FISCHKRANKHEITEN IM SPANNUNGSFELD WIRT-ERREGER-UMWELT

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1 XIV. Gemeinschaftstagung der Deutschen, Österreichischen und Schweizer Sektionen der European Association of Fish Pathologists (EAFP) FISCHKRANKHEITEN IM SPANNUNGSFELD WIRT-ERREGER-UMWELT XIV. Gemeinschaftstagung der EAFP Internationale deutschsprachige Fachtagung des Vereins der Europäischen Fischpathologen Unter der Schirmherrschaft des Sächsischen Staatsministers für Umwelt und Landwirtschaft T a g ungsmappe mit Präsentationszusammenfassungen September 2012 Best Western Plus - Hotel Bautzen

2 Organisation / Impressum Dr. Gert Füllner Sächsisches Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie Referat 93 Fischerei Gutsstraße 1 D Königswartha Dr. Dirk Willem Kleingeld, Frank Becker Nds. Landesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit Task-Force Veterinärwesen, Fachbereich Fischseuchenbekämpfung Eintrachtweg Hannover Titelbild: Fischerei in der Lausitz - Impressionen Fotonachweis: Dr. Gert Füllner Druck: Buchbinderei Grafe Buchbindermeister Kirchgasse 4, Bischofswerda - Seite 1 -

3 Inhaltsverzeichnis Grußworte...3 Programmübersicht...7 Vortragszusammenfassungen...13 Posterzusammenfassungen...49 Organisatorische Hinweise...61 Richtlinien und Deadline für das Einreichen von Beiträgen für den Tagungsband...63 Tagungsteilnehmer...64 Sponsoren / Unterstützung Seite 2 -

4 Grußwort des Sächsischen Staatsministers für Umwelt und Landwirtschaft anlässlich der XIV. Gemeinschaftstagung der Deutschen, Österreichischen und Schweizer Sektionen der EAFP vom in Bautzen Ein herzliches Willkommen allen Teilnehmerinnen und Teilnehmern an der Gemeinschaftstagung der EAFP in Bautzen. Sie sind aus Österreich, der Schweiz und Deutschland hier zusammen gekommen, um zentrale Probleme im Bereich der Fischgesundheit aufzuzeigen und wissenschaftlich an deren Lösung zu arbeiten. Dass Sie dazu als Tagungsort die Oberlausitz gewählt haben, freut mich umso mehr, weil Sie sich hier gewissermaßen an der Wiege der sächsischen Teichwirtschaft befinden. Im 13. Jahrhundert entstanden in der Oberlausitz bereits die ersten Teiche, von denen viele heute noch bewirtschaftet werden. Die Teichbewirtschaftung blickt nicht nur auf eine lange Geschichte zurück, sie hat auch heute eine so zentrale wirtschaftliche Bedeutung in der Region, dass die Landkreise Görlitz und Bautzen als europäisches Fischwirtschaftsgebiet ausgewiesen werden konnten. Damit stehen aus dem Europäischen Fischereifonds EFF besonders vielfältige Fördermöglichkeiten für die Entwicklung dieses Gebietes zur Verfügung. In der aktuellen Politik sind die Belange der Fischwirtschaft, mit denen des Umwelt- und Naturschutzes sowie der Kulturlandschaftspflege, in Einklang zu bringen. Und das bei Sicherstellung eines angemessenen Einkommens für die Betriebe. Um gleichzeitig die Konkurrenzfähigkeit der lokalen Erzeuger auf dem globalisierten Fischmarkt zu gewährleisten, müssen gemeinsam neue Wege gefunden werden. Das Sächsische Staatsministerium für Umwelt und Landwirtschaft wird die Betriebe bei diesem Prozess auch zukünftig unterstützen und finanziell fördern, denn die regionale Erzeugung des gesunden Lebensmittels Fisch erfüllt geradezu vorbildlich alle Anforderungen an eine nachhaltige Produktionsweise. Ein schwerer Schlag für die sächsischen Teichwirte waren die seit 2005 zunehmenden Ausbrüche der Koi-Herpes-Virusinfektion (KHV). Die massiven Fischverluste konnten nicht verhindert werden, da zu wenig über die Ursachen der KHV bekannt ist. Mit unserem KHV-Tilgungsprogramm, das in enger Abstimmung mit dem Sächsischen Staatsministerium für Soziales und Verbraucherschutz entstanden ist, von der EU genehmigt wurde und mit EFF-Mitteln finanziert wird, konnten die Ausbrüche eingedämmt werden. Dennoch bleibt die KHV eine der größten Herausforderungen auch in der Zukunft. Hier gibt es noch viel zu tun. Das wissenschaftliche Programm der EAFP Tagung mit dem Motto Fischkrankheiten im Spannungsfeld Wirt-Erreger-Umwelt zeigt den großen Forschungsbedarf in diesem Bereich. Die aus EFF-Mitteln finanzierten Untersuchungen zur KHV in Sachsen sollen ihren Beitrag zu einem praktikablen Umgang mit diesem Problem leisten. Die Fischwirte sind auf die Arbeit der Wissenschaftler angewiesen. Besonders unter diesem Aspekt begrüße ich die Wahl Ihres Tagungsortes im Freistaat Sachsen und wünsche Ihnen eine interessante Fachexkursion zu den Betrieben in der Oberlausitz und eine erkenntnisreiche Tagung. Frank Kupfer Sächsischer Staatsminister für Umwelt und Landwirtschaft - Seite 3 -

5 Grußwort des Sächsischen Staatsministeriums für Soziales und Verbraucherschutz anlässlich der XIV. Gemeinschaftstagung der Deutschen, Österreichischen und Schweizer Sektionen der EAFP am 19. September in Bautzen Sehr geehrte Gäste, im Namen des Sächsischen Staatsministeriums für Soziales und Verbraucherschutz begrüße ich sie herzlich auf dieser Gemeinschaftstagung der EAFP in Bautzen. Dass die Mitglieder der European Association of Fish Pathologists nach 1996 zum zweiten Mal so zahlreich zu einer wissenschaftlichen Tagung in den östlichen Teil Sachsens gereist sind, beweist das große Interesse an der sächsischen Teichwirtschaft und den damit im Zusammenhang stehenden Forschungsergebnissen. Mit dem Austragungsort Bautzen, dieser kulturhistorisch wertvollen, mehr als tausendjährigen, zweisprachigen Stadt, haben sie eine ausgezeichnete Wahl getroffen. Die EAFP hat es sich seit ihrer Gründung im Jahr 1979 zum Ziel gemacht, Forschungsergebnisse auf dem Gebiet der Fisch- und Krebstiererkrankungen, unter Wissenschaftlern oder angehenden Wissenschaftlern auf kurzem, direkten Weg zu diskutieren und zu veröffentlichen. Die Mitglieder partizipieren von dem Erfahrungsaustausch auf dem Gebiet der Fischpathologie, finden sich in Arbeitsgruppen zusammen und nutzen die vielfältig angebotenen Fortbildungsmöglichkeiten. Erfreulich ist, dass das Tagungsprogramm so gestaltet ist, dass nicht nur der Wissenschaftler, sondern auch der Praktiker bzw. Fischerei- und Veterinärbeamte angesprochen wird. Auf diese Art und Weise werden Wissenschaft und Praxis auf hervorragende Weise kombiniert. Sachsen hat mit einer KHV-Forschungsgruppe an der Veterinärmedizinischen Fakultät der Universität Leipzig, dem Fischgesundheitsdienst der Sächsischen Tierseuchenkasse und den Fachkollegen an der Landesuntersuchungsanstalt für das Gesundheits- und Veterinärwesen Sachsen ein im Fischgesundheitsbereich gut aufgestelltes Pathologenteam. Seit nunmehr 20 Jahren wird durch unser Haus nicht nur die Arbeit des Fischgesundheitsdienstes der Sächsischen Tierseuchenkasse mit derzeit zwei Kolleginnen aktiv unterstützt, sondern durch die finanzielle Beteiligung an den verschiedenen Programmen zur Fischgesundheit bzw. Fischseuchenbekämpfung eine intensive fischgesundheitliche Betreuung und Beratung der in Sachsen aktiven Fischhalter gewährleistet. Nachdem in den ersten Jahren die Bekämpfung der damals in Sachsen neu aufgetretenen Forellenseuchen, wie die Virale Hämorrhagische Septikämie sowie die Infektiöse Hämatopoetische Nekrose, im Vordergrund standen, hat sich nach den ersten Nachweisen des Koi-Herpesvirus im Jahre 2003 und der Zunahme der KHV-I bedingten Seuchenausbrüche von 2005 bis 2008, die Arbeit auf dem Gebiet der Fischseuchenbekämpfung wesentlich gewandelt. Im Fokus steht jetzt die eher traditionell betriebene Teichwirtschaft, die eine erhebliche Herausforderung für die Seuchenbekämpfung darstellt. Viele Vorträge dieser Tagung werden sich diesem nach wie vor wissenschaftlich brisanten Thema widmen, denn auch zehn Jahre nach den ersten Seuchenausbrüchen beobachten wir in Sachsen keine Abnahme der Virulenz des Erregers in der Aquakultur, obwohl eine Vielzahl von Maßnahmen, wie das bereits erwähnte KHV-Tilgungsprogramm, in Sachsen zu einem Rückgang der Seuchenausbrüche geführt haben. - Seite 4 -

6 Die sächsischen Fischpathologen sind jedoch nicht nur auf dem Gebiet der Seuchenbekämpfung aktiv. Neue Formen der Aquakultur, wie die Haltung von Afrikanischen Raubwelsen, Tilapien, Laichstören oder Krebsen zur Lebensmittelgewinnung, eröffnen neue Tätigkeitsfelder bzw. eine Vielzahl von Fragestellungen im Bereich des Verbraucher- und Tierschutzes sowie der Tiergesundheit. Einige davon werden in ihrer Fachtagung thematisiert. Aus diesen Gründen wünsche ich der Tagung interessante Diskussionen, einen angenehmen Verlauf und nicht zuletzt einen erlebnisreichen Aufenthalt in der sorbischen Oberlausitz. Dr. Stephan Koch Abteilungsleiter Gesundheits- und Veterinärwesen, Verbraucherschutz - Seite 5 -

7 Grußwort des Oberbürgermeisters Christian Schramm anlässlich der XIV. Gemeinschaftstagung der Deutschen, Österreichischen und Schweizer Sektionen der EAFP vom in Bautzen Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Gäste der Stadt Bautzen, es wird Sie sicherlich nicht verwundern und ich möchte es Ihnen auch nicht verschweigen: Fischkrankheiten haben bislang noch keinen nennenswerten Teil meiner Arbeit als Oberbürgermeister ausgemacht und ich gehe mal davon aus, dass sich daran in absehbarer Zukunft nicht sehr viel ändern wird. Andererseits spielten und spielen Fische an sich, deren Lebensraum und einige andere Aspekte in diesem Zusammenhang schon eine wesentliche Rolle. Lassen Sie mich den Blick einige Jahre zurück werfen. Als die Menschen im Osten Deutschlands 1989 auf die Straße gingen, machten sie sich für Demokratie und Freiheit stark. Gleichfalls spielte aber auch der Ruf nach einer besseren Umwelt eine sehr wesentliche Rolle. Wälder waren vom sauren Regen gekennzeichnet, viele Gewässer waren verschmutzt und zu Kloaken sozialistischer Betriebe verkommen. Industrieabfälle, Düngemittel und Fäkalien flossen in Bäche und Seen, machten ein Leben darin und am Rande nahezu unmöglich. Wenn man einige bundesdeutsche oder europäische Umweltschutzerlasse anfangs nicht wirklich plausibel empfand, so zeigte die Praxis doch schnell ihre Wirkung. 10 Prozent des Bautzener Stadtgebietes bestehen aus Wasser. Davon sind 8 Kilometer Spreelauf und 578 Hektar Talsperrenfläche. Zwar gibt es dort in heißen Sommerwochen oft Probleme mit Algenbewuchs, insgesamt hat sich die Situation aber in den letzten Jahren wesentlich verbessert. So haben wir nach der Wende umgehend mit der Abwassererschließung der Stadt begonnen und ein hoch modernes und leistungsstarkes Klärwerk errichtet. Der Fischbestand hat sich dadurch längst wieder normalisiert und der altbekannte Lausitzer Karpfen ist wieder salonfähig geworden. Jedes Jahr locken Bautzener Gastronomen tausende Touristen zu den Lausitzer Fischwochen in die Stadt. Wer dabei keine Qualität bietet, schafft sich ein unscharfes Marketingwerkzeug. Die Bautzener haben mit ihrer Idee Erfolg, was mich als Oberbürgermeister und Fischfreund natürlich begeistert. Sich auf diesen Erfolgen auszuruhen, wäre sicher die falsche Herangehensweise und ein Blick auf Ihre Tagesordnung gibt mir Recht. Unsere Gewässer sind nach wie vor belastet und der Fischbestand leidet darunter. Ich würde mich freuen, wenn Ihre Tagung zu Fortschritten führt, die jungen Wissenschaftler in Ihren Reihen bahnbrechende Forschungsergebnisse aufzeigen und die Bautzener Konferenz einen Meilenstein Ihrer internationalen Arbeit markiert. Dafür wünsche ich allen Beteiligten viel Erfolg. Gleichzeitig wünsche ich Ihnen aber auch einige erlebnisreiche Tage in der Stadt Bautzen und würde mich freuen, vielleicht den einen oder anderen von Ihnen wieder einmal bei uns begrüßen zu dürfen. Christian Schramm Oberbürgermeister der Stadt Bautzen - Seite 6 -

8 Programmübersicht 1. Vortragsprogramm FISCHKRANKHEITEN IM SPANNUNGSFELD WIRT-ERREGER-UMWELT Nachfolgend sind die vortragenden Autoren der Präsentationen aufgeführt. Vollständige Angaben sind in den en enthalten. Dienstag, 18. September Registrierung Mittwoch, 19. September Registrierung Tagungseröffnung mit Grußworten Moderation - Ulrike Weniger, SMUL, Dresden - Stephan Koch, SMS, Dresden - Dirk Willem Kleingeld, EAFP, Hannover Dieter Steinhagen, Hannover (D) V-01 Gert Füllner, Königswartha (D) V-02 Fischseuchensituation in Deutschland V-36 Ist das Epizootische Ulzerative Syndrom eine Bedrohung für europäische Fischbestände? Dieter Fichtner, Greifswald, Insel Riems (D) Günter Kotterba, Greifswald, Insel Riems (D) Kaffeepause Moderation V-03 IHNV und VHSV in Deutschland - phylogenetische Analysen V-05 Seuchenprävention-Seuchenbekämpfung: Ist das mit der Fischseuchenverordnung realisierbar? sease (Zwettl, März 2012) - der Vorträge V-06 Directive 2006/88/EG - a tool box for the control of carp di- und Ergebnisse der Arbeitsgruppen Mittagspause Moderation V-07 Gewässerbelastung mit Arzneimitteln - Auswirkungen auf die Fischgesundheit Dieter Fichtner, Greifswald Insel Riems (D) Heike Schütze, Greifswald, Insel Riems (D) Iris Fuchs, Pegnitz (D) Elisabeth Licek, Wien (A) und Dirk Willem Kleingeld, Hannover (D) Thomas Meinelt, Berlin (D) Julia Schwaiger, Wielenbach (D) - Seite 7 -

9 V-08 Morphometrische Untersuchungen an kläranlagen-exponierten Regenbogenforellen (Förderpreisvortrag) V-09 Stellt der Einsatz von Tierarzneimitteln in der Aquakultur eine Belastung für die Umwelt dar? V-10 Geklärte und ungeklärte Fischsterbensfälle Christoph Birzle, Wielenbach (D) Christian Schlechtriem, Schmallenberg (D) Gunnar Dembek, Wielenbach (D) Kaffeepause Moderation V-11 Anzeigepflichtige Fischseuchen bei Krebstieren V-12 Die Infektionsbarriere von Haut und Darm bei Karpfen unter Infektion mit dem Koi-Herpesvirus V-13 dti NET ein neuer Immun-Mechanismus bei Karpfen. NETs: A novel immune defence in carp 1 (Förderpreisvortrag) Sven Bergmann, Greifswald Insel Riems (D) Uwe Fischer Greifswald, Insel Riems (D) Dieter Steinhagen, Hannover (D) Graham Brogden, Hannover (D) Mitgliederversammlung der deutschen Sektion der EAFP Anschließend (alle Teilnehmer): Führung durch die Altstadt von Bautzen Donnerstag, 20. September 2012 Moderation V-14 Koiherpesvirose: Infektion von Zellen und Überleben des Virus in Karpfenzellen nisierung von Karpfen? Erfahrungen aus einem Feldversuch in V-15 Alternative Möglichkeit der KHV-I-Bekämpfung durch Immu- Sachsen V-16 Validierung eines ELISA zum KHV- Antikörpernachweis Kaffeepause Moderation V-17 Identifizierung von Immunogenischen Proteine während einer CyHV-3 Infektion der Karpfen (Cyprinus carpio). Using protein-protein interactions to screen for novel binding partners during Cyprinid herpesvirus-3 (CyHV-3) infection in common carp (Cyprinus carpio). 1 Thomas Wahli, Bern (CH) Dieter Steinhagen, Hannover (D) Kerstin Böttcher, Königswartha (D) Sven Bergmann, Greifswald, Insel Riems (D) Michael Gotesman, Wien (A) Elisabeth Licek, Wien (A) V-18 Untersuchungen zur Optimierung der KHV-Diagnostik V-19 Untersuchungen zur Anwendung rekombinanter Virusproteine in der Koi-Herpesvirus-Diagnostik (Förderpreisvortrag) Heike Schütze, Greifswald, Insel Riems (D) Juliane Straube, Leipzig (D) 1 Englischsprachiger Vortrag mit erweiterter deutscher im Tagungsband - Seite 8 -

10 V-20 Etablierung von einem neuen Wachstumsmedium zur Kultivierung von Fredericella sultana (Bryozoa) und in vivo Aufrecherhaltung des Entwicklungszyklus von Tetracapsuloides bryosalmonae, dem Erreger der proliferativen Nierenkrankheit der Salmoniden (PKD). A novel growth medium for laboratory culture of Fredericella sultana and in-vivo maintenace of the life cycle of Tetracapsuloides bryosalmonae, the causative agent of proliferative disease 1 Gokhlesh Kumar, Wien (A) V-21 Gold-Nanopartikel als potentielles Werkzeug für die Diagnose von Fischkrankheiten und mrna Regulation Mona Saleh, Wien (A) Mittagspause Postersession Kaffeepause Moderation systems für die Keimreduktion in geschlossenen Kreislaufanlagen V-22 Entwicklung eines kombinierten Ultraschall-UV Desinfektions- (Förderpreisvortrag) V-23 Vergleichende Untersuchungen zur ph-sensitivität von HVA und KHV änderungen bei Felchen (Coregonus sp.) aus dem Thunersee V-24 Autoimmunerkrankung als mögliche Ursache von Gonadenver- (Förderpreisvortrag) V-25 Vermehrte Abgänge in einem Fließgewässer bedingt durch Pilzinfektionen? Grit Bräuer, Dresden (D) Amir Abbas Bazyar Lakeh, Berlin (D) Katja Kreisel, Stuttgart (D) Michel Bula, Bern (CH) Thomas Wahli, Bern (CH) Gesellschaftsabend mit Verleihung des Wilhelm-Schäperclaus-Förderpreises Freitag, 21. September 2012 Moderation Untersuchungen zum Einfluß der Haltungsumwelt und zu Ansätzen V-26 Vitamin-D-Gehalte in Deutschland kultivierter Nutzfischarten - der Erhöhung V-27 Effekt von Dikerogammarus villasus auf die Parasitenfauna von Flußbarschen V-28 Einfluß von Haltungsfaktoren auf Tierwohl und Leistung in der Aquakultur V-29 Ist eine tierschutzgerechte Betäubung und Schlachtung von Fischen möglich? Gert Füllner, Königswartha (D) Andreas Müller-Belecke, Potsdam (D) Klaus Knopf, Berlin (D) Helmut Wedekind, Starnberg (D) Dieter Steinhagen, Hannover (D) Kaffeepause 1 Englischsprachiger Vortrag mit erweiterter deutscher im Tagungsband - Seite 9 -

11 Moderation schwere Infektion bei Regenbogenforellen (Oncorhynchus mykiss) V-30 Taumelkrankheit (Ichthyophonus sp.), Fallbericht über eine V-37 Laichgewinnung bei Stören unter modernen Aquakulturbedingungen Technologie zur Verringerung der Stickstoff- und Mikropartikelfracht in Aquakultur-Kreislaufanlagen: Laboruntersuchungen. V-31 Entwicklung einer umwelt- und fischgesundheitsfreundlichen Helmut Wedekind, Starnberg (D) Thomas Weismann, Mondsee (A) Grit Bräuer, Dresden (D) Angela Boley, Stuttgart (D) F-1 Forum Fischgesundheitsfürsorge Fallbeispiele aus Praxis und Labor : Kurzvorstellungen von Fallbeispielen und aktuellen Fragestellungen, Diskussionsforum Mittagspause Moderation Ralph Knüsel, Schaubhus (CH) V-32 Analysen der Wasserwerte des Transportwassers von Nijgata Koiimporten unterschiedlicher Züchter V-33 Cyprinid Herpesvirus 2 (Goldfisch - Herpesvirus): Virusnachweis und Pathologie in klinisch kranken und gesunden Fischen tus auratus L.): Klinische, histologische, elektromikroskopische V-34 Thelohanellose (Myxosporea) beim Goldfisch (Carassius aura- und molokulargenetische Untersuchungen Sandra Lechleiter, Neuenbürg (D) Catharina Lany, Ueberstorf (CH) Eva Lewisch, Wien (A) V-35 Fischseuchenbekämpfung im Zierfischhandel und in der Zierfischhaltung - quo vadis? Tagungsabschluss Dirk Willem Kleingeld, Hannover (D) Gert Füllner, Königswartha (D) und Dirk Willem Kleingeld, Hannover (D) Sorbischer Abend : Kulinarisches der in der Oberlausitz lebenden sorbischen Minderheit im Nationalitätenrestaurant Wjelbik mit Untermalung durch eine zünftige Volkstanzgruppe - Seite 10 -

12 Samstag, 22. September 2012 Exkursionen Exkursion I Karpfenteichwirtschaft Zeit Information 9:00 Uhr Abfahrt vom Hotel Best Western Plus Bautzen 9:30-10:30 Uhr Besichtigung der Hälteranlage Sproitz der Kreba- Fisch GmbH 11:00-12:30 Uhr Betriebsbesuch in der Teichwirtschaft Petershain mit Fischimbiss -kittner.de ca :30-15:00 Uhr Besichtigung Saurierpark Kleinwelka 15:30 Uhr Ankunft am Hotel Best Western Plus Bautzen Exkursion II Technische Anlagen der Aquakultur Zeit Information 9:00 Uhr Abfahrt vom Hotel Best Western Plus Bautzen 9:30-10:30 Uhr Besichtigung der Kreislauanlage zur Tilapiaaufzucht der Kirschauer Aquakulturen GmbH 11:00-12:30 Uhr Betriebsbesichtigung Forellen- und Lachszucht Gunther Ermisch in Langburkersdorf mit Fischimbiss -ermisch.de 13:00-14:30 Uhr Ausflug zur Bastei (Sächsische Schweiz) /bastei 15:30 Uhr Ankunft am Hotel Best Western Plus Bautzen - Seite 11 -

