Lungenkrebs: Das hilft bei einer Winterdepression. Mit Humor gegen Krebs. Mit individuell zugeschnittener Behandlung länger leben
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- Kerstin Kranz
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1 Ausgabe 5/2017 Deutsches Magazin für Tumorerkrankte Lungenkrebs: Mit individuell zugeschnittener Behandlung länger leben Das hilft bei einer Winterdepression Mit Humor gegen Krebs Ihr Exemplar zum Mitnehmen
2 Inhalt 5/2017 Hirnmetastasen: Strahlentherapie drängt Krebs länger zurück 4 Titelthema: Lungenkrebs 4 Hirnmetastasen: Strahlentherapie drängt Krebs länger zurück 5 So gelingt der Rauchstopp 6 Immuntherapie bei Lungenkrebs 8 Mit individuell zugeschnittener Behandlung länger leben Neues aus Medizin und Forschung 9 Immuntherapie bei Hautkrebs 10 Zertifizierte Darmkrebszentren: Das bieten sie den Patienten 12 Studie zur Einteilung von Prostatakrebs gestartet 14 Prostatakrebs: Bluttest sagt Tumorresistenz voraus 15 Neuer Weg für Stammzelltransplantationen 16 Enzymaktivität beeinflusst den Verlauf von Eierstockkrebs 18 Schilddrüsenkrebs: Genomanalysen bieten Ansatzpunkte für Therapie 20 Radiochirurgie Kombination aus Strahlentherapie und Chirurgie 21 Newsticker Hayri Er Magenkrebs: Bakterien als Auslöser Rechner ermittelt Komplikationsrisiko bei OP Behandlung von Folgeerkrankungen und Nebenwirkungen 22 Das hilft bei einer Winterdepression 23 Die richtige Hautpflege bei Bestrahlung 24 Frühe ernährungsmedizinische Beratung für bessere Prognose Neues aus der Selbsthilfe Jahre Landesverband der Kehlkopfoperierten Saarland Teams bei Regatta gegen Krebs am Start 28 Bundesverband Prostatakrebs Selbsthilfe (BPS) 28 Rehabilitation bei Krebs 29 Selbsthilfegruppen stellen sich vor Leben mit Krebs 30 Impfen bei Immunschwäche 30 Wichtige Ansprechpartner aus der Selbsthilfe 31 Psychoonkologische Versorgung in Deutschland 31 Fundierte Krebs-Ratgeber im Internet 32 Mit Humor gegen Krebs Tipps & Termine 33 Befund Krebs mitgestalten/impressum/ Wissenschaftlicher Beirat 34 Bestellformular: Befund Krebs kostenfrei für Ihre Arztpraxis/Klinik/SHG 35 Glossar Zhenikeyev Die richtige Hautpflege bei Bestrahlung 23 Befund Krebs 5/2017 3
3 Titelthema Hirnmetastasen: Strahlentherapie drängt Krebs länger zurück Hayri Er Lungenkrebs bildet neben Brustund Hautkrebs häufig Metastasen, die sich im Gehirn ansiedeln. Einzelne dieser Tochtergeschwülste können heute chirurgisch entfernt werden. Mit der Operation allein wird jedoch selten eine dauerhafte lokale Tumorkontrolle erzielt, erklärt Prof. Dr. Stephanie E. Combs, Universitätsklinikum der Technischen Universität München (TUM). Zum Therapiestandard gehört deshalb eine anschließende Radio therapie, fügt Prof. Combs hinzu. Die derzeit übliche Ganzhirnbestrahlung hat jedoch Nebenwirkungen, zu denen neben Haarverlust und Abgeschlagenheit auch Gedächtnisstörungen und andere kognitive Einschränkungen gehören. Prof. Combs: Viele Patienten schrecken deshalb vor einer Strahlentherapie zurück, obwohl diese den Tumor nachweislich für viele Monate zurückdrängen kann. Lokalisierte Strahlentherapie schonender Die Behandlung erfolgt mit einem Spezialgerät, das eine punktgenaue Bestrahlung ermöglicht. Dieser Punkt wird zuvor mittels präziser, hochauflösender Bildgebung bestimmt. Diese Behandlung ist dann fokussiert auf die ehemalige Metastasenregion. Wir sprechen von einer fokalen Bestrahlung, die in nur wenigen Behandlungstagen durchgeführt wird, in vielen Fällen sogar ohne einen Krankenhausaufenthalt, erläutert Prof. Combs. Eine gezielte stereotaktische Bestrahlung kann verhindern, dass es nach der Entfernung von Hirnmetastasen frühzeitig zum erneuten Krebswachstum kommt. Die Behandlung vermeidet weitgehend Komplikationen wie beispielsweise kognitive Einschränkungen, die mit