Stuttgart, Neuer Stadionentwurf für die FIFA Weltmeisterschaft in Katar 2022

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1 Stuttgart, Neuer Stadionentwurf für die FIFA Weltmeisterschaft in Katar 2022 In dieser Woche wurde der Entwurf für das Ras Abu Aboud Stadium in Katar präsentiert. Das Besondere an der Spielstätte für die Weltmeisterschaft 2022 ist der innovative, komplett modulare Aufbau des Stadions, der eine bisher einzigartige und nachhaltige Nachnutzung ermöglicht. Gemeinsam mit Fenwick Iribarren Architects und Hilson Moran haben wir aus unserer ersten Idee ein Containerstadion zu entwerfen, ein innovatives Konzept entwickelt. Dieses ermöglicht es das Bauwerk nach den Spielen einfach zu demontieren und sowohl an einem anderen Ort wiederaufzubauen, als auch zu mehreren, kleinen Stadien oder multifunktionalen Arenen umzubauen. Damit stellt der Bau eine vorbildliche Alternative zu den üblichen Sportstätten für Megaevents dar. Abbildung 1: Außenansicht vom Hafen Fenwick Iribarren Architects

2 2/7 Die Konstruktion besteht aus einer an Hochregallager erinnernden Stahlrahmen- Konstruktion, die jeweils getrennt in separaten Blöcken transportierbar ist. Die Ebenen nehmen die Tribünen, Verkaufsstände und Sanitäreinrichtungen auf. Sämtliche Funktionen sind in modifizierten, aber als Schiffscontainer zertifizierten, Containern untergebracht. Sowohl die Deckenplatten, als auch die Tribünenstufen sind stapel- und somit einfach transportierbar. Aufgrund der direkten Lage an der Küste und der idealen verkehrstechnischen Anbindung an den nahen Flughafen eignet sich auch das Grundstück nach der Weltmeisterschaft für eine alternative Weiternutzung. Abbildung 2: Das Stadion setzt sich aus einzelnen Segmenten zusammen. Die einzelnen Elemente können nach der Weltmeisterschaft problemlos auseinander genommen und über den nahegelegenen Hafen verschifft werden. Gleichzeitig wird weniger Baumaterial benötigt und dadurch auch weniger Abfall erzeugt, was die CO2- Bilanz der Bauphase und Nachnutzung reduziert. Daher erhielt das Konzept bereits während der Planung eine 4-Sterne Zertifizierung nach GSAS (Global Sustainability Assessment System). Das modulare System wurde durch die FIFA für Großveranstaltungen zugelassen und stellt damit einen Meilenstein in der Entwicklung von Spielstätten für Megaevents dar. Mit den geplanten Sitzplätzen wird das Stadion als Austragungsort für Spiele bis zum Viertelfinale genutzt. 2020, bereits zwei Jahre vor dem Beginn der Spiele, soll das innovative Stadion fertiggestellt werden, weshalb bereits mit den Bauarbeiten begonnen wurde. Wir sind derzeit damit beschäftigt, die Ausführungsplanung zu erstellen. Einen konkreten Einblick zum Aufbau des Stadions liefert dieser Film: LINK schlaich bergermann partner Erfahrung bei der Planung von Großprojekten Fundierte Erfahrung mit Großstrukturen und dem Bau von Stadien sowie adaptiven System hat sich schlaich bergermann partner (sbp) in den vergangenen Jahrzehnten in einer Vielzahl von Projekten weltweit erarbeitet. Neben den zahlreichen Stadien für UEFA und FIFA Fußballmeisterschaften, entstanden bekannte Projekte, wie die

3 3/7 Überdachung für das Olympiastadion in Berlin, dem Austragungsort für das Finale der Weltmeisterschaft 2006 in Deutschland. Auch bei den Fußballweltmeisterschaft in Südafrika und Brasilien war sbp an verschiedenen Projekten, wie dem Umbau des Estádio do Maracanã in Rio de Janeiro oder dem Nelson-Mandela-Bay-Stadion in Port Elizabeth beteiligt. Die Kompetenz bei der komplexen Konstruktion und Implementierung von verfahrbaren Dächern wurde bei den Stadien in Warschau, Bukarest oder Frankfurt unter Beweis gestellt. So entstanden leichte Tragwerke für weitgespannte Dachkonstruktionen, die für Arenen und Stadien völlig neue Raumerfahrungen und Nutzungs-Szenarien ermöglichen. Gleichzeitig legt sbp seit seiner Gründung 1980 einen besonderen Fokus auf Nachhaltigkeit und die Forschung und Verwendung von innovativen Baustoffen. Die Möglichkeit ein dem Event in Katar angemessenes Bauwerk zu entwerfen, das zusätzlich ein nachhaltiges Konzept bietet, ist eine besonders wichtige und reizvolle Aufgabe für sbp. Die gesammelten Erfahrungen können wir als kompetenter Partner bei diesem innovativen Projekt einbringen und mit unserer Idee des voll modularen Containerstadions den Grundstein für die gemeinsame Entwicklung eines großartigen Projekts liefern. Entwurf schlaich bergermann partner, Knut Stockhusen und Fenwick Iribarren Architects, Mark Fenwick und Javier Iribarren Für den Download der Bilder in HighRes als zip-datei benutzen Sie bitte folgenden Link: here (der Link ist zehn Tage gültig). Eine honorarfreie Veröffentlichung ist nur gestattet bei Nennung der Urheber des Bildund Planmaterials. Das Stadion entsteht in unmittelbarer Nähe zum Hafen. Die Einbindung an das öffentliche Verkehrsnetz, wie auch den 1,5 Kilometer entfernten internationalen Flughafen wird über eine eigene Metrostation sichergestellt.

4 4/7 Durch seine exponierte Lage wird das Stadion besonders nachts zu einer wichtigen Landmarke. Nach außen wird die Fassade durch die einzelnen Container bestimmt, die jeweils unterschiedliche Funktionen wie Verkaufsstände und Sanitäranlagen aufnehmen. In der Dämmerung wird die markante Farbgestaltung unterstrichen durch eine indirekte Beleuchtung.

5 5/7 Auskragende Containerelemente nehmen neben der Erschließung auch das Leitsystem für die Zuschauer auf. In den Zugangsbereichen prägt die markante Tragstruktur zusammen mit den Seecontainern das Erscheinungsbild. Auf den Rängen lenkt die dezente Gestaltung das Erlebnis der Besucher völlig auf das Spiel. Hier ist von der modularen Bauweise nichts zu spüren.

6 6/7 Auch die Dachflächen sind in der modularen Bauweise geplant und können später für eine andere Spielstätte zweitverwendet werden. Nachtansicht vom Hafen. Das Beleuchtungskonzept betont die ungewöhnliche Struktur des Gebäudes. Das Stadion besteht aus verschiedenen Segmenten, die eine spätere Nachnutzung erleichtern. So sind zwei Stadien jeweils aus dem Oberund Unterrang mit separatem Dachaufbau möglich.

7 7/7 Verschiedene Varianten einer Nachnutzung. Dabei kann der Ober- und Unterring aufgrund des teilbaren Dachaufbaus auch separat und sowohl mit, als auch ohne die Ecksegmente aufgebaut werden. Die runden Segmente der Eckausbildungen können dabei wiederum neu zusammengesetzt werden. Auch eine separate Nutzung der einzelnen Tribünenteile für kleinere Stadien oder eine Rennstrecke sind denkbar.