13 2. Posterprogramm Vollständige Autorenangaben sind in den en enthalten. P-01 Untersuchungen zum Zerfall von Peressigsäure (PES). Förderpreisposter Dibo Liu, Berlin (D) P-02 ph- Sensitivität von VHS. Katja Kreisel, Stuttgart (D) P-03 P-04 P-05 P-06 P-07 Der Selbstreinigende Innertgas Denitrifikationreaktor: Entwicklung und Leistungsprüfung in einer geschlossenen Kreislaufaufzucht zur Zanderzucht. Weiterführende Untersuchungen zum Phänomen der Gonadenveränderungen bei Felchen (Coregonus sp.) aus dem Thunersee. Risikobasierte Überwachung von Aquakulturbetrieben: Von der Theorie zur Praxis. Förderpreisposter Elektrobetäubung bei Karpfen (Cyprinus carpio L.): Kann durch Verhaltensmerkmale eine Betäubung von Karpfen festgestellt werden? Förderpreisposter Entwicklung eines in-silico Modells zur Untersuchung der Elektrobetäubung beim Karpfen (Cyprinus carpio L.). Förderpreisposter Andreas Müller-Belecke, Potsdam (D) Beat von Siebenthal, Bern (CH) Nicolas Diserens, Bern (CH) Karina Retter, Hannover (D) Karina Retter, Hannover (D) P-08 Betäuben und Schlachten von Afrikanischen Welsen. John Hellmann, Hannover (D) P-09 P-10 P-11 P-12 Desinfektion nach Ausbrüchen infektiöser Virusseuchen in Fischteichen - Untersuchung der Umweltverträglichkeit. Epidemiological study of Yersinia ruckeri isolates from trout hatcheries in North-west-germany. Förderpreisposter Ergebnisse von Fütterungsversuchen zur oralen Verabreichung von Therapeutika. Chirurgische Entfernung eines Stachels aus dem Kopfbereich eines Süßwasserstechrochens, P. leopoldi. Susanne Elbers, Aachen (D) Yidan Huang, Hannover (D) Helmut Wedekind, Starnberg (D) Henner Neuhaus, Otterndorf (D) P-13 Nephropkalzinose Ein Fallbericht. Ute Rucker, Oberschleißheim (D) P-14 P-15 Untersuchungen zur Epidemiologie von Koi-Herpesvirus (KHV) in der Teichwirtschaft. Förderpreisposter Untersuchung zum Zusammenhang zwischen der Bewirtschaftung von Karpfenteichen und zu möglichen Auswirkungen auf die Epidemiologie der KHV-I. Agnes Baumer, Hannover (D) Evi Kurz, Starnberg (D) P-16 Small eye syndrome (SES): Mass mortality among developing brown trout embryos. Dennis Kallert, Budapest (H) P-17 Akute Toxizität von Desinfektionsmitteln auf aquatische Makroinvertebraten. Christian Schlechtrim, Schmallenberg (D) - Seite 12 -

14 V-01 Binnenfischerei im Freistaat Sachsen Stand und Herausforderungen für die Zukunft Dr. Gert Füllner, Sächsisches Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie, Gutsstraße 1, D Königswartha Kommerzielle Fischerei findet im Freistaat Sachsen als Binnenfischerei auf Talsperren und Tagebauseen und in verschiedenen Formen der Aquakultur statt. Während der Ertrag der Binnenfischerei von den etwa ha von der Berufsfischerei bewirtschafteten Talsperren und Tagebauseen am Gesamtfischaufkommen mit nur etwa 10 Jahrestonnen kaum von Bedeutung ist, werden in der Aquakultur in Sachsen mit jährlich ca Tonnen Satz- und Speisefischen ungleich mehr Fische erzeugt. Mehr als drei Viertel der Fischerzeugung des Landes erfolgt in den großen Teichgebieten, in denen seit mehr als 750 Jahre Karpfenteichwirtschaft betrieben wird und die eine bedeutende Funktion für den Natur- und Artenschutz haben. Die wichtigste Fischart in der sächsischen Berufsfischerei ist der Karpfen, obwohl sein Anteil an der Gesamtfischerzeugung in den letzten Jahren kontinuierlich abgenommen hat. Ebenfalls verstärkt hat sich die Tendenz, dass Fische nicht als Speisefische aufgezogen, sondern für den Zier- oder Satzfischmarkt erzeugt werden. Darüber hinaus ist die Lohnmast von Stören für die Kaviarerzeugung weiter gewachsen. Der seit einigen Jahren zu beobachtende Produktionsrückgang in Karpfenteichwirtschaft hat verschiedene Ursachen. Eine davon ist die in Sachsen außerordentlich verlustreich verlaufende Koi-Herpesvirus-Infektion. Um zukunftsorientierte, betriebswirtschaftlich stabile Unternehmen der Karpfenteichwirtschaft zu entwickeln und gleichzeitig die Kulturlandschaft Teich für die Zukunft zu sichern, ist dieser Produktionsrückgang zu stoppen. Dazu ist die Koi-Herpesviruserkrankung ist gezielt zu bekämpfen und zurückzudrängen. Dazu werden im Freistaat Sachsen eine Reihe von Maßnahmen umgesetzt. Mehrkosten oder Einkommensverluste auf Grund von Bewirtschaftungsauflagen oder -einschränkungen sind auch künftig durch Ausgleichszahlungen aus Agrarumweltprogrammen zu erstatten. Die mögliche Produktionssteigerung in der Forellenproduktion ist umzusetzen und soll fachlich unterstützt und begleitet werden. Dazu muss die angestrebte Erschließung neuer Standorte der Fischproduktion gefördert werden. Wachsende Bedeutung gewinnt in Sachsen die Aquakultur in technischen Anlagen. Hier werden Europäische und Afrikanische Welse, Karpfen, Störe, Zander, Streifenbarschhybriden, Tilapia und andere Fische erzeugt. In Sachsen werden inzwischen mehrere offene bzw. geschlossene Kreislaufanlagen betrieben. Ihre weitere Entwicklung wird durch Beratung, begleitende Forschung und Förderung unterstützt. - Seite 13 -

15 V-02 Fischseuchensituation in Deutschland D. Fichtner, S. M. Bergmann, G. Kotterba und H. Schütze Friedrich-Loeffler-Institut, Bundesforschungsinstitut für Tiergesundheit, Institut für Infektionsmedizin, Greifswald - Insel Riems, Südufer 10 Anzeigepflichtige Fischseuchen sind in Deutschland die Virale Hämorrhagische Septikämie (VHS), die Infektiöse Hämatopoetische Nekrose (IHN), die Infektiöse Anämie der Lachse (ISA) und die Koi-Herpesvirus (KHV)-Infektion (KHV-I) der Karpfen sowie die in der Liste der Aquakultur-Richtlinie genannten exotischen Fischseuchen, die Epizootische Hämatopoetische Nekrose (EHN) und das Epizootische Ulzerative Syndrom (EUS). Für diese Fischseuchen wurden am Friedrich-Loeffler-Institut (FLI) Nationale Referenzlabore etabliert. In Deutschland wurden 2011 erneut 22 VHS-Neufeststellungen und 9 IHN-Neuausbrüche angezeigt und im Tierseuchen-Nachrichtensystem (TSN) erfasst. Beim Vergleich der Ausbrüche der letzten 17 Jahre war 2000 und 2004 ein deutlicher Abfall bei den VHS- und IHN-Ausbrüchen zu verzeichnen. Dieser Trend setzte sich aber in den Folgejahren nicht fort und 2011 konnte bezüglich Neuausbrüche wieder eine günstigere Fischseuchensituation registriert werden. Die meisten Ausbrüche wurden in den Bundesländern Baden- Württemberg, Bayern und Sachsen festgestellt, wobei es sich aber auch um Länder mit einer hohen Forellenproduktion handelt. 146 VHS-freie bzw. 142 IHN-freie Aquakulturbetriebe mit empfänglichen Fisch-Spezies wurden nach bisheriger Kategorisierung nach EU-Richtlinie 2006/88/EG für seuchenfrei erklärt und in die Kategorie I eingeordnet. In Deutschland wurden 31 Betriebe gemeldet, die als Bestände der Kategorie II im Rahmen eines genehmigten Überwachungsprogramms zur Erreichung der VHS-Freiheit untersucht werden. 28 Betriebe werden zur Erlangung der IHN-Freiheit gezielt untersucht. Bei Nutzkarpfen und Kois (Cyprinus carpio) wurden 2011 in Deutschland 76 Neuausbrüche, davon 12 Fälle bei Nutzkarpfen festgestellt und angezeigt. Bei der Erfassung der Neuausbrüche muss beachtet werden, dass Neufeststellungen der KHV-I bei Kois in der Regel durch Handel mit infizierten Tieren verursacht werden und keine Aussagen über die epidemiologische Situation im jeweiligen Territorium zulassen. In Deutschland wurde nach der vorläufigen Kategorisierung bisher nur ein nachweislich KHV-freier Fischhaltungsbetrieb in die Kategorie I (amtlich für seuchenfrei erklärt ) eingeordnet. 44 der Kategorie II zugeordneten Betriebe werden im Rahmen eines genehmigten Überwachungsprogramms zur Erreichung der KHV-Freiheit überwacht. In Betrieben der Kategorie V sind Infektionen bekannt, es werden aber nur die festgelegten Mindestmaßnahmen zur Bekämpfung durchgeführt. Nach unseren Erhebungen trifft dies auf 20 Karpfenbetriebe meist aus Sachsen zu. Bezüglich ISA ist Deutschland von der Kommission der Europäischen Union (EU) als seuchenfrei erklärt worden. Die EU schlägt vor, dass in den aktuellen Empfehlungen der Weltorganisation für Tiergesundheit (OIE) auch das Freisein von ISAV des Genotyps HPR 0 (high polymorphic region 0) gefordert werden soll. Zum Vorkommen des Erregers des EUS, Aphanomyces invadans, bei Zierfischimporten wurde in Zusammenarbeit mit dem Zentralverband Zoologischer Fachbetriebe (ZZF) eine Prävalenzstudie durchgeführt. In Deutschland sind bisher keine Fälle von EHN registriert. - Seite 14 -

16 V-03 IHNV und VHSV in Deutschland phylogenetische Analysen Heike Schütze Friedrich-Loeffler-Institut, Bundesforschungsinstitut für Tiergesundheit Institut für Infektionsmedizin, Insel Riems, Südufer 10 Im Jahr 2011 wurden insgesamt 23 VHS und neun IHN Neuausbrüche gemeldet (Quelle: TierSeuchenNachrichten der Bundesrepublik Deutschland, FLI Institut für Epidemiologie, Wusterhausen). Genotypisch charakterisiert wurden 14 VHSV- und 12 IHNV-Isolate aus Deutschland. Für diese Analysen wurde die vollständige Sequenz des Glykoprotein-Gens dieser Erreger identifiziert und mit vorhandenen Daten aus der internationalen und nationalen Datenbank verglichen. Alle analysierten VHSV-Isolate sind dem Genotyp Ia zuzuordnen. Die phylogenetische Analyse der VHSV- Isolate weist auf eine Evolution und Verbreitung des Erregers innerhalb Deutschlands hin. Von den sechs im TSN registrierten VHS Fällen in Baden-Württemberg wurden alle Isolate phylogenetisch analysiert. In einem Fall wurde ein VHSV isoliert, das bereits ein Jahr zuvor in Sachsen und 2008 in Bayern, Hessen und Rheinland-Pfalz isoliert worden war. Die Sequenz des Glykoprotein Gens dieser Isolate ist identisch. Ein weiteres VHSV Isolat aus Baden-Württemberg unterscheidet sich innerhalb der analysierten Gensequenz nur in einem Nukleotid von VHSV Isolaten aus Sachsen und Sachsen-Anhalt des Jahres 2009 bzw Basierend auf den phylogenetischen Analysen besteht ein sehr enger Zusammenhang des VHS Geschehens in Sachsen-Anhalt des letzten Jahres mit einem VHS Ausbruch in Berlin-Brandenburg des Jahres In Schleswig-Holstein wurde VHSV aus Maränen und Barsch isoliert. Die Isolate sind innerhalb der Glykoprotein-Gensequenz identisch. Phylogenetisch besteht eine Verwandtschaft zu VHSV Isolaten aus der Schweiz (2009) und Baden-Württemberg (2011). Nicht analysiert wurden VHSV Isolate aus Bayern (6 VHSV Meldungen im TSN), Nordrhein-Westfalen (1 VHSV Meldung), Rheinland-Pfalz (3 VHSV Meldungen) und Mecklenburg-Vorpommern (1 VHSV Meldung). Von diesen Ausbrüchen wurden keine Isolate zur Identifizierung des Genotyps und molekularbiologischen Charakterisierung weitergeleitet (Stand ) wurden IHNV Isolate von allen im TSN erfassten Ausbrüchen genotypisch charakterisiert. Das Geschehen in Baden-Württemberg und ein IHNV Ausbruch in Sachsen weisen auf einen Neueintrag des Erregers hin. Die IHNV Isolate der anderen Ausbrüche sind phylogenetisch sehr eng verwandt und lassen eine Verbreitung des Erregers von Niedersachsen in die Bundesländer Berlin-Brandenburg, Thüringen, Sachsen und Nordrhein- Westfalen vermuten. - Seite 15 -

17 V-05 Seuchenprävention Seuchenbekämpfung: Ist das mit der Fischseuchenverordnung realisierbar? Dr. Iris Fuchs Schlossstr. 13, Pegnitz Die Gesunderhaltung sowie die Aufrechterhaltung der Produktivität einheimischer Aquakulturbetriebe sollten im Interesse aller Beteiligten sein. Staatliche Maßnahmen sind gegeben, wenn eine Tierseuche eine volkswirtschaftliche Bedeutung hat, gemeingefährlich ist oder die menschliche Gesundheit gefährdet, so der Grundsatz der Tierseuchenbekämpfung. Seit Beginn des globalen Handels mit Tieren bzw. tierischen Erzeugnissen wird dieser Grundsatz ergänzt durch Handelsinteressen. Ökonomie und Wettbewerb haben somit einen großen Einfluss auf die Tierseuchengesetzgebung. Wer folglich am Markt bestehen will, kann dementsprechend mehr oder weniger eigenverantwortlich agieren, d.h. den Gesundheitsstatus seiner Anlage verbessern. Im Gegensatz zu anderen Tierhaltungen mit geschlossenen Systemen und eindeutiger Indentifizierbarkeit von Nutztieren, gestaltet sich die Seuchenprävention in manchen Fischhaltungsbetrieben für den Einzelnen in einer Teichkette oder entlang eines Bachlaufes sehr schwierig. Das unterschiedliche Seuchenbewusstsein und die in Kategorie III Betrieben nur noch bei Verdacht auf eine Seuche durchzuführende labortechnische Untersuchung sind einer zielgerichteten Seuchenbekämpfung durch die zuständigen Behörden ebenfalls nicht dienlich. - Seite 16 -

18 V-06 Directive 2006/88/EG a tool box for he control of carp disease (Zwettl, März 2012): der Vorträge und Ergebnisse der Arbeitsgruppen Elisabeth Licek 1 und Dirk Willem Kleingeld Wien, Pacassistraße LAVES, Eintrachtweg 19, Hannover Die vom österreichischen Bundesministerium für Gesundheit veranstaltete Tagung dauerte von und fand in Zwett, Niederösterreich, statt. Neben den 60 Teilnehmern aus 10 EU-Mitgliedstaaten war auch die Europäischen Kommission, DG Sanco, durch eine Partizipantin vertreten. Anlass für diese Zusammenkunft war vorrangig die Listung der Koi Herpesvirus Krankheit als nicht exotische Seuche und die Möglichkeit bzw. Unmöglichkeit ihrer nachhaltigen Bekämpfung in den einzelnen Ländern. Um einen Überblick über die jeweiligen verschiedenen Produktionsweisen in der Karpfenzucht sowie das Auftreten der KHVD in Nutzkarpfenbeständen und die Erfahrungen mit Bekämpfungs- und Zulassungsprogrammen zu bekommen, stellten eingangs Ländervertreter in Kurzvorträge die spezielle Situation der Karpfenzucht in ihren Ländern vor. Anschließend folgten Fachvorträge aus den Bereichen Bekämpfung der KHVD, Diagnostik, Epidemiologie und Zierfische sowie eine Vorstellung der New Animal Health Strategy. In 3 Arbeitsgruppen wurde dann nochmals intensiv auf den 1. teichwirtschaftlichen Aspekt, 2. diagnostische Fragestellungen und 3. den Themenbereich Legistik und Zierfische eingegangen. Die Ergebnisse daraus wurden anschließend von den Leitern der jeweiligen Gruppen präsentiert und mit dem Auditorium diskutiert. - Seite 17 -

19 V-07 Gewässerbelastungen mit Arzneimitteln Auswirkungen auf die Fischgesundheit Julia Schwaiger & Hermann Ferling Bayerisches Landesamt für Umwelt Dienststelle Wielenbach, Demollstr. 31, Wielenbach Eine Reihe von Studien belegen das Vorkommen von Arzneimitteln in der aquatischen Umwelt. Im Gegensatz zu Agrochemikalien, die häufig periodisch zum Einsatz kommen, werden zahlreiche Pharmaka kontinuierlich in die Umwelt abgegeben. Die in der Human- und Veterinärmedizin eingesetzten Substanzen gelangen über geklärtes Abwasser, das Ausbringen von belasteter Gülle sowie über Sickerwässer aus Mülldeponien in die Umwelt. Ein direkter Eintrag von pharmakologisch wirksamen Stoffen erfolgt auch durch deren Anwendung in der Aquakultur. Die Zulassung von Human- und Tierarzneimitteln ist durch das Arzneimittelgesetz geregelt. Für in der Veterinärmedizin eingesetzte Produkte liegt zudem auf EU-Ebene bereits seit längerem eine Leitlinie zur Überprüfung der Umweltverträglichkeit vor (Directive 92/18 EEC und Note for Guidance, EMEA 1998). Für Humanpharmaka wurde erst 2006 ein entsprechendes Bewertungskonzept etabliert (Guideline on the environmental risk assessment of medical products for human use, EMEA,2006) wobei eine mögliche "Umweltschädlichkeit" unter den Versagungsgründen für eine Zulassung nicht aufgelistet ist. Am LfU wurden bereits frühzeitig Untersuchungen zur längerfristigen Fischtoxizität des Humanarzneimittelwirkstoffes Diclofenac an Regenbogenforellen durchgeführt. Diese zur Gruppe der nicht-steroidalen Antiphlogistika zählende Substanz wird in kommunalen Kläranlage nur unvollständig abgebaut und gelangt teilweise unverändert in die Gewässer. Die Untersuchungen ergaben neben einer Anreicherung der Substanz in verschiedenen Fischorganen auch histopathologische Veränderungen. In der Niere der Fische zeigten sich bereits nach 4-wöchiger Diclofenac-Exposition degenerative Veränderungen der Nierentubuli sowie eine interstitielle Nephritis. An den Kiemen wurde im Bereich der Sekundärlamellen eine Degeneration und Nekrose von Pillarzellen sowie eine Dilatation der Kapillarwände diagnostiziert. Die Diclofenac-Konzentration bei der keine histologischen Veränderungen mehr auftraten (NOEC, no observed effect concentration) lag bei 1 µg/l. Diese Befunde erhalten vor dem Hintergrund, dass die Europäische Kommission am 31. Januar 2012 vorgeschlagen hat, Diclofenac als erstes Arzneimittel in die Liste der prioritären Stoffe (Anhang X der EU- Wasserrahmenrichtlinie) aufzunehmen und EU-weit in Oberflächengewässern zu überwachen, eine aktuelle Bedeutung. Die von der EU vorgeschlagene Umweltqualitätsnorm von 0,1 µg/l zum Schutz aquatischer Lebensgemeinschaften erscheint aufgrund der vorliegenden Untersuchungsergebnisse angebracht. Auswirkungen auf die Fischgesundheit bei einer Dauerbelastung an besonders belasteten "hot spots" (z.b. direkt unterhalb von Kläranlagen) sind nicht auszuschließen. Eine aktuelle Studie dient dazu, die durch Diclofenac induzierten histopathologischen Veränderungen anhand moderner Methoden der Morphometrie bzw. Stereologie quantitativ zu erfassen. Dies soll eine realistische Bewertung der von der EU vorgeschlagenen Umweltqualitätsnorm im Hinblick auf deren Schutzwirkung für aquatische Ökosysteme ermöglichen. - Seite 18 -

20 V-08 Förderpreisvortrag Morphometrie an Kläranlagen-exponierten Regenbogenforellen Christoph Birzle 1, Julia Schwaiger 1, Andreas Blutke 2, Hermann Ferling 1, Rüdiger Wanke 2 1 Bayerisches Landesamt für Umwelt Demollstr. 31; Wielenbach 2 Institut für Tierpathologie der LMU München : In zahlreichen Studien zeigte sich, dass histopathologische Untersuchungen geeignet sind, schadstoffinduzierte subletale Veränderungen bei Fischen nachzuweisen. Bisher erfolgte die Ermittlung der Fischtoxizität meist auf der Basis qualtitativ-histopathologischer Befunde. Aufgrund ihres subjektiven und deskriptiven Charakters finden die Ergebnisse histopathologischer Untersuchungen oft keine Berücksichtigung bei der Risikobewertung von Umweltschadstoffen. Die vorliegende Studie diente der Etablierung eines quantitativen Bewertungssystems mit dem Ziel, histopathologische Untersuchungsergebnisse zu objektivieren und einer statistischen Auswertung zugänglich zu machen, so dass hieraus ökotoxikologische Schwellenwerte wie NOEC (=no observed effect concentration) und LOEC (= lowest observed effect concentration) für Schadstoffe abgeleitet werden können. Ein weiteres Ziel bestand darin, durch die Einführung eines quantitativen Bewertungssystems auch geringgradige, durch niedrige Schadstoffkonzentrationen induzierte, Organveränderungen objektiv zu erfassen und damit die Empfindlichkeit und Aussagekraft histopathologischer Untersuchungen zu erhöhen. Zur Erprobung dieses Verfahrens und für die Suche geeigneter histologischer Parameter wurde auf Organmaterial von Regenbogenforellen zurückgegriffen, die zuvor im Rahmen eines Routinemessprogrammes der technischen Gewässeraufsicht an verschiedenen Messstellen im Bereich einer Kläranlage exponiert wurden. Insgesamt 40 vierjährige männliche Fische wurden in vier Gruppen mit je 10 Fischen aufgeteilt und im Bypass in Langstromrinnen für den Zeitraum von 28 Tagen den jeweiligen Belastungssituationen ausgesetzt. Gruppe A wurde in Quellwasser gehalten und diente als Kontrolle. Gruppe B wurde im Fließgewässer oberhalb, Gruppe D unterhalb der Einleitung der Kläranlage exponiert. Gruppe C wurde ausschließlich dem gereinigten Abwasser der Kläranlage ausgesetzt. Bei der Sektion wurde nach einem standardisierten Protokoll vorgegangen. Folgende histologische Parameter wurden quantifiziert: - Niere: Volumenanteil der Melanomakrophagen in der Niere - Haut: Dicke der Epidermis, Volumenanteil der Schleimzellen in der Epidermis, durchschnittliches Volumen einer Schleimzelle - Kieme: Länge der Sekundärlamellen, Länge des Teils der Sekundärlamellen, der nicht für die Resorption zur Verfügung steht, O 2 -Diffusionsdistanz in den Sekundärlamellen, Sekundärlamellen-Dicke Bei den Fischen der Gruppe C, die im Kläranlagenabwasser gehalten wurden, zeigte sich gegenüber den anderen Gruppen eine Reduktion der Diffusionsdistanz in den Sekundärlamellen. Der Volumenanteil der Melanomakrophagen in der Niere blieb bei Abwasser-Exposition unverändert. An der Haut wurde eine signifikante Verdünnung der Epidermis in der Abwasser-Gruppe festgestellt. Außerdem wurde hier eine massive Zunahme des Anteils der Schleimzellen in der Epidermis nachgewiesen. Diese Untersuchungen zeigen, dass eine Quantifizierung histopathologischer Veränderungen Rückschlüsse auf eine vorangegangene Schadstoff-Exposition zulassen. - Seite 19 -