einer kompletten Hirnbestrahlung einhergehen können, und sollte nach Ansicht der Deutschen Gesellschaft für Radioonkologie (DEGRO) die alternative Therapie sein. Kognitive Störungen vermeiden Diese punktförmige Bestrahlung schone die übrigen Regionen des Gehirns. Strahlenmediziner vom MD Anderson Cancer Center in Houston, USA, verglichen in einer Studie mit insgesamt 132 Patienten die postoperative stereotaktische Bestrahlung mit einer Operation hinsichtlich der lokalen Tumorkontrolle. Im ersten Jahr nach der Behandlung mit der fokalen Bestrahlung blieben 72 % der Patienten ohne neue Hirnmetastasen. In der Kontrollgruppe wurde dieses Ziel bei 43 % der Patienten erreicht. Die Gesamtüberlebenszeit war bei beiden Gruppen ähnlich. Am besten waren die Ergebnisse bei Patienten mit kleinen Hirnmetastasen. In dieser Gruppe waren 91 % nach einem Jahr noch ohne Rückfall, berichtet Prof. Combs. Eine größere, ebenfalls randomisierte und kontrollierte Multicenter-Studie, an der 48 Institutionen und insgesamt 194 Patienten aus den USA und Kanada teilnahmen, untersuchte den Effekt der stereotaktischen Radiochirurgie auf kognitive Einschränkungen und das Gesamtüberleben im Vergleich mit der bislang als Standard verwendeten Ganzhirnbestrahlung. Nach sechs Monaten zeigte sich, dass 52 % der Patienten in der stereotaktisch bestrahlten Gruppe verglichen mit 85 % in der Ganzhirnbestrahlungsgruppe weniger häufig unter kognitiven Einschränkungen litten. In Bezug auf das Gesamtüberleben gab es bei beiden Gruppen keinen Unterschied. Hierüber berichtet die Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften. 4 Befund Krebs 5/2017
4 Neues aus der Selbsthilfe Bundesverband Prostatakrebs Selbsthilfe (BPS) Informieren anlässlich des Europäischen Prostatakrebstags Bundesverband Prostatakrebs Selbsthilfe e. V. Thomas-Mann-Straße Bonn Tel.: oder Internet: wollen Lebensfreude haben und eine starke Schulter für ihre Lieben sein. Männer Männer wollen kluge Entscheidungen für ihre Gesundheit und gegen Krankheiten treffen. Hierfür verdienen Männer gesellschaftliche Empathie und Unterstützung durch Forschung, Medizin und Gesundheitsinformation, erklärt Günter Feick, Vorsitzender des BPS. Prostatakrebs gehört zu den Erkrankungen, die sich im Frühstadium nicht mit Symptomen bemerkbar machen, erläutert Feick. Er empfiehlt daher nachdrücklich, dass Männer mit an Prostatakrebs erkrankten Blutsverwandten ab dem 40. Lebensjahr über eine PSA (Prostata Spezifisches Antigen) gestützte Früherkennung mit ihren Ärzten sprechen sollten. So ist eine Reduzierung des Risikos möglich, bekräftigt er. Allen anderen Männern könne eine Konsultation ihrer Ärzte zu dieser Untersuchung ab dem 45. Lebensjahr empfohlen werden. Denn sowohl für den Ausschluss eines Karzinoms als auch für bessere Heilungschancen eines früh erkannten Karzinoms sei diese Form der Untersuchung bedeutsam. Die Deutsche Leitlinie empfiehlt Ärzten die wissenschaftlich gesicherten Methoden zum Ausschluss/zur Erkennung eines Prostatakarzinoms. Auf ihr basiert die für Laien entwickelte Gesundheitsinformation Prostatakrebs Früherkennung. Sie kann kostenfrei durch einen Arzt, die Deutsche Krebshilfe und den BPS bezogen oder elektronisch im Internet gelesen werden. Gern informieren Selbsthilfegruppen der Prostatakrebs Selbsthilfe und ihre telefonische Beratungshotline über die Prostatakrebsfrüherkennung als auch über Therapieerfahrungen. Die Hotline-Berater sind dienstags, mittwochs und donnerstags (außer an bundeseinheitlichen Feiertagen) in der Zeit von 15 bis 18 Uhr unter der gebührenfreien Service-Rufnummer zu erreichen, teilt der BPS mit. Rehabilitation bei Krebs Wie geht es weiter nach der Krebsbehandlung? Etwa Menschen erhalten jedes Jahr die Diagnose Krebs. Sie verändert das Leben dauerhaft. Wer den Krebs besiegt, hat