Energieeffizienzstrategie Gebäude der Bundesregierung und individueller Sanierungsfahrplan
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- Martina Viktoria Peters
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1 Energieeffizienzstrategie Gebäude der Bundesregierung und individueller Sanierungsfahrplan 17. November 2016, Frankenthal Dr. Alexander Renner Leiter des Referates IIC1 Energiepolitische Grundsatzfragen im Gebäudesektor Bundesministerium für Wirtschaft und Energie
2 Rahmenbedingungen - politische Beschlüsse Die energiepolitischen Beschlüsse der Bundesregierung, das Energiekonzept vom September 2010 und die Beschlüsse zur Energiewende vom Juni 2011 haben die Basis für eine zuverlässige, bezahlbare und umweltverträgliche Energieversorgung in Deutschland gelegt. Die Beschlüsse der Klimaschutzkonferenz 2015 legen fest, dass die zusätzliche Erderwärmung bis 2050 auf 2 (1,5) Grad begrenzt werden soll. Die Dekarbonisierung steht daher an oberster Stelle.
3 Rahmenbedingungen - politische Beschlüsse Erneuerbare Energien werden zur wichtigsten Säule der Energieversorgung. Die Energieeffizienz wird eine zentrale, bedeutende Rolle einnehmen: Efficiency First Nur wenn der Energieverbrauch stetig verringert wird und die erneuerbaren Energien gleichzeitig ausgebaut werden, können wir langfristig weitestgehend auf fossile Energiequellen verzichten.
4 Zukünftige Rahmenbedingungen Ziel Klimaschutz (CO 2 -Minderung) -40% mind. -80% Energieeinsparung - Primärenergieverbrauch (gesamt) Gebäude - Endenergie Wärme - Primärenergiebedarf (nicht Erneuerbare) -20% gesamt -20% - -50% gesamt - -80% Erneuerbare Energien - Strom - Wärmemarkt - Gebäude 18% Anteil 35% 14% - 60% 80% - -
5 Strategie für den Gebäudebereich - die Energieeffizienzstrategie Gebäude (ESG) Der Energieeffizienzstrategie Gebäude (ESG) liegt das Ziel eines nahezu klimaneutralen Gebäudebestands bis 2050 gemäß dem Energiekonzept der Bundesregierung zugrunde. Das bedeutet, dass im Gebäudebereich der Primärenergiebedarf durch eine Kombination aus Energieeinsparung und dem Einsatz erneuerbarer Energien bis 2050 in der Größenordnung von 80 Prozent gegenüber 2008 zu senken ist. Sie hat neben den technischen und energetischen Aspekten auch erste Ansätze ökonomischer und perspektivisch gesellschaftspolitischer Belange des Gebäudebereichs im Blick. Gleichfalls übergreifend werden übergreifende Aspekte wie die Interaktion Strom- Wärme berücksichtigt - Sektorkopplung. Die Energieeffizienzstrategie Gebäude (ESG) ist also das Strategiepapier für die Energiewende im Gebäudebereich.
6 ESG - Zielkorridor Zentraler Korridor für einen nahezu klimaneutralen Gebäudebestand -80%
7 ESG - Zielkorridor Zentraler Korridor für einen nahezu klimaneutralen Gebäudebestand -80% -35%
8 ESG - Wie kommen wir auf den Korridor? Restriktionen Effizienzsteigerung 8
9 ESG Zielkorridor - Effizienzgrenzen -80% Restriktionen Effizienz
10 ESG - Wie kommen wir auf den Korridor? EE-Potenzialgrenzen Solarthermie Größe und Ausrichtung der Dachflächen Flächenkonkurrenz zu Photovoltaikanlagen den durch die Gebäudeeffizienz und die Speichergröße eingeschränkten Deckungsgrad Wärmepumpen mögliche Zubaurate Geologische Restriktionen Geräuschbelastung Netzbelastung Biomasse, z.b. Nutzungskonkurrenzen mit anderen Sektoren Flächenverbrauch (Tiefen-)Geothermie, z.b. Grundwassergefährdung Energieausbeute Boden Konkurrierende Infrastruktur Ausreichende Wärmedichte für Wärmenetze (Tiefengeothermie) EE-Strom Nutzungskonkurrenz Fläche (PV- Anlagen, Windenergie) Speicherfähigkeit (Tagesgang u. mittel- und langfristig)
11 ESG Zielkorridor - Erneuerbare-Grenzen Potenzialgrenzen Erneuerbare -80%
12 ESG - Ergebnisse / zentrale Aussagen 2050 verbleibender Primärenergiebedarf auf rund 840 PJ (prognostiziert) Bezogen auf die Nutzfläche, mittlerer Verbrauch für Wohngebäude knapp 40 kwh/m² (2008: 227 kwh/m²) für Nichtwohngebäude rund 52 kwh/m² (2008: 265 kwh/m²) entspricht dem heutigen Effizienzhaus 55 (KfW) 12