21 V 09 Hintergrund und Ziel Stellt der Einsatz von Tierarzneimitteln in der Aquakultur eine Belastung für die Umwelt dar? Dr. Christian Schlechtriem Fraunhofer Institut für Molekularbiologie und Angewandte Ökologie (IME) Auf dem Aberg Schmallenberg Expositionsabschätzungen dienen als Grundlage für die Gesamtbewertung von Wirkstoffen im Rahmen der Zulassung von Tierarzneimitteln. Die technischen Aspekte zur Ausführung der Expositionsabschätzung wurden von der EMA (European Medical Agency) in Form einer Richtlinie veröffentlicht ( Revised Guideline on Environmental Impact Assessment for veterinary medical products in support of the VICH guidelines GL6 and GL38 ). Für den aquatischen Bereich sind jedoch keine standardisierten Expositionsszenarien vorgegeben, die zur Bewertung von Wirkstoffen verwendet werden können. Für die beiden terrestrischen Bereiche Intensively reared animals und Pasture Animals sind default-werte zur Bestimmung der zu erwartenden Umweltkonzentrationen (PEC soil ) verfügbar. Default-Werte zu typischen Produktionsverfahren der Inlandsaquakultur, die eine Vorhersage der Belastung von Oberflächenwasser mit Veterinärpharmaka ermöglichen, fehlen jedoch. Ziel dieser Studie war die Beschreibung verlässlicher, repräsentativer Expositionsszenarien für die Inlandsaquakultur, die für die gesicherte Risikobewertung von Tierarzneimitteln erforderlich sind. Material und Methoden Die Bedeutung der Aquakultur in Deutschland wurde erfasst und die unterschiedlichen Aquakultur- Technologien und deren Emissionen im Hinblick auf die Exposition der eingesetzten Tierarzneimittel in die Umwelt bewertet. Realistic worst case Expositionsszenarien mit den entsprechenden default-werten für die PEC-Berechnung wurden definiert. Ergebnisse und Diskussion Die zu erwartende Umweltexposition durch den Einsatz von Veterinärpharmaka in Durchflussanlagen (Forellenproduktion), Fischteichen (Karpfenproduktion) und Kreislaufanlagen (Welsproduktion) wird verglichen und eine Einschätzung zum Verbleib der in der Inlandsaquakultur eingesetzten Arzneimittel gegeben. - Seite 20 -

22 V-10 Geklärte und ungeklärte Fischsterbensfälle Dr. Dr. Gunnar Dembek, Franz Kriegsmann, Hans-Albert Wagener, Dr. Wolfgang Körner, Dr. Julia Schwaiger Bayerisches Landesamt für Umwelt (LfU), Demollstraße 31, Wielenbach Jährlich werden ca Fischsterbensfälle in Bayern dem LfU gemeldet. Gesetzliche Grundlage liefern die Verwaltungsvorschriften zum Vollzug des Wasserrechts. Als Hauptursachen der Fischsterben können falsche Bewirtschaftung, das Einleiten von Schadstoffen, Fischkrankheiten, die Einleitung landwirtschaftlicher Abwässer (Gülle, Silosickersäfte, häusliche Abwässer etc.) genannt werden. In zunehmendem Maße gewinnen die Fischsterbensfälle durch Biogasanlagen infolge Einleitung gewässerschädigender Abwässer (Gärsubstrat etc.) an Bedeutung. Der Nachweis von gewässerschädigenden Abwässern erfolgt mit Hilfe der HPLC-Analytik. Im Vergleich zu einem internen Standard werden die Leitsubstanzen Skatol, Indol, Phenol und p-kresol aus dem Proteinabbau auf der Fischhaut ermittelt. Werden alle 4 Leitsubstanzen ermittelt, handelt es sich um Gülle. Wird Phenol, Kresol und Skatol nachgewiesen, kommt Silage als Ursache des Fischsterbens in Frage. Der Nachweis von Phenol, Skatol und Indol deuten auf eine Einleitung von häuslichem Abwasser hin. Bei Einleitung von Abwässern aus einer Biogasanlage ist jedoch keine eindeutige Aussage mit der HPLC-Methode möglich. Neueste Untersuchungen des LfU ergaben, dass evtl. kurzkettige organische Säuren oder Ketone als Leitsubstanzen herangezogen werden können. Der Nachweis von Einleitungen aus Biogasanlagen ist somit bisher chemisch noch nicht abgesichert zu führen. Die Einleitung von Schadstoffen ist. eine der Hauptursachen der gemeldeten Fischsterben in Bayern. In einem Fall wurde bei Löscharbeiten Genamin in die Alz eingeleitet. Bei Genamin handelt es sich um N, N-dimethyl C12-14-alkylamin, das hochgradig fischtoxisch ist. Zur Aufklärung dieses Fischsterbens wurden Fische unterschiedlicher Arten aus der Alz und deren Mündungsfluß Inn pathologisch-anatomisch untersucht und Gewebeproben für weiterführende chemisch-analytische Untersuchungen entnommen. Alle untersuchten Fische aus der Alz wiesen eine auffällige Verschleimung der äußeren Haut sowie der Kiemen auf. Zudem wurde in den meisten Fällen eine Kiemenschwellung sowie Anzeichen einer beginnenden Kiemennekrose beobachtet. Bei einzelnen Fischen wurden darüber hinaus Veränderungen des Magen-Darm-Traktes in Form von Rötungen, Stauungen der Blutgefäße sowie Ansammlungen schleimigen Inhalts nachgewiesen. Die Analysenergebnisse wiesen auf eine deutliche Genamin-Belastung von Haut, Kiemen und Leber der Fische aus der Alz hin. Auch bei Fischen aus dem Inn unterhalb der Alzmündung war die Substanz eindeutig nachweisbar. Fische aus dem Inn oberhalb der Alzmündung ließen keine nennenswerten Genamin-Rückstände erkennen. Im Hinblick auf Genamin-Rückstände in der Fischmuskulatur war bei Fischen aus der Alz eine deutliche Belastung nachweisbar Bei Tieren aus dem Inn ober- und unterhalb der Alzmündung war der Genamin-Gehalt der Muskulatur vergleichsweise gering. Ein ursächlicher Zusammenhang zwischen der Genamin-Belastung und dem Fischsterben war somit bewiesen. - Seite 21 -

23 V-11 Anzeigepflichtige Krankheiten bei Krebstieren Dr. Uwe Fischer Bundesforschungsinstitut für Tiergesundheit Friedrich-Loeffler-Institut Institut für Infektionsmedizin Südufer Greifswald-Insel Riems Die nichtexotische Weißpünktchenkrankheit (White Spot Disease) sowie die exotischen Krankheiten Taura- Syndrom und Gelbkopfkrankheit (Yellowhead Disease) sind in der EU und Deutschland vom Gesetzgeber als anzeigepflichtige Tierseuchen eingestuft. Das nationale Referenzlabor für Krebstierkrankheiten hat die Diagnose dieser Tierseuchen auf der Grundlage der Richtlinie 2006/88/EG vom 24. Oktober 2006 mit Gesundheits- und Hygienevorschriften für Tiere in Aquakultur und Aquakulturerzeugnisse und zur Verhütung und Bekämpfung bestimmter Wassertierkrankheiten (ABl. EU Nr. L 328 S. 14) sowie der Fischseuchenverordnung und Verordnung zur Änderung der Verordnung über anzeigepflichtige Tierseuchen vom 24. November 2008 (BGBl. I S. 2315) in Deutschland zu etablieren, zu koordinieren und abzusichern. Unterstützt wird das NRL für Krebstierkrankheiten des FLI durch das Referenzlabor der Europäischen Gemeinschaft (European Union Reference Laboratory, EURL) in Weymouth. Krebstierkrankheiten spielen in Deutschland gegenüber anderen melde- und anzeigepflichtigen Tierseuchen angesichts der wenigen Betriebe, in denen Edelkrebse (Astacus astacus), Signalkrebse (Pacifastacus leniusculus), Amerikanische Flusskrebse (Orconectes limosus) und Weiße Tiger-Shrimps (Litopenaeus vannamei) gehalten werden, eine bislang untergeordnete Rolle. Nur wenige Haltungen sind Haupterwerbsbetriebe. Im weltweiten Maßstab sind die anzeigepflichtigen Krebstierkrankheiten jedoch von großer wirtschaftlicher Bedeutung insbesondere in der Haltung penaeider Shrimps. Letztere soll auch in Deutschland stufenweise ausgebaut werden. Entsprechende Warmwasseranlagen können dabei ökologisch nachhaltig durch Kraftwerke oder Biogasanlagen betrieben werden. Die Überwachung solcher Betriebe dient nicht nur der Vermeidung der Einschleppung und Ausbreitung von Krankheiten auf andere Hälterungsanlagen sondern auch der Vermeidung des Erregereintrages in Wildgewässer. Im betreffenden Vortrag werden jeweils die Ätiologie, Klinik, Pathogenese, Epidemiologie und Diagnostik der drei anzeigepflichtigen Krankheiten der Krebstiere vorgestellt, um insbesondere praktisch orientierte Kolleginnen und Kollegen für das Thema zu sensibilisieren. Des Weiteren werden kurz die anatomischen Besonderheiten von wirtschaftlich bedeutsamen Dekapoden, sowie deren Taxonomie erläutert. - Seite 22 -

24 V-12 Koi Herpesvirose: Die Infektionsbarriere von Haut und Darm bei Karpfen unter Infektion mit dem Koi Herpesvirus Dieter Steinhagen, Mikolaj Adamek, Hamdan Syakuri* Stiftung Tierärztliche Hochschule Hannover, Institut für Parasitologie Abteilung Fischkrankheiten und Fischhaltung Bünteweg 17, Hannover Seit etwa 15 Jahren sind Infektionen mit dem Koi-Herpesvirus bekannt. Das Virus kann bei Karpfen oder Koi zu schweren Erkrankungen führen, die oft mit lethargischem Schwimmverhalten, eingefallenen Augen und erhöhten Todesfällen verbunden sind. Charakteristische Krankheitssymptome der KHV-Infektion sind außerdem Haut- und Kiemenschäden, wie Kiemennekrose oder das Ablösen des Epithels und das Fehlen der Schleimschicht auf der Haut. Bei infizierten Karpfen wurde oft eine höhere Empfänglichkeit für Sekundärinfektionen mit Bakterien, Pilzen oder Parasiten beobachtet, die für zusätzliche Todesfälle bedingen. Sehr früh nach experimenteller Infektion von Karpfen mit KHV fanden wir in der Haut hohe Viruslasten, verbunden mit einer Reduktion der mrna Expression von Genen, die wichtige Komponenten des mukosalen Abwehrsystems codieren. Insbesondere Gene, die Schleim-Moleküle (Muzine), antimikrobielle Peptide oder die Proteine, die Zwischenräume zwischen Epithelzellen verschließen (Claudine), codieren, waren in der Haut von Karpfen unter KHV-Infektion in geringerem Maße exprimiert. Dieses bedingte Veränderungen in der Zusammensetzung der bakteriellen Mikroflora auf der Haut infizierter Karpfen verbunden mit dem Auftreten einer bakteriellen Infektion bei einzelnen Individuen. Im Darm fanden wir geringere Viruskonzentrationen als in der Haut, konnten jedoch im Verlauf der Infektion Anzeichen einer Entzündung, vor allem im Enddarm der infizierten Karpfen feststellen. Eindeutige Änderungen in der Genexpression von Muzinen oder antimikrobiellen Peptiden ließen sich nicht beobachten, statt dessen stellten wir eine gesteigerte Expression einiger Claudin codierender Gene im Laufe der Infektion fest. Unsere Untersuchungen zeigen, dass wichtige Komponenten der Infektionsbarriere der Haut in Laufe der KHV-Infektion geschädigt werden, was dann zu einer erhöhten Anfälligkeit der Karpfen für Sekundärinfektionen führt. Unsere Arbeiten wurden aus Mitteln des Siebten EU Forschungsrahmenprogramm (FP7/ ) unter der Vertragsnummer PITN-GA gefördert. H.S. bedankt sich für die Gewährung eines Promotionsstipendiums durch den DAAD. * Heimatadresse: Jenderal Soedirman University in Purwokerto/Indonesia - Seite 23 -

25 V-13 Förderpreisvortrag Β-glucan protects against degradation of neutrophil extracellular traps by Aeromonas hydrophila in carp (Cyprinus carpio). Graham Brogden a, Maren von Köckritz-Blickwede b, Mikołaj Adamek a, Friederike Reuner b, Verena Jung-Schroers a, Hassan Y. Naim b, Dieter Steinhagen a a Fish Disease Research Unit, University of Veterinary Medicine Hannover, Bünteweg 17, D Hannover, Germany b Department of Physiological Chemistry, University of Veterinary Medicine Hannover, Bünteweg 17, D Hannover, Germany Abstract Recently, neutrophil extracellular traps (NETs) have been identified as a novel host innate immune defence mechanism against invading pathogens. These NETs consists of DNA fibres associated with stabilising histones released by dying neutrophils, which are able to entrap and kill various microbes. Here we studied the effect of the feed additive β-glucan, namely MacroGard, on the degradation of NETs by the important fish pathogen Aeromonas hydrophila. Therefore, common carp (Cyprinus carpio) head kidney cells consisting of approximately 45% neutrophils were isolated, stimulated to produce NETs and treated with or without β- glucan. Then the degradation of NETs after co-incubation with A. hydrophila was analysed by immunofluorescence microscopy. Similar to Gram positive pathogens, A. hydrophila is able to degrade NETs. Interestingly, treatment of cells with β-glucan significantly protects the NETs against degradation by A. hydrophila. Control experiments revealed that β-glucan augments nuclease activity of the bacteria at the same time while protecting the NETs against its degradation. In conclusion the data indicate that β-glucan might affect the composition and stabilisation of NETs and thereby protecting them against degradation by A. hydrophila nuclease. - Seite 24 -

26 V-14 Koi Herpesvirose: Infektion von Zellen und das Überleben des Virus in Karpfenzellen Dieter Steinhagen, Mikolaj Adamek, Graham Brogden, Agnes Baumer Stiftung Tierärztliche Hochschule Hannover, Institut für Parasitologie, Abteilung Fischkrankheiten und Fischhaltung Bünteweg 17, Hannover Die Infektion von Koi oder Karpfen mit dem Koi Herpesvirus hat weltweit zu einer erheblichen Belastung der Aufzucht und des Handels mit Karpfen als Speisefischen und als Zierfischen geführt. Die Infektion kann in einem latenten Stadium über einen langen Zeitraum überdauern und insbesondere unter Stressbedingungen reaktiviert werden. Dies erfolgt in der Teichwirtschaft beispielsweise beim Abfischen von Teichen oder beim Transport von Karpfen. Das Virus infiziert unterschiedliche Zellen im Körper von Karpfen. Zum Eindringen in Zellen und die Ausbreitung der Infektion ist das Virus auf Cholesterin in der Zellmembran angewiesen. Als Abwehrreaktion gegen eine Virusinfektion produzieren Zellen aus Wirbeltieren (einschließlich Fische) als Interferon (IFN) Typ I bezeichnete Proteine. Das Interferon Typ I System wird unmittelbar nach einer Virusinfektion aktiviert und stellt ein Alarmsystem der Zellen dar, was weitere Zellen vor einer Virusinfektion schützen und somit die Ausbreitung der Virusinfektion behindern soll. Nach der Bindung von IFN Typ I Proteinen an zelluläre Rezeptoren produzieren Zellen eine Vielzahl von unterschiedlichen Proteinen, die die Vermehrung von Viren in der Zelle sowie die Ausbreitung des Virus behindern können und somit als antivirale Proteine bezeichnet werden. Wir haben Gene, die verschiedene Moleküle des IFN Typ I Systems von Karpfen codieren, charakterisiert. Darunter Moleküle, die der Zelle ermöglichen, eine Virusinfektion zu erkennen, Interferon regulierende Faktoren, Typ I Interferon Proteine und antivirale Gene. Wie das IFN Typ I System auf eine Infektion von Karpfenzellen mit KHV reagiert, haben wir nach Infektion von CCB Zellen mit dem Virus und bei nicht infizierten Zellen nach Stimulation mit Poly I:C, einer bekannten IFN-Typ I stimulierenden Substanz, untersucht. Während in CCB Zellen nach Behandlung mit Poly I:C eine Aktivierung des IFN Typ I Systems anhand gesteigerter Transkriptionsraten der untersuchten Gene erkennbar war, führte die Infektion von CCB Zellen mit KHV nur zu einer geringfügig gesteigerten Expression der untersuchten Gene. Wurde das IFN Typ I System von CCB Zellen vor der Infektion mit KHV stimuliert, war die Vermehrung von KHV deutlich herabgesetzt. Dieses zeigt, dass die Vermehrung von KHV durch Moleküle des IFN Typ I Systems herabgesetzt werden kann, das Virus allerdings in der Lage ist, eine Aktivierung dieses Abwehrsystems in CCB Zellen auszuschalten. Dieses ist möglicherweise ein Grund, warum CCB Zellen für die Virusinfektion empfänglich sind, zumal Karpfenleukozyten mit einer sehr starken Aktivierung des IFN Typ I Systems auf eine KHV-Infektion reagieren. Unsere Arbeiten wurden aus Mitteln der Europäischen Union, insbesondere dem Europäischen Fischereifonds gemäß Verordnung EG 1198/2006 sowie dem Siebten EU Forschungsrahmenprogramm (FP7/ ) unter der Vertragsnummer PITN-GA gefördert. - Seite 25 -

27 V-15 Alternative Möglichkeit der KHV-I-Bekämpfung durch Immunisierung von Karpfen? Erfahrungen aus einem Feldversuch in Sachsen Kerstin Böttcher*, Grit Bräuer*, Gisela Schirrmeier**, Bodo Lange**, Sven Bergmann***, Dieter Fichtner*** ** Sächsische Tierseuchenkasse, Löwenstraße 7a, Dresden ** Riemser Arzneimittel AG, An der Wiek 7, Greifswald Insel Riems *** Friedrich-Loeffler-Institut, Institut für Infektionsmedizin, Südufer 10, Greifswald Insel Riems In Sachsen treten gebietsweise seit mehreren Jahren erhebliche, KHV-I bedingte Karpfenverluste auf. In einigen Bereichen konnte die KHV-I mit den klassischen Methoden der Fischseuchenbekämpfung (Entfernung der Fische Trockenlegung/ Desinfektion Neubesatz), z.b. im Rahmen des Sächsischen KHV- Tilgungsprogramms, zurückgedrängt werden. Andere Teichgruppen, in denen verschiedene Sanierungsversuche erfolglos blieben, eignen sich offenbar aufgrund geographischer und betriebsbedingter Besonderheiten nicht zu Durchführung derartiger Maßnahmen. In einem solchen sächsischen Gebiet wird seit 2011 ein wissenschaftlicher Feldversuch gemäß 17c (4) 2a TierSG durchgeführt. Ziel ist es, KHV-I-bedingte Fischverluste zu verringern, den Infektionsdruck in dem betroffenen Gebiet zu senken und damit eine Tilgung mit Hilfe der Immunisierung zu erproben. Im Frühjahr 2011 wurden verschiedene Versuchsgruppen mit einer vom Friedrich-Loeffler-Institut, Insel Riems, entwickelten und von der Riemser Arzneimittel AG produzierten Antigenpräparation des KHV per Bad in Verbindung mit hyperosmotischer Vorbereitung im Kochsalzbad oder per intraperitonealer Injektion behandelt. Entsprechende Kontrollgruppen wurden mitgeführt. Nach Auswertung der Abfischergebnisse im Herbst 2011 wurde ersichtlich, dass nach der i.p.-applikation der Antigenpräparation KHV-I-bedingte Verluste in den Versuchsgruppen nicht aufgetreten waren. Die Badebehandlung dagegen veränderte das sonst für KHV-I typische akute Verlustgeschehen innerhalb von zwei Wochen in einen nur schleichenden Verlauf, die Verluste traten aber über einen langen Zeitraum auf. In Bezug auf die Gesamtverluste erwies sie sich als nicht wirksam. Diese ersten Ergebnisse sollten im Rahmen eines Projektes des Fischgesundheitsdienstes der Sächsischen Tierseuchenkasse 2012 und 2013 überprüft und gesichert werden. Im Frühjahr 2012 wurden Karpfen ausschließlich per i.p.-injektion behandelt. Weitere Versuchsgruppen mit Wiederholungsbehandlungen bzw. zusätzlicher Anwendung von Adjuvantien wurden einbezogen. Versuchs- und Kontrollgruppen werden in regelmäßigen Abständen klinisch untersucht. Begleitend werden virologische und serologische Untersuchungen durchgeführt. Im Vortrag wird der aktuelle Stand des Feldversuchs vorgestellt. - Seite 26 -

28 V-16 Validierung eines KHV-Antikörper-ELISA S. M. Bergmann, H. Schütze, J. Kempter* und D. Fichtner Friedrich-Loeffler-Institut, Bundesforschungsinstitut für Tiergesundheit, Institut für Infektionsmedizin, Greifswald - Insel Riems, Südufer 10 *West Pomeranian Technical University of Szczecin, Institute of Aquaculture Entsprechend den Empfehlungen des OIE wurden Untersuchungen zur Validierung eines Enzyme Linked Immunosorbent Assay (ELISA) zum Nachweis von Antikörpern gegen das Koi-Herpesvirus (KHV) durchgeführt. Die Schwerpunkte lagen hierbei auf der Charakterisierung des Antigens, Auswahl der ELISA-Platten, Bestimmung der Serumverdünnung, Festlegung der Grenzen (cutoff) des ELISA, Bestimmung der Intra- und Inter-Variationen, Festlegung der Kontrollen für jede Platte, Bestimmung der analytischen Sensitivität und Spezifität im Vergleich zum Serum-Neutralisationstest (SNT) und zum Indirektem Immunfluoreszenztest (IIFT) und der Bewertung der Ergebnisse. Die Validierung wurde teilweise mit Mittels aus dem EU-Projekt Epizone WP 6.1 und WP 4.5 finanziert. Im Rahmen des Projekts mit Partnern aus Deutschland, Dänemark, Italien, Schweden, Frankreich und China wurden Material (Seren, Viren), Methoden und Ergebnisse ausgetauscht sowie zwei Ringteste durchgeführt. Es konnte gezeigt werden, dass der ELISA, der SNT und der bestätigende IIFT gute und sichere Methoden zum indirekten Nachweis des KHV in eine Population sind. - Seite 27 -

29 V-17 Untersuchung von Protein-Interaktionen zur Identifizierung von potentiellen Liganden des Cypriniden Herpesvirus-3 (CyHV-3) Michael Gotesman, Hatem Soliman, Mansour El-Matbouli Klinische Abteilung für Fischmedizin Veterinärmedizinische Universität Wien Veterinärplatz Wien Bereits vor mehr als 15 Jahren wurde aus Deutschland, den USA und Israel über das Auftreten einer schweren Erkrankung bei Karpfen (Cyprinus carpio) und dessen Zuchtform, dem Buntkarpfen (Koi) berichtet. Als ursächlicher Erreger dieser Krankheit wurde das Cyprine Herpesvirus-3 (CyHV-3) identifiziert. Die Pathologie dieses Virus und Methoden für dessen Nachweis wurden seither eingehend untersucht, jedoch existieren bis dato nur wenige Untersuchungen zum Verständnis der Replikations- und Verbreitungsmechanismen des Virus. Einige Studien verwendeten Antikörper zur Untersuchung von CyHV-3. So wurde mithilfe von immunhistologischen Assays das Membranprotein ORF81 identifiziert. Außerdem wurden auf Antikörpern basierende Proteinbindungsaffinitätstests zur Detektion von CyHV-3 mittels Enzyme-linked immunosorbent assay (ELISA) und PCR-basierten Techniken angewendet. In der vorliegenden Studie wurden mit monoklonalen Antikörpern beschichtete NHS-aktivierte Spinsäulen verwendet, um CyHV-3 und CyHV-3-assoziierte Wirtsproteine aus infizierten sowie nicht-infizierten Gewebsproben zu isolieren. Mithilfe von Elektrospray- Ionisation-Massenspektrometrie (ESI-MS) Analyse sowie Polyacrylamid-Gelelekrophorese (PAGE) und anschließender ESI-MS wurden direkt nach der Isolierung die Antikörper-basierten gereinigten Produkte analysiert. Insgesamt wurden in Zuge dieser Analyse fünf CyHV-3 Proteine sowie 78 Wirtsproteine nachgewiesen. Die in dieser Studie identifizierten Proteine und Infektionsmechanismen stellen eine Grundlage für die Entwicklung bzw. Etablierung neue Methoden zur Kontrolle von CyHV-3 dar. - Seite 28 -

