LightScout DLI 100 Lichtmessgerät

Transkript

1 LightScout DLI 100 Lichtmessgerät Bedienungsanleitung STEP Systems GmbH 2012

2 Benutzung des Gerätes Platzieren Sie das DLI 100 an den Ort, an dem Sie die Menge verfügbaren Sonnenlichts messen wollen. Stecken Sie das Gerät dafür in den Boden oder, beim Einsatz im Gewächshaus, in einen vergleichbar großen, mit Substrat gefüllten Container wie Ihre Kulturpflanzen, um die gleiche Lichtmenge bei gleicher Pflanzenhöhe zu ermitteln. Achten Sie dabei darauf, dass die Oberseite des DLI 100 immer parallel zum Boden ist. Licht-Sammel-Modus Drücken Sie den Knopf auf der Oberfläche, um das DLI 100 anzuschalten. Die vier LEDs leuchten jetzt nacheinander von unten nach oben auf. Danach leuchten im 4-Sekunden-Takt eine oder mehrere LEDs auf, die die derzeit gemessene Lichtmenge zeigen. - Das DLI 100 misst die augenblickliche Lichtintensität alle 20 Sekunden und zeigt diese bis zur nächsten Messung alle 4 Sekunden an Anmerkung: Wird das Gerät während dem Lichtsammelmodus durch Drücken des Knopfes abgeschaltet, leuchten die vier LEDs nacheinander von oben nach unten auf und der Messvorgang wird abgebrochen. Durch erneutes Drücken beginnt eine neue 24-Stunden- Messperiode. DLI-Anzeige-Modus Nach einem durchgehenden Betrieb von 24 Stunden hört das Gerät auf, Licht-Messwerte zu sammeln. Eine oder mehrere LEDs werden nun im Zeitraum von einer Stunde jede Sekunde aufleuchten und den DLI-Wert (= Daily Light Integral), d.h. die Lichtsumme innerhalb von 24 Stunden, für den Standort anzeigen. Nachdem der Wert für eine Stunde angezeigt wurde, schaltet sich das Gerät automatisch ab, der Messwert wird aber im Speicher beibehalten. Der letzte hochgerechnete DLI-Wert kann vom Speicher abgerufen werden indem das Gerät angeschaltet wird. Der gespeicherte Wert leuchtet nun jede Sekunde für 10 Sekunden auf. Achtung: Nach 10 Sekunden wird der gespeicherte DLI-Wert gelöscht und ein neues 24-Stunden-Messintervall wird gestartet. Durch erneutes Drücken des Knopfes vor Verstreichen der 10 Sekunden wird das Gerät ausgeschaltet und der DLI-Wert bleibt gespeichert. Ablesen der Anzeige Das DLI 100 besitzt 4 LEDs zum Anzeigen verschiedener Messbereiche, abgelesen werden kann sowohl die Lichtintensität als auch der DLI-Wert. Auf der Skala, die sich rechts neben den LEDs befindet, kann während der Licht-Sammel- Periode die momentane Lichtintensität in der Einheit μmol m -2 s -1 abgelesen werden. Die LEDs leuchten dann im Sekundentakt auf. Mithilfe der Skala, die sich links neben den LEDs befindet, kann nach Ende der Licht- Sammel-Periode der DLI-Wert in der Einheit mol m -2 d -1 abgelesen werden. Alle abgelesenen Werte sind als Mindestwerte zu verstehen. Das gemessene Lichtniveau entspricht mindestens dem angezeigten Wert und befindet sich unter dem nächsthöheren Wert.