häufig einen zweiten Kampf vor sich: die Rückkehr ins gewohnte Leben. Der erste Schritt dorthin beginnt für viele Betroffene mit der Rehabilitation, so die Bayerische Krebsgesellschaft. Eine Krebsbehandlung kann sehr kräfteraubend sein. Operationen, Chemotherapie und andere medizinische Eingriffe hinterlassen bei vielen Patienten körperliche und seelische Spuren. Eine onkologische Rehabilitation mit maßgeschneiderten Therapien und einer psychoonkologischen Intervention ist eine ausgezeichnete Hilfe auf dem Weg zurück in Alltag und Beruf. Sie hilft, die Folgen zu mildern und neue Energiereserven zu erschließen, sagt Gabriele Brückner, Geschäftsführerin der Bayerischen Krebsgesellschaft. Die Deutsche Rentenversicherung (DRV) hat im Jahr 2016 bundesweit insgesamt Reha-Leistungen wegen bösartiger Geschwulst- und Systemerkrankungen für Versicherte erbracht. Das entspricht einem Anteil von rund 30 % aller medizinischen Reha-Leistungen. Seit einigen Jahren geht dieser Anteil stetig zurück: Immer mehr, vor allem jüngere Krebspatienten nehmen keine Rehabilitation in Anspruch und gefährden damit ihren Wiedereinstieg in den Beruf. 28 Befund Krebs 5/2017
5 Neues aus der Selbsthilfe Die Landeskrebsgesellschaften setzen sich für eine bessere Nutzung des Reha-Angebots ein und bekräftigen den hohen Stellenwert der Rehabilitation nach Krebs. Damit möglichst viele Betroffene wieder zurück in den Alltag und das Berufsleben finden, fordern sie eine engere Vernetzung von Rehabilitationseinrichtungen mit den ambulanten Krebsberatungsstellen der Landeskrebsgesellschaften. Reha als effektive Vorbeugung gegen krankheitsbedingte Spätfolgen Studien belegen, dass gezielte Reha-Maßnahmen Beschwerden, die durch die Krebserkrankung oder deren Behandlung hervorgerufenen werden, deutlich lindern können. Ebenso wird durch die Reha der Behandlungserfolg gesichert und möglichen Einschränkungen durch die Krebserkrankung vorgebeugt. Die deutlichste Auswirkung hat die medizinische Rehabilitation auf das psychosoziale Wohlbefinden der Patienten. Viele profitieren von den intensiven Gesprächen mit professionell arbeitenden Psychoonkologen, aber auch vom Austausch mit anderen Erkrankten und den Entspannungskursen, die angeboten werden. Berufstätigkeit als Schlüssel zur Stabilität Mehr als 60 % aller Krebserkrankten im arbeitsfähigen Alter kehren nach abgeschlossener Behandlung wieder in den Beruf zurück. Die Rückkehr an den Arbeitsplatz ist für viele Betroffene wichtig, nicht nur für ihre finanzielle Absicherung, sondern auch für ihr soziales Umfeld, das neben der Familie auch Kollegen, Geschäftspartner, Klienten oder Freunde einschließt. Die ambulanten psychosozialen Krebsberatungsstellen der Landeskrebsgesellschaften unterstützen krebskranke Menschen bei diesem wichtigen Schritt zurück ins Leben. Selbsthilfegruppen stellen sich vor Selbsthilfegruppe Prostata Karzinom Waltershausen Seit Oktober 2009 besteht die Selbsthilfegruppe für Prostatakarzinompatienten in Waltershausen als Mitglied des Bundesverbandes Pros tatakrebs Selbsthilfe. Ziel der Gruppe ist es, für Betroffene und deren Angehörige Wege zu finden, um aus der Isolation und der ersten Ohnmacht nach der Diagnose herauszukommen. Mitglieder geben Betroffenen und Interessenten Informationen zu Therapie- und Heilungsmöglichkeiten und darüber hinaus die Möglichkeit, sich in Einzel- bzw. Gruppengesprächen über den Umgang mit der Krankheit, den Problemen und Folgen auseinanderzusetzen. Prostatakrebs Selbsthilfe Griese Gegend Ziel der Gruppe ist die Förderung des Erfahrungsaustausches der Mitglieder untereinander durch regelmäßige Treffen und gemeinsame Unternehmungen. Aufklärung und Information der Öffentlichkeit über die Notwendigkeit der Vorsorge sowie die Vertretung der sozialpolitischen Interessen der Betroffenen