30 V-18 Untersuchungen zur Optimierung der KHV Diagnostik H. Schütze und S. M. Bergmann Friedrich-Loeffler-Institut, Bundesforschungsinstitut für Tiergesundheit, Institut für Infektionsmedizin, Insel Riems, Südufer 10 Das Koi-Herpesvirus (KHV, CyHV-3) wird taxonomisch in die Familie der Alloherpesviridea eingeordnet. Der Erreger verursacht massenhafte Verluste bei Nutzkarpfen und Koi (Cyprinus carpio) in. Die KHV- Infektion (KHV-I) wurde durch den unkontrollierten Handel vor allem mit infizierten Kois, aber auch offenbar mit infizierten, nicht erkrankten Virusträgern, weltweit verbreitet. Die Erkrankung ist ein Risikofaktor für die Produktion von Nutzkarpfen und Koi, aber auch für Wildfische. Für die KHV-I besteht sowohl national als auch international Anzeige- bzw. Meldepflicht (Aquakultur-Richtlinie der Europäischen Union 2006/88/EG, Fischseuchenverordnung und Verordnung über anzeigepflichtige Tierseuchen) wurden in Deutschland insgesamt ca t Karpfen in Betrieben produziert. Deutschlands größte Karpfenproduzenten sind die Bundesländer Bayern und Sachsen. Im Jahr 2011 wurden in Deutschland 76 Fälle der KHV-I angezeigt (Quelle: TierSeuchenNachrichten, TSN). Vor allem im Freistaat Sachsen waren Karpfenteiche massiv von der Seuche betroffen. Die Isolierung des Erregers in Zellkultur ist auf Grund der geringen Sensitivität der Zellkulturen, der Empfindlichkeit des Virus bzw. der zu geringen Viruslast kaum möglich. Immunodiagnostische Methoden, wie die Immunfluoreszenz oder der ELISA, ermöglichen eine schnelle Identifizierung und Diagnose der Erkrankung, sind aber bislang nur unzureichend beschrieben und validiert (OIE Manual of Diagnostic Tests for KHV Disease Chapter 2.3.6). Die aktuellen Empfehlungen des EU-Referenzlabors für Fischerkrankungen beinhalten PCRbasierte Methoden zur Diagnostik der KHV-I, da diese bislang die sensitivsten und spezifischen Nachweismöglichkeiten sind (EURL for Fish Disease, Sampling and diagnostic manual for KHV Disease, Draft 2012). Wenn möglich, sollte die real time PCR (Gilad et al. 2004) als Nachweismethode eingesetzt werden. Der Nachteil der real time PCR ist, dass eine Sequenzierung und damit eine Überprüfung des amplifizierten Produktes oft nicht möglich ist. Wird KHV Genom in Organen von klinisch unauffälligen Fischen nachgewiesen, ist das Ergebnis durch eine andere PCR zu bestätigen. Ebenso wird die Sequenzierung des PCR- Produktes empfohlen. Es wird darauf hingewiesen, dass sich die verwendete positive Kontrolle von dem Probenmaterial unterscheiden soll. Die Empfehlungen de OIE und des EURL verdeutlichen den Bedarf an einer einheitlichen und sicheren Nachweismethode zur schnellen Diagnostik der KHV-I. Ein sensitiver und spezifischer Nachweis der KHV-I, mit dem die unterschiedlichen Isolate sicher, schnell und eindeutig identifiziert werden, ist Ziel unserer aktuellen Untersuchungen. Im Vergleich zu anderen Erregern, wo die Funktion der Virusgene bekannt ist, liegen nur wenige Berichte über die Struktur, Funktion und Verwandtschaft der Alloherpesviren vor. Das Genom des Erregers besteht aus ca. 295 kbp und kodiert für 156 Offene Leserahmen (ORF). Basierend auf publizierten Sequenzdaten wurden von 7 verschiedenen konservierten Genen insgesamt 19 unterschiedliche Primerpaare abgeleitet und in der PCR am Referenzmaterial mit unterschiedlichen Reagenzien auf Eignung getestet. Die amplifizierten Bereiche wurden in der Sequenz überprüft. Die Spezifität der erhaltenen PCR Produkte ist durch Spaltung mit Restriktionsendonukleasen möglich. - Seite 29 -

31 V-19 Förderpreisvortrag Untersuchungen zur Anwendung rekombinanter Virusproteine in der Koi-Herpesvirus- Diagnostik Straube J., Zielonka A., Truyen U. Institut für Tierhygiene und Öffentliches Veterinärwesen Veterinärmedizinische Fakultät, Universität Leipzig An den Tierkliniken 1, Leipzig Die Infektion mit dem Koi-Herpesvirus (KHV) bei Nutz- und Zierkarpfen (Koi) hat sich über das letzte Jahrzehnt nahezu weltweit verbreitet. Durch die hohen Morbiditäts- und Mortalitätsraten verursacht die Infektion hohe wirtschaftliche Schäden in den betroffenen Beständen. Das Virus zählt zur Familie der Alloherpesviridae und unterscheidet sich deutlich von den Herpesviren der Vertebraten. Das Virusgenom, bestehend aus einer linearen Doppelstrang DNA, umfasst 156 Proteinkodierende Leserahmen (ORFs). Bisher konnten 40 virale Strukturproteine identifiziert werden (Michel et al. 2010, J Gen Virol.). Es ist jedoch noch nicht ausreichend bekannt, welche Virusproteine an der Induktion einer Immunantwort beteiligt sind. Dabei ist dringend zu klären, welche Proteine die Bildung von spezifischen Antikörpern induzieren und welche von ihnen diagnostisch für einen Virusnachweis genutzt werden könnten. In der folgenden Studie erfolgte die Expression von fünf vermutlichen KHV-Hüllproteinen in einem eukaryotischen Expressionssystem, dem Baculovirus-System, unter Verwendung von Insektenzellen Sf9. Die Kultivierung der Insektenzellen als auch die Expression erfolgten bei 27 C. Diese Temperatur liegt dem klinischen Manifestationsbereich der KHV-Infektion, dem permissiven Temperaturbereich, nahe. Zunächst wurden die für die KHV-Proteine ORF 25, 65, 81, 92, 99 kodierenden Genabschnitte in einen Donor-Vektor pfastbac mit integriertem N-terminalen His-Tag (Invitrogen) kloniert und in E.coli vermehrt. Nach überprüfender Sequenzierung wurden die pfastbac-plasmide in DH10Bac E.coli (Invitrogen) überführt und daraus die gewünschten rekombinanten Bacmide isoliert. Mit den Bacmiden erfolgte dann die Transfektion von Sf9-Zellen mit der anschließenden Gewinnung von rekombinanten Baculoviren. Diese wurden für die Proteinexpression unter definierten Bedingungen in Sf9-Zellen eingesetzt. Anschließend wurden die Zellen geerntet und auf Objektträgern für die weitere Untersuchung fixiert. Mittels Immunfluoreszenz-Test (IFT) wurde getestet, in wieweit Fischseren (gewonnen aus KHV-positiven Karpfenbeständen) mit den erzeugten Expressionsprodukten reagieren. Gleichzeitig erfolgte der Nachweis der Expressionsprodukte über die His- Tag Markierung bzw. wurden vergleichend monospezifische Kaninchenseren (FLI, Riems) gegen bakterielle Fusionsprodukte der entsprechenden KHV-Proteine zur Testung herangezogen. Die exprimierten Proteine konnten in allen fünf Fällen mittels His-Tag-Signal nachgewiesen werden (im Immunoblot bzw. IFT). Auch wurden alle fünf Expressionsprodukte von den monospezifischen Kaninchenseren im IFT erkannt. Die Untersuchungen mit den Fischseren sind gegenwärtig noch nicht abgeschlossen. Die Seren wurden zunächst ebenfalls im IFT gegen KHV-Vollvirus vorgetestet, die abschließenden Ergebnisse werden vorgestellt. - Seite 30 -

32 V-20 Etablierung von einem neuen Wachstumsmedium zur Kultivierung von Fredericella sultana (Bryozoa) und in vivo Aufrecherhaltung des Entwicklungszyklus von Tetracapsuloides bryosalmonae, dem Erreger der proliferativen Nierenkrankheit der Salmoniden (PKD) Gokhlesh Kumar, Ahmed Abd-Elfattah, Hatem Soliman, Mansour El-Matbouli Klinische Abteilung für Fischmedizin Veterinärmedizinische Universität Wien Veterinärplatz Wien Bryozoa, Moostierchen, sind mikroskopisch kleine koloniebildende aquatische Metazoen. Besondere Bedeutung kommt der Spezies Fredericella sultana als Wirt im Entwicklungszyklus von Tetracapsuloides bryosalmonae, dem Erreger der proliferativen Nierenerkrankung der Salmoniden, zu. Zur Kultur und Erforschung dieses Parasiten sind verunreinigungs-, und speziell ciliatenfreie Bryozoakolonien unerlässlich. Eine wesentliche Rolle zur Erreichung dieses Zieles spielt das gewählte Kulturmedium. Diese Arbeit präsentiert die Entwicklung und Optimierung eines neues Mediums, Bryozoa Medium C (BMC, ph 6.65) für die Kultivierung von F. sultana. In diesem Medium wurden Statoblasten (Dauerformen) zum Schlüpfen gebracht und gesunde, transparente Kolonien wuchsen heran. Frische spezifisch pathogenfreie (SPF) Kulturen von F. sultana wurden mit aus Bachforellen (Salmo trutta) isolierten T. bryosalmonae infiziert. Umgekehrt konnte T. bryosalmonae von infizierten F. sultana Kulturen auf SPF-freie Bachforellen übertragen werden. Die Studie zeigt, dass mithilfe von BMC Bryozoen gezüchtet um am Leben gehalten werden können und so der Lebenszyklus von T. bryosalmonae unter Laborbedingungen aufrecht erhalten werden kann. - Seite 31 -

33 V-21 Goldnanopartikel als potentielle Werkzeuge zur mrna-regulation und für die Diagnostik von Fischkrankheiten Mona Saleh; Hatem Soliman; Mansour El-Matbouli Klinische Abteilung für Fischmedizin Veterinärmedizinische Universität Wien Veterinärplatz Wien Fortschritte in der Nanotechnologie haben es ermöglicht, Mikroorganismen durch die Verwendung von mit Oligonukleotiden funktionalisierten Nanopartikeln (Oligonukleotid modifizierte Goldnanopartikel) zu detektieren. Die Oligonukleotide hybridisieren dabei mit für den jeweiligen Mikroorganismus charakteristischen komplementären Gensequenzen. Oligonukleotid modifizierte Goldnanopartikel zeigen eine hohe Transfektionseffizienz, sind nicht inhärent toxisch und werden zur Regulierung der Genexpression verwendet. Aufgrund ihrer einfachen Herstellung wird ebenso geprüft, ob sie sich als Alternative zu viralen Gentransfersystemen und als Transportsysteme von Arzneistoffen für die gezielte zelluläre Wirkung eignen. In unserem Labor wurde mit Hilfe einer spezifischen Oligonucleotidsonde die ein Glykoprotein-Gen erkennt, ein kolorimetrisches Verfahren zum Nachweis der Frühlingsvirämie des Karpfens (SVCV) entwickelt. Weiterhin wurden mit Antikörper beschichtete Goldnanopartikel verwendet, um einen spezifischen Immunassay zur Bestimmung von Aeromonas salmonicida, dem Erreger der Fischfurunkulose, zu entwickeln. Wir planen, zur Kontrolle von Fischkrankheiten, Goldnanopartikel zur Verabreichung von Arzneistoffen und Oligonukleotiden einzusetzen. In letzterem Fall soll die Expression von Genen, die die Zellteilung, das Wachstum und die Pathogenese bestimmter Erreger steuern, gezielt herunterreguliert werden. Ziel ist es, auf diese Weise die Entwicklung der Erreger, die Infektion von Fischen und die progressive Manifestation der Erkrankung zu verhindern. - Seite 32 -

34 V-22 Förderpreisvortrag Entwicklung eines kombinierten Ultraschall-UV-Desinfektionssystems für die Keimreduktion in geschlossenen Kreislaufanlagen Amir Abbas Bazyar Lakeh a, Ra anan Ariav d, Rainer Jung c, Werner Kloas a, Klaus Knopf a a Leibniz-Institut für Gewässerökologie und Binnenfischerei, Müggelseedamm 310, Berlin c BANDELIN electronic GmbH & Co. KG Heinrichstraße 3-4, Berlin d Aqua-Vet Technologies Ltd, 45 Hasuca St.N.Habaron, Zichorn Ya, akov 30900, Israel Der Einsatz von UV-C Licht zur Eliminierung pathogener Keime hat sich in der Aquakultur bewährt. Die Effizienz von UV-C Licht ist allerdings davon abhängig, wie stark das zu behandelnde Wasser die für die mikrobizide Wirksamkeit relevante Strahlung (254 nm) abschwächt. Zudem ist für die Abtötung eukaryotischer Parasiten ein höherer Energieeintrag erforderlich, als dies bei der herkömmlichen UV-C Behandlung zur Abtötung von Bakterien realisiert wird. Die Anwendung von niederfrequentem Ultraschall (nf-us, 25 khz) ist ein neuer Ansatz zur Bekämpfung von Parasiten in Kreislaufanlagen. Untersuchungen zur abtötenden Wirkung von nf-us, UV-C und der Kombination beider Verfahren wurde zunächst mit konstruktiv getrennten US- und UV-Reaktoren durchgeführt (Anschlussleistung variabel 0 bis 1,4 kw bzw. 110 W). Beschallungs- und Bestrahlungsenergie wurden über die Durchflussrate (0,3 3 m3 h-1) und die variable Leistung des US-Generators eingestellt. Die Qualität des behandelten Wassers hinsichtlich seiner UV-Durchlässigkeit wurde anhand des spektralen Schwächungskoeffizienten bei 254 nm (SSK-254) bestimmt. Als Modellorganismen dienten Vertreter aus Organismengruppen, die relevante Fischpathogene beinhalten und ein weites Größenspektrum abdecken. Hierbei handelte es sich um die als Gesamtkeimzahl bestimmten heterotrophen Bakterien, das Pantoffeltierchen Paramecium (Ciliat), Larven des Schwimmblasennematoden Anguillicola crassus (Nematode) und Larven des Salinenkrebses Artemia. Die Bestrahlung mit UV-C führt erwartungsgemäß zu einer vom SSK-254 und der Geometrie des Reaktors abhängigen Inaktivierung der Bakterien. Nf-US hat in dem von uns eingesetzten Energiebereich (bis 19 kj L- 1) keinen nachweisbaren Effekt auf die Gesamtkeimzahl und die Vorbehandlung mit nf-us verringert die mittlere Partikelgröße im Prozesswasser und erhöht so die Effizienz der UV-C-Bestrahlung um bis zu 0,9 log- Einheiten.Die für eine effektive Abtötung von Bakterien (3 log-stufen) verwendete UV-C Dosis erweist sich als deutlich weniger bzw. nicht wirksam gegen eukaryotische Organismen. Gegenüber Artemia Nauplien ist nf-us immer effektiver als UV-C. Mit einem Energieaufwand von 190 JL-1 bis JL-1 wurden Abtötungsraten zwischen 55 % und 99 % bestimmt. Der Effizienzvergleich von nf-us und UV-C gegenüber Ciliaten ist vom SSK-254 des Prozesswassers abhängig. Bei einem hohen Gehalt an Gelbstoffen sind nf-us und UV-C in ihrer Wirksamkeit gegen Ciliaten ähnlich. Die Kombination von UV-C und nf-us ist somit nach gegenwärtigem Kenntnisstand ein geeignetes Verfahren zur Kontrolle eines weiten Spektrums relevanter Pathogene in Kreislaufanlagen. - Seite 33 -

35 V-23 Vergleichende Untersuchungen zur ph-sensitivität von HVA und KHV Katja Kreisel, Rachel E. Marschang, Ludwig E. Hölzle Universität Hohenheim Institut für Umwelt- und Tierhygiene Garbenstraße Stuttgart Das Koi Herpesvirus (KHV) und das Herpesvirus anguillae (HVA) haben eine große ökonomische Bedeutung sowohl in der Aquakultur als auch in Wildpopulationen von Cypriniden und Anguilliden. Beide Viren gehören zu der Familie Alloherpesviridae und stehen phylogenetisch innerhalb des Clades 1 nah beieinander. In einer laufenden Studie wird untersucht, inwieweit die beiden Herpesviren sich im Verhalten auf verschiedene physikalische und chemische Behandlungen ähneln bzw. unterscheiden. Bisher gibt es keine publizierten Studien über das Verhalten der beiden Herpesviren bei einer ph- Verschiebung in den alkalischen Bereichen von ph 10, 11, 12. Diese sind insbesondere bei der Teichdesinfektion mit Kalk von großer Bedeutung. Es wurde das Verhalten von KHV-T und HVA bei den drei ph-werten in Suspension und auf Sandwichkeimträgern in A. dest mm HEPES bei 20 C untersucht. Die ph- Verschiebung wurde mit 1M NaOH/ 1M HCL sowie mit Ca(OH) 2 (Weißkalkhydrat CL90-S) durchgeführt. Interessanterweise zeigten die Ergebnisse, dass die Virusreduktionen bei ph 10 von HVA und KHV-T in Suspension innerhalb 4 Std. nur zwischen KID 50 /ml 10 0,17 (Ca(OH) 2 bzw. KID 50 /ml 10 1,42 (NaOH) und mit Sandwichkeimträger innerhalb 24 Std. zwischen KID 50 /ml 10 0,83 (Ca(OH) 2 bzw. KID 50 /ml 10 2,59 (NaOH) lagen. Bei ph 11 wurden bei den Behandlungen mit NaOH und Ca(OH) 2 in Suspension die größten Unterschiede aufgezeichnet. Mit NaOH wurden innerhalb von 4 Std. Reduktionen von KID 50 /ml 10 2,33 (HVA) und KID 50 /ml 10 2,83 (KHV-T) nachgewiesen. Dagegen wurde mit Ca(OH) 2 bei beiden Viren eine Reduktion bis zur Nachweisgrenze von KID 50 /ml 10 1,5 innerhalb 15 min. erreicht, was einer Reduktion von 3,5 bzw. 4,0 log 10 - Stufen entspricht. Die Ergebnisse der Sandwichkeimträgermethode unterschieden sich sehr stark von denen der Suspension. Die Reduzierung des Virustiters innerhalb von 4 Std. war zwischen den beiden Basen und Viren ziemlich ähnlich. Erst im Zeitraum von 4 24 Std. zeigten sich Unterschiede in der Wirkungsweise der Basen. So trat mit NaOH eine deutlich schnellere Reduktion mit einem KID 50 /ml 10 4,50 (HVA) / KID 50 /ml 10 3,67 (KHV-T) ein. Dagegen reduzierten sich die Virustiter mit Ca(OH) 2 nur um KID 50 /ml 10 0,75 bei HVA bzw. um KID 50 /ml 10 2,83 bei KHV-T. Bei ph 12 gab es in den Suspensionen kaum Unterschiede in der Wirkung von NaOH und Ca(OH) 2. Der einzige Unterschied bestand in der Reduktionszeit. So war eine Reduzierung bis zur Nachweisgrenze von KID 50 /ml 10 1,5 bei HVA in 30 min. und bei KHV-T in 1 min. um 2,75 4,0 log 10 Stufen erreicht worden. Wie auch bei ph 11 war die Reduktion des Titers mit NaOH bei den Sandwichkeimträgern deutlich schneller als bei Ca(OH) 2. Bei HVA reduzierte sich der Titer innerhalb 24 Std. mit NaOH um KID 50 /ml 10 5,00 und mit Ca(OH) 2 um KID 50 /ml 10 3,67. Dagegen reduzierte sich der Titer bei KHV-T jeweils um KID 50 /ml 10 4,67 mit NaOH innerhalb 4 Std. und mit Ca(OH) 2 innerhalb 24 Std. Aufgrund der Ergebnisse hat sich die Vermutung, dass sich KHV-T und HVA im Verhalten ähneln, bestätigt. Deutliche Unterschiede traten sowohl zwischen den chemischen Reagenzien NaOH und Ca(OH) 2, als auch zwischen Supsension und Sandwichkeimträger auf. Eine nicht ausreichende Desinfektionswirkung bei ph 10/ 11 konnte nachgewiesen werden und sollte durch längere Einwirkzeiten ausgeglichen werden. Anscheinend ist das Virusverhalten nicht allein auf den Effekt der ph-verschiebung zurückzuführen. - Seite 34 -

36 V-24 Förderpreisvortrag Autoimmunerkrankung als mögliche Ursache von Gonadenveränderungen bei Felchen (Coregonus sp.) aus dem Thunersee Michel Bula 1, Beat von Siebenthal 1, Bernd Köllner 2, Thomas Wahli 1 und Helmut Segner 1 1 Zentrum für Fisch- und Wildtiermedizin, Institut für Tierpathologie, Universität Bern, Länggassstrasse 122, Postfach 8466, 3001 Bern, Schweiz 2 Friedrich-Loeffler-Institut (FLI), Bundesforschungsinstitut für Tiergesundheit, Institut für Immunologie, Insel Riems, Südufer 10, Greifswald-Insel Riems, Deutschland Seit dem Jahr 2000 wurden bei Felchen im Thunersee vermehrt Gonadenveränderungen festgestellt. Zur Ergründung dieses Phänomens wurden verschiedene Abklärungen und Untersuchungen durchgeführt. Es wurden die Expressionslevels verschiedener funktionaler Gengruppen von normalen und veränderten Felchen verglichen, wobei unter anderem ein signifikanter Unterschied in Gengruppen des Immunsystems auffiel. Die deformierten Fische wiesen ein Muster auf, welches dem einer Autoimmunerkrankung bei Säugetieren ähnlich sieht. Eine mögliche Erklärung hierfür wäre eine Störung der Blut-Keimzell-Schranke, welche zu einer Entzündungsreaktion und Autoimmun-Reaktion gegen das Keimgewebe führen könnte. Eine Autoimmunreaktion sollte mit einem erhöhten Antikörpertiter einhergehen. Das Ziel des vorliegenden Projektes ist es, eine Methode zum Nachweis von Antikörpertitern im Serum von Felchen zu etablieren. Zu diesem Zweck wurden monoklonale Antikörper gegen Felchen IgM generiert, aufgereinigt und charakterisiert. In einem ersten Schritt wurden Felchen mit inaktiviertem Aeromonas salmonicida geimpft, damit sie IgM produzieren. Das aufgereinigte Felchen-IgM wurde anschliessend zur Herstellung von monoklonalen Antikörpern verwendet. Die erzeugten Klone wurden mittels ELISA auf ihre Reaktion mit Felchen IgM getestet. Antikörper, die eine Verbindung mit dem Antigen zeigen, wurden aufgereinigt und weiter charakterisiert. Mit dem ausgewählten monoklonalen Antikörper wird nun versucht, ein ELISA-Protokoll zum Nachweis von IgM im Felchen-Serum zu etablieren. Mit Hilfe des ELISA können dann die IgM-Titer im Serum von Felchen mit respektive ohne Gonadenveränderungen bestimmt werden, um auf diese Weise die Autoimmun- Hypothese zu prüfen. - Seite 35 -

