage haben im Februar 2011 begonnen bereits 55 Monate später soll die Röhre betriebsfertig sein und auf den Namen Avrasya-Tunnel getauft werden. Die Umsetzung des Projekts erfolgt im Rahmen eines Build-Operate- Transfer-Modells (BOT) und kostet nach aktuellen Hochrechnungen umgerechnet rund 900 Millionen Euro. Die Übergabe an die öffentliche Hand ist nach einer Betriebsdauer von 26 Jahren vorgesehen. Pro Tag 8 bis 10 Meter Tunnel bohren In der ersten der drei Projektphasen wird zunächst die 5,4 Kilometer lange Straße von Kazlıçeşme zum Küstenabschnitt Cankurtaran von bisher sechs auf acht Spuren erweitert. Unmittelbar danach folgt der Bau der doppelstöckigen Röhre mit 13,7 Meter Durchmesser mit hochmodernen Tunnelbohrmaschinen, die pro Tag etwa acht bis zehn Meter schaffen. Insgesamt wird die Passage durch die Meerenge 5,4 Kilometer lang; die Straße verläuft bis zu 27 Meter unter dem Meeresgrund. Die dritte Bauphase umfasst den Neubau der Straßenanbindung auf der anatolischen Seite und den Ausbau der Verbindungsstraße zur Schnellstraße D100 auf acht Fahrspuren. Weil sich die Tunnelbohrmaschinen durch Meeresablagerungen und geologische Schichten unterschiedlichen Druckwiderstandes arbeiten müssen, gilt das Projekt weltweit als exzellente Ingenieurleistung. Im Hinblick auf Komplexität und Schwierigkeitsgrad der Herausforderung vergleichbar erscheinen Experten eigentlich nur die vier Tunnel, die Manhattan mit dem Rest von New York verbinden, der S.M.A.R.T.-Tunnel in der malaysischen Hauptstadt Kuala Lumpur und der A86-Tunnel in Paris. Dass sich die 900-Millionen-Euro-Investition in den Avrasya-Tunnel rechnet, steht für die Verantwortlichen außer Zweifel. Sie erwarten etwa Fahrzeuge pro Tag. Und das, obwohl nur leichte Fahrzeuge zugelassen sein werden für Lkw und Busse bleibt die einzigartige Röhre ebenso verschlossen wie für Motorräder, Radfahrer und Fußgänger. Der Tarif pro Fahrzeug dürfte bei umgerechnet unter vier Euro für eine Richtung liegen. Ebenso überzeugt wie von der Rentabilität sind die Initiatoren von der verkehrstechnischen Bedeutung der Tunnelprojekte am Bosporus. Politik und Medien sehen darin das bisher fehlende Glied für eine Renaissance der ältesten Handelsverbindung der Erde, der Seidenstraße. i eurasiatunnel.com hi!tech

59 Im Milchparadies Eine rasche Verarbeitung der Milch garantiert die hohe Qualität der Produkte der Alpenmilch Salzburg. Das schafft das Unternehmen, weil es die Produktion im Griff hat. Frische ist Qualität Die Milchprodukte der Alpenmilch Salzburg können mit Frische punkten. Nach schonender und effizienter Verarbeitung stehen sie innerhalb kürzester Zeit im Kühlregal des Supermarktes. 160 Millionen Liter Milch wurden im Jahr 2011 verarbeitet. Die Produktpalette umfasst rund 350 verschiedene Produkte verschiedenste Sorten von Milch, Joghurt, Butter und Käse gehören dazu. Unter der eigenen Marke Salzburger Land das Milchparadies werden diese mit dem AMA-Gütesiegel zertifizierten Produkte von Alpenmilch in Österreich vermarktet. Etwa 40 % des Umsatzes erwirtschaftet Salzburgs größte Molkerei im Export, hauptsächlich mit Bio-Produkten in Deutschland und in Italien. Es sind mehr als 40 Mio. Kilogramm verarbeitete Biomilch pro Jahr, die eine ganz besondere Qualität hat. Salzburg weist europaweit die höchste Dichte an Biobetrieben auf. Immer größere Bedeutung erlangen Andreas Gasteiger, stv. Geschäftsführer: Breite Produktpalette und rasche Verarbeitung erfordern eine präzise Steuerung der Produktion. Elisabeth Dokaupil Alpenmilch Salzburg