13 ESG - Pfad mit mehr Energieeffizienz insgesamt geringere Ressourcenverwendung bei den Brennstoffen benötigt zusätzliche Ressourcen z.b. für Dämmungsmaßnahmen. Hohe Gebäudeeffizienz in Verbindung mit hocheffizienten Technologien zur Energieversorgung: Stromverbrauch im Gebäudesektor (für Wärmeanwendungen, Beleuchtung, etc.) wird etwas sinken. Biomasse, die für die erneuerbare Wärmeversorgung von denkmalgeschützten bzw. anderen schwierig dämmbaren Gebäuden benötigt wird, liegt bei rund 250 PJ (Niveau von 2008). 13
14 ESG - Pfad mit mehr erneuerbaren Energien Ein großer Teil des verbleibenden Energiebedarfs würde durch Strom gedeckt. Der Stromverbrauch wäre nur geringfügig höher also 2008 (524 zu 506 PJ). Folgewirkungen für die Stromerzeugung und -verteilung: Kapazitäten und Anschlussleistungen müssen bereitgestellt werden kann in Verbindung mit Speichern zusätzliche Flexibilitätsoptionen zum Ausgleich der fluktuierenden Erzeugung von EE-Strom bedeuten. Für Zielszenario Erneuerbare Energien wird deutlich mehr Biomasse eingeplant (500 PJ). 14
15 Die Gebäudestrategie der Bundesregierung: Was ist geplant.
16 ESG Informieren und Beraten Information und Beratung Vor-Ort-Beratung mittels individueller Sanierungsfahrpläne Energieeffizienz-Expertenliste Energieberatungen der Verbraucherzentralen nationales Heizungslabel Energieeffizienz-Netzwerken in Kommunen Pilotprogramms Einsparzähler 16
17 individuelle Sanierungsfahrpläne für Gebäude (isfp) Konflikt Für den einzelnen Gebäudeeigentümer oder Investor sind die energiepolitischen Ziele, oft schwer vor Ort einzuordnen Lösung individuelle Sanierungsfahrpläne sollen daher Gebäudeeigentümer und Energieberatern einen geeigneten Rahmen für Investitionsentscheidungen und Beratung vor Ort bieten Erarbeitung von qualifizierten Energieberatern, auf Grundlage eines standardisierten Rahmens. Kein weiteres Förderprogramm, sondern Verankerung in der vor-ort Beratung des BAFA. Erfolg des Instruments hängt wesentlich von der Akzeptanz der Energieberater ab. Konzept wird vor Einführung auf Praxistauglichkeit untersucht. 17
18 isfp Umsetzung Handreichungen für Planer, Energieberater zur bestmöglichen Ausstellung dieser Sanierungsfahrpläne Einzelmaßnahmen oder Teil-Maßnahmen fügen sich hin zu einem nahezu klimaneutralen Gebäude zusammen Reihenfolge der Sanierungen nicht starr, sondern auf die Umstände bezogen Maßnahmen dürfen einer Zielerreichung (Klimaschutz ) im Regelfall nicht entgegenstehen Finanzierungs- und Umsetzungsmöglichkeiten des Eigentümers werden berücksichtigt 18
19 isfp Umsetzung Anschauliche, auch für den Laien verständliche Dokumentation des Ergebnisses 19
20 isfp Verknüpfung 1 geplant: Energieeffizienz-Expertenliste In der Expertenliste sind vertreten: Experten für investive Förderprogramme Energieberater, die für Vor-Ort-Beratung zugelassen sind. aktuell gelistete Personen. Expertenliste zur Einbindung von qualifizierten Sachverständigen, die über nachgewiesene Erfahrungen und Qualifikationen im Bereich der energetischen Fachplanung und Baubegleitung verfügen. Liste verpflichtet Experten zur Weiterbildung und zum Nachweis von Praxiserfahrungen (über Referenzen). 20
21 isfp Verknüpfung 2 zu diskutieren: Einbindung in Förderprogramme des Bundes KfW-Programme, insbesondere Energieeffizient Sanieren Einzelmaßnahmen Effizienzhaus-Sanierungen Marktanreizprogramm zur Nutzung erneuerbarer Energien im Wärmemarkt (MAP) Förderung der Baubegleitung Zu klären sind: Eignung der KfW-und MAP Förderlogik, um das Instrument individueller Sanierungsfahrpläne zu integrieren Sollte Beratung obligatorisch sein, um einen standardisierten Überblick zu geben und dann über sinnvolle Maßnahmen zu entscheiden? Wie können Anreize gesetzt werden, damit alle Maßnahmen eines Fahrplans auch umgesetzt werden (z.b. höhere Förderung pro erreichtem Niveau des Sanierungsfahrplans)? 21