37 V-25 Vermehrte Abgänge in einem Fließgewässer bedingt durch Pilzinfektionen? Thomas Wahli 1, Nicolas Diserens 1, Daniel Hefti 2, Heike Schmidt-Posthaus 1 1) Zentrum für Fisch- und Wildtiermedizin, Institut für Tierpathologie, Vetsuisse Universität Bern, Länggassstrasse 122, Postfach 8466, 3001 Bern, Schweiz 2) Bundesamt für Umwelt, Abteilung Arten, Ökosysteme, Landschaften, Sektion Jagd, Fischerei und Waldbiodiversität, Worblentalstrasse 68, 3063 Ittigen, Schweiz Seit 2009 treten in einem Grenzgewässer zwischen der Schweiz und Frankreich, dem Doubs, immer wieder Massen-Fischsterben bei unterschiedlichen Fischarten auf: 2009 im Sommer waren Barben und Alet (Döbel) betroffen; 2010 im Frühling Aeschen, Forellen und einzelne Flussbarsche und 2011 im Winter adulte Forellen. Die Ereignisse waren weder an eine bestimmte Jahreszeit noch an die Laichzeit der betroffenen Arten gebunden. Zudem waren die Sterben zeitlich scharf begrenzt. Beim letzten Auftreten im Januar 2011 dauerten die Abgänge eine Woche. Tote Fische wurden im Uferbereich angeschwemmt oder fanden sich in grosser Zahl in den Rechen von Wehren. Gemeinsamer Befund bei den toten Fischen waren Hautulzerationen und weisse Flecken, die teilweise bereits vor Ort als Pilzinfektionen identifiziert wurden. Um der Ursache auf den Grund zu gehen, wurden beim Ereigniss 2011 an verschiedenen Stellen des Gewässers gesunde und moribunde Tiere gefangen und Parasitologie, Bakteriologie, Virologie, Mykologie und Histologie durchgeführt. Einziger gemeinsamer Befund bei den moribunden Tieren waren Verpilzungen. Bei der histologischen Untersuchung fiel auf, dass die Pilzhyphen teils sehr tief in die Muskulatur eingedrungen waren, bei einem Tier sogar durch die Körpermuskulatur bis in die inneren Organe. Hingegen gab es weder Hinweise auf einen durchwegs starken Parasitenbefall, noch auf ein generelles Problem durch Bakterien oder Viren. Auch histologisch zeigten die moribunden Tiere, abgesehen von den Verpilzungen, keine einheitlichen Veränderungen, welche als Todesursache in Frage kamen. Bei denjenigen Tieren, die in Flussabschnitten ohne Mortalitäten gefangen worden waren, zeigten sich überhaupt keine pathologischen Veränderungen. Verpilzungen gelten im Allgemeinen nicht als Ursache für Massenmortalitäten bei Fischen. Daher stellte sich die Frage, ob es sich beim nachgewiesenen Pilz um einen neuen Erreger handelte. Dies umso mehr, als bei einzelnen Fischen ein Pilzwachstum bis tief in die Muskulatur festgestellt worden war. Material von Fischen wurde daher an verschiedene Stellen gesandt zwecks Identifikation der Pilze. Der Erreger wurde als Saprolegnia parasitica/diclina identifiziert. Momentan wird darüber diskutiert, ob es sich bei diesem Isolat um einen besonders pathogenen Stamm handelt, der ohne schwächende Primär-Faktoren bei Fischpopulationen zu massiven Abgängen führen kann. - Seite 36 -

38 V-26 Vitamin D-Gehalte in Deutschland kultivierter Nutzfischarten - Untersuchungen zum Einfluss der Haltungsumwelt und zu Ansätzen der Erhöhung Andreas Müller-Belecke 1, Harvey Harbach 1, Sebastian Kaufhold 1, Nicole Seeburg 2, Marcus Glomb 2 1 Institut für Binnenfischerei e.v. Potsdam-Sacrow, Im Königswald 2, Potsdam 2 Institut für Chemie Lebensmittelchemie und Umweltchemie, Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg, Kurt- Mothes-Str. 2, Halle (Saale) Vitamin D- Defizienz stellt in Deutschland insbesondere im Winterhalbjahr ein in der Vergangenheit wenig beachtetes gesundheitliches Risiko in weiten Teilen der Bevölkerung dar. Neuere Untersuchungen verweisen nicht nur bei der Knochenbildung sondern auch hinsichtlich des cardiovasiculären Systems und des Immunsystems auf den negativen Einfluss einer Vitamin D-Unterversorgung. Die Vitamin D-Versorgung erfolgt über die Nahrungsaufnahme sowie durch die Synthese aus dem Provitamin 7-Dehydrocholesterol unter Einwirkung von UVB-Licht in der Haut. Fisch gilt als Säule der nutritiv bedingten Vitamin D-Versorgung. Trotzdem stehen derzeit kaum Informationen zu Vitamin D-Gehalten bei den in der deutschen Aquakultur und Binnenfischerei wichtigen Arten Regenbogenforelle (Oncorhynchus mykiss), Karpfen (Cyprinus carpio), Zander (Sander lucioperca) und Aal (Anguilla anguilla) zur Verfügung. Auch der Einfluss der vielfältigen zum Einsatz kommenden Haltungs- und Aufzuchttechnologien auf den Vitamin D-Gehalt der erzeugten Fischprodukte ist bislang unbekannt. Somit wurden aus unterschiedlichen Haltungsumwelten, die sich insbesondere hinsichtlich Haltungsintensität und UVB-Beleuchtungswahrscheinlichkeit unterschieden, Fische auf Vitamin D-Gehalte in unterschiedlichen Geweben beprobt (4 Fischarten, 3 Haltungsumwelten pro Art, 20 Individuen pro Haltungsumwelt, 4 Gewebe pro Individuum). Weiterhin wurden Möglichkeiten zur Steigerung der Vitamin D-Gehalte durch Unterwasser-UVB-Exposition während der Aufzucht und durch UVB- Bestrahlung von Filets auf Eis unmittelbar nach der Schlachtung getestet. Fütterungsversuche mit unterschiedlichen Vitamin D-Supplementierungen sowie die Aufzucht in unterschiedlichen Wassertiefen sind in Bearbeitung. Deutliche Unterschiede in Vitamin D-Gehalten im Filet (Mittelwerte in µg pro 100 g ± Standardabweichung) zeigten sich mit hohen Werten für Regenbogenforelle (7,0 ± 5,3) und Aal (6,4 ±1,6) im Vergleich zu Karpfen (1,1 ± 0,4) und Zander (0,8 ± 0,2) zwischen den untersuchten Arten. Bei den beprobten Aal- und Regenbogenforellenbeständen gingen hohe Vitamin D-Gehalte im Filet mit der Wahrscheinlichkeit hoher natürlicher UVB-Exposition (Tageslichteinfall, Wassertrübung, bestandsdichtebedingte Selbstbeschattung) einher. Bei den überprüften Karpfen- und Zanderbeständen schien primär die über das Futter aufgenommene Vitamin D- Menge die Vitamin D-Gehalte im Filet zu bestimmen. Der mehrwöchige Einsatz von Unterwasser UVB-Lampen während der Aufzucht hatte keinen positiven Einfluss auf Vitamin D-Konzentrationen im Filet. Vielversprechend verlief hingegen die UVB-Bestrahlung von Filets auf Eis. Nach sechsstündiger Bestrahlungsdauer mit 3000 mw/m² erhöhte sich etwa die Vitamin D- Konzentration im Filet der Regenbogenforelle von unter 0,4 µg/100g auf 5,1 (±1,4) µg/100g. In der Forellenhaut wurde durch diese Behandlung eine Steigerung von unter 0,4 µg/100g auf 397 (± 108) µg/100g erzielt. Die Untersuchungen erfolgen im Rahmen eines mit Mitteln des Bundesministeriums für Bildung und Forschung geförderten Verbundprojektes in Kooperation mit drei weiteren Forschungsinstitutionen. - Seite 37 -

39 V-27 Effekt von Dikerogammarus villosus auf die Parasitenfauna von Flussbarschen (Perca fluviatilis) Klaus Knopf, Christoph Steinbach, Jürgen Schreiber Leibniz-Institut für Gewässerökologie und Binnenfischerei Müggelseedamm 310, Berlin Parasiten mit heteroxene Entwicklungszyklen sind eng in das Nahrungsnetz verflochten. Daher ist wahrscheinlich, dass sie empfindlich auf Störungen wie z.b. durch Neozoen verursachte Veränderungen in der Faunenzusammensetzung reagieren. Die vergleichende parasitologische Untersuchung von Flussbarschen aus dem Müggelsee (Berlin) und aus dem Mündungsbereich eines kleinen, in den See mündenden Baches ergaben signifikante Unterschiede in der Prävalenz und Abundanz des Acanthocephalen Acanthocephalus lucii. Dieser Unterschied ist mit dem Fehlen der Wasserassel (Asellus aquaticus) im See zu erklären, da diese für A. lucii der einzige geeignete Zwischenwirt ist. In dem untersuchten Bachabschnitt hingegen finden sich Wasserasseln mit flussaufwärts zunehmender Abundanz. Es ist bekannt, dass der um das Jahr 2000 in den Müggelsee eingewanderte invasive Amphipode Dikerogammarus villosus für einen dramatischen Rückgang einheimischer Benthosorganismen und eine erhebliche Umstrukturierung der benthischen Lebensgemeinschaft verantwortlich ist. Vor dem Erscheinen von D. villosus waren Wasserasseln auch ein fester Bestandteil des Makrozoobenthos im Müggelsee. So belegen im Jahr 1992 durchgeführte Mageninhaltsanalysen an Aalen aus dem Litoral des Müggelsees, dass sich die Aale zu nahezu 70% von Wasserasseln ernährt hatten. Heute wird diese Rolle von D. villosus und einigen anderen neozoischen Amphipoden eingenommen. Auch die Flussbarsche im Müggelsee ernähren sich heute neben Fischen überwiegend von neozoischen Amphipoden. Die Funktion als Zwischenwirt für A. lucii können die gebietsfremden Amphipoden jedoch nicht ersetzen, wodurch die Transmission dieser Parasiten unterbunden wird. Diese Fallstudie zeigt, dass die umfassende Umstrukturierung benthischer Lebensgemeinschaften durch invasive Arten auch die Diversität aquatischer Parasitozönosen beeinflusst. Möglicherweise können solche Prozesse sogar unbemerkt zum Verschwinden von Parasitenarten führen. Angesichts der Rolle, die Parasiten bei der Strukturierung von Lebensgemeinschaften spielen können, sind weiter reichende Auswirkungen dieses Prozesses auf das gesamte Ökosystem nicht auszuschließen. - Seite 38 -

40 V-28 Einfluss verschiedener Haltungsfaktoren auf Tierwohl und Leistung in der Aquakultur Helmut Wedekind Institut für Fischerei der Bayerischen Landesanstalt für Landwirtschaft Starnberg, Weilheimer Straße 8 Bei der Aufzucht von Fischen in der Aquakultur ist der Gestaltung der Haltungsumwelt im Hinblick auf das Tierwohl und die Leistungsfähigkeit der Fische besonderer Aufmerksamkeit zu schenken. Es ist bekannt, dass Fische eine große Toleranz gegenüber wechselnden Bedingungen haben, wie die Wasserqualität und die Wassertemperatur. Insbesondere bei einer leistungs- und qualitätsorientierten Fischproduktion sind jedoch die physiologisch optimalen Bereiche von Interesse. Neben diesen physico-chemischen Parametern spielen aber auch weitere Haltungsfaktoren, z.b. die räumliche Umgebung, die Fütterung und das Lichtregime, eine wichtige Rolle. Im Vortrag sollen Beispiele zu den Präferenzen verschiedener Nutzfische und die leistungsorientierte Haltung in der Aquakultur dargestellt werden. Es werden Erkenntnisse zu den Einflussgrößen Haltungsdichte, Fütterung und Stress in Bezug auf das Tierwohl bei Fischen diskutiert. Anhand ausgewählter Beispiele wird auf die Auswirkungen praxisüblicher Verfahren und deren Verbesserungsmöglichkeit eingegangen werden. Dabei sollen nicht nur Aspekte der artgerechten Haltung und Aufzucht, sondern auch der qualitätsorientierten Produktion, Hälterung und Schlachtung angesprochen werden. - Seite 39 -

41 V-29 Ist eine tierschutzgerechte Betäubung und Schlachtung von Fischen möglich? Dieter Steinhagen, Karina Klase, John Hellmann Stiftung Tierärztliche Hochschule Hannover, Institut für Parasitologie Abteilung Fischkrankheiten und Fischhaltung Bünteweg 17, Hannover Verbraucher fragen Fisch als Lebensmittel in guter Qualität in einer Menge nach, die nicht durch Fänge in Meeren oder Binnengewässern erzielt werden kann. Deshalb spielt die Aufzucht von Fischen zur Gewinnung von Lebensmitteln in der Aquakultur, sowohl in klassischer Teichwirtschaft als auch in Kreislaufanlagen eine zunehmende Rolle. In Deutschland werden jährlich etwa t Forellen und ca t Karpfen in Teichwirtschaften und mehr als 500 t Fische aus unterschiedlichen Arten in geschlossenen Aquakulturanlagen produziert, unter anderem Zander, Stör, Europäischer Wels oder auch Afrikanischer Wels (Clarias). Für die Bereitstellung von Fisch als Lebensmittel guter Qualität spielt ihre Vorbereitung auf die Schlachtung und die Schlachtung selbst eine entscheidende Rolle. Bei Fischen wurde lange diskutiert, ob eine Wahrnehmung von Schmerzen oder Angst gegeben ist, aber unstrittig ist, dass Fische belastende Situationen wahrnehmen, erfassen und darauf reagieren können. Sie zeigen Fluchtverhalten und reagieren mit der Ausschüttung von Cortisol auf belastende Stimuli. Diese Reaktionen können zu einer erheblichen Beeinträchtigung in Qualität und Haltbarkeit des Filets führen und somit direkt auf die Qualität des Lebensmittels einwirken. Deshalb, und um den wachsenden Ansprüchen der Verbraucher an eine artgerechte und ethisch vertretbare Tierhaltung gerecht zu werden, muss der gesamte Prozess der Aufzucht von Tieren bis hin zur Schlachtung verstärkt unter Aspekten des Tierschutzes gestaltet werden. So fordert die Verordnung zum Schutz von Tieren im Zusammenhang mit der Schlachtung oder Tötung (Tierschutz-Schlachtverordnung - TierSchlV), die "Tiere so zu betreuen, ruhigzustellen, zu betäuben und zu schlachten, dass bei ihnen nicht mehr als unvermeidbare Aufregung, oder Schäden verursacht werden" (TierSchlV, 3.1). Fische müssen entsprechend der TierSchlV vor der Schlachtung oder Tötung betäubt werden ( 13.5) und die verwendeten Vorrichtungen müssen ein rasches und wirksames Betäuben und Töten ermöglichen ( 3.2). Ziel der Betäubung ist das Erreichen eines wahrnehmungslosen Zustandes mit einer Unempfindlichkeit gegenüber Reizen (EFSA 2009). Für eine schnelle Beurteilung des Betäubungserfolges ist es wünschenswert, wenn zur Ermittlung eines wahrnehmungslosen Zustandes äußerlich wahrnehmbare Parameter, wie Bewegungslosigkeit oder das Ausbleiben von Reflexen (Augendrehreflex oder Atemreflex) herangezogen werden könnten. Dieser Zusammenhang ist bei Forellen und Lachsen, jedoch nicht bei allen Fischarten gegeben (EFAS 2009). In der Fischerei mögliche Betäubungsmethoden sowie Parameter zur Ermittlung eines Betäubungserfolges werden in der Anwendung bei unterschiedlichen Fischarten vorgestellt und diskutiert. Zitierte Literatur: EFSA (European Food Safety Authority), Species-specific welfare aspects of the main systems of the stunning and killing of farmed Atlantic salmon. Scientific opinion of the panel on animal health and welfare. The EFSA Journal Seite 40 -

42 V-30 Taumelkrankheit (Ichthyophonus hoferi): Fallbericht über eine schwere Infektion bei Regenbogenforellen (Oncorhynchus mykiss). Thomas Weismann 1, Gerhard Loupal 2 1 Institut für Gewässerökologie, Fischereibiologie und Seenkunde Bundesamt für Wasserwirtschaft Scharfling 19, 5310 Mondsee, Österreich 2 Institut für Pathologie und Gerichtliche Veterinärmedizin Veterinärmedizinische Universität Wien Veterinärplatz 1, 1210 Wien, Österreich Die Taumelkrankheit (Ichthyophonosis) wird in Aquakulturbetrieben unter heutigen Produktionsbedingungen nur mehr äußerst selten beobachtet. Im vorliegenden Fallbericht wird eine hochgradige Infektion mit dem Erreger Ichthyophonus hoferi bei Regenbogenforellen (Oncorhynchus mykiss) in einer kleinen Hobbyteichanlage im Innviertel, Oberösterreich beschrieben. Die klinischen Symptome äußerten sich in Apathie, ataktischem Schwimmverhalten, Hautveränderungen und erhöhter Mortalität. Bei der pathologisch-anatomischen Untersuchung konnten massive Läsionen im Sinne einer Granulombildung in verschiedensten Organen und Geweben bereits makroskopisch festgestellt werden. Das histopathologische Bild äußert sich im Vorliegen granulomatöser Entzündungen u.a. in Herzmuskel, Leber, Milz, Magenwand, Pylorusanhängen, Milz, Kopfniere und Rumpfniere. Anhand zweier Färbemethoden werden die Charakteristik verschiedener Parasitenstadien sowie Gewebsreaktionen in deren Umfeld beschrieben. Ätiologie und mögliche Infektionswege für diesen konkreten Fall werden diskutiert. - Seite 41 -

43 V-31 Entwicklung einer umwelt- und fischgesundheitsfreundlichen Technologie zur Verringerung der Stickstoff- und Mikropartikelfracht in Aquakultur-Kreislaufanlagen: Laboruntersuchungen. Angela Boley Institut für Siedlungswasserbau, Wassergüte- und Abfallwirtschaft der Universität Stuttgart Bandtäle 2, Stuttgart Aufgabenstellung und Zielsetzung Ziel der Untersuchungen war die Entwicklung und Realisierung eines einfachen und wirksamen Verfahrens zur Wasseraufbereitung in Kreislaufanlagen zur Fischproduktion. Ein Denitrifikationsreaktor wurde mit einer Membraneinheit zur Entfernung von Feststoffen verknüpft. Dadurch konnten gleichzeitig Nitrat und Mikropartikel (z.b. Bakterien und Parasiten) aus dem Wasser entfernt werden. Die Einführung einer solchen Technologie führt zu einer Einsparung von Wasser und Energie und gleichzeitig zu einer Verbesserung der Fischgesundheit durch das Herausfiltern von pathogenen Keimen aus dem Prozesswasser. Spezielle Trägermaterialien in Form von Polymergranulaten und Schaumstoffwürfel dienten als Aufwuchsmaterial für Bakterien und wurden in einem Fließbettreaktor mit nitrathaltigem Wasser beaufschlagt. Durch die Bewegung dieser Träger sollte überschüssige Biomasse entfernt und gleichzeitig eine Reinigung der Membranoberfläche erreicht werden. Ergebnisse Zunächst wurde in Vorversuchen die Widerstandsfähigkeit der Membranen gegenüber dem einzusetzenden Trägermaterialien untersucht. Auf Grund dieser Ergebnisse wurden geeignete Materialien für die dann folgenden kleintechnischen Versuche ausgewählt. Für die Kombination von Denitrifikation und Membranreinigung in ihrer Auswirkung auf Fische wurden speziell für Aquarien geeignete Labor-Membran-Denitrifikations-Reaktoren mit einem dafür angefertigten kleinen Membranmodul angefertigt. Nach dem Einsetzen der Fische stiegen die Nitrat-Konzentrationen an, infolge der Sequenz: Fütterung, Ausscheidung von Ammonium über die Kiemen und Nitrifikation im Aquarienfilter. Die Dosierung von Ethanol in den Denitrifikationsreaktor wurde kontinuierlich gesteigert und dadurch eine deutliche Abnahme der Nitrat-Konzentrationen erreicht. Aufgrund der Membranfiltration wurden zwar Partikel im Membran-Reaktorablauf vollständig zurückgehalten, dennoch war der Volumenstrom über den Reaktor noch zu gering, um eine signifikante Verminderung der Partikelkonzentration im Becken herbei zu führen. Aufgrund der Online- und Labormessungen ließen sich aufschlussreiche Beobachtungen zu Tagesganglinien im Aquarium machen. Es wird deutlich, wie sich die (tägliche) Fütterung auf die Wasserqualität, also z.b. auf ph, Trübung, Sauerstoff-, ph, Nitrit- und Ammonium-Konz. auswirkt. - Seite 42 -

44 V-32 Analysen der Wasserwerte des Transportwassers von Nijgata Koiimporten unterschiedlicher Züchter Sandra Lechleiter, Fachtierarzt für Fische, Fuhrmanstraße 4, Neuenbürg Jean Dubois, Pisciculture Haegel, 1, rue du Commerce, 67118, Geispolsheim, France Am wurden in die Zierfischgroßhandelsfirma Pisciculture Haegel in Geispolsheim bei Strassbourg Koi (Tosai) von insgesamt fünf verschiedenen Züchtern aus Japan (Region Nijgata) importiert. Die Herkünfte stammen von den Koifamen Aoki, Mjyatora, Marudoh, Shinoda und Yamazaki. Noch am Abend beim Auspacken und Eingewöhnen der Koi wurden aus dem Transportwasser Proben auf die Wasserparameter ph, Leitwert, Sauerstoffgehalt, KH; NH3/NH4+ untersucht und der NH3-Wert bestimmt. Die Wassertemperaturen im Transportbeutel lagen bei 12,5 C. Auffällig war, dass die Leitwerte von 830 µs/cm bis 9500 µs/cm schwankten und sich der Sauerstoffgehalt in den Beuteln als extrem unterschiedlich erwies, gemessen wurden Werte von 3,65 mg/l bis 8,95 mg/l. Der Fischbesatz pro Tüte lag bei durchschnittlich 3,8 kg bei einem Wasservolumen von 10 l. Der errechnete Ammoniakwert war gleichfalls keineswegs konstant: Es fanden sich Werte von 0,05 mg/l bis über 0,16 mg/l. Die Phase der Eingewöhnung und die hierbei auftretenden Erkrankungen der Koi werden beschrieben und diskutiert. Es fand sich innerhalb der ersten drei Wochen nach dem Import eine deutliche Korrelation zwischen den Krankheitsproblemen und der Wasserqualität auf dem Transport. Die Befunde sprechen dafür, dass es für die Erzielung einer guten Gesundheit der Koi lohnend ist, wenigstens den Leitwert beim Auspacken zu ermitteln, um bei der Eingewöhnung der Tiere den Salzgehalt ausreichend langsam abzusenken und so unnötigen osmotischen Stress zu verhindern. - Seite 43 -

