ÖTZTAL IN NEUN SUITEN

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Reinhardt Weiss
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1 Maurizio Bonato ÖTZTAL IN NEUN SUITEN Eine Bildserie in neun Abschnitten für das Hotel Liebe Sonne

2 Maurizio Bonato Eine Bildserie in neun Abschnitten für das Hotel Liebe Sonne in Sölden Juli 2011 ÖTZTAL IN NEUN SUITEN

3 SUITE 113

6 Dann sind die Gletscher gekommen, haben sich wie weiße Kälber ins Tal gestürzt

7 SUITE 313 Rosenkranzbetweibern

10 SUITE 314

Vergangenheit, aus längst zurückliegenden

12 Weit droben bei den Gletschern, die sie dort Ferner nennen, leben und herrschen mächtige Frauen aus der Vergangenheit, aus längst zurückliegenden Jahrhunderten und Jahrtausenden, und sie leben immer noch dort

13 SUITE 213

15 Die Wege über die steilen Jöcher sind noch nicht gespurt SUITE 114

17 im knapp geschnürten Purpurmieder

18 SUITE 112

19 unsere Seelen sind ausgewaschen wie Gerippe

21 SUITE 312

22 Der Heuwind mit seinem Durst

24 SUITE 212

25 Darauf ist dargestellt, wie vom Berg herunter eine Schar Frauen in weißen Kleidern zu Wallfahrtsstätte eilen und wie sie rote Fähnlein tragen

28 SUITE 214

30 der erste Rauch aus der Pfeife, der erste lüsterne Blick auf die andere Kirchenbankseite

31 Künstlerische Gestaltung der renovierten Zimmer im und 3. Stock. Technik: Mischtechnik auf Folarex auf weißen Holzrahmen und hinter Glas angebracht. Liste der Bilder: Zi. 313 Rosenkranzbetweibern 1. 84/220 cm 2. 84/44 cm 3. 84/53 cm /30 cm Zi.114 im knappgeschnürten Purpurmieder 4. 84/198 cm 5. 84/65 cm 6. 84/58 cm Zi.112 unsere Seelen sind ausgewaschen wie Gerippe 7. 84/196 cm 8. 84/58 cm 9. 84/64 cm Zi.312 Der Heuwind mit seinem Durst /196 cm /66 cm /50 cm Zi.113 Dann sind die Gletscher gekommen, haben sich wie weiße Kälber ins Tal gestürzt /220 cm /51 cm /59 cm

32 29. 84/51 cm Zi.213 Die Wege über die steilen Jöcher sind noch nicht gespurt /220 cm /60 cm /59 cm Zi.314 Weit droben bei den Gletschern, die sie dort Ferner nennen, leben und herrschen mächtige Frauen aus der Vergangenheit, aus längst zurückliegenden Jahrhunderten und Jahrtausenden, und sie leben immer noch dort /217 cm /53 cm /57 cm Zi.212 Darauf ist dargestellt, wie vom Berg herunter eine Schar Frauen in weißen Kleidern zu Wallfahrtsstätte eilen und wie sie rote Fähnlein tragen /180 cm /65 cm /47 cm /56 cm Zi.214 der erste Rauch aus der Pfeife, der erste lüsterne Blick auf die andere Kirchenbankseite /216 cm /56 cm /56 cm

33 Ötztal in neun Suiten Im Frühjahr 2011 bekam ich von der Familie Gurschler die interessante Aufgabe, die frisch renovierten Suiten ihres Hotels Sonne in Sölden mit einer Reihe von Bildern zu gestalten. Es war mir sofort klar, dass ich einen Bildzyklus eigens dafür schaffen und dabei das Ötztal thematisieren wollte. Ich interessierte mich für jene typischen Aspekte, die sich auf das Leben der Menschen im Tal beziehen. Das Leben im Ötztal war - und ist zum Teil vielleicht noch heute - von alten Geschichten umwoben, es war mit den manchmal heidnisch anmutenden Festen und gleichzeitig mit einem tiefen, fast verzweifelten Glauben verbunden; es erzählt von der harten Arbeit auf den Feldern, die der Natur knapp abgerungen werden konnte; es ist nicht zuletzt mit der Natur selbst in seiner Wildheit und Faszination verwandt, eine Natur, die gehasst, geliebt und mit Respekt behandelt und von den Menschen bearbeitet wurde. Das Leben im Ötztal ist aber heute dank dem Tourismus angenehmer geworden. Die Suche nach Zeichen dieses Lebens gestaltete sich in drei verschiedene Richtungen: das letzte Buch Die Landgeherin von Hans Haid, dem Ötztaler Rebellen-Poet, ein Archiv in Längenfeld und nicht zuletzt meine fotografischen Reportagen im Ötztal selbst. - Im Buch von Hans Haid suchte und fand ich verschiedene Passagen, die Bilder hervorrufen: Von den Gletschern, die wie weiße Kälber ins Tal donnern bis hin zu dem Heuwind mit seinem Durst und unseren Seelen, die ausgewaschen wie Gerippe sind. Diese Buchstellen setzte ich in Bilder um. - In den Archiven fand ich Fotos von Leuten aus dem Ötztal, die ich graphisch überarbeitete. - Schließlich fuhr ich einige Male ins Tal, um Fotos vom Talbeginn bin zum Talende zu machen, wobei ich nach Winkeln der Landschaft suchte, die noch von früheren Zeiten erzählten. Aus diesen drei Quellen habe ich die Bildserie für die Suiten gestaltet. In jeder Suite gibt es ein großes Doppelbild mit einem vom Buch inspirierten Motiv und einem Motiv aus der Landschaft, ein graphisches Bild einer Person aus dem Ötztal und ein mehr oder weniger abstraktes Bild. Die verschiedenen Teile stehen sowohl in formaler als auch in inhaltlicher Hinsicht zueinander in Bezug. Die Bilder sind an verschiedenen Stellen aufgehängt und sollen aufeinander hinweisen und gleichzeitig den ganzen Raum der Suite miteinbeziehen. Maurizio Bonato

41 ÖTZTAL IN NEUN SUITEN Maurizio Bonato Juli 2011

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