stehen außerdem im Fokus. Die Gruppe trifft sich jeden zweiten Dienstag im Monat, außer Juli und Dezember, und bietet neben Fachvorträgen auch die Gelegenheit, sich untereinander auszutauschen. Prostatakrebs Selbsthilfegruppe Rhein-Main in Offenbach Die Gruppe sieht ihre Aufgabe darin, Betroffene über ihre Krankheit aufzuklären und so Kompetenz im Umgang mit der Erkrankung zu schaffen. Zu den Treffen, die jeden ersten Donnerstag im Monat (außer Januar und August) stattfinden, sind Betroffene sowie deren Partner ohne Verpflichtungen eingeladen. Es gibt einen elektronischen Verteiler, mit dem Einladungen zu Treffen und Veranstaltungen versendet werden. Bei den Treffen wird zwischen Fachvorträgen, die Mediziner halten, und Diskussionsabenden, bei denen Betroffene unter sich sind und persönliche Belange ansprechen, abgewechselt. Befund Krebs 5/
6 Leben mit Krebs Impfen bei Immunschwäche Menschen mit Krebs haben oft ein geschwächtes Immunsystem. Infekte können bei ihnen schwerer verlaufen als bei gesunden Menschen. scyther5 Doch wie sieht es unter laufender Krebstherapie aus, die das Immunsystem beeinflusst? Das ist abhängig von der Krebsbehandlung und vom Impfstoff, so der Krebsinformationsdienst. Bei manchen Therapien ist die Immunfunktion stark vermindert, was dazu führen kann, dass die Impfung weniger wirkt und der Impfschutz nicht ausreichend ist. Zudem gibt es Impfungen mit abgeschwächten, aber lebenden Erregern, die jedoch bei Menschen mit einer Immunschwäche zu Komplikationen führen können. So ist es eine individuelle Entscheidung, welche Impfungen man wann bei immungeschwächten Menschen durchführen kann und die mit den behandelnden Ärzten abgestimmt werden sollte. Eine Impfung, die Menschen mit Immunschwäche empfohlen wird, ist beispielsweise die jährliche Grippeimpfung gegen Influenzaviren. Personen mit Grundkrankheiten haben ein erhöhtes Risiko, schwere oder tödliche Krankheitsverläufe einer Influenzainfektion zu entwickeln, informiert das Robert Koch-Institut. Es empfiehlt die Influenzaimpfung auch Menschen mit einem eingeschränkten Immunsystem durch Medikamente, wie eine Chemotherapie bei einer Krebserkrankung. Für Menschen, die an Leukämie erkrankt sind oder eine Stammzelltransplantation hinter sich haben, wird zudem die Impfung gegen Pneumokokken empfohlen. Pneumokokken sind Bakterien, die eine Lungenentzündung hervorrufen können, die bei immungeschwächten Menschen auch tödlich verlaufen kann. Wichtige Ansprechpartner aus der Selbsthilfe Arbeitskreis der Pankreatektomierten e. V. Tel.: BRCA-Netzwerk Hilfe bei familiärem Brust- und Eierstockkrebs e. V. Tel.: BSL Bundesverband Selbsthilfe Lungenkrebs e. V. Rotenkruger Weg Berlin Tel.: Bundesverband der Kehlkopfoperierten e. V. Tel.: Bundesverband Schilddrüsenkrebs Ohne Schilddrüse leben e. V. Rungestr Berlin Tel.: Bundesverband Prostatakrebs Selbsthilfe e. V. Tel.: Deutsche ILCO e. V. Selbsthilfevereinigung für Stomaträger und Menschen mit Darmkrebs Tel.: Deutsche Leukämie- & Lymphom-Hilfe e. V. Tel.: Myelom Deutschland e. V. Hindenburgstr Neustadt an der Weinstraße Tel.: geschaeftsstelle@myelomdeutschland.de Netzwerk Neuroendokrine Tumoren (NeT) e. V. Wörnitzstr. 115a Nürnberg Tel.: info@netzwerk-net.de Selbsthilfe-Bund Blasenkrebs e. V. Tel.: info@blasenkrebs-shb.de TEB e. V. Selbsthilfe gegründet in Baden-Württemberg Bundes- und Landesverband Tumore und Erkrankungen der Bauchspeicheldrüse Ruhrstr. 10/ Ludwigsburg Tel.: geschaeftsstelle@teb-selbsthilfe.de 30 Befund Krebs 5/2017
Bauchspeicheldrüse. Blase. Darm
Bauchspeicheldrüse Arbeitskreis der Pankreatektomierten e.v. (AdP) Tel: 0228 / 33 889-251 oder 252 Fax: 0228 / 33 889-253 E-Mail: bgs@adp-bonn.de www.adp-bonn.de TEB e.v. Selbsthilfegruppe Baden-Württemberg
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