45 V-33 Cyprinid Herpesvirus 2 (Goldfisch - Herpesvirus): Virusnachweis und Pathologie in klinisch kranken und gesunden Fischen Catharina Lany 1, Samoa Giovannini 2, Sven M. Bergmann 3, Heike Schmidt-Posthaus 2 1 Koipraxis, Steinerenweg 23, CH-3214 Ulmiz / Fishdoc GmbH, Schaubhus, CH-6026 Rain 2 Vetsuisse Fakultät Bern, Zentrum für Fisch - und Wildtiermedizin, Länggassstrasse 122, CH-3001 Bern 3 Friedrich - Loeffler - Institut, Institut für Infektionsmedizin, Südufer 10, D Greifswald - Insel Riems Die "Herpesvirale Hämatopoetische Nekrose"(HVHN) ist eine Erkrankung des Goldfischs, Carassius auratus auratus, die durch das Cyprinid Herpesvirus 2 (CyHV-2) oder Goldfisch-Herpesvirus (GHV) hervorgerufen wird. Beschrieben wurde diese Erkrankung erstmals Anfang der 1990er Jahre in Japan, verbunden mit einer hohen Mortalität. Mittlerweile gibt es Nachweise des CyHV-2 aus Nordamerika, wobei die Mortalität mit steigender Wassertemperatur zuzunehmen scheint, sowie Berichte aus Taiwan und Australien. Das Virus wurde erstmals 2006 und 2007 auch in England beschrieben, und mittlerweile gibt es Hinweise, dass das Virus ebenfalls in Deutschland und Polen nachgewiesen wurde. Der hier vorgestellte Fall ist die erste Beschreibung von CyHV-2 in der Schweiz. Klinisch fallen bei an HVHN erkrankten Goldfischen vor allem Apathie, blasse Kiemen, beschleunigte Atmung, sowie Aszites auf. Histologische Veränderungen sind unter anderem eine Hyperplasie der Kiemenepithelzellen, nekrotische Läsionen im renalen hämatopoetischen Gewebe, sowie Nekroseherde im Myokard. In einem privaten Teich im Schweizer Mittelland, der mit Koi und Goldfischen besetzt war, kam es im Hochsommer 2010 zu einem Massensterben der Goldfische. Die Koi blieben symptomlos. Nach dem Umsetzen der Fische in eine Innenhälterung (Wassertemperatur 18 C) und Behandlung eines leichten Wurmbefalls starben vereinzelt weitere Goldfische, meist mit Aszites. Die pathologisch-anatomische Untersuchung eines Goldfischs ergab unter anderem multiple Nekroseherde im hämatopoetischen Gewebe der Kopfniere. Zusätzlich wurde eine hochgradige histiolymphozytäre Epi- und Endokarditis mit vereinzelten Nekroseherden im Myokard festgestellt. Die Probe wurde zur virologischen Abklärung an das Friedrich-Loeffler-Institut, Insel Riems geschickt, wo mittels PCR CyHV-2 nachgewiesen werden konnte. Daraufhin wurden insgesamt 51 weitere, überwiegend symptomlose Goldfische aus der gleichen Anlage untersucht und ebenfalls positiv auf CyHV-2 getestet. Histologisch fiel bei fast allen Fischen eine Hyperplasie der Kiemenepithelzellen, sowie eine Degeneration der renalen Tubulusepithelzellen und eine Degeneration einzelner Zellen des hämatopoetischen Gewebes in der Kopfniere auf. Dazu wiesen alle Tiere eine unterschiedlich stark ausgeprägte Epikarditis und Endokarditis auf, welche im Zusammenhang mit einer CyHV-2- Infektion bis zu diesem Zeitpunkt nicht beschrieben wurden. Auffällig ist die Infektionsrate von 100 % bei klinisch meist unauffälligen Fischen. Somit ist es möglich, dass CyHV-2 weiter verbreitet ist, als dies zur Zeit angenommen wird. - Seite 44 -

46 V-34 Thelohanellose (Myxosporea) beim Goldfisch (Carassius auratus auratus L. 1758): Klinische, histologische, elektronenmikroskopische und molekulargenetische Untersuchungen Eva Lewisch 1 ; Hatem Soliman 1 ; Peter Schmidt 2 ; Mansour El-Matbouli 1 1 Klinische Abteilung für Fischmedizin 2 Institut für Pathologie und Gerichtliche Veterinärmedizin Veterinärmedizinische Universität Wien Veterinärplatz Wien Bereits vor mehr als einem halben Jahrhundert wurde die Infektion von Karpfen mit Myxozoa der Spezies Thelohanellus im asiatischen Raum beschrieben. Aus Plasmodien an den Flossen von Europäischen Karpfen (Cyprinis carpio carpio) isolierte Sporen identifizierte Achmerov, 1955 als Thelohanellus nikolskii. Das typische Erscheinungsbild einer Infektion mit Thelohanellus nikolskii beim Karpfen sind weiße oder dunkle Zysten von 1-2 mm Durchmesser an den Flossen der Setzlinge. Die Bildung der Zysten scheint temperaturabhängig zu sein und tritt in Mitteleuropa vor allem im Sommer auf. Beim Goldfisch ist bisher keine Infektion mit Thelohanellus beschrieben. Im hier dargelegten Fall beobachtete ein Großimporteur von Goldfischen an % der aus Asien importierten Fische Knötchen von bis zu 8 mm Durchmesser an den Flossenrändern. Das Allgemeinverhalten der Fische war unauffällig und es kam zu keiner erhöhten Mortalität. Die Knötchen verschwanden ohne jede Behandlung in einem Zeitraum von 2 Wochen. Fünf dieser Fische wurden zur Untersuchung eingeschickt, von denen einer keinerlei Auffälligkeiten zeigte. Aus dem veränderten Gewebe der anderen Fische konnten typische Myxozoa-Sporen mit einer Größe von durchschnittlich 12,2 µm Länge und 6,4 µm Breite isoliert werden. Die Sporen waren ovoid und an einem Ende spitz zulaufend. An diesem Ende befand sich eine singuläre Polkapsel. Die Länge der Polkapsel betrug durchschnittlich 4,1 µm und ihre Breite 2,7 µm. In der Seitenansicht zeigte sich die Naht der Sporenkapsel über die Polkapsel hinaus etwas ausgezogen und betrug der Durchmesser der Spore 2,9 µm. Die Polkapsel enthielt ein longitudinal aufgewickeltes Polfilament. Im abgerundeten Ende befand sich das Sporoplasma. Im histologischen Präparat zeigte sich der schon von verschiedenen Autoren beschriebene Aufbau der zystischen Epidermisveränderung der Flossen. Die einzelnen Knötchen bestanden aus zusammenhängenden Zysten von jeweils bis zu 0,2 mm Durchmesser mit peripher liegenden unreifen Entwicklungsstadien und zentral liegenden reifen Sporen. Elektronenmikroskopische Untersuchungen zeigten den Erreger in allen Entwicklungsstadien vom zweikernigen Sporoplasma bis zur reifen Spore. Aufgrund der singulären Polkapsel, sowie der charakteristischen Lokalisation und Morphologie der Zysten wurde eine Zuordnung der Sporen zum Genus Thelohanellus Kudo 1933 versucht. Die molekulargenetische Untersuchungen zur eindeutigen Spezies-Zuordnung sind zum gegenwärtigen Zeitpunkt noch nicht abgeschlossen und werden bei der Tagung präsentiert. - Seite 45 -

47 V-35 Fischseuchenbekämpfung im Zierfischhandel und in der Zierfischhaltung - quo vadis? Dirk Willem Kleingeld und Frank Becker Niedersächsisches Landesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit Task-Force Veterinärwesen, Fachbereich Fischseuchenbekämpfung Eintrachtweg 19, Hannover Erst seit der Neufassung vom 22. Juni 2004 sind auch Zierfische Gegenstand des Anwendungsbereiches des Tierseuchengesetzes. Mit der Richtlinie 2006/88/EG wurden im Jahr 2006 Regelungen zur Vorbeugung und Bekämpfung von Krankheiten auch in Bezug auf Wassertiere zu Zierzwecken etabliert, die nicht nur Fische sondern auch Krebs- und Weichtiere umfassen. Die Fischseuchenverordnung vom setzt die Vorschriften der Richtlinie 2006/88/EG in nationales Recht um. Die Verordnung (EG) Nr. 1251/2008 führt eine Liste mit Überträgerarten sowie Regelungen zum innergemeinschaftlichen Verbringen und zur Einfuhr von Wassertieren zu Zierzwecken auf. Die Koi-Herpesvirus-Infektion der Karpfen (KHV-I) und das Epizootische Ulzerative Syndrom (EUS) sind gelistete Krankheiten, für die bestimmte zu Zierzwecken gehaltene bzw. gehandelte Fischarten als empfänglich gelten. Auf zu Zierzwecken gehaltene Krebs- und Weichtierspezies wird im Rahmen dieses Vortrags nicht eingegangen. Die nach der Umsetzung der Richtlinie 2006/88/EG in nationales Recht gewonnenen Erfahrungen belegen, dass die rechtlichen Vorschriften zur Fischseuchen nur bedingt geeignet sind, anzeigepflichtige Fischseuchen mit Zierfischrelevanz nachhaltig zu bekämpfen. Dies trifft insbesondere auf die KHV-I zu, für die sowohl Nutz- als auch Zierfische empfänglich sind. Die Tatsache, dass auch der globale Handel mit Zierfischen weiterhin häufig unkontrolliert erfolgt, erschwert die Möglichkeit der vorbeugenden Bekämpfung. So sind z. B. Transhipping bzw. Mitimport nach wie vor gang und gäbe, obwohl diese Einfuhren nach tierseuchenrechtlichen Vorschriften hierzulande nicht zulässig sind. Es liegen Erkenntnisse vor, dass über Internetversand vermehrt Zierfische ohne die erforderlichen Gesundheitsbescheinigungen über einfache Postversandwege aus Drittländern in die EU verbracht werden. Epidemiologische Untersuchungen z. B. nach Ausbrüchen der KHV-Infektion in Gartenteichbeständen werden auch durch die unübersichtlichen Handelsstrukturen und durch unzureichende Buchführung erschwert. Darüber hinaus sind weder gewerbliche noch nicht gewerbliche geschlossene Zierfischhaltungen von der Genehmigungs- oder Registrierungsverpflichtung sowie von Dokumentationspflichten nach Fischseuchenverordnung betroffen. Zu beobachten ist außerdem, dass die Vorschriften der Richtlinie 2006/88/EG EU-weit nicht harmonisiert umgesetzt werden. Dennoch muss festgestellt werden, dass Fischseuchen, für die sowohl Nutzfischspezies als auch Zierfischspezies empfänglich bzw. Überträgerarten sind, nachhaltig nur bekämpft werden können, wenn Mindestmaßnahmen auch in Bezug auf Zierfische gelten und diese EU-weit umgesetzt werden. Darüber hinaus ist eine deutliche Trennung von Zier- und Nutzfischhaltungen unerlässlich. Nach vermehrtem Auftreten der KHV-I seit Beginn des 21. Jahrhunderts konnte beobachtet werden, dass eine beispielhafte Sensibilisierung des organisierten Zierfischhandels hinsichtlich der Vorbeugung der Einschleppung von Fischseuchen erfolgt ist. Es scheint durchaus wahrscheinlich, dass die Selbstverpflichtungserklärung des ZZF einen Beitrag geliefert hat, den Anstieg der KHV-I-Feststellungen abzubremsen. Seit 2007 kann eine deutliche Abnahme der KHV-I-Inzidenz festgestellt werden, wenngleich sichere epidemiologische Schlussfolgerungen daraus nicht möglich erscheinen. Die EU-Kommission beabsichtigt, das EUS von der Liste der exotischen und nicht exotischen Krankheiten zu streichen. Die Anzeigepflicht des EUS wird in absehbarer Zeit daher aufgehoben. Das neue Tiergesundheitsgesetz sieht des Weiteren vor, dass Zierfische im Falle einer angeordneten Tötung von einer Entschädigung grundsätzlich ausgenommen werden sollen. Zu diskutieren ist, ob und unter welchen Bedingungen weitergehende Regelungen für den Zierfischhandel bzw. für die Zierfischhaltung, wie z. B. eine EU-weite Genehmigungsverpflichtung für Großhandelsbetriebe, einen weiteren Beitrag zur nachhaltigen Fischseuchenbekämpfung leisten können. - Seite 46 -

48 V-36 Ist das Epizootische Ulzerative Syndrom (EUS) eine Bedrohung für die europäischen Fischbestände? Günter Kotterba Friedrich-Loeffler-Institut, Bundesforschungsinstitut für Tiergesundheit, Institut für Infektionsmedizin, Greifswald - Insel Riems, Südufer 10 Um die Gefahr einer Einschleppung des EUS-Erregers in die EU zu beurteilen, wurde im Rahmen einer Prävalenzstudie vom Nationalen Referenzlabor (NRL) für das EUS in Zusammenarbeit mit dem Zentralverband der zoologischen Fachbetriebe (ZZF) 60 aus Asien importierte Zierfische auf Aphanomyces invadans (A.i.) untersucht. Von diesen Fischen waren 15 Fische der Gattung Macrognathus, Macropodus und Trichogaster EUS-positiv. Diese Befunde zeigen, dass der Erreger des EUS mit Zierfischimporten nach Deutschland gelangt. Zur Einschätzung des Risikos einer Weiterverbreitung des EUS unter europäischen klimatischen Bedingungen wurden durch das NRL mit dem A.i.-Referenzstamm NJM 9701 Infektionsversuche mit EUS-empfänglichen Fischen durchgeführt. In einem Infektionsmodell wurde unter adäquaten Hälterungsbedingungen einer Zoohandlung untersucht, ob klinisch an EUS erkrankte Fische in der Lage sind, Kontaktinfektionen bei empfänglichen Fischen auszulösen. In einem weiteren Versuch wurde bei Wassertemperaturen von 18 C getestet, ob intramuskulär (i.m.) infizierte Europäische Welse, Karpfen und Afrikanische Raubwelse ein Infektionspotential für Kontaktfische der gleichen Spezies haben. Ergebnisse der Tierversuche: Durch direkten Kontakt mit Zoosporen und sporulierenden Myzelbällen gelang es nicht, Zwergfadenfische klinisch manifest zu infizieren. Eine i.m. Infektion mit Aphanomyces invadans induziert bei 18 C und 23 C Wassertemperatur bei Fischen der Arten Schlangenkopffisch (Channa melasoma, Channa striata), Europäischer Wels (Siluris glanis) und Afrikanischer Raubwels (Clarias gariepinus) eine klinisch manifeste EUS-Erkrankung. Karpfen (Cyprinis carpio) hingegen erkrankten nicht. Der Verlauf der EUS-Erkrankung ist von der Wassertemperatur abhängig. Bei 23 C über-lebten alle Fische die i.m. Infektion und heilten vollständig aus. Unter den Temperatur-bedingungen von 18 C starben alle i.m. infizierten Afrikanischen Raubwelse und von den fünf infizierten Europäischen Welsen überlebte nur einer. Mit den klinisch an EUS erkrankten Fischen konnten bei 18 C und bei 23 C Wasser-temperatur keine klinisch manifeste Kontaktinfektionen bei Zwergfadenfischen, Faden-fischen, Schlangenkopffischen, Karpfen, Europäischen Welsen und Afrikanischen Raub-welsen ausgelöst werden. Für eine abschließende Risikobewertung sind Infektionsversuche mit einem aktuellen Wildisolat notwendig. - Seite 47 -

49 V-37 Laichgewinnung bei Stören unter modernen Aquakulturbedingungen Grit Bräuer*, Kathrin Pees**, Peter Steinbach*** * Sächsische Tierseuchenkasse, Löwenstraße 7a, Dresden ** Tierärztliche Praxis für Fische, Engelsdorfer Straße 52, Leipzig *** Wissenschaftlicher Berater für Störe, Die künstliche Vermehrung von Stören in Aquakultur erfolgt seit vielen Jahren aus unterschiedlichen Beweggründen heraus. Neben der Reproduktion von Störsetzlingen für den Zierfischhandel oder die Nutzfischhaltung stellt die Störzucht zur Kaviarproduktion eine Herausforderung dar. Während der größte Anteil der Störe zur Kaviargewinnung geschlachtet wird, ist durch das Alfred-Wegener-Institut für Polar- und Meeresforschung (AWI) ein Verfahren entwickelt worden, bei dem aus ovulierten Eiern Kaviar gewonnen wird. Diese Laichgewinnung durch natürliche Ovulation spielt sowohl für die Kaviarproduktion als auch die künstliche Reproduktion verschiedener Störarten eine große Rolle. Während bei der künstlichen Reproduktion ein synthetisches GnRH Analogon angewendet werden kann, ist das bei der schonenden Kaviargewinnung unter Ovulation aus Arzneimittel- und Lebensmittelrechtlichen Aspekten heraus nicht möglich. Eine weitere Möglichkeit, die Ovulation unter standartisierten Bedingungen erfolgen zu lassen, kann durch den Einsatz von Karpfenhypophysen erfolgen. Der Vortrag geht auf die Besonderheiten dieses Verfahrens unter Beachtung rechtlicher Aspekte und des Verbraucherschutzes ein. - Seite 48 -

50 P-01 Förderpreisposter Investigations of PAA degradation in aqueous solutions: Impacts of water hardness, salinity and DOC Dibo Liu and Thomas Meinelt Institut für Gewässerökologie und Binnenfischerei Müggelseedamm 301, Berlin Abstract Peracetic acid (PAA) is used in aquaculture at different conditions for disinfecting purposes. However, there is lack of data about PAA degradation at different water conditions. The impact of water hardness, salinity and dissolved organic carbon (DOC) on PAA-degradation within 5 hours was investigated in this study. PAA concentration was measured by DPD (N, N-diethyl-p-phenylendiamine sulfate salt) photometric method. Three PAA-products (Wofasteril E400, E250 and Lspez) at 3 concentrations (3 mg/l, 1 mg/l and 0.5 mg/l) were selected. The experimental settings for PAA degradation tests were: 1. Salinity: NaCl and Sea salt dissolved in purified water at concentrations of 1% (10 g/l) and 3% (30 g/l); 2. Water hardness: 1/2 fold- and 5 fold DIN dilution water (DIN ); 3. DOC: Huminfeed (Humintech, ca. 40% carbon) dissolved in purified water to achieve DOC-concentrations of 8 mg/l and 24 mg/l. Results indicate that salinity, especially sea salt, stimulates PAA-degradation strongly. Water hardness is likely to stabilize PAA. The results indicate that higher Na+ and K+ content stimulates PAA degradation, while higher Mg 2+ and Ca 2+ content inhibits PAA degradation. DOC potentially inhibits PAA-degradation, but that finding needs to be confirmed in further studies. P-02 ph-sensitivität von VHS Katja Kreisel, Ludwig E. Hölzle, Rachel E. Marschang Universität Hohenheim Institut für Umwelt- und Tierhygiene Garbenstraße Stuttgart Das Virale Hämorrhagische Septikämie Virus (VHS-Virus) ist ein Vertreter der Rhabdoviren und ein wichtiger Krankheitserreger in der Teichwirtschaft. Nach VHS-Ausbrüchen werden betroffene Fischteiche häufig durch Kalkung desinfiziert. Dies führt zu einer Verschiebung des phs in den alkalischen Bereichen. Allerdings gibt es bisher nur unzureichende Studien zur ph-sensitivität von VHS. In einer z. Zt. laufenden Studie wird das Verhalten von VHS bei verschiedenen ph-werten untersucht. Die ph-versuche wurden im alkalischen Bereich (ph 10, 11, 12) zum einen in Suspension und zum anderen auf Sandwichkeimträgern in A. dest mm HEPES bei 20 C ermittelt. Der ph wurde mit 1M NAOH/ 1M HCL bzw. mit (Ca(OH) 2 (Weißkalkhydrat CL90-S) eingestellt. In Suspension bei ph 10 und 11 mit Ca(OH) 2 und NaOH wurden jeweils nur sehr geringen Virustiterreduktionen (KID 50 /ml 10 0, ,08 ) innerhalb von 4 Std. erreicht. Bei ph 12 differierten die Ergebnisse sehr. So erfolgte mit NaOH eine Reduktion innerhalb von 4 Std. um KID50/ml 10 1,83. Dem gegenüber steht eine Reduktion um KID 50 /ml 10 3,5 innerhalb 2 Std. mit Ca(OH) 2. Bei den Sandwichkeimträgern wurden bei ph 11 und 12 Reduktionen innerhalb von 24 Std. Reduktionen im Bereich von KID 50 /ml 10 3, ,5 erzielt. Dagegen fielen bei ph 10 die Reduktionen mit KID50/ml 10 2,17 (NaOH) und KID50/ml 10 0,75 (Ca(OH) 2 ) deutlich geringer aus. - Seite 49 -

51 Die Daten zeigen, dass es sehr starke Unterschiede sowohl zwischen den beiden Basen als auch zwischen Suspension und Sandwichkeimträger gibt. Insgesamt sind die Virusreduktionen im Vergleich mit ph 12 bei ph 10 und 11 deutlich verzögert. P-03 Der Selbstreinigende Innertgas Denitrifikations-Reaktor: Entwicklung und Leistungsprüfung in einer geschlossenen Kreislaufanlage zur Zanderaufzucht Andreas Müller-Belecke 1, Ulrich Spranger 2 1 Institut für Binnenfischerei e.v. Potsdam-Sacrow, Im Königswald 2, Potsdam 2 Kunststoff-Spranger GmbH, Reißiger Gewerbering 9, Plauen Mit dem Ziel der Entwicklung einer wartungsarmen Denitrifikationsstufe für geschlossene Kreislaufanlagen (KLA) wurde ein Fließbettfilter mit schwimmenden Aufwuchskörpern (Moving bed-filter) als geschlossenes System konzipiert. Das Aufwuchskörperbett wird hier mit dem sich im Reaktor bildenden, sauerstoffarmen Innertgas rezirkuliert. Ein entsprechend konstruierter Selbstreinigender Innertgas Denitrifikations-Reaktor (SID-Reaktor) wurde an eine KLA zur Haltung von Zandern (Sander lucioperca) angeschlossen. Der SID- Reaktor wurde mit unterschiedlichen C-Quellen und wechselnder hydraulischer Beaufschlagung betrieben. Ein kontinuierlicher und wartungsarmer Denitrifikationsbetrieb konnte bei marginalem Energieaufwand sichergestellt werden. Mit Zulauf- und Ablaufkonzentrationen um 49 mg*no 3 -N*l -1 und 12 mg*no 3 -N*l -1 konnten mit allen getesteten C-Quellen durchschnittliche Denitrifikationsraten zwischen 199 g und 235 g NO 3 -N pro m³ Aufwuchskörperbett und Tag dokumentiert werden. Allerdings wurde nur bei Verwendung von Methanol kein negativer Einfluss auf das Futteraufnahmeverhalten der Zander beobachtet. Der Einsatz des SID-Reaktors ermöglichte die Reduzierung des Frischwasserbedarfs der Zander-KLA um 88 % und des Natriumbicarbonateinsatzes um 83 %. Die Untersuchung wurde durch die DBU gefördert. P-04 Weiterführende Untersuchungen zum Phänomen der Gonadenveränderungen bei Felchen (Coregonus sp.) aus dem Thunersee Beat von Siebenthal 1, Michel Bula 1, Bernd Köllner 2, Thomas Wahli 1, Petra Kunz 3, Marc Suter 4, Helmut Segner 1 1 Zentrum für Fisch- und Wildtiermedizin (FIWI), Institut für Tierpathologie, Universität Bern, Länggassstrasse 122, Postfach 8466, 3001 Bern, Schweiz 2 Friedrich-Loeffler-Institut (FLI), Bundesforschungsinstitut für Tiergesundheit, Institut für Immunologie, Insel Riems, Südufer 10, Greifswald-Insel Riems, Deutschland 3 Oekotoxzentrum, Eawag, BU F 15-19, Überlandstarsse 133, 8600 Dübendorf, Schweiz 4 Umwelttoxikologie, Eawag, Überlandstarsse 133, Postfach 611, 8600 Dübendorf, Schweiz Seit dem Jahr 2000 wurden bei Felchen aus dem Thunersee hohe Prävalenzen von Gonadenveränderungen beobachtet. Zwar wurden auch schon in anderen Schweizer Seen Felchen mit veränderten Gonaden gefunden, der Thunersee ist jedoch hinsichtlich der morphologischen Vielfalt und der Häufigkeit der Veränderungen einzigartig. Zwischen den Jahren 2000 und 2009 wurde das Phänomen von verschiedenen Institutionen untersucht. Beim Vergleich verschiedener funktionaler Gengruppen von veränderten und unveränderten Felchen fanden sich Hinweise auf eine Autoimmunerkrankung als mögliche Ursache der Gonadenveränderungen. Zudem wurde festgestellt, dass das von den Felchen gefressene Plankton aus dem Thunersee eine entscheidende Rolle bei der Auslösung der Veränderungen spielt. Da das öffentliche Interesse an der Problematik nach wie vor gross - Seite 50 -