22 Energie und Klimaschutz Gebäude und Verkehr Der Nationale Aktionsplan Energieeffizienz Heizungslabel für Heizungsaltanlagen Ziel: Das Effizienzlabel für Heizungsaltanlagen ab 2016 soll die Motivation des Verbrauchers zum Austausch alter ineffizienter Heizungsanlagen fördern (Erhöhung der Austauschrate). Umsetzung: Heizungsinstallateure, Schornsteinfeger, bestimmte Energieberater vergeben das Energielabel gemäß der Verordnung (EU) Nr. 811/2013 an Heizkessel, die älter als 15 Jahre sind. Labelling von Heizungsaltanlagen dient der Information der Verbraucher als Einstieg in die Energieberatung Dr.-Ing. Alexander Renner, IIC1-BMWi 22
23 ESG - Fordern Ordnungsrechtlicher Rahmen Energieeinsparverordnung (EnEV) Erneuerbare-Energien-Wärmegesetz (EEWärmeG) EU-Ökodesign / EU-Label - Energieeffizienz von Produkten 23
24 - Novelle EnEV und EEWärmeG EnEG / EnEV / EEWärmeG werden zusammengeführt in einem Gebäudeenergiegesetz (GEG) Anforderungen an den baulichen Wärmeschutz wichtig an den Primärenergiebedarf bewährt; CO2 für Klimaschutzausweisung sinnvoll Nutzung erneuerbarer Energien im Neubau bleibt erhalten Anforderungsniveau Niedrigstenergiegebäude??? ab 2021 für alle Gebäude und ab 2019 für Gebäude der öffentlichen Hand (mit behördlicher Nutzung ) GEG könnte Flexibilisierungsoptionen enthalten z.b. an PV-Strom-Nutzung an Quartieransätze an anteiliger Biomethan 24
25 ESG - Fördern Finanzielle Anreizinstrumente CO 2 -Gebäudesanierungsprogramm Marktanreizprogramm Erneuerbare Energien im Wärmebereich (MAP) Anreizprogramm Energieeffizienz, u.a. Einbau von Lüftungsanlagen in Kombination mit einer Maßnahme an der Gebäudehülle Austausch ineffizienter Heizungen Heizungsoptimierung 25
26 Energie und Klimaschutz Gebäude und Verkehr KfW-Förderung Effizient Bauen und Sanieren Energieeffizient Bauen Neuaufstellung der KfW-Effizienzhaus-Standards: Einstellung KfW-Effizienzhaus 70 zum 1.4. erfolgt EH 55 und EH40 bleiben Neueinführung KfW-Effizienzhaus Plus 20-jährige Zinsbindung möglich Förderhöchstbetrag erhöht auf 100 Tsd. pro WE Energieeffizient Sanieren Tilgungszuschüsse verbessert für die hocheffizienten Effizienzhäuser (bis EH55) 26
27 Marktanreizprogramm für Erneuerbare Einführung eines Gebäudeeffizienzbonus für ein Effizienzhaus 55 Zuschüsse für Einzelmaßnahmen zur Heizungsoptimierung. (Förderung von Begleitinvestitionen beim Heizungsumbau z.b. Schornsteinerneuerung, Einbau eines Pufferspeichers 27
28 Förderprogramm Heizungsoptimierung 1. Austausch von Umwälzpumpen Niedriginvestive Einstiegsförderung in Energieeffizienz 30% Zuschuss (Nettoinvestition) auch für begleitende notwendige Maßnahmen Schlankes Verfahren (beim BAFA) Registrierung Maßnahme Rechnung einreichen, Auszahlung Fertig! 28
29 Förderprogramm Heizungsoptimierung 2. Hydraulischer Abgleich von Heizsystemen Ebenfalls 30% Zuschuss (Nettoinvest.) Förderung hydr. Abgleich und Begleitmaßnahmen: voreinstellbare Thermostatventile, Einzelraumtemperaturregler, Strangventile, Technik zur Volumenstromregelung, Separate Mess-, Steuerungs- und Regelungstechnik und Benutzerinterfaces, Pufferspeicher die professionelle Einstellung der Heizkurve. 29
30 Förderprogramm Heizungsoptimierung 3. Antragsberechtigte Privatpersonen, Unternehmen, freiberuflich Tätige, Kommunen, kommunale Gebietskörperschaften und kommunale Zweckverbände, sonstige juristische Personen des Privatrechts (insbesondere Vereine, Stiftungen, gemeinnützige Organisationen oder Genossenschaften). Der Antragsberechtigte darf grundsätzlich einen Dritten zur Antragstellung bevollmächtigen. Dr.-Ing. Alexander Renner, IIC1-BMWi 30
31 Energieeffizienzstrategie Gebäude der Bundesregierung und individueller Sanierungsfahrplan 17. November 2016, Frankenthal Dr. Alexander Renner Leiter des Referates IIC1 Energiepolitische Grundsatzfragen im Gebäudesektor Bundesministerium für Wirtschaft und Energie
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