60 hi!life Milch Alpenmilch Spezielle Qualität Gründung: 1993 MitarbeiterInnen: 175 Zahl der Produkte: 350 Gesamtanbieter der Weißen, Gelben und Bunten Palette, Biomilch, Heumilch Rohstoffanlieferung 2011: 160 Mio. kg 70 Mio. kg für Spezialmilchsorten Biomilch, Bio-Heumilch, Heumilch Jahresumsatz 2011: 125,1 Mio. Exportquote: rund 40 Prozent wichtigste Exportmärkte Deutschland und Italien Spezielle Qualität Heumilch stammt von Kühen, die angepasst an die Jahreszeiten gefüttert werden im Sommer ausschließlich mit frischem Grünlandfutter, Almgras und Kräutern, im Winter mit Heu und Getreide(-schrot). Bergbauernmilch stammt aus Gebieten, in denen die Bauern unter erschwerten Produktionsbedingungen in meist abgeschiedener Höhenlagen wirtschaften. Diese aufwändige Bewirtschaftung hat eine große regionale und soziale Bedeutung, auch die Heumilchprodukte, die unter verschiedenen Markennamen angeboten werden. Die breite Produktpalette und die rasche Verarbeitung erfordern eine präzise Steuerung der Produktion, betont Prokurist Andreas Gasteiger, stellvertretender Geschäftsführer der Alpenmilch. Als übergeordnetes Prozessleitsystem fungiert dabei Siemens Simatic PCS7. Es handelt sich um Österreichs größte PCS7-Anwendung in der Nahrungsmittel- und Getränkeindustrie, ergänzt Josef Perndl, Siemens. Die Teilbereiche, die bereits auf Simatic PCS7 umgestellt wurden, spiegeln die wichtigsten Schritte der Milchverarbeitung wider. Neben der Milchpasteurisierung mit den zugehörigen 28 Tanks mit einem Volumen von rund Litern ist auch die Sauermilchproduktion einbezogen und die Sterilproduktion für alle hoch erhitzten Milchprodukte mit speziell überdruckfesten Steriltanks. Dazu kommen zwei Fruchtmischanlagen mit einer Leistung von je rund Litern pro Stunde. Die Milchannahme für sechs Rohmilchsorten, die Eiswasseraufbereitungsanlage und die Brunnenwasseranlage werden ebenfalls vom Prozessleitsystem gesteuert. Seit dem Einsatz des Prozessleitsystems haben sich die Produktionsmengen und die Sortimentsbreite sowie -tiefe sukzessive erhöht, berichtet Gasteiger. Gleichzeitig wurde das System laufend um neue Anlagen ergänzt. Unter anderem sind nun auch die Abfüllmaschinen integriert und andere Teile der Molkerei, wie die Molkeeindampfung, ein neues Hochregallager und die CIP-Anlage mit sieben Reinigungskreisen. Wegen der hohen Bedeutung der Hygiene für die Qualität der Produkte gibt es in einer Molkerei verschiedene Reinigungsverfahren, die präzise aufeinander abgestimmt sein müssen. Gasteiger: Das Prozessleitsystem Simatic PCS7 und die speziell für den Molkereibetrieb entwickelten Softwarebausteine führen zu einem flexiblen Arbeitsprozess und damit zu einer effizienteren Anlagenfahrweise. Effizienter Einsatz von Energie Auch neue Themen werden inzwischen angegangen. Ein wichtiger Punkt ist der effizientere Einsatz von Energie. Derzeit wird eine Analyse aller Energieverbraucher am Standort Salzburg durchgeführt. Das Ergebnis erhält die Geschäftsführung in Form eines Feinkonzepts zum effizienten Energieverbrauch, erklärt Perndl. Eine Reduktion des Erfassungs- und Pflegeaufwandes in der Instandhaltung wird durch die Einbindung der vorhandenen Anlagendaten in das Prozessleitsystem erwartet. In Zukunft wird auch die Datenschnittstelle zum Warenwirtschaftssystem Felix nicht mehr händisch zu pflegen sein, sondern sicher und performant automatisch funktionieren. Und wenn kurzfristig im laufenden Betrieb Umstellungen nötig sind, können Siemens-Spezialisten für die Prozesssteuerung sehr rasch reagieren, denn sie sitzen direkt bei Alpenmilch. i hi!tech

61 hi!life Fun Tools Ultimative Funtools Winterurlaub geht auch ohne Ski das Ersatzangebot an alternativen Schneefahrzeugen ist groß, der Spaß garantiert, der Lernaufwand minimal! Skischulen setzen auf instant fun Carving-Schwünge üben, sich durch den Tiefschnee quälen: das ist bei weitem nicht jedermanns Sache. Winterurlaub soll Spaß sein, nicht Arbeit. Und die Touristiker der Wintersportparadiese haben sich schon umgestellt. Sie setzen auf instant fun". Auch viele Skiverleiher haben mittlerweile den Spaßfaktor im Programm und Skischulen offerieren Spaß- Kurzkurse auf Winter Fun Tools. Mit Snowbike, Snowkart, Snowfox, Avalanche oder Airboard sollen auch Nichtskifahrer den g führigen Schnee genießen können. Für konventionelle Skifahrer werden die Winter Fun Tools als unterhaltsame Alternative zum offenbar nicht mehr so lustigen Ski-Alltag angepriesen. Für den Sportwissenschaftler und Mentalcoach Dr. Wolfgang Pollany ist diese Entwicklung die Antwort auf die meist viel zu strikte Skiausbildung und auf die zu hohen Kosten einer Wintersportausrüstung. Mit einem einzigen Fun Tool kann die ganze Familie abwechselnd fahren, ohne viel an Bindungen herumschrauben zu müssen, meint Pollany pragmatisch. Außerdem sei das Verletzungsrisiko bei normalem Gebrauch viel geringer als bei den herkömmlichen Carvingskiern. Markus Kessler von der Plattform Kleinwalsertal, der in seinem Sportgeschäft fast alle gängigen Fun Tools verleiht und entsprechende Einschulung anbietet, sieht das als Bereicherung und Abwechslung für den Winterurlaub. Obwohl es derzeit noch nicht das große Geschäft sei. Einige dieser Tools sind keineswegs neu doch die Wintersportindustrie, die Tourismuswerbung und damit auch das breite Publikum hatten diese Spaßgeräte noch nicht für sich entdeckt. Der Skibob, früher von Skifahrern müde belächelt, feiert derzeit unter dem Namen Snowbike eine wundersame Auferstehung. Freilich mit technischen Verbesserungen, die sich sehen lassen können. Die Snowbikes sind heute wahre Hightech-Konstruktionen mit einem aktiven Federungssystem sowie hochwertigen Aluminium- und Kunststoff-Teilen. Die meisten sind faltbar und leicht zu transportieren. Rennen werden mit den wieder modern gewordenen Geräten ebenfalls ausgetragen. Für die einzelnen Disziplinen (Slalom, Riesentorlauf, Abfahrt) sind unterschiedliche Konstruktionen im Einsatz. Skischulen, die sich dem Fun-Trend verschrieben haben, versprechen außerdem mit ihren fun to learn -Methoden auch eingefleischten Nicht-Skifahrern raschen Pisten- und Tiefschneespaß. Tatsächlich können auch wenig sportliche Winterurlauber, ohne ihren Gleichgewichtssinn übermäßig strapazieren zu müssen, nach kurzer Eingewöhnung die Pisten talwärts schwingen. Erleichtert wird dieses Vergnügen durch kurze Günther Schweitzer airboard.com IIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIII

62 Airboard für sportliche Rider: Fliegen, Springen, Fahren inklusive hi!tech

63 Snowtubing: Rodeln mal anders, garantiert ohne Lernaufwand. Snowbike: Der Skibob ist in verschiedenen Variationen wieder auferstanden. Probieren Sie Carving-Schwünge einmal anders. Snowcart: Skifahren zur Abwechslung im Sitzen Gleit skier an den Füßen, die beim Kurven und Bremsen sehr hilfreich sind. Wer nur ein wenig des Radfahrens mächtig ist, wird daher ohne Angst vor Schräglage Carvingschwünge in den Schnee ziehen können ohne umzufallen, weil durch die Füße mit Schneekontakt ein ähnlicher Effekt wie durch Stützräder beim Kinderfahrrad hervorgerufen wird. Der Snowcrosser ist eine Variante des Snowbikes, bei der die Füße wie bei einem Motorroller auf Rastern ruhen. Lenkski und Sitzski sind etwas breiter als beim Snowbike. Mehr Gleichgewichtsgefühl ist daher erforderlich und gebremst wird mit den profilierten Schuhsohlen. Dafür steigt der Spaßfaktor im nicht gespurten Schnee, weil dieses Funtool leichter aufschwimmt und daher schwerere Fahrer nicht in die Tiefe sacken lässt. Der Snow Skyver ist ein für den Winter adaptiertes gefedertes Downhill-Fahrrad, das keine Tretkurbel hat. Die Spezialität des Snow Skyvers ist, dass er ziemlich kompakt zusammengefaltet und damit transportiert werden kann. Außerdem nehmen wahre Bergfexe auch im Winter zwei kleine Räder im Rucksack mit, die am Ende der Piste oder des Schneefeldes an die Stelle der Gleiter montiert werden. Damit stehen einer kompletten Abfahrt bis ins trockene Tal keine Hindernisse entgegen. Im Schnee wird mit den Schuhen gebremst, auf der Schotterpiste besorgen das gewöhnliche Fahrradbremsen. Ein echter Hit für den Winterurlaub rund um Ostern. Kreuzung aus Snowboard und Tretroller Ebenfalls ohne Gleiter an den Füßen müssen die auskommen, die mit Bikeboard oder Snowscooter unterwegs sind, ein Spezialgerät, das aussieht wie eine Kreuzung zwischen Snowboard und Tretroller. Der Snowscooter lässt sich durch Gewichtsverlagerung oder mit dem Lenker steuern. Anstelle der Räder sind im Lenkbereich ein kleiner Ski und im Stehbereich ein schmales kurzes Snowboard montiert. Für den Sommerbetrieb ist dieses Gerät mit einem Rad vorne und zwei kleinen hinten ausgerüstet. Für die Couch-Potatoes gib es schließlich noch die Snow Spider Karts. Mit diesen Geräten fährt man, sitzend auf einem Schlitten, auf vier Skiern. Vom Hersteller werden sie jedenfalls als sehr sichere High-Tech-Seifenkisten, die sich auch bei mittelsteilen Abfahrten exakt steuern lassen angepriesen. Selbst kleine Radien und Kurzschwünge seien mit den Schlitten möglich, wirbt Produzent Montee für sein Produkt. Mit dem Snowkart prescht man durch einen Boardercross-Parcours mit Steilkurven und Bodenwellen. Mit Schalensitz, Lenkrad und Pedalbremse haben die Snowkarts alles, was man vom Go-Kart kennt. Sogar Liftfahren ist möglich. Vorkenntnisse sind nicht nötig. Der Skeleton-Schlitten für die Piste und den Tiefschnee heißt Captain Avalanche". Die neuen Gleitgeräte haben keine scharfkantigen Kufen, sondern rutschen auf Rundrohren. US-Produzent David Levy tüftelte mit einem Team von Experten einen völlig neuartigen flachen Schlitten aus, der mit zahlreichen Sicherheitsmerkmalen ausgestattet ist. Im Januar 2004 organisierte man eine erste Weltmeisterschaft ( World Championship Sled races") am Mount Brighton, Mi- Günther Schweitzer Norbert Eisele-Hein/Visum/picturedesk.com, Snowbike.com, Schletter GmbH, Herbert Schlosser IIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIII

64 hi!life Fun Tools chigan (USA). Mittlerweile ist dieses Gerät in Europa angekommen. Mit einem einzigen Ski in Minigröße kommen dagegen Skifox, Yooner oder das Bockerl aus. Der Skifox sieht im Prinzip wie ein Melkschemel mit einem Ski unten dran aus. Man sitzt in rund 30 cm Höhe auf einem gefederten Sattel, unter dem links und rechts Haltegriffe montiert sind, an denen man sich festklammern soll. Das Ziel ist in erster Linie Spaß. Wie weit man mit diesen Mini-Ein- Ski-Fahrzeugen kommt, ist offenbar Nebensache. Der Yooner, mit nur einem Haltegriff vorne zwischen den Beinen, wurde von Kindern bereits um 1900 im französischen Manigod-Tal nahe Thônes in der Haute-Savoie zum ersten Mal verwendet. Höllischen Spaß kann man auch beim Snow Tubing haben. Auf Plastikschläuchen oder modifizierten Luftmatratzen stehend, liegend, sitzend, lümmelnd geht s, ohne Einfluss auf Richtung und Geschwindigkeit nehmen zu können, bergab. Ein Funsport für Fatalisten, die zugleich Geschwindigkeitsjunkies sind. Das Airboard, auf dem Geschwindigkeit ausschließlich liegend genossen wird, sieht aus wie eine kurze Luftmatratze, auf deren Boden Kunststoffkufen eingeschweißt sind. Gesteuert durch Gewichtsverlagerung, vermittelt es das Gefühl, dicht über den Schnee zu fliegen. Jeder Schnee, aber auch speziell dafür präparierte Pisten sind dem Gerät recht. Auch Sprünge über Bodenwellen sollen kein Problem sein. Viele Adventure-Veranstalter bieten bereits kombinierte Schneeschuh-Airboardtouren für Gruppen an. Das höchste der spaßigen Wintergefühle kann man beim Zorbing erreichen, beim Bergabrollen im Inneren einer riesigen durchsichtigen Kunststoffkugel. In der Ebene kann dieses Fungerät durch Laufen wie in einem Hamsterrad fortbewegt werden. i Spaß für Junge Was halten Sie von Fun Tools im Wintertourismus? Neuerungen beleben immer das Geschäft. Ich denke, dass diese Fun Tools besonders die jungen Leute ansprechen werden, die mit den klassischen Wintersportarten nichts anzufangen wissen oder sie auch nicht wollen. Und für die konservativen Wintersportler sind die Fun Tools allemal für eine Unterbrechung des manchmal monotonen Skialltags gut. Die Fun-Tool-Anbieter versprechen sofortigen Spaß ohne Können und Kondition. Das kann schon sein, ist aber unwahrscheinlich. Bestimmte körperliche Voraussetzungen muss der Winterurlauber schon mitbringen, um Vergnügen im Schnee zu haben. Ich finde, dass Instruktionen notwendig sind, um die Urlauber nicht zu gefährden. Ich sehe diesen Trend auch unter dem Aspekt der Sicherheit als Gerichtssachverständiger für Wintersport. Oft ist es ja so, dass Urlauber zu uns kommen, ohne jemals mit Bergen oder Schnee und alpinen Gefahren im Allgemeinen in Berührung gekommen zu sein. Diese Gäste muss man einweisen Skibockerl: Ski in Minigröße, Sitz wie im Sessel, rechts und links ein Haltegriff und ab geht die Post. Dr. Manfred Fischer, Leiter der Österreichischen Sportlehrerausbildung an der Sportakademie in Wien, sieht den Fun- Tool-Boom im Wintertourismus positiv. und begleiten. Und vor allem über die Pistenregeln informieren. Haben die Fun Tools irgendeinen anderen Wert, als Spaß zu erzeugen? Ganz sicher. Zu den Fun Tools zählen ja seit Jahren Figl, Big Foot oder Snow Blades. Die verwenden wir bei der Skilehrer- Ausbildung zum Techniktraining. Mit den Shorties werden Gleichgewicht, Kantenfahren und der Einsatz beider Beine beim Carven ganz hervorragend geschult. Man kann sagen, dass alle Bewegungen, die das Gleichgewicht und die Koordination trainieren, gut sind. Haben Fun Tools Zukunft im Wintertourismus? Ganz ehrlich, ich glaube, dass der Boom ähnlich abflachen wird wie bei den Snowboards. Es hat Zeiten gegeben, da gab es bei der Sportlehrerausbildung mehr Snowboarder als Skifahrer, das hat sich wieder normalisiert. Trotzdem Neuerungen sind gut, sonst gibt es Stillstand. hi!tech