3 Eine LED leuchtet auf Wenn eine LED aufleuchtet, ist der direkt daneben abgebildete Wert auf der Skala abzulesen. Das gemessene Lichniveau entspricht mindestens diesem Wert. Bsp.: Leuchtet die oberste LED während der Licht-Sammel-Periode auf, liegt der gemessene -1 Wert zwischen μmol m -2 s -1 Im DLI Modus läge in diesem Fall der abzulesende Wert bei mol m -2 d Zwei LEDs leuchten auf Befindet sich das gemessene Lichtlevel zwischen zwei LEDs, leuchten beide auf. Lesen Sie in diesem Fall auf dem Gerät den dazwischen abgebildeten Wert ab. Bsp.: Leuchten die beiden oberen LEDs auf, liegt die Lichtintensität in einer Bandbreite von μmol m -2 s -1. Vier LEDs leuchten auf Unter höchsten Einstrahlungsbedingungen leuchten alle vier LEDs auf. Die Oberwerte der Skalen (30+, 1500+) bezeichnen die Mindestwerte für diese Lichtverhältnisse. Eine genaue Wertzuordnung kann auch der folgenden Tabelle entnommen werden: DLI Licht-Sammel-Periode mol m -2 d -1-1 μmol m -2 s (30+) (1500+) (20)-29 (1000)-1499 (15)-19 (750)-999 (10)-14 (500)-749 (6)-9 (250)-499 (4)-5 (100)-249 (2)-3 (50)-99 (0)-1 (2)-49

4 Batteriewechsel Wenn Sie den Verdacht haben, dass das DLI 100 nicht richtig funktioniert, schalten Sie das Gerät aus; öffnen Sie das Gerät, indem Sie die drei Schrauben an der Unterseite lösen, heben Sie das Oberteil des DLI 100 ab und drehen es um. Entfernen Sie die Batterien für 10 Sekunden, bauen Sie das Gerät danach wieder zusammen und schalten Sie es erneut an. Ist der Fehler nicht beseitigt, ersetzen Sie die Batterien, wie abgebildet, durch neue, reinigen Sie ggf. zuvor die Batteriekontakte. Informationen zur Lichtmessung Licht: eine wertvolle Wachstumskomponente Licht ist die treibende Kraft für die Photosynthese und daher von grundlegender Bedeutung für die Pflanzenproduktion. Pflanzenwachstum und -entwicklung wird entscheidend durch die Menge und Qualität des Lichtes beeinflusst. Aber auch bei anderen pflanzenphysiologischen Vorgängen spielt die Lichtenergie eine wichtige Rolle. So ist z.b. die Solarstrahlung der wichtigste Berechnungsfaktor der Evapotranspiration, die für genaue Bewässerungspläne erforderlich ist.

5 Wie wird Licht wahrgenommen? Lux-Meter messen die Lichtstärke ähnlich wie das menschliche Auge das Licht wahrnimmt: am stärksten in dem Spektralbereich von nm. Dies ist für viele Anwendungsbereiche, z.b. für die Photographie, der relevante Lichtwert. Für Pflanzen jedoch liegt das zur Photosynthese nutzbare Licht in dem Spektralbereich von nm. Dieses Licht wird als PAR (Photosynthetically Active Radiation) oder als Quantum-Licht bezeichnet, weil die Einheit angegeben wird als die Menge Lichtmoleküle (Photonen), die in einer bestimmten Zeit auf eine bestimmte Fläche auftreffen (μmol/s*m 2 ). Üblicherweise wird die Einheit auch als PPFD angegeben (Photosysnthetic Photon Flux Density). Das DLI 100-Lichtmessgerät misst die Strahlung im Wellenlängenbereich zwischen 400 und 700 Nanometer (nm), dem Teil des elektromagnetischen Spektrums, in dem das menschliche Auge Licht erkennen kann. Der Wellenlängenbereich zwischen 400 und 700 nm wird daher auch als sichtbarer Bereich bezeichnet, der Bereich unter 400 nm als UV-Bereich (siehe Skizze Seite 4). In dem sichtbaren Bereich liegt auch die für Pflanzen verwertbare Strahlung, wobei die verschiedenen Wellenlängenbereiche unterschiedlich auf das Pflanzenwachstum wirken. Besonders empfindlich reagieren Pflanzen auf Wellenlängen um 400 nm (blauer Spektralbereich) und 700 nm (roter Bereich). Während Licht in Wellenlängen von ca. 400 nm und darunter (UV-Bereich) eine Verkürzung der Internodien und damit ein gedrungenes Pflanzenwachstum bewirkt, fördert Licht mit Wellenlängen um 700 nm das Streckungswachstum. Zum Aufbau der organischen Substanz und zur Lebenserhaltung benötigen die Pflanzen Energie. Licht ist der Energielieferant bei der Photosynthese, die durch die Anzahl der Photonen im sichtbaren Wellenlängenbereich bestimmt wird. Diese Strahlungsmenge wird daher als Photosynthetischer Photonen-Fluss (PPF) bezeichnet und in µmol m -2 s -1 angegeben. Ein Quantum ist die Energie, die von einem Photon erzeugt wird. Die Lichtsumme (DLI-Wert): Die Lichtsumme ist die Menge des im Zeitraum von einem Tag eintreffenden PAR-Lichts. Das Messkonzept ist vergleichbar mit einem Regenmesser. So wie dieser über einen bestimmten Zeitraum alle Niederschläge am Standort sammelt, misst das DLI 100 die Gesamtmenge an eingestrahltem PAR-Licht, also die Zahl an Lichtphotonen, die über einen Zeitraum von 24 Stunden auf einer Fläche von 1 m 2 auftreffen. Der DLI-Wert kann, abhängig von der geographischen Lage, der Jahreszeit und der Witterung, sehr unterschiedlich ausfallen. In einem Gewächshaus übersteigen die Werte jedoch selten 25 mol m -2 d -1 aufgrund von Eindeckmaterial, Trägerteilen, Bewölkung, der (photoperiodischen) Tageslänge, Schattierung oder anderen Hindernissen wie Ampelpflanzen. Die Lichtsumme ist eine wichtige Messvariable in Gewächshausern, sie beeinflusst Pflanzenwachstum und entwicklung, Erntequalität und menge. Der DLI-Wert kann das Wurzel- und Sproßwachstum von Jungpflanzen, die Qualität der fertigen Ware (z.b. hinsichtlich der Verzweigung, Blütenzahl und Stielstärke) sowie die Kulturdauer beeinflussen. Bei regelmäßiger Messung der Lichtsumme kann der Produzent feststellen, ob eine Zusatzbelichtung oder Schattierung der Kultur nötig ist.