52 ist (der Thunersee dient als Trinkwasserlieferant für über Personen), wurden im Frühjahr 2011 drei neue Projekte zur weiteren Untersuchung des Phänomens gestartet: In einem Aufzuchtversuch sollten 1- bis 2-jährige, aus einem unbedenklichen Referenzsee stammende Felchen entweder mit Plankton aus dem Thunersee oder mit Plankton aus dem obenerwähnten Referenzsee gefüttert werden. Ziel des Versuches war es zu überprüfen, ob durch die Verfütterung von Thunersee-Plankton Gonadenveränderungen induziert werden können. Die Tiere wurden regelmässig beprobt und Serum- sowie Organproben (Gonaden, Leber, Kopfniere und Milz) wurden zur späteren Analyse aufbewahrt. Ein Vergleich der Untersuchungsergebnisse der verschiedenen Probennahmen soll es erlauben, den Einfluss unterschiedlicher Planktontypen auf einen allfälligen Krankheitsverlauf zu ermitteln. Da eine Autoimmunreaktion mit einem erhöhten Antikörpertiter einhergehen sollte, wurde im Rahmen einer Doktorarbeit damit begonnen, einen ELISA-basierten Test zum Nachweis von Felchen IgM zu entwickeln. Nach erfolgter Testetablierung können dann die aus dem Aufzuchtversuch stammenden Felchenseren gemessen und die IgM-Titer der beiden Futtergruppen (d.h. Thunersee-oder Referenzsee-Plankton) miteinander verglichen werden. Parallel zum Aufzuchtversuch und der Testentwicklung, wurde an einem anderen Institut damit begonnen, Proben des im Aufzuchtversuch verfütterten Planktons chemisch-bioanalytisch zu untersuchen. Ein Vergleich des Thunersee- und des Referenzsee-Planktons sollte Aufschluss darüber geben, inwiefern sich die beiden Planktontypen in Bezug auf das Vorhandensein potentiell problematischer Stoffe unterscheiden. Das Zusammenfügen der Resultate aus dem Aufzuchtversuch und den Planktonanalysen wird dazu beitragen, die Ursache für das Auftreten der Gonadenveränderungen weiter einzugrenzen. Erste Ergebnisse werden für den Herbst 2012 erwartet. P-05 Förderpreisposter Risikobasierte Überwachung von Aquakulturen: Von der Theorie zur Praxis Nicolas Diserens, Beat von Siebenthal, Thomas Wahli Zentrum für Fisch- und Wildtiermedizin, Institut für Tierpathologie, Vetsuisse-Fakultät, Universität Bern Länggassstrasse 122, Postfach 8466, 3001 Bern, Schweiz Um Äquivalenz zur neuen Aquakulturrichtlinie 2006/88 der EU zu garantieren, muss die Schweiz eine risikobasierte Überwachung ihrer Aquakulturbetriebe einführen. Das Zentrum für Fisch- und Wildtiermedizin (FI- WI) startete daher in 2009 ein erstes Projekt mit dem Ziel, ein Modell für eine risikobasierte Überwachung der Fischzuchtbetriebe hinsichtlich der Viralen Hämorrhagischen Septikämie (VHS) und der Infektiösen Hämatopoetischen Nekrose (IHN) zu entwickeln. Im Rahmen dieses Projektes wurden 6 Faktoren für das Risiko der Einschleppung von VHS und IHN in eine Fischzucht bzw. 7 Faktoren für das Risiko der Ausbreitung von VHS und IHN aus einer Fischzucht berücksichtigt. In das entwickelte Modell wurden Angaben eingegeben, die mittels eines Fragenbogens bei jeder Fischzucht erhoben worden waren. Basierend auf diesen Daten konnten die Betriebe in Risikoklassen eingeteilt werden. Diese Risikoklassen werden die Ausgangslage zur Bestimmung der Kontrollfrequenzen für eine effektive Seuchenüberwachung bilden. Mit dem Fragebogen konnten aber bestimmte Faktoren nicht erhoben werden (z.b. Biosicherheit). Zudem ist noch nicht geklärt, ob die von den Fischzüchtern gelieferten Angaben der Realität entsprechen. Aus diesen Gründen soll mit dem vorliegenden Folgeprojekt die Verlässlichkeit der mittels Fragebogen erhobenen Daten, bzw. der im Modell berechneten Risikoklassen anhand von Fischzucht-Kontrollbesuchen in 4 ausgewählten Pilot-Kantonen (Bern, Waadt, Wallis und Zürich) überprüft werden. Anhand der aktualisierten und neu erhobenen Daten, soll die Risikoklassifizierung validiert und allenfalls optimiert werden. Desweiteren soll die Risikobewertung in Hinblick auf effektive Seuchenausbrüche überprüft werden, d.h. es soll ermittelt werden, ob Betriebe mit höherer Risikoeinstufung auch wirklich häufiger Seuchenausbrüche zu beklagen haben, bzw. hatten. - Seite 51 -

53 Ziel des Projektes ist es, den für die Seuchenüberwachung zuständigen Behörden ein Werkzeug bereitzustellen, das eine praxistaugliche risikobasierte Seuchenüberwachung der Schweizer Fischzuchten in Äquivalenz zur Europäischen Aquakulturrichtlinie erlaubt. P-06 Förderpreisposter Elektrobetäubung von Karpfen (Cyprinus carpio L.): Kann anhand von Verhaltensmerkmalen eine Betäubung der Karpfen festgestellt werden? K. Retter¹, K.-H. Esser², D. Steinhagen¹ ¹Institut für Parasitologie, Abteilung Fischkrankheiten und Fischhaltung und ²Institut für Zoologie Stiftung Tierärztliche Hochschule Hannover, Bünteweg 17, Hannover Nach 13 Abs.1 der Tierschutzschlachtverordnung [1] sind Tiere, die der Lebensmittelgewinnung dienen, so zu betäuben, dass sie schnell und unter Vermeidung von Schmerzen und Leiden in einen bis zum Tod anhaltenden Zustand der Empfindungs- und Wahrnehmungslosigkeit versetzt werden. Unter Tierschutzaspekten ist entscheidend, dass die verwendete Betäubungsmethode den Fisch nicht nur schnell und langanhaltend, sondern auch eindeutig in den Zustand der Empfindungs- und Wahrnehmungslosigkeit überführt. In der Praxis sollte dieser Zustand unzweifelhaft anhand von äußeren Merkmalen erkennbar sein. Zur Betäubung von Karpfen vor der Schlachtung sind derzeit das Abschlagen und die elektrische Durchströmung im Wasserbad zugelassen. In der vorliegenden Arbeit wurde der Frage nachgegangen, ob der Wahrnehmungsverlust im Zuge der elektrischen Durchströmung von Karpfen im Wasserbad zu Betäubungszwecken durch bestimmte Verhaltensmerkmale einschließlich des Ausbleibens von Reflexen erkennbar ist. Dazu wurden Karpfen mit einem Körpergewicht von 1 bis 1,3 kg elektrischen Feldern mit 4 unterschiedlichen Stromdichten [A/m²] ausgesetzt. Anschließend wurde die Fähigkeit zur Reizwahrnehmung mittels visuell evozierter Potentiale (visual evoked response, VER), die mit Hilfe von Lichtblitzen erzeugt wurden, beurteilt. Das Vorhandensein bzw. das Ausbleiben der neuronalen Antwort wurde mit der Präsenz oder dem Fehlen des Augendrehreflexes, von Kiemendeckelbewegungen, anderer Atembewegungen und der Fähigkeit zur Korrektur der eigenen Körperposition in Verhältnis gesetzt. Dabei wurden das zeitliche Wiederauftreten der genannten Reflexe nach der Betäubung sowie deren qualitative Ausprägung festgehalten. Die Ergebnisse dieser Studie weisen darauf hin, dass beim Karpfen ein Ausbleiben der zuvor genannten Verhaltensmerkmale bzw. Reflexe nach erfolgter elektrischer Durchströmung nicht in jedem Fall mit dem Ausfallen visuell evozierter Potentiale korreliert [1] Verordnung zum Schutz von Tieren im Zusammenhang mit der Schlachtung oder Tötung (Tierschutz-Schlachtverordnung - TierSchlV) Tierschutz-Schlachtverordnung vom 3. März 1997 (BGBl. I S. 405), die durch Artikel 19 des Gesetzes vom 13. April 2006 (BGBl. I S. 855) geändert worden ist - Seite 52 -

54 P-07 Förderpreisposter Entwicklung eines in silico Modells zur Untersuchung der Elektrobetäubung beim Karpfen (Cyprinus carpio L.) K. Retter¹, J. Hellmann¹, D. Steinhagen¹, M. Lüpke², ¹Institut für Parasitologie, Abteilung Fischkrankheiten und Fischhaltung und ²Fachgebiet Allgemeine Radiologie und Medizinische Physik Stiftung Tierärztliche Hochschule Hannover, Bünteweg 17, Hannover Die elektrische Durchströmung im Wasserbad wird beim Karpfen neben Abschlagen als eine Methode der Betäubung vor der Schlachtung praktiziert. Entscheidend für das Erreichen des Betäubungszustandes (Empfindungslosigkeit/Wahrnehmungslosigkeit), ist eine ausreichende Stromdichte (Strom pro durchströmte Fläche, [A/m²]) im Gehirn. Fische weisen in ihrer Anatomie und Physiologie große Unterschiede auf. So sind beispielhaft Untersuchungsergebnisse zur Elektrobetäubung bei der Forelle (REIMERS 2008) nicht ohne Weiteres auf eine andere Spezies übertragbar. Die Stromdichte im Gehirn ist abhängig von der angelegten Spannung, der Elektrodenposition, der Leitfähigkeit des Wassers und der Gewebeeigenschaften des Fisches. Schwierigkeiten bestehen darin, die Größe der variablen Parameter so zu wählen, dass der Fisch ausreichend betäubt ist. Die Simulation der Stromdichteverteilung im Gehirn mit Hilfe eines Computermodells (in silico Modell) erlaubt es, den Stromfluss im Fisch in Abhängigkeit der variablen Parameter zu bestimmen. Für die Modelldarstellung wurden zunächst Aufnahmen des Fisches im CT (Computertomograph) und MRT (Magnetresonanztomograph) angefertigt. Die dabei entstandenen Bilddateien wurden mit dem Programm Amira weiter bearbeitet. Eine Segmentierung der Bilder ließ die Zuordnung bestimmter Strukturen zu Organsystemen wie Blutgefäßsystem, Nervensystem, Haut, Muskulatur, etc. zu. Wichtig für die Erstellung des in silico Modells sind dabei vor allem die Strukturen des Kopfbereiches, insbesondere der Verlauf des Nervus opticus und die Blutversorgung des Gehirns. Nach Fertigstellung des 3-D-Modells soll die elektrische Durchströmung mit Hilfe der Finite- Elemente- Methode berechnet werden. Durch die speziesspezifische Modellierung des Stromflusses im Fisch lassen sich die elektrischen Parameter optimieren, so dass sich eine experimentelle Verifizierung mit einem Minimum an Versuchstieren durchführen lässt. Literatur: REIMERS, U. (2008): Untersuchung zur Elektrobetäubung von Regenbogenforellen (Oncorrhynchus mykiss). Hannover, Zentrum für Infektionsmedizin, Abteilung Fischkrankheiten und Fischhaltung, und Institut für Zoologie - Seite 53 -

55 P-08 Betäuben und Schlachten von Afrikanischen Welsen John Hellmann, Agnes Baumer, Dieter Steinhagen Abteilung Fischkrankheiten und Fischhaltung Stiftung Tierärztliche Hochschule Hannover, Bünteweg 17, Hannover Das derzeit in der Praxis genutzte Verfahren zur Betäubung Afrikanischer Welse (Clarias gariepinus) vor der Schlachtung besteht aus einem schrittweisen Abkühlen der Fische mit einer finalen Eiswasserphase. Wie belastend dieses Verfahren für die Welse ist und ob eine wirkungsvolle Betäubung erreicht wird, ist nicht abschließend geklärt. In dem hier vorgestellten Projekt soll die Belastung der Tiere beim Betäuben in Eiswasser durch die Messung stressphysiologischer Parameter (Hämatokrit, Laktat, Glukose, Natrium und Gesamtprotein) untersucht werden. Der Betäubungserfolg soll durch Messung der Hirnströme mittels Elektroenzephalogramm (EEG) in der Eiswasserphase überprüft werden. In einem weiteren Ansatz soll als alternatives Betäubungsverfahren die elektrische Durchströmung der Welse zur Erzielung eines sofortigen Wahrnehmungsverlustes erfolgen. Zunächst sollen dazu verschiedene Verfahren der Elektrobetäubung getestet werden. Die Auswahl der getesteten Verfahren wird sich zum einen aus der technischen Durchführbarkeit und zum anderen aus anatomischphysiologischen Studien an den Welsen, bei denen optimale Punkte für die elektrische Durchströmung festgelegt werden sollen, ergeben. Der Betäubungserfolg soll ebenfalls durch die Aufzeichnung von EEGs ermittelt werden. P-09 Desinfektion nach Ausbrüchen infektiöser Virusseuchen in Fischteichen Untersuchung der Umweltverträglichkeit Susanne Elbers 1, Silke Claßen 1, Udo Hommen 2, Christian Schlechtriem 2, Rachel Marschang 3 1 gaiac Forschungsinstitut für Ökosystemanalyse und -bewertung e.v.an der RWTH Aachen, Kackertstraße 10, Aachen 2 Fraunhofer Institut für Molekularbiologie und Angewandte Ökologie (IME), Auf dem Aberg 1, Schmallenberg 3 Universität Hohenheim, Institut für Umwelt- und Tierhygiene Garbenstr. 30, Stuttgart In der Aquakultur wird die Desinfektion von Fischteichen sowohl als wichtige Hygienemaßnahme routinemäßig, als auch gezielt nach Ausbrüchen infektiöser Krankheiten, durchgeführt. Dabei sind Teichanlagen mit natürlichen Böden und Umrandungen besonders schwierig zu desinfizieren, da sich viele handelsübliche Desinfektionsmittel schon an der organischen Substanz der Oberflächen verbrauchen. Für die Desinfektion dieser Teichanlagen werden am häufigsten Branntkalk (CaO) oder -Kalkmilch (ph 12) verwendet. Bei der Behandlung kompletter Teiche mit Brannt- oder Löschkalk tritt die desinfizierende Wirkung über eine ph-wert- Erhöhung (ph 12) ein. Ein erneuter Besatz mit Fischen oder ein Ablassen des Wassers in umliegende Gewässer darf dabei erst erfolgen, wenn der ph wieder auf 8,5 abgesunken ist. Zur Umweltverträglichkeit dieser Maßnahmen, insbesondere für die aquatische Lebensgemeinschaft in Fließgewässern unterhalb von Fischteichen, liegen jedoch kaum Information vor. Im Rahmen des Projekts Desinfektion nach Ausbrüchen infektiöser Virusseuchen in Fischteichen (Bundesamt für Landwirtschaft und Ernährung, FKZ 2810HS006) werden im Zeitraum von 2012 bis 2013 die Aus- - Seite 54 -

56 wirkungen einer kurzfristigen ph-erhöhung im Unterlauf unterschiedlicher Teichanlagen durch das nach einer Desinfektion der Fischteiche abgelassene Wasser gezielt untersucht. Neben dem kontinuierlichen Monitoring der ph-werte, der Hydraulik und einiger Nährstoffparameter werden vor und nach der Desinfektion die Makrozoobenthosgemeinschaften der Bäche ober- und unterhalb der behandelten Fischteiche aufgenommen, so dass Auswirkungen auf die Abundanz einzelner Populationen und die Artzusammensetzung der Lebensgemeinschaft festgestellt werden können. Die Ergebnisse der ersten Fallstudien werden dargestellt und diskutiert. P-10 Förderpreisposter Epidemiological studies on Yersinia ruckeri isolates from trout hatcheries in northwestern Germany Yidan Huang 1, Martin Runge 2, Stefan Schwarz 3, Silke Braune 2, Dieter Steinhagen 1 1 Fish Disease Research Unit, University of Veterinary Medicine Hannover, Foundation 2 Lower Saxony State Office for Consumer Protection and Food safety (LAVES), Food and Veterinary Institute Braunschweig/Hannover 3 Friedrich-Loeffler-Institute (FLI), Institute of Farm Animal Genetics (FLI), Neustadt-Mariensee Enteritic Red-mouth Disease (ERM), caused by Yersinia ruckeri, is one of the most important infectious diseases in rainbow trout (Oncorhynchus mykiss) aquaculture in Europe. Our aims are to analyse (i) the distribution of Y. ruckeri isolates in northwestern Germany and (ii) the variation of their biochemical and molecular characteristics as a basis for strain differentiation. During different seasons from June 2011 until June 2012, Y. ruckeri was isolated from 12 rainbow trout hatcheries. During this survey, 50 isolates were obtained. In addition, 33 isolates were obtained from the diagnostic laboratories LAVES, Hannover and LHL Hessen. The isolates were characterized by biochemical profiling via the API 20E system, 16S rrna sequencing, different repetitive sequence-based PCR (rep-pcr) assays, including (GTG) 5 -PCR, BOX-PCR, ERIC-PCR, and REP- PCR, and pulsed-field gel electrophoresis (PFGE). Cytotoxicity tests to the three fish cell lines common carp brain (CCB), epithelioma papulosum cyprini (EPC) and fathead minnow epithelial cell (FHM) were performed at 15 C and 25 C separately. During the field study, Y. ruckeri was mainly recovered from rainbow trouts of 21-30cm in size. All 83 isolates were confirmed to be Y. ruckeri by the API 20E system. Six isolates were additionally confirmed as Y. ruckeri by 16S rrna sequencing. Only 16 isolates were motile, including 4/50 (8%) isolates from field study. Moreover, during the sampling period in winter and early spring, all the isolates recovered from field study were non-motile. According to the results of API 20E, rep-pcrs and PFGE, the isolates could be divided into 20 different groups. There were more than two different isolates presenting the same fish farm. Members of all 20 groups exhibited lower cytotoxicity to CCB cell lines than to FHM and EPC. Non-motile strains showed higher cytotoxicity to FHM and EPC at 15 C than motile isolates. The phenotypic and genotypic data of the present study allowed the identification and characterization of pathogenic Y. ruckeri isolates as well as the determination of their geographical distribution in rainbow trout hatcheries and thus, might form the basis for action plans on disease monitoring and prevention. - Seite 55 -

57 P-11 Ergebnisse von Fütterungsversuchen zur oralen Verabreichung von Therapeutika Wedekind, H. 1, Kraus, G. 1, Koppe, W. 2 1 Bayerische Landesanstalt für Landwirtschaft, Institut für Fischerei Weilheimer Str. 8, Starnberg 2 Skretting ARC, Sjøhagen 3, P.O. Box 48, 4001 Stavanger, Norwegen Bei der oralen Verabreichung von Therapeutika über das Futter an Fische kommt es häufig durch sensorische Beeinträchtigungen zu einer schlechten Futteraufnahme. So wurde zum Beispiel Chinin als Antiprotozoikum gegen parasitäre Erkrankungen an verschiedenen Fischarten getestet. Jedoch wurde immer von schlechter oder abnehmender Akzeptanz bereits nach wenigen Tagen berichtet. Der Repellent-Effekt beruht hierbei auf der extremen Bitterkeit des Chinins. In vorrausgegangenen Fütterungsversuchen am Institut für Fischerei in Starnberg wurden Presspellets mit Chinindosierungen von 5-30 g/kg an Karpfen getestet. Verschiedene Zusätze als Attractants konnten nur bei geringen Chiningehalten unter 20 g/kg eine höhere Futteraufnahme erreichen. Aufgrund der damals nicht optimalen Futterqualität der Presspellets wurde überlegt, dass durch moderne Herstellungsverfahren, im speziellen Extrusion und Vakuum-Coating, der bittere Geschmack besser maskiert werden und somit eine höhere Akzeptanz erreicht werden könne. In neuesten Versuchen wurde ein industriell hergestelltes Extrudat mit einem Chiningehalt von 25 g/kg an Äschen (Thymallus thymallus), Regenbogenforellen (Oncorhynchus mykiss) und Karpfen (Cyprinus carpio) getestet und Appetenz, Akzeptanz und Absorption bonitiert. Die Fische der Kontrolle ohne Zusatz nahmen das Futter bereitwillig auf und nahmen mit gutem FQ normal zu. Bei den behandelten Regenbogenforellen und Karpfen konnte über ca. 20 Tage gute und akzeptable Fresswilligkeit und Futteraufnahme von 80 u. 70 % der angebotenen Menge beobachtet werden. Äschen akzeptierten das Medizinalfutter nur schlecht (60 u. 40 %). Als Nebeneffekt der Behandlung war jedoch die Futterverwertung ungünstig und das Wachstum stagnierte. Die Ergebnisse zeigen, dass Extrusion und Vakuum-Coating die Akzeptanz eines bitteren Therapeutikums verbessern konnte. P-12 Chirurgische Entfernung eines Stachels aus dem Kopfbereich eines Süßwasserstechrochens, P. leopoldi Henner Neuhaus und Ann-Christin Grotrian Praxis für Fische Otterndorf An der Baumschule Otterndorf praxis@fisch-tierarzt.de Fische mit Fremdkörpern werden in der tierärztlichen Praxis weniger häufig vorgestellt als Haussäugetiere mit derartigen Indikationen. Dennoch kommen diese Fälle vor und der Besitzer erwartet eine fachgerechte Therapie seines Fisches, zu dem er in aller Regel eine enge emotionale Bindung entwickelt hat. Das Poster stellt die Diagnostik und chirurgische Entfernung eines perforierenden Rochen-Stachels dar, welcher bei einem Süsswasserstechrochen (Potamotrygon leopoldi) von der Maulhöhle bis nahe an das rechte Auge eingetreten war. Das in der Praxis vorgestellte, weibliche Tier stammte aus einer privaten Haltung und wurde zusammen mit einem Rochenmännchen in einem großen Aquarium bei C Wassertemperatur gehalten. Der Rochen zeigte sich bei reduzierter Futteraufnahme apathisch mit atypischen Maulbewegungen. Das Auge samt Seh- - Seite 56 -

58 nerv war durch den durchtretenden Stachel offensichtlich nicht beeinträchtigt. Das Tier wurde narkotisiert, der Stachel operativ entfernt und die Wunde lokal versorgt. Bei der mikrobiologischen Untersuchung des Wundkanals wurden fakultativ-pathogene Keime gefunden. Die Wunde heilte innerhalb kürzester Zeit ohne antibiotische Versorgung sowie ohne Komplikationen ab. Nach sieben Tagen fraß das Tier wieder angehend normal und hatte die eingangs auftretenden untypischen Kaubewegungen eingestellt. Bei einer Untersuchung unter Narkose fünf Monate später konnten keine Veränderungen in der Maulhöhle und in der Nähe des Auges mehr gefunden werden. P-13 Nephrokalzinose ein Fallbericht Dr. Ute Rucker und Dr. Ilina Bühler Fischgesundheitsdienst der Tierseuchenkasse Baden-Württemberg am Staatlichen Tierärztlichen Untersuchungsamt Aulendorf - Diagnostikzentrum Löwenbreitestr. 18/20, Aulendorf In der modernen Forellenzucht sind technische Hilfsmittel zur Aufbereitung des Zulaufwassers nicht mehr wegzudenken. Insbesondere der Belüftung mit Reinsauerstoff kommt hierbei eine große Bedeutung zu. Unter optimaler Sauerstoffversorgung lassen sich die Erträge erheblich steigern. Allerdings kann auch gerade der Einsatz solcher Technik Erkrankungen im Fischbestand hervorrufen. Als Beispiel hierfür wurde bei einer Einsendung von Regenbogenforellenbrütlingen eine Nephrokalzinose diagnostiziert. Klinisch war lediglich eine unspezifische Symptomatik zu erkennen. In der Sektion fiel eine derbe, körnigweißliche und beim Schneiden knirschende Magenwand auf. Im histologischen Schnittpräparat waren in der Submucosa des Magens und den Nierentubuli deutliche Kalkausfällungen zu sehen. Ursache für diese Erkrankung ist in der Regel ein erhöhter CO2-Gehalt in Verbindung mit einem hohen Sauerstoffgehalt im Wasser. Ersteres hat zur Folge, dass die Fische ihr produziertes CO2 nur noch schwer über die Kiemen abatmen können und es dadurch zu einer respiratorischen Azidose mit der Folge einer Ausfällung von Kalziumsalzen im Gewebe kommt. Darüber hinaus reduzieren die Fische aufgrund des optimalen Sauerstoffangebotes ihre Atmung, was den Prozess der respiratorischen Azidose erheblich verschärft. Im beschriebenen Fall führte ein ungenügend entgastes Zulaufwasser (Quellwasser) in Verbindung mit Reinsauerstoff-Zufuhr zu diesen pathomorphologischen Veränderungen. P-14 Förderpreisposter Untersuchungen zur Epidemiologie des Koi-Herpesvirus (KHV) in der Teichwirtschaft A. Baumer 1, M. Fabian 1, D. Steinhagen 1, M. Runge 2 1 Abteilung Fischkrankheiten, Zentrum für Infektionsmedizin, Stiftung Tierärztliche Hochschule Hannover, Bünteweg 17, Hannover, Deutschland 2 Niedersächsisches Landesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit, Veterinärinstitut Hannover, Eintrachtweg 17, Hannover, Deutschland - Seite 57 -