65 hi!life Smart City Smart City ist steigerbar Wien hat sich ambitionierte Ziele gesetzt, um noch lebenswerter und grüner zu werden. Wie sie erreicht werden können, erklärt Dr. Gabriele Payr, Generaldirektorin der Wiener Stadtwerke. Wien will seine sehr gute Position als lebenswerte und umweltfreundliche Stadt weiter verbessern. Wo liegt aus der Sicht der Stadtwerke der Schwerpunkt für die nächsten Jahre? Um Wien noch weiter Richtung Smart City zu entwickeln, müssen wir vor allem den Verkehr in den Griff bekommen. Es muss aber auch beim Thema Energie angesetzt werden. Dabei geht es um die Wahl der Energieträger für die Stromerzeugung, also vor allem um die Nutzung von erneuerbarer Energie. Sehr wichtig ist es aber auch, Energie zu sparen. Wiener nutzen für 37 Prozent ihrer Fahrten öffentliche Verkehrsmittel und sind damit bereits jetzt Weltspitze. Muss der Prozentsatz noch weiter steigen? Wenn der Individualverkehr im gleichen Ausmaß wächst wie die Bevölkerung der Stadt, geht sich das auf der zur Verfügung stehenden Fläche nicht aus. Die CO 2 - und die Feinstaubbelastung würden dann sehr stark ansteigen und die Verkehrsstaus dramatisch zunehmen. Dazu kommt, dass die Bevölkerung selbst nicht will, dass ein großer Teil der Stadt parkenden Autos gewidmet ist. Wir müssen umdenken und Wege in Zukunft anders erledigen. Welche Vorteile machen das Auto derzeit so attraktiv? Das Auto ist immer verfügbar. Ich weiß, wo es ist, und kann es jederzeit benützen. Den Weg zeigt das Navigationsgerät. Es erleichtert das Autofahren und hat dazu geführt, dass die öffentlichen Verkehrsmittel eine Runde im ständigen Wettkampf verloren haben. Nachteile des Autofahrens in der Stadt sind allerdings die Suche nach einem Parkplatz und die Kosten dafür. Dazu kommt der hohe Benzinpreis. Autos haben dadurch wirtschaftlich einen Nachteil. Trotzdem wird es nicht leicht sein, die Wiener davon zu überzeugen, dass sie in der Stadt kein eigenes Auto benötigen. Wie muss ein Mobilitätsangebot aussehen, das zu einem Verzicht auf das Auto animiert? Es geht darum, den öffentlichen Verkehr so attraktiv und einfach zu machen wie die Nutzung eines Autos. Gut funktionierende Wegeketten sind dabei ein wichtiger Punkt. Als Ergänzung zum Angebot öffentlicher Verkehrsmittel wollen wir mit Partnern unkompliziertes Car Sharing verwirklichen. Die Nutzung öffentlicher Verkehrsmittel soll durch einfaches Handling, wie zum Beispiel mit E-Ticketing, erleichtert werden. Für das Benutzen aller Verkehrsmittel, aber auch von Garagen oder Car-Sharing-Angeboten, soll dann eine Smart Card oder ein Smart Plan in der Tasche genügen. Wo müssen die öffentlichen Verkehrsmittel selbst aufholen? Wir müssen attraktive Fahrzeuge anbieten, zum Beispiel auch mit Klimatisierung. Das Angebot muss flexibel an die Fahrgastzahlen anpassbar sein. Das heißt zum Beispiel eine Taktverdichtung, wenn nötig, aber auch eine Reduktion des Angebotes, wenn Busse leer fahren. Ein neues Angebot speziell bei einem Hochleistungsverkehrsmittel wie der U-Bahn sorgt immer für einen kräftigen Schub der Nutzung von öffentlichen Verkehrsmitteln. Die Verbilligung der Jahresnetzkarte hat ebenfalls ein kräftiges Plus gebracht. Ein Veränderung der Situation beim Parken oder eine Verteuerung des Parkens bringen natürlich auch zusätzliche Fahrgäste. Halten Sie es für möglich, dass in den nächsten Jahren der Anteil der Fahrten mit öffentlichen Verkehrsmitteln von 37 auf 40 Prozent gesteigert werden kann? Ich halte die 40 Prozent für erreichbar - allerdings muss man dazu den öffentlichen Verkehr noch attraktiver machen. Zusätzlich muss das Wiener Umland in die Planungen einbezogen werden. So nützt zum Beispiel nur ein Sechstel der Pendler aus dieser Region öffentliche Verkehrsmittel. Für diese Autofahrer muss das Angebot an öffentlichen Verkehrsmitteln verbessert werden. Dabei Elisabeth Dokaupil Rita Newman IIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIII

66 »Es geht darum, den öffentlichen Verkehr so attraktiv und einfach zu machen wie die Nutzung eines Autos. Gut funktionierende Wegeketten sind dabei ein wichtiger Punkt.«geht es um gut zu erreichende Park-and- Ride-Anlagen und um gute Schnellbahn- Intervalle. Mit einer Steigerung des Anteils erneuerbarer Energie auf 50 Prozent bis 2030 hat sich Wien ein ambitioniertes Ziel gesetzt. Halten Sie es für erreichbar? Die Energieversorgung Wiens ist sehr stark gasabhängig. Trotzdem gibt es verschiedene Möglichkeiten, alternative Energie zu nützen. Derzeit arbeiten wir an der Nutzung der Erdwärme, der sogenannten Geothermie, konkret durch Bohrungen in Aspern. Wind kann in der Stadt nur in Randbereichen genutzt werden oder in Form kleinerer Anlagen auf Hausdächern. Deutlich erhöht hat sich inzwischen der Wirkungsgrad der Photovoltaik. Wien hat hier den Vorteil, über einen Dachflächenkataster zu verfügen. Die Wiener sind auch bereit, in Solarkraftwerke zu investieren, wie das BürgerInnensolarkraftwerk gezeigt hat. Werden Strom und Fernwärme durch den Einsatz von Alternativenergie teurer? Die Nutzung von Alternativenergie kommt ohne Förderung auf jeden Fall teurer als der Einsatz von Erdgas. Das Beispiel Deutschland zeigt, welche Belastungen auf die Konsumenten zukommen, wenn der Anteil erneuerbarer Energiequellen kräftig gesteigert werden soll. Auch Wien müsste sich dann die Frage stellen, welche Zusatzkosten wir den Bürgern für die Nutzung von Alternativenergie zumuten können. Voraussetzung für eine erfolgreiche Nutzung dezentraler erzeugter Energie vom eigenen Dach ist auf jeden Fall eine weitere Optimierung der Speicher- und der Batterietechnologie. Welche Bedeutung hat Energiesparen im Gebäudebereich für das Erreichen der Ziele im Energiebereich? Der Einsatz intelligenter Haustechnik bringt in Alt- und Neubauten viel. Passivhäuser rentieren sich auch ohne Förderung. Das Bewohnen solcher Gebäude ist allerdings gewöhnungsbedürftig. Es erhebt sich daher die Frage der Nutzertauglichkeit. Mitentscheidend wird letztlich auch die Entwicklung des Gaspreises sein und die Frage, welche Bedeutung langfristig dem Umweltschutz beigemessen wird. i siemens.com/infrastructure-cities hi!tech

67 Die chinesische Wollhandkrabbe fühlt sich in Europa wohl und bedroht einheimische Arten. Blinde Passagiere Mit dem Ballastwasser verteilen Schiffe Wassertiere und Mikroorganismen rund um den Erdball und richten damit großen Schaden an. Die Eindringlinge sollen in Zukunft abgetötet werden. Tiere und Keime reisen per Schiff Die Chinesische Wollhandkrabbe lebt nicht nur in China. Auch in Europa fühlt sich das bis zu 30 Zentimeter große Tier heimisch. Dort frisst es Wasserbewohnern die Nahrung weg und zerstört mit dem Bau seiner Wohnhöhlen Dämme und Böschungen. Kurz: Sie ist zu einer regelrechten Plage geworden. Eingereist ist der Eindringling vermutlich Anfang des 20. Jahrhunderts im Ballastwasser von Schiffen. Das ist nötig, damit bei unbeladenen Frachtern der Propeller nicht aus dem Wasser ragt. Auch wenn sie auf einer langen Reise ihre Brennstoffvorräte aufbrauchen, müssen sie das verlorene Gewicht ausgleichen. Dazu pumpen sie tonnenweise Wasser aus dem Meer in spezielle Tanks. Der 333 Meter lange und 60 Meter breite Öltanker Desh Vishal etwa schleppt bei einer Leerfahrt an die Kubikmeter mit. Wenn er im Hafen betankt wird, pumpt er den Ballast einfach ab und mit ihm hunderttausende Wassertiere, die dort nichts zu suchen haben. So reisen Jahr für Jahr Milliarden Tierarten und Krankheitskeime um die Welt, sogar Cholera ist dabei. Insgesamt werden an Bord von Schiffen jährlich rund zwölf Milliarden Tonnen Wasser bewegt. Und das sorgt noch für ganz andere Probleme: Die Auswirkungen beziehen sich nicht nur auf die Ökologie, sondern auch auf die Ökonomie. Etwa durch Fischsterben in Aquakulturen, giftige Algen, die dem Tourismus schaden, oder verstopfte Rohrleitungen von Kraftwerken, sagt Stephan Gollasch von GoConsult in Hamburg, einem Unternehmen, das sich auf die Problematik spezialisiert hat. Bedrohung der marinen Umwelt Für die Vereinten Nationen sind die zwangsglobalisierten Organismen gar eine der vier größten Bedrohungen der marinen Umwelt. Daher sollen neue Technologien das Trittbrettfahren nun verhindern. Dazu hat die International Maritime Organization (IMO) in London 2004 den sogenannten D1-Standard verabschiedet. Er schreibt vor, das Ballastwasser auf offener See, weit weg von den Küsten, auszutauschen. Das genügt aber Daniel Hautmann Arco Images GmbH/H. Frei, Siemens IIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIII

68 hi!life Ballastwasser Kombinationen verschiedener Methoden wie bei Siemens SiCure verhindern die Verschleppung von Tieren und Keimen am verlässlichsten. nicht. Inzwischen weiß man, dass diese Maßnahme relativ uneffektiv ist, sagt Meeresbiologe Onno Groß von der Meeresschutzorganisation Deepwave. Die meisten Organismen befinden sich nämlich in den Sedimenten am Boden der Tanks und bleiben dort auch wenn das Wasser getauscht wird. Daher gilt ab spätestens 2016 der verschärfte D2-Standard. Eine der Auflagen darin: Ballastwasser darf nur noch abgepumpt werden, wenn es pro Kubikmeter höchstens zehn lebende Organismen mit einer Größe von maximal 50 Mikrometern enthält. Um diesen Wert zu erreichen, gibt es mechanische, physikalische und chemische Verfahren: Im Einsatz sind Filter, UV- Licht und Chlor. Die meisten Hersteller von Ballastwasser-Reinigungssystemen setzen auf Kombinationen dieser Methoden, zum Beispiel als ersten Schritt eine Filterstufe und dann UV-Licht oder ein Fliehkraftabscheider, sagt Christoph Peickert, Spezialist für Ballastwasser-Management bei der Schiffsklassifikationsgesellschaft Germanischer Lloyd in Hamburg. Das SiCure -System von Siemens, das gerade das Final Approval von der Wie man Eindringlinge los wird Bei der mechanischen Separierung wird das Ballastwasser durch Filter oder sogenannte Hydrozyklone gereinigt künstliche Wasserstrudel, die schwere Teilchen abscheiden. Zu den physikalischen Methoden zählt die Bestrahlung mit ultraviolettem Licht, das die Organismen abtötet. Chemische Verfahren setzen dem Ballastwasser Biozide zu oder erzeugen per Elektrolyse aus dem Meersalz Chlor, welches ebenfalls desinfizierend wirkt. IMO erhalten hat, besteht aus einer Filtrationsstufe und einem nachfolgenden Elektrolyseschritt, bei dem ein desinfizierend wirkendes Hypochlorit aus Meerwasser erzeugt wird. Im Gegensatz zu anderen Systemen hilft die Anlage auch dabei, das Wasser der Kühlkreisläufe zu behandeln. Derzeit bauen wir einen Prototypen unseres SiCure-Systems in eines der größten Containerschiffe der Welt ein. Die Integration erfolgt in der Werft Hyundai Heavy Industries (HHI) in Ulsan, Südkorea. Parallel arbeiten wir an den nötigen Tests, Zulassungen und Prüfungen für das System, um dann im nächsten Schritt mit der Markteinführung unseres innovativen Ballastwasser- Behandlungssystems starten zu können, sagt Lars Nupnau, Produkt-Manager bei Siemens Industry Automation Schiffe umrüsten Der Bedarf an solchen Anlagen ist enorm: Rund Handelsschiffe weltweit müssen früher oder später umgerüstet werden. Peickert spricht von einem Marktvolumen von etlichen Milliarden Euro. Die Systeme kosten zwischen und vier Millionen US-Dollar je nach Schiffsgröße. Wichtig ist vor allem, dass sie schnell arbeiten, schließlich darf das Wasserhandling nicht länger dauern als das Be- und Entladen im Hafen. Am umweltfreundlichsten wäre es natürlich, das Ballastwasser erst gar nicht über Bord zu kippen. Katja Hartig von der Universität Rostock hat ein preisgekröntes Konzept für ein Containerschiff vorgestellt, bei dem das Ballastwasser lediglich zwischen verschiedenen Tanks hin und her gepumpt wird, um die nötige Gewichtsverteilung zu erzielen. Invasive Arten hätten so keine Chance. i siemens.com/industry siemens.com/water hi!tech

69 hi!life hi!tech Leseraum Bücher. Von der Physik der Zukunft, mathematischen Rätseln, Nanotechnik, verborgenen Rohstoffen und Quantenmechanik MICHIo KAKU Die Physik der Zukunft Wer glaubt einen Science-Fiction-Roman zu lesen, wenn er im Buch des Starphysikers Michio Kaku schmökert, liegt falsch. Der Physiker, der an der City University of New York lehrt, meint es ernst, wenn er seine Ideen von der Zukunft der Menschheit präsentiert. Roboter werden uns die Alltagsarbeit abnehmen, Küchengeräte und andere Maschinen steuern wir mit der Kraft unserer Gedanken. Medizinische Nanobots werden aufmerksam in unseren Blut- und Nervenbahnen unterwegs sein und sogar Krebs beseitigen. Zu lästigen Meetings schicken wir unser Hologramm. Wir beherrschen auch das Wetter und Nationalstaaten spielen kaum noch eine Rolle. Kakus Buch basiert auf den Aussagen von 300 prominenten Forschern. Star Trek lässt grüßen. rowohlt, 24,95 Euro FRANK SCHWEllINGER MICHAEl GroSS CHRISToPH SEIDlER MICHAEl HAUGK Das Reihenhaus vom Nikolaus Von Geckos, Garn und Goldwasser Deutschlands Rohstoffe Quantenmechanik Für die stressige Zeit vor Weihnachten ist das Buch mit mathematischen Weihnachtsrätseln nur begrenzt geeignet, es sei denn, man ist Profi. Wer in der ruhigen Zeit danach seine grauen Zellen trainieren will, findet interessante, Aufgaben. Sowohl Rätseleinsteiger als auch routinierte Knobelgenies kommen dabei auf ihre Kosten. Fehlendes Formelwissen gilt nicht als Ausrede, wenn die Lösung nicht gelingt: Formeln spielen dabei keine Rolle. rororo, 8,99 Euro Die Nanowelt lässt grüßen, ist der Untertitel dieses Buches. Ob Waschbecken und Fenster, die sauber bleiben, hochwirksame Sonnencremen oder Winzigcomputer: der Autor gibt einen Einblick in die Nanowissenschaften, die sich dynamisch entwickeln und auch für den Alltag bereits viele brauchbare Produkte geliefert haben. Gleichzeitig demonstriert er, wieviel der Mensch noch immer von der Natur lernen kann. Wiley-VCH, 23,27 Euro Rohstoffe werden knapp und die Preise steigen. Grund genug für Europa, nicht nur auf den internationalen Märkten einzukaufen, sondern die eigenen Ressourcen zu analysieren. Für Deutschland zieht der Buchautor eine Bilanz: Neben Kohle und Salz gibt es reines Kupfer, Zinn, Lithium und Hightech- Metalle. Und in manchen Flüssen lohnt sich die Goldwäsche. Mit Karten und Grafiken zeigt das Buch die Schätze. Hanser, 18,90 Euro Quantenmechanik gilt als Mysterium. Als Ahnungslose fühlen wir uns, weil das Thema als prinzipiell unbegreiflich bezeichnet wird. Die Autoren dieses Buches sind anderer Meinung. Mit einem alternativen Ansatz treten sie den Beweis an, dass man sich mit Quantenmechanik anfreunden kann. Den Zugang erleichtern sie durch den Verzicht auf Herleitungen. Und schon verlieren Schrödingers Katze und Heisenbergs Unschärfe ihre Schrecken. S. Hirzel Verlag, 24,80 Euro Elisabeth Dokaupil hi!tech IIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIII

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71 hi!life AKIM Erfolgreich forschen Die Medizinische Universität Wien und das AKH Wien wollen mit dem neuen Krankenhausinformationssystem AKIM die Basis für Spitzenmedizin sowie erfolgreiche Forschung und Lehre erhalten und ausbauen. Forschung lebt von Daten Am Anfang steht eine Hypothese: über die Ursachen einer Krankheit oder den Vorteil des Einsatzes eines neuen Medikamentes. Das Spektrum medizinischer Forschung ist breit und der Erfolg hängt entscheidend von der Menge und der Qualität der Daten ab, die zur Verfügung stehen. Das AKH Wien und die Medizinische Universität Wien bieten in ihrer Funktion als Klinik, Lehr- und Forschungsinstitution besonders gute Voraussetzungen für medizinische Forschung. Die große Menge an Routinedaten aus dem Krankenhausbetrieb ermöglicht es, nach bisher nicht bekannten Zusammenhängen zu suchen und Hypothesen zu untermauern, berichtet DI Dr. Thomas Wrba, Projektleiter für den wissenschaftlichen Teil des neuen AKH-Informationsmanagements AKIM. Bisher waren Auswertungen für die Wissenschaft mit hohem Zusatzaufwand verbunden, weil Daten getrennt erhoben und oft zusätzlich in ein eigenes System eingegeben werden mussten. Doch nun ist die Trennung zwischen der IT für die Krankenhausroutine und jener für Forschung und Lehre überwunden. Aufgrund der Zusammenarbeit mit der AKH- EDV können die wissenschaftliche Plattform ArchiMed RDA (Research Documentation and Analysis) und testweise auch die wissenschaftliche Bilddatenplattform aus dem AKIM-Krankenhausinformationssystem direkt aufgerufen werden. Die Datenerfassung bei der Patientenbetreuung in der Klinik und für Wissenschaftsprojekte kann nun in einem Arbeitsgang am selben Endgerät erfolgen, berichtet Projektleiter Dr. Thomas Mehl, Siemens. Zwei Systeme werden allerdings auch in Zukunft erhalten bleiben, allein schon aufgrund der unterschiedlichen Anforderungen der Wissenschaft und des Krankenhausbetriebes. Komplexe Tumorforschung Besonders umfangreich und komplex sind die Datensammlungen bei der Tumorforschung. Tumorerkrankungen werden in Tumorboards interdisziplinär besprochen und die Patienten multidisziplinär behandelt. Dabei kommen angesichts der vielfältigen Diagnose- und Behandlungsmöglichkeiten rasch große Datenmengen DI Dr. Thomas Wrba: Routinedaten aus dem Krankenhausbetrieb ermöglichen es, Hypothesen zu untermauern. zusammen. Früher wurden die Informationen für die wissenschaftliche Arbeit oftmals nur in unstrukturierten Dokumenten erfasst. Nun können sie direkt in die wissenschaftliche Plattform übernommen werden. Mit den neuen Tools ist es auch möglich, aus dem übernommenen Altdatenbestand eine Vorauswahl zu einer bestimmten Fragestellung durchzuführen, nennt DI Dr. Wrba eine weitere Möglichkeit, die die Verbindung der Systeme bietet. Damit kann die Dokumentation noch weiter verbessert werden, ein wesentlicher Beitrag zur Qualitätssicherung der wissenschaftlich genutzten Daten. Auch für den interdisziplinären Aufgabenbereich im AKH erleichtert die neue IT- Lösung die Zusammenarbeit. Patienten, die an einer Studie teilnehmen, können im AKIM-Routinesystem entsprechend gekennzeichnet und mit der wissenschaftli- Prof. Dr. Presterl, Krankenhaushygiene: Wichtige Informationen werden in RDA und Infektionsregister übernommmen. Elisabeth Dokaupil Siemens IIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIII

72 chen Plattform RDA verknüpft werden, berichtet Ing. Eveline Kasik, AKIM-Projektleiterin für den Routineteil. Auf Basis der Einträge zur Studie erhalten die ÄrztInnen die Information, ob zusätzliche Untersuchungen gemacht oder Informationen eingeholt werden müssen. RDA liefert die Daten auf Knopfdruck an das Routinesystem. Ing. Kasik hält die neue IT-Zusammenarbeit auch deshalb für besonders wichtig, weil mit der zunehmenden Akademisierung der Pflege die Zahl der Forschungsprojekte steigt. Auch wenn sich klinische Fallbeispiele für die studentische Lehre eignen, genügt eine Markierung in AKIM und die Daten werden komplett anonymisiert an die Lehrplattform weitergegeben. Dort erfolgt die didaktische Aufbereitung. In besonders engem Kontakt stehen Wissenschaft und klinischer Betrieb auch im Bereich der Krankenhaushygiene. Wenn wir einen Fall einer Krankenhausinfektion haben, müssen die wichtigen Informationen nicht eigens in das wissenschaftliche System eingegeben werden. Sie werden in die RDA-Plattform und das Infektionsregister übernommen, sagt Prof. Dr. Elisabeth Presterl, die die Krankenhaushygiene am AKH leitet. Informationen aus der Krankengeschichte lassen sich für wissenschaftliche Analysen zusammenführen. Bei der Hygiene geht es um die Betreuung des individuellen Patienten genauso wie um die Beachtung von evidenzbasierten Empfehlungen, um die generelle Hygienesituation Routine und Wissenschaft Wissenschaftliche Bilddatenplattform: bezieht Röntgen-, CT- und MR-Bilder aus dem Archivierungssystem der Routine. ArchiMed RDA: bezieht Daten aus dem Laborsystem, dem Routinesystem von AKIM (OP-Protokolle, Befunde, Arztbriefe), demnächst aus der Virologie und Mikrobiologie sowie geplant aus der Pathologie und dem Datenmanagementsystem der Intensivstationen. Lehrsystem: bezieht anonymisierte Daten aus dem Routineteil von AKIM. Bioinformatikplattform: die Datenvernetzung erfolgt über ArchiMed RDA. im klinischen Betrieb optimal zu gestalten. Prof. Dr. Presterl: Wir beziehen in unsere Analysen alle Beteiligten ein und versuchen zu klären, wo die Situation gut ist und wo Schwächen bestehen. Dafür können wir nun einfacher auch Daten aus dem klinischen Betrieb nützen. Speziell im Hygienebereich spielen Infektionserfassungen in Form von Registern eine wichtige Rolle. Internationale Register, die beim European Center of Disease Control zusammenlaufen, erstellen auf anonymisierter Basis vergleichbare Daten über Krankenhausinfektionen von allen Ländern. Auf Basis dieser Informationen beispielsweise über die Verbreitung gefährlicher Keime oder die Rate von postoperativen Infektionen, etwa nach Hüftoperationen sollen Best- Practice-Modelle für die Verbesserung der Patientenbetreuung entwickelt werden. Register eignen sich auch zur europaweiten Beobachtung eines Krankheitsbildes. Beispiele sind Diabetes oder Brustkrebs, berichtet DI Dr. Wrba. Die neue Wissenschaftsplattform erleichtert die Datenweitergabe, da beliebige Schnittstellenformate für eine (semi-)automatische Weiterleitung an zentrale Register einfach erstellt werden können. Besonders komplex sind die Transplantationsregister, weil hier die Information zu den potentiellen Empfängern benötigt wird, bevor diese als Patienten im AKH aufgenommen werden. Diese Daten werden teilweise auch für die Organbedarfsmeldung an das Eurotransplant-Register weitergeleitet. Außerdem müssen zur Behandlung Daten der Spender bzw. der Spenderorgane vorliegen Das neue System erleichtert auch die Zusammenarbeit mit anderen Krankenhäusern und Institutionen im Rahmen von multizentrischen Registern auch grenzüberschreitend. Es laufen einige Kooperationsprojekte, bei denen ein gemeinsamer Datenpool aufgebaut wird. Dafür wurde ein feingranulares Berechtigungssystem entwickelt, das präzise regeln lässt, wer Daten erfassen, lesen, ändern, auswerten oder exportieren kann. Auch damit bringt das neue System die medizinische Forschung schneller voran. i hi!tech

73 hi!life Toys Mit innovativem Kabelmanagement punkten diese Coloud-Kopfhörer, die auf die Namen Pop, Knock und Boom hören und ausgesprochen farbenfroh daherkommen. Mit einem Tastendruck kann man diesen Wecker nicht zum Schweigen bringen er muss entschärft werden. Und dabei wird man richtig wach. Die Gibson Firebird X hat ein beachtliches Innenleben. Ein Robohead stimmt die Gitarre, Effekte sind integriert, externe Geräte wie Verzerrer können via Bluetooth angesprochen werden. Sie wissen nicht, was Sie falsch machen, und fühlen sich trotzdem nicht fit? Das Armband sammelt Daten über Ihre Aktivitäten. Eine App gibt Tipps für einen gesünderen Lebensstil. Ändern müssen Sie ihn selbst! Strampeln für Strom: Diese Power Box namens K-Tor kann mit Muskelkraft Geräte mit bis 20 Watt Energieverbrauch versorgen und lässt sich transportieren. Sabine Nebenführ Nootropicdesign, Lark.com, Coloud, Gibson, K-Tor.com hi!tech IIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIII

74 Superior HHHH THERMEN- & VITALHOTEL Bad Tatzmannsdorf Öffnen Sie a 4 gra f i k. c o m Ihre Sinne Süßes Nichtstun 2 Übernachtungen Frühstücksbuffet kalt & warm Mittagsschmankerl 4-gängiges Wahlmenü mit knackigen Salaten vom Buffet am Abend 1 GesundheitAktiv Cocktail 1 Entspannungsmassage mit ätherischen Ölen (25 Min.) 1 Akupunktmassage oder Fußreflexzonenmassage (25 Min.) ab 304, pro Person A-7431 Bad Tatzmannsdorf Elisabeth-Allee 2 Tel / info@thermen-undvitalhotel.at Treffen Sie sich zu einem Rendezvous mit allen Sinnen. Fühlen Sie, was es heißt, das Leben wieder ganz zu spu ren. Im Thermen- & Vitalhotel**** Superior treffen purer Zeitgeist und erstklassiger Komfort aufeinander. Begegnen Sie der Geborgenheit. Wohlig warmes Thermalwasser, Whirlpools und eine vielfältige Saunawelt laden zum exklusiven Thermengenuss auf insgesamt m 2 ein. Fü hlen Sie sich wie neugeboren. Mit inspirierenden Klängen, berauschenden Dü ften und sehenswerten Details öffnet Ihnen das Reich der Sinne die Augen für ein neues Körperbewusstsein. Sanfte Streicheleinheiten & Kraft für mehr Wohlbefinden. Ein wunderbar zartes Hautgefühl mit sanften Pflegeprogrammen von Biodroga und Living Dimension. Wohltuende Spezialmassagen, wie z.b. Shiatsu oder Klangmassage, wirken ausgleichend und aktivieren die Selbstheilungskräfte Ihres Körpers. Mit innovativen Sportprogrammen oder mit Kieser Training Selection begleitet Sie unser Team des Lebensstilinstitutes GesundheitAktiv auf den Weg zu einem gesunden Lebensstil.

75 MindenPictures/picturedesk.com Schwarmintelligenz heißt das Phänomen. APA-Science heißt das Netzwerk. Gebündeltes Wissen zu sämtlichen Gebieten der Wissenschaft, Forschung, Innovation und Bildung auf einer einzigen Plattform. Finden Sie hier aktuelle News aus der Forschungslandschaft Österreichs, erfahren mehr über den Innova tionsgeist dieses Landes sowie über jene Unternehmen, Menschen und Projekte, die tagtäglich unsere Zukunft gestalten. Tagesaktuell. Partizipativ. Vernetzt. science.apa.at twitter.com/apa_science APA-Science Laimgrubengasse Wien Tel.: +43/1/ science.apa.at

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