6 Richtwerte verschiedener Kulturen im Gewächshaus minimal akzeptable Qualität Gute Pflanzenqualität Sehr hohe Pflanzenqualität 1= Bei hohem Lichtniveau wird eine ausgiebige Wasserversorgung für eine gute Pflanzenentwicklung benötigt. 2= Bei hohem Lichtniveau wird eine kühle / moderate Temperaturführung für eine gute Pflanzenentwicklung benötigt. 3= Mutterpflanzen entwickeln sich im Gegensatz zu Fertigware auch unter höheren Lichtmengen gut. Durchschnittl. DLI-Wert (mol/m 2 /d) im Gewächshaus Gattung Farne (z.b. Pteris Adiantum) Maranta Phalaenopsis Saintpaulia Spathiphyllum Hyazinthe (Treiberei) Narzisse (Treiberei) Tulpe (Treiberei) Aglaonema Bromelien Caladium Dieffenbachia Dracaena Nephrolepsis Streptocarpus Hosta Hedera Begonia (heimalis) Sinningia Schlumbergera Cyclamen Exacum Heuchera Coleus (schattig) Impatiens, New Guinea Iris hollandica, Schnitt Kalanchoe Lobelia Primula Impatiens Pelargonium peltatum Begonia (fibrous) Senecia

7 Durchschnittl. DLI-Wert (mol/m 2 /d) im Gewächshaus Gattung Fuchsia Euphorbia (Poinsettia) Hydrangea Lilium (asiat. und orient. Hybriden) Lilium longiflorum Ageratum Antirrhinum Topfchrysanthemen Dianthus Gazania Gerbera Hibiscus rosa-siniensis Lobularia Pelargonium zonale Topfrosen Salvia splendens Schefflera Angelonia Aster Salvia farinacea Iberis Catharanthus Celosia Chrysanthemum (Freiland) Coleus (sonnig) Coreopsis Cosmos Croton Dahlia Echinacea Ficus bejaminia Gaura Gomphrena Hemerocallis Lantana Lavendula Tagetes Petunia Phlox Rudbeckia

8 Durchschnittl. DLI-Wert (mol/m 2 /d) im Gewächshaus Gattung Scaevola Sedum Thymus Verbena Viola 2 2 Zinnia Alstroemeria Capsicum Chrysanthemum,Schnitt Dianthus, Schnitt Gladiolus, Schnitt Rose, Schnitt Tomate