59 In den Beständen von Speisekarpfen (Cyprinus carpio) ist die Infektion mit dem Koi-Herpesvirus mittlerweile weit verbreitet. Die Erkrankung zählt derzeit zu den wirtschaftlich bedeutendsten Infektionskrankheiten der Cypriniden. In dieser Studie wurde die Viruslast bei Speisekarpfen untersucht. Dafür wurden Karpfenpopulationen in verschiedenen Gewässereinzugsbereichen untersucht die latent und akut mit dem Koi-Herpesvirus infiziert waren. Von allen Tieren wurde Organmaterial (Leber, Niere, Milz, Gehirn, Kieme) entnommen. Anhand eines KHV-Plasmides wurde eine Verdünnungsreihe angefertigt und eine Standardkurve ermittelt. So konnte die Kopienanzahl der KHV-DNA in den untersuchten Proben mittels real-time PCR in den Proben ermittelt werden. Es zeigte sich, dass Karpfen eine sehr unterschiedliche KHV-Konzentration in den Geweben aufweisen. Auch in Teichen mit latent infizierten Populationen sind Individuen mit hoher KHV-Konzentration anzutreffen. Die Untersuchungen werden vom Sächsischen Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie unterstützt. P-15 Untersuchung zum Zusammenhang zwischen der Bewirtschaftung von Karpfenteichen und zu möglichen Auswirkungen auf die Epidemiologie der KHV-I Kurz, E. und Dr. Wedekind, H. Institut für Fischerei der Bayerischen Landesanstalt für Landwirtschaft Weilheimer Str. 8, Starnberg Auf Grund unterschiedlicher Verläufe der KHV-Infektion in den Bundesländern Bayern und Sachsen besteht Klärungsbedarf, welche Faktoren dafür relevant sind. Unter Anderem stellt sich die Frage, in wieweit unterschiedliche Bewirtschaftungsformen dafür ursächlich sein könnten. Nach einer Analyse verfügbarer Veröffentlichungen und Datenquellen wurde für eine Erhebung betriebs- und verfahrensspezifischer Daten eine repräsentative Auswahl bayerischer Karpfenteichwirtschaften zu Grunde gelegt. Diese erfolgte auf Basis der regionalen Verteilung der Betriebe, deren Struktur sowie der teichwirtschaftlichen Nutzfläche. Ziel der Analyse ist die Darstellung regionaler Besonderheiten in der Betriebsführung und den Bewirtschaftungsabläufen, um einen möglichen Bezug zum Krankheitsgeschehen herstellen zu können. Aus den Ergebnissen sollen Schlussfolgerungen zum unterschiedlichen Verlauf der KHV-I in Bayern, auch im Vergleich zu anderen Bundesländern, gezogen werden. In diesem Zusammenhang werden die Ergebnisse der Erhebung im Rahmen eines Mehrländerprojektes auch mit entsprechenden Untersuchungen in Sachsen verglichen. P-16 Small eye syndrome (SES): Mass mortality among developing brown trout embryos Kallert D. M. 1, Eszterbauer E. 1, Forró B. 1, Seyfried R. 2, Švinger V. 3, Klupp R. 2, Speierl T. 2, Wedekind H. 4 1 Institute for Veterinary Medical Research, Centre for Agricultural Research, Hungarian Academy of Sciences, Hungária krt 21, H-1143 Budapest, Hungary 2 Fachberatung für Fischerei des Bezirks Oberfranken, Ludwigstr. 20, Bayreuth 3 University of South Bohemia in Budweis, Faculty of Fisheries and Protection of Waters, Department of Reproduction and Intensive Aquaculture, Suchomelka 863, CZ Vodnany, Czech Republik South Bohemia 4 Bayerische Landesanstalt für Landwirtschaft, Institut für Fischerei, Weilheimer Str. 8, Starnberg - Seite 58 -

60 Anlass zu dieser Studie waren in den vergangenen Jahren wiederholt auftretende Erbrütungsverluste von 30% bis über 80% bei verschiedenen Salmoniden. Grund hierfür waren eine ausgeprägte Entwicklungsretardierung sowie starke Missbildungen bei Embryonen im Ei. Häufig waren in vitalen wie auch in bereits koagulierten Eiern stark unterentwicklte oder bereits abgestorbene Embryonen erkennbar, die Missbildungen, insbesondere der Skelettelemente, sowie extrem schwach ausgebildete Muskulatur und verkleinerte, schwach pigmentierte Augen aufwiesen. Dieses Phänomen wird bei Züchtern oft als Kleinäugigkeit, oder "Small eye syndrome" (SES) bezeichnet und tritt bei verschiedenen Fischarten nach künstlicher Befruchtung auf. Eine Untersuchung des Phänomens wurde am Beispiel der Bachforelle vorgenommen. Zur Klärung genetischer Faktoren wurde eine markierte Population von 200 Elterntieren molekularbiologisch analysiert (Mikrosatelliten) und mit geeigneten Individuen wurden daraufhin Befruchtungsversuche durchgeführt. Populationsgenetisch waren keine Auffälligkeiten zu beobachten. Die genetischen Untersuchungen von 200 markierten Elterntieren ergaben keine nennenswert gesteigerten Inzuchtfaktoren bei den meisten Individuen wie auch in der Gesamtpopulation. Erhöhte Inzucht konnte als Ursache ausgeschlossen werden, da ein Versuch der Kreuzung mit sehr heterozygoten, nicht verwandten Tieren ebenfalls eine durchschnittliche Schlupfrate von nur 18,2 % erbrachte und die SES-Symptome klar erkennen liess. Es konnte jedoch ein klar maternaler Ursprung für die Entwicklungsstörungen nachgewiesen werden, da die Überlebens- und Schlupfraten sowie der Grad der Entwicklungsstörungen von Rogner zu Rogner stark variierten und auch bei Verwendung verschiedener Milcher mit einem Rogner auftraten. Auch waren die Embryonen nicht scheinbefruchtet, was haploide Larven ergeben hätte. Mittels einer Analyse besonders allelreicher Mikrosatelliten bei betroffenen Larven konnten hierauf bislang keine Hinweise gefunden werden. Die Ätiologie des Phänomens bleibt daher noch ungeklärt, mögliche Auslöser sind aber externe Mechanismen welche die Ovulation und Oviposition betreffen. P-17 Desinfektion in der Fischzucht: Akute Toxizität von Desinfektionsmitteln auf aquatische Makroinvertebraten. Christian Schlechtriem 1, Silke Claßen 2, Dennis Becker 2, Sarah Rinke 1, Udo Hommen 1, Rachel Marschang 3 1 Fraunhofer Institut für Molekularbiologie und Angewandte Ökologie (IME), Auf dem Aberg 1, Schmallenberg 2 gaiac Forschungsinstitut für Ökosystemanalyse und -bewertung e.v.an der RWTH Aachen, Kackertstraße 10, Aachen 3 Universität Hohenheim, Institut für Umwelt- und Tierhygiene Garbenstraße 30, Stuttgart Die Desinfektion ist eine wichtige Hygienemaßnahme in der Aquakultur und sollte routinemäßig durchgeführt werden. Sie muss aber auch gezielt nach Ausbrüchen infektiöser Krankheiten zum Einsatz kommen, um die Fischzucht, die gehaltenen Fische und die Umwelt vor Krankheiten und Schäden zu schützen. Es stehen jedoch nur wenige chemische Substanzen als Desinfektionsmittel zur Verfügung, die im Hinblick auf einen Einsatz gegen Fischseuchen und bezüglich ihrer Umweltverträglichkeit umfassend überprüft wurden. Im Rahmen des Projekts Desinfektion nach Ausbrüchen infektiöser Virusseuchen in Fischteichen (Bundesamt für Landwirtschaft und Ernährung, FKZ 2810HS006) wurde in Laborstudien die akute Toxizität von zwei häufig in der Aquakultur eingesetzten Desinfektionsmitteln auf aquatische Makroinvertebraten untersucht. Branntkalk (CaO) ist die am häufigsten für die Desinfektion naturnaher Teichanlagen eingesetzte Substanz. Halamid (Chloramine T) wird vorwiegend zur Desinfektion von Behältnissen und Gerätschaften eingesetzt. Im Rahmen dieser Studie wurden Toxizitätstests mit der allgemein im Berg- und Hügelland verbreiteten Eintagsfliege (Habropblebia lauta) und dem Bachflohkrebs (Gammarus pulex) durchgeführt. Beim Einsatz von Branntkalk tritt die desinfizierende Wirkung durch eine Erhöhung des ph-wertes im Teichwasser auf ph12 ein. Erst nach signifikanter Absenkung des ph-wertes (ph8,5) darf das behandelte Wasser in ein umliegendes - Seite 59 -

61 Gewässer abgeleitet werden. Für die Toxizitätsstudie mit Branntkalk wurde daher eine ph-reihe von 8,0/ 8,5/ 9,0/ 9,5/ 10,0/ 10,5 eingestellt, um die Folgen der ph-werterhöhung auf aquatische Makroinvertebraten abzuschätzen. Die für Desinfektionsmaßnahmen empfohlene Konzentration für Halamid liegt bei 3 mg/l. In den Toxizitätsstudien wurde ein Konzentrationsbereich von 0,5 bis 50 mg/l getestet. Die Laborstudien hatten eine Dauer von jeweils 96h. Die Mortalität und Immobilität der Versuchstiere wurde dabei alle 24h in den unterschiedlichen Behandlungsstufen erfasst und mit einer unbehandelten Kontrollgruppe verglichen. Bei den Studien mit Habrophlebia lauta ergab sich für Halamid ein EC 50 (96h) von 4,2 mg/l, der niedriger lag als der für Gammarus pulex ermittelte Wert (10,4 mg/l). Der niedrigste mittlere LC 50 (96h) bei Fischen ist in der Literatur mit 7,2 mg/l angegeben. Die Erhöhung des ph-werts durch Branntkalk führte hingegen, abgesehen von der höchsten Behandlungsstufe (ph10,5), zu keinem klaren Effekt. Die in den Laborstudien erzielten Ergebnisse ermöglichen den Vergleich mit den Erkenntnissen aus einem Monitoring zu den Auswirkungen von Desinfektionsmaßnahmen auf die Abundanz einzelner Freilandpopulationen und die Artzusammensetzung der Lebensgemeinschaft in Fließgewässern ober- und unterhalb von Aquakulturanlagen. - Seite 60 -

62 Organisatorische Hinweise Registrierung Am besteht die Möglichkeit zur Registrierung zwischen und Uhr am Businesscorner im Eingangsbereich des Best Western Plus Hotel Bautzen. Während der Tagung ist das Businesscorner täglich zwischen und Uhr sowie zwischen und Uhr besetzt. Bei dringenden Fragen außerhalb der Belegungszeiten wenden Sie sich bitte an Herrn Frank Becker.. Namensschilder Bitte tragen Sie während der gesamten Tagung Ihre Namensschilder. Sie dienen auch als Nachweis der Tagungsteilnahme und als Berechtigung für das Mittagsbuffet sowie für die Kaffeepausen. Aus dem Namensschild geht hervor, ob Sie am Gesellschaftsabend teilnehmen. Die Namensschilder sollen daher als Teilnahmenachweis zum Gesellschaftsabend mitgebracht werden. Präsentationen Vorträge: Für die Vortragspräsentationen steht ein Rechner mit der MS-Office Version (u.a. Power-Point) sowie ein Beamer zur Verfügung. Vortragspräsentationen sind im PowerPoint Format abzuspeichern. Bitte vergewissern Sie sich rechtzeitig, ob Ihre Präsentation auf der Version 2003 gezeigt werden kann. Ggf. steht ein Konvertierungsprogramm zur Verfügung, falls Sie Ihre Präsentation mit MS-Office 2007 oder neuer erstellt haben. Wir bitten Sie, Ihre Präsentationen möglichst frühzeitig, spätestens aber eine Stunde vor Beginn des Präsentationsblocks, in dem Ihr Vortrag eingereiht ist, bei der EDV-Betreuung abzugeben. Poster: Die Poster sollen am möglichst bis Uhr an den dafür vorgesehenen Wänden (vgl. Posternummer) aufgehängt werden. Befestigungsmaterial steht zur Verfügung. Die Posterautoren sollen während der Postersession am für Fragen zur Verfügung stehen. Auditorium: Wir möchten darum bitten während der Präsentationen keine Foto- oder Videoaufnahmen (außer zu Pressezwecken) zu machen. Das Abfotografieren von Postern soll nur mit Zustimmung der Posterautoren erfolgen. Kaffeepausen und Mittagessen Der Pausenkaffee und die Mittagsverpflegung (inkl. einem nicht-alkoholischen Getränk) sind in der Teilnahmegebühr enthalten. Das Namensschild dient als Nachweis. Wilhelm-Schäperclaus-Förderpreis Während der XIV. Gemeinschaftstagung wird erstmals der Wilhelm-Schäperclaus-Förderpreis, für eine/n herausragende/n Jungwissenschaftler/in vergeben. Die Vortrags- und Posterpräsentationen, die für den Förderpreis in Frage kommen, sind im Tagungsband gekennzeichnet. Mit Ihren Tagungsunterlagen erhalten Sie einen Briefumschlag mit einem Stimmzettel für die Förderpreisvergabe. Der ausgefüllte Stimmzettel (nur ein Kreuz!) ist am bis Uhr am Businesscorner in das dort bereitgestellte Behältnis zu deponieren. Die feierliche Übergabe des Förderpreises an die/den Gewinner/in erfolgt im Rahmen des Gesellschaftsabends. Der Förderpreis wird von der Familie Stachowitz, vom VDSF und von der EAFP gestiftet. - Seite 61 -

63 Gesellschaftsabend Der Gesellschaftsabend findet am ab Uhr im Tagungshotel statt. Sorbischer Abend Der Sorbische Abend findet am im Nationalitätenrestaurant Wjelbik, Kornstraße 7, Bautzen, ab ca Uhr statt. Exkursion Die Exkursionen starten am um Uhr am Hotel. Aufgrund der finanziellen Unterstützung durch das Sächsische Staatsministerium für Umwelt und Landwirtschaft entstehen keine Kosten für die Busfahrt! - Seite 62 -

64 Richtlinien und Deadline für das Einreichen von Beiträgen für den Tagungsband Die Präsentationen werden in einem Tagungsband zusammengefasst. Die Beiträge sollen inklusive Grafiken und Bilder maximal 8 Seiten (Posterbeiträge: 4 Seiten) umfassen. Eine verkürzte (deutsch und möglichst auch englisch) sollte Bestandteil der Beiträge sein. Grafiken und Bilder sind schwarz-weiß darzustellen und sind möglichst schon im Text zu integrieren. Formatierung: 1. Seiteneinrichtung: A5 (der Druck eines Tagungsbandes ist geplant); Seitenränder: links, oben, rechts und unten 2 cm 2. Schriftart: Times New Roman 3. Zeilenabstand: 1 Zeile 4. Schriftgröße / Format a. Titel: Punktgröße 11 / fett / zentriert; danach 1 Leerzeile (Punktgröße 12) b. Autor(en): Punktgröße 10 / normal / zentriert c. Institution/en: Punktgröße 10 / normal / zentriert; danach 1 Leerzeilen d. Text: Punktgröße 10 / normal / linksbündig / keine Silbentrennung aktivieren e. Überschriften im Text: Punktgröße 10 / fett f. Abstand vor Absatz im Text: 6 pt Gliederung: Titel Autor(en) Institution(en) (Deutsch) Summary (Englisch) Text Literatur Deadline für die Einreichung ist der Zu spät eingereichte Beiträge können nicht mehr berücksichtigt werden. Für die Literaturzitierung richten Sie sich bitte nach folgendem Beispiel: BURR S.E., PUGOVKIN D., WAHLI T., SEGNER H. und FREY J. (2005). Attenuated virulence of an Aeromonas salmonicida subsp. salmonicida type III secretion mutant in a rainbow trout model. Microbiology 151: Ansprechperson für das Einreichen der Beiträge: Herr Frank Becker ( frank.becker@laves.niedersachsen.de) - Seite 63 -

65 Tagungsteilnehmer (Stand ) Name Institution PLZ Ort Vortrag Poster Bartschat Petra LfUGV Frankfurt (Oder) Baumer Agnes TiHo Hannover Hannover 14 Bazyar Lakeh Amir Abbas IGB Berlin Berlin 22 Becker Frank LAVES Hannover Bergmann Sven FLI Insel Riems Greifswald 16 Biffar Markus Aquarium Glaser GmbH Rodgau Birzle Christoph BLfU Wielenbach 08 Bocklisch Herbert Bad Langensalza Bocklisch Ursula Bad Langensalza Boley Angela Uni Stuttgart Stuttgart 31 Borchers Dorit LANUV NRW Recklinghausen Bornstein Stephanie FGD am CVUA Freiburg Freiburg Böttcher Kerstin Sächsische TSK Königswartha 15 Bräuer Grit Sächsische TSK Dresden 37 Bretzinger Achim Fachtierarzt für Fische Lauingen Brogden Graham TiHo Hannover, Hannover 13 Bula Michel Universität Bern, CH-3001 Bern 24 Bulla Verena LfGV Dresden Cobo Christobal IGB Berlin Berlin Constantin Eleonora-Maria CVUA Karlsruhe Karlsruhe Dembek Gunnar BLfU Wielenbach 10 Diserens Nicolas Universität Bern CH-3001 Bern 05 Dötsch Klemens VA Tirschenreuth Tirschenreuth Dubois Jean Haegel Pisciculture F Geispolsheim Ehrenfried Melanie Fischcare Ravensheim Elbers Susanne Forschungsinstitut Gaiac Aachen 09 Fichtner Dieter FLI Insel Riems Greifswald 02 Fischer Uwe FLI Insel Riems Greifswald 11 Frank Tamara Freiberufliche Tierärztin A-5300 Hallwang Fritz Barbara Veterinäramt HD Wiesloch Frohberg Reinhard Öbv Sachverständiger Friedrichroda Fuchs Iris Regierung von Oberfranken Pegnitz 05 Füllner Gert LfULG Königswartha 01 Fürneisen Oswald VANT Suhl Gotesman Michael Vienna Vet Uni A Wien 17 Guillot Isabelle MSD-Tiergesundheit Unterschleißheim Haberkorn Kurt Landesuntersuchungsamt Koblenz Hellmann John TiHo Hannover, Hannover 08 Hermann Wilfried Tierarztpraxis Neuss Hetz Stefan K. VDA / HU Berlin Berlin Hochwartner Oliver Fachtierarzt für Fische A-1230 Wien Hoffmann Rudolf Gröbenzell Hopperdietzel Carsten FU Berlin Berlin Horndasch-Petersen Elke LWK - Schleswig-Holstein Rendsburg - Seite 64 -

66 Name Institution PLZ Ort Vortrag Poster Huang Yidan TiHo Hannover Hannover 10 Kappe Alexander LfLV Thüringen Bad Langensalza Karol Reinhard VANT Suhl Kleingeld Dirk Willem LAVES Hannover 35 Klepsch Sylke Sächsische TSK Dresden Knopf Klaus IGB Berlin Berlin Koch Stephan SMS Dresden Knüsel Ralph fishdoc GmbH CH Rain Kotterba Günter FLI Insel Riems Greifswald 36 Kreisel Katja Universität Hohenheim Stuttgart Kumar Gokhlesh Universität Wien A Wien 20 Lany Catharina Koipraxis CH-3182 Ueberstorf 33 Lechleiter Sandra Fischcare Neuenburg 32 Lewisch Eva Universität Wien A Wien 34 Licek Elisabeth A-1130 Wien 06 Lippert-Petscharnig Melanie LfVU A-9020 Klagenfurt Liu Dibo IGB Berlin Berlin 01 Löffler Christian Tierarztpraxis Schönhausen Martin Petra LfV Stendal Meinelt Thomas IGB Berlin / DAV Berlin Müller Wolf-Rüdiger Stuttgart Müller-Belecke Andreas Inst. für Binnenfischerei Potsdam Nardy Elisabeth CVUA Stuttgart Fellbach Neuhaus Henner Fachtierarzt für Fische Otterndorf 12 Nilz Joachim Hessisches Landeslabor Hohenahr Pees Kathrin Tierarztpraxis Leipzig Pfeifer Matthias LfULG Königswartha Pfeil-Pulzien Cornelia FGD Bayern / TGD Nürnberg Proske Christian Öbv SV für Fischerei Uelfeld Reimers Ute Veterinäramt Celle Celle Retter Karina TiHo Hannover Hannover 06,07 Richter Michael SMS Dresden Robl Till Tierarztpraxis Drs. Robl Berlin Rösch Roland FFLBW Langenargen Rucker Ute STUA Aulendorf Oberschleißheim 13 Rudloff Ester FGD-Freiburg Freiburg Saleh Mona Universität Wien A Wien 21 Scheinert Peter FGD Bayern Poing Schlechtriem Christian Fraunhofer ime Schmallenberg Schleicher Anne Christine Tierarztpraxis Korschenbroich Schlotze Bärbel LfULG Königswartha Schmidt Gregor LfLF Plau am See Schulze Christoph Landeslabor B-BB Frankfurt Schumacher Ilka fishdoc GmbH CH-9463 Oberriet Schütze Heike FLI Insel Riems Greifswald 03,18 Schwaiger Julia BLfU Wielenbach 07 - Seite 65 -

67 Name Institution PLZ Ort Vortrag Poster Seelmann Matthias LALLF - MV Rostock Seibel Henrike TiHo, Institut für IfTAW Büsum Stachowitz Gerda Berlin Stachowitz Hartmut Berlin Ständer Norman Veterinäramt Leipzig Borna Steffens Werner DAV Berlin Steinbauer Peter FGD Bayern Poing Steinhagen Dieter TiHo Hannover Hannover 12,14,29 Stiehler Wolfgang Landesfischereiverband SN Kreba Straube Juliane Universität Leipzig Leipzig 19 ter Höfte Barron Benno Melle Tralmer Sabine VA Weilheim-Schongau Weilheim i. OB Ulbrich-Lesner Michael Tauros Diagnostik GbR Bielefeld Untergasser Dieter sera GmbH Michelstadt Vogl Gunther ILV A Klagenfurt von Siebenthal Beat Universität Bern CH-3001 Bern 04 Wahli Thomas Universität Bern, CH-3001 Bern 25 Wedekind Helmut Bayrisches LfL Starnberg Weismann Thomas BA für Wasserwirtschaft, A-5310 Mondsee 30 Weniger Ulrike SMUL Fischereireferat Dresden Winkler Manfred Löbau Wolter Jan Zierfischpraxis Berlin Wortberg Falk Tierärztliche Praxis Olpe Wünnemann Hannah Uni Gießen Vet. Fakultät Gießen - Seite 66 -

68 Sponsoren / Unterstützung Sächsisches Staatsministerium für Umwelt und Landwirtschaft Postfach Dresden Sächsisches Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie Referat 93 Fischerei Gutsstraße Königswartha Nds. Landesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit Postfach Oldenburg MSD Tiergesundheit Intervet Deutschland GmbH Feldstrasse 1a, Unterschleißheim Zentralverband Zoologischer Fachbetriebe (ZZF) Wirtschaftsgemeinschaft Zoologischer Fachbetriebe GmbH (WZF) Mainzer Straße Wiesbaden Bio-X Diagnostics 30, rue des Carrières BE-5580 JEMELLE, Belgien Familie Gerda und Hartmut Stachowitz Berlin / Bielefeld Tetra GmbH Herrenteich Melle Verband Deutscher Sportfischer e.v. Siemensstr Offenbach Inter Research Science Center Nordbünte Oldendorf / Luhe WTW Dr.-Karl-Slevogt-Straße Weilheim - Seite 67 -

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